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THEMA: RS-Bus: wie verlegen

THEMA: RS-Bus: wie verlegen
Startbeitrag
Lio - 12.09.09 20:38
Hallo,

demnächst steht bei mir an, den RS-Bus zu verlegen.

Da ich einerseits entsprechendes Kabel vorrätig habe, andererseits die bisher an den Segmentgrenzen verwendeten Steckersysteme 0,7 qmm - Zwillingslitzen locker verkraften, würde ich diese für den RS-Bus verwenden.

Was meint ihr, gibt es da Probleme? Der Bus würde im Endausbau ca. 15m lang werden und muss weitestgehend parallel zur Digitalspannungsversorgung der Anlage verlegt werden. Soll ich die Kabel verdrillen (nun ja, eher verdrehen)?

Geschirmte Netzwerkkabel (CAT5) wären eine Alternative, allerdings gefällt mir das "Handling" dieser Kabel nicht - ich müsste ja immer einen T-Anschluss realisieren, um von den Meldern in die Kabel einzuspeisen. Aber vielleicht habt ihr hier auch eine Idee (diese 2-auf-1-Stecker könnten zum Ausfädeln benutzt werden).

Viele Grüße
Frank

Hallo Frank,
wegen dem RS-Bus nehme ich an, dass es sich um Lenz handelt. Da habe ich z.Zt. folgendes Problem:
Die Rückmeldemodule fingen an zu blinken, es gab kein Signal mehr von den Rückmeldern zur Zentrale. Auf Nachfrage beim Lenz-Service wurde mir mitgeteilt:  "Ab einer gewissen Ausdehnung der RS-Bus-Verdrahtung ist es zu empfehlen, die RS-Leitungen als abgeschirmtes Kabel auszuführen (Klemme R an den Schirm, Klemme S an Innenleiter)".
Das mache ich z.Zt. und nachdem ich ca. die Hälfte so umgestellt hatte, war es mit der Blinkerei vorbei. In der Betriebsanleitung wird gefordert, die RS-Kabel zu verdrillen und möglichst getrennt von dem Digitalsignal zu verlegen. Verdrillt hatte ich sie, allerdings gab es viele Kreuzungen mit dem übrigen Verdrahtung.
Viele Grüße
Friedhelm
Bei mir liegen sie direkt neben den Kabel vom "Digitalstrom".
D.h. 2 Kabel, einmal fürs Gleis, einmal für Schaltdecoder.
Dazu die 16V Versorgung für die Schaltdecoder.
Habe deshalb 2 Adrige,geschirmte Leitung verwendet.
Aufbau bei mir Sternförmig, max 6-7m.

Viele Grüße
Micha
Hallo Frank,
Cat5 Kabel geht gut. Kann man ohne die systemtypischen Stecker verwenden. Einfach die Enden auf Lochraster-Platinenschnipsel löten und von dort die weitere Verdrahtung vornehmen. Für trennbare Stellen kann an dem Platinchen dann einfach eine RJ45 Buchse aufgelötet werden. Und zum Verbinden passen dann preiswerte "Pätschkabel".
Gruß
Herbert

PS: Fast vergessen: nicht benötigte Adern im Kabel auf "Masse" legen, um Störungen durch "freie Antennen" zu verhindern.
Danke für eure Antworten,

@1: Ja, es ist Lenz.
@3: Es sind ja eine ganze Menge von Drähten übrig (Netzwerkkabel haben glaube ich 8 Drähte) - verstehe ich dich richtig, dass du 1 + 1 benutzen würdest und die restlichen 6 an Masse? Was wäre dann Masse  - die Schirmung wie in #1? Dann wären praktisch 1 Draht S und 7 Drähte R?

