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THEMA: Faire Preise wie früher....

THEMA: Faire Preise wie früher....
Startbeitrag
n-bahn-fan - 03.02.09 15:57
hallo,
habe im Forum gelesen , dass z.B. Brawa für alle Händler die gleichen Preise anbietet, egal wie hoch sein Umsatz ist....
Das finde ich gut, denn die meines Erachtens großen Preisunterschiede geben doch jedem zu denken.
Wie war es doch früher in den 60ern einfach... Festpreise, im Katalog unter der Modellabbildung aufgedruckt - jeder wusste, was das Ding nun kostet und so viel ich mich erinnere, waren es seinerzeit zwar für uns damals Jugendlichen hohe Preise, aber dennoch faire Preise.´
Und heute?? Weiß man wirklich, ob man nicht doch über´s Ohr gehauen wurde??
Jeder will verdienen und muss auch verdienen, die Händler, wie die Hersteller und deren Angestellte. Viele wissen gar nicht, welche Kosten zu bewältigen sind, dazu braucht man eine gewisse Marge, die ein Auskommen gewährleistet, um dabei nicht "umzukommen".
Ich will, dass mein Händler überlebt, um mich mit Material für mein Hobby zu versorgen, aber wenn ich meine Situation ansehe, dann gibts im näheren Umkreis keinen Händler, so wie er früher war: mit fast vollem Sortiment, freundlich, nett  und auch sehr kundig.
Ich bin bereit, einen fairen, entsprechenden Preis zu zahlen, ja, aber wirklich fair muss er sein, was ich momentan eigentlich nicht feststellen kann.
Fleischmann/Roco versuchen zwar mit Rabattbegrenzung einiges in diese Richtung zu lenken, ob es aber bei diesen m.E. teilweise überhöhten Preisen funktioniert, muss sich erst bewahrheiten.
Zugegeben, ich kaufe auch dort, wo ich meine, es am billigsten zu bekommen, aber ist es wirklich billig? Wenn mein Händler aufgibt, bei dem ich nur Ersatzteile kaufe?
In diesem Sinne wird es Zeit, die Preise auf ein gleiches Niveau zu bringen, das alle Händler, den Kleinen und den Großen, die Existenz sichert.
Gruß
Günter


Hallo,
bis in die 70er waren die Preise im Katalüg abgedruckt - es gab zwar nur noch "unverbindliche Preisempfehlungen" aber es hielten sich fast alle dran. Die von der Industrie vorgeschriebenen Festpreise hat die Regierung verboten und so kam es dazu.
Der Wahnsinn fing damit an, dass einer unter diese Preise haute - und der nächste auch. Unterm Preis verkaufen ist einfach, kann jeder Dorftrottel. Und "Umsatz" macht man so auch ganz einfach, wenn es sein muss morgen am Tag 100 Millionen (stell Dich auf dem Marktplatz und verkauf 100 Euro-Scheine für 98 Euro).
Das dicke Ende kommt dann am Schluß: wenn der Laden nicht mehr lebensfähig ist, weil zuwenig Geld für nötige Investitionen vorhanden sind oder auch nur für Weiterbildung des Personals - ein Punkt an dem es im MoBa-Handel ja kräftig fehlt!
Die Sache liegt in der Hand der Hersteller. Sobald die Händler sich auf Preiskämpfe einlassen können ist die Marge zu hoch. Beläßt man es als hersteller dabei killt man sienen Absatzkanal mit allen Konsequenzen die schon andere Branchen vorgelebt haben.

Für den Konsumenten sind die günstigen Preise anfangs erfreulich. 2. Schritt ist die Ausdünnung der Versorgung und Abwanderung des handels in den Direktversand, schließlich Ableben der Hersteller wegen geringem Umsatz. Die Entwicklung ist bekannt, unverständlich ist die Lernresistenz der handelnden Personen.
Hallo Arnold,

wenn ET Teile im Versandhandel nur 50-55% des Preise vom Händler vor Ort sind, überlege ich schon wo ich kaufe, gerade bei größeren mengen, wenn der versand mit Porto dann immere noch günstiger ist.
Beim letzten Ordern, der Händler vor Ort, bei der Rechnung traf mich dann der Schlag - doppelt so teuer, als bei einm Shop mit angeschlossenem Ladenlokal - nur nicht in meiner Nähe

Aktuell also bestellt

Gruß Detlef
Hallo Detlef,

wenn ich mich nicht irre, gibt es ET von Fleischmann nur noch über den Händler, und damit hat sich das Problem gelöst. Nur passt uns das ja auch wieder nicht - was wollen wir denn eigentlich?

