THEMA: Ep2 - Photos von Gleisen

1. Was läßt Dich schwächeln? ))
2. Wieso mehr ins gelbbraune? Vielleicht mehr Bremsstaub wegen der Klotzbremsen? An Schienen und Schwellen hat sich zwar im Detail einiges, aber nichts grundsätzlich geändert. Auch an den verwendeten Gesteinsarten für Schotter kann es nicht liegen. Ich glaube so generell kann man das "mehr in Gelb-Braune" nicht bestätigen.
3. Vorsicht bei alten Bildern. Haben oft Farbstich.
Gruß
Bernd

Richtig gute Bilder habe ich nicht griffbereit - in Büchern mit Streckenbeschreibungen - oder auch in Dampflok Baureihen-Büchern findet man oft Bilder aus verschiedenen Zeiten

Wenn es um charateristische Gleise geht, dann ist vielleicht auch der Gleisselbstbau zu überlegen, denn gerade in der frühen Epoche 2 sind viele Strecken noch nicht ausgebaut für höhere Achslasten - also kleine Schienenprofile, größere Schwellenabstände, eventuell längere Schwellen - Doppelschwellen im Gleisjoch- Abstand.... die Farbe des Schotters ist wohl eher eine örtliche Frage - also was es in der Nähe gab....


  

@ Eiche:
schwächeln lässt mich mein Errinerungsvermögen.....)
Fakt ist aber, das ich damals auf div. Gleisstrecken auch unterschiedliche Arten und Farben  von Schotter gesehen habe. Auf Nebenstrecken wurde wohl auch Kies verwendet, also gar kein Schotter

@ JEns:

Hab mich wohl etwas falsch ausgedrückt, es geht mir eigentlich nur um den Aufbau der Trassen. Also Art der Einschotterung, Farbe usw..


Gruß,
Günter

Hallo Günter! Na, ein ausgesprochener Oberbau-Spezialist war ich nicht. Aber grundsätzlich mal. In der Lastabtragung vom Rad zum Untergrund hat der Schotter naturgemäß die Aufgabe, die Flächenpressung der Schwellen weiter nach unten zu verteilen und damit weiter zu reduzieren. Und muß daneben noch jede Menge andere Kräfte in Quer und Längsrichtung aufzunehmen. Das ganze ist - sehr grob gesagt - von den Achslasten und der gefahrenen Geschwindigkeit abhängig. In der Regel hat man Schotter von 30 bis 65 mm Durchmesser für Hauptgleise genommen. Weniger wichtige Gleis bekamen 15 bis 30 mm und Nebengleise auch schon mal Gleiskies von 7 bis 50 mm. Schotter heißt gebrochenes, scharfkantiges möglichst würfelartiges Gestein, das sich ineinander verzahnt und ein Tragwerk zur Lastabtragung bildet. Von Schwellenunterkannte beträgt die Schotterschicht 30 cm (Nebenbahnen 20 cm), wobei natürlich bis zur Schwellenoberkannte eingeschottert wird. Unter dieser Schotterschicht kommen in der Regel bis zu 40 cm Kiesschüttungen, die das Wasser ableiten und noch einige andere Funktionen haben. Kiesschichten und Schotterschichten reichen verschieden weit seitlich hinaus, Schotter auf Hauptstrecken bis 40 cm (vom Gleis)- die Kiesschicht entsprechend weiter. Unter die Kiesschicht kommt der Untergrund, der lokal sehr verschieden ist und sowieso alle paar Meter wechseln kann. Prinzipiell waren in der Epoche II die Radlasten und die Geschwindigkeiten noch nicht so hoch. Es ist daher durchaus denkbar, dass man dort nicht überall in den Hauptgleisen Schotter zur Bettung verwendet hat. Zumindest ist dies dort möglich, wo geringe Querkräfte wirken oder diese vom umliegenden Gelände - z.B. in Einschnitten auch aufgenommen werden konnten. Einen Oberbau mit einer Dammschüttung mit Kies wird hingegen auch schon damals eine relativ riskante Sache gewesen sein. Du kannst die das so vorstellen, dass bei gewissen Lasten dann der gesamte Gleisrost regelrecht in einem Kiesbett versinkt oder dasselbe einfach seitlich rausgedrückt wird - was man dann Grundbruch nennt. Ganz abgesehen davon, dass sich ein solches Gleisbett aus Kies nur sehr schwer unterhalten bzw. korrigieren läßt. Ob und wann es erste Typenskizzen zum Oberbau vielleicht schon zur Länderbahnzeit gab, ist mir unbekannt. Aber ich wette die Preußen hatten so etwas. Zur Reichbahnzeit gab es dann Vorschriften über die Anlage des Oberbaues mit Typisierungen. Gruß Bernd

Hatten Sie.
"Bettung: Das Auflager für die Schwellen bildet die Bettung,welche am besten aus einer gepackten Steinunterlage hergestellt wird, auf welche Steinschlag oder, wo solcher vorhanden ist, grober Kies gebracht wird. Bei Mangel an größeren Steinen wird die Bettung durchweg durch Kies und, wenn auch solcher nicht vorhanden ist, aus möglichst grogkörnigem Sand hergestellt"

Entnommen: Brosius und Koch´s Lokomotivführe III Abteilung  1899

Micha

Ich weiss nicht ob s noch Original ist: Am Münchner Nordring beim Euro Industriepark liegen noch Uralte Gleise! 18-Irgendwas´...
CU
WE

Hallo

Unser Karlsruher Rheinhafen ist gerade 100 geworden. Er besitzt ein umfangreiches Gleisnetz und da liegen noch Gleise aus den ersten Tagen. Ein bekannter von mir Arbeitet dort den kann ich mal fragen ob er mich mitnimmt zu diesen Stellen um mal einige Fotos machen zu können. Er erzählt ja oft genug von den maroden Schwellen die man fast durchtreten kann. Möchte es aber nicht versprechen, werde aber mal anfragen ob es möglich ist. Habs ja auch nicht gerade weit ( ca 500m ) Es kann halt noch etwas dauern da ja jetzt Messe Stuttgart und am Folgewochenende gleich die nächste Ausstellung ist. Melde mich dann.....

Gruss Roschi

@ alle

Schönen Dank erstemal, ich bin nun doch schon etwas schlauer. In den nächsten Tagen werde ich wohl mal eine örtliche Bücherei Heimsuchen und dort weiter forschen.

@ Roschi:

Das wäre fein wenn du da was ablichten könntest.


Dank und Gruß,

Günter