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THEMA: Kann die Ep5 ein Vorbild sein?

THEMA: Kann die Ep5 ein Vorbild sein?
Startbeitrag
Günter König - 29.12.07 09:49
http://www.welt.de/welt_print/article1498711/Dr...sind_mangelhaft.html
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/..._oder_gar_nicht.html
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/...ewueste_Bahnhof.html


Hi auch,
ICE und all die schönen HiTec Sachen können doch nicht alles sein, oder? Ist es bei einer Ep5 Anlage evt. nicht mehr interessant, kleine Bahnhöfe oder Haltepunkte nachzubilden?
Wenn ja, wie sollen die Aussehen? Spiegeln sie die "Service-Wüste" Bahn wider?
Ist der Ep5 MoBahner überhaupt gewillt, auch solche Dinge nachzubilden?
Oder werden solche Feinheiten gar nicht mehr angestrebt?

Im allgemeinen werden ja die MoBahner auch als "heile Welt Freaks" bezeichnet.
Wie passt denn da die Ep5 noch hinein?


mit sehr nachdenklichem Gruß
Günter



Was mich persönlich an der Epoche V reizen könnte, sind die Privatbahnen, die eine nie dagewesene bunte Vielfalt auf die Gleise bringen.
Alternativ hilft der Blick über den Grenzzaun zur sympathischen SBB, die ich nicht nur als Modellbahnthema für vorbildlich halte.
Aber grundsätzlich reizen mich natürlich insgesamt die früheren Epochen schon deutlich mehr, nicht nur aus dem Wunsch heraus Technik- und Industriegeschichte erlebbar zu machen.
Ich habe auch teilweise Epoche 5, allerdings vor 1994, also Deutsche Bundesbahn, nicht DB AG.
Da war es noch nicht ganz so schlimm und es gab noch zumindest Güterverkehr auf der Fläche.
Reizvoll an dieser Zeit sind die teilweise recht bunten Züge, teilweise alle drei Farbkonzepte waren in einem Zug zu finden, da die damalige DB Neulackierungen nur bei Hauptuntersuchungen vornahm.
Besonders bunt waren die Züge auf der Eifelstrecke, da kann ich mich noch gut erinnern.
In der heutigen Zeit sind natürlich die Privatbahnen interessant, wie Markus schon bemerkt hat.
Als Modellbahner müßte man dann eben über den Zustand der DB-Anlagen hinwegsehen, was die meisten auch tun. Ich habe jedenfalls noch keine Modellbaahn mit verkrauteten Gleisen, Schotterwüsten, verfallenen Güterschuppen etc. gesehen.
Gruß, Thomas

Beitrag editiert am 29. 12. 2007 10:26.
Zunächst einmal: Falls du die Epoche V mal als N-Modell sehen willst, solltest du mal bei Wolfgang Frey (www.freymodell.de) anschauen.

Aber da du gleichzeitig eine Grundsatzfrage stellst: Die Antwort darauf gibt sich jeder Modellbahner selbst. Die einen bevorzugen einen möglichst exakten Nachbau, während die Anderen eine fiktive aber realistische Gestaltung bevorzugen. Normalerweise ist die Gestaltung einer Modellbahn eine Momentaufnahme, so dass sich heutzutage die Situation schon längst wieder geändert haben kann.
Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob die 'Servicewüste' dargestellt werden kann, denn hier geht es um Dienstleistung und nicht um ein Gebäude, dass man als Modell nachbaut. Die Umstände, die zu den Baulichen Maßnahmen auf der jeweiligen Modellbahn fiktiv geführt haben, lassen sich meist nicht darstellen.
Somit stellt sich die Frage meistens erst gar nicht. Und diese Fakten sind auch nicht entscheidend für den Modellbahner - er bevorzugt die Epoche, zu der er - warum auch immer - den besten Zugang findet.
z.B. auf mich bezogen bedeutet das: Ich mag den Fortschritt und das Moderne, somit liege ich automatisch bei der Epoche V. Im speziellen reizen mich Triebwagen und Triebzüge. Mein Anlagenthema: Ein fiktiver europäischer Zentralbahnhof, bei dem dann regulär AVE, TGV, ICE etc. nebeneinander fahren. Keine Frage, dass ich mir entsprechende Gedanken beim Thema Service mache: In einem fiktiven Bahnhof werden auch die Servicebereiche fiktiv gestaltet, dass sie ihren Zweck besser aber realistisch erfüllen könnten. Somit bin ich gespannt, wie sich mein 'Europa Zentral' architektonisch entwickelt....
Privatbahnen,Bahnen aus den Ausland,verschiedene Farbekonzepte und alles was "früher" war als Museumszug sind in Ep5 (oder sogar schon Ep6?) möglich.Ich habe immer eine Ausrede warum mein Länderbahnzug durch die Landschaft fährt.Der Museumszug der Eisenbahnfreunde ! Was aber fehlt ist Stückgut,Gepäck und Postverladung.Aber gerade eine Nebenstrecke ist in der Gegenwart recht bunt.Moderne Triebwagen,Museumsbahn und wenig privater Güterverkehr.
Mein Hauptgrund für die Ep 5 ist, ich kann fast alle Epochen und Fahrzeuge einsetzten.Eine 189 in Epoche 3?? Was habe ich da für eine Ausrede?-Zukunftsversionen? -und ich mag nun mal die alten und die neuen Triebfahrzeuge.
Gruß
Thomas
Wer sich für Epoche 5 entscheidet, sollte weniger Nahgüterzüge im Blick haben sondern eher vertakteten Personenverkehr und (bunten) Güterverkehr. Sonst wird man nicht viel Freude an der Modellbahn haben. Nahverkehrshalt an Fernbahn mit Überholungen ist durchaus ein interessantes Thema.
Wer mehr am Nebenbahnbetrieb interessiert ist, dem bleiben eher die frühen Epochen.
Gruß
Klaus
@4
also Thomas, du sprichst mir aus der Seele.
Als ich so bummelig vor 25 Jahren wieder mit der Modellbahn anfing habe ich mir erstmal ´ne Dampflok (mit Tender) gebraucht zugelegt. Dann mussten Fahrzeuge ins Haus, die ich vorher schon HO hatte.
Zeitsprung/heute: Ein blue/red Tiger hat was, eine Class 66 sowieso. Was mache ich mit den alten Dampfern ? Die kommen ins Museums - BW und kriegen von da aus auch ihren "Auslauf", und es gibt ja noch den Plandampf. Somit fährt halt alles auf meinen Gleisen. Da begegnet dann schon mal der ICE  dem Wittfeld - Akku - Triebwagen und (welch heile Welt) ein Gläserner Zug trifft einen Desiro (muss ich noch kaufen!).
Warum soll das alles nicht sein ?
Wenn ein Nietenzähler kommt, dann wird eine plausible Geschichte erzählt, basta.
mmG (und ´nen guten Rutsch)
Volker, der Ep V fährt und zufrieden ist.
@5 Sind Modellbahner so übergenau, daß man nichts machen darf, was nicht im Vorbild auch so war?

bei mir ist es einfach, mir gefallen Dampfloks nicht so, von daher war die Wahl einfach
Moin Jens (# 3),

"Zunächst einmal: Falls du die Epoche V mal als N-Modell sehen willst, solltest du mal bei Wolfgang Frey ( www.freymodell.de ) anschauen."

stimmt aber so ganz auch nicht...
Oder hat  Wolfgang den Güterbahnhof inzwischen abgerissen?

Gruß
Kai
Und ich dachte immer: "Modellbahn soll Spaß machen" und jeder darf nach seinem Gusto glücklich werden!

Für mich stellt sich die Frage überhaupt nicht! Ich fahre alles, was mir gefällt........ Und wenn es eine Dampflok in Ep. V ist, dann ist es halt ein Museumszug!

Und wenn es undbedingt "Sortenrein" sein soll, dann bleiben eben die entsprechenden Epochen im Abstellbahnhof oder in der Schachtel!

Und warum sollte jemand einen Güterbahnhof abreissen, wenn er Freude daran hat, ihn zu benutzen und trotzdem Ep. V zu fahren? Das muß mir mal jemand erklären!

Was für eine sinnlose Diskussion!!

Gruß,
Eberhard

NS.:  Auch im vielgepriesenen MIWULA fahren alle Epochen bunt gewürfelt!
Hallo Günter

unbedingt ja!!
auch wenn andere Epochen dem einen oder anderen interessanter  erscheinen!
wie bereits erwähnt bietet diese Epoche Varianten ohne Ende(besonders im Güterverkehr),so verkehren hier in meiner Ecke regelmässig auch Züge der SBB und der HzL(Ringzug),was früher doch undenkbar war.
Kürzlich hat beispielsweise die ITL eine Kohleganzzug nach Singen gebracht....also die Zeit ist doch immer wieder für was Neues gut.....und der Nachwuchs findet es ganz toll,wenn so ein langweiliger ICE seine Runden dreht..

aber...und das ist das Wichtigste....erlaubt ist,was gefällt

best wiches und ein Gutes Neues Jahr an alle

    longrider
Moin Eberhard (# 9),

"Und warum sollte jemand einen Güterbahnhof abreissen, wenn er Freude daran hat, ihn zu benutzen und trotzdem Ep. V zu fahren? Das muß mir mal jemand erklären!"

Der Stuttgarter Güterbahnhof (Original) ist schon seit Jahren abgerissen und teilweise neu bebaut worden.
Auf Wolfgang seiner Anlage kann man ihn sich ansehen, wie er in der Epoche 4 ausgesehen hat.
Genauso kann man sich auf meiner Fehmarnbahn-Anlage den Haltepunkt Wulfen anschauen, wie er wohl ausgesehen hätte, wenn die Straßen damals in der Epoche 3 genauso verlaufen wären wie sie heute befahren werden können...
http://www.fehmarnbahn.privat.t-online.de/Bilder/fehm1.jpg
Nur mußte ich nach dem Bau feststellen, daß der Straßenverlauf damals anders war wie heute. Und ja, wenn mich das irgendwann mal tierisch nervt, reiß ich die betreffenden Stellen am Modul ab und bau sie originalgetreuer wieder auf.
Aber jetzt sind mir die anderen Baustellen wichtiger.

Gruß
Kai
@8: Sicher kann man den Güterbahnhof der Epoche V zuordnen - aber wenn du mal hinschaust, bekommst einen sehr großen Teil Epoche V Fahrzeuge zu sehen. Dies mag für Nietenzähler und Winkel-Modellbahner Stielbruch sein - aber mir ist es egal. Wolfgang legt ganz offensichtlich wert auf akuellen Betrieb. Und du wirsd mir sicher zustimmen, dass es nicht nur ein wenig viel verlangt wäre, wenn Wolfgang auf seiner Anlage die baulichen Veränderungen 1zu1 nachvollzieht....

@10: Es mag sein, dass du einen ICE langweilig findest. Mir jedenfalls gefällt er und ich finde ihn keineswegs langweilig. Und ich könnte wetten, dass du meinen gesamten Fahrzeugpark langweilig findest - es handelt sich ausschließlich um HGZ! In Form und Dynamik kann ihnen kum ein anderes Fahrzeug das Wasser reichen - aber die Geschmäcker sind nun mal verschieden....
Ich meine, Wolfgang ordnet seine Anlage in Ep IV/V ein. Damit darf der Gbf bleiben und trotzdem ein ICE unterwegs sein

Schöne Grüße, Carsten
Als Wolgang mit seiner Anlage begonnen hat gabe es doch noch keine Epoche V oder liege ich da falsch?

Und ein Modellbahner muß ja nicht jeden Abriss und Neubau auf seiner anlage mitmachen, auch wenn das so manchen Hersteller freuen wird.

Zu Thema, ja warum nicht.
Vorteil gegenüber aller vorangegangener Epochen: Alles kann fahren, wenn auch mitunter nur als Museumszug oder ähnliches.

Gruß Detlef
(kein Nietenzähler, und auch nicht Epochenrein, sondern was gefällt)
@14 GENAU DAS MEINE ICH AUCH ,LASS ALLES ROLLEn WAS MIR GEFÄHLT !!


MFG

J-A W
@9
Wobei ich das MiWuLa saugeil finde, es aber nicht als Modellbahn in unserem Sinne bezeichne. Ja, es nicht mal für mich als erstrebenswert erachte.

Gruß
Thorsten
(der die aktuelle Epoche im Modell recht langweilig und trostlos findet. Da helfen einige Farbtupfer auch nicht viel)
trostloser als die dampflokepoche ist sie auch nicht....
@17
moiN, ich wollte schon lospoltern, aber dann habe ich mal auf dein Profil geschaut.
Wenn man die Dampfloks nie "in echt" gesehen hat, könnte man sie rückblickend als "schwarzen Haufen Eisen" bezeichnen, aber trostlos ..., neee.
Meine Cousins und ich sind damals in Hannover auch lieber zur Magistrale gegangen, um neue E - Loks und Dieselbrummer zu sehen. Als dann jedoch einmal eine Dampflok (BR 50 ?) längere Zeit direkt auf dem Bahndamm vor unserem Schrebergarten stand und man das Knacken und Knistern der Lok bis zu uns zu hören war bin ich den Dampfern verfallen.
Wie ich oben schon erwähnte, fing ich vor ca. 25 Jahren wieder mit dem Modellbau und dem Sammeln von Modellen an. Aus rein wirtschaftlichen Gründen konnte ich mir damals keine Dampfloks leisten.
Und heute ... ? siehe oben.

mmG

Volker
@Volker
Da muß man die Dampflokzeit selber gar nicht mal mehr miterlebt haben, um davon gefesselt zu sein. Es reicht dazu eigentlich ein Tag im Harz auf der Plattform bei Eiseskälte - obwohl es sich dort nur noch um eine Touristenbahn handelt.

