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THEMA: Zusammenhang v. Gleislänge und Signalstärke ?
wie in meinem Tröt von Gestern schon erwähnt, habe ich herausgefunden warum die neue Lok mit dem Decoder nicht richtig funktioniert hat. Um das zu erklären, muß ich etwas ausholen...
Ich habe meine N-Bahn durch einen Umzu bedingt massiv zurückgebaut. Jetzt im neuen Raum soll alles etwas größer und zugleich von analog auf digital umgestellt werden. Momentan liegen 3 Gleisstränge, welche baulich nicht miteinander verbunden sind: Strang A ist etwa 4m lang, Strang B etwa 3m und Strang C etwa 10m. Kein Strang führt davon im Kreis (ist also geschlossen), alle laufen von Ort A nach Ort B (beispielhaft). Der Kreis soll jetzt dann im Zuge des Aufbaues geschlossen werden. Strom wird etwa alle 2-3m eingespreist, ich habe dazu eine Ringleitung mit zwei 0,5mm² Kabel gezogen. Das eine Kabel geht dazu auf die Schiene A (Strang A-C) und das andere versorgt die Schiene B (Strang A-C). Die Ringleitung hat etwa eine Länge von 9m und läuft sinnblildlich wie ein "P".
Meine Testfahrt fand in dem Zustand statt, daß alles kmpl. verkabelt und verlötet war. Heute habe ich etwas rumprobiert und fand heraus, daß die Lok sehr wohl funktioniert, wenn ich Strang A kmpl von der Ringleitung nehme und direkt aus dem Transformator meiner Trix MS versorge. Auch wenn ich Strang B mit anhänge, funzt alles. Erst mit dem Zuschalten von Strang C bricht das Signal zusammen und die Lok macht was sie will - oder gar nix.
Was sagt mir das ? Das Signal von der MS zum Decoder wird von der massiven Ringleitung und dem Gleis "aufgefressen" und es kommt nur mehr sehr "unvollständig" in de Lok an. Ich dachte immer, daß die Gleis-/ und Zuleitungslänge keinen Einfluß auf die Qualität des Signales haben - nur die Verbraucher wie z.B. gleichzeitig fahrende Loks beeinflussen dies.
Jetzt zu Euch / meine Fragen:
1) ändert sich der Zustand wenn ich die Kreise geschlossen habe und auch die Schienen baulich miteinander verbunden sind ? Ich hätte dann ca. 20m Schienen in 2 Kreisen, einer Nebenbahn und einer Zufahrt zum Schattenbahnhof (und viel zu viel Weichen....)
2) was ist die max. Länge einer Schiene, die ein gutes Signal liefert ??
3) muß ich evtl. einen Kreis baulich durch Iso-verbinder trennen und diesen dann durch einen Booster versorgen ? Welche Bauteile brauche ich da ? Ich habe die Trix MS und Loks mit DCC-Decoder und sonst nix....
4) was sagt Ihr zu meiner Theorie bzw. Erkenntnis ? Wie ist die Meinung der Fachleute ??
Bitte um Hilfe und zahlreiche Antworten
Viele Grüße
andi
Ich befürchte, dass Deine Ringleitung einfach zu schwach dimensioniert ist. 0,5mm² ist denkbar wenig bei einer Länge von 9 Metern. Ich würde hier nicht unter 1,0mm² gehen.
Die Einspeisung alle 2-3 Meter finde ich persönlich auch fast etwas zu wenig. Bei mir wird nach ca. einem Meter immer wieder neu eingespeist.
Gruß
Tomi
ich glaube entgegen Tomi´s Meinung nicht (Sorry Tomi ), das die Ringleitung zu schwach ist. So wie ich das verstehe, hast Du nur die eine Lok auf dem Gleis. Das Gleis C bringt also die Störung rein. Messe doch mal in der Zuleitung zu Gleis C ob da ein Strom fließt wenn kein Verbraucher auf dem Gleis steht.
"Die Ringleitung läuft sinnlich wie ein P" Wie habe ich das zu verstehen? Wird von einer Seite eingespeisst, und das andere Ende trifft auf halber Stecke wieder mit der Ringleitung zusammen? Ich kann mir da nicht so recht was da runter vorstellen.
