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THEMA: Ersatzteilpreise

THEMA: Ersatzteilpreise
Startbeitrag
CoxOrange - 27.06.08 12:31
Hallo miteinander,

vor ein paar Monaten hatte ich bei dem Händlers meines Vertrauens
drei Zurüstsätze für ebensoviele Roco Bpmz bestellt(meine waren
verschwunden).
Und nun trudelte gerade die Rechnung dafür ein:

"...E-Preis 6,90[...Brutto-Betrag 20,70..]..."

Ich bin über den Preis ehrlich geschockt. Bitte um andere Meinungen
und Erklärungen dazu.

Grüße, Uwe


Hallo,

ich habe schon mehrfach Rococ Ersatzteile unter anderem für den VT 11.5 bei meinem Händler bestellt und nie so eine Kostenexplosion gehabt.

Wo hast Du denn den Preis her ?


Gruß Holger
Hallo,

was hättest Du denn gerne bezahlt? Da sitzt irgendwo ein Mensch, der Deine Bestellung bearbeitet und jemand anderer tütet es ein usw. Das kostet Geld, nicht die Teile. Die kosten im Prinzip nichts. Überlege Dir mal, was Du in der Stunde verdienst + Heizung + Miete + Mercedes vom Chef usw.
Dann sind 6,90 Peanuts!

LG  Christian
Hallo Christian, hallo Holger,

ich hatte vor 1,5 Jahren schon mal eine ähnliche Bestellung und "damals" kostete mich ein solcher Beutel ca. 2,50 Euro; bei demselben Händler(JB-Modellbahnservice in Osnabrück).
Ich gehe auch nicht davon aus, dass die den Preis machen(oder vielleicht doch?!). Der Satz ist laut Rechnung in der Roco-Preisgruppe 24.
Ich bin bestimmt nicht der Einizige der an Roco ein Ersatzteilbestellung richtet, also "sollten" sich die Arbeitskräfte doch schnell rentieren.
"Peanuts" sind wohl relativ zu betrachten.

Viele Grüße, Uwe
Preise sind heutzutage weitab jeglichen Zusammenhangs mit der eigentlichen Ware. Nicht nur bei Mobateilen. Früher kaufte man einen Dichtring im Baumarkt einzeln für 20Pf . Heute kommt der im Zweierpack in einer Plastikbox für 3,99 Euro.
Ich erkläre es damit, dass heute ein Preis nicht mehr am Aufwand und Material berechnet wird, sondern nur noch daran, was Kunden bereit sind zu geben. Da bei vielen Ersatzteilen ein gewisser Zwang herrscht, sie zu erwerben, kann man den Preis auch gut hochdrehen.
Eben fällt mein Blick auf die Packung Staubsaugerbeutel. Vier Stück, plus ein Stückchen Filz als Motorfilter für sagenhafte 8,99 Euro. Immerhin waren es die letzten die ich kaufe, weil ich einen beutellosen Sauger kaufen werde. Und sei es nur um der Tütenmafia zu entkommen. (Sorry für den Abschweif )


Jürgen H.
Hallo,

ich muß diesen alten Thread aus aktuellem Anlaß wieder aufnehmen.
Bei meiner Minitrix MAK habe ich im Betrieb zwei kleine Steckpuffer verloren. (By the way ... manche stecken relativ locker auf dem Stiftchen.)

Denk ich mir ... was solls, bestellst Dir halt zwei neue bei Trix.
Also - Webseite - gekuckt, gefunden. EIN winziges Püfferchen kostet 0,79 Euro ... da will ich mal noch nix sagen ... aber die Bearbeitungsgebühr für Outsider (= nicht Insider) ist 8,50 Euro. Also sind wir mal bei knapp über 10 Euro für ein Produkt, das nicht mal 2 Cent Materialwert hat.

