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THEMA: Längenverkürzung

THEMA: Längenverkürzung
Startbeitrag
Filzenexpreß - 16.05.08 09:40
Hallo zusammen,

"Ist der Platz zu klein, ist das Vorbild zu groß", ein Zitat von Willy Kosak. Im Grunde hat er da recht, allerdings geht es ganz ohne Zusammenstauchen eines Gleisplanes oft auch nicht. So ein normaler Durchgangsbahnhof an einer eingleisigen Strecke hat etwa 1000 m Länge von der Einfahrt- zur Ausfahrtweiche, ohne Einfahrsignale, das wären 6,25 m in 1:160. Was sind eure Erfahrungen, wie stark läßt sich die Länge verringern, um noch den Eindruck des Vorbildes zu erhalten ?
Viele Grüße

Jürgen

Eine "alte Faustregel" sagt: man kann so verkürzen, dass es noch immer glaubwürdig wirkt. Ein Abstellgleis, auf dem gerade noch ein 2-achsiger Güterwagen passt ist nicht glaubwürdig.

Die angegebene Bahnhofslänge von ca. 1000 mtr. passt aber nur für Hauptbahnen. Nebenbahn-Bahnhöfe waren erheblich kürzer, gem. Vorschrift der Preussen musste ein "militärischer Halbzug" kreuzen können, das sind Gleislängen von 200 mtr., Haltepunkte noch kürzer, da waren auch Gleislängen von ca. 100 mtr. möglich, da Personenzüge sowieso nur am kurzen "Bahnsteig" hielten und vielleicht 3 Wagen oder 1 Triebwagen benötigten.

Ein Schnellzug mit 3 Waggon gilt als unglaubwürdig - natürlich hat es sowas auch gegeben, aber es passt einfach schon optisch nicht. Daher sollten in Bahnhöfen mit Schnellzughalt die  Bahnsteiggleise auch schon für Zuglängen von min. 1 mtr. bis 1,20 mtr. eingerichtet sein, das wären ca. 5-6 Wagen & Lok. Noch ne Faustregel: je länger je besser. Ein IC kann 400 mtr.

Meist liegt die lange Ausdehnung daran, dass früher fast jeder größere Bahnhof Behandlungsanlagen für Lokomotiven hatte, die Güterabteilung fast immer eine eigene Rangierlok bzw. Köf hatte und es umfangreiche Rangieraufgaben gab - weil es soviele Anschlüsse gab. Ab Epoche III kann man dieses "Rückbauen" und schon wird der Bahnhof kürzer...
Was die Verkürzung angeht, so denke ich ist das immer ien Kompromiss aus

- was passt vom Raum her
- was gefällt
- was ist gewollt

@Peter8 hat das ja schon gut beschrieben, einen Punkt möchte ich dennoch hinzufügen,

wenn man am Bahnhof steht, kann man die Ausdehnung meist gar nicht 100% ig erfassen und selbst wenn man die Ausdehnung optisch erfassen kann bzw. kennt, so ist durch den Perspektivenwechsel bei der Moba schaut man dann doch meist von oben) eine derartige Verzerrung gegeben, das man nicht 100% sicher sagen kann zu kurz, zu lang oder passend.

Wichtig ist, das die Gesmatkomposition stimmt, ein Schenllzug mit 6 Wagen wirkt auf der Anlage schon relativ gut, wenn aber plötzlich ein Güterzug mit 4 m länge daneben steht wirkt der Schnellzug viel zu kurz.

Gruß Michael
Hallo,

der tatsächliche Faktor der Verkürzung spielt nur eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist IMHO, wie man diese Verkürzung "verkauft".

75 cm Gleislänge im Bahnhof zwischen den Weichen sind auf vielen Anlagen durchaus machbar. Dennoch entsprechen sie gerade mal 120 m im Vorbild. Eigentlich viel zu kurz, möchte man meinen.

Normalerweise brauchen Züge noch mindestens 5 cm "Luft" bis zur Weiche, also blieben theoretisch 65 cm für einen Zug. Problemlos machbar, z.B. ein Nahverkehrszug mit drei Silberlingen und Lok. Das paßt, sieht aber m.E. ziemlich gequetscht aus.