Gruß, Raimond
wir müssen 2 Aspekte unterscheiden - zum einen die Signalstärke, die sich aufgrund des ohm'schen Spannungsabfalls reduziert - zum anderen die Signalqualität, die sich durch Induktivitäten und Kapazitäten verschlechtert. Die Auswirkungen einer reduzierten Signalstärke sind langsamere Loks und eine dunklere Beleuchtung. Die Auswirkung einer schlechten Signalqualität entspricht eher den von dir beobachteten Effekten.
Beide Effekte sind bei deiner Anlage aufgrund ihrer Größe eigentlich zu vernachlässigen.
Da es sich um ein Problem mit der Signalqualität zu handeln scheint, stellen sich mir folgende weiterführende Fragen:
- Welches Gleismaterial verwendest du - ist vielleicht ein Gleisanschlussgleis mit eingebautem Kondensator dabei ?
- Hast du alle Stränge mit einem Multimeter durchgemessen - kann ggf. ein niederohmiger Kurzschluss eingebaut sein ?
Deine Fragen kann ich noch wie folgt beantworten:
1) Es besteht die Gefahr eines Kurzschlusses. Die Signalqualität leidet theoretisch aufgrund von Reflexionen - praktisch ist die Frequenz allerdings so gering, dass die Normen der elektrischen Spezifikationen des DCC-Signals sicher eingehalten werden. Vielleicht sind ja die Weichen ein Problem - welche verwendest du ?
2) Diese Frage bezieht sich auf die Signalqualität, nicht auf die Digitalspannung. Ich habe es nicht ausgerechnet oder ausprobiert - denke aber, es sind etliche Kilometer...
3) Das Konzept der Ringleitung hebt diese Trennung wieder auf. Wenn, dann müssten mehrere Gleisabschnitte isoliert werden, damit die Lok bei Überfahren der Trennstelle die eine Isolation nicht wieder kurzschließt.
4) Wurde bereits beantwortet.
Gruß
Burkhard
ich habe mir auch schon die Frage gestellt, was denn wohl mit dem (DCC-) Signal auf dem Gleis und den Zuleitungen passiert? Vielleicht ist das ja aber nur theoretisch? Gibt's da keine Informationen von den Herstellern oder in der NMRA?
Andernfalls müsste man einmal genauer rechnen, wo der Strom überhaupt langfliesst. Ist jemand fit in der Anwendung der Telegrafengleichungen? Bei mir ist's zu lange her, als dass ich da noch rechnen könnte. Wie ist das mit dem Abschlusswiderstand?
Ansonsten komme ich auf einen Widerstand von 0.34 Ohm auf 10 m Deiner 0.5 mm^2 Zuleitung, da spielen wohl die Kontaktstellen eine grössere Rolle. Ein knappes halbes Volt Spannungsabfall bei 1 A sollten die Loks abkönnen, und so viel Strom "fressen" sie auch bei weitem nicht! Allenfalls solltes Du die Leitungen verdrillen, macht sich eh' besser.
Viel Spass beim Pröbeln!
erstmal DANKE für die Inputs - ich versuche jetzt offene Fragen zu klären.
Zitat
"Die Ringleitung läuft sinnlich wie ein P" Wie habe ich das zu verstehen?
Der Strom liefernde Transformator geht mit seinen beiden Leitungen an einen 2-poligen Umschalter (1-0-1) um mit einer Spannungsquelle sowohl die Bahn als auch ein Programmiergleis versorgen zu können. Von diesem Umschalter führt ein ca. 0,5m langes (0,5mm²) Kabelpaar an eine Lötleiste. Von dort beginnt die 9m lange Ringleitung, welche auch wieder an der Lötleiste endet. Von der Ringleitung gehen div. Strippen (0,14mm²) zu den Gleisen. Ich habe dazu die Iso der Ringleitung auf ca. 1cm Länge entfernt und die Strippen angelötet. Die Strippen selbst sind zw. 10cm und 50cm lang.
