THEMA: Roter Donnerbüchsen-Wendezug

Moin,

in den 50er Jahren wurden Wendezüge u.a. mit V36, roten Donnerbüchsen und rotem Pwif 41/52 als Steuerwagen gefahren. Für die 1:160-Nachbildung gibt es dafür die MTX-V36 und die roten GFN-Donnerbüchsen (Sonderserie 2000), der Steuerwagen fehlt allerdings im Modell.

Nun könnte man auf die Idee kommen, mit Hilfe des KH-Umbausatzes eine rote Steuerwagen-Donnerbüchse zu bauen. Auch wenn Hübner in Spur 1 eine rote "Steuerbüchse" in Angebot hatte, möchte ich deren Vorbildexistenz stark bezweifeln. Für grüne "Steuerbüchsen" gibt es reichlich Fotobelege, ein Bild einer roten "Steuerbüchse" aus der damaligen Zeit ist mir dagegen noch nicht untergekommen. Sollte jemand ein solches haben oder kennen, würde ich mich über einen Hinweis freuen.

Für einen solchen 1:160-Wendezug muß also ein passender Steuerwagen her. Wie ich neulich bei den Spassbahnern kurz vorgestellt hatte, kann dafür ein Arnold Pwgs41 als Bastelgrundlage dienen. Dieser weist eine Stirnbeleuchtung (leider auf der falschen Seite) auf, die ich zunächst nach Verlegen auf die andere Wagenkastenfront beihalten wollte. Letztlich habe ich dann doch auf die Beleuchtung verzichtet, da diese ohne Elektrik-Tricks nicht flackerfrei funktionierte. Die verbleibenden Umbaumaßnahmen sind einfach durchzuführen. Das Arnold-Modell besitzt modernisierte Fenster mit Stegen und abgerundeten Ecken, die "zurückgebaut" werden müssen. Dazu werden die Fensterstege herausgetrennt und die Fensterrundungen eckig gefeilt. Das Steuerwagenabteil erhält zwei neue Stirnfenster. An der Rückfront werden die Reste der Stirnlampen entfernt und die verbleibenden Schlitze verschlossen. Zur Nachbildung der rückwärtigen Übergangstür wird ein Fenster herausgearbeitet und der Türrahmen mit Kunststoffprofilen dargestellt.

Schließlich wird der Wagen von Arnoldgrün auf Revell 331 (purpurrot/seidenmatt) umgeschminkt. Der Farbton passt sehr gut zum Rot der GFN-Donnerbüchsen. Bei den Zierstreifen war ich mir über die technische Umsetzung nicht ganz schlüssig. Auf den Bildern sind drei Varianten zu sehen. Der zittrige Streifen an der Wagenkastenunterkante entstand freihand mit dem Pinsel, der mittlere Streifen besteht aus Resten eines Evergreen-Kunststoffprofils (0,25x0.75 mm) und der unterhalb der Dachkante aus Streifen von Selbstklebeetiketten. Wenn ich mal Lust und Zeit habe, werden ich die oberen und unteren Streifen überarbeiten. An zusätzlichen Details werden neben den Stirnlampen aus Scheibchen eines Rundprofils noch Aufstiegshandläufe (von Roco-Umbauwagen) am Steuerabteil angebracht.

Eine Fleißarbeit war das Anfertigen der neuen Fenstereinsätze, da ich mich mit hinterlegten Fenstern nicht zufrieden geben wollte. Für die Türfenster des Steuerabteils habe ich die Arnoldfenstereinsätze wiederverwendet, für alle anderen war eine Neuanfertigung notwendig. Aus einer CD-Hülle (jeder andere durchsichtige Kunststoff tut es genauso gut) werden Stücke herausgetrennt und passend gefeilt. Diese werden eingesetzt und eines davon weiß hinterlegt. Damit ist der Steuerwagen fertig und kann nun den Wendezug komplettieren.

Die MTX-V36 läßt sich optisch mit dem Pufferbohlen-Tuning-Set von Kuswa deutlich aufpeppen. Schon allein der Austausch der Stummelpuffer verbessert den Eindruck enorm. Die Fahreigenschaften sind seit der Überarbeitung durch MTX für den Analogfahrer ohnehin zeitgemäß. Die GFN-Waggons können direkt aus der Schachtel auf´s Gleis gestellt werden. Wer mag, kann die Toilettenfenster noch weiß hinterlegen.

So, genug der Worte, nun lasset Bilder sprechen, die in der Vergrößerung wie immer gnadenlos jeden Pfusch enttarnen: http://www.qpic.ws/images/wendezug3.jpg (625 kB)

Gruß, Carsten

Edith reparierte den toten Link.