THEMA: Wochenbericht 02.03.2008

Moin,

ich eröffne diese Woche mal mit dem Ansatz einer Überarbeitung eines PIKO-WRm, nachdem meine Gebete für eine Erweiterung der MTX-Y-Wagenserie durch einen passenden Speisewagen auch dieses Jahr nicht erhört wurden. Im Originalzustand passen die Piko Y-Wagen optisch so gar nicht zu den MTX-Wagen, denn nicht nur die Wagenhöhe und die Hochbeinigkeit, sondern auch die hohen Langträger der Pikos ergeben ein suboptimales gemeinsames Zugbild. Darüberhinaus sind deren Laufeigenschaften eher schlecht. Die ca. 35 Jahre alte Form des Aufbaus kann allerdings auch heute noch gefallen, sofern man ein Exemplar erwischt, dessen Wagenkasten sich nicht der Bananenform nähert. Im Vergleich zu den zu eckigen und zu schmalen MTX-Fensterrahmen MTX hat Piko die Fensterform sehr gut getroffen, wenn auch die Qualität der Fensterrahmenbedruckung wie auch die der gesamten Bedruckung des Wagenkastens große Streuungen zeigt.

Durch Zufall bin ich an einen Piko WRm geraten, dessen Wagenkasten in gutem Zustand war und mir somit sanierungsfähig erschien. Zunächst wurde der Wagen komplett zerlegt und die Beleuchtung entfernt. Das Fahrgestell und beide Drehgestelle waren durch einen kurzschlußbedingten Ampereschaden verzogen und wurden daher dem Entsorgungskreislauf zugeführt. Das neue Fahrgestell spendete ein älterer MTX-Bm ohne Kurzkupplung, welches in den Breite optimal zum Piko-Wagen passt. Gegenüber den neuen Versionen mit KK ist hier der bedruckte Langträger Teil des Fahrgestells, dessen Neubeschriftung ich mir somit sparen konnte. Die inhaltlich abweichenden MTX-Langträgerdaten würden am WRm nur dann stören, wenn sie denn lesbar wären. Das Fahrgestell wurde nach Entfernung der Rastnasen auf die erforderliche Länge gekürzt und wieder zusammengefügt. Da sich der Bestand an passenden Drehgestellen in der Bastelkiste nur unwesentlich von Null unterschied, habe ich die MTX-Drehgestelle weiterverwendet. Eine hinreichende Ähnlichkeit der Minden-Deutz-Drehgestelle zu den Originalen habe ich mir so lange eingeredet, bis ich damit leben konnte. Die Kupplungen habe ich durch verkürzte Normkupplungen von Eichhorn ersetzt.

Die Arbeiten am Wagenkasten hielten sich in Grenzen. Die glücklicherweise nur dezent verklebten Fensterbänder ließen sich ohne Schäden herausnehmen. Die Bedruckung der Fensterrahmen mußte aufgrund von Farbabplatzern erneuert werden. Die Farbreste ließen sich mit dem Fingernagel abkratzen. Mit einem silbernen Edding780-Lackstift wurden die Rahmen nachgezogen. An der Inneneinrichtung mussten die Löcher für die Drehgestellstifte erweitert werden. Vor dem finalen Zusammenbau wartete noch eine kleine Gemeinheit. Zunächst hatte ich das Piko-Beschwerungsblech unter das Dach geklebt, womit der Waggon durch den zu hohen Schwerpunkt aber zum Wackeldackel wurde. Also mußte das Blech auf den Fahrwerksboden geklebt werden, weshalb die Inneneinrichtung zunächst zu hoch lag und der Wagenkasten nicht mehr spaltfrei aufgesetzt werden konnte. Daher wurde die Inneneinrichtung an den Seiten verschmälert, damit sie sich zwischen die Fensterbänder schieben ließ. So sind jetzt im Inneren neben den Tischlämpchen auch die Tischkanten zu sehen, weil diese nun etwas über die Fensterunterkante hinausragen. Nach dem Aufkleben des Wagenkastens auf das Fahrwerk konnte der Wagen das AW verlassen.

Ein neuer Meilenstein der Modellbahngeschichte ist hier sicherlich nicht entstanden, aber mit dem Ergebnis bin ich in Hinblick auf ein passendes Zugbild bei Kombination mit den MTX-Y-Wagen trotz der Kompromisse im Fahrwerksbereich zufrieden. Man könnte jetzt natürlich noch weiter pimpen, aber ich habe zunächst erstmal fertig...

Bilder gibt´s unter http://img185.imageshack.us/img185/7695/pikowrlu8.jpg (330 kB).

Gruß, Carsten