Zitat
Welches Gleismaterial verwendest du
Im sichtbaren Bereich GFN, anderswo Roco Flexgleise
Zitat
ist vielleicht ein Gleisanschlussgleis mit eingebautem Kondensator dabei ?
Das ist jetzt eine gute Frage. Ich habe da einen Einspeisepunkt, welcher u.U. ein Problem sein könnten. Hier verwende ich den meisten GFN Startpacks beiliegende Anschlußgleisstück (ist 111mm lang und hat an einer Seite ein etwa schienenhohes Anschlußstück aus welchem 2 gelbe Kabel kommen). Ansonsten verwende ich die GFN Gleisklammern und an den Schienenverbindern angelötete Kabel.
Zitat
Hast du alle Stränge mit einem Multimeter durchgemessen - kann ggf. ein niederohmiger Kurzschluss eingebaut sein
Ich habe mit einem Ohmmeter durchgemessen und keine Verbingund zw. den beiden Gleisen feststellen können. Wie messe ich einen "niederohmigen Kurzschluss" ???
Weichen verwende ich momentan noch keine - die kommen im Zuge des Aufbaues von GFN. Kurzschluß - wie macht sich der bemerkbar ? Qualmt und rauchts dann ??
Viele Grüße
andi
http://www.stacken.kth.se/~haba/slamra/dcc/interference/
Mein/unser Problem wurde damals durch Booster näher am Gleisabschnitt gelöst.
Was hat man denn sonst für Alternativen?
* Abschlußwiderstände?
* Zenerdioden mit Durchlassspannung > normale Topspannung um die Reflektionen zu "verbraten"?
> Vielleicht ist das ja aber nur theoretisch?
Leider nein würd ich sagen.
> Gibt's da keine Informationen von den Herstellern oder in der NMRA?
Noch nix gefunden. Da steht nur "so muß das Signal aussehen" und die Zentrale oder Booster hällt das ja auch ein - ohne Anlage.
ich glaube, dass du dein Problem eventuell gerade selbst genannt hast:
Zitat
...verwende ich den meisten GFN Startpacks beiliegende Anschlußgleisstück (ist 111mm lang und hat an einer Seite ein etwa schienenhohes Anschlußstück aus welchem 2 gelbe Kabel kommen).
Genau in diesem "schienehohen Anschlussstück" dürfte sich besagter Kondensator zur Funkentstörung befinden. -> "raus damit!" und dann am Besten nochmal probieren.
Liebe Grüße aus Berlin,
André
vom Digi-Betrieb habe ich so gut wie keine Kenne, aber aus der allgemeinen Elektronik kann man einige Schlüsse ziehen:
Erstens ist das "niederfrequente" Digitalsignal gar nicht niederfrequent ! Durch die extrem steilen Flanken des Signals ergeben sich Phänomene, die man sonst nur bei hochfrequenten Signalen kennt. Reflexionen z.B. sind ein Teil dieser Erscheinungen.
Zweitens ergibt sich aus der Erkenntnis, es sind höherfrequente Anteile im Signal, die zwangsläufige Forderung nach extrem niederohmiger Bauart der Verteilung. Also einmal große Querschnitte der Zuleitung und andererseits möglichst kurze Zuleitungen. Booster also nicht am zentralen Ort sondern besser nahe am Bedarfsort.
Drittens sind Ringleitungen (also wirklich geschlossene Ringe !) aus Reflexionssicht immer schlechter beherrschbar als offene Stichleitungen.
Die Suche nach "versteckten" Kapazitäten in den Zuleitungen, aber auch im Gleissystem lohnt immer.
Helfen kann bei den ja relativ energieschwachen Reflexionen ein Versuch mit ferromagnetischen Ringkernen, durch diese werden die Zuleitungen mit 2 - 5 Windungen durchgeschleift. Mit etwas Glück (und sinnvollerweise beobachtet mit einem Oszilloskop) lassen sich Reflexionen so unterdrücken.
Soviel zur von Herstellerseite als ach so einfach angepriesenen Digi-Technik.