Früher hat man da hingeschrieben (per Briefpost zu Trix Mangold) und auf Kulanz in einem Briefkuvert die winzigen Sachen zugesendet bekommen.

Sicherlich muß diejenige Person bezahlt werden, die die Teile aus dem Lager holt und eintütet ... Aber 8,50 Euro ... boah - das müssen Stundenlöhne sein ...

Jetzt bin ich ziemlich gefrustet und werde mal mein heimisches Ersatzteillager befragen, ob man da in anderer Weise Abhilfe schaffen kann.

Boxcar Claus


Beitrag editiert am 15. 07. 2008 16:06.
Hallo,

wie wäre es wenn Du z.B. mal bei einem der hier mitlesenden Reparateure anfragst oder den sehr engagierten Lokschuppen mit der Bestellung beauftragst? Dann zahlst Du keine Bearbeitungsgebühr und kein Porto für den Weg Trix->Händler. Der Ladenpreis der Trix Ersatzteile liegt ausserdem zum Teil deutlich unter den auf der Webseite ausgewiesenen Preisen.

Grüße, Peter W.
sehe den Thread zum ersten mal...

Den Stückpreis zu 6,90 für so'n Plastikspritzling finde ich absurd. Christian, den Scheffmercedes in Ehren. Wenn es um die Abgeltung ALLER Kosten für den Ersatzteilaufwand geht, dann macht eine Bearbeitungspauschale sind + realistischere Teilepreise. Sooo groß ist das Lager eines Mobaherstellers nicht, dass die Mitarbeiter Tage unterwegs sind, um einen Puffer für Lok XY zu holen.

Schöne Grüße, Carsten
interessant,
vor einigen Jahren (1989) gab es mal ein paar Jung-BWL-er ,  die meinten eine extra ausgewiesene Bearbeitungsgebühr für low-cost Ersatzteile einführen zu müssen. Da kamen dann tatsächlich solche Ergüsse heraus:

Bauteilpreis = 50 Pfennig
Versand = 3,50 DM
Mindermengenzuschlag = 10,00 DM
Bearbeitungsgebühr wegen Verwaltung des Mindermengenzuschlags = 20,00 DM

Nun, d e r  Jungschiss, der sich damals diesen Schabernack bei uns ausgedacht hat, wurde wegen nicht erreichtem Erfolg recht zügig abgängig.

Mmmmmh,
ich dachte eigentlich, das diese Kaste ausgestorben bzw. auf Grund ihrer Verdienste in H4 übergegangen ist.


in diesem Sinne
Günter

Edit´s Nachtrag:
Man bekenke auch, das bei namhaften und alteingesessenen MoBa - Herstellern die Detailproduktpflege bezüglich der unsichtbaren Technik oftmals nicht stattgefunden hat !!!

Beitrag editiert am 15. 07. 2008 16:56.
Hallo,

die Ersatzteilpreise finde ich auch sehr heftig...

Allerdings wundert es mich bei JB Modellbahnservive nicht sonderlich, die haben fast nur so hohe Preise, habe ich auch einige male feststellen müssen...
Seitdem bin ich da seltener.....

Mfg
Christian W.
@CoxOrange

Ich muss PeterW in Antwort 6 voll zustimmen!
Meine Ersatzteile bestelle ich bei diesem sehr engagierten "LOKSCHUPPEN".
Die Preise liegen Deutlich unter dem, was sie zum Beispiel auf der Trix-Homepage kosten sollen.

Beste Grüße
Ingo ( DER ANDERE )
Es ist gut, dass es engagierte Händler gibt, die auch kleinste Ersatzteile problemlos herbeischaffen. Das nennt man Kundenbindung und Kundenzufriedenheit, klassische Tugenden eines engagierten Händlers. Aber will man tatsächlich wegen zwei Puffern gleich einen Händler anwerfen? Zumal es doch die Möglichkeit gibt, direkt beim Hersteller Ersatzteile zu ordern. Und hier ist das Problem: Der Hersteller schreckt mit horrenden Gebühren von der Direktbestellung ab, aber der Händler soll es für lau machen (so wohl die Sicht der Hersteller). Kundenzufriedenheit zählt beim Hersteller, wie es scheint, wohl nur noch als Kostenfaktor.

