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THEMA: ... und tschüß DB-Regio im Ruhrgebiet

THEMA: ... und tschüß DB-Regio im Ruhrgebiet
Startbeitrag
Udo R - 13.06.08 02:32
Wegen schlechter Leistungen hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) den Vertrag mit DB-Regio -NRW fristlos gekündigt.

Bemängelt wird die Unpünktlichkeit, der schlechte, verdreckte Zustand der Züge und mangelhafter Service. Außerdem fühlt sich der VRR von DB-Regio 'getäuscht', da DB-Regio fest zugesagtes  Sicherheitspersonal nicht oder nur im geringen Umfang einsetzt obwohl das vertraglich vereinbart und bezahlt war. 90% der Züge sollten mit Sicherheitspersonal besetzt sein, aber nur 17% waren es tatsächlich wie Überprüfungen ergaben.

So geht der DB AG vor dem Börsengang ein 6 Milliarden Euro schwerer Vertrag flöten.

Per Verwaltungsakt wurde DB-Regio solange zum Zugbetrieb weiter verpflichtet, bis ein neues EVU für den S-Bahn und Nahverkehr per Ausschreibung gefunden ist.

Mehr Infos gibt es unter "Der Zug ist abgefahren" bei http://www.derwesten.de/nachrichten/im-westen/...55203430/detail.html

"VRR kündigt vorzeitig Bahn-Vertrag":
http://www.derwesten.de/nachrichten/waz/2008/6/12/news-55186442/detail.html

Kommentar "Bahn frei":
http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/2008/6/12/news-55203436/detail.html

Viele Grüße - Udo

Beitrag editiert am 13. 06. 2008 03:36.

der ÖPNV war doch Herrn M. schon lange unbequem, was am Rückbau vieler Strecken und dem eingesetzten Material zu sehen war.
Der VRR hat richtig reagiert.

Chris
Wer mit der DB im Ruhrpott unterwegs ist/war, der kann nur lakonisch sagen: es kann nur besser werden.
HALT.

Bedenket da wird viel Kohle bezahlt!
Es könnte ja sein, dass die DBAG* querfinanziert und da wäre die Kohle sicher gerne gesehen:
Klartext heisst das, dass die Länder über die Gelder den ICE* indirekt zahlen, der den Nahverkehr dann an allen Ecken und Enden überholt!?
"Stammkunde wird verarscht und blecht auch noch doppelt für ledersitzklasse....."
Könnte ja sein. Und die Kohle würde ich mir nicht durch die Lappen gehen lassen.....


CU
WE
@Chris, #1

Naja, der ÖPNV im Ruhrgebiet hat nicht viel mit dem ÖPNV auf vom Rückbau bedrohter Strecken zu tun. Der Großteil des Verkehrs läuft auf Relationen, die mehrere große Städte (>300.000 Einwohner) verbinden. Vorteil: Die Züge sind - im Gegensatz zu Linien, die auf ein Zentrum zufahren - zu keiner Zeit in keiner Richtung leer.

Ist natürlich für den Betreiber der Linie eher ein Nachteil: Der wird ja nicht nach beförderten Reisenden bezahlt, sondern nach angebotenen Zugleistungen auf den Linien. Und dafür werden die Züge hier überdurchschnittlich verschmutzt und abgenutzt: So sahen die dunkelblauen Sitze der Doppelstockwagen auf der RE1 (... - Dortmund - Bochum - Essen - Mülheim - Duisburg - Düsseldorf - ...) hier schon nach 1 - 2 Jahren ziemlich abgenutzt aus.

Bin gespannt, welche Anbieter sich um den Verkehr bemühen werden. Eins scheint mir jedoch klar: Die Sache mit der Pünktlichkeit lässt sich hier nicht einfach durch ein anderes EVU lösen. Das ist ein Problem der Fahrplangestaltung und der Infrastruktur auf den hier sehr dicht befahrenen Strecken(abschnitten), auf denen derzeit der Fernverkehr mit höherer Priorität fahren gelassen wird.

Grüße aus Duisburg,

Udo.
Gebe Peter8 völlig recht. Es kann nur besser werden. Wir liegen hier ganz am Rande des VRR, da ist Pünklichkeit kein Thema. Aber wenn es mich mal bahnernd in den Pott verschlägt, verschlägt es mir auch die Sprache. Dreck, Unpünklichkeit, kaputte Automaten.
Im direkten Vergleich dazu die Volmetalbahn : Sauber (ok, nicht mehr direkt Ruhrgebiet) Automaten im Zug(!) Personal im Zug. Es geht doch. In meinen Augen hat Mehlkorn den Zug der Zeit nicht richtig erkannt. Oder er weiss was, was uns verborgen bleibt. Was eigentlich der Fall sein sollte als Chef. Dann erübrigen sich allerdings unsere"Ratschläge".

Jürgen H.
@Udo... klar werden die Wagen bei reichlich Benutzung überdurchschnittlich abgenutzt. Nur - der DB war vermutlich klar, für welches Netz sie sich bewirbt und wie die Auslastung und Abnutzung/Verschmutzung da voraussichtlich aussehen wird. Wenn man verspricht, die Anforderungen hinsichtlich Sauberkeit, Pünktlichkeit etc. zu erfüllen, obwohl man sie voraussichtlich nicht einhalten kann - ist selber schuld, aber leider ist sowas ja gängie Praxis auch in anderen Wirtschaftszweigen.

/Martin
Also ich weiß nicht, worüber ihr euch aufregt. Es geht nur ums Geld. Die Bahn einerseits versucht maximales Geld mit geringstem Aufwand zu erzielen und jeder, der glaubt, andere Unternehmen wären da anders,, der ist echt weltfremd!

Und so ist auch klar, weshalb der Fernverkehr Vorrang hat: Der wird teuer bezahlt und rentiert sich. Ob man darauf neidisch sein muss und den ICE - nur weil man ihn selbst nicht verwenden muss - als 'Ledersitzklasse' zu titulieren, muss jeder für sich ausmachen. Jedenfalls übersieht Wutz hier ein Detail: Viele, die den ICE verwenden sind auch Stammkunden.....

Fakt ist: Ein Nahverkehrsverbund hat mit diversen Problemen zu kämpfen - ganz besonders in einer so Bevölkerungsdichten Position. Man sollte auch bedenken, dass viele der Strecken, die der Regionalverkehr verwendet, heillos überlastete Hauptstrecken sind. Und die Bahn kann nicht mal eben eine Schneise in eine Stadt schlagen, um eine neue Strecke zu bauen. Gerade im Regionalverkehr muss die Region ihren Teil dafür tun, dass man schnellst möglich neue Strecken bauen kann oder alte erweitert. Da die regionale Politik jedoch auch lieber große Firmen hofiert als den kleinen Fahrgast, tut sich da mit Sicherheit nichts. Ich glaube nicht, dass die Bahn - wenn man sich ernsthaft mit dem Thema befasst - alleiniger Buhmann in der Misere ist. Das wird sich spätestens dann zeigen, wenn ein anderer Partner die gleichen Probleme hat.
@5
> Eins scheint mir jedoch klar: Die Sache mit der Pünktlichkeit lässt sich hier nicht einfach durch ein anderes EVU lösen.

Auf den ersten Blick stimmt das. Anderseits, in Zürich war der Verkehrsverbund auch unzufrieden mit der SBB und hat mit dieser ein Bonus/Malus-System ausgehandelt. Auf Deutsch: Verspätungen kostet die Bahn echtes Geld. Dadurch konnte die Pünktlichkeit innert zweier Jahre deutlich verbessert werden.

Es wird so funktionieren, dass das EVU hochwertige Qualitätstrassen einkaufen wird. Gehen die Signale unpünktlich auf Grün, wird dies ein Preisnachlass zur Folge haben. Dann hat die DB Netz ein echtes Interesse an pünktlichen Zügen.

Felix
@8 ÖPNV erwirtschaftet sehr wohl Überschüsse!

Und der wird zudem mit bis zu 2/3 nicht von der DB bezahlt.
Dass der Vernferkehr kostendeckend arbeitet halte ich für naiv; selbst wenn dem so wäre: Bitte rechnet die Bundes/Landeszuschüsse füe NBS / Bhf Maßnahmen etc mal mit ein!!

Im ÖPNV gibt es wohl zugegebenermassen mehr Stammkunden alleine beim MVV als im Fernverkehr im ganzen Bundesgebiet!

