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THEMA: Etappierung von Grossprojekten?

THEMA: Etappierung von Grossprojekten?
Startbeitrag
fgee - 17.12.07 17:23
Im Vorwort des Planungs-Workshops steht:
"Viele Modellbahner ignorieren im Planungseifer, einen neu ergatterten Raum mit Eisenbahn zu füllen, dass man leicht bei einem Ungeheuer enden kann, das nichts tut, außer dort zu sitzen und dabei die Familie ärgert, Zeit, Kraft und Geld frisst und nur wenig zurückgibt. Mehr abzubeissen als man kauen kann, ist eine reale Gefahr, über die man ernsthaft nachdenken sollte (...)"
http://www.1zu160.net/workshop/anlagenplanung_vorwort.php

Was ist denn nun dieses "Ungeheuer"? Ich glaube, der Autor redet von Bauruinen, die aus Projekten resultieren, mit welchen sich Modellbahner übertan haben. Tatsächlich spielen allzu viele wunderbare Modellbahnpläne im "Landkreis Sperrholz". Auch meine eigene Modellbahn hat ein Kernstück, bei dem seit über zehn Jahren mit provisorischer Verdrahtung ein "ausgedehnter Testbetrieb" stattfindet.

Wie isst man einen Elefanten? - Biss für Biss. Ich glaube, ein Grossprojekt muss man irgendwie etappieren können. Muss man in kleine Einzelschritte auflösen können, die zu bewältigen sind. Sonst ist die "Unvollendete" oder gar das Scheitern absehbar.

Gerettet hat mich der Modulbau. Durch den Bau der Module wurde es mir möglich, den Anlagenbau buchstäblich zu modularisieren. Ich kann ein Modul fertig bauen und erst dann muss ich mich mit dem nächsten herumschlagen. Alles bleibt überschaubar.

Wie macht ihr das eigentlich mit euren Grossprojekten?

Insbesondere interessiert mich die Frage, wie ihr die Steuerung der ganzen Anlage etappiert und in "Häppchen" aufteilt. Und ob ihr mit eurer Methode Erfolg habt. Was funktioniert? Was nicht?

Felix



Hallo Felix

Mit der Modulbauweise hat man den schnellsten Erfolg, .....

Bei der stationären Anlage brauch man nun mal Zeit ( +Geld).

Ansonsten müssen die Anlagenwünsche dem Platzverhältnissen, der Moba-Steuerung und "dem was Dargestellt werden soll " im ganzen möglich sein, dabei sollten in der Planung schon Detailfragen geklärt werden.
Und einen realistischen Zeitplan, nur wer kann das heute noch bei dem jetzigen Arbeits und Fam.-leben.

Meine Meinung
Gruß Jens
Hallo,

Da ich auch so ein Großprojekt plane, habe ich mir die gleichen Gedanken gemacht. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass eine Modulbauweise der beste Weg ist.

Meine Befürchtung ist: Würde ich die gesamte Anlage nach der Reihe aufbauen, würden die einzelnen Bauabschnitte (Holzbau, Gleisverlegung etc.) so lange dauern, dass ich möglicherweise das Interesse verlieren könnte. Bei der Modulbauweise gibt es überschaubare Häppchen, die zum einen nach Abschluss immer wieder ein Erfolgserlebnis bieten und zum anderen die Bastelarbeit abwechslungsreicher gestalten.

Grüße
Thomas
Also ich weiß nicht: bei der Modulbauweise ist die Arbeit nicht weniger, sondern es wird psychologisch lediglich getrickst. Einen einzigen Vorteil sehe ich allein darin, daß wenn man Mist gebaut hat, nicht alles wieder abreißen darf. Wenn ich aber einen Bahnhof mit 10-15 Gleisen bauen möchte und den in 3-4 Abschnitte zerteile, habe ich einen Riesenaufwand, um die mechanischen und elektrischen Übergangsstellen so hinzubekommen, daß alles einwandfrei läuft / funktioniert - oder nicht? Module taugen wohl eher für freie Strecken.

