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THEMA: Epoche I = möglichst viele Weichen?
THEMA: Epoche I = möglichst viele Weichen?
marcuse - 14.08.08 22:33
Hallo zusammen,
mir ist neulich dieses Bild vom Bahnhof Karlsruhe (wohl um 1880) in die Hände gefallen:
http://img523.imageshack.us/img523/2523/karlsruhe200ze7.jpg
Ich zähle auf diesem Ausschnitt - auf dem ja noch lange nicht der gesamte Bahnhof zu sehen ist - 14 Weichen, davon zwei Y-Weichen und eine Mini-Drehscheibe. Da muss das rangieren ja Spaß gemacht haben ...
Gruß
Markus
mir ist neulich dieses Bild vom Bahnhof Karlsruhe (wohl um 1880) in die Hände gefallen:
http://img523.imageshack.us/img523/2523/karlsruhe200ze7.jpg
Ich zähle auf diesem Ausschnitt - auf dem ja noch lange nicht der gesamte Bahnhof zu sehen ist - 14 Weichen, davon zwei Y-Weichen und eine Mini-Drehscheibe. Da muss das rangieren ja Spaß gemacht haben ...
Gruß
Markus
Autoreisezug - 14.08.08 23:01
Hallo Markus,
soweit ich mich erinnere, zeigt das Bild etwa den Zustand der 1870er-Jahre. Übrigens liegt hinter dem Gebäude rechts das Bw. Es war 90° zur Bahnhofsachse angelegt und auch von der anderen Bahnhofsseite angebunden (quasi ein Gleisdreieck). Man erkennt zwischen dem Zug und den abgestellten Wagen ein Gleis, das quer nach rechts verläuft. Ebenso einen Abzweig aus dem zweiten Gleis (von rechts her gezählt) der nach rechts wegläuft. Das waren die Verbindungsgleise zum Bw.
Der Bahnhof wurde mehrmals grundlegend umgebaut und ab 1913 durch einen Neubau (den heutigen Karlsruher Hauptbahnhof) weiter südlich ersetzt.
Heute steht an dieser Stelle das badische Staatstheater. Leider wurde Ende der 60er Jahre die letzten Gebäude abgerissen. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Bahnhof bzw. die Halle als Markthalle genutzt, bis sie dann dem Neubau des Staatstheaters weichen mußte. Leider erinnert heute nichts mehr an den ersten Carlsruher Bahnhof.
Beste Grüße,
Olaf
Tante Edit meint: Karlsruhe hieß früher Carlsruhe (womit sie mal wieder Recht hat).png)
Beitrag editiert am 15. 08. 2008 09:08.
soweit ich mich erinnere, zeigt das Bild etwa den Zustand der 1870er-Jahre. Übrigens liegt hinter dem Gebäude rechts das Bw. Es war 90° zur Bahnhofsachse angelegt und auch von der anderen Bahnhofsseite angebunden (quasi ein Gleisdreieck). Man erkennt zwischen dem Zug und den abgestellten Wagen ein Gleis, das quer nach rechts verläuft. Ebenso einen Abzweig aus dem zweiten Gleis (von rechts her gezählt) der nach rechts wegläuft. Das waren die Verbindungsgleise zum Bw.
Der Bahnhof wurde mehrmals grundlegend umgebaut und ab 1913 durch einen Neubau (den heutigen Karlsruher Hauptbahnhof) weiter südlich ersetzt.
Heute steht an dieser Stelle das badische Staatstheater. Leider wurde Ende der 60er Jahre die letzten Gebäude abgerissen. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Bahnhof bzw. die Halle als Markthalle genutzt, bis sie dann dem Neubau des Staatstheaters weichen mußte. Leider erinnert heute nichts mehr an den ersten Carlsruher Bahnhof.

Beste Grüße,
Olaf
Tante Edit meint: Karlsruhe hieß früher Carlsruhe (womit sie mal wieder Recht hat)
.png)
Beitrag editiert am 15. 08. 2008 09:08.
Günter Pereira - 15.08.08 04:15
Hallo Markus,
auf anderen Bahnhöfen gabs auch noch reihenweise DKWs dazu.
Grüße
Günter
auf anderen Bahnhöfen gabs auch noch reihenweise DKWs dazu.