Allerdings gab es auch durchaus etliche Nebenstrecken, wo z.B. V100 mit nur zwei Silberlingen gefahren sind. So ein Zug hat in Spur N nur eine Länge von ca. 42 cm. Das sieht auf 75 cm Gleis schon fast wieder großzügig aus.

Beim Heckeneilzug mit V200 bringt ein 4-achsiger Umbauwagen schon mal -4 cm gegenüber einem D-Zug Wagen, der Nahgüterzug kann problemlos mit fünf 2-achsigen Wagen fahren...

Durch ein bißchen tricksen kann man auch auf wenig Platz mit wenig Kompromissen einen realistischen Eindruck erwecken...

Grüße,
jpd



Beitrag editiert am 16. 05. 2008 16:59.
Wer mit Flexgleisen umgehen kann, sollte m.E. den Bahnhof auf jeden Fall in eine Kurve legen, oder wenigstens die Einfahrt. Dadurch wird der vorhandene Platz "länger". Ich habe auch schon interessante Anlagen gesehen, wo nur eine Hälfte eines Bahnhofs sichtbar war, die zweite verschwindet unter einer großen Unterführung o.ä. Wer einen großen Bahnhof mit langen Zügen möchte, braucht aber schon so 3-4 Meter Länge. Ansonsten lieber kleiner, und die langen Züge auf eine Extra-Strecke
Hallo Jürgen,

<Was sind eure Erfahrungen, wie stark läßt sich die Länge verringern, um noch den Eindruck des Vorbildes zu erhalten ?>

Kann ich nicht sagen, denn ich habe mich vor Jahren für den kompromisslosen Längenmaßstab von 1:160 entschieden. Soll heißen, ich baue absolut unverkürzt. Man muß dann allerdings alle Gleise selber bauen (Code 40), da es von den MoBa-Herstellern nichts passendes gibt.
Wenn man wie ich Modul- oder besser Segmentbau betreibt, kann man zwar meistens nicht mehr zuhause aufbauen (außer man hat eine eigene Halle zur Verfügung , aber dazu gibt es dann andere Möglichkeiten wie z.B. den FREMO.

Wie so etwas wirkt zeigen diese Bilder:
http://img76.imageshack.us/img76/5989/hanau20070010ns7.jpg
http://img369.imageshack.us/img369/3504/hanau20070015ha0.jpg
http://img361.imageshack.us/img361/8968/hanau20070019yu0.jpg


"Wenig Gleis für soviel Fläche" wird vielleicht der Eine oder Andere von Euch sagen, aber es sind genau soviele Gleise und genau die Gleislängen vorhanden wie im Original

Gruß,

Olaf



Beitrag editiert am 16. 05. 2008 22:07.
nee Olaf Gleise und Fläche sind ok ,aber die Ausgestaltung??

wolfgang(berlin)
Hallo Wolfgang,

*Mist* es hat einer gemerkt.

Ja, Wolfgang, Du hast recht, ich habe zu früh gepostet.
Ich hätte noch ca. 5 Jahre warten sollen, damit man mehr Landschaft sieht!
Naja, wenn man alleine an so einem Projekt arbeitet (und das leider nicht hauptberuflich), dann dauert sowas eben...
Außerdem ist alles Eigenbau. Angefangen bei den Gleisen über die Gebäude bis hin zu den Kreuzungsbauwerken (Brücken).

Hier z.B. der Eigenbau der Pfinzbrücken die hauptsächlich aus Papier entstanden sind:
http://img237.imageshack.us/img237/7203/1000005nk9.jpg

Gruß,

Olaf
Hallo,
ich denke, mann kann im Modell doch gewisse Kürzungen vornehmen.
Was man jedoch wahren sollte, sind die Proportionen. Bei einer Gleislänge von 75cm im Bahnhof sollte der Bahnsteig nicht 50cm lang sein. 30cm sind ausreichend und lang genug für die oben erwähnten Umbauwagen.
Zu diesen Proportionen gehören auch die entsprechenden Weichenstraßen. Dies führt zu der Konsequenz, dass auch die Anzahl der Bf-Gleise reduziert werden muss. Gleis 9, auf dem gerade noch ein D-Zugwagen abgestellt werden kann, zerstört diese Proportionen.
Sollte der Platz eng werden, gehts nun mal in die Kurve. Dieses Problem hatte auch die Bahn und musste einige Bahnhöfe in einer Kurve anlegen.
Zudem verbauen wir auf der Strecke auch zu enge Radien, was ja auch eine Verkürzung ist.

