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THEMA: Grundsatzfrage Weichenrückmeldung

THEMA: Grundsatzfrage Weichenrückmeldung
Startbeitrag
MichaelL - 22.09.09 15:03
Hallo,

alle mir bisher bekannten Weichenrückmeldungen werten beide Endlagen der Weichen aus.
Mir ist schon klar, dass dies der Betriebssicherheit dient weil man so theoretisch einwandfrei erkennt, dass die Weiche korrekt gestellt wurde (? Ist das wirklich so - oder gibts da trotzdem Fehlstellungen?).

Für eine automatische Steuerung müsste doch eigentlich eine Endstellung auch reichen - unterstützen das die bekannten Softwaresteuerungen nicht?

Ich frage deshalb, weil dies die Anzahl der Rückmelder ja halbieren würde und damit die Kosten anfänglich mal klein gehalten werden können.

Lg,
  Michael

Hallo Michael,

wenn ich deinen Gedankengang richtig deute, dann heisst das: wenn die Weiche nicht in der einen Position steht, dann steht sie in der anderen.
Soweit ist das richtig. Aber: Weichen sind mechanische Bauteile und somit elektrisch nicht immer betriebssicher. Was ist, wenn es ein Kontaktproblem gibt. Die Weiche steht in Stellung A, es gibt keinen Kontakt, also schließt du daraus, dass sie in Stellung B stehen muss. Tut sie aber nicht. Das kann man mit Rückmeldern sehen, die beide Stellungen überwachen.

Grüße,
Dietmar
Hallo Michael,
ich habe nur Weichendecoder mit Rückmeldung. Anfangs war ich davon überzeugt, denn ich sah im Stellwerk des Traincontroller wie die Weichen standen. Blockierte eine Weiche, so fiel sie auch auf dem Bildschirm in die Ausgangsstellung zurück, auch bei Umschalten von Hand war das auf dem Bildschirm zu sehen.
Anders beim Schalten ganzer Weichenstraßen, die Weichenstraße wurde als gestellt gemeldet, auch wenn eine Weiche hängengeblieben war. Das ist auch so bei automatisierten Zugfahrten. Macht eine Weiche Probleme, fährt der Zug trotzdem und es gibt einen Einsatz für den einarmigen Rettungskran. Möglicherweise kann eine andere Software die Rückmeldungen auch in den Fällen auswerten. Herr Freiwald hat mir in dieser Richtung aber auf einem Messestand keine Hoffnung gemacht.
Fazit: Die Rückmeldung der Weichenstellung ist nur in begrenztem Umfang eine Sicherung. In den Normalfällen geht die Software (Traincontroller) davon aus, dass die Weiche nach dem Stellbefehl auch richtig steht.
Gruß
Friedhelm
Hallo Zusammen

Zur Weichenlagemeldung gibt es (soweit ich das beurteilen kann) geteilte Meinungen. Ich persönlich vertrete aber die Meinung, dass eine Lagemeldung über den Weichendecoder KEINE zusätzliche Sicherheit bringt. Wenn gute Weichendecoder und gute Weichenantriebe verwendet werden, dann gibts im normalfall keine Gründe, die Weichenlage extra nochmal zu melden.
Anders wäre es mit einer echten Weichenlagemeldung. Hier müsste man dann die tatsächliche Lage der Weichenzungen überwachen. Ich habe da schon vor längerer zeit einige Tests gemacht, die teilweise sogar erfolgreich waren, jedoch ist der Aufwand für eine solche echte Lagemeldung viel zu groß im Verhältnis dazu, was es dem "Fahrdienstleiter" bringt.
Hintergrund meiner Tests der echten Lagemeldung war, dass meine anfangs verwendeten Antriebe einfach nicht sicher genug waren. Seit ich Servoantriebe verwende, hatte ich noch keine Fehlstellung der Weichen. Daher ist die Testreihe auch beendet worden.
Bei mittelgroßen Anlagen, die eventuell noch mit einer einzigen Zentrale arbeiten, kommt diese dann auch schnell an ihre Grenzen, wenn viele Weichen auf der Anlage verbaut sind.