Wolfgang K.
Auch wenn es nicht geglaubt wird: eine Rechnungsschreibung kostet Geld und zwar nicht wenig. In einem durchschnittlichen Unternehmen kostet das Erstellen einer Rechnung + dem ganzen Aufwand (incl. Buchung der Zahlung usw) ca. 30,- Euro egal welcher Warenwert.

Viele Betriebe - egal welcher Branche - haben deshalb Mindestwarenwert oder Mindermengenzuschläge.
"Auch wenn es nicht geglaubt wird: eine Rechnungsschreibung kostet Geld"

Das glaube ich sofort.

" und zwar nicht wenig. In einem durchschnittlichen Unternehmen kostet das Erstellen einer Rechnung + dem ganzen Aufwand (incl. Buchung der Zahlung usw) ca. 30,- Euro egal welcher Warenwert."

Andererseits könnte man sich im EDV-Zeitalter vorstellen, dass das Ganze, abgesehen vom Schreiben der Adresse, in größeren Firmen mit ein paar Mausklicks abläuft.

Und Kundenzufriedenheit ist für jede Firma die beste Werbung...

Wolfgang K.
Hallo...,

meine letzten Ersatzteilbestellungen fanden im vorigen Jahrtausend statt.

Trix weigerte sich immer mehrere gleiche Teile zu schicken. Einzelne Teile, auch mehrere einzelne Teile, gab es jedoch stehts kostenlos als Kulanzhandlung.

Bei Roco bestellte ich einmal die normalerweise beiliegenden Zurüstteile für sechs Hechte. Rechnungspreis fast 80,00 DM (achtzig DM).

Grüße
Günter
Hallo,

Ich habe meine MaK-Puffer neulich beim örtlichen Händler gekauft. 49 Cent pro Stück und natürlich ohne Mindermengenzuschlag.

Gruß Lothar
Peter,

in # 12 nanntest du die Zahl von 30 € pro Rechnung.
Wenn ein Rechnungsvorgang solche Unsummen verschlingt, sollte in der Tat mal über den Einsatz einer funktionierenden EDV  + vorhergender Schulung des bedienenden Personals nachgedacht werden!
Die Zeit der handgeschriebenen Rechnungen ist doch wohl vorbei, oder ?

Gruß denn,
Günter

Hallo,
kleiner Aufsatz zum Thema "moderne Zeiten"; das Gleiche spielt sich doch überall ab.

Heute erhielt ich ein Angebot zwecks Instandsetzung einer Digitalkamera von einem bekannten Hersteller (Kunststoffgriffschale löst sich - muss eigentlich mit geeignetem Kleber nur neu verklebt werden, ein Kunststoffgewindeeinsatz ist defekt, der Blitz löst nicht mehr immer aus):
--- Kostenvoranschlag 35 Euro (wird bei Reparatur nicht berechnet)
--- Versandkostenpauschale 12 Euro
--- Gewindeeinsatz neu 18 Euro
--- Griffschale neu 30 Euro
--- Reinigung 27 Euro (habe ich gar nicht bestellt - bzw. sehe ich bei Montagearbeiten als selbstverständlich an)
--- Arbeitszeit 90 Euro
--- Prüfung bzw. Instandsetzung der Elektronik nach Aufwand
--- Reparaturdauer/Liefertermin: ? (ha, wie bei den Modellbahnlieferanten)

= der Eindruck drängt sich mir auf, dass ich manipuliert werden soll nach 4 Jahren gefälligst eine neue Kamera zu kaufen.