Und dafür, dass sich die DBAG zB durch die Hintertüre auch Fernverkehrsstrecken indirekt zahlen lässt, indem die IR abgeschafft uwrden und durch IRE & Co ersetzt hab ich auch kein Verständnis.

Im letzten Block pflichte ich Dir bei!

CU
WE
Hallo,

Ich denke mal, daß man auch die Verschmutzung und den Vandalismus nicht durch ein anderes EVU abstellen kann. Wenn jemand was kaputthaut, ist ihm völlig egal, ob der Wagen rot ist oder eine andere Farbe trägt.

Gruß Lothar
Hallo zusammen,

als täglicher Nutzer der Hauptstrecke Essen-Düsseldorf (entweder mit S-Bahn oder RE) mache ich täglich meine Erfahrungen und denke nicht, daß es nötig wäre, neue Strecken zu bauen. Der Abschnitt Essen-Duisburg ist 4-gleisig, der Abschnitt Duisburg-Düsseldorf ist größtenteils 6-gleisig!
Aber wenn ich morgens in Essen pünktlich in einen 4-teiligen RE einsteige (normalerweise mit 5 DoStos bestückt) und dieser Zug dann bis Düsseldorf (man beachte: da sind nur 3 Stationen dazwischen) 15 Minuten Verspätung ansammelt, weil das Ein- und Aussteigen der Pendler so lange dauert und dies dann mit dem hohen Fahrgastaufkommen entschuldigt wird, dann frage ich mich, wozu ständig irgendwelche Zählungen gemacht werden. Schließlich ist das Fahrgastaufkommen jeden Tag gleich, man müßte zu Stoßzeiten vielleicht nur mal einen sechsten Wagen dranhängen, statt einen wegzulassen. Und schon wäre das Problem der Pünktlichkeit gelöst.
Ob ein neues EVU das auch so sieht und anhand der Fahrzeugwahl/Fahrplangestaltung was ändern würde....?!

Viele Grüße

Stephan
@8
Jedenfalls sind sie, wie berichtet wird, vertragsbrüchig geworden.
Ich hoffe mal, dass eine ordentliche Schadensersatzklausel in dem Vertrag enthalten ist(kenne ich aus anderen ehemals öffentlichent-rechtlichen Bereichen aber auch nicht).
Sicher wollen Mehdorn und seine Schergen die Bahn gewinnorientiert betreiben, aber die Mittel sind doch wirklich mehr als fragwürdig. Es ist natürlich möglich, dass die Schuld nicht alleine dort liegt, aber es laufen dort alle Fäden zusammen, bei DEM Vertragspartner des VRR. Wie  die Leistungen im Einzelnen subunternehmert werden, kann dem VRR prinzipiell gleichgültig sein, solange die vertraglich vereinbarten Leistungen erbracht werden.

Letztendens beweist das Verhalten ja nur, das sich der ÖPNV(und auch der Fernverkehr)in die öffenliche Hand gehört, weil sich gerade dort eben nicht jede (Zug-)Leistung rechnet und letztenendes der Kunde der Leidtragende ist, weil das Unternehmen, dass die Versorgungsleistung erbringen soll, ausschließlich an der Gewinnmaximierung interessiert ist(und dem Beweis für zukünftige Teilhaber, dass die zukünftige Investition in DB Anteilsscheine sich lohnt).

Ich wundere mich übrigens über das Verständnis, das der DB PseudoAG und anderen "an der Wirtschaftlichkeit orientierten" Unternehmen und ihren Operationsmethoden hier allenthalben entgegengebracht wird.
Ja, wir wären wohl alle gerne Wohlhabend, aber bitte nicht auf diesem Weg.

Grüße, Uwe
Beispiel Dreck: die alten Silberlinge bzw. Landplagen der DB waren auf der Strecke Borken-Essen ewig versifft, Kippen, Pullen, Zeitungen alles wild durcheinander.
Seitdem die Talent-Triebwagen der NWB fahren: sauber, kein Dreck mehr, selbst Samstags, wenn jede Menge sogenannter Fans mit den Zügen fahren oder auch in den Stoßzeiten: akzeptabel.
Die Züge sind auf die Minute fast immer pünktlich, Ausfälle - wie früher bei der DB fast wöchentlich - nicht mehr bekant. Die Triebwagen haben Power um Verspätungen wieder aufzuholen. Die alten Landplagen schafften den Fahrplan nur mit Hängen und Würgen.
Vom Krach, den die alten Silberlinge machten wollen wir mal gar nicht reden.
Und das Geschaukel durch das "Bergsenkungsgebiet" an der Lippe (Bergbau) .... na ja. Die Talente liegen fast wie das bekannte Brett.

BTW: schon vor 20 Jahren versprach die Bahn Verbessserungen, ach ja, hat es gegeben. Zu der Zeit waren noch Umbauwagen (wenigstens 4-achser) im Umlauf!!! Da war es vor 30 Jahren mit den ETAs richtig komfortabel!
Ich habe bei der DB gearbeitet ! Ging dann zu einen Privatbahn Unternehmen ! Und bin dankend zurück zur DB gegangen ! Was bei den privaten abläuft ! Kann ich in diesen Thread gar nicht in Worte fassen !!!. Es sind außerdem die Kunden, die die Züge versiffen und beschmutzen ! Das wird sich auch nicht bei der Privatbahn ändern ! Zwar haben diese weniger Züge und kommen des öfteren mal in die Waschanlage. Aber die Züge fahren auch so rum ! Dann sah ich das das bei der Privatbahn an allen gesparrt wurde ! Hier insbesondere Sicherheit ! Wie oft sind wir über den Bahnsteig hninaus gefahren, wegen schlechten Bremsen. Wie oft fuhren die Fahrzeuge nur mit einen Motor oder sind mitten auf der Strecke liegen gebelieben ! Wegen mangelender Wartung.  Die Lokführer die es drauf hatten, versuchen alle wieder zum DB Konzern zu gelangen oder sich bessere Firmen zu suchen. Der Restliche Teil waren 6 Monate Umschulkinder aus ehemaligen Busfahrern, welche von Eisenbahn keine Ahnung hatten ! So mehrmals war das EBA sowie die Bundespolizei (Polizei Abteilung Bahn) zu Besuch !. Erst durch die geschulten Kollegen konnte dort abhilfe geschafft werden ! Jeden Tag passierten neue Unglücke und Gefahren ! Wo so mancher Fahrgast hätte bei umkommen können ! Aber keiner bekommt was mit ! Wie oft wurde gegen Vorschriften verstoßen oder in der Werkstatt wichtiges was beim Hersteller reklamiert hätte müssen selbst zusammen gebastelt und auf der Strecke dann diese Bauteile verloren !

Und wegen den Verspätungen ! Da sind die privaten nicht besser ! Das Netz sowie die Stellwerke betreibt nun mal die DB. Und da sind auf der Schiene alle Züge gleich ! Wo nun mal Baustellen sind oder andere Störungen im Betrieb. Ist auch die Private nicht besser dran !


Größtes Problem war der Sturm Kyrill ! Alle DB Züge vielen in meinen HBF aus ! Die Privatbahn fuhr aber nach 2 Stunden wieder ! Auf eigene Gefahr ! Auf sicht ! Mit Förstern der DB welche dann die Baumstämme zersägten ! So ging es dann in Schritttempo voran ! Ohne vorher mal einen Arbeitszug oder ohne Fahrgäste zu fahren !

Also es gibt noch viele Storys ! Für mich Privatbahn nein Danke ! Wenn dann auf eigenen Netz ! Da möge es ja klappen ! Aber nicht auf DB Netz !

Aber keiner hat das Erlebt was ich direkt an der Front gesehen habe ! Also glaubt mir ! Es ist eine Schande dass die DB womöglich den VRR verläßt ! Hier sehe ich auch keinen Wettbewerb mehr ! Es wird so wie man über die DB einst sagte ein Privatbahn Monopol !

Für mich steht eins fest ! Es hätte die Bundesbahn bleiben sollen ! Allein in deren Aufgabe hätte der deutsche Schienenverkehr abgwickelt werden müssen ! Kein Börsengang keine Privatbahnen auf DB eigenen Netz !

Wenn schon Privatbahn ! Dann aber sicher und bitte auf eigenen Schienen !