Gruß aus Bonn vom überzeugten Analogi
Wilhelm Hesse
ein Oszilloskop habe ich nicht - zu mehr als einem Mulitmeter hats nicht gerreicht und mit "mehr" kenne ich mich auch net aus.
Die Empfehlung nach einer Ringleitung habe ich u.a. auch hier aus dem Forum. Wie messe ich einen "niederohmigen Kurzschluss" ???
Gruß
andi
- "ordentliche Verkabelung" - also vermutlich nach dem Motto "kurz und dick", wie ich im zweiten Punkt erwähnte und
- zum Glück der Digi-Nutzer müssen heute fast alle Empfangsgeräte wesentlich höhere Störfestigkeiten aufweisen. Die Prüfung der "nackten" Zentrale auf Einhaltung der Grenzwerte der Störstrahlung ist einfach zu bewerkstelligen, komplizierter - und m.E. in vielen Fällen negativ ausgehend - wird eine Prüfung der Zentrale mit angehängter "Antenne", sprich Gleisanlage. Die heute sehr weit verbreiteten Sat und Kabelanlagen sind recht störstrahlungsfest, deswegen also kaum Störeinstrahlungen.
Als vor Jahrzehnten die Trix-EMS auf den Markt kam, stand des öfteren der Gilb (Funkmeßwagen) vor der Tür eines EMS-Betreibers. Grund: Niederfrequente Anlage (ca. 9 kHz) strahlte in Folge ungünstiger Verkabelung Oberwellen ab, die dem Nachbarn (mit unzureichender Einstrahlfestigkeit der Antenne) den Rundfunkempfang verleideten.
@ 10
Ringleitung kommt aus dem analogen Betrieb, dort ist der geschlossene Ring eher unkritisch. Hintergrund ist die spannungsabfallfreie Versorgung mit Fahrstrom. Dies kann mit einer parallel geführten Versorgungsleitung (bei 10 und mehr Metern Länge sinnvoll 2,5 Quadrat Lautsprecherkabel) genau so gut geschehen. Schließen der Ringleitung kann wie gesagt in Einzelfällen Reflexionen hervorrufen, dazu müssen aber einige Bedingungen zusammenkommen, was recht selten der Fall ist.
Da bei dir die Störung vorhanden ist, sollten die Einzelpunkte der Reihe nach abgearbeitet werden, irgendwann kommt dann: " Oh, jetzt ja".
Richtig niederohmige Sachen kann man am besten mit einer Hilfsschaltung erkunden. Eine stabile Spannungsquelle genügender Leistung, eine von Spannung und Stromaufnahme dazu passende Glühbirne und dann die Quelle, die Glühbirne und das zu testende niederohmige Teil in Reihe geschaltet. Also: Quellenanschluß a an Glühbirne, andere Seite der Glühbirne an Testkandidat, andere Seite des Testkandidaten an den zweiten Anschluß der Quelle.
Einschalten und an drei Stellen die Spannung messen: 1. an den Quellenanschlüssen, 2. an der Glühbirne und 3. am Testkandidaten.
Die Werte 2 + 3 müssen den Wert 1 ergeben, aus dem Wert 2 kann man direkte Schlüsse ziehen auf die Größenordnung des Widerstandes für Wert 3, da bei Wert 2 (Beispiel 12 V / 6 Watt) ein Warmwiderstand von ca. 24 Ohm vorliegt und ein Strom von ca. 0,5 Ampere fließt.
Wenn z.B. Wert 2 11,8 Volt und Wert 3 0,2 Volt hat, kann man (unter Vernachlässigung geringer Fehler) mit dem Ohmschen Gesetz 0,2 Volt : 0.5 Ampere = 0,4 Ohm als Widerstand des Testkandidaten annehmen.
Zu diesen Prüfungen reicht es, wenn man nochmal in das Ohmsche Gesetz schaut und ein Multimeter hat.