So mancher versucht dem Dilemma aus dem Weg zu gehen, indem er das in der Gruppe zu realisieren versucht. Theoretisch funktioniert das, aber die Praxis ... ich erinnere mich da aber an einen Spruch eines früheren Lehrers: "Ein Deutscher, ein Philosoph; zwei Deutsche, ein Verein; drei Deutsche, Krieg"

Beitrag editiert am 18. 12. 2007 12:27.
Ich bin ja auch noch am Planen meines Großprojektes, schrecke aber derzeit noch vom Modulbau zurück. Ich steh halt einfach drauf wenn der Zug von hinten links kommt und vorne rechts verschwindet. Da tu ich mir bei 40 cm breiten Modulen schon schwer. zudem hab ich einfach die befürchtung, das mir der Spaß vergeht bis ich so viele Module beisammen habe, dass ich endlich mal 'ne Runde fahren kann. Und dann hab ich noch ein Problem. Jedesmal wenn ich versuche in Modulen oder Segmenten zu planen scheitere ich daran, gerade Weichen und andere heikle Stellen an Orte zu verlegen, die nicht auf einer Kante liegen. Ich werd wohl nicht um eine rein stationäre Anlage herumkommen.

LG und Frohe Weihnachten
Micha aus Oberfrangen
Hallo,

Ich habe bi´sher keine Probleme mit der Modulbauweise/ Segmentbauweise.
@ Micha2809 Wer sagt, dass ein Modul nur 40 cm breit sein darf. Meine Module sind 140 cm breit und 100 - 140 cm lang (die Anlagenbreite ist 140 cm). Ich gestalte 1-3 Module durch (komme somit leicht von allen Seiten ran) und Stelle die fertigen Module an den dafür vorgesehenen Platz.
Bei meiner unterschiedlichen Modulgröße ist es ebenfalls kein Problem keine heiklen Stellen (Weichen, Gebäude etc) auf den Übergängen zu haben. Gut, die Module sind nicht gebaut, dass ich sie jeden Tag auseinander und wieder zusammenbauen kann. Prinzipiell ist aber ein Zerlegen der Anlage für einen evtl Transport, Umzug, Hausrenovierung) jederzeit und mit wenig Aufwand (< 10 h bei 18 Modulen) möglich.

Nachteil der Modulbauweise: Du kannst natürlich erst einen vernünftigen Fahrbetrieb machen, wenn ein Großteil der Module fertig sind.

Mir ist dieser Nachteil aber weniger wichtig als der mögliche Transport der Anlage.

Grüße
Thomas
@4
> Ich werd wohl nicht um eine rein stationäre Anlage herumkommen

Ist doch ok. Und eben - wie gedenkst du das in mundgerechte Häppchen aufzuteilen?

Felix
Was spricht denn dagegen, wenn die "fertigen" Module enden in eine wenn vielleicht sogar nur "fliegend" aufgebaute Kehrschleife mit Abstellanlage? Muss denn sofort alles perfekt sein? Dann kriegt man nämlich meist gar nix perfekt hin. Bis jetzt hat es bei mir auch gerade mal zu 2 Segmenten (gerade mal der Bahnof) gereicht, der Rest ist nacktes Sperrholz mit "Groß-Weiwe" genannte Große-Weite-Welt. So rollt schon mal, meine rechte Hand gibt Ruhe und ich hab kein schlechtes Gewissen, ähmm ein nicht ganz so schlechtes...
Noch ein Vorteil bei Modulen: verschiedene Arbeitstechniken kann man probieren und feststellen, was einem besser gefällt. Und noch ein Vorteil: mit den Jahren sieht man, dass man "besser" wird....
Hallo Mobalogen...
also ich trickse mich immer selber aus!! Wie einige wissen baue ich auch an einer etwas größeren Anlage. Um dem Frust aus dem Wege zu gehen plane ich immer ein oder zwei Projekte gleichzeitig. Dann kümmere ich mich dann nur um diesen Bauabschnitt und sehe es als eigenständiges Modell an. Wenn das Modell fertig ist baue ich es in das größere Modell ein. So behalte ich auch den Überblick und es wird nicht zuviel. Sich alles auf einmal "vorzunehmen" sehe ich als weniger glücklich an. Dann wird auch geschludert... Zeit ist relativ - und so hat man immer was mit dem man sich beschäftigen kann. Oft ist man sogar gezwungen so vorzugehn, da ja nicht alle Produkte die man benötigt im ausreichenden Maße lieferbar sind. Gelder zum Bau kann man auch so besser verwalten.