Grüße
Günter
Walter aus Bayern - 15.08.08 07:59
Hallo,
allgemein kann man in Epoche-I-Spurplänen relativ viele Weichen entdecken - diese waren natürlich noch von Wechselwärtern handgestellt. Erst Mitte/Ende der 1880er Jahre begann die "Zentralisierung", d. h. die ersten signalabhängigen Stellwerke wurden entwickelt/gebaut. Auf großen Bahnhöfen (z. B. München-Centralbahnhof) gab es auch sogenannte "Engländer", d. h. Doppelkreuzungsweichen. Anfangs war diesen "komplizierten" Weichen ein eigener Wechselwärter zugeteilt, während mehrere der "normalen" Weichen einem Weichensteller zugeteilt waren. Für die Wechselwärter gab es zum Schutz gegen das Wetter die sogenannten "Wechselwärterbuden" (hölzerne Unterstände). Die Wechselwärter hatten Arbeitszeiten, die für uns heute kaum noch vorstellbar sind: 16 bis 18 Stunden waren keine Seltenheit - und das bei einer 7-Tage-Woche - außerdem war die Bezahlung äußerst schlecht. In der zeitgenössischen Presse kann man öfter über Betriebsunregelmäßigkeiten (Unfälle) lesen die durch Übermüdung des Personals verursacht wurden.
Grüsse
Walter
allgemein kann man in Epoche-I-Spurplänen relativ viele Weichen entdecken - diese waren natürlich noch von Wechselwärtern handgestellt. Erst Mitte/Ende der 1880er Jahre begann die "Zentralisierung", d. h. die ersten signalabhängigen Stellwerke wurden entwickelt/gebaut. Auf großen Bahnhöfen (z. B. München-Centralbahnhof) gab es auch sogenannte "Engländer", d. h. Doppelkreuzungsweichen. Anfangs war diesen "komplizierten" Weichen ein eigener Wechselwärter zugeteilt, während mehrere der "normalen" Weichen einem Weichensteller zugeteilt waren. Für die Wechselwärter gab es zum Schutz gegen das Wetter die sogenannten "Wechselwärterbuden" (hölzerne Unterstände). Die Wechselwärter hatten Arbeitszeiten, die für uns heute kaum noch vorstellbar sind: 16 bis 18 Stunden waren keine Seltenheit - und das bei einer 7-Tage-Woche - außerdem war die Bezahlung äußerst schlecht. In der zeitgenössischen Presse kann man öfter über Betriebsunregelmäßigkeiten (Unfälle) lesen die durch Übermüdung des Personals verursacht wurden.
Grüsse
Walter
Autoreisezug - 15.08.08 09:06
Hallo Walter,
sehr interessant. Wahrscheinlich waren also die Weichen in Carlsruhe alle noch handgestellt auf dem Foto/Stich.
Gruß,
Olaf
sehr interessant. Wahrscheinlich waren also die Weichen in Carlsruhe alle noch handgestellt auf dem Foto/Stich.
Gruß,
Olaf
Epoche I ist nicht Epoche I. Die ewig lange Zeit von allerersten Bahnen bis hin zu den großen Privatbahnen, den Verstaatlichungen sind fast schon mehrere Epochen in sich.
Weichen galten in der Anfangszeit als sehr aufwändig und wurden wenn möglich eingespart oder statt desseh Drehscheiben eingebaut.
Erst die Erfindung der Stelltechnik machte den Einbau von vielen Weichen und damit das sichere und schnelle Stellen von Fahrstraßen möglich (Erfindung Vignier ca. 1850, Saxby, erste mech. Stellwerk in Deutschland - Stettin 1867).
Weichen galten in der Anfangszeit als sehr aufwändig und wurden wenn möglich eingespart oder statt desseh Drehscheiben eingebaut.
Erst die Erfindung der Stelltechnik machte den Einbau von vielen Weichen und damit das sichere und schnelle Stellen von Fahrstraßen möglich (Erfindung Vignier ca. 1850, Saxby, erste mech. Stellwerk in Deutschland - Stettin 1867).
badmax1000 - 15.08.08 10:30
Hallo!
Das Photo ist echt stark! Gibts ne Website wo noch mehr solche Bilder zu sehen sind?
Gruß
Peter
Das Photo ist echt stark! Gibts ne Website wo noch mehr solche Bilder zu sehen sind?
Gruß
Peter
Autoreisezug - 15.08.08 11:27
@6
Hallo Hans-Peter,
eine Webseite ist mir dazu nicht bekannt.