Die Nähe zu Bruchhausen-Vilsen mit der dortigen lebendigen Eisenbahnszene (es sind dort mitlerweile mehr als nur eine Handvoll Eisenbahnverrückter) hat mit dafür gesorgt, das sich der Bazillus festgesetzt hat.

Ich als Kind der 70er habe jedenfalls die Eisenbahn damals (obwohl in den 80ern eine Strecke nach der anderen stillgelegt wurde) in wesentlich interessanterer Erinnerung als die heutige. Was mir im HiFo auf DSO ja auch immer wieder bestätigt wird.

Wenn ich mal nur die heutige "Hasenbahn" Delmenhorst - Osnabrück mit früher vergleiche. Klar, da fährt jede Stunde (oder gar halbstündlich) ein LINT der NWB. Früher waren es nur wenige Zugpaare am Tag mit einer V100 und einigen 4yg`s aber heute gibt`s keine Bahnhöfe mehr, nur noch Haltestellen mit P&R-Parkplätzen und nicht ein einziger Güterwagen auf der ganzen Strecke! Nicht einmal Güterzüge fahren dort. Es ist einfach nur noch langweilig. Wie die Straßenbahn. Ob das hätte so sein müssen? Und die Straßen werden ständig ausgebaut, weil der Verkehr immer stärker wird (speziell jetzt der Güterverkehr). Alleine letzteres ist schon ein Grund, diesen Schwachsinn nicht auch noch im Modell nachbilden zu müssen.

Gruß
Thorsten


Gruß
Thorsten
Hallo Günter, hallo zusammen,
Epoche 5 ist ein sehr interessantes Thema nicht?
"heile Welt Freaks" ?!
"Wie passt denn da die Ep5 noch hinein?"
Nun der Name Modelleisenbahn bezieht sich doch in erster Linie auf Eisenbahn und in zweiter auf Modell. Soll jetzt die Frage geklärt werden, wie stelle ich ca. 5 Millionen Arbeitslose in Deutschland auf meiner Anlage dar oder einen unbesetzten Fahrkartenschalter? Sicher wird es keinen Lokführerstreik bei mir geben. Warum auch?!
Das wirft aber auch Fragen für alle vorran gegangenen Epochen auf.
Epoche 5 ist heute und wenn ich mit meinem etwas über 2 Jahren alten Sohn auf den Bahnhof gehe, sieht er das Heute. Taurus, Herkules und Tiger erkennt er schon von weitem. Der ICE ist sein Lieblingszug! Er ist die Modellbahngeneration von Morgen!
Auch in Epoche 5 wird ja nun Eisenbahn gefahren. Na klar haben sich die Vorbilder gewandelt! Es gibt Triebwagen für Nebenstrecken, Ganzgüterzüge für lange Strecken, kurze Übergaben für kurze Strecken, IC´s und ICE´s für schnelle Strecken und für weinger Schnelle gibt es Regiovarianten.
Alles dabei um viel Spass mit seiner Anlage zu haben.
Ja und wer eine Dampflok fahren lassen möchte, nur zu, es ist nur Hobby und soll Spass machen.
Ich finde einbisschen heile Welt mehr auf dieser Erde, kann nicht schaden und wenn es nur zu Hause auf meiner Anlage ist.
MfG axel

Beitrag editiert am 30. 12. 2007 15:16.
Zu den Artikeln: Epoche V steht für mich für eine Bahnäre, wo viel Kulissenschieberei und -polierei betrieben wurde. Wird ein Staatsbetrieb privatisiert, geht die Qualität runter, und das Budget für das Marketing steil nach oben. Am besten sind die salbungsvollen Worte des Bahnvorstands, die schönen bunten Bilder und die Preise auf der Speisekarte eines ICE-Bistros im Vergleich zur tatsächlichen Realität: in jeder Spelunke werden die Tische öfter mit einem feuchten Lappen gewischt, und das Zeug schmeckt einfach nicht - da hilft auch kein Schuhbeck. Ich habe mal gesehen, wie da Rührei für das Frühstück gemacht wird: Flüssigei in Folie eingeschweißt wird in heißes Wasser gelegt und nach 5 min presst man das "Rührei" aus der Folie. MAHLZEIT !!! Noch nie was von Pfanne und Butter und frischer Petersilie gehört? Fragt man nach, heißt es: "Das ist vorgeschriebener DB-Standard und per Lebensmittelgesetz auch so vorgeschrieben".

Zugästhetisch finde ich es ab Ära V langweilig. Aber was solls, auch schlechte Dinge haben eine Daseinsberechtigung, und sei es nur als abschreckendes Vorbild
Erschreckend, dass es immer einen Grund, eine Begründung, eine Ausrede braucht um etwas was einem gefällt auch vorzuführen.

Jürgen H. (Epoche I bis IV )
Hallo Rottweiler,
was bitte hat dein Beitrag mit Modelleisenbahn zu tun?Was bitte kann ein Taurus für merkwürdiges Rührei aus einem Bordbistro? Was bitte kann eine BR 232 für den Bahnvorstand, usw., usw?
Meinst du, weil eine BR 215- 218 in der Farbgebung der Epoche 3,5 bis 4 fährt, ist sie ein Gottesgeschenk an die Modellbahnbahnwelt?
Es geht hier um Modelleisenbahn, nicht um Menschenleben!

Gruss axel

Klar kann Epoche 5 eine Epoche zum Modellbähnlen sein. Genau gleich wie dies die Epochen 1-4 auch sind!
Jede dieser Epochen hat ihren speziellen Reiz und Charme. Für den einen liegt der halt in schnaubenden Dampfern, für den anderen in singenden Eloks der neusten Generation.

Ich selber sehe es für mich (Jahrgang 79) mit den Epochen nicht so eng und fahre daher nicht Epochenrein, sondern habe eigentlich aus jeder Epoche Zugsgarnituren (in sich stimmend müssen die dann aber für mich schon sein...).

Es ist aber aus meiner Sicht festzuhalten, dass die Epoche V für die Modellbahnhersteller immer wichtiger wird, wenn Nachwuchs fürs Hobby generiert werden soll. Ein 10-jähriger wird sich in den wenigsten Fällen beispielsweise für eine V80 oder eine V300 oder eine BR70 erwärmen können, da er solche Loks schlicht nie im tagtäglichen Einsatz zu Gesicht bekommen hat. Der will in den allermeisten Fällen Fahrzeuge die er heute auf den Gleisen sieht auf seiner Modellbahn (Ausnahmen bestätigen die Regel). Langsam merken das meines Erachtens auch die Hersteller...

Und übrigens: Die Bahn ist heutzutage wieder sehr bunt. Open Access hat in dieser Hinsicht extrem viel gebracht!
Hallo Günther, hallo Forum

Epoche 5 kann auch Fortschritt und eine Wiederbelebung des Schienenverkehrs bedeuten. So hatte die Bundesbahn die Rurtalbahn (ohne "h", Jülich-Düren-Heimbach) in jahrelanger Kleinarbeit mittels bleischweren ETA 515 auf eine Anhäufung von Langsamstfahrstellen herunter gewirtschaftet und war der 'Angebotsumstellung' aus 'technischen Gründen' hoffnungsvoll nahe gekommen. Dann kam ihr die Politik mit der Regionalisierung dazwischen, die Strecke wurde aufgearbeitet und für eine DM an die Dürener Kreisbahn DKB 'verkauft'.

Die DKB (Der Schienenverkehr wurde zwischenzeitlich zur "Rurtalbahn" ausgegründet.) schaffte zuerst modernisierte VT 798 an und legte zusätzliche Haltestellen an. Die Bahn hält jetzt näher an den Siedlungen. Die neuen Haltstellen waren ganz rustikal als Behelfskonstruktionen mit Bahnsteigen und Geländern aus Holzbohlen und einem Belag aus Dachpappe ausgeführt. Zwischenzeitlich wurden sie durch Betonfertigteile und die übliche ÖPNV-Möblierung ersetzt, aber zuerst herrschte schon eine gewisse Wild West Atmosphäre. Außerdem führte die DKB einen Taktfahrplan ein. Ich möchte nicht wissen, wie viele Behördenbahn-Züge ich verpasst habe, weil die regelmäßigen Abfahrtzeiten einige unregelmäßigen Abweichung aufwiesen, die selbst die Anwohner immer wieder übersehen hatten.

Gleichzeitig sind einige traditionsreiche Papier- und Maschinenfabriken wieder zur Schiene zurückgekehrt. An der Strecke liegt nicht nur ein großes Werk für Getränkeverpackungen (SIG-Combiblock) sondern auch eine der zwei Firmen, die deutschlandweit eben diese Verpackungen recyclen (Schoellershammer). Letztere Firma beschäftigt sogar eine Werkslok Köf 2 und bedient damit die Übergabegleise im Bahnhof, meist übrigens wegen Kohlewagen Ed / Fc.

Der Bahnhof Düren wurde nach Jahrzehnten der Vernachlässigung und des schlichten Nichtangebotes von Regenschutz in Fahrtrichtung Köln im Zuge der Ausbaustrecke Köln-Paris kundenfreundlich umgebaut: Bahnsteigdächer, Aufzüge, P&R usw. Im Bf verkehren 160 km/h schnelle REs, dazu ständig S-Bahnen nach Köln und Regiobahnen mit direktem Anschluss an das niederländische IC-Netz in Heerlen. Dazu die Regiosprinter der Rurtalbahn, die auch den regionalen Güterverkehr bedient. Dazu rauschen regelmäßig Thalys und ICEs und etliche Güterzüge durch den Bf.

Also bunt, hochwertig, betriebsintensiv und sogar mit lokalem Güterverkehr kann die Epoche 5 auch daherkommen. Trotz Hartmut und Börsenflop. Und als Modellbahner kann ich sowieso machen, was mir gefällt. Die aktuellen Diesellok-Modelle (Class66, Tiger, G2000, Brawa 232-234, Mak G1200) sind vergleichsweise preiswert und soweit bekannt für praktisches Modellbahnen geeigneter als manche doppelt so teuere Dampflok.

Viele Grüße

Georg
; )
Natürlich kann Ep. V Vorbild sein. Es sind allerdings die Privatbahner, wie schon im vorgenannten Beispiel, weitere wie z.B. die "Warsteiner Bierkiste" der WLE oder die ebenso rührigen Bentheimer Eisenbahnen.
"Die Bahn" des Herrn Mehdorn hat Nahverkehr nie richtig begriffen und da es in der Politik seit 1950 immerwieder gerne Helfershelfer gab wurde der Güterverkehr statt schneller langsamer und der Personenverkehr vor allen Dingen auf Nebenbahnen immer weiter ausgedünnt. Die DB hat nie Personenbahnhöfe zu den Siedlungen verlegt sondern immer die alten Bahnhöfe, die z.T. aus Betriebsgründen weitab von den Städten und Dörfen (und damit von den Kunden) waren weitergeführt und gerne auf den "modernen" Busverkehr gesetzt. Das hieß vornehm "Angebotsumstellung" und machte es den Transportfällen leichter, da die Bushaltestellen meist in den Dörfen lagen. So kriegt man jede Strecke kaputt, sollte ja auch so sein. In viele Strecken wurde kein Geld mehr gesteckt und 20 Posten an einer Nebenbahn : soviele Leute können da garnicht mitfahren, damit sich das auch nur halbwegs lohnt.
Die Politik schrie immer nach neuen Straßen und pumpte da Kohle rein. Ich denke noch an den Spruch von Georg Leber, dass jeder Bürger max. 15 Minuten zu einem Autobahnanschluß haben soll.
Die Bahn muß ihr Netz selber bezahlen und bekam und bekommt zu wenig Geld für ihre Infrastruktur.
Viele Spediteuere haben "ihre" Politiker auch gerne unterstützt... noch heute wundert man sich, warum z.B. Abstandswarner in LKW nicht vorgeschrieben sind, obwohl jährlich mehrere hundert Menschen durch LKW-Unfälle verletzt werden oder auch sterben... Es ist eine Schande.
Trotzdem ... wem es gefällt: auch die Ep. V hat ihre "bunten" Seiten und manchmal sogar auf kleinen alten Nebenbahnen noch heute Güterverkehr.
Hallo Freunde!