Grüße aus dem kalten Stuttgart.....Wolfi
Hi hi, ich hätt auch gern so viel Geld für die Moba übrig, das die Ware nicht mehr ausreicht....

Ne, mal im Ernst. Ich will ja auch eigentlich in Etappen bauen. Wie macht ihr das dann mit dem Schattenbahnhof unter der Anlage? Wird das auch ein Einzelteil, das dann einfach aufgesteckt wird?
Hallo Großmodellbahnbauer,

wie immer gibt es keine ideale Lösung, die für alle Anlagen und alle Freunde gilt. Natürlich ist eine Zerlegung von Großprojekten erforderlich, damit man den Überblick behält und Fortschritte spürt. Die Zerlegung kann jedoch nach unterschiedlichen Kategorien erfolgen.

Die meisten Modellbahner machen eine räumliche Zerlegung, also Modulbau. Da freut man sich am Wachstum eines Moduls; und erst wenn es (fast) fertig ist, wird das nächste in Angriff genommen. So kann man früh alle Fertigkeiten ausspielen (oder verbessern) und trotzdem jahrelang wachsen (solange der Platz reicht).

Wir haben uns bei unserer (für Privatverhältnisse relativ großen) Anlage (www.schaefer-software.de)  für eine thematische Zerlegung entschieden. Nachdem der Kellerraum frei wurde, haben wir ein Jahr lang geplant, vor allem Gleisstrukturen. Dann gab es ein Jahr lang Holzarbeiten und Gleisbau. Die Eigenbau-Elektronik hat auch mehrere Monate gedauert, die selbst entwickelte Software noch länger. Und an dem riesigen Stellpult (etwa 100 Tasten und 1000 LEDs) haben wir sogar weit über ein Jahr gearbeitet. Trotzdem gab es jedes Wochenende (oder zumindest jeden Monat) erkennbare Fortschritte; wir wissen ja, was wir getan haben. Ok, es hat mehrere Jahre gedauert, bis wir wirklich fahren konnten (aber dann gleich auf der ganzen Anlage). Aber z.B. die RealMuseumsBahner brauchen auch Jahre, bis Strecke und Fahrzeuge einsatzfähig sind und sie wirklich fahren können.
Erst nach etwa zehn Jahren haben wir voriges Jahr mit größeren Umbauten begonnen. Erst kam ein Schattenbahnhof hinzu, dann wurden drei andere Bahnhöfe vergrößert. Für diese Erweiterungen werden wieder Elektronik und Software fällig, damit ist die Arbeit für nächstes Jahr wieder gesichert!

Ich wünsche allen FreuNden schöne Weihnachten und ein erfolgreiches Modellbahnjahr!
Wolfgang
Ich habe aus einem Guss gebaut. Module hätten den Raum nicht ideal gefüllt. Die Planung war recht schnell gemacht. Teilweise gleichzeitig mit dem Verlegen der ersten Gleise. Da ich völlig unbelasteter Anfänger war (bin) und mir alles selbst erarbeitet habe ging einige Zeit durch probieren und verwerfen drauf. Trotzdem war es eine sehr schöne Bauphase.
Auf einer stationären Anlage lassen sich Arbeiten in viele Gewerke einteilen. Man muss die Verdrahtung nicht komplett fertig haben um mit dem Gipsen anzufangen an einer anderen Stelle. Von daher sehe keine Nachteile gegenüber dem Modulbau aber den Vorteil die gesamte Anlage befahren zu können nach Abschluss der nötigen Arbeiten. Danach kommt eben die Landschaft Schritt für Schritt an die Reihe. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl nicht "Herr der Lage" zu sein. Wenn es mal an Motivation fehlt, lass ich eben alles liegen. Es treibt doch keiner. Oder ich baute Gebäude zwischendurch, warte Loks, baue Decoder ein. Durch den möglichen Fahrbetrieb kann ich mich auch einfach an den fahrenden Zügen erfreuen. Alles in Allem bin ich sehr zufrieden.

Jürgen H.


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