Viele Grüße
Tomi
Hallo zusammen,

ich kann mich der Äußerung von Tomi nur anschließen:
sinnvoll ist   n u r   eine Kontolle der Weichenzungen, wie die Antriebe stehen, ist eine andere Sache.

Grüße Michael Peters
Hallo,

tatsächlich reicht für den Modellbahnbetrieb aus, bei einem zuverlässigen Antrieb und einer zuverlässigen Übertragung seiner Stellkräfte auch sofort auf eine ausreichende Endlage der Weichenzungen zu schließen. Die Restfälle, die damit nicht erschlagen werden, sind für unsere Sicherheitsansprüche allemal ausreichend - solang die Preiserreisenden keinen Juristen finden, der uns Betreiber (und Aufsichtsbehörde in einer Person) verklagt.

Rein des Gedankenspiels wegen hatte ich mal in http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show...b1=endlagenpr%FCfung eine Idee zur Endlagenprüfung zur Diskussion gestellt - leider gab es keine Rückmeldung

Viele Grüße
Frank
Hallo Frank

So in etwa, wie Du es in Deinem Thread schreibst, habe ich es auch gemacht. Allerdings gehe ich da nicht bis zum Herzstück sondern ich trenne zwischen Herzstück und Zunge nochmals auf.
Hier ist es allerdings dann so, wie Du ja auch schon erkannt hast, dass es bei Schmutz oder dergleichen u. U. Probleme geben kann.
Es gibt auch noch andere ähnliche Methoden, die aber dann für technische (elektronische) Laien nicht mehr ganz so verständlich sind. Da kann man z.B. Mikrokurzschlüsse oder den Widerstand auswerten und erhält dadurch auch im Prinzip eine Lagemeldung.
Aber wie schon geschrieben, ist der Aufwand einfach zu groß für den Nutzen den man dadurch hat.
Meiner Ansicht nach ist der Einbau von zuverlässigen Weichenantrieben sinnvoller.

Viele Grüße
Tomi
Hallo Zusammen,

wenn ich Euch richtig verstanden habe ist eine Weichenrückmeldung (ohne Zungenprüfung, das ist mir dann doch zu aufwendig) zwar nett aber man kann sie auch einsparen.
D.h. Softwareseitig stellt man die Weichen zu Begin des Fahrbetriebs einfach so wie man sie braucht.

Viele Grüße,
  Michael
Hallo Michael

Genau so ist es.
Beispiel: Du hast einen "Billig"-Antrieb verbaut und einen Decoder, der mit Lagerückmeldung ausgestattet ist. Jetzt kommt vom System bzw. PC ein Signal, welches das Umschalten der Weiche veranlasst. Die Weiche schaltet, der PC bzw. die Software zeigt Dir die geschaltete Weiche an, aber der "Billig"-Antrieb hält die Zunge nicht in der Endlage (springt also wieder ein Stück zurück), dann würde Dir hier die Lagemeldung nichts nützen.
Wenn es sich um eine ECHTE Lagemeldung handeln würde, dann würde die Software erkennen, dass die Zunge nicht an der Backenschiene anliegt.
Aufgrund des Aufwandes, welcher betrieben werden müsste um eine echte Lagemeldung zu bekommen, ist es eher ratsam, wie schon weiter oben geschrieben, einen besseren bzw. qualitativ guten Antrieb zu nutzen.

Welche Software verwendest Du? Bei mir ist es so, dass ich zu Beginn des Fahrbetriebs eine Synchronisation mit der Anlage vornehme. Da werden alle Weichen durchgeschaltet und somit hat jede Weiche ihre richtige Lage.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen.

Viele Grüße
Tomi
Hallo Tomi,

ich habe noch gar keine Software. Bin aber gerade dabei den Bedarf an Rückmeldern zu bestimmen. Bei einer Weiche wären das eigentlich 2 Rückmelder pro Stück was die Kosten rasch in die Höhe treibt.
Ich denke auf Grund des bisher gelesenen werde ich auf die Weichenrückmelder schlicht verzichten. Optisch kann ich ja die einfache LED-Anzeige machen - was zumindest bei händischen Steuerung ein wenig hilft. Bei der digitalen würde ich auch eher in Richtung initialer Weichenschaltung tendieren.

Habt mir schon geholfen!

Danke,
   Michael


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