Unsere zweite Tochter wünschte sich zum 6. Geburtstag eine Modelleisenbahn. Sie hat sie natürlich auch bekommen - und natürlich in Spur N wie der Papa. Da sie Fußball spielt, bekam sie den WM-Desiro von Fleischmann (Ep. V.). Für die Landschaftsgestaltung wünscht sie sich das "Dörfli" aus dem Film "Heidi" und eine Alm (Epoche ??). Da werden wir noch längere Zeit mit beschäftigt sein.
Zur Einweihung der Eisenbahn an ihrem Geburtstag durfte sie sich einen Zug von mir aussuchen, der "zu Besuch" kam. Und was suchte sie sich aus? Einen Doppelstockzug (das ist die Eisenbahn, die sie erlebt), gezogen von einer preußischen P8. Ich habe zwar versucht, ihr zu erklären, daß die P8 keinen Strom für die Zugheizung liefern kann. "Dann spielen wir, es ist Sommer." Der Zug kam also wie gewünscht "zu Besuch", er hatte übrigens zwei verkehrsrote Wagen und dazwischen einen mintgrünen. Und - Ihr könnt sagen, was ihr wollt: Der Zug sah einfach gut aus!
Bei aller Ernsthaftigkeit, mit der ich das Hobby auch selbst betreibe, ist es gut, wenn wir uns ab und zu von unseren Kinder abgucken: Es ist und bleibt auch ein Spiel. Und im Spiel sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Ein phantasievolles Neues Jahr wünscht Euch
Elmar
Hallo liebe N-Bahnfreunde,

Kann die Ep5 ein Vorbild sein?
Klar, was denn sonst! Nichts anderes!
Alles andere ist Fantasie und Erinnerung.

Und die gute alte Holzklasse mag von außen ja ganz toll aussehen, da düse ich aber lieber im Talent, ICE oder in der S8 im überfüllten Abteil im Stehen.

Allen ein Frohes Neues Jahr und das ein paar Modellbahnwünsche, und nicht nur diese, wahr werden, Werner
@27
erst einmal guten Tag
-das mit dem Abstandswarner habe ich gelesen
ABER....was nutzt der in jedem LKW,wenn den PKW-Fahrern 50 m vor der Ausfahrt einfällt,dass sie ganz dringend von der Autobahn müssen,und diese sich dann wie Selbstmörder in den Sicherheitsabstand der LKW hineinbremsen???(Leider ist das keine Übertreibung,da ich diese Situation beinahe täglich selbst erlebe)

@ 28

Elmar,es ist schön,dass es auch noch solche N-Bahner gibt...

best wishes

   longrider
@23:

- Es gilt generell die Meinungsfreiheit

- Ich schrieb: "Zu den Artikeln".  Also meiner Meinung nach geht es in den Artikeln, deren Links im Eingangsfred stehen, um das => Original. Der Fred steht zudem in der Kategorie "Vorbild". Also red ich über's Vorbild. Wenn dann spätere Poster ein reines Modellbahnthema draus machen, heißt das nicht, das dies Gottes Gesetz ist und so bleiben muß. Und "Vorbild" bezieht sich bei mir nicht allein auf's Materielle oder Rollmaterial. Die Bahn war früher etwas, womit sich der einzelne Lokführer und auch Fahrgast / Steuerzahler identifizieren konnte. Da ist was verloren gegangen. In der Schweiz z.B. hat fast jeder, auch wenn er meist Auto fährt, immer eine Bahncard. Der Staat läßt sich die Bahn etwas kosten, und der Bürger erkennt das an und achtet es.

Ich sag es mal so: Einen Laden, der mir - als kürzlich noch unfreiwilligem Bahnvielfahrer, aber auch als Steuerzahler - gegenwärtig mehr auf den Senkel geht als daß er mir den Alltag erleichtert, bilde ich in dieser epochalen Ausprägung auch nicht im Modell ab. Daher nur bis Epoche IV. von mir als Vorbild diskutabel, abgesehen davon, daß mir das gegenwärtige Rollmaterial nicht gefällt.

Alles klar?

Ralf
In Epoche IV war die DB ein Beamteneladen wie er im Buche steht mit all den schlimmsten Auswüchsen, die ein "Berufsbeamtentum" mit sich bringen kann. Was da wirklich besser gewesen sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Und auch der "Niedergang" der Bahn fand hauptsächlich in dieser Epoche statt. Ich kann da keine wesentlichen Unterschiede zur Epoche 5 entdecken. Und ob nun die Wagen oceanblau/beige oder mintgrün/lichtgrau sind... ?

Anmerkung:
Als Epoche IV aktuell war, war ich Epoche IV - Modellfan...

Gruß
Eglod


Beitrag editiert am 31. 12. 2007 18:52.
@Eglod

Hahahaha! Dann sag mir mal, was denn heute sooo viel besser geworden ist, ausser moderne Fahrzeuge und etwas Farbtupfer.
Und der Niedergang hat nichts mit den Beamten zu tun, sondern war von der Politik in diesem Lande so gewollt. Siehe gegenteiliges Bsp. Schweiz oben. Spätestens in den 60ern wurden doch alle Weichen fürs Auto gestellt.
Als selbst Betroffener (und involvierter) nervt mich dieses generelle Geschieße gegen Beamte immer wieder.

Gruß
Thorsten
@ Thorsten
"Dann sag mir mal, was denn heute sooo viel besser geworden ist,"
Eben nichts. Aber das "früher war alles besser" kann ich nicht bestätigen.

"ausser moderne Fahrzeuge und etwas Farbtupfer."
Und geht es nicht darum bei einer Modelleisenbahn?

"Und der Niedergang hat nichts mit den Beamten zu tun, sondern war von der Politik in diesem Lande so gewollt."
Ähhh, hä? Und wo ist da der Widerspruch? Aus welcher Berufsgruppe kommt denn die große Mehrzahl der Politiker?

Gruß
Eglod




Beitrag editiert am 01. 01. 2008 10:19.
Eglod,

es ist zwar nichts besser geworden,
aber dafür etliches Schlechter!
Ist das etwa die ausgleichende Gerechtigkeit?

Und welche Richtung das noch einschlagen könnte, hat man andeutungsweise schonmal in England gesehen.

Der derzeitige Zustand der deutschen Bahn zeigt auf jeden Fall deutlich an, das die "Servicewüste" Deutschland lebt und es sich weiterhin gutgehen lässt ! Und aufgrund noch anstehenden geplanten Gewinnoptimierungen von einigen Herren sind tatsächlich Steigerungen möglich.

Insofern frage ich mich wirklich, wo da noch eine Vorbildfunktion liegt, und, wieso die Ep5 einen evt. vorhandenen MoBa - Nachwuchs motivieren und rekrutieren soll.
Spätestens dann, wenn die Kids anfangen nachzudenken ist es doch Schluss mit der Herrlichkeit .....


In diesem Sinne
ein frohes neues Jahr

Günter
@ Günter
"Kids anfangen nachzudenken"
Ist das nicht ein Widerspruch in sich?  

"Servicewüste?"
Das ist genau das, was ich meinte. Die hat es immer schon bei der dt. Bahn gegeben! Und die Frage, ob ich lieber anonym bei enem Automaten kaufe oder mich von einem Bamtenkopp für seine Fehler anbluffen lasse, müsste erst noch diskutiert werden.

Was ist denn nun wirklich schlechter geworden?
Rückzug aus der Fläche? Läuft seit Epoche 3
Verdreckte Bahnhöfe? Gab es schon immer bei der Bahn.
Preise? Hat es eigentlich irgendwann einmal in der Geschichte der Bahn die allgmeine Volksmeinung gegeben, daß die Fahrpreise zu niedrig seien?

"Insofern frage ich mich wirklich, wo da noch eine Vorbildfunktion liegt"
Diese Frage kann doch nicht wirklich ernst gemeint sein, oder?
Was hat die Service-Qualität der DBAG mit Modellbahn zu tun???
Und gibt es nicht nach wie vor eine große Reihe von Interessenten für Militärmodelle jeden Alters auch und gerade für die dt. Wehrmacht. Ob da ein Widerspruch zum angeblichen "heile Welt Bahner" nicht eigentlich größer ist... ?

Die Mehrheit der Modellbahner spielt das, was sie erlebt haben oder gesehen haben. Die Zahl Sichtungen und Erlebnisse mit Bahnen aus der Epoche 3 (und je nach Alter auch 4) dürfte sich beim MOBA-Nachwuchs in eng umrissenen Gtenzen halten.

"Und welche Richtung das noch einschlagen könnte, hat man andeutungsweise schonmal in England gesehen."
Und? Gibt es da keine Modellbahner mehr deswegen, die die aktuelle Epoche zum Thema machen?

Gruß
Eglod, der die Eingangsfrage immer noch nicht nachvollziehen kann

Beitrag editiert am 01. 01. 2008 11:16.
also ich kann die Eingangsfrage auch nicht nachvollziehen..

da  müsste streng genommen jede Zeitepoche kritisch hinterfragt werden...

Sicherlich ist heutzutage bei der DBAG so einiges nicht in Ordnung, aber das war es bei der Bundesbahn auch schon nicht..


nur erscheint manches in der Rückblende nicht mehr so schlimm, wie man es damals empfunden hat.

außerdem handelt es sich bei unserem schönen Hobby um eine  MODELL bahn, da kann ich meine Welt doch so gestalten, wie sie mir gefällt...

abgesehen davon hat der europäische Hochgeschwindigkeitsverkehr der "allgemeinen Bevölkerung " doch gezeigt , das die Esienbahn eben nicht nur aus "veralteter" Technik besteht sondern "cooler" sein kann als das Automobil..

Das war bestimmt in den Sechziger/Siebziger Jahren nicht so...

Egbert, ich erzähl jetzt mal was. Also Beamte hin oder her, auch hier gibt es welche, die nur verwalten, aber auch welche, die im operativen Bereich was tun.

Kennst Du das Spiel "travelling salesman"? Oder kennst Du das Problem, wenn ein Netzwerktechniker ein Rechnernetz in einem Gebäude plant?

Es geht darum, alle Knoten mit Linien zu verbinden, so daß
- alle Knoten erreicht werden
- der Gesamtweg möglichst kurz ist
Varianten:
- evtl. mitgeführte Waren sollen möglichst schnell abgeladen werden (travelling salesman), damit der Spritverbauch möglichst schnell sinkt
- bei Ausfall eines Knotens mit höherer Funktion trotzdem jeder Knoten einen anderen erreicht, dann über Umwege (Netzwerk)

Für solche Dinge gibt es mathematische Berechnungsverfahren: operations research.

Ein Dozent für IT-Systeme, der uns mal SAP näherbrachte (sofern das in einer Vorlesung geht), erklärte uns, wie das Modul Produktionsplanung PP grob funktioniert:

- es gibt x Endprodukte, die in
- y Arbeitsschritten (in unterschiedlicher Reihenfolge) an
- z Fertigungsmaschinen
- mit n Mitarbeitern

produziert werden sollen, so daß in 3 Monaten jedes Endprodukt in der gewünschten Stückzahl bereitsteht. Hier geht es darum, die einzelnen Produktionsschritte so festzulegen, daß die Leerzeiten an jeder einzelnen Fertigungsmaschine möglichst kurz sind und der Gesamtproduktionszeitraum ebenfalls möglichst kurz ist.

Der Dozent hatte mal bei einem größeren E-Konzern ein Praktikum gemacht. Der Abteilungsleiter kam mit einem kleinen Fertigungsauftrag daher, den er noch irgendwo in die nächsten 6 Wochen in die Produktionsplanung unterbringen sollte, mittels SAP-System. Er hat sich gedreht und gewendet wie ein Wurm, er hat diesen kleinen Auftrag einfach nicht reingebracht. Am nächsten Morgen kam sein Chef, frug nach und bekam eine negative Antwort. Daraufhin schickte er ihn mit diesem Auftrag in die Fertigung, zu einem Maschinenmeister uns sagte noch: "Jetzt lernst Du was für's Leben." In der Fertigung angekommen, erklärte er dem Maschinenmeister sein Problem. Dieser stand vor einem großen Karteikasten (Produktionsplanung), verschob binnen 5-10 Minuten einige Dutzend Karten, und der Kleinauftrag war drin.

Das vorweg. Bei der Bahn hast Du eine ähnliche Aufgabenstellung. Plane ein System mit
- x Knoten
- y Fahrstreckenabfolgen
- z Zügen,
evtl. noch
- n Fahrgästen
- m Mitarbeiter Zugpersonal

so daß alle Teilnehmer ihre Ziele möglichst früh erreichen, sich möglichst wenig behindern, Sicherheitsabstände einhalten, der Gesamtablauf möglichst schnell von statten geht. Auch hier gibt es Berechnungsverfahren. Das Problem ist: Fährt man ein solches System an der 99,9%-Kapazität und hat zu geringe Puffer eingebaut, ist ein solches System verdammt feheranfällig, soll heißen: Wenn ein Knoten später oder nicht erreicht wird, strahlt das flächendeckend auf die Umgebung aus. Entweder müssen die Knoten an bestimmten Stellen mit zusätzlichen Linien verbunden werden, oder aber es muß zusätzliche Pufferzeit eingebaut werden - damit dauert aber der Gesamtablauf länger. (Gegensatz: Bei der Schweizer Bahn sind die Pufferzeiten großzügiger eingeplant, deswegen funktioniert das Gesamtsystem insgesamt besser. Ist wie im Schweizer Alltag: wollen 2 durch dieselbe Tür und gehen auf diese zu, bleiben beide erst mal stehen, um den anderen vorzulassen. Einer macht dann den ersten Schritt - aber: es drängelt sich keiner vor. Insgesamt läuft es etwas lansamer, aber dafür reibungsloser, ohne Streß und Gehetze ... das war jetzt durchaus ein gewollter, kleiner Seitenhieb auf die Mentalität der Deutschen ).

