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THEMA: Wiederverwendung von altem MTX-Gleismaterial

THEMA: Wiederverwendung von altem MTX-Gleismaterial
Startbeitrag
Bayernbahner - 17.01.09 22:30
Hallo liebe Spur-N-Gemeinde,

nach zwei Jahren des gespannten Mitlesens wage ich jetzt den Schritt aus der Deckung und möchte mich zuerst kurz vorstellen. Mein Name ist Gregor, ich bin 30 Jahre alt, Exil-Bayer (geboren in München, jetzt in der Nähe von Innsbruck lebend) und bin schon im sehr zarten Alter von 4 Jahren zum N-Bahner geworden. Den Anfang machte eine  (undekorierte) Spanplatte 2 x 1 m mit einem Doppeloval; die Fortsetzung bildete die Noch-Fertiganlage "Kirchdorf" und den bisherigen "Höhepunkt" (Ha, Ha, Ha) meines modellbahnerischen Schaffens stellt meine mit 11 Jahren komplett selbstgebaute Anlage im Format 185 x 84 cm dar.

Der Bau dieser letztgenannten Anlage hinterließ mehr Frust als Lust: Zahlreiche Pannen schon während des Baus sowie schwerwiegende Konstruktionsfehler (Lichtraumprofil ca. 50x unterschritten, Steigungen die KEIN Zug schafft, beim Einschottern abgesoffene Weichenantriebe etc. etc. etc.) führten dazu, dass diese Anlage nie fertiggestellt wurde und sogar noch niemals einen Zug gesehen hat. Die Folge war ein 17-jährger Dornröschenschlaf in der Garage meines Elternhauses. Dort musste sie jedoch vor zwei Jahren aus Platzgründen weg; jetzt liegt sie demontiert in meinem Dachboden und wartet auf die Wiedererweckung - wie und in welcher Form, weiß ich noch nicht genau; da gibt es für mich noch einige offene Fragen.

Allem voran habe ich Bedenken betreffend die Zuverlässigkeit des Gleismaterials (MINITRIX, 20-30 Jahre alt), insbesondere der Weichen (habe 11 Stk. 24° Weichen, 3 Stk. 15°-DKW und 1 Stk. 30° DKW). Sie scheinen zwar einwandfrei zu arbeiten, zeigen jedoch wie alle anderen Schienen Oxidationserscheinungen, was vermutlich auch auf das filigrane Innenleben zutrifft.

Meine Frage nun an Euch: Ist es sinnvoll, das alte MINITRIX-Gleismaterial wiederzuverwenden? Wie sind Eure "Langzeiterfahrungen" damit? Ist es besser, im Interesse eines zuverlässigen Anlagenbetriebes alles neu zu kaufen oder kann ich ruhigen Gewissens alles wieder verbauen? Aus rein wirtschaftlichen Gründen würde ich das Gleismaterial gerne komplett erhalten (habe damals seeeehr viel Taschengeld investiert), aber wenn die Weichen kurz nach dem Einbau der Reihe nach ihren Geist aufgeben, habe ich auch nichts davon …

Ich Freue mich auf Eure Antworten!

Danke und schöne Grüße
Gregor


na wenn du dir nicht sicher bist, ich bin es mir auch nicht dann verschärbel sie eben in ebay, die Bieten sich dort Teilweiße zu tode, was natürlich heißt das du das auch machen muss wenn du was neues willst, ich hab jetzt mit dem Bau meiner Anlage angefangen und hab auch nur Alte schienen verwendet 3-5 Jahre alt, die hatte ich aber auch in ebay ersteigert also wer weiß wie alt sie wirklich sind läuft bei mir alles supper, nur zwei weichen führen zum entgleisen - da sie nicht komplett umgeschalten haben und somit ein kleiner spalt war in der sich die Lok und ihre Waggons hochgehebelt hatt, diese hab ich dann durch neue (gebrauchte) ersetzt. Seitdem alles 1a
Hoi Gregor,

ich habe meine MTX-Anlage nach 38 Jahren vom Dachboden geholt (war allerdings in Plastikfolie eingepackt) und da es dort zwar heiss und kalt, aber immer troclen war gab es keinerlei Probleme mit Rost oder defekten Weichen.

Wenn Du sicher sein wilst teste jede Weiche einzeln vor dem Einbau einige Male durch - so habe ich das auch gemacht - bei Korrosion kannst Du sie vorsichtig reinigen).

Bis jetzt hat von den 14 Weichen nur 1 den Geist aufgegeben, und das war -glaube ich zumindest- mein Fehler da ich (geistig abwesend) den Finger auf dem Schlater gelassen habe und sie wohl daher durchgeschmurgelt ist.

Auch meine Loks (5 an der Zahl) funktionieren bis auf eine tadellos - für diese (BR261) habe ich mir bei Märklin -die ja Nachfolger von Trix sind- die entsprechenden Ersatzzteile (Schleifer- und Kleinteilesatz) für knapp 20 EUR nachbestellt.