Gruß Björn

Beitrag editiert am 13. 06. 2008 15:01.
@Udo (#5)
Hallo Udo,
schon klar, ich habe 2 Jahre in D'dorf gewohnt und habe die S-Bahn täglich genossen.
So richtig pünktlich war keiner der Züge.
Klar, wo viele Leute durchgeschleust werden, kann mehr Dreck entstehen, aber das, was auch ich erlebt habe, ist nicht die Normalität, die mit täglicher Fahrzeugpflege in den Griff zu bekommen wäre. Es geht auch anders (siehe #14).
Das mit der überdurchschnittlichen Abnutzung ok, aber das überdurchschnittlich schlechte Reinigungsergebnis........? Auch ein abgenutzter und/oder alter Waggon kann sauber sein.

Chris
@Martin #7:
stimme voll zu!

@Lothar #11:

Natürlich lässt sich das Verhalten der Fahrgäste nicht ändern, aber die Art, wie man damit umgeht. Die Frage ist doch, was tut der Betreiber dafür, dass ein verdreckter und/oder kaputter Zug (wie oft fahre ich in einem Zug, an dem eine oder mehrere Türen defekt sind?) möglichst schnell gereinigt bzw. ersetzt wird. Da geht es um Personal & Betriebsreserve. Und da ist die DB wirklich nicht Spitzenreiter. Wie Peter #14 schreibt, sind da ander EVUs besser drin.
Edit: Du siehst, ich stimme Dir zu Chris, war nur gerade am Schreiben


@Stephan #12:
Natürlich braucht man nicht direkt neue Strecken zu bauen, aber man sollte schon mal den Zustand der Strecken und die möglichen Fahrstraßen in den Bahnhöfen am gestiegenen Verkehr spiegeln, da ist sicher einiges an Verbesserungspotential.

Z.B.sind auf dem viergleisige Stück Essen - Duisburg die S-Bahn-Gleise langsamer als die Fernverkehrsgleise - muss hier ein RE auf's S-Bahn-Gleis geschickt werden, weil ein verspäteter ICE die Fernverkehrstrasse "braucht", bringt ihm das mit Sicherheit 5 Minuten Verspätung (bei einer planmäßgen Fahrzeit von 12 Minuten) -  natürlich auch, weil er (zu) früh aufs S-Bahn-Gleis wechseln muss und erst (zu) spät wieder runter kann, da die Gleisverbindungen fehlen. Damit steigt die Gefahr, dass er hinter einer an jedem Haltepunkt haltenden S-Bahn hinterherbummeln muss. Wenn das passiert, kommen 15 bis 20 Minuten Verspätung mühelos zustande.

Auch auf dem 6-gleisigen Stück zwischen Duisburg und Düsseldorf sind die Nahverkehrs-Gleise langsamer als die Fernverkehrsgleise. Das sieht man auch an den Fahrzeiten der RE, die planmäßig verschiedene Strecken benutzen: RE3 braucht 18 Minuten für die Strecke (Nahverkehrsgleise), der RE1 braucht 12 Minuten (Fernverkehrsgleise).

Du schriebst weiterhin:
> man müßte zu Stoßzeiten vielleicht nur mal einen sechsten Wagen dranhängen, statt
> einen wegzulassen. Und schon wäre das Problem der Pünktlichkeit gelöst.

Die DB fährt die meisten Linien mit festen Wendezuggarnituren. Da lässt niemand einen Wagen weg. Genausowenig hängt da jemand einen Wagen dran. Der müsste ja auch erstmal da sein. Isser aber nicht.

Ein paar Linien fuhr/fährt die DB auch mit Triebwagen 425/426. Da finden/fanden zu Stoßzeiten Zugverstärkungen statt.

Das Problem der Pünktlichkeit hängt auch mit den Doppelstockwagen zusammen: Die haben halt wenige Türen, die Fahrgäste verteilen sich dadurch nur schleppend im Zug, das Ein- und Aussteigen dauert länger. Und seitdem es den Düsseldorfer Flughafen-Fernbahnhof gibt, gibt es vermehrt das Problem, dass die Eingänge verstopft sind mit Leuten mit viel Gepäck, für das im Doppelstockwagen halt kein Platz vorgesehen ist.

In diesem Zusammenhang verstehe ich die landauf- landab vorgetragene Begeisterung für diese Wagen überhaupt nicht: Vom Innenraum her sind das reine Pendlerwagen, von den Türen her aber nicht für zu viele Halte / Strecke geeignet. Im Prinzip also mit Sicherheit nicht optimal. Und wieso sind die ursprünglich nach NRW gekommen: U.a. weil es einen zu kurzen Bahnsteig auf der damaligen SE-Linie 1 Bielefeld - Aachen (die einzige zwischen Do - Bo - Esn - MH - Du - D'dorf) Strecke gab, an den nur 6 Wagen dran passten (Heessen, Bahnsteig in den 80ern so schön kurz und praktisch zurückgebaut). Und 6 Mintlinge reichten halt für das steigende Verkehrsaufkommen nicht, da kam der Doppelstockwagen wie gerufen. Und da sind wir wieder bei der Infrastruktur & Fahrplangestaltung ...

Ruhrgebietsgrüße,

Udo.


Beitrag editiert am 13. 06. 2008 15:30.
Die RE 1 ist in NRW das Problemkind. Man weiß es seit Jahren, allerdings werden die DoStos nicht durch andere Fahrzeuge mit mehr Ein/Ausgängen ersetzt. Es ist eine Katastrophe, anscheinend will oder kann keiner bei der DB es lernen, dass die REs im Ruhrgebiet wegen der siffigen lahmen S-Bahn als "S-Bahn-Ersatz" genommen werden. Dadurch sind diese dann pickepackevoll aber NIX auch GARNIX passiert!

Wer es nicht glaubt: fahr mal Samstags von Essen nach Köln, danach bist Du fix & foxi.
>> ... Seitdem die Talent-Triebwagen der NWB fahren: sauber, kein Dreck mehr, selbst Samstags, wenn jede Menge sogenannter Fans mit den Zügen fahren oder auch in den Stoßzeiten: akzeptabel.
Die Züge sind auf die Minute fast immer pünktlich, Ausfälle - wie früher bei der DB fast wöchentlich - nicht mehr bekant. Die Triebwagen haben Power um Verspätungen wieder aufzuholen.   ... <<

Selbiges kann ich auch von der Prignitzer Eisenbahn berichten, die hier einige Linien im Auftrag des VRR bedient.
Als DB noch auf den Linien fuhr, sah es in den Zügen katastrophal aus.

Viele Grüße - Udo
>> ... Auf den ersten Blick stimmt das. Anderseits, in Zürich war der Verkehrsverbund auch unzufrieden mit der SBB und hat mit dieser ein Bonus/Malus-System ausgehandelt. Auf Deutsch: Verspätungen kostet die Bahn echtes Geld. Dadurch konnte die Pünktlichkeit innert zweier Jahre deutlich verbessert werden. ... <<

Ähnliches hat der VRR schon seit vielen Monaten gemacht.

Aber der DB AG juckt ein monatlicher Verzicht auf 1.000.000 Euro nicht. Diesen Betrag hält der VRR seit langem regelmäßig ein.  

Und DB-Regio-NRW ist die Regio-Tochter der DB-AG mit dem höchsten Reingewinn aller DB-Regios.

Viele Grüße - Udo
@ 19 und 20

Die NWB hat nicht so einen großen Fahrzeugpark ! Würde die NWB wie die DB Wirtschaften und diesen Fahrzeugpool besitzen, so wäre es bei denen auch nicht mehr so sauber. Hinzu kommt das der größte Teil von Fahrzeugen der Bundesbahn stammt. Die S Bahnen sollten durch neue Fahrzeuge ersetzt werden. So hatte es die DB im VRR vor ! Die PEG sowie NWB mietet die Fahrzeuge nur an. Abends kommen dann 17 Triebwagen Heim und da ist es kein großes Problem für ein kleines Unternehmen diese zu reinigen. Bei der bahn wird dies ebenso gemacht. Hier arbeiten Nachts große Putzkolonnen, Allerdings sobald die Fahrzeuge im Einsatz sind werden sie Tagsüber wieder beschmutzt ! Hinzu kommt das die NWB und PEG genügend Zugbegleiter stellt welche auch schon mal aufräumen. Das ist bei der DB leider weniger geworden. Durch mehr Zugbegleiter und Präsens auf den Zügen, würde das wahrscheinlich abnehmen. Alles eine Kostenfrage. Bei der PEG bezahlen z.B. Zweckvverbände die Service Kräfte. Hinzu kommt das die DB Schaffner in Lokbespannten Zügen auch noch Betriebsaufgaben haben, was bei der PEG / NWB nicht der Fall ist. Die bei der DB müssen nicht nur verkaufen sondern auch jeden Halt abfertigen. Es sei denn man Fährt auf Talenten wie bei der PEG / NWB. Die PEG fährt mit Biodiesel, welches ihnen nur Probleme bereitet. Weil die Kisten keinen richtigen Schub mehr haben. Der Turbolader ist so gut wie immer hin, die Kisten fahren teilweise nur mit einen Motor. Starker Klimaanlagen Ausfall und starke Sicherheitsmängel ... Aber das bekommen wie gesagt Fahrgäste nicht mit Oder nur bedingt wie die Klimaanlagen. Alles andere wie Bremsen usw. ist Fehlanzeige.
Aber das EBA wacht

Fakt ist ein kleiner Metzger sowie eine kleine Bahngesellschaft können auf die Kundenwünsche besser eingehen. Haben noch den alten Eisenbahnflair von Service.