Bei der Bahn haben sie die ganzen alten Hasen, die dieses System noch "im Blut" hatten und sich nicht blindlings auf eine EDV verlassen mußten, im Zuge der (Früh-)pensionierung ersetzt mit jungen Absolventen der BWL/VWL, und seitdem ist die komplette Fahrplanplanung kurzfristiger geworden, und damit auch die Personaleinsatzplanung (ein Bekannter von mir ist Lokführer, früher bekam er Monatspläne mit Regelmäßigkeiten, heute bekommt er Wochenpläne, die alle 2 Tage umgeschmissen werden). Insgesamt läuft es nicht mehr so glatt wie früher, obwohl die Technik immer besser wird (oder vielleicht auch weil?).

Auf einer Zugfahrt hab ich mich mal mit einem alten Herrn unterhalten und meine Sichtweise geschildert. Der hat am Schluß genickt und gesagt, daß er mir vollkommen recht gibt. Er war einer derjenigen alten Hasen.

Gruß Ralf

Beitrag editiert am 01. 01. 2008 19:46.
@ Ralf
So sei es. Aber ist das ein Grund, die Epoche nicht mehr ins Modell umzusetzen??? Dann ist aber die Umsetzung der Länderbahnzeit ins Modell vollends indiskutabel - von wegen optimiertem Netzwerkmanagement und so...

Gruß
Eglod, der immer noch kein brauchbares Argument für die These "Epoche V kann nicht Vorbild sein" hat.
Hi Ralf,

erstemal auch dir noch ein frohes neues Jahr !

Zu deinem Beitrag #38:
Frühpensionierung ist nur ein Thema. Schlimmer ist aber, das wirklich erfahrene Leute in eine Art Stellenpool sitzen und fürs Nichtstun bezahlt werden (müssen).
Um nun auf die im Eingangsthread auf die Links zurückzukommen, warum werden dann diese Leute nicht mehr eingesetzt wo wirklich Service dringend Not tut?
Aber wahrscheinlich würden diese Leute innerhalb kürzester Zeit zu renitenten Anarchisten werden, die das ganze "neue" System in Frage stellen und den jungen höchststudierten Leuten im Management ihre Fehler aufzeigen....... .
Dies ist natürlich nicht erwünscht!

Gruß denn
Günter

P.S.: der Thread nennt sich: "Kann die Ep5 ein Vorbild sein?"

Beitrag editiert am 01. 01. 2008 13:55.
ja, hast recht: ein gutes Neues erst mal

@Egbert:

Sicher das ist kein allg. Grund, sondern mein persönlicher Grund, und nur so war es auchgemeint. Epoche V ist für mich - wie in anderen Bereichen zu beobachten - Ausdruck dafür, absolute Perfektion anzustreben, Design vor Inhalt zu setzen, nur noch maximale/opitimale Gewinnziele im Auge zu haben, und dabei zu vergessen, daß "etwas" immer von etwas Mehr, etwas Unsichtbarem lebt. Ist doch in jeder Firma auch so. Aber leider ist man da ab einer bestimmten Ebene blind, und wenn man es merkt, kommen die allerblödesten Kampagnen raus ("Denn Du bist Deutschland" z.B.). Ich persönlich habe den Eindruck, daß viele MA der Bahn innerlich gekündigt haben. Natürlich ist der mitunter arrogante Beamtenstolz fort, aber auch des Gefühl, dem Fahrgast gegenüber eine gewisse Verpflichtung zu empfinden.

Soll also jeder halten, wie er möchte. Ich gebe zu: in 15 Jahren werde ich mich möglicherweise angesichts der dann gegenwärtigen Züge an Epoche 5 besser erinnern. Und DRG ist daher auch nicht unproblematisch. Ein Trost: es gab sie auch schon vor 1933.

@Günther:

Warum man die nicht zurückholt? Genau: Die stören den Laden. Weil man in vielen Bereichen von der Chefseite her so denkt: der einzelne Mitarbeiter soll möglichst nur einen Teilbereich abdecken, den möglichst gut, aber ja nichts von Gesamtprozessen verstehen. Denn dadurch ist er ersetzbarer. Die EDV/IT ist ein Versuch, das "Wissen" (ich nenn's mal besser Knowhow) abzuziehen, zu automatisieren und einen Großteil der MA verzichtbarer zu machen. Jetzt gibt es m. M. nach noch eine Hoffnung: diese ganzen Systeme sind zum Teil dermaßen komplex und kompliziert, daß die Rechnung nicht aufgeht Und: ein System ist immer nur so gut wie seine Anwender. Man braucht nicht nur System-Spezialisten auf der Lieferantenseite, sondern auch im eigenen Laden, und wenn das nur ein paar sind, ist man von denen sehr abhängig. Also braucht man doch wieder schlaue Anwender. Wer von denen schlau bleibt oder aber den Kopf neben den Bilschirm hängt, das ist seine Entscheidung.

So, jetzt halt ich mich aber zurück bei deisem Thema
Gruß Ralf
"Ich gebe zu: in 15 Jahren werde ich mich möglicherweise angesichts der dann gegenwärtigen Züge an "Epoche 5 besser erinnern."

  DAS ist der Punkt !

Gruß
Eglod
Eines ist natürlich klar. Genau wie ich als Teeny in den 70ern baut man in dem Alter erst einmal so, wie man es in Wirklichkeit kennt. Ganz klar. Deswegen werde ich irgendwann auch mal was in Ep. IV bauen, um meine Kindheitserinnerungen wachzuhalten. Ep. III habe ich mir aktuell erst einmal auserkoren, weil ich sie als rech dokumentiert betrachte (Internet, meine Literatur), ich mich dorthin noch gut hineinversetzen kann (wie ich meine, bin aber Bj, 68) und weil es den von mir gewünschten Fahrzeugquerschnitt ermöglicht.

Im übrigen kann man natürlich einfach alles fahren, wie man will. Aber irgenwie kann ich as nicht: Verkehrsrotes Geraffel neben schwarzen Dampfrössern. Ausserdem finde ich das dunkle grün und rot  irgendwie schöner. Wenn es auch in die heutige Zeit natülich nicht mehr passt. Und Museumszüge sind mir nicht "echt" genug.

Davon abgesehen:
Was man aber immer wieder sieht: die meisten Modellbahner/Hobbyeisenbahner sind einfach nur Nostalgiker. Vielleicht hat man ja auch aus diesem Grund eines von vielen Spielzeugen aus Kindheitstagen als Erwachsenenhobby übernommen? Ausnahmen bstätigen natürlich die Regel.
Übrigens ist es erstaunlich: Bei uns im DEV (Museumseisenbahn Bruchhausen-Vilsen) finde ich es immer wieder erstaunlich, wieviele Berufseisenbahner auch Hobby-Eisenbahner sind. Egal, was man nun zuerst war. Extrem ist`s in den letzten Jahren durch die Mittelweserbahn geworden. Das zieht Kreise.... Und das ist natürlich auch Ep. V. bzw. 6 (Na, an letzteres muß ich mich erst gewöhnen. Komme mit der Einteilung ab IV sowieso nicht mehr mit)

Gruß
Thorsten
Ralf und Günter,
vollkommen treffend was Ihr da zu Papier gebracht habt.
An der Arroganz , der überheblichen Theorie und der von der Jahresrendite abhängenden Extratandiemen der heute vielen Betrieben als GF's vorstehenden Personen, fast alle aus dem kaufmännischen Bereich, liegen die meisten Probleme. Da kann der total ausgefuchste Techniker, allerdings jenseits der fünfzig Jahre, noch so gute Argumente, Zahlen etc. vorzeigen, ist alles von gestern. Wird heute nicht mehr so gemacht! Mensch lernen Sie umdenken, kommen sie in die jetzige Zeit, wird solch ein qualifizierter Mitarbeiter fertig gemacht. Sehenden Auges rennen diese miesen Typen gegen die Wand. Nur ihr Modell wird durchgesetzt. Was machen die so abgekanzelten Mitarbeiter spätestens nach 3 x Runtermachen, innerlich kündigen. Nun geht jegliche Erfahrung, die normalerweise weitergegeben wird, für immer verloren.
Schlimm ist dabei allerdings, daß die Aufsichtsräte meist völlig Betriebblind sind und die Anteilseigner den momentanen Reibach sehen und nicht nur wenige Jahre in die Zukunft schauen, oder schauen wollen. Es ist traurig was in Deutschland so abgeht.
H-W
Hallo Zusammen.

Ich finde die jetzige Epoche sehr Interessant. Noch nie zuvor gab es so viel Betrieb auf den Schienen wie jetzt (zumindestens hier im, Kanton Zürich Schweiz). Füher fuhren hier nur SBB Züge heutzutage sieht man auch BLS,Railion, FRET und weitere. In Zukunft wird es Dank Open Access noch mehr verschiedene Bahngesellschaften geben. Als Modellbahner kann man ein schönes Modell aus einem anderen Land kaufen und Vorbildgetreu auf einer Anlage eines Anderen Landes rollen lassen.  Vor zehn Jahren war ich zwanzig und der Beruf Lokführer kam nicht in frage da gar keine Nachfrage da war. Jetzt werden Lokführer in Zeitungsinseratengesucht.
Auch für die Bahnindustrie ist es eine Riesen Chance heutzutage. Das kleine Schweizer Unternehmen Stadler Rail kann ihre Züge in ganz Europa verkaufen früher war das unmöglich, da die SNCF bei Französischen Firmen kaufte, die DB bei Deutschen, usw.
Das in Deutschland mit der DB nicht alles optimal läuft ist Schade auf der anderen Seite kann die  öffentliche Hand die Transportleistungen bei einem anderen Untenehmen einkaufen. In Epoche 3 und 4 wurden doch viele Strecken dichtgemacht. In Epoche 5 findet sich vielleicht ein kleines Unternehmen das mit ein paar Triebwagen die Linie wieder bedient. die Öffnung des Bahnmarkt für die die Epoche 5 steht wird sicher unter dem Strich mehr Gutes als Schlechtes bringen.
Wenn wir schon von der Ep5 reden,
sollten wir uns auch mal diese Links ansehen.

http://www.bahn-fuer-alle.de/
http://www.buergerbahn-statt-boersenbahn.de/

Wenn alles so kommt, wie hier dargestellt, wird das dann die Ep6?
Dann könnte man tatsächlich von den goldenen Zeiten der Epoche 5 reden ........

Gruß,
Günter
@35... ach ja, günter, wenn ich die Fahrpläne zwischen München und Moosburg von heute mit denen von 1990 vergleiche, ist da durchaus einiges viel besser geworden. Und nicht nur das - es fahren inzwischen auch keine muffigen Ex-DR-Vorläufer-IR Wagen mehr.

Dagegen durfte ich anno 91 auch noch einem Schaffner erklären, wie das mit der MVV-Tageskarte funktioniert, der doch glatt jemandem ein Schwarzfahrerticket ausgestellt hätte.

Von daher: Früher war nix wirklich besser, nur anders. Und das Alter verklärt nun mal auch vieles

/Martin
Hallo zusammen,

letztendlich muss jeder selbst definieren, welche Epoche er bevorzugt. Auch ein Mix von Fahrzeugen verschiedener Epochen kann dem ein oder anderen Laune bereiten. Ich bin aber davon überzeugt, dass mit steigenden Ansprüchen sich immer auch eine Spezialisierung mehr oder weniger automatisch vollzieht.

Meine im Bau befindliche Anlage (eingleisige Hauptbahn) ist ganz klar in der Epoche IV/V angesiedelt. Diese Epoche wird von etlichen Leuten unterschätzt! Neben solchen Dingen wie Talent, Desiro und Doppelstockzügen kommen auch moderne Privatbahnfahrzeuge zum Einsatz: G2000, Red- und Blue-Tiger. Gerade diese Privatbahnfahrzeuge vollziehen den restlichen Güterverkehr. Meine Sammlung ist dagegen mehrgleisig ausgelegt: Alle Dampf-, Diesellok- und Ellokbaureihen ab Epoche III, und eben die ganzen modernen Sachen. Die "alten" Fahrzeuge lasse ich gelegentlich als Museumszüge über das Paradegleis fahren, wobei mich das moderne Umfeld in keinster Weise stört. Aber für mich steht ganz klar der vorbildorientierte Betrieb moderner Fahrzeuge im Vordergrund. Dem jahrelang kolportierten goldenen Paradigma der Modellbahnpresse, die Epoche III sei "hip" und "in", kann ich mittlerweile nicht mehr so viel abgewinnen. Erstens kenne ich die Epoche III nicht aus eigener Erfahrung, und zweitens sehe ich den Bau einer konsequent auf die moderne Epoche zugeschnittenen Anlage als Herausforderung. Nicht jeder hat so etwas. Und jede Epoche hat Ihre Schattenseiten...

