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THEMA: Weichenstelldauer beim Vorbild ?

THEMA: Weichenstelldauer beim Vorbild ?
Startbeitrag
Eglod - 24.01.09 10:56
Zur Programmierung der Servos würde mich interessieren, wie lange beim Vorbild eine Weiche für den Stellvorgang benötigt. Hat jemand dazu Daten oder weiß, wo man die finden kann?

Gruß
Eglod

Hallo Eglod!
Eine Weiche braucht ungefähr 2-3 Sekunden zum Umstellen, von dem Moment wo sich die erste Zunge bewegt bis zu dem Moment wenn die zweite Zunge von der Backenschiene wegbewegt ist und die erste Zunge formschlüssig verriegelt ist.
Ein Video dazu, das ich bei Google gefunden hab: http://www.bahnvideos.eu/name/einzelbild/numbe...KN+Eisenbahn+AG.html  
Ich hatte mal ein besseres aus einer Eisenbahntechnik-Vorlesung, aber das finde ich leider auf die Schnelle nicht!

Gruß,
Benni
Hallo Benni,

besten Dank für die Info. Geht doch langsamer als man denkt. Für die Zeitabschätzung ist das Video ausreichend. Ein Stativ hätte der Qualität gut getan....

Gruß
Eglod
Ja das geht nicht besonders schnell, aber im Gegensatz zu den handelüblichen Modellweichen werden im Original (fast immer) die Schienenprofile an sich verbogen, was einiges an Kraft erfordert. Außerdem werden die Zungen durch einen sogenannten Klammerverschluss in den Endlagen festgehalten, der auch mechanisch wirkt.
Übrigens bewegen sich beim Vorbild die beiden Zungen nicht gleichmäßig wie du vielleicht erkannt hast, wäre spannend das so in Spur N einmal umzusetzen!
Ein besseres Video habe ich leider nicht gefunden im Netz, auf dem aus meinen Vorlesungsunterlagen ist es noch besser zu erkennen, aber ich denke für deinen Zweck ist das so ausreichend

Beste Grüße,
Benni
Hallo Eglod,

zu dem bereits von Benni Gesagten gilt noch folgendes zu ergänzen.
Allgemein kann ein Umstellvorgang auch bis zu 6 sek. dauern. Darüber hinaus erfolgt eine Fehlermeldung im Stellwerk. Und es gibt den anderen Fall, z.B. Weichen am Ablaufberg, sog. Schnellläufer. Diese Weichen laufen auch im Original innerhalb von einer (!) Sekunde um.

Beste Grüße,

Olaf

PS: Meine Empfehlung: 2-5 sek. je nach Weiche. Es müssen auch nicht alle gleich schnell umlaufen, denn das ist beim Original auch nicht so.
@ Benni
Au weia, ja, das habe ich gesehen, beide Zungen unterschiedlich. Vielleicht lieber nicht zuuu realistisch werden....

@ Olaf
Woher rühren die Unterschiede? Geht das z.B. im Winter langsamer oder hat das andere Gründe?

Gruß
Eglod
@ Olaf:
Da liegst du richtig, an die Schnellläufer habe ich gerade gar nicht gedacht.

Bei der Geschwindigkeit vermute ich dass es abhängig ist davon wie gut die Gleitstühle geschmiert sind und auch vom Typ der Weiche.

Gruß,
Benni
Hallo Eglod,

Zitat

Woher rühren die Unterschiede? Geht das z.B. im Winter langsamer oder hat das andere Gründe?


Ja, der Winter spielt eine Rolle und natürlich Größe, Pflegezustand und Lage der Weiche.
Eine Weiche in einer Überhöhungsrampe ist nämlich in sich verwunden und das führt ebenfalls zu einem etwas schwereren Lauf. Auch was Benni sagte, mit den Gleitstühlen, fällt quasi unter "Pflegezustand" der Weiche.