Dies ist bei einen großen Unternehmen wo alles strukturiert ist und alles möglichst gleich sein soll schwieriger ! Viele sagen immer ach wieso hängen die denn keinen Wagen dran. (Woher?Nicht alle Bahnsteige haben noch die Länge zum verlängern eines Zuges,Rangierpersonal?). Wieso sind die Züge immer sauberer als bei der DB (Wasche mal deine beiden Autos mit der ganzen Familie oder aus der ganzen Stadt, nichts anderes wie DB [Stadt]/ NWB / PEG [Familie]).

Außerdem sind die Bewerber heutzutage verpflichtet moderne Reisemittel anzubieten. Das war vor ein Paar Jahren noch nicht so. Da fuhr die PEG noch mit Schienenbussen der alten DB durch den Ruhrpott. Wo sie gerade die Ausschreibung gewonnen hatten. Die DB AG übernahm da die alten 624 (Welche ich vermisse).


Privatbahnen haben Vor und Nachteile, Fakt ist dass man dies nicht mit der DB vergleichen darf. Das wäre so wenn man ein Modell der V 20 zum Preis der Lemke V 20 nehmen würde. Da sind ganz andere größen. Einmannbetrieb - Kleinserie mit kleiner Kundenzahl. Großserie wie Lemke / Trix  usw. mit großer Kundenzahl ...

Naja jedem seine eigene Meinung ! Aber ich heisse es nicht nur weil es mein Arbeitgeber ist für schlecht dass der VRR dies durchzieht ! Hinzukommt das ich früher öfters beobachten konnte, was bei den Ausschreibungen doch für Vetternwirtschaften zustande kommen. Oft war die DB unter dem Preis...Aber dann hat man bevor man es der DB gibt schnell das Angebot den privaten gezeigt die das ganze nach unten drücken und teilweise heute noch Minus einfahren. Gerade der VRR ist den höheren Abteilungen der NWB sehr gut gesonnen Nicht umsonst hat ein bekannter VRRler ein NWB Logo auf seinen Auto kleben .  Aber eine Wahnung an die DB...in Zukunft besser aufzupassen ...


Gruß Björn

Beitrag editiert am 13. 06. 2008 23:36.
>> ... Durch mehr Zugbegleiter und Präsens auf den Zügen, würde das wahrscheinlich abnehmen. Alles eine Kostenfrage ... <<

Wenn die DB-AG dafür bezahlt wird aber nachweislich die Leistung nicht erbringt, wie es geschehen ist, wie würdest du das nennen?

Der VRR empfand das als arglistige Täuschung und hat richtiger weise die Konsequenz gezogen.

Ich würde so ein Verhalten drastischer etwas Bezeichnen.

Oder was hälts du vom Verhalten der DB, Züge deren Beschaffung vom Land NRW subventioniert wurden, nicht in NRW sondern in Sachsen einzusetzen und hier weiter mit dem Altbestand herum zu gurken?

>> ... Privatbahnen haben Vor und Nachteile, Fakt ist dass man dies nicht mit der DB vergleichen darf. Das wäre so wenn man ein Modell der V 20 zum Preis der Lemke V 20 nehmen würde. Da sind ganz andere größen. ...<<

Die Ausschreibebedingungen waren für alle gleich. Die DB-Regio hat zugesagt, diese zu erfüllen. Tut sie aber nicht!!
Wenn du das auf die Größe des Unternehmens zurückführst bestätigst du nur, das die Privaten besser sind und so gute Arbeit abliefern. Dem gemäß ist die DB auf Grund ihrer Größe also unfähig im ÖPNV gute Leistungen zu erbringen.

>> ... Gerade der VRR ist den höheren Abteilungen der NWB sehr gut gesonnen ... <<
Warum wohl?
Das liegt an den besseren Leistungen, die sie bisher auf den vorher durch die DB-Regio bedienten Strecken bedienten Strecken erbracht hat.
Aber ob sie Nachfolger der DB-Regio im VRR wird, steht noch in den Sternen. Wer das wird, entscheidet sich durch den Gewinn der EU-weiten Neuausschreibung.

>> ... Oft war die DB unter dem Preis... <<
Das trift auf NRW nicht zu. Hier lieg DB-Regio um 45% über den Tarifen der anderen Bahnen. Der Zuschlag bekamen sie vor 4 Jahren für die Dauer von insgesamt 18 Jahren durch diverse Zusagen zum Einsatz neuer Züge, Service- und Sicherheitspersonal in den Zügen, verbesserter Pünktlichkeit, modernisiert Bahnhöfe und Haltepunkte usw..
Davon ist nichts eingehalten worden.


Viele Grüße - Udo



@ 21: die Talente sind seinerzeit flammneu gekommen, haben jetzt also  2 Jahre auf dem "Buckel".

Genug Deiner Kollegen haben von der DB zu den "Privaten" gewechselt. Da muss es wohl Riesenunterschiede von Unternehmen zu Unternehmen geben. Aber ganz ehrlich: frag mal Leute bei der Telekom oder bei der Post: richtig glücklich über das Privatisieren der Staatsbetriebe ist niemand. Seitdem ist die Kameradschaft kaputt, Leute werden vergrault, "externer Sachverstand" mit hohen Gehältern, viel "Kompetenz" und keiner Ahnung von Nix werden eingestellt und jede Woche werden die "Konzern-Vorschriften geändert". Heute so. Und morgen ganz ganz anders. Und übermorgen lassen wir uns was neues einfallen...

Mein Neffe -gelernter Lokführer-  hat die Bahn ganz an den Nagel gehängt, er war in Oberhausen. Wo jetzt Not am Mann ist hat man sich an ihn erinnert. Damals wurde er von Pontius nach Pilatus geschickt. Er hat die Schnauze von DB voll.

Nochwas: wenn ich in den letzten Zeiten Verspätungen bei Bahnfahrten erlebt habe war es immer die DB. Die Ausschreibungen sind für alle gleich, erst nachdem nach langen Verfahren Strecken neu ausgeschrieben (und an die Konkurrenz vergeben wurde) bewegte sich die DB.
In NRW hat sie sich noch nirgendwo bewegt, anscheinend waren die Strecken, die heute PEG, NWB, Westfalenbahn, Eurobahn etc. gewonnen haben nicht wichtig genug.

Sollte sie das S-Bahnnetz verlieren oder die "großen" RE dann wird - wetten - mal wieder die Arbeitsplatzkeule ausgepackt.: Bremen lässt grüßen, da hat die DB ja schon gewettert.
Anscheinend steckt Mehdorn lieber das Geld in Rechtsanwälte statt in Leute, die mal tatsächlich die Mißstände im Konzern ihn schwarz auf weiß präsentieren. Statt Kohle für irgenwelche Speditionen auszugeben und den Weltkonzern zu mimen sollte der Laden in der Lage sein das hinzukriegen, wofür sie mit teurem Steuergeld bezahlt wird: Menschen pünktlich, anständig und sicher von A nach B zu bringen.

Aber das ist wohl in einem solchen Konzern keine Hauptaufgabe...

Beitrag editiert am 14. 06. 2008 06:38.
Ich sagte ja:
Es geht ums Geld - und den Betreibern ist alles andere scheißegal. Während die DB ihre Leistungen nicht erfüllt, werden diese von billigeren Privaten erbracht. Falls jetzt mal jemand sein Gehirn anstrengt und sich fragt, wie das möglich ist wenn alle mit dem selben Wasser kochen, kommt er drauf: Bei den Privaten bekommt der Fahrgast oft nicht mit, auf welches Himmelfahrtskommando er sich eingelassen hat. Selbst neue sauberer Triebwagen können nur kaschierter Schein sein.