Gruß aus Bonn
Wilhelm Hesse
zwar kein direkter Beitrag zur Lösung von andis Problem, aber trotzdem:
Die Aussagen von Wilhelm kann ich so nicht gut stehen lassen, könnte in anderen Fällen zu falschen Schlüssen führen:
Zitat
Zweitens ergibt sich aus der Erkenntnis, es sind höherfrequente Anteile im Signal, die zwangsläufige Forderung nach extrem niederohmiger Bauart der Verteilung
Gerade bei hochfrequenten Signalen spielt weniger der ohmsche Anteil, als vielmehr der induktive/kapazitive Anteil an der Impedanz eine große Rolle. Ein rein ohmscher Anteil dämpft das Signal frequenzunabhängig, d.h. die Impulsform (samt der steilen Flanken) bleibt erhalten, nur die maximal erreichte Spannung wird geringer. Induktive/kapazitive Anteile dämpfen dagegen frequenzabhängig und verformen damit den Impuls: Steile Flanken werden abgeflacht, Impulse werden verschliffen.
Und für wirklich hochfrequente Signale ist das entscheidende Kriterium der Wellenwiderstand, den das Leitungssystem darstellt. Dieser setzt sich im Wesentlichen aus dem Kapazitäts- und Induktivitätsbelag zusammen (vorausgesetzt, wir haben es mit guten Leitern wie Kupfer zu tun) und ist damit im Wesentlichen eine Geometriegröße. Ändert sich der Wellenwiderstand, gibt's Reflexionen.
Zitat
Drittens sind Ringleitungen (also wirklich geschlossene Ringe !) aus Reflexionssicht immer schlechter beherrschbar als offene Stichleitungen.
Das ist falsch. Wenn ich eine gute Leitung (d.h. konstante Geometrie über die Länge der Leitung) in einen wirklich geschlossenen Ring lege, gibt es überhaupt keine Reflexionen, weil sich ja der Wellenwiderstand im Ring gar nicht ändert (siehe auch 10Base2 PC-Netzwerke, Aufbau im geschlossenen Ring möglich). Dagegen sind Stichleitungen viel kritischer, weil am Ende der Stichleitung die Leitung zu Ende ist und sich da logischerweise der Wellenwiderstand dramatisch ändert - es sei denn, ich schließe einen Abschlusswiderstand an, der dem Wellenwiderstand der Leitung entspricht.
Zitat
Helfen kann bei den ja relativ energieschwachen Reflexionen ein Versuch mit ferromagnetischen Ringkernen, durch diese werden die Zuleitungen mit 2 - 5 Windungen durchgeschleift. Mit etwas Glück (und sinnvollerweise beobachtet mit einem Oszilloskop) lassen sich Reflexionen so unterdrücken.
Da werden Dinge durcheinander geworfen: Zuleitungen gemeinsam durch einen Ringkern zu winden unterdrückt allein asymmetrische Größen, d.h. Signale, die auf beiden Leitungen in dieselbe Richtung unterwegs sind (der Einfachheit halber spricht man auch bei schnellen Wechselgrößen von Richtungen), d.h. für diese Signale fungieren die beiden Leitungen nicht als Hin- und Rückleiter, sondern gemeinsam als Hin- oder gemeinsam als Rückleiter (= keine Spannung zwischen den Leitern).
Das Nutzsignal wird dagegen zunächst symmetrisch eingespeist, d.h. es nutzt den einen Leiter als Hin- den anderen als Rückleiter (= Spannung zwischen den Leitern). Symmetrische Signale werden durch den Ringkern nicht beeinflusst.
Das reflektierte Signale ist ebenfalls symmetrisch, d.h. der eine Leiter ist der Hin-, der andere der Rückleiter, d.h. auf reflektierte Signale wirkt ein Ringkern zunächst mal überhaupt nicht. (Am Rande: Ob das reflektierte Signal "relativ energieschwach" ist, hängt allein vom Wellenwiderstandsverhältnis ain der Refelsionsstelle ab: Bei Kurzschluss oder Leerlauf ist das reflektierte Signal genauso stark wie das ursprüngliche.)
Nur in dem Fall (der in der Realität aber nicht ganz selten ist), dass die Reflexionsstelle zusätzlich mit einer Unsymmetrie versehen ist, wird ein Teil des symmetrischen Signals in ein asymmetrisches transformiert. Und dagegen wirkt dann ein Ringkern.
