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THEMA: Baureihe 795 und 798

THEMA: Baureihe 795 und 798
Startbeitrag
IC-Fan - 07.10.08 11:11
Hallo zusammen,

möchte mir demnächst einen Schienenbus zulegen. Bin aber noch etwas unentschlossen. Ich schwanke zwischen der Baureihe 795 von Fleischmann und der Baureihe 798 von Minitrix. Sind beide Baureihen in Nord- und Süddeutschland gelaufen? Welches ist eurer Meinung nach das gelungenere Modell? Wie sind eure Erfahrungen?

Gruß

Boris

Hallo,
die VT 95 (Fleischmann) hat den Nachteil, dass der Beiwagen am Endbahnhof "umfahren" und wieder an den Motorwagen angehängt werden muss (kein Steuerwagen). Daher ist im Anlagenbetrieb dieser Zug was für Strecken die an einer Wendeschleife oder "Endlos-Oval, Kreis, Knochen" betrieben werden.
Die VT 98 kann einfach die Rückfahrt antreten, da Motorwagen wie auch Steuerwagen über Steuerstände verfügen und somit nicht umgesetzt werden musste.

Beide Garnituren befuhren Nebenbahnstrecken, wobei vor allen Dingen bei Strecken mit starken Steigungen die BR 95 doch motormässig an die Grenzen kam.

Daher wurde - wenn möglich - lieber eine 98er-Garnitur eingesetzt (vor allen Dingen wenn ein Teil der Strecke über eine Hauptbahn ging, durch die größeren Motorreserven konnte ein VT 98 eher Verspätungen wieder "rausfahren).
Zu den Modellen: der VT 95 von Fleischmann ist wirklich hübsch und fein detalliert. Die Innenbeleuchtung funzt analog erst bei höheren Geschwindigkeiten, die dann nix mit Nebenbahn zu tun haben. Mit der Kupplung ist das Umsetzen fisselig.

Der Minitrix ist nicht ganz so fein detalliert, aber dennoch ein hübsches Modell. Die falsche "Bodenwanne" unter dem Steuerwagen fällt im Betrieb kaum auf, aber wer sich dran stört kauft den Zug eben nicht.

Fahrtechnisch ist m.E. nach der 98er dem 95er überlegen, dank der el. leitenden Kupplung. Die Innenbeleuchtung ist jedoch beim Trix zu hell und sollte auch ein wenig mehr ins gelbe gehen, denn da leuchteten Glühlampen und keine weißen Leuchtstoffröhren.
Beide Modelle sind ihr Geld wert. Für welches man sich entscheidet sollte man abhängig machen vom jeweiligen Betrieb. Da ich einen Endbahnhof habe und mir nicht das Umsetzen antuen wollte ist es eben ein Minitrix VT 98 geworden.
Ich bin bestens zufrieden.
Hallo Boris,

zum Minitrix 798 wurde kürzlich hier im Forum viel geschrieben, ich versuche das mal zusammenzufassen und mit dem GFN VT95 zu vergleichen, andere werden das sicher dann noch ergänzen.

Erstmal zum Vorbild: Beide Triebwagen sind im ganzen Gebiet der DB verbreitet gewesen, der VT95 ist etwas älter, dafür aber nicht so lange gelaufen wie der 798. Hinzu kommt, dass Fleischmann den VT95 mit aufgesetztem dritten Spitzenlicht baut, der noch ein wenig eher weg war als seine Brüder mit integriertem dritten Spitzenlicht (so wie es der 798 auch hat).

Für den am Vorbildeinsatz orientierten Modellbahner wesentlicher Unterschied zwischen den Einsätzen der Triebwagen ergeben sich aus den unterschiedlichen Kupplungen: Der VT95 hatte eine einfache (LKW-?) Kupplung, an die nur seine Beiwagen passten. Der 798 hatte dagegen normale Kupplungen und konnte somit mit allen Fahrzeugen gekuppelt werden. Weiterer Unterschied ist, dass der VT95 keine Wendezugsteuerung hatte, der 798 schon.

Zum VT95 gab es daher nur Beiwagen, zum 798 gab es neben Beiwagen auch Steuerwagen.

Daraus ergibt sich: VT95 kann nur mit seinen Beiwagen fahren und muss im Endbahnhof um diesen drumherumfahren, um wieder zurück fahren zu können (oder es ist eine Einheit mit zwei Triebwagen außen unterwegs, s.u.). Der 798 dagegen kann, so ein Steuerwagen richtigrum mitgenommen wird, einfach wieder zurückfahren, ohne rangieren zu müssen.

Damit kommen wir schon zu den Zugkompositionen: Beide Triebwagen sind in bis zu 6-teiligen Zügen gelaufen, wobei beim VT95 dann in der Regel pro Beiwagen ein Triebwagen eingestellt war, aber es gab auch - auf steilen Strecken - Züge ohne Beiwagen, d.h. 2xVT95 zum Beispiel. Beim 798 bestand in der Regel der einteiliige Zug aus dem Triebwagen, der zweiteilige aus Trieb- und Steuerwagen, der dreiteilige aus Trieb-, Bei- und Steuerwagen, beim vierteiligen Zug kam ein Triebwagen dazu usw. Natürlich gab's auch Ausnahmen.