Ein paar Kollegen der N-Bahn-Freunde Karlsruhe und ich, haben aber in 2005 für das Museum "Prinz-Max-Palais" ein Modell des alten Carlsruher Bahnhofs in 1:160 gebaut. Hier könnt Ihr Euch das gerne ansehen:
http://home.arcor.de/nbahner-karlsruhe/Carlsruhe.html
Gruß,
Olaf
Hallo Hans-Peter,
eine Webseite ist mir dazu nicht bekannt.
Ein paar Kollegen der N-Bahn-Freunde Karlsruhe und ich, haben aber in 2005 für das Museum "Prinz-Max-Palais" ein Modell des alten Carlsruher Bahnhofs in 1:160 gebaut. Hier könnt Ihr Euch das gerne ansehen:
http://home.arcor.de/nbahner-karlsruhe/Carlsruhe.html
Gruß,
Olaf
Hallo marcuse .
Das Foto ist super .
Ich habe noch ein paar Fragen :
Kann es sein das die Weichen sehr kurz abzweigen , oder täuscht die Aufnahme ?
zu Olaf S.
Für mich geht der Abzweig von Gleis 2 zurück auf Gleis 1 und nicht in ein BW .
Oder sehe ich das falsch
das dahinter ein Gleis im Bogen über Gleis 1 und 2 ,3 ührt kann ich auch erkennen.
An welches Gleis schließt das bei dem Bogen ( Winkel zu Gleis 3 ) an ?
zu Walter aus Bayern:
Wie sahen denn diese Wechselwärterbuden aus .
Gruß Frank
Das Foto ist super .
Ich habe noch ein paar Fragen :
Kann es sein das die Weichen sehr kurz abzweigen , oder täuscht die Aufnahme ?
zu Olaf S.
Für mich geht der Abzweig von Gleis 2 zurück auf Gleis 1 und nicht in ein BW .
Oder sehe ich das falsch
das dahinter ein Gleis im Bogen über Gleis 1 und 2 ,3 ührt kann ich auch erkennen.
An welches Gleis schließt das bei dem Bogen ( Winkel zu Gleis 3 ) an ?
zu Walter aus Bayern:
Wie sahen denn diese Wechselwärterbuden aus .
Gruß Frank
Autoreisezug - 15.08.08 14:34
@8
Hallo Frank,
zur Verdeutlichung nochmals das Bild mit entsprechenden Kennzeichnungen:
http://img178.imageshack.us/img178/9602/carlsruhezo5.jpg
Gruß,
Olaf
Hallo Frank,
zur Verdeutlichung nochmals das Bild mit entsprechenden Kennzeichnungen:
http://img178.imageshack.us/img178/9602/carlsruhezo5.jpg
Gruß,
Olaf
Hallo,
Hier noch ein paar Infos zu diesem Foto:
@6: Das Foto stammt aus dem Heft "Momente - Beiträge zur Landeskunde von Baden-Württemberg" Nr. 1/07 mit Schwerpunkt auf der Geschichte der Eisenbahn im Ländle. Dort gibt es auch noch ein paar andere nette Fotos. Wem Baupläne (manchmal auch Gleispläne) genügen findet hier
http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=324308
noch viele interessante Objekte.
@8: Die Weichen scheinen in der Tat recht kurz und steil zu sein. Auf dem Originalfoto scheint der Abstand zwischen Herzstück und Spitze etwa der Länge der Lok und des ersten Wagens zu entsprechen. Allerdings verkürzt der Blickwinkel der Aufnahme durchaus, so dass die Abzweigwinkel sicher wesentlich größer wirken als sie tatsächlich sind. Vielleicht hat Olaf S. da genauere Maße.
Gruß
Markus
Beitrag editiert am 15. 08. 2008 17:37.
Hier noch ein paar Infos zu diesem Foto:
@6: Das Foto stammt aus dem Heft "Momente - Beiträge zur Landeskunde von Baden-Württemberg" Nr. 1/07 mit Schwerpunkt auf der Geschichte der Eisenbahn im Ländle. Dort gibt es auch noch ein paar andere nette Fotos. Wem Baupläne (manchmal auch Gleispläne) genügen findet hier
http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=324308
noch viele interessante Objekte.
@8: Die Weichen scheinen in der Tat recht kurz und steil zu sein. Auf dem Originalfoto scheint der Abstand zwischen Herzstück und Spitze etwa der Länge der Lok und des ersten Wagens zu entsprechen. Allerdings verkürzt der Blickwinkel der Aufnahme durchaus, so dass die Abzweigwinkel sicher wesentlich größer wirken als sie tatsächlich sind. Vielleicht hat Olaf S. da genauere Maße.