Und dann noch dieser Kasernenhofton:
Der Versand ist durch Sie in geeigneter Verpackung vorzunehmen. Die Ware ist durch Sie zusätzlich zu versichern. Tragegurte, Akkus, Objektivdeckel usw. sind durch Sie zu entfernen, bei Verlust haftet ... nicht.
... behält sich das Recht vor ... ohne das es Ihrer weiteren Zustimmung bedarf ... ein gleichwertiges Austauschgerät zu liefern ...
(+ 4 Seiten kleingedruckte AGB, Belehrungen, Wideruf usw. usw..)

So geht das endlos: Gummidichtung für das kleine Gefrierfach 74,80 Euro + Versand.

Und auf alles immer wieder die geliebte Mwst. zusätzlich.

Gerade hörte ich in einem Film den Satz: "Die sind doch alle besch....."
***
komme ich doch noch zur
--- MoBa ---:
Früher (ein schönes Wort) haben alle Hersteller hier und da mal gratis ein paar Teilchen spendiert.

Ich könnte mir denken, dass es "Kunden" gegeben hat, die das ausgenutzt haben und regelmäßig was ergeiern wollten, was man dann bei den Herstellern nicht mehr mittragen wollte
Aber O.K. für mich ist es vollkommen in Ordnung die Teile berechnet zu bekommen. Nur, wenn ich die Preise z. B. für Puffer, Haftis, Kohlebürsten, Leuchtmittel, Lichtleiter, Bleigewicht div. Feingewindeschräubchen etc. sehe: sie sind total überzogen.

Anders natürlich, wenn man z. B. Gehäuse- oder Getriebeteile braucht: Sind zwar auch keine teuren Artikel in der Herstellung - aber sie repräsentieren ja einen Gegenwert bzw. müssen zum Modellneupreis passen. O.K.
Nur, wie manche Modelle konstruiert sind - ich zitiere aus Angeboten:
- Flachpuffer nicht einzeln lieferbar da angespritzt - geliefert wird ein kompletter Wagenboden = 14 Euro
- Leiter Tender hinten nicht einzeln lieferbar da angespritzt - Lieferung nur als komplettes Gehäuse möglich=  paarundvierzig Euro
- Rangiererhaltegriffstangen/-tritt  nicht einzeln lieferbar da angespritzt = Lieferung nur als komplettes Gehäuse möglich 56 Euro
- Leitern (die unter Eilzugwagen angebracht sind) nicht einzeln lieferbar = Lieferung nur als Zurüstsatz Nr. .... = 8,.. Euro
-Zylinder/Kolbenschutzrohre nicht einzeln lieferbar = Lieferung nur als komplettes Fahrgestell mit Rädern/Kurbelgestänge = "sehr teuer"

+ Versand + Mwst..

So etwas, also die Zusammensetzung der Einzelteile, sollte vielleicht herstellerseitig auch mal bedacht werden. Braucht man was für z. B. gerne bezahlte 3 Euro - so muss man noch zig Euro mehr ausgeben (gleichnis: weil an der Türklinke noch die komplette Tür mit Sicherheitsglas dranhängt) . Wenn man für Montagezwecke bzw. Ersatzteilbestellungen solch teilweise komplexe Baugruppen bevorraten muss, so findet natürlich auch zusätzlich der Lagerzins für vorfinanzierte Fertigwaren (bei uns ca. 15%) Einfluß in den Verkaufspreis.

Na ja, ich persönlich bin kuriert und werde künftig ggf. Provisorien oder auch Fremdteilchen einfliessen lassen. Neue Org.-eteile vom Hersteller = nur noch, wenn es gar nicht anders geht.

***

Rechnung schreiben?
Tja, trotz ziemlich moderner EDV sind bei uns durch irgendwelche Geisteskapazitäten im Controllingbereich 30 Euro Rechnungslegungskosten vorgegeben. (Vom "Overhead" spricht man da gerne - das wird sogar unserem Abteilungskonto belastet, damit man die Erträge gegenrechnen und schmälern bzw. fällige Provisionen runtergedrückt werden kann. "Sie müssen mal an Ihrer Kostenseite ansetzen" ...)

