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THEMA: Datenpuffer

THEMA: Datenpuffer
Startbeitrag
goerie - 12.05.09 18:47
Hallo,
ich habe schon ein paar Digitaldekoder der Firma Tran verbaut und bin damit grundsätzlich sehr zufrieden. Ein Problem habe ich allerdings. Die Firma wirbt mit einem "Datenpuffer", Zitat: "Der Datenpuffer hält die zuletzt eingestellte Information für min. 30 (dreißig) Sekunden lang ohne Strom aufrecht. Der DCX75D garantiert somit bei verschmutzten Schienen einen sicheren Betrieb ohne wenn und aber. Nie wieder urplötzlich auf der Strecke stecken bleiben und wieder von Fahrstufen 0 an  beschleunigen."
Leider bleibt aber doch die ein oder andere Lok stehen. Eine Nachfrage bei der Firma ergab, dass es eventuell an irgendeinem Kondensator liegt und ich gegebenefalls einen größeren/ stärkeren? einbauen sollte. Das verstehe ich nicht, da ich bislang dachte, der Dekoder übernimmt sämtliche Funktionen und eigentlich ist es ja so, dass eventuell vorhandene Kondensatoren beim Umbau ausgelötet werden.

Kann mir jemand helfen und erzählen, was ich hier falsch verstanden oder falsch gemacht habe und wie eventuell eine Lösung aussieht?

Viele Grüße und herzlcihen Dank im Voraus.

Christian

Hallo Christian,
der Decoder empfängt seine Daten von der Schiene
Die muß er verarbeiten und die Lok fahren lassen.
Dazu braucht er Strom.

Wird der Strom unterbrochen (schlechter Schienenkontakt; Stecker ziehen; Notstop Taste etc.)
schaltet er ab.

Ein Kondensator kann ein wenig Gleich-Strom speichern, so ähnlich wie ein klitze kleine Akku-Batterie.

Mit der Größe des Kondensators ist seine Ladekapazität (Einheit Farad ) gemeint.
Je größer die Kapazität eines Kondesators ist,
             desto mehr Gleich-Strom kann er speichern,
                       desto  länger kann er damit den Decoder versorgen,
                                   und die Lok am fahren halten.


Der Kondensator am Motor ist jedoch nicht zum Stromspeichern da.
Er hat eine sehr geringe Kapazität und dient dem Motor um dessen Störströme zu mildern.

Bis bald
Hans Hans

Nochmal das Zitat: "Der Datenpuffer hält die zuletzt eingestellte Information für min. 30 (dreißig) Sekunden lang ohne Strom aufrecht. Der DCX75D garantiert somit bei verschmutzten Schienen einen sicheren Betrieb ohne wenn und aber. Nie wieder urplötzlich auf der Strecke stecken bleiben und wieder von Fahrstufen 0 an  beschleunigen."
Verstehen tue ich das nicht. Was nützen einem, wenn die Daten 30 s gespeichert bleiben, der Motor aber wegen verschmutzter Gleise aber trotzdem keinen Strom bekommt und die Lok folglich stehen bleibt? Wenn man schnell genug reagiert und die Lok anschiebt, dann vielleicht, wenn noch die Fahrstufe stimmt. Aber dann stimmt der letzte Satz nicht von wegen nie wieder auf der Strecke stehen bleiben. Da muss also nicht nur der Datenspeicher gepuffert werden, sondern auch der Strom für den Motor. Und wenn Tran damit wirbt, dass das so ist, dann sollen sie auch den entsprechenden Kondensator einbauen. Aber rechnen wir mal: Nehmen wir einen Motor mit 250 mA. Bei 30 s sind das 7.5 Coulomb (Q = I x t). Bei 12 V brauche ich einen Kondensator mit 0.625 F (C = Q / U). Wie bitte soll der auf einen Dekoder passen, geschweige denn in eine Lok? Oder habe ich mich verrechnet?
Christian: frag nochmal bei Tran nach, wie das o.g. Zitat zu verstehen ist.

Grüße,
Dietmar
> Verstehen tue ich das nicht. Was nützen einem, wenn die Daten 30 s gespeichert bleiben, der Motor aber wegen verschmutzter Gleise aber trotzdem keinen Strom bekommt und die Lok folglich stehen bleibt?