Gruß
Markus
Beitrag editiert am 15. 08. 2008 17:37.
Autoreisezug - 15.08.08 18:42
@10
Hallo Markus,
<Vielleicht hat Olaf da genauere Maße.>
Ja, ich habe etwas gefunden. Allerdings von 1899, also gut 20 bis 30 Jahre später.
Obwohl ich mir nicht ganz sicher bin meine ich, daß es diese Bauform auch schon in den 1870er bis 80er Jahren gegeben haben dürfte.
Es handelt sich um eine badische Länderbahnweiche 1:8 mit badischem Schienenprofil (Höhe von 129mm):
http://img301.imageshack.us/img301/5274/badweiche180002ds3.jpg
Übrigens die Weiche ist knapp 24m lang, das sind in N 15cm. Wie lang ist eine Fleischmann-Weiche?.png)
Beste Grüße,
Olaf
Hallo Markus,
<Vielleicht hat Olaf da genauere Maße.>
Ja, ich habe etwas gefunden. Allerdings von 1899, also gut 20 bis 30 Jahre später.
Obwohl ich mir nicht ganz sicher bin meine ich, daß es diese Bauform auch schon in den 1870er bis 80er Jahren gegeben haben dürfte.
Es handelt sich um eine badische Länderbahnweiche 1:8 mit badischem Schienenprofil (Höhe von 129mm):
http://img301.imageshack.us/img301/5274/badweiche180002ds3.jpg
Übrigens die Weiche ist knapp 24m lang, das sind in N 15cm. Wie lang ist eine Fleischmann-Weiche?
.png)
Beste Grüße,
Olaf
Walter aus Bayern - 16.08.08 08:44
@ 8
Hallo Frank,
die Wechselwärterbuden waren meist einfache, relativ kleine Holzhütten in der Nähe des zu überwachenden Weichenbezirks.
Die Augsburger Postzeitung schreibt am Samstag, den 19. Mai 1877:
R. München, 17. Mai. Heute Nachmittag fand in Haidhausen das Leichenbegängnis eines Wechselwärters Namens Stölzel statt, zu dem sich eine Menge Collegen desselben von Stationen der Simbacher Linie eingefunden hatten, da er sehr bekannt und beliebt war. Er war nämlich seit Eröffnung dieser Bahnlinie an derselben angestellt und schon beim Bau, Legen der Geleise u.s.w. bekannt - da ereilte ihn vorgestern Abends das leider dem Eisenbahnpersonal immer nahestehende Verhängnis. Das Hüttchen, wo der Mann am Abend gewöhnlich mit anderen Wärtern zusammen das Herannahen der Züge zu erwarten hatte, war für ihn so gelegen, daß er bei Einfahrt des Simbacher Schnellzuges, um zu seiner Weiche, an der er sich postiren muß, zu gelangen, erst das Geleise, auf dem der Zug herankommt, zu überschreiten hatte. Es ist selbstverständlich, daß diese auf manchen Stationen so sehr in Anspruch genommenen Leute bei ihrem Turnus, 12 Stunden Dienst, 6 Stunden frei , der sich ununterbrochen wiederholt, während ihrer Dienstzeit in ihrem Häuschen oft vom Schlaf übermannt werden, denn ihre sechsstündige Freizeit wird doch auch von mancherlei häuslichen Geschäften in Anspruch genommen und bleibt jedenfalls zum Schlafen oft sehr wenig übrig. Der Kamerad des Stölzel hörte den Zug heranbrausen.
Sie waren beide etwas eingenickt, er weckte Stölzel, und dieser stürzte hinaus auf seinen Posten, obwohl es nicht absolut nöthig gewesen wäre, da er wußte, daß die Weiche richtig stand, sein Kamerad lief auf seinen eigenen Platz. Es war ziemlich finster. Als sich die verschiedenen Wärter nachher im Häuschen zusammenfanden, erschien Stölzel nicht mehr. Man suchte und fand bald einzelne Körpertheile desselben, den Rumpf zerrissen, den Kopf vollständig zerschmettert und Hirnmasse an den Schienen. Stölzel, welcher ein Opfer seiner Pflichttreue wurde, hinterläßt eine Wittwe, doch keine Kinder. Uebrigens soll nach Aussage der Bediensteten an jenem Abend der Courierzug auch auffallend schnell auf die Station eingefahren sein.
Das war die sogenannte gute, alte Zeit .......