Aber ansonsten:
- Entweder werden die Pos. vom Kommisionierer am Lager am Regal bei der Entnahme eingelesen und die (Sammel-) rechnung kommt ohne weiteres Zutun anderer MA´s aus dem Drucker
- oder es wird halt manuell erfasst (Bruttopreise, Rabatte, Lieferbedingungen, Vers. etc. ist natürlich alles drin) und die freundliche Zeitarbeitskraft mit 6,paarunddreissig Euro Bruttolohn hämmert in 2 Minuten 10-15 Positionen rein und im Versand kommt die Rechnung raus.
- anders natürlich, wo Sonderleistungen bzw. -produkte kalkuliert, angelegt bzw. fakturiert werden müssen - DA sind 30 Moppen schnell verbraten.

MfG
Michael

Beitrag editiert am 16. 07. 2008 02:36.
Natürlich sind Ersatzteilpreise ärgerlich, aber es ist - Michael Dein Beispiel ist Klasse - leider überall so.
Andersrum: wenn in der Konstruktion ein Modell aus wenigen Teilen geplant wird, um Montagekosten zu senken und die Möglichkeit von Montagefehlern auszuschließen ist es eigentlich lobenswert.
Beim Auto kauft jeder "gerne" den ganzen Schalter, weil es die Abdeckung nicht als Einzelteil gibt. Von unverschämten Preisen für "Original Ersatzteile" in der Autowerkstatt des geringsten Misstrauens kann auch jeder was erzählen.

Denkt daran: auch Service muss auf die regulären Produkte gerechnet werden!
Ein Unternehmen muss Geld verdienen, sonst geht es Pleite!

Und dann kommt wieder die Frage, warum alles so teuer wird...

Gerade aktuell: unser Rasenmäher streikt, Motor inne Wicken, das Gerät ist 6 Jahre alt. Soll neuer Motor incl. Einbau + Messer (ja, ja wäre sowieso fällig gewesen) 70,- Euro kosten. Ein neuer Mäher kostet - da mal wieder 20 % ausser auf Tiernahrung - knapp 140,- Euro incl. 10 Jahre Garantie. Was macht man da???

Beitrag editiert am 16. 07. 2008 08:13.
Moin,

ich habe neulich bei Brawa einige Ersatzteile für meine 119 geordert (Drehgestellblende, zwei neue Antriebsachsen mit Hafteifen, 4 Haftreifen).

Bestellung erfolgte direkt per Email, Bestätigung kam an übernächsten Tag und ich habe gleich das Geld überwiesen. Nicht mal eine Woche nach Bestellung waren die Ersatzteile bei mir.

Alle Teile waren extra verpackt in Plastikbeuteln und in einer Brawa Lampenschachtel zum Transportschutz. Bezahlt habe ich ca. 13 €, davon knapp 4 € Versand- und Handlingskosten.

Aus meiner Sicht ein angemessener Preis und ein wirklich schneller Service.

Man sollte sich von der Vorstellung Materialkosten = Preis frei machen. Wenn man mal Spielchen wie Mindermengenzuschläge etc. beiseite läßt, sind die Materialkosten bei einem Ersatzteilservice der kleinere Posten.

Meine Ersatzteilbestellung zu bearbeiten, Teile herauszusuchen und zu verpacken dauert mit Sicherheit länger als 5 min, selbst bei geschultem Personal und schlanken Abläufen. Nehmen wir mal günstiges Personal mit 30 €/h, dann sind das schon 2,50 € Personalkosten. Da wird der 0,02 € Haftreifen scheinbar ganz schön teuer. Und wenn man wirklich einen Haftreifen für 0,02 € beim Händler oder Hersteller für den Preis bekommt, dann wird das Handling an anderer Stelle hereingerechnet.