Gruß,

Bernd


Moin Martin (# 47),

"Von daher: Früher war nix wirklich besser, nur anders."

wirklich nichts?
Gerade vor ein paar Tagen war folgendes von Ralf P. Plank ind der Newsgroup de.etc.bahn.misc zu lesen:
Zitat:
Am Mon, 24 Dec 2007 19:02:29 +0100 schrieb Helmut Barth:
...
> Hier noch kurz die Geschichte, wie ich als (GB Traktion-)Lokleiter einen
> Nahverkehrslokführer, der eine Cargo 155er von der Unterflurdrehbank
> abholen sollte, als Hilfslok für einen InterCity aktiviert habe und
> welche Folgen das hinter den Kulissen des dahinscheidenden GB Traktion
> hatte. Wie ihr euch sicher denken könnte, wollte weder der GB Nahverkehr
> einsehen, daß in einem IC potentielle Nahverkehrskunden sitzen noch der
> Cargo, daß ein liegengebliebener Fernverkehrszug auch Cargozüge
> behindert.

So etwas ähnliches ist auch kurz nach der Gründung der DBAG in Wittenberge
passiert. Ein IC hauchte kurz vor der Bahnhofseinfahrt das Leben aus.
Sowohl Lok, Tfz und sogar ein Rangierer waren da. Der Fdl wollte schon den
Zug hereinholen lassen - wurde aber "von oben" zurückgepfiffen: Tfz und
Lokführer waren von Cargo, der Rangierer vom Nahverkehr, usw. Die nächste
freie Lok vom Fernverkehr stand irgendwo hinter Berlin. Ehe die da war,
dauerte es Stunden. So stand also der IC vor der Einfahrt, es mußte
eingleisig gefahren werden, alles verspätete sich dadurch. Doch das
Wichtigste war: *Es hat nichts gekostet!*
Zitatende

Früher hätte man mit der Lok den IC an den Bahnsteig geholt und die Strecke wäre in kürzester Zeit wieder frei gewesen...

@ Bernd: Ich kenne die Epoche 3 auch nicht aus eigener Erfahrung, aber deswegen ist der Bau einer solchen Anlage auch eine gewisse Herausforderung.

Gruß
Kai
OT ... Also, jetzt muß ich doch nochmal was loswerden, wegen #47:

"Von daher: Früher war nix wirklich besser, nur anders. Und das Alter verklärt nun mal auch vieles"

Nein, das ist so eine Standarderklärung. Gegenbeispiele:

1. Der medizinische Fortschritt hat in den letzten Jahrzehnten immer mehr zugenommen. Theoretisch geht es uns gesundheitlich immer besser. Man weiß aus der somatischen Medizin, daß je "medizinierter" eine Gesellschaft ist, desto anfälliger ist sie für medizinische Leiden. Das ganze scheint sich in der nicht-somatischen Medizin zu wiederholen. Grund ist, daß sich die nichtwissenschaftliche Psychologie ausdehnt in sämtliche Lebensbereiche: Im Privatleben, im betrieblichen Alltag, in der Politik: jeder ist ein kleiner Psychologe und denkt irgendwie auch psychologisch, jeder liest in Zeitschriften psychologische Artikel, jeder hat schon von Freuds (Irr-)Lehren gehört etc. Warum? Die Psychologie ist zu einer gesellschaftlichen Softwaresucht geworden, die auch dadurch Auftrieb erhalten hat, daß wir seit dem wissenschaftlich technischen Zeitalter in einer sog. "transzendentalen Obdachlosigkeit" leben. Uns fehlt in unserer kalten und knapp kalkulierten Welt metapysischer Trost. Körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden wird zum allg. Menschenrecht erklärt. So manche psychotherapeutische Schule sucht für best. Symptome nicht nur Ursachen in der Gesellschaft, sondern auch gesellschaftliche Lösungen. Der Gang zum Arzt ist oft ein Gang zum Priester oder "Sozialhyhieniker", man will erlöst werden in seiner verzweifelten Suche nach Sinn. Es gibt im außeruniversitären psychologischen Gewerbe eindeutig Berührungspunkte und Analogien zu Religion und Mythologie oder auch Weltanschauung.
Wie war das vor einigen Jahrzehnten? Die Oma ist in den Tante-Emma-Laden gegangen und hat dort ihren Kummer im alltäglichen Gespräch abgearbeitet. Der Tante-Emma-Laden hatte eine gesellschftliche Nebenfunktion der kathartischen Reinigung, war quasi Durchlaßventil. Heute im Discounter ist so etwas undenkbar. Stattdessen rennt jeder, der irgendwo ein diffuses Leiden hat , in irgendeine Therapie, wo er mit einer Gruppe, mit Kieselsteinen, im Gespräch, mit Musik, mit Berührungen, mit dem Urschrei, mit Malen oder sonstwas versucht, geheilt zu werden. Heilen wovon? Genau, sie wissen es selbst nicht, ihr Leiden ist oftmals ein verzweifeltes Suchen, ein Loch - ein Nichts, und keine Abweichung vom Gesundheitszustand nach unten. Da sage ich: diese gesellschaftliche Kälte heutzutage gab es früher nicht, das war besser. Die Menschen werden sich im Alltag immer anonymer und fremder. Und: ich verkläre das nicht, ich "Stadtkind" habe damals nicht mit meiner Oma auf einem Dorf mit einem Tante-Emma-Laden gewohnt. Ich bin nicht "affektiert".
Die Frage ist, ob wir das allein den Psychologen überlassen sollen oder selbst in die Hand nehmen, indem wir etwas im Kleinen ÄNDERN. Wir brauchen uns sonst nicht wundern, wenn uns irgendwann die Politik per Gesetz vorschreibt, daß wir jeden, dem wir alltäglich begegnen, zu grüßen haben. Bei Zuwiderhandlungen kann man dann als Nicht-Gegrüßter auf Körperverletzung klagen. Zur eindeutigen Identifikation dessen trägt dann jeder ein "digitales Nummernschild" mit sich, damit man auch weiß, wen man verklagen muß

2. Unsere Politiker beschwören in ihren Sonntagsreden immer die Demokratie, die Freiheit und die Menschenrechte, die sie sehr gerne einfordern, bevor sie mit einem anderen Staat Handel treiben wollen. "Formal-demokratisch" sind wir eine Demokratie, und "formal-demokratisch" haben andere Länder bestimmt einiges nachzuholen. Aber Demokratie ist mehr als Verfassung + Wahl + Parlament + Menschenrechtskatalog. ich schrieb es oben schon: es gibt immer etwas "Mehr", etwas Unsichbares. Unsere Politiker verstehen unter demokratischen Standards nur formal-demokratische Kriterien, was in etwa bedeutet: wenn was schiefläuft, kann es im Gegensatz zur einer Diktatur der Einzelne einklagen und ggf. sogar Recht bekommen - mehr aber heißt das nicht. Demokratie lebt aber auch von einer gewissen Alltagskultur und einem gewissen Miteinander. Ich nenne das im Gegensatz zu "formal-demokratisch" "matrial-demokratisch" (analog zu Kants "formaler / matrialer Ethik").
Beispiel: Indien ist unter formal-demokratischen Kriterien sicherlich eine Demokratie. Wer aber mit indischen Kollegenzu tun hat, weiß, daß Indien matrial-demokratisch noch meilenweit von einer demokratischen Alltagskultur entfernt ist. Das hierarchische Kastenwesen hat die Denke von Indern noch dermaßen im Griff, daß ein demokratisches Miteinander undenkbar ist. Anhand dieses Beispieles möchte ich behaupten: formal-demokratisch haben wird es herrlich weit gebracht, matrial-demokratisch aber ist - auch oder gerade in den demokratischen, westlichen Gesellschaften - eine Tendenz zur autoritären Gutsherrenart zu erkennen. In der Politik sind Autokraten auf dem Vormarsch. In der Wirtschaft ist der patriarchalische, manchmal auch cholerische, aber oft zornige und faire Firmenchef verschwunden, heute haben wir den freundlich-kalten, messerschleifenden Geschäftsführer auf Zeit, der sein Treiben auf irgendeiner Managmenthochschule oder bei Macchiavelli gelernt hat.

Ich glaube nicht, daß nostalgische Verklärung immer der Grund ist, warum "früher alles besser war". Früher war nicht alles, aber doch einiges besser. Wir leben in einer Welt, in der der Zustand immer mehr an selbstgebastelten, hin- und hergeschobenen Kulissen gemessen wird, nicht aber, indem man die Leute direkt fragt. Könnte ja was anderes als Antwort kommen, als man hören möchte.

Gruß Ralf

Beitrag editiert am 02. 01. 2008 10:57.
Rottweiler
Du liest dich auch gerne was!
Im richtigen Leben Quasselstrippe???  
moiN, moiN,
vielleicht schaut ihr hier mal rein, bevor der Sch...ss losgeht.
http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=280710&start=1

mmG
Volker
@51
Und Du kein Benehmen. Smily hin oder her.

Es gibt eben Leute, die ihre Gefühle und Eindrücke nicht immer alleine mit sich herumschleppen möchten. Und genau solche Beiträge sorgen für Persönlichkeit hier im Forum, das damit durch als Ersatz eines Clubs oder Vereins dienen kann. Zumal ja nicht jeder gleich in einen Verein eintreten oder sich einem Club-Zwang aussetzen will, nur um sich mit jemanden über sein Hobby regelmässig austauschen zu können.

Gruß
Thorsten

Beitrag editiert am 02. 01. 2008 13:05.
@52/53: Ich glaub, er war nicht "so" gemeint. Lassen wir's mal gut sein ...

@51: Ich poste seltener was, dafür manchmal etwas ausführlicher (habe gerade Urlaub). Zuammenhängende Texte sind mir jedenfalls noch immer lieber als dutzendhaftes, einzelsatzweises Hin- und Hergeposte, da geht der Sinnzusammenhang viel leichter verloren. Deswegen mag ich generell keinen Chat. Ist schlecht für's Ausdrucksvermögen. Wem das zuviel ist => muß nicht lesen. Zudem stand als Warnschild "OT" davor - o.k.?

Ab 7. Januar reagiere ich dann wieder weniger gelassen. Da beginnt der neue Job ; -)
@54
Hatte ich ja auch nicht Böse gemeint sonst hätte ich ja kein Smily hinter gesetzt!
Hat mir aber Trotzdem Spass gemacht Deine Ausführungen zum Thema zu Lesen!
Hoffe Du nimmst es mir nicht Krumm!
Gruß
Carsten K.
*popcorn hol* :-D

Leute, ich amüsiere mich köstlich!

-Bezogen auf die ursprüngliche Frage im Ausgangsposting: Ich denke, wir stimmen alle darin überein, dass es ausgeschlossen ist, etwas zu 100% authentisch nachzubilden. D.h. jeder macht sich bei der Gestaltung seiner Anlage seine Gedanken, warum-wieso-weshalb etwas auf seiner Anlage so und nicht anders gestaltet wurde. Ein schönes Beispiel sind Graffitis. Die meisten von uns empfinden diese 'Subkultur' als Schmiererei und Zerstörung. Deshalb findet man sie auf den allermeisten Modellbahnanlagen nicht - aber auf einigen schon. Fakt ist: Jeder hat sein eigenes Empfinden, was ihm gefällt und was nicht. Unter diesem Aspekt gibt es ein definitives JA auf die Frage, ob die Epoche V angesichts der heutigen Situation ein Vorbild sein kann. Schließlich steht es jedem frei, die Epoche zu wählen, die er nachbilden möchte. Genauso ist es jedem selbst überlassen, ob er eine bestimmte Situation nachbilden möchte oder ob er ein fiktives Szenario realistisch umsetzen möchte. Wir alle freuen uns primär an der Technik der Bahn und es wäre sehr kurzsichtig, nur die selbstgewählte Modellbahnsituation als einzig wahr zu betrachten. Damit unser Hobby überlebt, brauchen wir Nachwuchs - und der wird mit der heutigen Bahn groß und wird diese selbst erlebte Epoche sehr oft als Vorbild wählen. Und da die Frage nicht lautete, ob die Epoche V Vorbild sein muss sondern ob die Epoche V Vorbild sein kann, ist die Antwort klar: Ja, sie kann.

-Bezogen auf die weiterführenden Postings: Sie spiegeln genau das wieder: Jeder macht sich seine Gedanken über sein Thema. Fest steht aber, dass  jede Epoche ihr spezifischen Problematiken hatte. Ob das nun besser oder schlechter ist, hängt vom (meist verklärten/subjektiven) Auge des Betrachters ab. Einigen wir uns darauf, dass es anders war.....