Wenn die Lok so lange keinen Strom bekommt, daß sie stehen bleibt, hilft der Datenpuffer wirklich nicht viel. Aber ohne Datenpuffer führt die kleinste Stromunterbrechung (auch wenn die Lok die stromlose Stelle mit Schwung überfahren würde) dazu, daß der Decoder die Lok anhält, um danach erst wieder von Null auf die eingestellte Geschwindigkeit zu beschleunigen. Das kann er natürlich nur, wenn die Lok wieder Kontakt hat, aber dieses Verhalten kommt bei jeder Stromunterbrechung wieder und verdirbt jeden Fahrspaß.
Der Kondensator puffert lediglich den Steuerstrom des Decoders, nicht den Arbeitsstrom.

mfg
Andre
N'abend

Zitat

Nie wieder urplötzlich auf der Strecke stecken bleiben und wieder von Fahrstufen 0 an  beschleunigen.



Das ist der entscheidene Satz meiner Meinung nach. Klar, hat die Lok keinen Strom dreht sich der Motor nicht, aber hier geht es doch einfach nur um das Überbrücken _kurzfristiger_ Unterbrechungen. Die Lok ist doch in Bewegung, wenn jetzt urplötzlich mal kein wirklicher Kontakt mehr zum Gleis vorhanden ist, sie also stomlos ist, dann rutscht sie doch quasie einfach weiter durch ihre eigene Massenträgheit, die gezogenen Wagen drücken noch zusätzlich. Oder glaubst du, wenn kein Strom mehr am Gleis hängt, bleibt die Lok genau an dieser Stelle wie festgenagelt stehen? Sie bekommt meist doch auf den nächstem mm Gleis dann wieder ihren Saft

So wie ich das in den ganzen Jahren verstanden habe ist es bei manchen Dekodern halt so, das diese bei der kleinsten Unterbrechung ihre momentane Fahrstufe verlieren, quasie einen Neustart hinlegen, das Gleissignal auswerten, da dann sehen "Aha, ich soll auf Fahrstufe 97 gehen, bin gerade aber erst eingeschaltet worden (ich stehe also und bin abfahrbereit), also fange ich mal bei 0 an zu beschleunigen". Dieser kleine Kondensator hat also wohl nicht die Aufgabe den Motor weiter anzutreiben sondern nur die aktuell erreichte Fahrstufe zu halten, damit der Controller gerade nicht von 0 auf 97 beschleunigt, sondern z.B. halt noch "in Erinnerung" hat, er war gerade bei Fahrstufe 66 und setzt ab dort dann seine Beschleunigung auf die 97 fort.

Von Lenz gibt es doch den Dekoder Gold, da kann man dann auch so einen Kondensator anlöten. Hab ich mir auch mal geholt, aber beim besten Willen auch keine so wirkliche Idee, wo der untergebracht werden soll, könnte vielleicht in den direkt folgenden Güterwagen eingebaut werden *smile*.

MfG, Thomas

Edit: Oh, da war Andre beim tippen aber schneller *smile*
Hallo,

Datenpuffer bedeutet, dass der Decoder den letzten Betriebszustand im Prozessor abspeichert und beim erneuten Einschalten dort weiter macht wo er aufgehört hat, ohne das Digitalsignal zu beachten, soferne nicht die 30 sec abgelaufen sind.
Das ist also nicht als "Akku" für den Motor zu verstehen. Man kann an den Decoder aber einen Kondensator (= Energiespeicher) anschließen, diese sind jedoch mechanisch so gross dass sie just dann nicht in die Modelle rein passen, wo deren Funktion dringen nötig wäre.

Grüße, Peter W.
Hallo zusammen,

vielen Dank für die superschnellen und erhellenden Antworten.

Ich glaube, ich habe verstanden, dass nur saubere Gleise und möglichst kurze oder gar keine Gleisunterbrechungen den gewünschten Effekt, Lok bleibt nicht stehen, bringen. Ich hatte halt gehofft, mit dem Einbau dieses Decoders auch solche Probleme, wie nicht polarisiertes Weichenherzstück, insbesondere bei Bogenweichen, in den Griff zu kriegen.

Muss ich wohl weiterhoffen oder ein anderes Gleissystem als Minitrix verwenden. Bin halt nicht so der geschickte Bastler, um selbst eine Herzstück zu polarisieren ...

Trotzdem noch einmal vielen Dank.

