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THEMA: Wie baue ich das Dorf?

THEMA: Wie baue ich das Dorf?
Startbeitrag
Rollstein777 - 01.10.08 19:06
Hallo,

mittlerweile wurde in den letzten 2 Jahren ein wenig gebaut und die Gleisführung mit allen Weichenantrieben ist fertig verkabelt und fahrbereit. Nun soll es an die landschaftliche Gestaltung gehen, und genau dort gibt es ein paar Schwierigkeiten.

Wie baue ich das Dorf?

Ein paar Gebäude habe ich bereits. Nur wie ordne ich diese am besten an, und wo geht die Dorfstraße lang?

Momentan stelle ich mir eine Straße vor, welche um die Kirche mit Friedhof herrumführt, die Industrie und die Villa mit anschließt. Nach rechts habe ich zwei Möglichkeiten:
- entweder an Höhe gewinnen oder
- ganz knapp vor dem Tunnelportal die Schienen queren (Achtung Weichen) und knapp am Güterschuppen vorbei (wird ganz schön eng).

Vielleicht habt ihr noch andere Vorschläge, auch zu dem Bahnhofsvorplatz. Mir fehlen da bei der Gestaltung gerade die kreativen Ideen.

Gleisplan: http://img156.imageshack.us/img156/7738/gleisplankv5.jpg
linke Anlagenhälfte: http://img131.imageshack.us/img131/3774/dscf3125vo9.jpg
rechte Anlagenhälfte: http://img131.imageshack.us/img131/3093/dscf3126lz4.jpg

Grüße
Roberto

Edit: Danke Udo, Links geändert

Beitrag editiert am 02. 10. 2008 10:21.

Hallo Roberto,

vielleicht liegt es daran, das deine Bilder sooooooo langsam "aufgehen", das dir noch keine Antwort gepostet wurden.
Also, was ich im ersten Foto gesehen habe (linke Seite)  lässt mich dir zu einer Unterführung raten.
Aber wie gesagt, rechts ging das Bild nur zur Hälfte auf.

lG
volker

Hallo Roberto,
so funktionieren die Bilderlinks besser:
http://img156.imageshack.us/img156/7738/gleisplankv5.jpg
http://img131.imageshack.us/img131/3774/dscf3125vo9.jpg
http://img131.imageshack.us/img131/3093/dscf3126lz4.jpg

Wenn du bei Imageshack Bilder hoch lädst, füge am besten immer den Link hinter 'Direct:' hier ins Forum ein.

Viele Grüße - Udo
Hallo,
schau Dir mal bei Google-Earth an wie kleine Dörfer aufgebaut sind. Ansonsten als kleinen Tip: mal einen Bebauungsplan bei Deiner Gemeinde oder Stadt anschauen: dort siehst Du Grundstücksgrößen, Straßen, Baugrenzen etc. Wenn Du vorsichtig im Bauamt fragst haben sie vielleicht auch eine Kopie - gegen Bezahlung - von einem alten Plan übrig. Die Grundstücksgrößen kann man leider nicht auf den Maßstab umrechnen, dann wirken die Häuser zu klein oder die Grundstücke zu groß.

Die Wohnhäuser würde ich an einer Straße "konzentrieren" und nicht mit Abstand aufbauen, das würde wie hingeklatscht wirken. Wenn "Lücken" in der Bebauung dann landwirtschaftlich genutzt, evtl. als Nutzgärten. Auf jeden Fall "hinter" den Häusern für Nutzgärten sorgen, die waren in Ep. III noch absolut normal. Ich hab heute noch den Geschmack unserer eigenen Gartenerzeugnisse auf der Zunge.