Grüsse
Walter
Beitrag editiert am 16. 08. 2008 08:46.
Hallo Frank,
die Wechselwärterbuden waren meist einfache, relativ kleine Holzhütten in der Nähe des zu überwachenden Weichenbezirks.
Die Augsburger Postzeitung schreibt am Samstag, den 19. Mai 1877:
R. München, 17. Mai. Heute Nachmittag fand in Haidhausen das Leichenbegängnis eines Wechselwärters Namens Stölzel statt, zu dem sich eine Menge Collegen desselben von Stationen der Simbacher Linie eingefunden hatten, da er sehr bekannt und beliebt war. Er war nämlich seit Eröffnung dieser Bahnlinie an derselben angestellt und schon beim Bau, Legen der Geleise u.s.w. bekannt - da ereilte ihn vorgestern Abends das leider dem Eisenbahnpersonal immer nahestehende Verhängnis. Das Hüttchen, wo der Mann am Abend gewöhnlich mit anderen Wärtern zusammen das Herannahen der Züge zu erwarten hatte, war für ihn so gelegen, daß er bei Einfahrt des Simbacher Schnellzuges, um zu seiner Weiche, an der er sich postiren muß, zu gelangen, erst das Geleise, auf dem der Zug herankommt, zu überschreiten hatte. Es ist selbstverständlich, daß diese auf manchen Stationen so sehr in Anspruch genommenen Leute bei ihrem Turnus, 12 Stunden Dienst, 6 Stunden frei , der sich ununterbrochen wiederholt, während ihrer Dienstzeit in ihrem Häuschen oft vom Schlaf übermannt werden, denn ihre sechsstündige Freizeit wird doch auch von mancherlei häuslichen Geschäften in Anspruch genommen und bleibt jedenfalls zum Schlafen oft sehr wenig übrig. Der Kamerad des Stölzel hörte den Zug heranbrausen.
Sie waren beide etwas eingenickt, er weckte Stölzel, und dieser stürzte hinaus auf seinen Posten, obwohl es nicht absolut nöthig gewesen wäre, da er wußte, daß die Weiche richtig stand, sein Kamerad lief auf seinen eigenen Platz. Es war ziemlich finster. Als sich die verschiedenen Wärter nachher im Häuschen zusammenfanden, erschien Stölzel nicht mehr. Man suchte und fand bald einzelne Körpertheile desselben, den Rumpf zerrissen, den Kopf vollständig zerschmettert und Hirnmasse an den Schienen. Stölzel, welcher ein Opfer seiner Pflichttreue wurde, hinterläßt eine Wittwe, doch keine Kinder. Uebrigens soll nach Aussage der Bediensteten an jenem Abend der Courierzug auch auffallend schnell auf die Station eingefahren sein.
Das war die sogenannte gute, alte Zeit .......
Grüsse
Walter
Beitrag editiert am 16. 08. 2008 08:46.
Autoreisezug - 16.08.08 08:52
@12
Hallo Walter,
eine sehr detailliert Beschreibung der Auffindesituation des armen Stölzel. Sowas würdest Du heute in keiner Zeitung mehr finden!
Vielen Dank für ein kleines Stück Zeitgeschichte.
Gruß,
Olaf
Hallo Walter,
eine sehr detailliert Beschreibung der Auffindesituation des armen Stölzel. Sowas würdest Du heute in keiner Zeitung mehr finden!
Vielen Dank für ein kleines Stück Zeitgeschichte.
Gruß,
Olaf
Walter aus Bayern - 16.08.08 09:04
Hallo, wie viele von euch vielleicht wissen, bin ich ja Epoche-I-Fan. Wenn es jemand interessiert, im
www.laenderbahn-forum.de
unter Forenübersicht - Allgemein habe ich eine Menge von zeitgenössischen Zeitungsartikeln eingestellt.
Grüsse
Walter
www.laenderbahn-forum.de
unter Forenübersicht - Allgemein habe ich eine Menge von zeitgenössischen Zeitungsartikeln eingestellt.
Grüsse
Walter
ja
auch in bexbach gibt es da eine wandlung.png)
http://www.simonsdorf.de/forum/bhf-bexbach.jpg
gruß klaus
Beitrag editiert am 16. 08. 2008 09:50.
auch in bexbach gibt es da eine wandlung
.png)
http://www.simonsdorf.de/forum/bhf-bexbach.jpg
gruß klaus
Beitrag editiert am 16. 08. 2008 09:50.
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