Es geht weder um Pünktlichkeit noch um zufriedenen Kunden. Sicherheit ist unwichtig. Die vermeintlichen Rechte der Angestellten sind im Zeitalter der Zeitarbeitsfirmen eh nur noch Makulatur. Die Konzerne kümmert es einen Dreck! Und selbst wenn ein Privater fährt - letztendlich verdient die DB-Regio in irgendeiner Form mit - bis sie schließlich alle miteinander fusionieren.....

Essoll sich niemand einbilden, dass irgendein großer Konzern wirklich vorhätte, aller vertraglichen Versprechungen zu erfüllen. Die haben - genau wie unsere geschmierten Politiker - nur eines im Sinn: Geld verdienen um JEDEN Preis! Was glaubt ihr, was ihr wert seid?
@20
>> in Zürich war der Verkehrsverbund auch unzufrieden mit der SBB und hat mit dieser ein Bonus/Malus-System ausgehandelt. Auf Deutsch: Verspätungen kostet die Bahn echtes Geld.

>Ähnliches hat der VRR schon seit vielen Monaten gemacht. Aber der DB AG juckt ein monatlicher Verzicht auf 1.000.000 Euro nicht. Diesen Betrag hält der VRR seit langem regelmäßig ein.  

Das ist nicht ganz dasselbe. Einbehaltenes Geld kann durch Anwälte eingefordert werden. Vertraglich verabredeter Malus nicht.

Felix
@ 24: Entschuldigung, da ist viel Sprücheklopperei im Spiel: auch Privatbahnen werden vom Eisenbahnbundesamt kontrolliert und auch sie haben Sifa und PZB (Indusi) an Bord und die Überfahrt eines Hp0-Signal wird ebenso aufgezeichnet und muss entsprechend begründet werden. Ein Triebwagen ist kein PKW und Sicherheit geht immer vor. Ausserdem wird die Infrastruktur immernoch von DB-Netz gehalten, die die entsprechenden techn. Vorrichtungen (z.B. Signale, BÜ-Einschalter) auch zu warten und zu erhalten hat.

Da sind mir manche LKW-Fahrer ein viel viel größeres Sicherheitsrisiko... da ist keine Sifa und keine Indusi an Bord.
@26: Ich empfehle Dir den Beitrag 15 in diesem Thread......

Soviel zum Thema 'Sicherheit geht vor'. De Fakto ist Dein, meine, unser aller Sicherheit ist den großen Firmen sowas von egal - egaler geht es nicht mehr. Wichtig ist nur, wie man an dein, mein, unser aller Geld kommt. Wer etwas anderes annimmt ist naiv, bis er die brutale Wahrheit am eigenen Leib erfährt....
@26

Glaube mir es gibt Wege das ganze mit der Werkstatt zu verschleiern Das Eba ist schon manche Privatbahnen länger am kontrollieren ...

Gruß Björn
@ #26, 24, 21, 15

Sicherlich sind die angeführten Thesen über Sicherheitsmängel bei den Privaten alle belegbar, oder nicht?
Wenn ja, wo sind diese dokumentiert?
Ich würde da gerne mal nachhaken!

Fakt ist aber doch:
Wenn die DB Verträge macht, ist doch über eine Kostendeckung ausreichend verhandelt worden. Die Standards wurden festgelegt.
Wenn dann diese Standards nicht erfüllt werden, kann man dies nicht mit mangelnder Kostendeckung begründen wie vom Björn u.a. angeführt.

Im übrigen gilt: Seit in unserer Region (Lüneburg) die OHE (Metronom) den ÖPNV per Schiene betreibt, ist festzustellen:

1. die Sauberkeit hat extremst zugenommen
2. sehr bequemes angenehmes fahren
3. Dienst- und Sicherheitspersonal ist vorhanden
4. die Pünktlichkeit hat einen sehr hohen Standard erreicht, nachdem die Mehdorn-Bande ihre Schikanen beenden musste

und

5. seitdem die Dienstleistung nicht mehr von der Bahn erbracht wird, gibt es steigende Nutzerzahlen .....


Aber das, was in NRW jetzt abläuft, lässt durchaus Rückschlüsse zu, auf das , was nach Börsengang auf den gesamten Nahverkehr in D zukommt ....... :

Rollende DIXIE-Häuschen, Verspätungen ohne Ende, fahrende Mülldeponienen usw..


bedenkliche Grüße,

Günter


@28
" Es gibt Wege das ganze mit der Werkstatt zu verschleiern".

Björn,damit sprichst Du mir aus der Seele.
Es werden aber noch ganz andere dinge verschleiert als Zwangsbremsungen.
Fragwürdig ist aber auch das in grossen Tageszeitungen anzeigen der VDEF geschaltet werden um den Eisenbahnfahrzeugführerschein Kl.3 zu erhalten.Teilweise sind Herrschaften die sich auf solche Anzeigen bewerben durch die Lokführerprüfung bei der DB gefallen.
Und die ist nicht ohne.Der eine oder andere kann es vielleicht bestätigen.
Und TF´s die für eine Privatbahn fahren müssen leider nicht jedes Jahr eine Simulatorfahrt absolvieren.
Ich fahr selber regelmässig mit ner privaten.Die zwangsbremsungen kann ich schon gar nicht mehr zählen.Da wird entweder die Wachsamtaste nicht bedient oder zu schnell gefahren oder...
Ich will nicht alle über einen Kamm scheren da mir einige bekannt sind aber der eine oder andere ist schon dabei der offenbar nicht weiss was er da überhaubt macht.
Aber die Privaten sind teilweise nicht nur günster weil sie an der Aus- und Fortbildung ihrer Mitarbeiter sparen sondern auch,und insbesondere,die Führungsriege wesentlich kleiner ist als bei der Bahn.
Denn was einem da manchmal als "Führungskraft" vorgesetzt wird ist fast schon erbährmlich.Auch bei der DB.
Aber licht und schatten gibt es überall.
Und zu@15.
Ohne jemandem angst machen zu wollen.
Ich Arbeite zwangsläufig auch mit der ICE Werkstatt zusammen.
Und wenn man da erleben muss wie da gepfuscht improvisiert und die Leute genötigt werden nur damit ein Zug rechtzeitig auf die Strecke geht sehe ich,so leid es mir tut,paralelen mit dem 3.Juli 1998.
Es ist leider nicht mehr:"Sicherheit geht vor Pünktlichkeit"sondern genau umgekehrt.
MFG
Michael

ich muss Günter  in  #29  100%ig  zustimmen.
Der Metronom ist eine absolute Qualitätsverbesserung hinsichtlich Pünktlichkeit und Sauberkeit. Seit viereinhalb Jahren verkehren die Züge und obwohl ich die Züge an jedem Werktag sehe, habe ich noch nie ein Graffiti und noch nie einen ausgefallenen Steuerwagen beobachten können.
Sicher steht hinter dem Metronom auch solide Firmen wie Hamburger Hochbahn, Osthannoversche Eisenbahn und Bremer Straßenbahn, die langfristiger denken.
Das sollte aber auch für die DBAG gelten.
Gruß
Klaus
An Klaus,

Vorsicht bei der Beurteilung des Metronoms,

Diese Gesellschaft verfügt nicht über eigene Fahrzeuge. Diese gehören der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen, also dem Land Niedersachsen. Die LNVG bestimmt das Geschehen.

Die Gesellschaft Metronom stellt das Personal, davon sollen etliche Zugbegleiter nur Zeitarbeiter oder EIN-Euro-Jobber sein, so die Aussage einiger Lokführer des Metronoms wärend der Wendezeit in Hamburg Hbf.

Auf der Strecke Hamburg - Cuxhaven sind die Züge in den Hauptverkehrszeiten hoffnungslos überfüllt.
Das Angebot in der ersten Klasse wurde von ehemals 60 Sitzen in DB Wagen auf nun 32 reduziert, wovon sind 20 Plätze für ein Jahr über Internet (nachts) reserviert wurden.

Wer Metronom fahren will muss sich um einen Sitzplatz bewerben !

Oder jeden Tag eine halbe Stunde eher am Bahsteig stehen und dann kämpfen. Kurz: Nicht wirklich besser als die DB !