Viele Grüße
Frank
Ich glaub nicht ganz.
Bei #1 ist es ein Kabel einem Leiter und Schirm, ähnlich Antennenkabel.
Bei mir sind es zwei Leiter + Schirm.
Bei den Datenkabeln nimmst du zwei der Adern für RS, die restlichen Adern
mit Schirm auf Masse oder Erde.
Mein Schirm ist z.B. gerdet. Achtung, Schirme immer nur einseitig Erden.

Viele Grüße
Micha
Hallo Micha,

noch eine kleine Erleuchtung brauche ich: wo erde ich? Irgend ein Potenzial des Digitalsystems, gar der Masseanschluss des (230V-)Hausnetzes? Oder einfach die "tatsächliche" Erde, also z.B. mein Fußboden, die Wand ...

Viele Grüße
Frank

(Ihr seht, Elektrotechnik ist nicht meine Stärke)
Wenn Du nur den Schirm nimmst, gegen Erde des Hausnetzes.
Das Problem kann aber sein, das du keinen Anschluss dafür hast.
Die meisten Geräte haben heutzutage Eurostecker, die haben keine Erde.

Micha
Hallo Frank,
wie ich schon schrieb, lt. Aussage vom Lenz-Service R als Schirm, S als Innenleiter. Das habe ich so gemacht und das Geblinke war beendet.
Gruß
Friedhelm
Mal eine kleine Begriffserklärung, und wo sie her kommen:
Masse:
Diese Begriff stammt noch aus den Zeiten der Röhrengeräte auf Metallchassis und wird heute noch in der selben Bedeutung zB. in der KFZ-Elektrik verwendet.
Als Masse wird hier der alles Tragende Metallrahmen bezeichnet, der gleichzeitig als gemeinsamer Rückleiter genutzt wird. Damit muß man auch beim messen meist nicht erst nach dem Bezugspunkt suchen, sondern misst einfach den Messpunkt gegen diesen Matallrahmen/Masse. Heute, wo in der Elektronik kaum noch mit solchen Metallchassis gearbeitet wird, wird immer noch das gemeinsame Bezugspotential, auf dem sich alles Bezieht, als Masse bezeichnet. Dabei ist eigentlich egal, ob man +Ub oder -Ub als masse nutzt. Bei Mehreren Arbeitsspannungen wird der Punkt als Masse gewählt, wo sich alle Spannungen drauf beziehen.

Erde:
Erde bedeutet eigentlich das, was das Wort aussagt. In der Starkstromelektrik wird  als Erde bzw. Potential Erde (PE) alles bezeichnet, was elektrisch leitend mit dem Erdboden niederohmig verbunden ist. Der eigentliche Erdanschluß ist ein ca. 1,5m langer Stab, der in das Erdreich gesteckt wurde.  
In der HF-Technik wird  die Erde als Gegenpol zu einer Antenne genutzt. Dabei Bildet die Sendeantenne mit der Sendererde einen "offenen" Kondensator, zwischen dem sich ein Elektrisches Feld mit den Signalen aufbaut. Auf der Empfängerseite Bilden auch wieder Antenne und Erde einen "offenen" Kondensator, der jetzt das Elektrische Feld aufnimmt.

Da nun im Empfänger der Erdanschluß auch Gleichzeitig das Bezugspotential für alle anderen Bausteine ist, wird oft Masse und Erde für ein und das selbe Potential genutzt.
Wenn also hier im Mobabereich von Masse oder Erde gesprochen wird, so ist der Bezugspunkt für die Stromversorgung oder die Signale gemeint. Eine Direkte Verbindung mit der Erde des Starkstromnetzes (wobei wir in der Wohnung eigendlich nur ein Niederspannungsnetz haben), ist aus Sicherheitstechnischen gründen sogar verboten, da wir hier mit einer Potentialfreien Kleinspannung arbeiten. Das heißt, das eine Kleinspannung ohne direkte Verbindung zur Erde genutzt wird.
Warum nun dieser Widerspruch?  
Wenn in der  Versorgungsinstallation ein Fehler in der Erdung auftreten würde, könnte der PE-Anschluß durchaus nicht Mehr das Potential Erde führen, sondern einige Hundert Volt annehmen. Berührt man nun die Kleinspannung die mit dem Defekten PE verbunden ist, so stellt man selbst eine Verbindung mit PE über seinen Körper her (und eventuell sogar über Heitzungsrohre an einem Intakten PE sehr niederohmig), und würde somit schaden Nehmen, da aber die Kleinspannung Potentialfrei ist, kann hier keine gefährliche Verbindung entstehen

