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THEMA: AC/DC - Frage zu Digitalsteuerung

THEMA: AC/DC - Frage zu Digitalsteuerung
Startbeitrag
Bingo - 13.01.08 00:25
Hallo Leute,
ich habe eine eigentlich dämliche Frage: Habe gerade so ein bisschen bei Ebay geschaut und einen Lokdecoder von ESU gefunden und mir mal so das Angebot durchgelesen. Da lese ich, dass er den Decoder versteigert, weil der ein Wechselstromer ist und die Decoder für Gleichstrom sind. Ich habe ja jetzt auch Digital und zwar eine Trix MobileStation und einen Uhlenbrock-Lokdecoder. Die MS sendet ja in Wechselstrom. Der ICE, den ich da habe mit dem Decoder, der ist ja von Fleischmann und die fahren ja eigentlich Gleichstrom. Richtig? Also habe ich da was verpasst oder bin ich einfach nur so dämlich ? Muss man bei Decoder kaufen auch noch auf AC und DC aufpassen?

Gruß Bingo

Hallo,
es gibt spezielle Decoder für Wechselstrommotoren. Der unterschied ist also nur die Ausgangsstufe, das Digitalsystem bleibt gleich.

Gruß jhc
Also das heißt, dass ich ganz normal meine Decoder, die ich will kaufen kann oder? Und den ICE stört das auch nicht oder?

Gruß Bingo
es gibt sehr viele dekoder auch von esu die sowohl märklin motorola als auch dcc-gleichstrom sprechen...

der strom der von digitalstationen asgeschickt wird ist immer wechselstrom...
Ich habe damit keine Erfahrung, und will mich auch nicht soweit aus dem Fenster hängen.
Aber wenn ich das richtig verstehe, haben die Wechslestromer ja einen Wechselstrommotor. Die Decoder liefern aber nur einen gepulsten (PWM) Gleichstrom an den Motor und sind damit nicht geeignet. Ich habe bisher aber auch noch nichts davon gehört, das es unterschiedliche Decoder für Gleich- oder Wechslestrom gibt.
Sorry, das sind jetzt nur Vermutungen meinerseits, und ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

Gruß, Raimond
Hallo,

die klassischen Märklin Motore sind fremderregte Kommutatormotore. Man nennt sie auch "Allstrommotore".

Analog wird bei M* traditionell mit Wechselspannung + Überspannungsimpuls für den Richtungswechsel gefahren. Dabei wird die Feldwicklung umgepolt. Der hohe Spannungsimpuls kann bis über 30 V gehen und stellt eine heftige Anforderung an die Spannungsfestigkeit von Decodern dar. Daher sind viele Multiprotokoll-Decoder auf Gleichstrom-Analogbetrieb eingeschränkt (sie würden AC schon fahren aber beim Richtungswechsel zerreisst es sie).

Die Allstrommotore haben eine Feldwicklung. Die Drehrichtung vom Phasenunterschied zwischen dem Anker- und dem Statorfeld bestimmt. Man kann also entweder die Feldwicklung umpolen und den Anker nicht umpolen oder umgekehrt. Jedenfalls muss ein Decoder einen Anschluß für die Feldwicklung bereit stellen, der idealer Weise auch anders getaktet wird.

Grüße, Peter W.
Servus,

der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt das man den Mä* Allstrommotor auch mit Hilte zweier Dioden zu einem Pseudo-Gleichtstrom-Motor umbauen kann. Allerdings funktioniert dann die Lastregelung diverser Dekoder meist nicht mehr sonderlich gut. In der Regel baut man heute erst um auf Gleichstrom (Stator mit Magnet), dann gibt es keine Probleme.

Grüßle
Elvis.
Hallo,

diese Möglichkeit habe ich bewusst verschwiegen weil sie zu modernen Decodern praktisch nicht kompatibel ist. Es kann sich keine bzw. nur winzige Gegen-EMK bilden, wenn die Feldwicklung mit der Ankerspule synchron ein- und ausgeschaltet wird.

Beim Gleichstrommotor funktioniert es so: In der Messlücke ist die Ankerspannung aus, und der Decoder misst den in der Ankerwicklung durch die Drehung der Leiter im Feld des Stators (Permanentmagnet) induzierten Strom.
Beim Allstrommotor geht die Messung schief, wenn die Statorwicklung vom Motorausgang gesteuert wird. Dann ist sie nämlich in der Messpause aus, somit bricht das Statorfeld zusammen und es bleibt nur die Restmagnetisierung des Eisens übrig.

Mit anderen Worten: Lastgeregelte Decoder für DC Motore sind nicht für AC Motore mit Feldwicklung geeignet.

Grüße, Peter W.
Moin.