RS
Hallo Reinhard,
Du beziehst Dich auf die neu umgestellte Strecke Richtung Cuxhaven, die anderen Linien haben zwei Wagen mit 1.Klasse.
Das Angebot an Sitzplätzen wurde durch den Metronom deutlich erhöht, nur nicht in der ersten Klasse. Jetzt fahren Richtung Cuxhaven 5 neue und saubere Doppelstockwagen statt 6 mit Grafitti vollgeschmierter n-Wagen. Die Traxx-Zuglok der BR246 ist emissionsärmer und deutlich leiser als die 218 von DB Regio.  
Das die Züge zur HVZ gut gefüllt sind, hat eben auch etwas mit dem erfolgreichen Angebot zu tun.
Das Argument, dass die Züge der LNVG gehören zieht ebenso für die DBAG-Linie Bremen-Osnabrück, deren Wagen aus dem gleichen Pool stammen.
Für mich als Fahrgast zählt das saubere Erscheinungsbild innen wie aussen und die Pünktlichkeit der Züge.
Die bisher größte Unfall des Metronom entstanden durch eine DBAG-Rangiereinheit, die in Uelzen einer abgestellten Metronom-Einheit in die Seite fuhr.
Gruß
Klaus
RS,
es ist doch vollkommen unerheblich, was du da von dir gibst. Obwohl es denn doch zu denken gibt, wenn festangestelltes Personal bei der BRG (Bahnreinigung, DB) schlechtere Arbeit abliefern, als die 1 Euro Jobber beim Metronom.

Im übrigen ist es mir wurstegal, ob ich denn in der ersten Klasse oder in der zweiten Klasse stehen muss, solange der Zug pünktlich fährt und ich mich nicht in einer Kloake bewegen muss.
Das die Strecke nach Cuxhaven, mithin das Beförderungsaufkommen restlos falsch eingeschätzt wurde, ist mittlerweile bekannt!
Schließlich diente als zahlentechnisches Grundwerk zur Kalkulation die vorhergehende Situation bei der DB !

Im übrigen bewerbe ich mich lieber um eine Fahrt im Metronom als ein Freilos für eine Fahrt im Nahverkehr der DB zu erhalten .....

Grüße,
Günter

Das bekannteste Beispiel über kaputtgeredete Strecken ist die Regio-Bahn-Verbindung im Umland Düsseldorfs.
http://www.regio-bahn.de/

Die Bahnlinie sollte stillgelegt werden wie so viele andere Bahnlinien mit Potential.

Was dort heute passiert:

http://www.regio-bahn.de/img/zahlen2008.jpg

Das nur dazu. Viele Linien wurden quasi nach Betriebsübernahme durch Private (und als es sich rumgesprochen hat) überrannt. Die Leute wollen - allein schon bei den Preisen - mit dem ÖPNV fahren, wenn es die Politik möglich macht.
Hallo Günter,

Es ist nicht egal. Wer täglich auf dieser Strecke pendelt, der verbringt viel Zeit pro Woche in der Bahn. Wer wie ich in der 1. Klasse fährt, der macht das, um mehr Komfort zu haben und zahlt dafür auch mehr. Zu dem mehr Komfort gehört aber wenigstens ein Sitzplatz ...

Ansonsten brauch ich die Bahn, egal welche, bald nicht mehr und fahr dann lieber mit meinem Mercedes.

Schönen Fussballabend

RS

Reinhard,
aus Protest gegen die derzeit grassierende Konsumidiotie habe ich mein Haus zur fußballfreien Zone erklärt !!
Verstöße werden mit sofortigen " Schwenkgrill" Exzessen geahndet !
So viel zum Thema Fußball .

Fahren in der 1. Klasse:
Hast du denn einen Sitzplatz ??

Du brauchst die Bahn bald nicht mehr?
Warum?
Gehst du in Pension, oder bist du gar ausscheidender Politiker, das du dann nur noch "Mercedes" fährst?

fragt
Günter
Hallo Günter,

Glüht die Grillkohle denn schon ?  

Nochmal zur Erläuterung: Seit mehr als zehn Jahren fahre ich auf dieser Strecke in der ersten Klasse. Der einzige Grund dafür war und ist die hoffnungslose Überfüllung der Züge in der zweiten Klasse.

Zu DB Zeiten hatten die DB-ABn Wagen insgesamt 60 Sitze in de ersten Klasse, die nahezu alle ebenfalls besetzt waren. Die Seitengänge waren voll von Leuten, die überhaupt noch in den Zug kamen konnten. Natürlich wurden Zählungen gemacht, die letzte sogar eine Woche vor dem Ende der DB als Betreiber hier. Wer hat gezält ? Antwort: Studenten, ABM-Leute, Rentner, nur niemand vom Fach !

Die meisten der langjährigen Erste-Klasse-Stammkunden waren nach der Übernahme der Verkehrsleistungen durch die Metronom Gesellschaft aufgrund der um rund 50% reduzierten Sitzplatzanzahl derart verärgert, dass sie endgültig aufs Auto umgestiegen sind.

Und wenn man denn diesen neuen Verein anschreibt, und die dann Antworten, dass die Wagenanzahl und damit das Sitzplatzangebot mittelfristig nicht erhöht werden kann, weil der Hamburger Hauptbahnhof zu kurz ist, dann fällt einem nicht mehr viel dazu ein ...

Glaub mir, mit dem Metronom muss noch Vieles besser werden.
Ohne Frage,  Wagen sind gut, die Loks sind gut, viele der Mitarbeiterinnen absolut nett und freundlich, aber ansonsten ...

Desweiteren zur Info:  ich bin noch nicht im Ruhestand, und auch kein ausscheidender Politiker, muss noch ein paar Jahre arbeiten.

So, nun werde ich weiter Fussball gucken und Du pass auf, dass Dir die Wurst nicht anbrennt.

Gruss

RS



also zum Thema erste Klasse und DB Regio kann ich als Fernpendler nur sagen , dass das bei der DB AG auch immer sehr wenig nachvollziehbar gereglt ist.

auf der RE 1 nur ein halber erster Klasse Wagen zur Hauptberufsverkehrszeit

man steht dann 1.Klasse bis Essen, wenn der große Pulk aussteigt

es gab auch schon mal Züge ohne 1.Klasse Waggon oder nur im 1.Klasse Waggon war die Klimaanlage vereist, und die Fahrt war sehr schweisstreibend (das grenzte schon an Kürperverlezung).

Komisch dass die gutbezahlten DB-ler das nicht in den Griff bekommen, während die
Privaten das besser managen.

Hallo,

Der Anteil der ersten Klasse wird nicht von den Betreibern festgelegt sondern von den Bestellern. Ansonsten finde ich es tlw. schon recht naiv, wie sich einige hier bei der Beurteilung der Sicherheit auf eine einzelne Behörde verlassen, denn auch die kann nicht überall sein. Die immer wieder aufkommenden Berichte über die Sicherheit von Reisebussen zeigt das sehr deutlich (denn auch die müssen regelmäßig zum TÜV und trotzdem fahren regelrechte Rostlauben und Seelenverkäufer durch das Land).

Gruß Lothar
Lothar,
wenn aber eine einzelne Behörde verantwortlich ist, muss
man sich doch auch darauf verlassen können, oder?

.... sollten da etwa Dinge im Spiel sein, die der normale Bürger nicht versteht??


Günter
Hallo,

Ich denke mal, daß jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht, schon von schlampiger behördenarbeit gehört hat. Warum sollte es ausgerechechnet beim EBA anders sein?

Um es mal ganz klar zu sagen: Ich will dem EBA nicht grundsätzlich und pauschal Pfusch oder Schlamperei unterstellen, nur arbeiten da eben auch nur Menschen, die nicht jeden Fehler sehen können oder machnachmal auch wollen...

Gruß Lothar
@25

>> ... Das ist nicht ganz dasselbe. Einbehaltenes Geld kann durch Anwälte eingefordert werden. Vertraglich verabredeter Malus nicht. ... <<

Das ist schon richtig.
Es sollte nur verdeutlichen, dass sich die DB einen Sch... und eventuelle Strafen kümmern würde.
Denn obwohl das Geld schon längere Zeit durch den VRR einbehalten wird, gab es von Seiten der DB zwar verbale Bekundungen zur Verbesserung aber keine Taten und vermutlich wohlwissend um ihre Verfehlungen keine juristischen Schritte gegen den Verkehrsverbund.

Viel Grüße - Udo

Beitrag editiert am 14. 06. 2008 23:55.
Ich will meine Infos nicht zu groß Kund geben. Soetwas wird natürlich nicht dokumentiert ! Sonst wäre es keine Verschleierung ! Es sei gesagt das auch einige Fdl mitspielen und schon mal etwas unter den Tisch kehren lassen . Ich kann immer nur wieder aus eigener Erfahrung sagen das dass DB Personal gut geschult ist und den Titel Eisenbahner tragen kann. Es mag Ausnahmen bei den privaten geben, wo auch ehemalige DBler fahren. Aber meine Erfahrungen und Einblicke in die Geheimnisse der privaten haben mich geschockt und so einige Meldungen sind ans EBA gegangen. Diese werden nun stärker kontrolliert und es gab sogar überlegungen die ein oder andere aus den Betrieb zu nehmen ! Aber die Zukunft wird es zeigen. Habe einige Freunde / Bekannte beim EBA sitzen die noch mehr berichten könnten. Aber das sollte wohl eher intern bleiben.

