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THEMA: Rechnet sich die Neubaustrecke

THEMA: Rechnet sich die Neubaustrecke
Startbeitrag
Andi [Gast] - 16.08.03 11:25
Mal eine neue Frage, so richtig zum streiten und diskutieren.
Rechnet sich die Neubaustrecke eigentlich? Bzw. Wieviele Jahre müssten wie viele Züge vollbesetzt von Gölle nach Ebbelwoistadt fahren um die Investitionen reinzuholen?
Unabhängig davon, dass in der Region jede Kröte für vernünftige Unterhaltung der vorhandenen Infrastruktur bitter benötigt wird.

Schönen Samstag noch
Andi Zahn

Andi, die Strecke kommt mindestens 10 Jahre zu spät. Wenn die mal eingelaufen ist, stoppen die hoffentlich die idiotische Flug-Kurzstrecke Frankfurt-Köln oder Düsseldorf. Halte ich für eine gute Sache.
Ist allerdings nicht so schön wie die am Rhein entlang, ich werde den Ausblick beim Frühstück im Speisewagen vermissen!

Gruss
Cox
Andi, eine Antwort kann ich Dir darauf leider nicht geben.

Der Grund für den Bau neuer Strecken sind Kapazitätsprobleme auf den bestehenden Strecken. Während in den 60er Jahren, beim Planen der ersten Neubaustrecken (NBS), das Interesse vor allem dem Güterverkehr galt, spielt heute der Personenverkehr auch eine erhebliche Rolle, insbesondere der Schnellverkehr. Ungünstig sind vor allem unterschiedliche Geschwindigkeiten: IC(E) - Nahverkehr - Güterzüge. Deshalb ist (war ?) es ein Ziel, die Entmischung der Verkehrsarten zu erreichen. So werden beim Bau von NBS der Nahverkehr auf den bestehenden Strecken ausgebaut und es können auch mehr Güterzüge fahren. Das ist in der Wirkschaftlichkeitsrechnung ebenfalls zu berücksichtigen. So fahren auf der linken Rheinstrecke nur noch zwei Fernzüge je Stunde statt vier. (Welche Züge dafür zusätzlich fahren weiß ich nicht.)

Wird beim Straßenbau genau so spitz gerechnet wie beim Bauhnbau ? Da fleißen auch Volkswirtschaftliche Aspekte ein, z.B. weniger Staus, Verminderung von Unfallschwerpunkten oder Entlastung der Innenstädte.

Viele Grüße Joni
Bin gestern über die Neubaustrecke von Limburg nach Köln und zurück und muss für mich persönlich immer wieder sagen, dass sie sich rechnet um Zeit zu sparen, wenn man wichtige Termine hat.Aber ansonsten vertrete ich voll und ganz die Meinung von Cox. Bin jetzt schon oft die NBS gefahren, wenn ich Zeit habe bevorzuge ich aber "als Eisenbahnfan" natürlich die Rheinstrecke, auf der es merklich ruhiger zugeht! Ausserdem ist das ganze eine Preisfrage!
Kurt
... für die Menschen aus Limburg oder Montabauer ist NBS sicher ein Vorteil, denn die waren früher bahnmäßig am AdW, wenn man mal von der Autobahn absieht. Daß sich die Strecke in absehbarer Zeit rechnet, halte ich für ein Gerücht, denn die "Musik" (nach Einwohnerzahlen) spielt auf der Rheinschiene, zumal die attraktive Rheinlandschaft einfach Spaß macht. Auch in die Geisterbahnhöfe in Limburg und Montabauer wird wohl kaum pulsierendes Leben einziehen. Und wenn ich den ICE mit dem Rheingold oder den 1.Kl-ICs der siebziger Jahre vergleiche, dann ist das Reisen im ICE eigentlich eine Zumutung.