Der Rest ist schlicht Unternehmensphilosophie: Sieht man das Ersatzteilgeschäft als "Service", bei dem man den Kunden höchstens den nötigsten Aufwand in Rechnung stellt (Kundenzufriedenheit, Kundenbindung)? Oder ist es vielleicht nur ein lästiges Geschäft, das - wenn einen der Kunde wirklich belästigt - auch Geld einbringen soll?

Noch zum Thema Overhead: Wer braucht denn so einen Unfug? Einkauf, Vertrieb, Unternehmensführung, Entwicklungsabteilung, Controlling, Anlagen, die Putzfrau - alles überflüssiger Schnickschnack. Braucht man alles nicht, schließlich soll ein Unternehmen ja produzieren. Dann kann man nämlich auch endlich vernüftige Preise anbieten, nämlich Material + Fertigungskosten. Das rechnet man dann 0,02 € Material + 6 €/h Nettolohn / 1 min = 0,12 €. DAS wäre doch mal ein angemessener Preis. Oder habe ich da irgendetwas vergessen ?

Grüße,
jpd

Beitrag editiert am 16. 07. 2008 08:38.
Rechne mal so und arbeite so. Deine Unterlagen kannst Du schon zum Amtsgericht bringen...
Hallo zusammen,
zu diesem Thema möchte ich auch mal etwas erklären und nur damit zeigen das der Aufwand für Ersatzteile nicht unerheblich ist.
Hier ist aber z.b auch teilweise der Hersteller der auch böse Bub.
Wir bekommen als Händler schon länger keine Unterstützung bei den Ersatzteilen.
Das heisst, bis auf Fleischmann liefert keiner, aber auch keiner mehr für uns die Ersatzteilblätter. Wir stehen als Händler also genau so auf den Schlauch wie der Endverbraucher der nicht den Waschzettel mit seiner Ersatzteilnummer hat.
Dann kommt aber noch ein weiteres Problem. Ich bestelle z.b Ersatzteil Achsen V80 mit der Artikel Nr: ......... natürlich hat man meist nicht nur ein Ersatzteil bestellt sondern mehrere. Nun kommt es! Ich bekomme z.b zum Teil völlig andere Ersatzteile geliefert, die eine ganz andere Artikel Nr. haben. Hintergrund: Intern hat man durch z.B durch ein neu aufgelegtes Modell die Ersatzteilnummer geändert. Nur welches Teil wo zuordnen? weil es steht nicht auf dem Label....alte Artikel Nr. = neue Artikel Nr. das wäre schön!
Also muss man sich das wirklich teilweise selber auseinander pfrimeln was richtig Zeit und damit auch Geld kostet..
Zu der Rechnungsschreiberei :
z.B Online Bestellung oder per Mail kommt, Kunde erwartet Auftragsbestätigung,also alles schriftlich aufnehmen,dann ins Bestellsystem einpflegen, Auftragsbestätigung per Mail versenden,dann Warenwirtschaftssystem Bestellung auslösen, ausdrucken und per Fax an den Hersteller. Ware kommt rein, in das Warenwirtschaftssystem einpflegen,
dann Rechnung auslösen,per Mail versenden,Ware dann schon mal verpacken, Zahlungseingang verbuchen im System,dann Versandliste für DHl fertig machen. Abwicklung beendet. (So lange jetzt nicht seitens des Kunden zu beanstanden gibt)
Also es geht schon eine Menge Zeit drauf, unabhängig ob das ein Artikel für 200,- € ist oder eines für 0,50 cent wie z.b ein Ersatzteil.
So wie ich der dann nicht nur einen Online-Shop hat sondern ja auch noch  Ladenkunschaft zu bedienen hat ist das teilweise schon manchmal nicht einfach.
Und wenn dann der Spruch kommt...ja wenn Sie es alleine nicht schaffen, dann müssen Sie sich noch jemanden einstellen. Ok...und wer bezahlt mir den? Also müsste ich dann UVP Preise nehmen, wo ich dann Umsatzmäßig hinten weg fallen würde.
Also eine Böse Spirale !
Nicht desto trotz,halte ich auch die teilweise UVP Ersatzteile für übertrieben,und daher habe ich ja schon des öfteren geschrieben, wenn ich die Möglichkeit alls Kunde habe diese günstiger zu bekommen, dann werde ich Sie bestimmt nicht direkt beim Hersteller Online bestellen, auch wenn es dann logischer Weise etwas schneller geht.