Gruß Björn

@ 28 Michael, dies ist keine Seltenheit DB Prüfung nicht bestanden aber den IHK Fachbrief, damit bei den privaten beworben. Angenommen und nun Lokführer. Waren bei einer privaten 2 Stück von. Einer bekommt es gut hin. Einer hat einen Sipo tot gefahren Kündigung und zur nächsten Privatbahn ... Und das in NRW . Es sollte nur eine deutsche Staatsbahn geben die überwacht wird. Genauso wie eine deutsche Post ! Hatten wir alles Mal. Leider Geschichte !

Beitrag editiert am 15. 06. 2008 00:14.
@44
Ich finde es ja nett, daß Du freundlicherweise immer wieder Andeutungen machst, es dabei aber auch beläßt (Ich habe auch Kontakte zum EBA und habe hier eine völlig andere Sicht gewonnen als DU!!!!)

Fakt ist nun mal, daß die DBAG in NRW eine sehr schlechte Leistung abgeliefert hat, sich nicht an Absprachen gehalten hat, die sie selbst vollmundig zugesagt hat (Vertragsrecht) und für die sie auch
Geld bekommen hat.
Das Theater läuft nun schon seit Jahren, wunderbare Beispiele waren der überraschende Herbst 2005 mit Laub auf den Gleisen, sind der generell schlechte Zustand der Züge, permanente Verspätungen auch auf Nebenstrecken, teilweise sehr unfreundliche und unwissende Mitarbeiter etc.
Wie kann es nur sein (nur mal auf NRW bezogen), daß sich das immer dann ändert, wenn eine Strecke an eine private EVU gegeben wird?? Und das, selbst wenn große Bahnhöfe angefahren werden (siehe Dortmund).
Der Ruf nach der "Staatsbahn" ist da sicherlich nicht der richtige Weg.


Beitrag editiert am 15. 06. 2008 09:08.
@ 44:
Fdl sind noch immer DB-Leute, ich kenne Privat-Fdl. nur auf NE-Eisenbahnen, nicht auf DB-Strecken wo der Nahverkehr von anderen Bahngesellschaften abgewickelt wird. Z.B. wird Bf. Dorsten nur  von Privatbahnen angefahren, das Stellwerkpersonal sind allerdings alles DB-Leute. Daher: irgendwo ist in Deiner Argumentation ein Fehler.
Weiterhin: ich bin für Wettbewerb. Ich möchte nicht wissen, was die Ex-Post heute für eine DSL-Leitung nehmen würde, wenn es noch das staatliche Monopol gäbe.

Ich kann mich an solche Idiotien erinnern dass eine Telefonanlage mit 3 Apparaten und 2 Amtsleitungen und einem FAX-Gerät (ohne das FAX-Gerät) DM 290,00 im Monat an Miete kostete!!! Dafür kauf ich heute den ganzen Rotz auf einmal!
@44 (Peter 8):
<Ich kann mich an solche Idiotien erinnern dass eine Telefonanlage mit 3 Apparaten und 2 Amtsleitungen und einem FAX-Gerät (ohne das FAX-Gerät) DM 290,00 im Monat an Miete kostete!!! Dafür kauf ich heute den ganzen Rotz auf einmal! >

Du weißt aber schon, dass da einige Jahre technischer Fortschritt dazwischen liegen, oder? Deshalb kannst du das so nicht vergleichen.

<Ich möchte nicht wissen, was die Ex-Post heute für eine DSL-Leitung nehmen würde, wenn es noch das staatliche Monopol gäbe.>

Das staatliche Monopol hat damals durchaus positive Auswirkungen gehabt. Z.B. war man in den USA immer neidisch auf die Qualität unserer Telefonverbindungen - denn die waren verlässlich! Darüber hinaus konnte damals eine vierköpfige Familie für 30 DM pro Monat telefonieren - und das war schon viel. Wo steht man heute, wenn man die Kommunikationsmöglichkeiten mal zusammenfasst (Handy, Internet, Flatrate, Telefon...). Ja , da stehen locker 100 Euro auf der Rechnung und ganz schnell auch mal pro Person!
Richtig ist allerdings, dass sich unsere Staatsführung heute derart zum negativen verändert hat, dass man sich auf diese ursprüngliche Qualität heute nicht mehr verlassen könnte.

Ich denke, das dieser Thread ganz allgemein eine Problematik unserer Zeit verdeutlicht: Es ist auf nichts und niemand außer einem selbst mehr Verlass. Das Geldverdienen steht ganz oben auf der Skala. Begriffe wie 'soziale Verantwortung' gibt es in der freien Marktwirtschaft nicht. Früher hätte es viele Produkte in unseren Läden nicht gegeben - heute schert sich kein Schwein darum, wie giftig oder gefährlich das Spielzeug für unsere Kleinen ist. Pseudosiegel wie z.B. 'Geprüfte Sicherheit' besagen nur, das ein Produkt getestet wurde, aber nicht mit welchem Ergebnis. So werden wir verschaukelt. Die sauberen Metronomwagen mögen in der ersten Jahren durchaus sicher sein - trotzdem kann der Laie oft nicht erkennen, wie kaputt ein gut gereinigter Wagen wirklich ist.
@ Peter 8. Ich sprach von DB Fdl`s ...

Gruß Björn
xenayoo,
wenn es das Monopol bei der Post noch gäbe, hätten wir heute noch kein DSL.
Damals hieß diese Entwicklung noch ADSL und passte nicht ins technische Konzept  Nachrichtenübertragung per Glasfaser.

Aber wie in Gottes Namen kommst du auf die Summe von 100 Euronen per Monat an Telefonkosten ??

Gruß,
Günter
@47: (o.t.)

Ich möchte da widersprechen, auch wenn ich weiß, dass es fast aussichtslos ist, möchte nur nicht, dass Du Schweigen als Zustimmung auffasst.

Was Du schreibst, läuft darauf hinaus: Früher hat die Wirtschaft sozial verantwortlich getickt, industrielle Unternehmungen hatten stets das Gemeinwohl und das Einzelwohl der Kunden im Auge (komisch, dass Du nicht von dem Wohl der Angestellten sprichst, dass damals dann ja - als Folge der allgemein sozialen Gesinnung - auch im Fokus des Interesses der Industriellen gestanden haben muss). Weitergesponnen: Gewinn und Verdienst hat man dann wohl eher zähneknirschend eingesteckt (oder direkt wieder sozialen Zwecken gespendet?). Anders Weitergesponnen: Die Umweltbewegung der 80er Jahre hat dann wohl offene Türen eingerannt, weil sie das gefordert haben, was die Industrietreibenden ja sowieso schon gemacht haben?

Oder meintest Du, dass staatlich geführten Unternehmen die soziale Verantwortung im Fokus haben würden? Quasi, die wollen ja kein Geldverdienen, deshalb kümmern sie sich rührend um das Wohl derer, die mit ihnen zu tun bekommen? Ich hoffe, Du kennst jemanden aus der ehemaligen DDR, den Du mal danach fragen kannst, wie rührend sich die Staatsbetriebe dort um die Menschen (und um die Umwelt, nicht zu vergessen!) gekümmert haben.

Eine konkrete Frage noch, weil ich beruflich in ähnlichem Umfeld zu tun habe: Auf welches "Pseudosiegel [...] 'Geprüfte Sicherheit'" spielst Du genau an? Wie sieht es aus und wer verleiht/bescheinigt es?

Grüße,

Udo,

der fest daran glaubt, dass, über alle gesehen, sich der menschliche Charakter nicht so schnell weiterentwickelt, dass man es im Zeitraum von 1000 Jahren feststellen könnte.
@ 47: ein Kumpel hat mir damals für knapp 60,- US-$ ein Telefon aus den USA mitgebracht, welches wir in 2 Minuten am "heimischen" Netz angeschlossen hatten (verbotenerweise, da das Telefon logischerweise keine Postzulassung hatte).

