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THEMA: Einsatz von Kreuzungen

THEMA: Einsatz von Kreuzungen
Startbeitrag
Burkhard - 29.07.07 19:17
Hallo zusammen,

ich habe einmal eine Frage an die Gleisplanspezialisten unter Euch. In meinem gesammelten Gleiskonvolut befinden sich einige Kreuzungen, mit Winkeln von 15 und 30 Grad.

Bei der Planung einer neuen Anlage (2-spurige Hauptbahn mit Nebenbahn und Industrieanschluss) stehe ich nun vor der Frage, wie ich diese Kreuzungen realistisch und effektiv einsetzen kann.

Beim Hauptbahnhof stelle ich fest, dass die Verwendung einer 15-Grad-Kreuzung anstelle 2er Wechen oder einer DKW einen nur einschränkt oder eine parallele Weichenstrasse erforderlich macht, die bei der Moba aus Platzmangel nicht ratsam erscheint.

Dasselbe gilt für einen Nebenbahnhof, der in der Realität schon einmal über eine in Mitten von 4 Weichen liegenden 30-Grad-Kreuzung erreicht wird. Allerdings ist es meiner Auffassung nach bei gleicher Anzahl von Weichen besser, die Übergänge zwischen den beiden Gleisen auseinander zu ziehen. Dann ergibt sich zusätzlich die Möglichkeit, dass die Lok den Zug abhängt und ihn umfährt und es wird keine Kreuzung benötigt.

Den einzigen Sinn machen Kreuzungen doch nur bei 2-spurig abknickenden Gleisen.
Oder wie seht Ihr den Einsatz von Kreuzungen ?

Gruß
Burkhard

PS: Ich weiß, diese Fragestellung ist eigentlich grundverkehrt, da man die Gleise nach dem Gleisplan beschaffen soll und den Gleisplan nicht nach dem verfügbaren Material auslegen soll. Aber vielleicht hat einer ja eine zündende Idee. Wenn nicht wird das überflüssige Gleismaterial wieder verkauft.

Edit: Rechtschreibung

Beitrag editiert am 29. 07. 2007 20:45.

Hallo Burkhard,

Kreuzungen  wohl so weit es geht vermieden, da die Entgleisungsgefahr doch relativ groß ist  und je nach Schienentyp und Lok der u.U. stromlose Bereich Probleme macht. Es sei denn, die gesamte Kreuzung wird stromtechnisch polarisiert und "auf Strecke" gestellt.

Denkbarer Einsatz von Kreuzungen

1.  US-Bahnen ... ; ) - und da überall - sogar auf freier Strecke in allen Gradeinstellungen

2. In der Miba gab´s vor einigen Jahren den Baubericht über die "Meckenheimer Glaswerke" in HO. Dort wurde eine Gleiskreuzung (Eigenbau) eingesetzt, um nach rechts in das Firmengelände abbiegen zu können.

-Erst Linksweiche gesetzt und mit etwas gerader Strecke ausgeholt
-Dann nach rechts das Stammgleis gekreuzt und ab in den Firmenhof.
-Im Streckenabzweig kann man sogar noch ein Stumpfgleis zum Abstellen einbauen.

Grüße
wilfried
Bringt bei Nebenbahnen bzw. nicht so stark befahrenen Strecken eine interessante Betriebsalternative.
Geh mal auf die Seite http://www.bfp.de.vu/ und schau Dir die Pläne von Döbeln und Oschatz an. Im Döbelner Plan findest Du zwei Kreuzungen, im Oschatzer eine. In beiden Fällen kommst Du selber leicht dahinter, wozu die eingebaut sind.
Auch in einigen der anderen Pläne sind Kreuzngen zu finden.

Gruß Jens
Kreuzungen findet man häufig in kurz gehaltenen gegenläufigen Gleiswechseln, den sogenannten "Hosenträgern"!

Gruß,
Roger
Hallo Burkhard,

an sich befinden sich Kreuzungen doch im Bahnhofsvorfeld bei Ein- und/oder Ausfahrt.
Da geht dann auch die Entgleisungsgefahr runter, da in den Bereichen nicht so schnell gefahren wird wie aud der Strecke.
Wenn Du genug Platz hast müßte sich was da machen lassen.

@ Wilfried,

wieso Probleme im Stromlosen Bereich - bei eine Kreuzung? bei einer DKW ist das logisch das es da Probleme geben kann.
Bring doch Licht in mein dunkles Hirn.