Also, Erde oder Masse im Bereich der Moba bezieht sich auf den Bezugspunkt aller Mobakomponenten, aber nicht auf die Erde (PE) der Hausinstallation..
Hallo,

zur PE: Bei schutzgeerdeten Geräten, z.B. Haushaltsgeräte und PCs, sind Gehäuse und Masse immer mit der Schutzerde verbunden. Bei Verwendung von PC-Steuerungen auf der Modellbahn, sowie Boostern mit durchgehender Masse und Interfaces ohne Optokoppler, liegt eine Schiene auf PE (bzw. bei Märklin beide Schienen).

Potentialunterschiede zwischen Boden und PE sind grundsätzlich lebensgefährlich, daher wird versucht, diese durch Mehrfacherdung sowie Erdungs-Sammelschienen und Potentialausgleichsleitungen zu unterdrücken.

Grüße, Peter W.
Hallo,

habt vielen Dank, jetzt muss ich die letzten beiden Posts noch verarbeiten.

@Friedhelm: hast recht mit der wiederholten Aussage: das allein wird wohl reichen (Lenz hat es mir übrigens bestätigt und zum CAT5-Kabel geraten)

@Peter & ptbahn: Die verbleibende Frage des Anschlusses der Schirmung an Masse scheint wohl optional zu sein (falls die Schirmung mit R allein nicht hilft).  Falls ihr noch etwas Geduld mit mir habt: wie finde ich nun heraus, welches Bezugspotenzial meine Modellbahn hat: Wie Peter schrieb, ist es _eine_ Schiene  - nur welche? (Eine hat ja J und die andere K, um in der Lenz´schen Terminologie zu sprechen.

Viele Grüße
Frank
Guten Morgen,

auch ich habe im Augenblick derbe Probleme mit dem RS-Bus. Auf meiner Anlage hatte ich bisher zwei Gleisbelegtmelder von Bluecher (GBM 16 X -8A) . Alles klappte gut. Nachdem ich jetzt einen dritten GBM eingebaut habe, funktioniert nichts mehr. Dieser dritte GBM sitzt am nächsten an der LENZ-Zentrale. Ich habe alles so verkabelt wie ihr hier schon beschrieben habt: CAT5-Kabel, nicht benötigte Adern geerdet und die Abschirmung an R. Allerdings habe ich für die Steuerleitungen jeweils 2 verdrillte Adern genommen, z.B blau/weiß und weiß für P und braun/weiß und braun für Q. Kann es daran liegen?
Ich überlege jetzt schon, das CAT5-Kabel durch ein flexibles Koax-Kabel zu ersetzen.

Habt ihr eventuell noch eine Idee?

Viele Grüße
Gerd
Hallo Gerd,
die RS SIgnalleitungen müssen "mit sich selbst" verdrillt sein. Sonst kann sich der "Drilleffekt" aufheben. Bevor Du nun alles auseinander pflückst, lege die RS Leitung doch einfach mal durchgehend auf ein "Drillpärchen" und alles anderen Drähte auf  "GND" (Ground=Masse).

Gruß Herbert
Hallo Herbert,

das wird's gewesen sein!

Nach deinem Tipp habe ich alles neu angeklemmt und es funktioniert im Augenblick alles. Am Wochenende werde ich noch mal genau testen.

Erst mal herzlichen Dank! Viele Grüße

Gerd
Hallo!