Denkt Jens
Moin Jens,

mit den Worten

>
Damit unser Hobby überlebt, brauchen wir Nachwuchs - und der wird mit der heutigen Bahn groß und wird diese selbst erlebte Epoche sehr oft als Vorbild wählen.
<

hast du genau das Problem erkannt !!

Habe im Dezember selbst erlebt, das Kids ( ca. 9 - 10 Jahre alt ) richtige Angst bekamen, als im Lüneburger Bahnhof einige Chaoten anfingen zu randalieren usw. .
Fragen von älteren Mitbürgern nach der Bahnpolizei konnten nicht beantwortet werden.

Habe im Dezember selbst erlebt, wie ältere Menschen ( Rentner ) mit dem Fahrkartenautomat nicht klarkamen ( war kaputt ) und sie im Anschluss  daran noch nicht einmal Fahrkarten für den ÖPNV am DB - Schalter bekamen, weil nicht zuständig.
Dabei wollten Oma und Opa mit ihrem Enkel nur nach Winsen fahren was einer Strecke von 20 KM entspricht.

Habe im vergangenen Jahr erlebt, das es bei der Bahn offensichtlich nicht möglich war, eine Schulklasse ( schätze auch so 3 -4 Klasse ) zusammenhängend unterzubringen weil die Reservierungen im Zug nicht getätigt wurden obwohl sie von der Bahn bestätigt worden sind.

Wie du schon schriebest:
Damit unser Hobby überlebt, brauchen wir Nachwuchs - und der wird mit der heutigen Bahn groß und wird diese selbst erlebte Epoche sehr oft als Vorbild wählen.
..........................

Gruß
Günter

P.S.: langsam aber sicher nähern wir uns der Kernfrage !

Beitrag editiert am 03. 01. 2008 12:15.
"Habe im Dezember selbst erlebt, das Kids ( ca. 9 - 10 Jahre alt ) richtige Angst bekamen, als im Lüneburger Bahnhof einige Chaoten anfingen zu randalieren usw. .."
Das war mit den "Halbstarken" aus den 50ern und mit Fußballfans aus den 70ern nicht anders!
"Fragen von älteren Mitbürgern nach der Bahnpolizei konnten nicht beantwortet werden."
Logisch. Gibt es seit 1992 nicht mehr! Ist heute Bundespolizei (seit 2005). DAS aber immerhin ist Epoche V spezifisch, wenn ich es auch nicht als Problem sehe.

"Habe im Dezember selbst erlebt, wie ältere Menschen ( Rentner ) mit dem Fahrkartenautomat nicht klarkamen ( war kaputt ) und sie im Anschluss  daran noch nicht einmal Fahrkarten für den ÖPNV DB - Schalter bekamen, weil nicht zuständig."
Auch kein Phänomen der Epoche V, denn das war in den 70ern keinen Pieps anders! Wenn Auomat kaputt oder/und Schalter nicht besetzt, dann DB nicht zuständig für Fahrkarten von FVV, MVV, ....


"Habe im vergangenen Jahr erlebt, das es bei der Bahn offensichtlich nicht möglich war, eine Schulklasse ( schätze auch so 3 -4 Klasse ) zusammenhängend unterzubringen weil die Reservierungen im Zug nicht getätigt wurden obwohl sie von der Bahn bestätigt worden sind."
Das war bei meiner eigenen Klassenfahrt 1979 ganz genau so. Sowohl bei der DB als auch bei der SNCF (!) und bei einer Uraubsreise 1967 (Epoche 3 !!!) wurden wir (nur vierköpfige Familie) getrennt. Der Vater musste nicht nur in einem anderen Abteil sondern sogar in einem anderen Waggon schlafen als wir...

Gruß
Eglod, der immer noch kein Epoche V spezifisches Problem in den Argumenten erkennen kann.

Beitrag editiert am 04. 01. 2008 00:19.
Ein paar - kritische - Fußnoten:

"P.S.: langsam aber sicher nähern wir uns der Kernfrage !"

Nö. Also Günther, ich weiß langsam immer weniger, worauf Deine Eingangsfrage abzielt. Dafür war sie viel zu allgemein gehalten, das kann sich auf alle möglichen Aspekte einer Bahngesellschaft beziehen. Wir waten noch immer im Nebel. Daher auch mein Sermon, um zu provozieren, in welche Richtung es denn "gehen soll". Denn: die Links ganz oben haben durchaus den Anlaß gegeben, die Frage vielschichtig bzw. aus mehreren Sichweisen her zu beantworten. Wenn wir uns der Kernfrage nähern - ich meine, wir entfernen uns noch immer von ihr - dann mußt Du doch wissen, worauf Deine Frage abzielt, was "die Kernfrage" ist. Warum läßt Du uns dann erst tagelang wie Musiker auf der Bühne herumrennen und uns den Blues suchen?

@Eglod: "der immer noch kein Epoche V spezifisches Problem in den Argumenten erkennen kann."

Zum Zitat: DOCH  - allgemein: die Vergangenheit ist immer interessanter als die Gegenwart - weil es sie real nicht mehr gibt. Menschen flüchten gern in die Vergangenheit bzw. in die Zukunft, wenn die Gegenwart unerträglich wird. BTW: Politiker versuchen das zu nutzen und weihen dann z.B. gern Denkmäler ein oder werden von irgendwelchen Zukunftsvisionen heimgesucht ; -). Und wir schalten den Fernseher aus, legen die Zeitung beiseite und flüchten stundenweise in eine Bahnepoche, die mal war. - speziell findet dann jeder noch so seine eigenen, persönlichen Gründe (Dampfloks schöner als ICE etc.)

Das mögen viele als "heile Welt" abtun, aberrrrrr: es ist wichtig für Menschen, eine visionäre Gegenwelt zu den herrschenden Verhältnissen aufzubauen (!!!!!!), in welcher man Kraft, Motivation und neue Ideen entwickeln kann - diese Funktion hat früher bzw. in der Jugend die Rock-/Popmusik gehabt, oder auch Literatur. Gute Literatur ist am Aussterben, seit die BWL den Kulturbtrieb bestimmt. Gegenwelten sind wichtig, um die Realität/Gegenwart kritisch zu sehen und sie ändern zu können !!!!

Seit sich die moderne Musik in sich selbst erschöpft  (sie steckt in einer regelrechten Sackgasse), hat die Jugend derzeit keine wesentliche Quelle mehr, um sich in diesen "Gegenwelten" zu bewegen, jedenfalls nicht kontemplativ, sondern nur konsumptativ-zerstreuend. Soll heißen: sie verlieren sich in stundenlangen lauten und hyperaktiven Internetspielen, wo sie keine eigenen Gedanken  entwickeln können, denn sie sollen ja sich und ihre Gedanken VERGESSEN und sich dabei verlieren. Ich glaube, das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen unserer Kindheit und der der heutigen Zeit. Wir wurden nicht so sehr von der Realität/Gegenwart vereinnahmt. Und eben weil die Kinder heute schon so von der modernen Konsumindustrie auf dieses Zerstreuen getrimmt werden, geht von einer "kontemplativen Beschäftigung" wie MoBa oder Ritterburg oder römisches Kastell überhaupt kein Charme mehr aus. Ich versuche also, das ganze auf ein allgemeineres, abstrakteres Level zu hieven - denn: ES GEHT GAR NICHT um das Hobby MoBa (oder Mittelalter oder Römer), es geht doch um etwas ganz anderes. Sind wir jetzt bei einer bzw. der  "eigentlichen" Kernfrage angelangt?

=> Schulklasse: Naja, anhand von Einzelbeispielen läßt sich jedes Argument sowohl aufbauen als auch stürzen. In den 70er Jahren hatte man aber noch nicht diese Technik, die BEDINGUNGEN waren also nicht so gut wie heute - das sollte man auch in die Bewertung einfließen lassen. Und: Bevor ich nicht eine selbstangelegte Statistik vor mir liegen habe, glaube ich gar nix ; -)
=> Wir müssen Beispiele wählen, von denen man allg. Regeln oder Sätze ableiten kann und wo die Ausgangsbedingungen vergleichbar sind. So, jetzt wird es auch noch methodisch ; -)

Man kann - um das andere Beispiel aufzugreifen - vielfach erkennen, daß ältere Menschen ein Problem mit dem Fahrkartenautomat haben (ging auch mir schon so). Ältere Menschen waren früher wohl ähnlich wie heute. FRÜHER gab es an jedem kleinen Bahnhof einen Fahrkartenverkäufer, oder man hat im Zug bezahlen können HEUTE:  IRE nicht mehr möglich, oder es wird versucht, dies mit deftigen Aufschlägen zu verhindern. Ich hab auch schon gehört, wenn eine Oma beim "info point" gemeint hat, sie habe Probleme mit diesem oder jenem: "Dann müssen Sie ins Internet gehen und nachschauen". Oma: "Ja wo ist denn dieses Internet?" ...

Das Fortschrittstempo und das Lernvermögen einer Gesellschaft standen früher in einem Verhältnis zueinander, in den letzten 10 Jahren ist Erstes dem Zweiten davongelaufen. (BTW: Ich glaube, die meisten wissen gar nicht, was das für weitreichende Folgen haben kann). Dieses Fortschrittstempo ist auch eine Ursache, warum wir gerne in eine Zeit oder in einen Bereich flüchten, in welcher die "Zeit" stehen bleibt. Menschen mögen keine Änderungen, vor allem keine permanenten.

quasselstrippende Grüße - Ralf

Beitrag editiert am 04. 01. 2008 10:16.
Addendum: wer sich ausschließlich mit Ep. 5 beschäftigt, ist ein JA-Sager ; -)
DieEntwicklung Heutzutage schreitet sowiso zu schnell voran!
Ein Rechner den man sich Heute kauft ist in 1/2 Jahr schon alt!
Alsich meinem Neffen mal eine Dampflok zeigte meinte der nur das Stinkt und gut das es das nicht mehr gibt!

Schade!!!
R-W,
die Frage, die ich mir nach dem Lesen dieser Artikel stelle ist,
was nützt denn die genialste Technik, wenn sie nicht für jeden nutzbar ist? Und auch, wenn sie nicht oder nur nach langer Zeit beherrschbar wird.
Wem mag diese tolle und allumfassende Technik nur dienen?
Jedenfalls nicht generell dem, der gezwungenermaßen mit dem Endergebnis konfrontiert wird, sondern dem, der am meisten Profit daraus schlagen kann.
Oder ist das Bahnfahren schon mal billiger geworden?

Kann man eine Epoche als Vorbildlich ansehen, in der einst stolze Bahnhöfe zu Haltepunkten degradiert werden um sie dann im Licht einer illegalen Mülldeponie erscheinen zu lassen?

gruß denn,
Günter

Hallo Günther, jetzt wird es auch noch philosophisch. Eieiei ...

"Wem mag diese tolle und allumfassende Technik nur dienen?"

So manche Dinge haben einen ganz anderen Zweck bzw. vielleicht einen nur anfangs ungewollten Nebeneffekt (den man dann aber intentionell nachverfolgt) ... als man uns vorgibt. Generell / offiziell geht es um Einsparung von Mitarbeitern. Automatisieren, was man automatisieren kann. Unabhängigkeit von der menschlichen Arbeitskraft etc.

Kennst Du die kanadische Band Rush? Von denen gibt es ein Album bzw. einen Song namens 2112 (von 1976). Die Thematik des Songtextes - basierend auf einer Novelle - ist hochinteressant: eine Zukunftsgesellschaft, deren Bedrüfnisse ALLE planmäßig erfüllt sind. Sie sitzt nur da und macht eigentlich nichts außer zu existieren. Alles ist da bzw. ausreichend vorhanden und für alles ist irgendwie vorgesorgt. Das ganze Leben wird gesteuert und aufrechterhalten mittels modernster Computertechnik UND: von einer Priesterkaste (!). Alles. Essen, Kultur, Musik, Zeitungen ... es ist quasi wie im Paradies (das Paradies ist aber vermutlich ein Paradies der dummen Schafe, so wie im Film "Die Zeitmaschine" gezeigt wird!). Eines Tages enteckt der Erzähler, als er in der Natur an einem Wasserfall relaxt, halb vergraben im Sand ein Relikt aus einer vergangenen Zeit. Es hat einen Korpus, einen Hals und 6 Drähte, gespannt über das ganze Instrument. Er beginnt, darauf rumzuspielen und "entdeckt": er entdeckt sich selbst und etwas, was man "Kreativität" nennt. Mit Kreativität ist stillschweigend der (im Songtext ungenannte) Begriff der (individuellen) Freiheit verbunden. Er möchte seine tolle Entdeckung der Priesterkaste vorstellen. Dreimal darfst Du raten, wie die drauf reagiert ; -).

Fazit: Technik beeindruckt und hält uns auf Trab. Damit wir nicht auf "dumme Gedanken" kommen ; -)

Wenn Du mal Zeit und Muse hast - schaust Du hier:
http://www.superlyrics.de/243866/songtext/a/a.html
Ist auch musiklaisch sehr gut umgesetzt.