Die Villa (Firmenchef) kann ruhig direkt an der Fabrik angrenzen. Ist oft so. Dort ist der Garten mehr Ziergarten mit Rosenstöcken, gestalteten Beeten und natürlich großer Auffahrt für den Benz und den VW für die holde Gattin.
Hallo Roberto,

Dein Platz ist ganz schoen beschraenkt fuer ein Dorf. Ich wuerde da eher weniger Haeuser platzieren. Die Idee mit Google Earth finde ich nicht schlecht, da kann man viele Ideen holen.
Ich wuerde es mit der Fabrik belassen (auf der linken Seite) und auf der rechten Seite die Saegemuehler evtl. noch mit ein, zwei weiteren kleineren Haeusern. Die Kirche wuerde ich vielleicht einzeln stellen vielleicht mit einem Pfarrhaus, mehr nicht. Das alles mit raeumlichen Trennern (Bach, Wald oder aehnliches).

Die Bahnlinien waren sehr oft weiter weg von der Doerfern (im Schnitt 1 km, auf einer alten Karten habe ich sogar 4,6 km gesehen), selbst bei groesseren Staedten waren die Bahnhoefe (urspruenglich) weiter weg. (eine alte Karte habe ich im Netz unter http://freenet-homepage.de/thbaumer/Eisenbahn/karte1891.htm abgelegt)

Muehlen waren sehr haeufig weit von den eigentlichen Siedlungen gelegen, von daher wuerde ich Deine Muehle da lassen wo sie ist und ausser ein paar Betriebsgebaeuden nichts weiter dazu stellen.

Doerfer, die sehr alt sind, sind sehr eng gebaut, das kommt uns Modellbahnern sehr gelegen, allerdings wirkt das dann zu kompakt. Ueberleg Dir eine Geschichte zu Deinem Dorf, wann und warum wurden die Haeuser gebaut, umgebaut, anderer Nutzung zugefuehrt. Manchmal ist im Netz von historischen Gebaeuden ein "Lebenslauf" zu finden. Wenn man in der Heimatgemeinde so ein Gebaeude kennt, kann man in den Saalbuechern Hinweise ueber die Nutzung, Umbauten, Bauantraege etc. finden.

Aber Achtung: Diese Vorgehensweise birgt eine Suchtgefahr, so dass man nichts mehr baut.

Wenn man von heutiger Sicht auf Doerfer und Staedte schaut, sind solche Gebauede meist in geschlossenen Ortschaften enthalten. Dieses geschlossene Ortsbild ist meist aber erst weit nach dem zweiten Weltkrieg entstanden. Wenn man Epoche III baut, kann man sich fast schon die Bebauung von 1920 ansehen, da hat sich nicht so viel getan.

Ich hoffe, diese Infos und die Gedankengaenge koennen Dir weiterhelfen.

Gruss
Thomas
Moin,

sowohl Peter als auch Thomas haben schon gute Anregungen gegeben.

Zusammenfassend zu alten, ursprünglichen Dörfern: Die lagen a) fast immer kompakt und b) gerne auf Bergen, da beides in alter Zeit die Verteidigung erleichterte. "Auf dem Berg" ist für die Eisenbahn natürlich immer Gift, daher die weiter enternt liegenden Bahnhöfe. Orte, die an Flüssen entstanden - wegen einer Wassermühle, Brücke, Zollstelle - hatten es da einfacher.