Darüberhinaus führte der 798 auch mal einen Güterwagen mit oder lief am Schluss von Personenzügen - aufgrund seiner Kupplungen ist das drin gewesen.

D.h. zunächst einmal sollte man sich überlegen, was will ich eigentlich mit dem Triebwagen auf meiner Anlage machen? Da könnte schon eine Präferenz für den einen oder anderen Triebwagen herauskommen.

Nun zu den Modellen:
Der 798 hat sehr gute Fahreigenschaften, und ist leicht zu digitalisieren bzw. auch digital zu erwerben. Der variable Einsatz des 798 mal mit, mal ohne Bei- und/oder Steuerwagen ist allerdings leider nicht so einfach, weil einerseits die Kupplungen zwischen den Wagen eher nicht zum dauernden Trennen und Wiederverbinden gemacht sind und andererseits der Triebwagen zum Ziehen seiner beiden Wagen einen Gummireifen braucht, der sich bei alleiniger Fahrt negativ auf die Stromversorgung auswirkt. Soweit ich weiß, liegt dem Triebwagen eine Tauschachse bei, so dass man ihn mit und ohne Gummireifen ausrüsten kann.

Der VT95 von Fleischmann hat auch sehr gute Fahreigenschaften, über die Digitalisierbarkeit kann ich nichts sagen. Man kann ihn mit normalen Kupplungen zum Beiwagen ausrüsten und kann so den Beiwagen mal mitnehmen, mal nicht, und umsetzen geht natürlich auch.

Die Optik des 798 leidet etwas unter den ein wenig zu dick geratenen Nieten, die beim VT95 von GFN besser ausgefallen sind. Des Weiteren haben Bei- und Steuerwagen ein entwas unglücklich konstruiertes Fahrgestell, das die Silhouette negativ beeinflusst. Der GFN VT95 dagegen hat in der Front ein viereckiges Loch in der Front, das mit einem leider nicht so 100%ig passenden Plastikteil verschlossen werden kann. Etwas unschön sieht es aber so oder so aus. Will man Trieb- und Beiwagen nicht ständig gekuppelt lassen, braucht man das Loch, um eine nicht-starre Kupplung anbauen zu können. Des Weiteren hat der 798 einen freieren Durchblick durch den Triebwagen als der 795, was für Leute, die mit Beleuchtung fahren wollen, sicher ein Vorteil ist.

Du siehst, jedes der Modelle hat so seine Vor- und Nachteile, die Du gegeneinander abwägen musst. Was ist Dir wichtig, was stört Dich, was nicht?

Ich persönlich bin mit meinem VT95 von Fleischmann sehr zufrieden, habe aber auch keine Betriebssituation, in der er ständig um seinen Beiwagen drumrumfahren muss (die Nebenbahn bekommt eine Kehrschleife und im Kopfbahnhof fahr ich ihn auf die Drehscheibe). Den Minitrix 798 habe ich mir nicht gekauft, die Kompromisse, die er bedeutet, sind *für mich* zu groß, zumindest für den derzeitigen Preis.

Grüße,

Udo.

Edit: Da war Peter schneller, habe ich wohl zu lange gebraucht. Naja, stört hoffentlich nicht .

Beitrag editiert am 07. 10. 2008 11:58.
Hallo Boris Peter und Udo,

es geht auch Beiwagen voraus. Es war in Darmstadt (glaube ich), ich war 14 oder 15 Jahre alt. Ich sah den Schienenbus mit Anhänger (mein Allererster), die Zielanzeige stimmte, also rein und vorne auf den kleinen Klappsitz neben den Führerstuhl. nach einigen Minuten kam der Führer, grinste mich an und ging nach hinten. Kurz darauf fuhren wir los. RÜCKWÄRTS !!  Erst wollte ich es nicht glauben, wechselte schließlich enttäuscht den Klappsitz. "Das machen wir hier meist so", erklärte mir der Triebwagenführer, "außer spät abends, dann fahren wir solo."

Ob es sich um einen VT 95 oder VT 98 handelte kann ich leider nicht mehr sagen.

Grüße
Günter
Super, danke für die umfangreichen Infos! Die Entscheidung muß ich dann alleine treffen. Werd mir beim Händler die Tage einfach beide zeigen lassen. Es gibt aber eine leichte Tendenz zum 798er.
@2 Hallo Udo,

der VT 95 / Br 795 durfte maximal vierteilig fahren, dann 2x VT und VB. Ob es Ausnahmen wie VT-VB-VB gegeben hat? Im Netz tauchen solche Infos auf, aber gedruckt (z.B. Michael Meinhold, Zugbildung) habe ich das noch nicht gefunden. Ausgemustert wurde er bis 1980 für den Reisezugverkehr. Dann fuhr er noch ein paar Jahre im Dienstverkehr z.B. zwischen den Bw Jünkerath (Eifel) und Köln-Nippes. Die Version der CFL und die Prototypen der DB waren tatsächlich mit Lkw-Kupplungen ausgestattet, die Hauptserie der DB dann aber mit Scharfenbergkupplungen. Diese bildet Fleischmann auch nach.

Viele Grüße

Georg
Hier ein interessanter Link:

http://www.roter-brummer.de/


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