Sicherlich musst Du die Loks mal öffnen und säubern und neu ölen - aber erstmal würde ich sie auf einer kleinen Teststrecken testen.

Doei
Trixi
Hallo Gregor,

der größte Teil hier im Forum wird garantiert schreiben: schmeiß weg den Sch.... und nimm PECO (oder vertick das ganze)

Andere schwören auf Arnold - die kriegen auch immer haue, und der GFN Fraktion geht es auch nicht besser.

Das mal so als Vorwort, nun zu meinen persönlichen Erfahrungen, da ich auch teilweise 30 Jahre altes MTX material verwende.
Die Gleise an sich machen gar kein Problem. R1 ist optisch nicht der Knaller, und es gibt Modelle die den nicht mögen. 165mm lange Anhänger sehen auch nicht so doll darauf aus aber laufen dadurch, zumindest 6-teilig. Für Industrianlagen mit kurzen Anhängern aber gar kein Problem.
Weichen: Mit festen Antrieb oder schon mit abnehmbaren (gestecktem) Antrieb? Ertstere würde ich entsorgen (eBay). 24° Weichen sind R1, Plastikherzstück kann bei kurzen Loks oder auch Dampfern zu Problemen führen (Stromabnahme) muß aber nicht 15° DKW habe ich auf meinem mitlerweile vorhandenem Testgleis, da gibt es schon mal Probleme kann aber daran liegen das das eine gebrauchte ist, eine 30° ist auf der Anlage (auch Altbestand) und ist auch nicht der Oberknaller vor allen Dingen nach längerer Betriebspause.
MTX Bogenweichen R1/2 - sind so im Auslieferungszustand nicht zu empfehlen mit R3/4 habe ich keine Erfahrung.

Gangbarmachen von Weichen ist nicht das Problem, wenn meine DKW nicht so wollen wie ich kommt da etwas Spray rein und dann geht das wieder.
http://www.crceurope.com/csp/web/ProdDisp.csp?...202000&brand=KOC

Wie groß planst Du denn? müßtest Du dir noch Unmengen hinzukaufen, oder reicht das vorhandene? Soll das erst mal was kleines zu üben werden?

Gruß Detlef
Grundsätzlich gibt es keinen Grund, die Gleise nicht weiter zu verwenden, das selbe gilt für die Weichen, wenn sie noch funktionieren. Auch Oxidationserscheinungen sind nicht schlimm, zur Not muss die Oberfläche der Gleise mal mit feinem Glaspapier bearbeitet werden.Allerdings mag das Ganze eine optische Frage sein, ebenso wie die engen Radien der 24-Grad-Weichen.

Viel Spaß beim Neuanfang

Frank
Hallo!

Ich würde auch empfehlen, die Gleise einem gründlichen Test zu unterziehen. Ansonsten sehe ich aber keine Veranlassung, die Gleise nur wegen des Alters zu entsorgen. Meine Minitrix Gleise machen auch nach 25 Jahren keine Probleme, und das bei deutlichen Einsatz- und Pflegepausen. Ansätze von Flugrost sollte natürlich entfernt werden, wenn man die Gleise aber hinterher altert sieht davon eh niemand mehr etwas.

Man sollte aber bedenken, daß das Minitrix-Gleissystem schon etwas älter ist. Wie im Prinzip alle älteren Gleissysteme ist das Minitrix-Gleis etwas zu hoch. Ich persönlich finde es aber optisch durchaus ansprechend. Wenn du allerdings Finescale-Ambitionen hast, wird dich das Gleis wahrscheinlich nicht befriedigen.

Wie schon geschrieben sind die Minitrix 24° Weichen mit R1, und ich vermute mal, daß du weitere R1 hast. Die meisten Großserienmodelle packen auch den R1, aber das ist schon Grenzwertig. Die Optik ist mit langen Wagen auch nicht unbedingt der Hit. Hier kommt es ein wenig darauf an, was für eine Anlage du bauen möchtest. Bei einer kleinen Nebenbahnanlage Epoche III mit kurzen Fahrzeugen sehe ich kaum Probleme. Wegen der Plastikherzstücke haben die ganz kleinen Fahrzeuge (Köf etc.) ab und zu Probleme mit der Stromaufnahme, aber z.B. meine Fleischmann 80 bleibt selten stecken. Hier könnte man zur Not auch die 24° Weichen im Schattenbahnhof verbauen und im sichtbaren Bereich 15° Weichen nehmen. Wenn es aber eine Großanlage mit Großstadtbahnhof, Bw, Paradestrecke und Schnellzügen sein soll, sind die engen Radien wahrscheinlich nicht betriebssicher genug. Obwohl mein Fleischmann ICE sogar geschoben bei mittlerer Geschwindigkeit anstandslos durch die Weichenstraßen meiner alten Anlage grauscht ist - aber der hat ja auch Steifkupplungen.

Fazit: Das Alter sollte nicht das Problem sein. Beschäftige dich aber damit, ob für deine Zwecke die engen Radien in Frage kommen.

