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THEMA: Digitales Schalten

THEMA: Digitales Schalten
Startbeitrag
hjaelte [Gast] - 21.11.03 13:55
Hallo.
Ich habe eine Frage zum digitalen Schalten.
Da ich vorhabe, demnächst eine Modulanlage zu bauen, bietet sich das digitale System ja geradezu an, oder? Denn wenn ich das richtig verstanden habe, kann ich an jeder Stelle der Anlage einfach zwei Kabel ans Gleis anschließen und darüber alle Funktionen steuern.
Ich müsste also nur gar keine Kabel an das nächste Modul weitergeben, sondern einfach nur die Schienen miteinander verbinden und dann auf jedem Modull zwei Leitungen ans Gleis legen, und schon kann ich alles dort befindliche an-, aus-, und umschalten.
Stimmt das soweit, oder habe ich das falsch verstanden?
Danke schonmal.

Das stimmt so. Ich würde aber dennoch parallel zu den Schienen eine Sammelleitung mit grossem Querschnitt (z.B. Einziehdraht 2,5 mm²) durchführen, damit der Schaltstrom nicht über die Schienen läuft.

Grüße, Peter W.
Guten Abend,

na nun bin ich aber überrascht, ich hätte geschworen, dass Peter W. von dieser Lösung abrät.
Alle Fachliteratur und Foren raten doch von der Lösung ab, Züge und Weichen über EINE Leitung zu steuern. Es geht zwar in der Theorie, in der Praxis allerdings kommt es wohl immer wieder zu Störungen.
Die meisten Stimmen dazu empfehlen sogar ganz getrennte Systeme, also eine Steuerung (evtl. noch mit Booster) für die Züge und eine GESONDERTE Zentrale zur Weichen-/Signalsteuerung.

Ich selbst bin noch immer mit meinem Testkreis beschäftigt, hier habe ich auch alle Leitungen getrennt verlegt, erst an der Zentrale (IB) zusammengeführt.

Trotzdem spart man natürlich jede Menge Kabel, denn pro Modul brauchen nur 4 (und da hat Peter wirklich recht) mind. 2,5 mm Leitungen gelegt werden, die arbeiten dann wie ein BUS-System.

Bin mal gespannt, ob es noch andere Informationen hierzu geben wird...

Liebe Grüße,
Ralli aus Hamburg

getrente Kabel ja (wobei die eine oder andere Weiche in der Pampa wohl kein Weltuntergang ist), aber getrennte Zentrale ist imho mehr als überflüssig.
Danke Kai, ich habe trotzdem grade mal (parallel zu Deiner Antwort) einen neuen Thread gestartet. Mal sehen, was da so erzählt wird.

Gruß,
Ralli aus Hamburg
Hallo,

ich würde den Strom auch über eine Zwillingsleitung abgreifen (wobei ich eine Leitung für Fahren und Schalten für ausreichend halte, bzw. je Booster eine). Auch finde ich den Querschnitt von 2,5 mm² heftig. 1 mm² müsste reichen, das macht dann bei 3 A ein Spannungsabfall von 0,1 V je Meter.

Viele Grüße Joni
RalliHH,

es ist die Frage was man machen will. Wenn der Booster genug her gibt und der Leitungsquerschnitt ausreicht, kann man auch Weichen schalten.
Es kann sowieso pro Geber (Handregler, Weichenkeyboard, Computerinterface) nur 1 Antrieb zu einem Zeitpunkt einen Schaltbefehl erhalten, auch Weichenstrassen werden der Reihe nach durchgeschaltet. Damit ist der Gesamtstrom gleich der Anzahl der Regler, die Schaltbefehle absenden können, mal dem grössten Spitzenstrom eines einzelnen Antriebs.
Bei Verwendung von Motorantrieben summieren sich die Ströme etwas, da eine gewissen Anzahl von Weichen parallel einlaufen.