"technokratische" Grüße vom "Digitalverweigerer" in Sachen MoBa
Ralf
"Zum Zitat: DOCH  - allgemein: die Vergangenheit ist immer interessanter als die Gegenwart - weil es sie real nicht mehr gibt."
Auch das ist keineswegs typisch für Epoche V. Sondern allenfalls für die jeweils aktuelle Bahn.

"In den 70er Jahren hatte man aber noch nicht diese Technik, die BEDINGUNGEN waren also nicht so gut wie heute"
Wirklich? Ich dachte, daß die Epoche V für eine Umsetzung ins Modell ungeeignet ist eben weil früher alles mit mehr Personal erledigt wurde?

"was nützt denn die genialste Technik, wenn sie nicht für jeden nutzbar ist? "
Das klingt nach Sozialismus. War auch so gemeint?

"Wem mag diese tolle und allumfassende Technik nur dienen?"
Jedem, der eine Verbesserung von Lebensqualität und Lebensstandard für wünschenswert hält.

#60
Ich sage JA zu deutschem Wasser!

"DieEntwicklung Heutzutage schreitet sowiso zu schnell voran!"
Wirklich? Vielen geht die Entwicklung von Medikamenten gegen Krebs, Aids, MS, Alzheimer und Dingen dieser Art viel zu langsam... !

"Alsich meinem Neffen mal eine Dampflok zeigte meinte der nur das Stinkt und gut das es das nicht mehr gibt!"
Recht hat er, der Herr Neffe! Und ob er wohl die Epoche 3 als Thema für seine Modellbahn wählen würde... ?

"Oder ist das Bahnfahren schon mal billiger geworden?"
Kaufkraftbezogen und bezogen auf den gebotenen Komfort: Ja.

"Kann man eine Epoche als Vorbildlich ansehen, in der einst stolze Bahnhöfe zu Haltepunkten degradiert werden um sie dann im Licht einer illegalen Mülldeponie erscheinen zu lassen?"
Ja. Zumal auch in Epoche 5 neue, stolze Bahnhöfe entstanden sind. Aber jetzt beginne ich endlich zu verstehen. Du meinst gar nicht die Frage, ob man die Epoche V ins Modell umsetzen kann, sondern die Frage, ob die Epoche V in der Realität vorbildlich für kommende Epochen sein sollte? Nun, richtungsweisend wird sie sicherlich sein. Aber es muss natürlich für die Zukunft das Ziel sein, all die angesprochenen Negativerscheinungen zu eliminieren.

Gruß
Eglod

Beitrag editiert am 04. 01. 2008 13:53.
" "In den 70er Jahren hatte man aber noch nicht diese Technik, die BEDINGUNGEN waren also nicht so gut wie heute"
Wirklich? Ich dachte, daß die Epoche V für eine Umsetzung ins Modell ungeeignet ist eben weil früher alles mit mehr Personal erledigt wurde? "

Egbert, darum geht es doch nicht. Es ging darum, daß eine Reservierung für eine Schulklasse schon in den 70ern offensichtlich nicht funktionierte => und daß das früher also auch nicht besser gewesen sei. Symptomatisch ist das dasselbe. Der Vergleich hinkt aber trotzdem, weil eine Reservierung damals aufwendiger war, heute hast Du moderne EDV und es klappt trotzdem/noch immer nicht. Das meinte ich mit unterschiedlichen "Bedinungen".

Apropos Lebensqualität: mehr Technik bedeutet nicht automatisch mehr Lebensquualität. Wenn ich Dir jetzt erzähle, wie ich bis vor kurzem zu meinen geschäftlich bedingten Bahntickets gekommen bin und was das für einen Wust hinter sich herzog, wenn nur ein kleines Glied in der Kette zwischen Online-Reisebuchung des Arbeitgebers bis zum Ausdrucken des Tickets vor Ort / Rauslassen des Bahntix am Bahnhof nicht so tat wie vorgesehen, dann würdest Du Dich wundern, warum ich noch keine Herzattacke erlitten habe. Ich muß sagen: scheißaufwendig, nur Springerei auf meiner Seite. Durch Technik kann man wunderbar Arbeit, die der Anbieter erledigen könnte/sollte, vom kunden erledigen lassen.

" "DieEntwicklung Heutzutage schreitet sowiso zu schnell voran!"
Wirklich? Vielen geht die Entwicklung von Medikamenten gegen Krebs, Aids, MS, Alzheimer und Dingen dieser Art viel zu langsam... !"

Dazu: dort, wo WIRKLICHER Fortschritt mal wünschenswert wäre, kommt immer erst der Kaufmann und sagt: rechnet sich nicht. Daher viel alter Wein in neuen Schläuchen. Fortschritt hat leider eine hohe Geldaffinität, deswegen bin ich kritisch beim Bewerten von Fortschritt, der uns immer so als positiv verkauft wird. BTW: "fortschreiten" und "voranschreiten" sind 2erlei.

Beitrag editiert am 04. 01. 2008 14:31.
*grübel*

Ich setze mal folgenden Denkanstoss:
"Kann die Epoche 2b (also 1938-45) ein Vorbild sein?"

Ich denke da kann man ebensogut drüber debatieren ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Solange hier keiner einen Deportationszug postet....

Beitrag editiert am 04. 01. 2008 15:13.
@ Isegrinns
Exakt !  

"Egbert, darum geht es doch nicht."
Dachte ich mir, denn ich weiß immer noch nicht, worum es hier eigentlich geht!

"Das meinte ich mit unterschiedlichen "Bedinungen".
Und was hat all das nun mit der Umsetzung der Epoche V auf einer Modellbahn zu tun?

"Durch Technik kann man wunderbar Arbeit, die der Anbieter erledigen könnte/sollte, vom kunden erledigen lassen."
Zitat Bahnbeamter 1977: "Was sie wollen, interessiet mich nicht. Füllen se erst mal das Formular hier aus..." Arbeit des Bahnbeamten (Anbieter) mit Hightech (Kugelschreiber + Papier) erledigt...

"kommt immer erst der Kaufmann und sagt: rechnet sich nicht"
Ist mir einfach zu pauschal. Fakt ist, an all den von mir geschilderten Phänomenen wird geforscht mit und ohne Kaufmannskommentaren (egal ob nun positiv oder negativ). Nur gibt es eben keine Ergebnisse im Monatstakt von wegen Entwicklung sei (ebenso pauschal) generell zu schnell...

Gruß
Eglod

@ 66

Schau mal  die Photos im Beitrag Nr 24 an http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=281196&start=1  

Da rollen die Nazipanzer schon zur Front, bis zum Deportationszug ists nicht mehr weit

Dann ist mir ein Ep 5 Bahnhofsviertel mit allen seinen negativen Seiten unendlich mal sympathischer.
Hallo ,

... Epoche IV rulez ,

Indianerüberfall ? - Nein Neanderthaler 1972 in Mettmann -->
http://gaga160.lima-city.de/_mix/7201mettmann.jpg

gaga
Hallo!

Ich bin seit über 30 Jahren regelmäßiger Bahnfahrer, habe also einen großen Teil der Epoche IV und die gesamte bisherige Epoche V "erfahren". Der Meinung, früher sei "alles besser" gewesen, kann ich so auch nicht zustimmen. Aber in einigen Punkten hatte die Epoche IV ihre Stärken:

1. Die Bahn war pünktlicher. Die Pünktlichkeitsquote lag bei bis zu 94%. Wenn Verspätungen auftraten, waren sie häufig nicht so groß wie heute. Man erreichte öfter als heute trotz Verspätung den Anschlußzug.

2. Der Intercity wurde erfunden. Ab 1972 verkehrte er nur mit 1. Klasse im Zweistundentakt, ab 1979 stündlich und zweiklassig. Das brachte im Fernverkehr einen enormen Aufschwung. Die Fahrgastzahlen stiegen so stark, daß die Bundesbahn auf der Rheinstrecke eine dritte IC-Linie installieren mußte, weil die beiden vorhandenen aus allen Nähten platzten.
Der Intercity bescherte der Bahn einen enormen Image-Gewinn. Ich erinnere mich noch genau an meine erste Fahrt im Großraumwagen. Klimaanlage in der 2. Klasse und eine solche Laufruhe, das war ein ganz neues Reiseerlebnis. Dann die erste Fahrt mit 200 km/h von Hamburg nach Osnabrück. Eindrucksvoll damals! Die Bahn hatte damals ein hohes Ansehen, und die Eisenbahner identifizierten sich mit ihrem Unternehmen. Die ICE-Strecken waren im Bau, der Versuchszug kam und stellte einen Weltrekord auf. Das brachte viel Optimismus mit sich.

3. Die Bahn hatte mehr Reserven. Im Störungsfall standen häufiger Ersatzlokomotiven und -wagen bereit. So konnte die Bahn die Wirkungen für die Fahrgäste begrenzen. Auch infrastrukturseitig waren mehr Ausweich- und Abstellmöglichkeiten vorhanden.

4. Die Bahn betrieb mehr vorbeugende Wartung. Defekte Zugtüren z. B. waren die Ausnahme.

5. Es gab mehr Service. In jedem Intercity gab es zusätzlich zum "richtigen" Speisewagen auch noch eine Minibar.

6. Die Bahn war in mancher Hinsicht auch flexibler. Zwei Beispiele:
Einmal hatte ich mir eine Verbindung herausgesucht, bei der ich in Northeim eine Minute (!) Übergang vom Zug zum Bus hatte. Ein Anruf des Detmolder Aufsichtsbeamten genügte, und der Bus wartete. Heute bekommt man stattdessen die Auskunft: "Mit Bussen haben wir nichts zu tun."
Eine Schulklasse wollte von Walsrode nach Hann. Münden reisen. Der Walsroder Schalterbeamte fand eine Verbindung, die mit nur einmaligem Umsteigen funktioniert hätte, wenn der D-Zug in Hann. Münden gehalten hätte. Ein Anruf genügte, und der Zug hielt am Reisetag der Klasse außerplanmäßig in Hann. Münden.

7. Es gab auch auf den Nebenlinien langlaufende Züge. Ich selbst habe oft den Eilzug Walkenried - Oberhausen über Ottbergen, Altenbeken und Paderborn genutzt. In Altenbeken konnte ich dann in den D-Zug München - Onabrück umsteigen, der über Bebra, Kassel, Altenbeken und Detmold verkehrte und Kurswagen nach Bielefeld, und Paderborn - Hamm - Münster - Rheine führte. Durch diese Fahrpläne gab es eine riesige Zahl umsteigefreier Direktverbindungen, die das Reisen angenehm machten.

8. In die achtziger Jahre fallen auch Initiativen, die viele Strecken gerettet haben dürften. Die eine war die Einrichtung der CIty-Bahn auf der damals stillegungsgefährdeten Strecke Köln - Gummersbach. Das zweite war der Triebwagen 628, der nach meiner Meinung (wie Jahrzehnte zuvor der Schienenbus) so manche Nebenbahn gerettet haben dürfte.

Ich fand die zweite Hälfte der Epoche IV spannend und anregend und stelle daher viele Zuggarnituren aus dieser Zeit zusammen. Aber schon wegen meiner Kinder lasse ich auch Züge fahren, die sie selber aus eigenem Erleben kennen. Und beides macht Spaß.

Herzliche Grüße
Elmar
Man kann alles solange verbessern bis es nicht mehr funktioniert!! bzw. ein Thema auch
tod reden.Macht doch einfach was EUCH gefällt!-solange es EUCH glücklich macht,ist doch das Ziel eines Hobbys erreicht.Wenn man natürlich mit "früher war alles besser kommt" ist alles was heute ist nichts mehr Wert.Natürlich ist nicht ales Prima was heute ist-aber das war schon immer so und vieles war früher eben nicht besser.Nur in der Gegenwart wird die Vergangenheit schöner als sie damals war....

Gruß
Thomas
"Und was hat all das nun mit der Umsetzung der Epoche V auf einer Modellbahn zu tun?"

Also Egbert, ich weiß nicht, was der Streit um des Kaisers Bart soll. Günther hat das Thema nicht eingeengt, sondern im Gegenteil mit seinen Links nolens volens erweitert (dies jetzt zum 3. Mal, daß ich darauf hinweise) und ich habe es mehrmals angesprochen: da gibt es die Sichtweise, die sich auf die "hard facts" wie Rollmaterial bezieht, und eben auch eine, die andere Dinge miteinbezieht. Mein Standpunkt war: ich bilde ungern eine Bahnära ab, wo ich als Kunde gemischte Gefühle habe und mir das Zugmaterial ebenfalls nicht gefällt. KANNST DU DAS EINFACH MAL AKZEPTIEREN? Davon abgesehen hab ich das mit der -> sehr kritischen Ära DRG zwischen 38 und 45 selbst schon angesprochen.
Ob diese anderen Dinge früher besser waren oder nicht, das ist eine Sache. Wenn Dir meine Sichtweise nicht paßt, dann überlies sie einfach! Aber ständig geht man erst mal mit Gegenargumenten wie "früher war nichts besser" auf diejenigen ein, die zur Partei der "Nostalgiker" gehören, und wenn man dann mit den eigenen Gegenargumenten konfrontiert wird - Stichwort: "taugt das Beispiel überhaupt" oder "wackelt es methodisch"? -, dann kommt anschließend die Frage "was hat das mit MoBa zu tun?" Da frage ich mich schon: was ist das eigentliche Ziel des Diskussionspartners?