Grüße Holger
@Holger
Wir waren auch früher nicht am Ar.. der Welt! Wir hatten und haben die Lahnstrecke Koblenz-Giessen / Limburg-Altenkirchen-Au / Limburg-Montabaur-Siershahn (früher und vielleicht wieder Engers) / Limburg-Frankfurt oder Wiesbaden und früher Limburg-Diez-Bad Schwalbach-Wiesbaden (heute Bus und Nostalgiebahn)! ... und jetzt noch die Neubaustrecke! Leider wirklich mit Geisterbahnhöfen, in denen aber langsam Leben einzieht! Den ICE als Zumutung zu bezeichnen finde ich unsinnig. Wenn man jahrelang in abgewirtschafteten Silberlingen zur Arbeit fuhr (wie ich) empfand man nach der  Wende die ehemaligen Halberstädter, die in unseren Nahverkehrszügen dabei waren als irre bequem! Auch ein 515 oder ein VT 98 waren nicht unbedingt bequem!! Ich fahre trotzdem gerne in einem Schienenbus weil ich dieses Gefährt einfach mag und es relativ unkompliziert und verlässlich war! Ein richtig gemütlicher Zug war hingegen der 517 mit dem ich schon zur Schule und später zu Arbeit fuhr! Man kann und soll den Fortschritt halt nicht aufhalten! (Trotzdem fahre ich gerne die Rheinstrecke!)
Kurt
Ein IC-Anschluß kann schon was bewirken. Als Aschaffenburg IC-Halt bekam, das ist jetzt ca 12 Jahre her, schnellten die Mietpreise im Spessart hoch. Es wurden Bänker aus Frankfurt angelockt, für die deren Arbeitsplatz nun bequem erreichbar war.

Ein Kölner oder Limburger kann ebenso jetzt problemlos in Frankfurt arbeiten. Mir sind auch einige Fälle bekannt, wo das praktiziert wird.
Sagen wir so: ICE für Brot und Butter, Rheinstrecke zum Genießen.

Gruss
Cox
@Cox
Richtig, du hast vollkommen recht! Die Menschen die alle nach Frankfurt pendeln ( und das sind massig viele aus unserem Raum) sind zu ca. 60% auf den ICE umgestigen = bei den meisten über ein bis zwei Stunden mehr Freizeitgewinn am Tag!
Kurt
In einem Bericht der Rhein-Zeitung vom  ... Juni (?) über den Bahnhof Montabaur wird berichtet, daß dieser von Pendlern so gut angenommen wird, daß ab Fahrplanwechsel weitere ICE einen Zwischenhalt dort machen werden.
Mir alles wurst!
Wenn man bei einer Entfernung von gerade mal 200 km drei oder vier Unterwegshalte (incl. Bhf!!) baut auf dieser Strecke dann aber 330 km/h fahren möchte, dann ist das (sorry) absolut hirnrissig. Das ist typisch Deutschland. Solch einen Mist würde sonst keiner am Globus machen!!!
Ich empfhele die Lektüre Eisenbahn Revue International. Dort kommen absolut kompetente Fachleute zum schreiben; keine Schmierfinken ohne jedwede Ahnung von der Materie wie hier und dort evtl.
Das Urteil ist vernichtend!!
Nicht nur für Ffm Köln!
Dass das ein Unfug sein muss hat doch jeder normaldenkende Mensch schon vorab im Bauch gehabt.
Bitte entschuldigt aber das ist die Steuerschleuder par excellence!

CU
WE

PS: 6 Mio für Lärmschutz bei Bonn, damit ein paar Stuten nicht nicht rossig werden, weil ja der ICE 3 soooooooo laut ist...........
Hallo,

vor Jahren gab es mal ein Beispiel(es ging um den Neubau-Bf. Kassel Wilhelmhöhe) , dass jeden Tag 1000 Leute eine Fahrkarte kaufen müssten, dass sich das Architekturpreis gekrönte Gebäude in immerhin 140 Jahren bezahlt machen würde.-der Volksmund nennt den Bf. auch "Palast der Winde"-  
Ich frag mich immer, warum die Bahnhöfe entweder die letzten Siffecken (Beispiel Essen Hbf., Münster Hbf.) sein müssen, oder in Edel erstrahlen müssen (Bremen Hbf.,  Köln Hbf., Berlin Zool. Gärten, alles nach Umbau), es gibt kein Mittelding.
Und wenn ein Provinzbahnhof mal neu gebaut wird, muss sofort übertrieben werden. Fahrt mal nach Potsdam-Stadt! Was das Ding da soll weiss wohl keiner.

Peter A.


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