Allerdings sollte das asymmetrische Signal keine Auswirkung auf die Funktion des Digital-Systems haben, ausgewertet wird ja erstmal nur das symmetrische Signal, d.h. Spannungen zwischen den Leitern, da ist das asymmetrische zunächst egal. (Natürlich wird aus dem asymmetrischen durch nie zu vermeidende Unsymmetrien auch wieder ein symmetrischer Anteil, der das Digitalsystem stören könnte. Aber genau dagegen sollten die Digitalsystemkomponenten irgendwie geprüft sein, gibt's wahrscheinlich eine Norm für).
Soviel Grundsätzliches zu dem Thema von meiner Seite.
Grüße,
Udo.
Interessehalber @11:
Zitat
Richtig niederohmige Sachen kann man am besten mit einer Hilfsschaltung erkunden.
Warum reicht da die Messung mit einem Multimeter nicht aus? Welchen Effekt übersehe ich da?
Grüße,
Udo.
Jo,
Udo hat recht, aber da geht es schon sehr weit in die Ingenieurswissenschaften. Das meine Ausführungen mehr auf Praxis und auf Verständlichkeit gezielt sind sei mir nachgesehen.
Dazu kommt ja auch noch, dass bei einer Anlage immer Abschlußwiderstände vorhanden sind in Form von Dekodern (und daran hängenden Verbrauchern), so dass die Stichleitung als "abgeschlossen" angesehen werden kann. Damit ist eine Reflexion kaum wahrscheinlich.
Aber egal wie man die Sache sieht, eperimentieren ist angesagt.
Gruß aus Bonn
Wilhelm Hesse
Übersehen ? Hmm, eigentlich nichts, eine Multimetermessung reicht fast immer aus.
Nur im Sonderfall kleine und kleinste Widerstände muss man dafür sorgen, dass dem Multi auch genug Futter gegeben wird, sprich die zu messende Spannung groß genug ist und man irgendwo in der Mitte des Multimetermessbereiches ankommt. Sprich: Bei 200 mV Endbereich sollte dem Multi etwa 100 mV am Eingang angeboten werden, damit es auch hinreichend genau arbeiten kann.
Mit dem 200 Ohm-Bereich des Multi kann man allenfalls bis etwa 10 Ohm hinreichend genau messen. Je näher man an 1 Ohm kommt, desto mehr ist es eine Schätzung.
Also geht man den Umweg und sorgt für einen mittleren Strom durch den Meßkandidaten und mißt den Spannungsabfall und errechnet daraus den Widerstandswert. Die Meßbrücken arbeiten genau nach diesem Prinzip, nur halt um einiges präziser.
Gruß aus Bonn
Wilhelm Hesse
danke für die vielen Antworten. Spätestens seit Beitrag 8 kann ich nur noch bruchstückhaft folgen, da es mir doch zu sehr ins elektronische abwandert.
Gibt es noch Antworten zu meinen ursprünglichen Fragen
Jetzt zu Euch / meine Fragen:
1) ändert sich der Zustand wenn ich die Kreise geschlossen habe und auch die Schienen baulich miteinander verbunden sind ? Ich hätte dann ca. 20m Schienen in 2 Kreisen, einer Nebenbahn und einer Zufahrt zum Schattenbahnhof (und viel zu viel Weichen....)
2) was ist die max. Länge einer Schiene, die ein gutes Signal liefert ??
3) muß ich evtl. einen Kreis baulich durch Iso-verbinder trennen und diesen dann durch einen Booster versorgen ? Welche Bauteile brauche ich da ? Ich habe die Trix MS und Loks mit DCC-Decoder und sonst nix....
4) was sagt Ihr zu meiner Theorie bzw. Erkenntnis ? Wie ist die Meinung der Fachleute ??
Zt. habt ihr da ja in Beitrag 2-7 schon geantwortet .....
Vielen Grüße
andi
2. Bei deinen Längen sollten keine Probleme auftachen, die Zentrale ist ja auch für HO geeignet.
3. Das mit den Isoverbindern ist aus Gründen der Fehlersuche eine gute Idee, wenn du nicht zuviele Loks hast sollte eine MS jedoch ausreichen.