Gruß

Ingo
@Peter8

Hallo Peter,

deine Rasenmäherentscheidung ist wirklich nicht leicht. Mir bereitet sowas auch immer Kopfzerbrechen, zumal ich mich nicht daran gewöhnen möchte, an sich funktionierende Geräte nach einem Defekt sofort durch neue zu ersetzen. Leider sprechen die Reparaturkosten oftmals eine andere Sprache und lassen einen wie ein Trottel da stehen. wenn man NICHT zum neuen Geräte greift und das alte in die Tonne tritt. Deine Mäher kenne ich nicht, aber 70 Euro für Motor, Messer & Einbau finde ich nachgerade günstig. Würde ich in diesem Fall machen lassen.

in #19 hat jpd sich einen Spass erlaubt, wie am Smiley zu erkennen ist. Und das Brawa Beispiel zeigt, dass es tatsächlich auch kundenorientiert laufen kann. Bin absolut seiner Meinung, dass es eine Frage der Firmenfilosofie ist, ob man einen Vermeidungspreis kalkuliert, dies "optimierten Kundenservice" nennt, oder die Ersatzteilabteilung einen Teil der positiven Imagebildung machen lässt.

Schöne Grüße, Carsten
Moin Peter,

in der Tat ist die "Rasenmäherfrage" schwer zu beantworten. Aber bei einem Markenmodell (Fuchs o.ä) dürfte die Entscheidung zugunsten der Reparatur fallen.

Ingo,
wie hoch ist der zeitliche Aufwand verwaltungstechnischer Art (Auftragspflege) VS manueller Tätigkeit (Raussuchen aus dem Lager, Verpacken und Versenden)?

Wenn man "Einzelkämpfer" ist, ist das ja noch alles durchschaubar .


Im übrigen sollte man auch bedenken, wer letztlich einen zu solch verwaltungstechnischem Irrsinn zwingt!

Gruß denn,
Günter
Hallo Ingo,

> Das heisst, bis auf Fleischmann liefert keiner, aber auch keiner mehr für uns die Ersatzteilblätter.

Bei GFN kommen die mit 6 Monaten oder mehr Verspätung heraus. Inzwischen haben GFN und Roco immerhin sehr viele ET Blätter online eingepflegt. Bei MTX wird die Waschzettelliste im Web eher sträflich vernachlässigt. Aber wie ich von einem mir bekannten deutschen Reparateur weiß, bekommen Händler und Werkstätten von Trix auf Mailanfrage PROMPT die benötigten ET Blätter als PDF. Ist natürlich ein zusätzlicher Aufwand, schon klar.

