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THEMA: Wie verarbeitet man Ätzblech-Modelle?

THEMA: Wie verarbeitet man Ätzblech-Modelle?
Startbeitrag
Rolf-W - 07.12.07 21:54
Ich habe heute von Hammerschmid einen Bausatz für eine Feldbahn-Dieselok B-dm erhalten. Ich habe bisher noch keine Erfahrungen mit solchen Bausätzen.

Wer hat Erfahrungen mit solchen Bausätzen?
So müssen zB. die Achslagernachbildungen mehrfach gefaltet werden. Wie macht man solche Faltungen am besten, das die Knickstellen sauber gelingen.

Kennt jemand eine Seite wo man Tipps zum Bau von Ätzblech-Modellen bekommen kann.

Gruß Rolf

Hallo,
Hier gibt es Tipps zum Biegen:
http://www.ndetail.de/bausatz-turmmasten.html#knicken
Gruss, Stefan
Hallo Stefan
Erstmal danke, bei NDetail hatte ich schon geschaut, aber den Tipp übersehen. Wenn ich mir die Ätzplatine anschaue wird es mir doch ein wenig mulmig. Nf ist doch verdammt klein.
Gruß Rolf
Hallo Rolf,
keine Angst vor Blech:
- zuerst genau die Anleitung anschauen und alle Teile identifizieren
- dann immer nur die Teile die zur Bearbeitung anstehen aus der Platine lösen
- mit einer flachen Zange (glatte Backen) eine Seite der Biegekante festhalten und das andere Teil vorsichtig abkanten. Dabei mit weiter innen liegenden Biegekanten anfangen, weil Du an die später nicht mehr mit der Zange heran kommst
- Ist die Kante ca. 1/3 des Weges gebogen, kann der Rest meist ohne Zange gebogen werden (bei Neusilber immer. Messing ist weicher, aufpassen!)
- Zurückbiegen vermeiden. Geht max. 2x, dann ist das Teil meist ab
- Aber keine Panik. Wenn das geschieht, die Fragmente einfach weiterbauen und das abgebrochene Teil zum Schluss an die Konstruktion anlöten.
- Beim Verlöten nicht gleich die ganze Stoßkante verlöten, sondern erst einen kleinen Lötpunkt an eine Ecke setzen. So läßt sich das Teil noch justieren. An einer anderen Stelle mit einem zweiten Punkt fixieren. Nochmal kontrollieren. Dann an dritter Stelle mit der endgültigen Verlötung anfangen.
- Knickstellen werden stabiler, wenn nach dem Biegen die Hohlkehle mit etwas Lötzinn ausgefüllt wird.
- Nicht mit Elektroniklot löten. Da ist Flußmittel drin, das schnell verdampft, verharzt, verbrennt und dann stört. Lieber Lötzinn und Lötöl aus der Tiffany-Glastechnik benutzen.
- Der Lötkolben sollte richtig heiß sein. Schnell löten, nicht lange auf den Teilen "herumbraten". Das Blech mit Lötöl einpinseln, das Lötzinn mit dem Lötkolben von der Lötstange abnehmen. Die kleine Menge reicht! So bleibt immer eine Hand zum Halten frei.
- Sehr hilfreich ist eine "dritte Hand". Das ist ein Metallklotz mit zwei Halteklammern (sehen aus wie Messklemmen). Damit kann man zwei Teile zueinander justieren und dann in Ruhe verlöten. Gibts im Elektronikhandel.
- Bauteil nach dem Löten sorgfältig im Spülwasser waschen.
Ich kenne den Bausatz leider nicht, aber vielleicht kannst Du irgendwo etwas Blechabfall aus der Platine lösen (Rahmen?). Mit diesem Blech kannst Du Dir kleine Übungsteilchen machen.z.B. einen Würfel biegen und verlöten. Oder zwei Bleche senkrecht aufeinander löten, oder...oder.
Dann mal guten Gelingen ! Und frag ruhig nochmal nach, wenns klemmt. Verbrannte Fingerspitzen wachsen übrigends nach. EInfach 2-3 Tage warten (grins).
Viel Spaß-Gruß Dieter
Ich nehme zum Verlöten der Teile SMD-Lötpaste.Einfach mit Uhrmacherschraubenzieher oä.  eine Kleinstmenge an die zu lötende Stelle bringen.Bei "Aufdoppelungen" (dh. da wo 2 Bleche plan aufinander gelötet werden) vor dem entgültigen zusannen falten etwas Paste zwischen die Bleche bringen. Dann tele Plan auf eine Unterlage (alter Teller zB.) auf legen. Mit Uhrmacherschraubenzieher oä. virsichtig zusammen drücken, und dann erhitzen bis das Flußmittel verdampft (dabei weiter zusammen drücken und erst nach "Abbinden" los lassen) Dabei solte die Kolbenspitze möglichst Heiß und an der Kontaktstelle zum Blech UNVERZINNT sein, damit man nicht das Zinn an stellen hat, wo man es nicht will (im gegensatz zum Löten von Kehlen, wo man mit der Spitze das Zinn die Kehle lang ziehen will)
Bei zuviel Zinn dürfte "entlötlitze" praktisch sein (Litze mit Flußmittel getränkt, die dann das überschüssige Zinn "aufsaugt" )
Bei dicht nebeneinander liegenden Lötstellen die bereits Fertige eventuell mit einem nassen Wattebausch kühlen, damit sie nicht wieder Auseinander geht.
Beim Abkanten nutze ich auch zeitweise ein bis zwei Stück stabiles Stahlblech.
Kleinstteile werden schneide ich oft erst nach dem anlören komplet aus dem Blech aus, damit man sie besser Halten kann.
Bei MS-Blech eventuell die zu verlötenden Stellen Blank machen, damit se sich besser löten lassen, bei Ns  nicht nötig.
Einige sachen klebe ich auch mit Sekundenkleber.
Alles andere wurde (glaube ich zumindest ) schon gesagt.
Rolf:

Ich rate dir den Bausatz mit Sekundenkleber zu kleben.