Meine MTX 30° macht keine Zicken, und das beim zusammenlegen von 3! Stromkreisen in dem Bereich - oder gerade deshalb?
Gerade aus - 1. Stromkreis
von rechts    - 2. Stromkreis
nach links    - 3. Stromkreis

sich kreuzende Grüße Detlef
  
Hallo Detlef,

bei meiner Fleischmann-Kreuzung gab´s manchmal Probleme, wenn ich die Kontakte nicht ordentlich saubergehalten habe. Einige Loks hatten da echte Probleme mit der Stromabnahme bzw. stotterten sich so drüber.

Grüße
wilfried
Außer mehreren Abzweigestellen, an denen zweigleisige Strecken auseinandergefädelt werden, habe ich auf meiner Anlage folgende Anwendungen von 15-Grad-Kreuzungen:

1.) Mein Bahnhof "Buxtehude" ist Endpunkt einer zweigleisigen Vorort-Pendelstrecke und Durchgangsbahnhof einer zweigleisigen Haupt- und einer eingleisigen Nebenbahn. Hauptbahn und Pendelstrecke kommen von Südwesten in den Bahnhof, die Nebenbahn von Südost. Während die Hauptbahn den Bahnhof Richtung Nordosten wieder verläßt, führt die Nebenbahn nach Nordwesten und kreuzt daher mit drei hintereinanderliegenden Kreuzungen das gesamte nördliche Bahnhofsvorfeld.

2.) Mein Banhof "Stade" ist zum einen der (andere) Endpunkt zweier Vorort-Pendelstrecken, gleichzeitig Verknüpfungbahnhof von zwei zweigleisigen Hauptbahnen. An der westlichen Ausfahrt schwenkt die Hauptstrecke nach "Buxtehude" Richtung Süden, die nach "Cuxhaven" Richtung Norden. Südwestlich liegt an den Streckengleisen Richtung "Buxtehude" das Bw "Stade". Das Verbindungsgleis von den nördlichen Gleisen des Bhf "Stade" zum Bw kreuzt die Einfahrt aus Richtung "Cuxhaven".

3.) Im Bahnhof "Cuxhaven" beginnen eine eingleisige Nebenbahn und die zweite (eingleisige) Pendelstrecke. Angeschlossen sind eine zweigleisige Hauptbahn und der Rangierbahnhof "Cuxhaven", dessen Zufahrtgleis die Pendelstrecke kreuzt.  
Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen Tipps und Hinweise.
Die Kreuzungen unter http://www.bfp.de.vu stellen doppelgleisige Abzweige bzw. sogenannte Hosenträger (diese Variante habe ich versucht zu beschreiben, den aussagekräftigen Begriff kannte ich jedoch noch nicht in diesem Zusammenhang) dar.

Die Hosenträger machen nur dann Sinn, wenn beidseitig gewechelt werden muss, was zusätzlich Platz kostet. Eigentlich will ich meinen Platz aber lieber für die Bahnsteiglänge anstelle für das Vorfeld nutzen... Das sehe ich als das Hauptproblem der Kreuzungen an. Sie machen eigentlich nur in ausgedehnten und redundanten Fahrstrassen Sinn - und die finden sich eher in der Wirklichkeit als auf der Moba. (Das ist wahrscheinlich der Grund, warum diese bei ebay häufig angeboten werden und dann auch günstig über den Tisch gehen.)

Der Einsatz von Kreuzungen im Industriegebiet kann durchaus Sinn machen, wenn auf einer Seite des Gleises zuwenig Platz ist. Andernfalls droht dies ein wenig gestellt zu wirken.

Na, ich werde einmal schauen, ob ich die eine oder andere Kreuzung sinnvoll einbauen kann. Wenn mein Gleisplan fertig sein wird, werde ich ihn Euch vorstellen.

Vielen Dank noch einmal, sagt
Burkhard
hallo Burkhard,
der Begriff "Hosenträger" ist aber in #3 schon gefallen....
Und auf der Moba findet man die letztlich wie beim Vorbild platzsparenden Teile wohl ehr aus 3 anderen Gründen seltener:
1. die auf den ersten Blick hohe Investition
2. Angst vor der Verkabelung/Steuerung
3. dem Klischee mit der Zuverlässigkeit
(und evtl. noch 4. wegen der etwas starren Geometrie)

meint
Roger
Hallo Roger,

ich denke, der Einsatz von Kreuzungen ist in der Realität dann sinnvoll, wenn höchstmögliche Flexibilität gefordert wird. Wenn eine Weiche klemmt und keine alternative Fahrstraße angefahren werden kann, dann kostet das Zeit und Geld (das hat die DB AG nach Abbau von angeblich redundanten Teilen vermehrt auch selber feststellen müssen...).