=> Durch Technik kann man wunderbar Arbeit, die der Anbieter erledigen könnte/sollte, vom kunden erledigen lassen."
Zitat Bahnbeamter 1977: "Was sie wollen, interessiet mich nicht. Füllen se erst mal das Formular hier aus..." Arbeit des Bahnbeamten (Anbieter) mit Hightech (Kugelschreiber + Papier) erledigt...

Das ist eine singuläre Erfahrung aus Deinem persönlichen Bereich. Meine Aussage war allgemeiner Natur. Man findet immer ein Beispiel, um eine allg. Aussage angeblich falsifizieren zu können, wenn man will - aber es gibt bestimmt genauso viele Beispiele, die dies eben NICHT tun. Allgemeine Aussagen spiegeln einen Trend wieder und treffen nicht exakt in jedem Beispiel /in jeder Situation zu! Hallo! Wir sind nicht im Bereich der Naturgesetze! Geh doch einfach mal googeln unter dem Stichwort "prosumerism", ein Kunstwort aus Produktion und Konsument, in Zusammenhang mit "McDonald's" oder "Lebensmittelladen".

=> "kommt immer erst der Kaufmann und sagt: rechnet sich nicht" Ist mir einfach zu pauschal.

Ich sprach ganz unpauschal vom Bereich Medizin/Pharma, denn darauf bezog sich mein Satz mit dem Fortschritt, wo er ein wirklicher wäre. Trotzdem: Wirtschaft und Forschung ist dermaßen verbandelt, es geht - ganz pauschal - um's Geld und nur um's Geld. Dafür sprechen auch die vielen Nebenjobs, die Professoren hierzulande so haben. Sobald an einer Uni an einem Verfahren herumgetüftelt wird, kann man davon ausgehen, daß der Prof schon einen Draht zur Wirtschaft aufgebaut hat.
MBH ist zufälligerweise in der Pharmabranche, und der Grund, warum es das eine oder andere Krebsmittel überhaupt gibt, ist allein der, daß man bei der Preisgestaltung enorme Freiheit hat, weil die Kosten ja auf die Allgemeinheit umgelegt werden - sprich: die gewinne sind auf Jahre gesichert. Ich kenne die Marge von dem einen oder anderen Medikament und weiß, wie es in der Branche zugeht.

Beitrag editiert am 04. 01. 2008 20:14.
"Da frage ich mich schon: was ist das eigentliche Ziel des Diskussionspartners?"
Herauszufinden, was Unzulänglichkeiten der aktuellen Bahn mit der grundsätzlichen Umsetzbarkeit eben dieser Epoche in eine von diesen Unzulänglichkeiten ja nun vollständig unabhängigen Modellbahn (weder ein Fahrkartenautomat noch ein Schalterbeamter oder ein Bordrestaurant oder eine Platzreservierungssoftware oder was auch immer funktionieren auf der Modellbahn) zu tun haben sollen.
Aber das wird sich hier nun ganz gewiss nicht mehr klären lassen.

"KANNST DU DAS EINFACH MAL AKZEPTIEREN?"
Aber immer doch. Ich will doch hier niemandes Glauben madig machen.

"Ich sprach ganz unpauschal vom Bereich Medizin/Pharma, denn darauf bezog sich mein Satz mit dem Fortschritt, wo er ein wirklicher wäre."
Ist mir auch da zu pauschal. Fakt ist, daß es Fortschritt gibt und das die Arbeit derjenigen, die da forschen, bezahlt werden muss und je mehr das über privatwirtschaftliche Methoden möglich ist, desto mehr Möglichkeiten bleiben der Allgemeinheit Forschung zu fördern, die sich nicht selbst finanzieren kann. Aber das ist nun alles so dermaßen OT...

"Allgemeine Aussagen spiegeln einen Trend wieder."
  wenn man sie statistisch belegen kann... sonst sind es nur belanglose Behauptungen, die mit einem einzigen Gegenbeispiel falsifiziert sind.

"Wir sind nicht im Bereich der Naturgesetze!"
Ja, und das bedaure ich manchmal zutiefst. Aber selbst da...

Gruß
Eglod
Hallo Zusammen,

dann will ich auch noch mal dazu äußern. Die Frage ist ob Epoche V Vorbild für die Modellbahn sein kann.

Da stellt sich mir erst mal die Frage:
Was will ich mit meiner MoBa Anlage überhaupt (machen)?
Antworten:
Spielen - Züge irgendwie bewegen, so fängt es doch wohl an, zumindest im Kindesalter.
Das ganze dann in eine Landschaft integrieren, entweder reine Fantasie oder Zeitgebunden (spezielle Epoche).
Dann kommt die Frage: wie genau soll das Abbild sein, wievile Wert lege ich auf Details?  
Will ich auch speziell Betriebsabläufe nachempfinden, Stichwort: fahren nach Fahrplan?
Soll dan auch das politische Umfeld mit dargestellt werden?

Oder nur irgendwie "Heile Welt" darstellen?
Was gehört dann dazu und was nicht? Ein brennnedes Haus? Ein Verkehrsunfall? Rettungswagen mit Blaulicht? Verunglückter Bergsteiger? Pannenhilfe am liegengebliegenen Fahrzeugen? u.s.w.

Ineressieren mich vieleicht nur die Fahrzeuge der Entsprechenden Epoche und baue die Landschaft nur drumherum, oder steht die Landschaft im Vordergrund? Oder soll beides gleich stark sein?

Zu welcher Epoche oder auch Fahrzeugen habe ich einen peresönlichen Bezug oder spezielles Interesse.

wenn ich wir die Fragen so mal durch den Kopf gehen lasse, komme ich zu dem ergebnis das JEDE Epoche Vorbild sein kann, wen ich weis was ich mit der MoBa machen / darstellen will.

Wenn die Epoche V kein Vorbild sein könnte, warum gibt es denn dann immer wieder Beiträge aller Art zu Fahrzeugen aus dieser Epoche?

Das ganze reduziert sich doch auf eine einfache Frage: Kann etwas aus dem Zeitgeschen der Menschheit eine Vorlage für ein Abbild sein? Wie geschmackvoll das Abbild ist, liegt dann immer im Auge des Betrachters?

Bevor jemand fragt was ich mit Abbild meine:
Kann eine Modellbahn sein, muß es aber nicht.
Sehr häufig sind dies aber  Filme. Und mit Sicherheit gibt es da auch immer unterschiedliche Meinungen zu, es sind ja nicht alles "Heile Welt" Filme

So ich glaube ich habe jetzt genug für Gesprächstoff gesorgt, obwoh man die Frage an sich auch ganz kurz beantworten kann, aber wenn ich lese was der ein oder andere hier Themenabschweifend von sich gibt, konnte und wollte ich mich nicht zurückhalten.

folgt noch die Antwort:          JA

Gruß Detlef
  
                          
@Isegrins #66

http://www.kz-zuege.de/kapitel_01.htm

Die Frage nach einer Vorbildfunktion der Ep 2b hat sich ja wohl damit erübrigt.

Gruß,
Günter

Beitrag editiert am 06. 01. 2008 20:16.
Hallo zusammen,

nachdem hier schon so viel geschrieben worden ist möchte ich mich kurz fassen. Ich als Epoche IV/V-Bahner sehe mich weder als "Ja-Sager" oder als "Heiler-Welt-Freak", und es ist sehr wohl möglich, noch kleine Haltepunkte und Bahnhöfe nachzubilden, auch wenn der Rückbau der letzte Jahrzehnte seine Spuren hinterlassen hat. Zum Aussehen: Hier gibt es einige Sonderhefte vom Eisenbahn-Kurier und von der MIBA, die sich speziell mit der Epoche 5 auseinandersetzen, bei Bedarf kann ich ja die Nummern heraussuchen. Inwieweit man gefühlten negative Phänomene überhaupt umsetzen kann und muss, muss man ausloten.

Gruß,

Bernd
Obwohl ich absoluter Dampflok-Fan bin, und wohl nie eine Epoche V-Anlage bauen würde, muss ich sagen: Wenn man sich intensiv mit Epoche V beschäftigt, findet man auch hier viel Faszinierendes.

Z. B. ist der ICE-3 letzten Endes doch irgendwie die Konsequenz aus den Schnelltriebwagen der 30er, z. B. dem ET 11! Wenn der ICE jetzt noch creme/violett/silber lackiert wäre statt des schrecklichen weiß/verkehrsrot...

Auch die privaten Bahnunternehmen sind doch echte Farbtupfer. Und Güterverkehr war natürlich früher abwechslungsreicher als die ewigen Ganz- und Containerzüge. Der Rückzug aus der Fläche im Güterverkehr und vom schienengebundenen ÖPNV ist meiner Meinung nach auch eine echte Katastrophe, v. a. ökologisch. Aber es gibt sie noch, die interessanten Vorbildsituationen.

Ansonsten immer daran denken:

"Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen."

(Peter Ustinov)

Grüße
Thomas

Beitrag editiert am 07. 01. 2008 18:51.
Wenn man Epoche 2 nicht Nachbilden Dürfte , dürfte man die DRG ja auch nicht machen!
Da war schließlich auch nicht alles Astrein und so könnte man dieses Thema ohne Ende weiterführen!

Ich meine das gehört nunmal zur Geschichte der Bahn und man muß ja nicht (die Bösen Züge) aus 2 Nachbilden!

Es gab in allen Epochen ja auch "Normale" betriebsabläufe!
MfG
Carsten K.

P.s. Ein Onkel meines Vaters hat hat so einen Zug fahren müssen und was der so Erzählt hat war nicht toll!
Hallo ,

>>Thema: Kann die Ep5 ein Vorbild sein?<<

... aber klar doch
für die einen ist es wie Modernisierung und für
die anderen ist es wie Medornisierung ... - seht selbst ... :

http://drehscheibe-online.ist-im-web.de/forum/read.php?17,3620334

gaga
Ok, ich auch mal wieder:

Ich akzeptiere diese Frage (des Eingangspostings) vor dem Hintergrund der genannten Beispiele. Aber letztlich spielt es keine Rolle, in welcher Epoche man sich derzeit befindet. Diese Frage lässt sich zu jeder Zeit stellen - ob in der Vergangenheit, in der Gegenwart oder in der Zukunft. Schon immer haben die Menschen einer Gesellschaft das Gefühl gehabt, die Entscheidungen des öffentlichen Lebens gehen an den Bedürfnissen vorbei.

Dabei ist das Maß für dieses Gefühl der eigene persönliche Standpunkt - und der hat fast nie etwas mit den realen Gründen einer Entscheidung zu tun. Oder glaubt hier jemand ernsthaft, dass Entscheidungen bei der Bahn zum Wohle der Fahrgastes fallen? Sie fallen einzig und alleine aus wirtschaftlichen Erwägungen auf Basis gerade ausstudierter theoretischer Analysten, die erst begreifen, was sie verbockt haben, wenn sie in Rente gehen. Und alles läuft nach dem Vorbild unserer Regierung!

Dort hat keiner mehr irgendwelche Ambitionen, Entscheidungen zu treffen, die gut für dieses Land und damit für die Gesellschaft sind. Das, was uns als Allheilmittel gepriesen wird - nämlich die freie Marktwirtschaft - ist letztendlich dafür verantwortlich: Sie kauft Entscheidungen (Politik), optimiert und rationalisiert unter ausschließlich wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Das war so und wird auch so bleiben. Wenn wir uns in der Epoche VI befinden und dieselbe Frage stellen, wird die Epoche V diesbezüglich schon fast wieder einen Heiligenschein haben.

Ein weiterer Punkt, der diese Frage begründet, ist die Angst der Menschen vor dem, was kommt - dem Unbekannten. Die Vergangenheit kennt man - daran ändert sich nichts mehr. Die Gegenwart und Zukunft (Epoche V) ist da weniger direkt: Ist man in der Gegenwart nicht zufrieden, erwartet man auch für die Zukunft nichts Gutes. Die visualisierten Visionen von Filmemachern mit düsteren Szenarien bringen hier quasi den Turbo ins Spiel.

Da jeder Mensch jedoch ein Individuum ist, sind auch die Meinungen zu dieser Frage unterschiedlich:
Der eine ist sich seiner Rolle im Leben nicht bewußt und hadert mit der Welt und sich und betrachtet fast alles negativ.
Der andere ist sich der Tatsache bewußt, das die Welt nicht gegen ihn persönlich handelt und er Teil dieser Welt ist. Er sieht die Welt neutral.

Und wie hier schon angeklungen ist: Wenn man die Wahl seiner Epoche von dem Drumherum abhängig macht, dann dürfte man eigentlich keine Epoche wählen. Letztlich entscheidet das persönliche Gefühl das man mit einer Zeitepoche und der jeweiligen Technik verbindet.


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