Beste Grüße,

Olaf
Hallo,
grundsätzlich dürfte das etwas damit zu tun haben, ob die Weiche von Hand bedient wird (also via Seilzug) oder über einen Elektromotor. Das wird ja teilweise auf der Modellbahn abgebildet und dürfte auch die Anzahl der Stellwerke beeinflussen. Grundsätzlich bewegt sich zuerst die abliegende Weichenzunge und öffnet den Spitzenverschluss. Die anliegende Zunge hinkt quasi hinterher bis die erste wieder anliegt und bewegt sich dann weiter, um den Spitzenverschluss wieder zu verriegeln. Und da kann es schon mal vorkommen, dass der Stellwerkswärter diese Bewegung nicht in einem Zug schafft. Sollte z.B. wegen Drahtbruch die Weiche vor Ort gestellt werden (mit der Brechstange), gilt übrigens die gleiche Reihenfolge.
Von Reisezügen "spitz" befahrene Weichen haben übrigens zusätzlich noch einen sogenannten Riegel. Von dem sieht man aber eigentlich nur im Stellwerk den zusätzlichen Hebel und ggf. das zusätzliche Spannwerk.

Schönes Wochenende wünscht
Aha, also auf der Modellbahn bis maximal 5sec je nach Lage und "Alterungsarbeit". Ist verdammt lang. Fast schon "unrealistisch". Danke für die Tipps.

Gruß
Eglod
Hallo,

3 Sekunden  wären in 1zu160 dann etwa 18 Millisekunden  

Gruß Detlef
Hallo Detlef,

dääm war guddd!  

Beste Grüße,

Olaf

PS: Also doch klick-klack!
Zeit ist relativ....
Drei Stunden mit Kumpels inne Kneipe is kurz, eine Stunde Wurzelbehandlung beim Zahnarzt gaaaanz schön lang....
Und überhaupt, wenn man die Zungen mit Lichtegeschwindigkeit umstellen würde, dann verging die Zeit für die darauf befindlichen Staubpartikel...

Gruß
Eglod
Jetzt wirds langsam Threadverlängernd!
>3 Sekunden  wären in 1zu160 dann etwa 18 Millisekunden

Ja, und eine BR 160 wird in 1:160 zu einer 01...
Ich hab meine Servos auf eine Umstellzeit von ca. 4-5 Sekunden eingestellt. Da kann man das Umstellen richtig schön beobachten - wirkt echt super...

Gruß Tobias
Hallo,
dann möchte ich auch mal einen Beitrag zu diesem Thema leisten.

Unabhängig von topographischen Verhältnissen oder Verschmutzung
von Weichen / Antrieben gibt / gab es drei verschiedene Stellzeiten bei
elektrischen DB-Weichenantrieben:
a) Schnellläufer: Umstellzeit 1-2 sek.
b) Normalläufer: Umstellzeit 5-6 sek.
c) Langsamläufer: Umstellzeit ca.10 sek.

Angepasst werden diese Stellzeiten durch Umbau der Getriebe in den Antrieben.
(wenn ich mich recht erinnere in den Übersetzungen a) 1:3, b) 1:7 c) 1:10 )

Die Stellzeitunterschiede der beiden Arten (a & b) ergeben sich aus den möglichen
Stellhüben der Weichen (150 - 220mm)
(Stellvorgang bei Hub 220mm = 60mm + 100mm + 60mm)

Schnellläufer gibt es hauptsächlich in den ersten Staffeln an Ablaufbergen, diese
besitzen jedoch keine Endlagenprüfer (Prüferstangen).

Langsamläufer kamen meines Wissens nur vor, als die Leistung der elektrischen
Antriebe einen sicheren Umstellvorgang im Bereich von Überhöhungen noch nicht
erbrachten.

Gruß Willy
Guten Tag Willy,
na, das ist doch mal eine detaillierte Auskunft.
Vielen Dank dafür!

Gruß,

Olaf





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