Bei der Moba kann ich Abstriche machen, es muss nicht alles mehrfach redundant vorhanden sein. Mir steht auch nicht so viel Platz zur Verfügung und Dein Argument der Kosten und des Aufwandes ist sicherlich auch zutreffend. Auch wenn eine Kreuzung in der Anschaffung nicht der Kostentreiber ist und nicht viel Verkabelungsaufwand mit sich bringt, stelle ich mir schon die Frage, ob ein beidseitiger Wechsel nötig ist (erfordert als Hosenträger ausgeführt 1 Kreuzung, 4 Weichen und entsprechende Dekoder) oder ob ein einfacher Spurwechsel ausreicht (erfordert nur 2 Weichen und entsprechende Dekoder).

Dass Kreuzungen teilweise als unzuverlässig genannt werden, erstaunt mich etwas. Von der Verwendung von Dreifach- oder Bogenweichen wird hier im Forum generell eher abgeraten, teilweise auch von Doppelkreuzungsweichen (auch wenn bei mir Loks mit Vorlaufachse problemlos darüber rollen). Bei Kreuzungen hätte ich eigentlich keine Problemberichte erwartet, da der stromlose Bereich eigentlich sehr klein ist.

Gruß,
Burkhard
Moin!
Ich möchte eine andere Richtung in Sachen Kreuzungen, Kreuzungsweichen ansprechen.
Und zwar vom Vorbild aus gesehen:
Kreuzungen entstanden meist dort, wo gegen Ende der Epoche II Kreuzungsweichen ob Ihrer hohen Kosten in Unterhalt/Personal durch einfache Weichen ersetzt wurden.
Da nicht alle Fahrtrichtungen durch Weichen ersetzt werden mußten, wurden dann auch Kreuzungen eingebaut.

Gruß
Maggi
Du gehst da wohl falsch an die sache herran!
Kreuzungen sind nicht ihrer Selbst willen verbaut, sondern da, wo sie nötig sind! zB. muß man nicht von überall nach überall fahren, sondern es gibt Fahrwege, die eigendlich sinnlos sind, da man an anderer Stelle auch lang fahren kann, ohne das am Kreuzungspunkt eine DKW hin muß.
Oder du hast 2 industrieanschlüsse, die jeweils am anderen ende liegen, und die sich dann irgendwo kreuzen müssen.
Hallo ptlbahn,

das meine Herangehensweise grundverkehrt ist, habe ich bereits im Post-Scriptum meines ursprünglichen Postings erwähnt. Ziel der Diskussion sollte meiner Meinung nach aber sein, den sinnvollen Einsatz von Kreuzungen auf der Moba zu identifizieren.
Dein Beispiel der 2 Industrieanschlüsse. die sich kreuzen,aber nicht unbedingt an dieser Stelle miteinander verbunden sein müssen, ist ein solches realistisches Beispiel, das ich zu erhalten gehofft habe.

Viele Grüße
Burkhard
Hier in MD gibt es noch eine ähnliche Kreuzung. (auch wenn alles drumrum weg ist)
Die Strecke MD-Buckau-Biederitz verläuft in Nordöstlicher Richtung an der Elbe am Elbbahnhof durch dessen südliche  Weichenstraße, jedoch an diesen vorbei zur Hubbrücke. Vor der Hubbrücke Kreuzt sie ein Gleis , welches an der Nördlichen Weichenstraße ausgefädelt wurde, und in südlicher  Richtung ein Industrieanschluß versorgte.
Beide Gleise erreichen den Elbbahnhof nur mit Sägefahrten. Die Strecke Buckau -Biederitz muß erst in den Buckauer Bahnhof, bevor man in den Elbbahnhof kommt und der Industrieanschluß nußte erst in den (seit ca. 1900 zurück gebauten) Personenelbbahnhof nördlich vor dem elbbahnhof (Gühterbahnohf bis mite der 90er, jedoch seit mitte der 70er mehr als abstellbahnhof genutzt, heute ausser der Kreuzung und einigen Gleisfragmenten nicht mehr vorhanden (nur noch Parkplatz).
Bei suche über Google-maps nach Schleienufer oder Schönebecker Str.  suchen, dann der Elbe bis zur hubbrücke folgen.
Andere Anwendung:
Die Durchfahrtsgleise werden einseitig am bahnhof vorbei geführt und kreuzen die Bahnhofszufahrt. (zB. die Gütergleise, die westlich am MD-Hbf- vorbei geführt werden, und in höhe der Albert-Vater-str. richtungsabhängige verbindungen mit den Personenzuggleise hat.
Verzweigungen 2-gleisiger Strecken auf einer Ebene.



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