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THEMA: Massensimulation mit LM317

THEMA: Massensimulation mit LM317
Startbeitrag
marcuse - 18.01.08 17:44
Hallo zusammen,

mal wieder eine Frage an die Elektroniker(innen) im Forum:

Ich setze den LM317 gerne als Fahrregler ein, da die Schaltung relativ einfach ist. Hier die Standardschaltung:
http://img297.imageshack.us/img297/4890/lm317standardgf5.png

Nun überlege ich, ob man die Grundschaltung so verändern kann, dass eine Massensimulation - also Anfahr- und Bremsverzögerung möglich ist. Eine Anfahrverzögerung bekomme ich durch Hinzufügen von R3 und C3 hin:
http://img88.imageshack.us/img88/6792/lm317st1.png

Lässt sich vielleicht auch noch eine Bremsverzögerung einbauen oder haut das mit dem LM317 grundsätzlich nicht hin? Was meint Ihr?

Danke
Markus

PS: Andere Regler mit Massensimulation kenne ich auch, mir geht's heute speziell um den LM317.

Probier mal einen Elko parallel zum Pot (R2), versuchsweise fang einmal mit 1000 µF an - sollte sowohl einen Effekt beim Anfahren als auch beim Bremsen haben.

LG
eNrico
Hallo,

habe mich jetzt nicht mit dem Innenleben des 317 auseinandergesetzt, aber prinzipell würde ich es genauso versuchen, wie von Enrico beschrieben (Entfall von R3 und C3, stattdessen Parallelelko zu R2). Allerdings ist der Spannungsteiler R1 - R2 in der vorgeschlagenen Beschaltung relativ niederohmig, ich würde daher usätzlich beide Widerstände um den gleichen Faktor - z.B. 10 - vergrößern, da der Umladevorgang des Parallelelkos sonst zu schnell vonstatten ginge. Zu deutsch: Man bekäme sonst von der Verzögerung nichts mit.

Gruß Jürgen

Beitrag editiert am 18. 01. 2008 20:45.
Hallo Enrico,

vielen Dank, daran hatte ich auch schon gedacht, zumal es diese Variante auch als "Standardanwendung" des LM317 gibt, z.B. hier:
http://www.ferromel.de/tro/lm317_u.gif
Dabei dient der Kondensator m. E. eher der Stabilisierung der Steuerspannung (vermute ich) und ist mit 10µF auch deutlich kleiner dimensioniert.

Aber probieren geht über studieren:

1. Bei der Schaltung wie oben im zweiten Link erhalte ich eine Anfahrverzögerung von etwa 13 Sekunden, bis Voutmax erreicht wird, aber keine Bremsverzögerung.

2. Schließe ich zusätzlich 1000µF parallel zum Poti, ändert sich an der Anfahrverzögerung nichts, dafür sinkt Voutmax um etwa 2V. Bremsverzögerung stellt sich nicht ein.

3. Schließe ich 1000µF anstatt C3 (und R3) parallel zum Poti, reduziert sich die Anfahrverzögerung auf etwa 3 Sekunden, zusätzlich muss ich R1 auf etwa 60Ohm reduzieren, um die gewünschte Voutmax von 12V zu erreichen. Auch hier keine Bremsverzögerung.

Soweit meine Experimente...

Gruß
Markus

Edit:
@Jürgen: Danke, das mit der Verzehnfachung der Widerstände ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Die nötige Ausstattung habe ich leider gerade nicht zur Hand. Werde mich aber melden, wenn ich es probiert habe



Beitrag editiert am 18. 01. 2008 20:54.
Hallo,

vielleicht hilft ein zusätzlicher Transistor, aus meinem 2ten Hobby habe ich, zumindest für das langsame Aufheizen von Röhren, diese Schaltung mal aufgebaut.
Unten auf dem Bild sieht man die Schaltung für den LM317T:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/SRPP-VV/1a.jpg

Man muss aber erwähnen das bei 13V Wechselspannung inkl Vollwellengleichrichtung, also Faktor 1,41, ca 18,33 Volt Gleichspannung heraus kommen. Das Poti P101 ist in diesem Fall hier aber so ausgelegt das am Ausgang verzögert eine Spannung von 12,6V erreicht werden soll.

MfG
Tobias
@4
Der Tipp ist sehr gut, wird doch der Lade/Entladekreis von der Spannungseinstellung entkoppelt. In der Kombination mit R3/C3 aus der Schaltung von Markus könnte man unterschiedliche Anfahr/Bremsverzögerungszeiten realisieren.

LG
eNrico
Hallo zusammen,

hier die Fortsetzung der Versuchsreihe:

4. C3 und R3 entfallen, Poti 47kOhm, parallel zum Poti 2200µF. Schaltung verzögert, allerdings nur noch gering und auch nur beim Anfahren, nicht aber beim bremsen. Zudem gilt nun offensichtlich die Gleichung der Grundschaltung Vout = 1,25 (Poti/R1 + 1) nicht mehr. Um auf eine vernünftige Fahrspannung zu kommen, muss ich R1 auf 100Ohm reduzieren (statt etwa 4kOhm, wie nach der Gleichung zu erwarten wäre).

Bisheriges Fazit:
Variante 1 erzeugt bislang die größte Anfahrverzögerung. Eine adäquate Bremsverzögerung zeigt keine der Schaltungen.

Frage:
Könnte die fehlende bzw. nicht wahrnehmbare Bremsverzögerung daran liegen, dass der Kondensator keine lineare Lade- bzw. Entladekurve hat? Falls ja, wie bringt man ihm so etwas bei?

@Tobias: Auch Dir ein Dankeschön. Da ich's ja eigentlich möglichst einfach haben wollte, werde ich diese Schaltung mal noch hintenanstellen.

Gruß und nochmal Danke an alle.
Markus
Fazit: wenn's simpel nicht funktioniert, wird man wohl ein bisserl mehr in die Schaltung investieren müssen (an Bauelementen)
Ich würde doch auch Tobias' Schaltung testen...
LG
eNrico
Hallo Enrico,

das werde ich auch noch machen, mir fehlt nur gerade der passende Transistor dazu. Das soll auch keine Frage der Sparsamkeit sein.


Allerdings habe ich die Vermutung, dass diese Schaltung auch nur ein langsames Einschalten erlaubt. Sie ist vom Prinzip her identisch mit der LM317-Standardanwendung "Slow-Turn-On":
http://img177.imageshack.us/img177/2628/lm317slowturnonse0.png
Würde das Ganze auch beim Ausschalten verzögern?

Eine Anfahrverzögerung bekomme ich ja schon hin. Was jetzt eben noch fehlt, ist die Bremsverzögerung...

Gruß
Markus
Also von der Logik her kann diese Schaltung nicht den Abfall verzögern.... Wenn Du das Pot (R2) auf null drehst, schließt Du den Transistor kurz, die Spannung sinkt auf ca. 1,2 V ab (wenn R2 auf 0 geht - in die Gleichung eingesetzt - wird der Klammerausdruck 1 und damit die Ausgangsspannung 1,2 V).
Um diesen Effekt zu erzielen, musst also eine andere Lösung suchen, zB einen FET anstelle R2, der verzögert leitend wird (übrigens auch verzögernd hochohmig gemacht werden kann), dann hast beides....
LG
eNrico


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