Na dann hole ich mal den Thread wieder aus der Versenkung.
Ich bin gerade dabei das Material für die RS-Bus Verkabelung einzukaufen.

Hierbei habe ich vor folgendes Kabel zu verlegen:
http://www.conrad.at/ce/de/product/602289/UNITR...areaSearchDetail=005

Jetzt habe ich hier in dem Thread gelesen, dass man den Schirm auf R legen und S als Innenleiter nehmen sollte. Das würde doch bedeuten, dass ich mit "einfachen" Coaxialkabeln genauso mein Auslangen finde... oder übersehe ich da etwas?

Lg Stefan
Hallo Sefan,

das Kabel ist schön, aber aus der Automatisierungstechnik kenne den Grundsatz "wo Profibus drauf steht wird es teuer".
Ein einfaches 2polig geschirmtes Kabel tut es doch allemal:
http://www.conrad.at/ce/de/product/601566/DATEN...-LIYCY-2X014/2510540

Grüße, Peter W.


Danke für den Hinweis. Ich wollte halt sicher gehen dass ich nicht die Arbeit doppelt machen muss.
Wie schaut es mit dem Schrim aus? Lege ich den zusätzlich auf R oder schließe ich den garnicht erst an?

2 Fragen noch dazu...
Wie kann ich am besten an den Modulübergängen Steckverbindungen realisieren?
Und wie realisiere ich am besten einen "Verteiler" ("Y" Stecker oder dergleichen würden mir vom Prinzip her schon reichen)

lg Stefan
Hallo Stefan,
ich habe das Kabel, zu dem Peter W. den link geschickt hat, genommen. Nach Aussage von Lenz, vgl. Beitrag 1, soll R auf dem Schirm (=Außenleiter) liegen. Ich habe deshalb die beiden innen liegenden Litzen verbunden. Es sollte auch kein Problem darstellen, die Innenleiter mit R und S zu verbinden und den Außenleiter zusätzlich mit R.
Viele Grüße
Friedhelm
Ja na wenn ich die beiden Innenleiter mit S einspeise und über den Schirm R laufen lasse, kann ich ja gleich ein Koaxialkabel nehmen... wenn das funktioniert, müsste das doch die billigste Lösung sein!?

Lg Stefan

Edit:
War vorschnell. der Laufmeter Koaxialkabel ist doch teurer...
Hallo Stefan,
wenn Du das "Flachkabel 2 x 1pol. geschirmt" teilst, ist das mit 7,5 Cent / m wohl die billigste Lösung:
http://www.kab24.de/kabel-adapter/rub1~Sonstige...109321307533505.html

Es grüßt RainerNRW
Hallo,

Das Audiokabel ist meiner Meinung nach ungeeignet weil die beiden Innenleiter verseilt gehören.

Grüße, Peter W.
@21
Hallo Peter,
eine Verseilung der zwei Leiter ist nicht erforderlich, wenn sie geschirmt sind, bzw. ein Koaxkabel ist gleichwertig.
Vielleicht habe ich das etwas unverständlich geschrieben, dass es mir darum ging, eine preiswerte Alternative für Koax-Kabel zu finden.
Das Audio-Flachkabel besteht aus zwei einzeln geschirmten Litzen, deren äußerer Mäntel nur durch einen dünnen Steg verbunden sind. Die beiden Teile kann man in der Regel problemlos auf voller Länge auseinanderziehen. Dann hat man zwei Stücke mit je einem geschirmten Innenleiter. Das entspricht elektrisch einem für das Signal auf dem RS-Bus völlig ausreichenden Koaxkabel.

Es grüßt RainerNRW
Hallo Zusammen

bei entsprechender Verlegung ist sogar ungeschirmtes Lautsprecherkabel für den RS-Bus geeignet. Dies ist bei meiner Testanlage seit Jahren so im Einsatz.
Allerdings rate ich bei der eigentlichen Anlage dann doch zur besseren, geschirmten Variante.

Viele Grüße
Tomi


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