Grüße, Peter W.
Hallo, @ Ingo:
Zitat: "...die teilweise UVP Ersatzteile für übertrieben,und daher habe ich ja schon des öfteren geschrieben, wenn ich die Möglichkeit alls Kunde habe diese günstiger zu bekommen..."
=
für mich z. B. sind ET direkt vom Hersteller immer günstiger, obwohl sie auf den ersten Blick summenmäßig oft teurer sind als beim Händler. Warum? Weil ich mir die An-/Abfahrt zu 3-4 Händlern = insgesamt ca. 60-70 km im Stop&Go-Tempo spare (alt. die Bustickets) um dort vor Ort zu erfahren, dass (fast) nichts vorrätig ist. Einmal und nie wieder. In 3 Teillieferungen waren die ET dann angekommen, Anruf kam: "Sie können Ihre Teile abholen" - Ich: "Alles da?" - Sie: "Nu, was sie eben bestellt haben." Vor Ort: fehlt wieder was, bzw. ist was falsch. (Ganz zu schweigen vom "telefonlosen" Händler.) Und das bei den Spritpreisen? Freut sich max. der Finanzminister, wenn er bei den derzeitigen Spritpreisen pro Liter ca. 94 Cent Steuern kassiert. Also, dann doch lieber 6-8 Euro Versandkostenanteil für ein vers. Paket zahlen und die Ware bis zur Tür gebracht zu bekommen.

Overhead:
Zitat: "Noch zum Thema Overhead: Wer braucht denn so einen Unfug? Einkauf, Vertrieb, ..."
=
Da scheint ein Verständnisproblemchen entstanden zu sein. Natürlich muss ein Unternehmen die diversen Kostenblöcke unterbringen und Geld verdienen. Dafür gibt es ja die Kalkulation in der mit individuell unterschiedlichen Faktoren je nach Gewichtung das Glühbirnchen von 4 ct. auf 1,25, das Modell XY von 45 Euro auf 110 Euro usw.. kalkuliert bzw. hochgerechnet wird. (Im Industriebedarfshandel wird mit Faktoren von x 1,66667 bis ca. x6 auf den EKP kalkuliert, um zu ermitteln was ihr für einen Spiralbohrersatz aus China bezahlen müsst. In diesen paar %en sind dann alle Kostenarten bereits anteiilig berücksichtigt.)
Overheadkosten werden auch Gemeinkosten oder indirekte Kosten genannt. Es sind Kosten, die nicht eindeutig einem einzelnen Bereich zugeordnet werden können (Werbung, Verwaltung, GL-Apanagen z. B.). Sie finden nach einem %ualem Schlüssel Einfluss in die Kalkulation.

Das Problem ist halt, wenn Kleinbestellungen bzw. -rechnungen bearbeitet werden müssen. Offensichtlich ist man in vielen Warenhandelsbereichen nicht mehr gewillt, im Rahmen einer Mischkalkulation z. B. Ersatzteilservice zu bieten und verlangt im Prinzip vom "König Kunden" ggf. derartigen o.a. MMZ, bzw. um dadurch abzusichern, dass durch keinen einzigen Kleinauftrag Verlust eingefahren wird ... oder noch besser: Dem Kunden nach Möglichkeit dadurch signalisieren, Kleinbestellungen tunlichst zu unterlassen.

(Bei Anwendung dieser Service-Missgeburten bzw. gesonderter Kostenweitergabe bei Kleinaufträgen könnten Versandhäuser wie Qualle, Meckermann, Otto - aber auch andere, deutlich kleinere Versender dicht machen. Man stelle sich mal vor: Der Bäcker verlangt einen Mindesteinkaufswert von 5,00 Euro.  Bei Nichterreichung werden + 10 Euro Mindermengenzuschlag +  Bedienungsgebühr + Tütenzuschlag + Energiekostenzuschlag verlangt. Aber das kommt demnächst auch noch ...)

MfG, Michael

Beitrag editiert am 16. 07. 2008 17:05.
Hallo,

ich habe kürzlich bei Brawa ein Bühnengeländer für den Kesselwagen bestellt und habe inkl. Versandkosten 1,59 Euro bezahlt. Bei Fleischmann 2x  Dachscheinwerfer für den VT 95, eine Gehäuseschraube für BR 38 und 2 Blattfedern für Drehscheibe bestellt. Dafür inkl. Versandkosten 7,38 Euro bezahlt.

Viele Grüße
Kai
Hallo,
das was Peter W. (* 6) schreibt stimmt.
lg jojo


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