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THEMA: Epochen & Betriebsnummern

THEMA: Epochen & Betriebsnummern
Startbeitrag
HarburgerLokschuppen - 23.11.07 12:28
Hallo zusammen,
man kann ja nicht allwissend sein, und lernt ja immer irgendwie dazu.
Auch bei meinen eba yaUktionen werde ich so manches mal von ebay'er angeschrieben ob ich mich nicht vertan habe mit einer Computer Betriebsnummer und der Bezeichnung Epoche 3. Obwohl die Bezeichnung noch Deutsche Bundesbahn und nicht DB oder DB Keks ist
Gerade in der Aktuellen Eisenbahn Journal wurde dieses Thema sehr Klasse aufgegriffen. Die Bahn und Ihre Betriebsnummern und das endgültige Ende der Epoche 3. Dies ist dort (jetzt nagelt mich nicht fest, weil ich das Heft nicht vor mir liegen haben) mit 1968/1969 angegeben.
Damals ist die DB teilweise wahrlos hingegangen und hat die Lokschilder abgenommen und mit Topf weißer Farbe und Pinsel dann per Hand neue Betriebsnummern (aufgemalt). Da wurden dann auch noch keine DB Schilder angebracht ect. Das muss eine recht wilde Zeit damals gewesen sein. Man sprach sogar von Boykott  der Betriebsbahner und Modellbahner die das so nun gar nicht akzeptieren wollten. Eine V 200 ist eine V200 und nicht eine 221 oder so.
Jedenfalls sind dort auch einige Fotos zu sehen  wo Loks mit alten Bezeichnungen und neuen Bezeichnungen noch lange gemeinsam im Betrieb gewesen sind. Es dauerte noch eine ganze Zeit bis wohl Anfang der 70 er Jahre als alle unbeschriftet waren.
Ich habe mir den Artikel..ich war schon zu müde nicht mehr ganz durchgelesen (werde ich heute Abend tun) jedenfalls zeigte mir das was ich bisher gelesen habe auf, das wir wohl hinsichtlich mancher Ausführungen Übergangsepochen  alles ein wenig zu verbissen sehen oder?
Ich denke das wird bestimmt wieder ein sehr Diskusionsfreudiger Thread.

Gruß


Ingo

Hallo Ingo,

ja, Du hast in einigen Punkten sicher recht:
(DB)-Reisezugwagen wurden bereits ab 1966 (?) mit "Epoche IV"-Beschriftung versehen, Loks jedoch erst ab dem Jahr 1968 (teils auch erst 69/70). In dieser Form können Epo-III-Loks durchaus vor Epo-IV-Wagen hängen.
Andersherum wurden die 3achs-Umbauwagen nur teilweise, Donnerbüchsen und zugehörige Packwagen überhaupt nicht mit Computerziffern benummert, und dies bei den B3yge-Wagen bis in die 80er Jahre hinein!
Es geht also auch, hinter eine 212 z.B. Epo-III-Umbauwagen (3achser) zu hängen.
Generell gilt bei Loks wie bei Wagen: Je neuer, desto größer die Chance, dass die neue Beschriftung "vorzeitig" zum Zuge kam, je älter, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die alte Beschriftung noch blieb.
Das "echte Chaos" gabs aber wohl nur zwischen 67 und 69...

Viele Grüße
Robert
Das Unterscheidungsmerkmal zwischen Ep. III und IV ist die Computernummer.
Da es natürlich einen Umnummerungszeitraum (und nicht Zeitpunkt) gab, ist die Übergangsepoche um 1968 ein besonders beliebtes Anlagenthema.

Loks ohne DB Keks gab es noch lange nach dessen Einführung Ende der 50er. So fuhren die meisten 194er bis zum Schluss im Jahre 1984 ohne Keks und mit dem Schriftzug "Deutsche Bundesbahn".

Das Thema ist hier im Forum schon mehrfach diskutiert worden. Ursprünglich wurden die Epochen, ich glaube vom EM, "erfunden", um einer Inflation unzähliger Sondermodelle mit speziellen Merkmalen entgegen zu wirken. Der Handel sollte ein überschaubares Sortiment führen und der Kunde sich leicht über "richtige" Zug-Zusammenstellungen orientieren können. Geklappt hat das in diesem Sinne nicht. Die Epochen geben lediglich eine grobe Orientierung, die sich an massiven Einschnitten orientiert (DRG-Bildung nach dem ersten Weltkrieg, Umbruch nach dem 2.Weltkrieg, Umnummerung nach UIC-Vorgaben Ende der 60er, moderne HGV-Bahn mit zunehmend mehr "Privaten" ab etwa 1990).

Die Bahn ändert sich aber kontinuierlich, es gibt mitten in den Epochen völlig neue Farbkonzepte, und das auch noch von Land zu Land unterschiedlich. Wie eng und penibel oder wie großzügig man sein Sammlungs- oder Anlagen-Konzept fahren will, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Wem es Spaß macht, der soll doch gerne mit Sorgfalt und Bastelgeschick dafür sorgen, dass alle seine Fahrzeuge von den Stationierungsorten, den Einsatzsbereichen und den Revisionsdaten her sich tatsächlich hätten begegnen können. Da ziehe ich sogar den Hut vor!

Ich beispielsweise stelle meine Züge plausibel, das heißt am Vorbild orientiert zusammen und dokumentiere so nach einem bestimmten Konzept Eisenbahngeschichte. Ich bin also eher Sammler, allerdings kein reiner Vitrinen-, sondern Fahr-Sammler. Auf meinen Schienen begegnet dann schon mal ein 1980 bei der DB ausgemusterter 795er Schienenbus einem Zug mit Containern und Trailern, wie er in den späten 80ern von Chessie- und Seaboard System-Loks durch die Appalachen in den östlichen USA gezogen wurde.

Das Sammeln mit System und Konzept mach nach meiner Ansicht mehr Spaß als das wilde Anhäufen von Material. Die Freude am Hobby ist die Hauptsache, und die findet - hoffentlich - jeder auf seine Weise.

Es grüßt
Karl
Hallo,
spätestens zum Winterfahrplan(September 69)sollten alle Triebfahrzeuge im Heimat-Bw
umgezeichnet worden sein.Dies wurde bei den Pers.-Güterwagen erst bei der nächsten anstehenden Revision durchgeführt.Dieses Wissen bezieht sich auf zahlreiche Publikationen,die in meinem Bestand sind oder waren.
Somit konnte ich auch vielen Vereinsmitgliedern und Kaufintressenten beraten,ob (der,dieser,das)Zug mal so gelaufen ist.
Sehr empf.sind hierbei die Miba-Sonderhefte Planen+Fahren(Zugbildung)
Gruß Thorsten


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