Gruß, Raimond
Preise vorschreiben kann ein Hersteller heutzutage nicht mehr. Was aber Kato in den USA macht wäre auch hier möglich. Kato setzt Mindestpreise fest, die beworben werden dürfen. Der Händler darf zwar die Produkte zu einem tieferen Preis verkaufen, er darf aber die Preise nicht aktiv publizieren. Konkret sieht das so aus, dass in einem Webshop der Verkaufspreis erst angezeigt ist wenn das Produkt im Warenkorb ist. Im Ladengeschäft hat es einen Hinweis das man nach dem aktuellen Preis fragen soll. Dies würde den Preiskamp mindestens in etwas geordnete Bahnen lenken.

Gruss,
Matthias
Hallo,

Ich denke mal, daß den meisten Händlern schon geholfen wäre, wenn alle Händler dieselben Konditionen bekommen, egal ob sie 1 oder 100 Loks abnehmen.

Gruß Lothar
Hallo Raimond,

ich bezog mich auf die Preise von 2 Händlern

Bei MTX wo es ja noch direkt geht sind die ET Preise mit dem teuren Händler vergleichbar

Hallo Lothar,

den Händlern wäre geholfen wenn die einen niedrigeren EK dann könnte der VK gesenkt werden, wobei VK - EK = konst sein darf. niedriger VK würde aber mehrere käufer anlocken und zum Kauf bewegen. Ergo würde der Umsatz des Händlers steigen, bei gleichzeitiger Absatzsteigerung - dann wäre doch allen gedient.
Nur nicht den BWL stukadierten überbezahlten Managern, die in kurzer Zeit viel Kasse - in die eigne Tasche - machen wollen, und wenn der Kahn sinkt ,auf den nächsten aufzuspringen und den auf die gleiche Art und Weise zum absaufen zu bringen.


Gruß Detlef  

@ 6: selbst dann ist noch Luft im Wettbewerb: wenn ich Versandkosten auf 1 Lok aufteilen muss oder auf 100 ist das ein Unterschied. Ebenso würde ich als Hersteller für den Versand von ausschließlich einer Lok auch Mindermengenzuschlag nehmen müssen.
Jeder der kaufmännisch denkt weiß, dass Auftragsbearbeitung Geld kostet. Ich kann was auf Kulanz machen - aber das kennt man ja, am Schluß gibt es nur noch Kulanz und man kann die Rolladen runter lassen.
Wenn würde in dieser Richtung nur eins helfen - aber den Kapitalbedarf der Hersteller nochmals erhöhen: Agenturverkauf, wie es mal in den 80ern Telefunken versucht hat. Der Hersteller stellt dem Handel die Ware in Komission in den Laden, an den festgelegten Verkaufspreisen bekommt der Händler seinen Provisionsanteil. Fertig.
Wenn man "HEUTE" mit "FRÜHER" vergleicht, dann kann man auf den Gedanken kommen, dass neben der "Globalisierung" vielleicht auch das Rabattgesetz an den ausufernden Verkaufspreisen Schuld daran ist. Damals hatten die Händler (nicht nur die Spielwarenhändler, sondern allgemein alle Händler) eine gewisse Marge, mit der sie kalkulieren konnten. Das Personal, das damals auch noch mehr war, konnte anstandslos entlohnt werden, Investitionen konnten geplant werden, Lehrstellen wurden angeboten - und HEUTE, fast kein Personal mehr, Lehrstellen sowieso nicht mehr, eine Kalkulation ist fast nicht mehr möglich, denn als Händler weiß ich nicht, was letztendlich übrig bleibt......
Bezüglich Rabattgesetz: Seht euch doch mal die Werbung der Möbelhäuser an: 50 % Rabatt und dann noch einen DVD-.Recorder dazu oder Spülmaschine umsonst - und ich weiß aber nicht, ob ich doch noch zu teuer einkaufe - das ist doch Volksverdummung.... habt ihr beim Möbelkauf schon mal ein Angebot angefordert, um mit anderen Häusern vergleichen zu können - Fehlanzeige, man bekommt keines, nur der Endpreis wird herausgerückt - jetzt frage ich, warum wohl???
Ergo: Nicht alles ist immer für den Endverbraucher von Vorteil, was Anfangs als Segen gepriesen wurde. Mir ist es viel lieber, wenn mir der Händler seinen ehrlichen Verkaufspreis mitteilt und ich nicht feilschen muss, um dieses und jenes noch nachgelassen zu bekommen, denn diese Nachlässe wurden doch bereits beim Verkaufspreis mit eingerechnet und wer sie nicht verlangt ist der Dumme....
Und durch die Globalisierung verdienen doch nur die ganz Großen - oder kennt wer einen jetzt speziell Modelleisenbahnhändler, der im Geld schwimmt??? Es sind doch immer nur die Investoren, die das Geld beiseite räumen >> siehe Märklin, die Firma ist pleite, die Investoren haben ihre Schäfchen ins Trockene gebracht....
Gruß
Günter
Tja, nur hat sich bisher in jedem Bereich, in dem Preise "liberalisiert" worden sind genau das Gleiche gezeigt:

Es gab entweder einen mörderischen Wettbewerb (siehe z.B. den US-Flugmarkt) mit etlichen Pleiten und nach "Marktbereinigung" stark steigenden Preisen

oder es gab - bevor es zum starken Wettbewerb kam - zu Großfusionen und dann stark steigenden Preisen (deutscher Strommarkt) und Konzernen die nicht mehr Wissen was sie mit dem Geld machen sollen.

Die berühmte Ausnahme der Regel: auf dem Telekommunikationsmarkt ist der Preis stark gefallen und ein großes Marktangebot entstanden (hat aber in dem Fall auch wohl viel mit technischen Fortschritt zu tun).

Wenn ein Hersteller meint, dass er seine Verkaufspreise vorschreiben darf dann sollte er es auch dürfen, denn es gibt genügend andere Hersteller für ähnliche Produkte. Wer das bitter gemerkt hat war die Firma 4711 (Duftwasser): als sie noch marktbeherrschend war kontrollierten Testkäufer die Preise in den verschiedenen Läden, wer unter UVP vertickte bekam keine Ware mehr. 4711 gehört heute zum Wirtz (Dalli-Waschmittel und Grünenthal-Pharma, bekannt als Contergan-Hersteller) und spielt am Markt kaum noch eine Rolle. Der Chefabfüller ist Mänätscher seiner hübschen Tochter (Heidi Klum genannt) und füllt kein Tosca oder SIR mehr ab...
Zitat

Ebenso würde ich als Hersteller für den Versand von ausschließlich einer Lok auch Mindermengenzuschlag nehmen müssen.
Jeder der kaufmännisch denkt weiß, dass Auftragsbearbeitung Geld kostet. Ich kann was auf Kulanz machen - aber das kennt man ja, am Schluß gibt es nur noch Kulanz und man kann die Rolladen runter lassen.



Das muss er nicht. Er muss nur so kalkulieren, daß er unter dem Strich klar kommt. Und das ganze kann auch so aussehen, daß der kleine Händler, der sich um die Versorgung mit Klein- und Ersatzteilen kümmert, den Hersteller pro Artikel etwas mehr kostet als der Großabnehmer.
Es nützt nichts, wenn die Hersteller den vertireb auf einige wenige Großabnehmer konzentrieren und die Kunden diesen Weg nicht mitmachen. Wenn die Kundschaft ein großes Händlernetz verlangt, muss ich die Industrie danach richten oder sie verkauft nichts mehr.

Gruß Lothar


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