@ 49: wenn die Kiddies Handies haben lieben das sogar weit drüber...
Hallo,

Daß es mit der Bundespost kein DSL gegeben hätte, halte ich für eine Stammtischparole, die sich durch nichts beweisen lässt. Da hätte schon die Wirtschaft den nötigen Druck ausgeübt...

Um es mal klar zu sagen: Ich bin kein Freund von Staatsbäckereien, aber wenn ich sehe, daß viele Geschäftsmodelle von Privaten Dienstleistern in Bereichen die mal verstaatlicht waren (insbesondere die Postzustellung ist hier ein absolutes Negativbeispiel) nur dadurch funktionieren, daß die Mitarbeiter zu Hungerlöhnen arbeiten, ja oftmals nicht ohne finanzielle Unterstützung des Staates auskommen, kommt mir die Galle hoch!

Gruß Lothar

@47

wo konnte denn ne vierköpfige familie früher für 30 DM telefonieren?

eine gesprächsminute für ein ferngespräach kam ja damals zur Hauptzeit 1,15 DM...
und auch abends waren sie verhältnismäßig teuer..
Auslandsgespräche waren unbezahlbar..

@47

Jens, deine Telefonrechnung in Ehren, aber das ist totaler Quatsch. Früher hat die ganze Familie für 30 DM telefoniert, weil ganz klar warm, dass diese teure Einrichtung nur in Notfällen und dann ganz sparsam zu verwenden war. Es gab sogar Schlösser für die Wählscheibe*... Dein Vergleich mit heute hinkt (Birne<>Apfel), da du sogar selber die hinzugekommenen Kommunikationsmöglichkeiten gleich mit einrechnest. Das mag im Familienkässchen reinhauen. Nur kannst du es nicht den Anbietern vorwerfen, wenn die Blagen mal wieder ihr Handybudget überzogen haben. Das Kommunikationsverhalten hat sich stark verändert. Wenn du deine Familie zu Kommunikation anno 1982 überreden kannst, kommst du mit heutigen Anbietern für weniger als die inflationsbereinigten 30 DM aus.

Schöne Grüße, Carsten


*) für ein Tastentelefon durfte man Aufpreis löhnen - monatlich!
@50: Du übertreibst das zwar maßlos, aber es ist in den Grundzügen korrekt. Große Firmen wie BASF, Hoechst, Bosch etc. hatten durchaus soziale Verantwortung für ihre Mitarbeiter, indem sie günstigen Wohnraum für sie schufen, vergünstigte Veranstaltungen u.s.w. . Das hieß dann soziale Marktwirtschaft und war es in weiten Teilen auch. Dabei strebten die Firmen durchaus nach Gewinn - aber damals sollten es robuste, nachhaltige Gewinne sein und nicht 2-stellige Zuwachsraten auf Teufel-komm-heraus.


@47,

> [...] konnte damals eine vierköpfige Familie für 30 DM pro Monat telefonieren -
> und das war schon viel. Wo steht man heute, wenn man die
> Kommunikationsmöglichkeiten mal zusammenfasst (Handy, Internet, Flatrate, Telefon...).
> Ja , da stehen locker 100 Euro auf der Rechnung und ganz schnell auch mal pro Person!

Auch wenn ich die 30DM pro Monat bezweifle - du schreibst richtig *telefonieren*, das aber nur vom Apparat mit Wählscheibe und nicht mobil vom Handy und im Internet surfen konntest du auch nicht dafür. Wenn bei Euch die 100Euro auf der Rechnung stehen, solltet ihr euch vllt. mal Gedanken machen, ob ihr die richtigen Verträge abgeschlossen habt und ob Töchterchen wirklich wegen jedem Furz zum Handy greifen muß?

Ich kann mich nämlich auch noch erinnern, daß man beim Telefonieren die Uhr neben dem Telefon stehen hatte, damit man keine 2te Einheit zahlen muß...

/Martin
@55:

> Große Firmen wie BASF, Hoechst, Bosch etc. hatten durchaus soziale Verantwortung
> für ihre Mitarbeiter, indem sie günstigen Wohnraum für sie schufen, vergünstigte
> Veranstaltungen u.s.w.

Ich bezweifele nicht, dass diese Dinge passiert sind. Aber die Frage nach den Motiven wird wohl gestattet sein: In Zeiten knapper Arbeitskräfte tut man halt auch mal was, um seinen Betrieb attraktiver zu machen. Bei dem von Dir unterstellten Maß an grundsätzlich vorhandener sozialer Verantwortung auch für die Mitarbeiter frage ich mich, warum es ein so schwerer und langer Kampf war, die Arbeitszeiten von 54h auf 40h pro Woche herunter zu bekommen. Oder die mal üblichen 30 Urlaubstage durchzusetzen. Oder, um noch etwas weiter in der Geschichte zurückzugehen: Wie konnte es, wenn es früher doch so sozial zugegangen ist, geschehen, dass in Betrieben Zwangsarbeiter eingesetzt bzw. aufgerieben wurden?

> Dabei strebten die Firmen durchaus nach Gewinn - aber damals sollten es robuste,
> nachhaltige Gewinne sein und nicht 2-stellige Zuwachsraten auf Teufel-komm-heraus.

Auch da bin ich mir nicht so sicher. Ich gehe jede Wette, dass es auch früher genug Gestalten gab, die sich hauptsächlich persönlich bereichern wollten. Denen Gesundheit, Arbeitssicherheit, Umweltschutz und der ganze Rest herzlich egal waren. Natürlich gab es da wohl auch Ausnahmen. Genau wie heute.

Was ich sagen will: Ich glaube nicht, dass früher die Menschen besser oder schlechter sind als heute. Ich glaube nicht, dass es früher mehr oder weniger sozial eingestellte Menschen gab. Nur die Möglichkeiten, mit denen sich die weniger sozial eingestellten Leute auf Kosten anderer bedienen können, wandeln sich mit der Zeit. Und heute sind sie anders als in den 50er oder 60er Jahren (auf die Du, glaube ich, anspielst) oder in den 30er und 40er Jahren.

Und was ich noch sagen will: Alle Verallgemeinerungen sind falsch . Und die Denkweise "alles Schweine außer ich" halte ich für gefährlich - mündet ja schonmal in Mord und Totschlag.

Und immernoch interessieren mich konkrete Informationen zu dem von Dir in #47 angesprochenen "Pseudosiegel [...] 'Geprüfte Sicherheit'".

Grüße,

Udo.
Der größte Sinn und Zweck der Wohltaten der Unternehmer lag daran, die Mitarbeiter und das Wissen zu halten. Ohne die heute überall vorhandene EDV und elektronische Steuerung (und QM, das gehört auch dazu) waren die Firmen sehr stark interessiert die Facharbeiter und Spezialisten zu halten. Denn sonst lief nix. Man konnte das vor allen Dingen bei den großen Chemiebetrieben sehen: ganze Siedlungen für Mitarbeiter des (heute würde man sagen) "mittleren Managements". Die Fußarbeiter - angelernte Chemikanten - waren austauschbar.


> Dabei strebten die Firmen durchaus nach Gewinn - aber damals sollten es robuste,
> nachhaltige Gewinne sein und nicht 2-stellige Zuwachsraten auf Teufel-komm-heraus.

Die Aktiengesellschaften waren gar nicht daran interessiert, große Teile des Gewinns "nach außen" zu vermitteln oder gar steuerpflichtig werden zu lassen.
Die Steuern (Körperschaftsteuer) waren sehr hoch, ebenso wurden lieber legale Möglichkeiten genutzt den Gewinn "zu verstecken". Ein bekanntes Beispiel war damals Daimler-Benz als sie das erste Mal ihre Bilanz nach US-Recht erstellten und der Gewinn 4 x so hoch lag wie nach deutschem Recht. Da war plötzlich Schluß mit den Sprüchen vieler Manager, dass die Steuern in D zu hoch seien...

Neben den gerne genutzten "Rückstellungen" - ob für Altersvorsorge für Mitarbeiter, neue Investitionen etc. gab es auch pauschale und einzelne Abschreibungen für Maschinen (wenn ein Produkt nicht so gut lief, "schlechte" Forderungen etc.). Alles Dinge die durch die Internationalisierung aus dem Steuerrecht verschwunden sind oder uninteressant wurden.
Nachteil: früher zeigte ein Unternehmen zwar einen geringeren Gewinn aus, dafür wurde aber "ordentlich Fett" angesetzt, ohne das es die gierigen Aktionäre mitbekommen haben.
Denn letztlich halt ich es wie Isaac Newton "die Umlaufbahnen von Planeten kann ich berechnen, aber was an der Börse passiert ist unberechenbar".


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