4 Ich denke da irgendwo im Strang C der Fehler sitzt. Desshalb aufteilen und teilweise in Betrieb nehmen bis der Fehler isoliert ist.
Ich stimme den Ausführungen von Maylander zu.
Ich persönlich sehe keinen Grund, Ringleitungen zu verlegen. Meiner Ansicht nach kommt es vielmehr auf die Leitungsquerschnitte der verlegten Kabel an (sorry Raimond @2, jeder kann ja seine eigene Meinung haben ). Ein Mobakollegen hatte fast alle Leitungsquerschnitte zwischen 0,14 und 0,5 mm² (bis auf wenige Ausnahmen wie z.B. 0,75) verwendet. Nachdem er seit ca. einem knappen Jahr damit herumexperimentierte und zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis kam, hat er (hauptsächlich die langen Zuleitungen) einige Kabelquerschnitte auf teilweise sogar 2,5 mm² erhöht. Seit ca. 6 Wochen läuft die Anlage, die zuvor immer wieder Probleme bereitete, einwandfrei. Von daher ist für mich ganz klar, wie auch in einigen Büchern zu lesen ist, dass der Querschnitte nicht unwichtig ist.
Das mit dem zusätzlichen Booster ist nur nötig, wenn Du viele Loks auf der Anlage fährst. Sollten immer nur 2-3 Loks unterwegs sein, ist es völlig unerheblich, wieviele Booster unter der Anlage sind. Die Booster sind (einfach ausgedrückt) nur dazu da, den Loks genügend Strom zu bieten.
Gruß
Tomi
Ich würde erneut Strang A und B abklemmen .
Dann Lok auf Strang C .
Die Kabel von der MS für die Gleispannung direkt an das Gleis provisorisch anschließen.
Und wahrscheinlich läuft es dann auch nicht .
Dann aus dem Anschlußgleis wie bereits erwähnt Kondensator ausbauen.
Gruß Frank
und mal 'ne blöde Frage zum Thema 'Ringleitung'. Wenn ich denn nun alle Meter fleißig einspeise, habe ich dann nicht allenthalben 'Ringleitungen'? Der Kreis schließt sich doch zwischen zwei Einspeisungen. Die sind doch einmal über die Zuleitung und zudem auch über das Gleis verbunden?
Grüße
Werner K.
Hallo Plint,
du schriebst:
> Erstens ist das "niederfrequente" Digitalsignal gar nicht niederfrequent ! Durch die extrem steilen Flanken des Signals ergeben sich Phänomene, die man sonst nur bei hochfrequenten Signalen kennt. Reflexionen z.B. sind ein Teil dieser Erscheinungen.
Das ist richtig - zumindest theoretisch, da ein ideales Rechtecksignal wesentlich höhere Frequenzen als die Grundfrequenz aufweist. In der Praxis allerdings beschränkt das Ausgangsverhalten der Booster-FETs und die angeschlossenen Induktivitäten und Kapazitäten den Frequenzgang. Dies wird auch von Udo in Anwort 12 erwähnt.
Gemäß NEM müssen die Dekoder noch mit einer Spannungssteilheit von 2 V / us funktionieren - dies entspricht umgerechnet einer Grenzfrequenz von 20 kHz und einer Wellenlänge von 15 km.
Somit sollten Anlagen deutlich unter dieser Abmessung keine Probleme mit Reflexionen haben, wie Peter 8 in Antwort 9 schon anmerkte. Somit ist auch die Frage "Ringleitung oder nicht" nicht die entscheidende und wir haben Luftpirats Frage 2 damit schon beantwortet
@10
Hallo Luftpirat,
mach dir nicht allzu viele Gedanken um die Oszilloskop-Messungen. Befolge einfach Andrés Empfehlung in Antwort 7 und du wirst sehen, dass deine Probleme der Vergangenheit angehören...