Dein Ort wurde schon durch die Industrie geprägt, da kommen auch andere Ortsformen in Frage. Peter hat es angedeutet: Der schmale Raum zwischen Bahnhof und Nebenstrecke bietet sich für ein Straßendorf geradezu an. Die Straße wurde entlang des Bahnhofs angelegt oder nach dessen Bau begradigt, verzichtet daher auf Kurven, lediglich leichte Knicke sind möglich, da die Häuserfluchten nicht völlig parallel und auf einer Linie sind.
Wirklich herausstechen aus dieser Bebauung sollten nur deutlich ältere Häuser, z.B. die Kirche mit Friedhof.
Die Häuser, die aus der Zeit des Bahnhofs stammen, können ruhig direkt an der Straße stehen. Vorgärten waren unüblich, es vergrößerte den Garten hinterm Haus und war kein Problem, da der Verkehr noch sehr gering war.
Ein Kritikpunkt sei die Fabrikantenvilla - sie wirkt im Verhältnis zur Fabrik für zu groß. Vielleicht kannst du die Fabrik durch ein Nebengebäude und einen Lagerplatz erweitern, damit sie mächtiger wirkt, gleichzeitig die Villa nicht so hoch stellen.
Ich nehme an, die Straße soll vom Bahnhof kommend bis zur Fabrik gehen, dort bereits ansteigend eine Linkskurve machen und nach vorne über den Tunnelportalen die Anlage verlassen (oder nach einer Rechtskurve zum Dorfbahnhof führen). Achte vielleicht darauf, den oberen Bahnhof vom Dorf abzugrenzen, zum Beispiel durch Baumbestand, damit die Entfernung größer wirkt.

Rechts fehlen mir offen gestanden die Ideen. Ich würde die Straße jedenfalls nicht über die Gleise führen und zwischen Schuppen und Tunnelportal vorbeiquetschen.
Vielleicht weiß ein anderer was.

Grüße,
Till
Hi Rollstein777!

Paßt zwar nicht ganz zum Thema, aber könntest Du auch von den anderen Ebenen den kompletten Gleisplan einstellen (inkl. Schattenbahnhof usw.). Ich habe nämlich ähnliche Platzverhältnisse und von daher interessiert mich Deine Anlage natürlich.

Wie groß sind die Steigungen max., wieviel Nutzlänge bei den Bahnsteigen und welche Radien verwendest Du?

Der MiniTrixEinsteiger
Hallo,

erstmal vielen Dank für eure Antworten. Bin auch gerade am sortieren der Gebäude. Habe mich jetzt für die linke Anlagenhälfte die Villa niedriger gestellt. Dort kommt auch noch die Kirche hin. Rechts kommen entlang der Straße zum Bahnhof 3 Häuser. Ob oben neben dem Sägewerk noch der Bauernhof kommt muss ich noch entscheiden. Wird schon ziemlich eng, ist aber auch ein schönes Thema.

Hallo MiniTrixEinsteiger,

die Steigungen betragen maximal 3,5 %, die Nutzlänge max. 1,10 m (Lok + 5 IC-Wagen), Radien auf der Nebenbahn min. R2, auf der Hauptbahn min. R3.

Schattenbahnhof:
http://img77.imageshack.us/img77/4476/sbhfdk4.jpg

Grüße
Roberto

Beitrag editiert am 03. 10. 2008 20:05.
Also wenn man eine Ortschaft anlegen will, dann muß man sich über die übliche Entstehungsgeschichte im klaren sein!
Wie entstanden Dörfer?
Zunächst war entweder ein Bauernhof an dem Katen für die Landarbeiter bebaut wurden als er sich zu einem Gut entwickelte, oder es waren mehrere kleine Gebäude um einen gemeinsamen Platz in der mitte, wo einige Familien siedelten die alle ihre "ländereien" Anfangs hinter den Gebäuden hatten. Ausserdem war meist ein Bach oder ein See in der nähe, der die Trinkwasserversorgung sicherte (Es gab ja noch keine Wasserleitungen wie heute), aber auch nicht zu nahe, damit bei Hochwasser nix passieren konnte. Dann kam irgendwann möglichst auf einem erhöhten Punkt die Kirche zu. Dann kamen ringsum weitere Häuser zu, wenn die Familien größer wurden, Landarbeiter zu zogen usw. Der Bahnhof war meist an der Kreuzung zwischen der Straße die durch das dorf führte und der Eisenbahn angelegt. Wenn dan die Dörfer zu
Städten
Anwuchsen, siedelte sich ausserhalb der Ortschaft an den Bahnanlagen die Industrie an, die dann wiederum zu Arbeiterunterkünften zwischen Industrie (Arbeitsstätte) und Dorf/Ortschaft (Lebensmittelversorgung) lagen und  bald beides zuwammen wachsen ließen.  Es gibt nur wenige Ortschaften, die nach einen Kriegen nicht wieder auf den alten Grundrissen entstanden, sondern am "Reißbrett" geplant wurden. Da war dann wirklich eine Anordnung der Gebäude im rechten Winkel und in Quadraten zu finden. So entstand zB die heute zu Magdeburg eingemeindete Neue Neustadt, die nach Napolion  Rechtwinklig neu angelegt wurde, und dann in der Gründerzeit nach dieser basis erweitert wurde.
Wenn man nach diesen Überlegungen seine Ortschaften auf der Mobahn anlegt, wirkt es meist natürlicher, wie eine exakt rechtwinklig ausgerichtete Städteplanung.
"Musterstädte" gab es schon im Mittelalter. So entstanden z.B. Lippstadt oder Lemgo. Auch Handwerkerdörfer (z.B. Reichshof) entstanden als Mustersiedlungen gefördert durch die jeweiligen Landesherren oder durch den Kaiser selber.
Ganz auf dem Reißbrett entstanden auch solche Städte wie Mannheim oder Karlsruhe, denen man das noch ansehen kann. Andere Städte wie Koblenz und Wesel kann man noch heute ansehen, dass es sich um preussische Garnisonstädte mit Festungen handelte.