Grüße,
jpd
Hallo Gregor,

Im sichtbarn Teil verwende ich vorallem Flexgleise von Peco. In den nicht einsehbaren, teilweise aber auch im hinteren Anlagenteil sind bei mir ebenfalls Minitrixgleise vorhanden. Ich habe die noch als Schüler von verschiedenen Orten schon gebraucht zusammengekauft. Die sind also sicher schon 30 Jahre alt, wurden teilweise schon mehrmals verbaut. Auch eine längere Ruhepause war mal dabei. Läuft aber alles ohne Probleme.
Naja, Weichen habe ich beim letzten Neubau alles gewechselt. Auf 15 Grad (sieht einfach besser aus) und mit Polarisierung.

Fazit: Weichen würde ich sehr gut testen und ev. einen Neukauf in's Auge fassen. Gleise reinigen, dann läuft das schon.

Gruss
Haima
http://haima.kleine-stadt.com
Hallo Gregor,

Deine Modellbahngeschichte (Lichtraumprofil, Steigungen) deckt sich weitgehend mit meiner, leider auch der Erfolg (Dornröschenschlaf), nur dass ich Gleise von Arnold verwendet hatte.

Wie schon mehrfach geschrieben, sollten die Gleise und Weichen grundsätzlich wieder zum Leben zu erwecken sein. Die Schienenköpfe können mit Filz, Tuch oder weichem Holz abgerieben werden, bis sie wieder frei von Korrosion oder Belägen sind. Von Schmirgelpapier / Sandpapier oder dem Roco-Rubber würde ich grundsätzlich abraten. Dadurch bleibt eine rauhe Oberfläche zurück, die im späteren Betrieb vermehrt Schmutz bindet.

Beim Neuverlegen der Gleise gehe ich abschnittsweise vor: immer nur ein kurzes Stück verlegt und dann mit einer alten Lok probefahren. Dazu habe ich eine alte T3 Serie 2 von Arnold genommen. Die darf ruhig oft angefasst werden, da ohne Beschriftung und länger offen in der Werkstatt herumstehen.  Das starre Fahrwerk spiegelt die Gleislage deutlich wieder. Da die Lok sehr zuverlässig fährt werden Kontaktprobleme der Gleise direkt sichtbar. Ich weiss nicht ob dies auch für Minitrix zutrifft, aber die Arnoldweichen verfügen über eine Stoppweichenfunktion, d.h. sie versorgen nur den eingestellten Fahrweg mit Strom. Auch diese Funktion lässt sich mit Probefahrten leicht überprüfen. Bei Problemen gebe ich mir und der Weiche eine Chance, sprich öffne sie, schleife die innen liegenden Kontakte (jetzt doch mit Sandpapier) und baue die Weiche wieder ein. Wenn das nicht hilft, ist die Weiche m.E. nach unbrauchbar. Gerade im Schattenbahnhof muss alles wie geschmiert laufen.

Ich persönlich habe mich grundsätzlich gegen Radius 1 entschieden. Nicht so sehr wegen der Optik, sondern vielmehr weil etliche Modelle der Grossserienhersteller erst ab Radius 2 einsetzbar sind. Bei Dir würde das die Weichen / DKW mit 24° oder 30° betreffen. Wenn ich schon eine neue Anlage baue und viel Zeit und Energie hinein stecke, möchte ich auch für eine lange Zeit Freude daran haben und mich nicht beim nächsten interessanten Modell ärgern. Meine Erfahrungen: selbst in R2 zwängen Modelle wie die BB 66000 von Piko/SAI oder der Mistral 69 von LS.Models entgleist dort je nach Zuglok (BB 5900 ja, CC 72000 nein). Daher überlege ich nun, auch im verdeckten Bereich als Mindestradius 25-26 cm zu verlegen. Hier im Forum allerdings wird häufig gleich zu 30 cm als Mindestradius geraten.

Wenn Du auf R1 verzichtest und ich richtig gerechnet habe, bleiben Dir noch ganze drei DKW übrig. Bei den horrenden Preisen von Mtx für neue 15°-Weichen würde ich mir dann doch mal die Preise von Peko ansehen.

Viele Grüße

Georg
Hallo zusammen,

vielen Dank für die interessanten Antworten, das hilft mir schon weiter. Ich denke, für mich läuft alles darauf hinaus, zunächst die Jugendanlage ordentlich wieder aufzubauen - und zwar so, dass mein bisheriger Fuhrpark ohne Probleme fahren kann (B'B'-Loks, wenige kurze Wagen, Schienenbus etc.). Dadurch kann ich das ganze MTX-Material verbrauchen und habe eine gute Fingerübung für mein "Traumprojekt", eine große Modulanlage: D-Zug-tauglich, lange Fahrstrecke, komplett R1-frei ... und alles in PECO.

Falls ich auf diesem Weg mal nicht weiter weiß, ist es beruhigend zu wissen, dass es dieses tolle Forum gibt ...

Schöne Grüße an alle
Gregor


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