Viele Grüße
Bernd
Hallo zusammen,

erst mal Danke für die Antworten.

@ Olaf S.

das sieht schon richtig gut aus. Ich tendiere eigentlich auch zu kompromißlos 1:160, was ich auch bei dem vorhandenen Platz bei meinem Lokalbahn-Vorbild nachbilden kann. So eine bayerische Lokalbahn-Station hat ja nur 300-400 m Länge und ein Glaskasten oder eine 70er mit ein paar Loklabahnwagen lassen sich da leicht unterbringen.


Mir schwebt aber eben noch eine Hauptbahn-Station vor, und da wird es ohne Verkürzung nicht gehen. Da ich die Gleise nicht selbst bauen möchte sind die Weichen ja ohnehin schon wesentlich kürzer als das Vorbild. Am Wochenende habe ich mal ein paar Teppichbahn-Testaufbauten gemacht, ich denke eine "fließende Verkürzung" dürfte besser aussehen als ein starrer verkürzter Maßstab. Im Bereich Empfangsgebäude/Bahnsteige also großzügiger, zu den Ausfahrten hin dann etwas stärker verkürzt.
Viele Grüße

Jürgen
Also mir fällt bei solchen Fragen immer wieder der Bahnhof W-Elberfeld (heißt inzwischen Wuppertal Hbf) ein. Ein Hauptbahnhof einer Großstadt, der mit fünf Gleisen auskommt, an dem alle Fernzüge halten, und dessen Gleise auf einer Seite auch noch recht bald in einen (sehr) kurzen Tunnel laufen. Der Bahnsteig mit Gleis 1 liegt am Empagsgebäude, der Bahnsteig an Gleis 2 und 3 ist an seinen Enden so schmal, dass man geneigt sein könnte, einem Modellbahner fehlenden Realitätssinn vorzuferfen, wenn er so was baut.

http://maps.google.de/maps?hl=de&ie=UTF8&am...;z=16&iwloc=addr

Bahnhof links am Bildrand - keine Ahnung, wie man den in die Mitte bekommen könnte.

Wer mind. 3 Meter Platz hat, müsste einen solchen Bahnhof glaubwürdig umsetzen können, denn der kurze Tunnel wäre in dieser Stadt auch noch etwas näher an den Bahnsteigen denkbar, und eine breite(re) Straßenbrücke auf der anderen Seite auch. Die Mehrzahl der Weichen, die es auch für einen solchen Bahnhof braucht, könnten außerhalb des sichtbaren Teils liegen, ebenso BW usw.
Viel rangiert wird dort nicht, aber Gleis 2 - dort üblicherweise von den Fernzügen Richtung Osten befahren - könnte auch ein Gleis zum Richtungswechsel sein, wenn die Fernzüge Gleis 3 benutzen würden. Gleis 4 und 5 sind für S-Bahn und Nahverkehr.

Beitrag editiert am 19. 05. 2008 18:42.
Oh, Bahnhof jetzt doch im Zentrum vom Bild - keine Ahnung, wie er dort hingekommen ist.
Hallo,

@110 483-5:
Einfach mit der Maus aufs Bild, linke Maustaste gedrückt halten und ziehen.

Ansonsten mit dem Mausrad zoomen...

Grüße,
jpd
Ja, logisch, aber wenn ich den richtigen Ausschnitt im Bild habe, und dann die (?) URL einfüge, sieht es beim Öffnen des Beitrags doch wieder anders aus, und war dann - o Wunder - bei späterem Öffnen doch so abgebildet, wie ich es wollte.

Egal, mal sehen, ob W-Hbf irgendjemanden zum Nachbau animiert.

Danke für den Tip

F.


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