Gruß
Burkhard
ich glaube dieses Thema wird bei normalen Heimanlagen sowieso überbewertet. Sicher wird es irgendwo Reflektionen geben, die aber sicher im Nano-Bereich liegen und das DCC-Signal nicht so verfälschen sollten, das garnichts mehr geht. Die DCC-Signale liegen im µS-Bereich mit einer Toleranz von 6µS (für ein 1-Bit das 0-Bit darf noch größer sein) bei den Zentralen. Decoder sollten eine größere Toleranz verkraften. Wenn ich mich nicht irre, gilt für Decoder das doppelte - habe ich jetzt aber nicht genau im Kopf.
Ich speise in jeden Block einmal ein und fertig - Probleme konnte ich bis jetzt jedenfalls keine feststellen.
@Luftpirat
hast Du denn den Kondensator schon rausgeschmissen. Bei meinem SVT137 hatten sich auch mal Kondensatoren in den Drehgestellen versteckt. Die haben sich aber gemeldet durch lautes pfeifen - ich habe jedenfalls nicht schlecht geguckt.
Gruß, Raimond
ein kleiner Zwischenbericht - ich habe gestern Abend das besagte Anschlußgleis rausgeschmissen und dann beim Betrachten meiner verbliebenen Gleisanlage nochmal ein GFN Anschlußgleis gefunden (das Ding war auch 111mm lang und hatte so eine nette Wellblechgarage). Nachdem ich Beide ausgebaut und alle Gleisstränge wieder an die Ringleitung gelötet hatte, fuhren die Loks plötzlich. Somit dürfte der Fehler erstmal lokalisiert sein. Was mich etwas wundert : Der Fehler trat auch auf, als über die beiden Anschlußgleise gar KEIN Strom eingeleitet wurde, sie also nur "als Gleis" verlegt waren !! Das bedeutet dann wohl, daß die Widerstände o.ä. trotzdem arbeiten, auch wenn gar kein Strom eingespeist sondern nur durchgeschleust wird.
Na denn, ich bin glücklich und hoffe, daß der Fehler nun nicht mehr auftritt (bei Computern und digitalen Sachen ist man ja nie vor Überraschungen gefeit ) )
Vielen Dank für Eure Hilfe - braucht jemand Anschlußgleise ?
Viele Grüße
andi
PS.: ach ja, ich denke jetzt muß ich doch mal ein paar Bilder meiner rückgebauten Anlage hier einstellen.....
> wurde
Weil das Bauteil - der Kondensator - zwischen den Schienen sitzt und sich nicht darum schert ob der Strom von den Kabeln oder vom Schienenende eingespeist wird. So ein Kondensator glättet pulsierende Strom und bügelt dadurch eben das Signal weg aus dem der Decoder seine Information bezieht. Der Effekt der Dinger addiert sich übrigends. Bei nochmal doppelt so vielen wär vom Digitalsignal nicht mehr viel übrig gebleiben.
Sei froh, daß es das Anschlußgleis war und nicht das von mir beschriebebe Problem. Deins war bedeutend einfacher zu lösen.
Neugierig: Kann mal jemand mit einem Meßgerät so ein Gleis unter die Lupe nehmen? Ich wär jetzt doch gespannt darauf zu wissen wie viel uF da drin verbaut sind.
die Entstörkondis in den Anschlußgleisen sind relativ klein, meist so um 0,1 µF. Mehr geht nicht wegen der Abmessungen. Die Dinger müssen ja auch ein paar Volt aushalten, die notwendigerweise dickere Isolierfolie zwischen den leitenden Belägen trägt bei etwas höherer Spannungsfestigkeit doch schon merklich auf.
Dazu kommt noch der kaufmännische Einfluß auf die Ingenieure, da sind Pfennige zu sparen. Ergebnis: Meist Einfachprodukte verbaut. Die hochwertigen Entstörkondis aus der allgemeinen Elektronik mit recht hoher Kapazität in kleinen Gehäusen oder Umhüllungen findet man da eher nicht.
Es sind aber überwiegend Folientypen, d.h. mit doch recht guten Impulseigenschaften und damit ganz gut dämpfend für Digi-Signale.
Gruß aus Bonn
Wilhelm Hesse
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