Christian
Das Problem wirst Du nie ganz in den Griff bekommen. So saubere Gleise gibt es gar nicht. Die einzige Möglichkeit ist, einen vernünftigen (eben einen gepufferten) Decoder einzubauen.

mfg
Andre

PS: Nachträglich ein isoliertes Herzstück zu einem stromführenden umzubauen, stelle ich mir auch nicht gerade einfach vor.
@6: genau das mit den nicht-polarisierten Herzstücken hätte ich auch gedacht. Die sind nicht sonderlich lange, d.h. mit etwas Schwung kommt man da eigentlich innerhalb der 30 s Pufferzeit locker drüber (ausser bei einer langsamen Rangierfahrt, weil da der notwendige Auslauf fehlt). Wenn man da nicht innerhalb einiger zehntel Sekunden drüber rutscht, bleibt man sowieso hängen. Deswegen sind die 30 s eigentlich weit auf der sicheren Seite.
Was sind das für Loks, mit denen du hängen bleibst und wie groß ist bei denen der Abstand zwischen dem ersten und dem letzten Radschleifer? Ist der größer als das Herzstück, müsste die Lok drüber kommen,
meint
Dietmar
Hallo,

Zitat

Das ist also nicht als "Akku" für den Motor zu verstehen.



Das habe ich auch nicht erklärt.  Nicht der Motorstrom wird gepuffert.


Hans Hans
Hallo Dietmar
Zitat

(ausser bei einer langsamen Rangierfahrt, weil da der notwendige Auslauf fehlt). Wenn man da nicht innerhalb einiger zehntel Sekunden drüber rutscht, bleibt man sowieso hängen.


Schau mal hier, da muss nichts rutschen, wenn entsprechendes Gleis- bzw. Weichenmaterial verbaut ist.
http://www.myvideo.de/watch/6079907/Baureihe_360

Gruß
Tomi
Hallo,
gibt es Bogenweichen mit polarisierten Herzstücken?

Von Arnold/Hornold?

Hans Hans
Hallo Hans

Ja, zumindest war das vor vielen Jahren so, wie auch die normalen Weichen von Arnold.

Gruß
Tomi (der von Arnold-Weichen nicht so begeistert war)
@10 Tomi
sind das Gleise mit nicht-polarisiertem Herzstück, so wie sie in @6 das Problem verursachten?

Als ich meine V60 gekauft habe, habe ich sie im Laden auf dem Testkreis über eine Weiche fahren lassen. Leider hat nicht jeder Laden eine Weiche in der Teststrecke mit Weiche. Okay, die war polarisiert, aber immer noch besser als nur 50 cm gerade Schiene.

Dietmar
Auch von Fleischmann, aber nur Radius 1/2.
Die "großen" R 3/4 von Trix haben nur ein ellenlanges Kunststoff-Herzstück.

@ Tomi: ganz schön schnell Deine Rangierlok, geht es etwas langsamer? ...
Hallo Dietmar,
es sind leider ganz unterschiedliche Loks, die Probleme machen. Und das, obwohl die Stromabnahme eigentlich wegen der genügend großen Abstände zwischen dem vordersten und dem hintersten Schleifer gewährleistet sein sollte. Ich werde es mal mit einer Bogenweiche von Fleischmann mit pol. Herzstück versuchen. Die Radien ähneln denen von Minitrix und den Rest kann man mit Flexgleis ausgleichen.
Peco hat auch Bodenweichen mit pol. Herzstück.
Gruß.
Christian
Hallo Dietmar

Es handelt sich hierbei um Peco-Weichen. Die mittlere und rechte (ist schlecht zu erkennen) Weiche werden über die Weichenzungen mit Strom versorgt, die linke Weiche ist, wie schon in einigen anderen Threads erwähnt, umgebaut. D.h., die Stromversorgung nach dem Herzstück bis zu den Weichenzungen wird separat eingespeist.
Bei sauberen Gleisen bzw. Weichenzungen gibt es bei den nicht umgebauten Weichen keinerlei Probleme bezüglich Stromunterbrechungen. Nichtmal bei dieser Lok von Hobbytrain, obwohl man hier schon öfter etwas diesbezüglich gelesen hat. Meine Lok wurde, was die Stromabnahme betrifft, weder umgebaut noch anderweitig verändert. Gekauft, Decoder rein und losfahren.

Gruß
Tomi (der das nächste mal für Peter ein Filmchen dreht, in dem sie noch langsamer über die Weichen fährt)


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