Da aber in N der Strombedarf der Triebfahrzeuge nicht so dramatisch ist wie etwa in H0 oder gar LGB; haben wir NaNobahner viel mehr Leistungsreserve, auch bei Verwendung von "Spielzeug" Equipment.

@Joni,

was hast Du gegen die 2,5 mm² ? Was ist einfacher als einen 08/15 Einziehdraht zu verwenden, den man in jedem Baumarkt bekommt?

Digitale Grüße, Peter W.
Grundsätzlich spricht nichts dagegen mit dem Digitalstrom auch zu schalten. Es ist wie immer eine Preisfrage. Der Digitalstrom wird von einem Booster erzeugt, der natürlich nur eine begrenzte Leitung abgeben kann.
Wenn der Booster überlastet wird schaltet er ab, das kann passieren, wenn man schon eine relativ hohe Grundlast durch Loks, beleuchtete Wagen und Signalen auf der Anlage betreibt und zusätzlich noch eine Weiche mit stromfressendem Spulenantrieb schalten möchte. Dann kann es dunkel werden.
Spulenantriebe haben noch eine unangenehmen Eigenschaft: Sie erzeugen beim Schalten elektrische Störungen. Die Störungen können sich auf die anderen Digitalverbraucher auswirken, z.B. Loks reagieren nicht mehr richtig, andere Schaltbausteine lösen ungewollt aus.
Daher sollte man die Stromversorgung zu Schalten von der zum Fahren entkoppeln. 2 Digitalsysteme halte ich für übertrieben, wobei es Fälle gibt, bei denen das angeraten ist, z.B. Fremo-Modulanlagen.
Es gibt zum entkoppeln 2 Möglichkeiten: Erstens zwei getrennte Booster einsetzen. Zweitens die 16V Wechselspannung zusätzlich bis zum Weichendecoder führen. Ich würde die zweite Möglichkeit bei "normalen" Anlagen bevorzugen, der Aufwand ist gleich: 2 zusätzliche Strippen ziehen.

Noch ein Wort zum Kabeldurchmesser: 1,5mm² sollten es mindestens sein. Da das Digitalsignal ein höherfrequentes Rechtecksignal ist die Steilheit der Flanken (Transienten) von entscheidender Bedeutung. Gerade Lenzdecoder sind da sehr empfindlich (Ich vermeide die daher mittlerweile komplett). Bei dünnen Kabeln oder der Leitung durchs Gleis kann die Signalqualität, besonders bei Belastung, so schlecht werden, dass nix mehr funktioniert. Das ist meine eigene Erfahrung bei Modulanlagen.
Kabel passender Qualität gibt es als 2pol Lautsprecherkabel preisgünstig im Wickel oder von der Rolle, z.B. 50m 2x1,5² bei http://www.reichelt.de für 21,40€.
Übrigens sollte man besser Litze verlegen, da die nicht so empfindlich bei mechanischer Belastung ist.

Edward
Mal ´ne Frage an die Digitalisten:

Was steckt genau in einem Sogenannten Booster? Dient das Teil als reiner Stromverstärker (Transister als Emitterfolger) oder steckt da noch irgendwas geheimnisvolles drin?
Ich habe so ein Teil noch nie in den Fingern geschweige denn geöffnet.

rätselt
Günter
Das ist ein bessere Audioverstärker mit Kurzschlusssicherung und Eingangsanpassung.

Beispielschaltplan hier:
http://people.freenet.de/Stefan-Haack/shboost.gif

Gesamtbeschreibung hier:
http://people.freenet.de/Stefan-Haack/shboost.htm
und hier:
http://www.mhellm.de/dcc/spax/spax.html

Die Teile sind zigfach im Fremo im Einsatz, ich habe zwei davon
Edward

Danke dir Edward,
das ist je mehr als ich zu hoffen wagte!!!
Gruß und schönes Wochenende wünsch ich dir,
Günter


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