Daher sollte man sich auch fragen: wo steht das Dorf: im süddeutschen oder am Rhein entstanden oft Siedlungen auf alten Fundamenten der römischen Bebauung, die ältesten Städte in Deutschland (wie Trier) erinnern daran.
Richtung Norddeutschland wie auch Richtung Ostdeutschland wurde erst relativ spät von festen Siedlungen erreicht, häufig entstand dort daher statt des "Haufendorfs" das "Straßendorf".
Daher: viel bei Google gucken, man kann viel aus der Luft erkennen.
Grundsätzlich muß man bedenken :
Das Dorf war mit Sicherheit schon VOR der Eisenbahn da !
Bahnhof , Gleisanlagen und die auf die Eisenbahn folgende Industrie sind für das eigentliche Dorf Fremdkörper.
Am besten wäre es, das Dorf nur auf die Hintergrundkulisse zu legen, und nur den Bahnhofsbereich mit Anschlüssen und Zufahrtstrasse zum ort zu machen.
Hallo,

erstmal vielen Dank für eure Gedanken zu meiner Anlage. Da die Platzverhältnisse sehr eingeschränkt sind, mal meine Überlegungen dazu:
1. das Dorf selbst wird nicht mit dargestellt, da es 2-3 km vom Bahnhof entfernt liegt
2. an der Straße zum Bahnhof werden ein paar neue, einfache (um etwa 1920) gebaute Wohnhäuser (für die Fabrikarbeiter und Eisenbahner) gebaut (das Dorf entwickelte sich zum Bahnhof hin)
3. in der linken Anlagenhälfte wird die Fabrik mit Fabrikantenvilla aufgestellt
4. eigentlich wollte ich gern noch eine Kirche (finanziert vom Fabrikbesitzer) mit Friedhof zwischen Bahnhof und Fabrik setzen, passt wohl nicht so richtig
5. auf der rechten Anlagenhälfte in der 180°-Kurve der Nebenbahn ist noch Platz, dort soll ein Bach mit See enstehen, wobei die Sägemühle mit dem Laufrad im Bach steht, für den zusätzlich geplanten Bauernhof wird es dort wohl auch zu eng

Grüße
Roberto
noch ein tip :
Mal bei Wikipedia.de unter "Dorf" nachsehen.
da erfährt man eine menge über Siedlungsformen und ihre entstehung
herbert
Sehr gute Ideen, Roberto, insbesondere mit den Arbeiterwohnhäusern.
Mich grauselts immer, wenn ich diese Bahnhofsvorplätze mit Kirche und altem Fachwerk-Rathaus sehe.


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