Gut das die N-Hersteller zumindest in dem Punkt keine Altlasten haben
(Soll heißen: OT)

Naja, es steht halt auch in einigen Anleitungen (auch Zimo, aktuelle BDA) als Anschlussbeipiel drin, aber keiner erklärt die Probleme die sich u.U. daraus ergeben. Aber das haben wir damit ja hinreichend erörtert.

Problematisch wird es bei alten Loks ohne verfügbare Tauschteile und - lustigerweise - bei bestimmten Spur I Loks von denen nicht mal Mä* wusste das es welche mit Allstrom Motor gab. Wenn jetzt noch einer DCC will, hast erst mal ein Problem...

Grüßle
Elvis.

P.S.: Ähm...
Beim üblichen Mä* sind die Anker und Stator Wicklungen in Reihe geschalten. Wo hast du die Variante mit separater Ansteuerung gesehen?
Übrigens gibts auch Umbausätze für Märklin Alstrom mit Permanentmagneten anstelle der Feldwicklung, dann stellt sich das von Peter erwähnte Problem nicht mehr.

LG
eNrico
@8 und @9

Hallo Elvis und eNrico,

es ist richtig, Universal- oder Allstrommaschinen sind Reihenschlussmaschinen.
Die Begründung ist recht einfach:

Bei Reihenschlussmaschinen sind Feld- und Ankerstrom phasengleich, insofern kann sich das maximale Drehmoment bilden. Für den reinen Gleichstrombetrieb könnte man auch eine Nebenschlussfeldwicklung benutzen (da Gleichstrom keine Phase aufweist).

Der Vorteil der Reihenschlusswicklung (ist vor Entwicklung der Thyristoransteuerung und Einführung der Drehstrommotoren mit der BR 120 übrigens auch wirklichkeitsgerecht) hat den Vorteil einer sehr hohen Anzugskraft.

Die Nebenschlussmaschinen haben eine lineare Drehzahl-Drehmoment-Charakteristik und sind insofern besser (mit normalen Regelalgorithmen) regelbar. Das bedingt den Trend zu dieser Maschinenart, zu denen auch die permanenterregte Gleichstrommaschine gehört.

Gruß
Burkhard
In der Vergangenheit wurde auch Umschaltung Reihenschluss - Nebenschluss vorgenommen (zB bei Straßenbahnen). Aber das war ja nicht das Thema, es ging um den Allstrommotor.
Und dieser kann auch mit Permanentmagnet umgebaut werden, wodurch dann jeder Dekoder verwendet werden kann.

LG
eNrico
Hmm, ok danke. Bedeutet es dann im Endeffekt, dass die Decoder den Wechselstrom gleichrichten, so dass mein Gleichstrommotor auch seinen Gleichstrom bekommt?

Gruß Bingo
Moin,

ja, so muß es auch sein. Sonst brummt der Motor nur beleidigt vor sich hin, da man ihm dauernd sagt: links rum - nein rechts rum - doch links rum usw... (je nach Ansteuerung zigmal pro Sekunde)...

Gruß
Kai
Die Dekoder haben am Eingang eine Gleichrichterschaltung....

LG
eNrico
@12-14

Der Decoder richtet die Spannung zunächst gleich, da u.a. der verbaute Microprozessor nur Gleichspannung verträgt. Die Motortreiber sind mittels 4 Transistoren als H-Brücke ausgeführt. Damit kann der dem Motor eingeprägte Strom in beider Richtungen fließen (für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt) und theoretisch auch wieder Wechselstrom erzeugt werden. Dieses Wechselrichten wird bei der großen Bahn praktiziert, um für die modernen Loks (ab BR 120) leistungsstarke Drehfeldmotoren ohne wartungsintensiven Kommutator verwenden zu können. (Dieses Verfahren entspricht dem C-Sinus-Antrieb von Märklin.)

Außer diesem C-Sinus-Verfahren kenne ich auch für die größeren Spuren nur die Verwendung von Gleichstrom für den Digitalbetrieb. Nichtsdestotrotz gibt es unterschiedliche Decoder wie z.B. den TAMS LD-G1 (Gleichstromausführung) oder LD-W1 (Wechselstromausführung) um einmal nur ein Beispiel zu nennen. (Ein Blick in die Schaltung http://www.tams-online.de/htmls/produkte/ldgldw1/produkte_ldgldw1.html zeigt jedoch keinen Unterschied zwischen beiden Ausführungen, allerdings könnte sich die Firmware unterscheiden.)

Aufpassen schadet also nicht, auch wenn man mit Schaltungstricks (siehe Anwort 6) noch eine Lösung finden kann. In meine Loks habe ich jedenfalls nur Decoder mit Spur-N-entsprechenen Größe verbaut. Da stellte sich die Frage DC oder AC erst gar nicht...
(Die typischen AC-Decoder haben halt eine H0-typische Größe.)

Viele Grüße
Burkhard


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