Viele Grüße aus Berlin,

Frank (der schon so einige Ätzbausätze konstruiert und gebaut hat)
Erst mal danke für die vielen Tipps.

Frank Du hast recht, laut der Beschreibung soll der Bausatz geklebt werden. Na mal schauen wie das geht.

Dieter Deine Tipps zum löten sind sehr gut, mit dem Elektroniklötzinn habe ich genau die schlechten Erfahrungen beim löten von Messingprofilen gemacht, das Lötzinn aus der Tiffany-Glastechnik kannte ich nicht. Das werde ich auf jeden Fall probieren. Deine Tipps zum biegen werde ich beachten.
Ich habe nur Sorge das ich mit einer Zange die feinen Strukturen im Blech zerdrücke.

In dem Link von Stefan wird mit einer Klinge auf einem Radiergummi vorgebogen, das erscheint mir machbar.

So nun gibt es nur noch eins, entweder ich versaue das ganze oder es wird etwas. Sollte es besser gehen wie ich befürchte werde ich das Ergebnis hier zeigen. Zum üben werde ich erst mal mit den Gleisjochen anfangen.

Gruß Rolf

schon merkwürdig, das die Macher von nDetail (stefan_K und hds) Tips zum Zusammenbau von Hammerschmid-Bausätzen geben.
Aber das finde ich toll an diesem Forum
Gruß
Klaus
Hallo Rolf

Hab die Ns2 vor Jahren für einen Freund zusammen gefriemelt mit den Kipploren und Gleis. Habe alles mit Sekundenkleber zusammen geklebt, ging am besten. Und solte doch mal ein Teil unschön  zusammen geklebt sein dann einfach den Kleber wegbrennen mit dem Feuerzeug und neu verkleben.
Hat damals Spaß gemacht, diese Micro-Teile zusammen zu basteln.

Gruß Mike
Hallo!
Ich hab auch schon mehrere Hammerschmid-Feldbahnsachen (eigentlich solte man aber auch Herrn Schlosser erwähnen, der das genial konstruiert hat) zusammengebaut, einschließlich der Dampflok.
Die letzten Bausätze hab ich alle gelötet, da ich einerseits damit inzwischen besser klar komme und anderseits gegen Sekundenkleber allergisch reagiere (übelster Fließschnupfen).
Wenn man sich an die sehr gute Bauanleitung hält und alles schön brav Schritt für Schritt befolgt, einschließlich der richtigen Biegerichtung, kann nicht viel schiefgehen. Insbesondere das mehrfach gefaltete Fahrwerk der Diesellok geht ganz einfach - sieht komplizierter aus als es ist - wirklich.
Das mit den Figerspitzen kann ich übrigens bestätigen, tut zwar manchmal weh, aber die zweite Hand (die den Lötkolben nicht hält), ist oft zum Fixieren der Teile besser als alles mögliche Werkzeug.
Beim Löten hab ich übrigens sehr gute Erfahrungen mit dem Lötöl von Ndetail gemacht.
Bei Nf-Teilen reicht es meistens aus, die Lötkolbenspitze vor dem Löten ein wenig zu verzinnen,  das ist genügend, um die Bauteile zumindest zu heften, nachher kann man wie oben beschrieben längere Kanten von innen nochmal nachverzinnen - muss aber oft gar nicht sein - gutes Flussmittel wirkt einfach Wunder.

Viel Erfolg beim Zusammenbau!

http://www.la-laporte.eu/andi/1zu160/Bdm-4-achser-Abstellgl.jpg


Beitrag editiert am 08. 12. 2007 19:23.
Zitat:
"schon merkwürdig, das die Macher von nDetail (stefan_K und hds) Tips zum Zusammenbau von Hammerschmid-Bausätzen geben."
Zitat Ende

Das finde ich garnicht merkwürdig!
Der Bausatz ist nun mal von Hammerschmid, und vorhanden, also bringt da "Konkurenzdenken" garnix mehr.
Und den "Konkurenzkunden" "Dumm Sterben Lassen" führt wahrscheinlich dazu, das die ganze sache gegen "den Baum" geht, und der Bauer gefrustet nie wieder so einen Bausatz anfässt, also ein Verlohrener Kunde für die Zukunft.
Wenn es aber dank der Tips halbwegs läuft, kommt der Kunde wahrscheinlich auf den "Geschmack", und dann erinnert er sich vieleicht an den Tipgeber und der nächste Ätzbausatz kommt von dort. Und wenn nicht, vieleicht der Übernächste. Also kann man doch nur mit dem Tips selbst gewinnen, selbst wenn es sich um einen Bausatz der Konkurenz handelt!
Also ich verstehe nicht, warum man eine Hilfe in diesem falle Merkwürdig finden kann!
Hallo ptlbahn,
ich hatte doch geschrieben, dass ich das zwar merkwürdig (lies: ungewöhnlich) aber toll finde.
Gruß
Klaus
Also erstmal ein Herzliches Dankeschön für die vielen Tipps.
Kurzer Zwischenbericht: der Fahrzeugrahmen und die Pufferbohlen sind gebogen und warten darauf verklebt zu werden. Ich muß sagen es ging besser als ich befürchtet habe.
http://www.imagehut.eu/v.php?id=21649Erste.jpg
Für alle die noch keine Vorstellung von der Größe des Fahrzeuges habe, habe ich mal einen Cent dazugelegt.
Gruß Rolf


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