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THEMA: BR-Bericht über Modellbahnhersteller

THEMA: BR-Bericht über Modellbahnhersteller
Startbeitrag
Michael aus Nbg - 08.12.09 12:23
Gestern Abend kan ein rehct interessanter Bericht über die verschiedenen MoBa-Hersteller und wie es dort weiter geht. Leider habe ih cden Bericht nicht ganz gesehen, möchte Euch aber den zumindets dne Link auf den Bericht nicht verheimlichen.

http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/g...-ID1260190407749.xml

Gruß Michael

Interessant ist auch der Vorschlag des MoBa-Leasing

Hallo Michael,

da kommt einem das Grausen beim Lesen des Berichts. Nach Meinung des Autors dort ist die Titanic "Modellbahn"  kurz vor dem berühmten Eisberg und dem Untergang geweiht. Die Kapitäne in Form der Moba-Hersteller versuchen zu lenken, jedoch das Schiff ist träge.

Zitat

Interessant ist auch der Vorschlag des MoBa-Leasing



Wie soll das in der Praxis aussehen ?

Gruß

Rainer
Hallo Rainer,
wie das aussehen soll, steht doch da. Eine fertige Anlage wird aufgebaut, man bezahlt eine Leasinggebühr und nach der vereinbarten Frist wird die Anlage wieder abgeholt oder man bezahlt sie.
Nur, wo bleibt dann der Spaß beim bauen? Also nichts für mich und ich glaube auch nicht, dass man damit eine Marktlücke erschließt.
Viele Grüße
Friedhelm
Hallo Friedhelm,

auf was für Ideen die die achso tollen Unternehmensberater so kommen. Eine Marktchance für Leasing von Fertiganlagen ist meines Erachtens kaum vorhanden.

Gruß

Rainer
Hallo,
ich fand den Bericht ziemlich zutreffend.
Das Anlagen - Leasen ist aus meiner Sicht allerdings totaler Schwachsinn jenseits jeglicher Realität und bestätigt leider alle Klischees über Unternehmensberater.
Allerdings finde ich gut, mal "out of the Box" zu denken.

Das Problem ist doch, dass das Hobby an ganz vielen Stellen aus völlig unausgegorenen Lösungen bzw. gar keinen Lösungen besteht. Da kommt man selbst mit gutem Willen und "Kohle" nur langsam zum Erfolg (dennoch ist alles sauteuer). Schwieriger kann man es einem Kunden doch gar nicht machen! Wie lang, steinig oder voller Schlaglöcher ist denn der Weg von der Idee bis zu einer Anlage?

Beispiel: Man will eine "gut aussehende" kleine Anlage bauen. Man muss sich doch - plakativ (bitte nichts persönlich nehmen oder eigene Lösungen kritisiert sehen!!!) durch viel Lesen oder Foren oder ... zu Entscheidungen wie diesen hinarbeiten:
- Gleissystem xy ist das einzig vernünftig aussehende (a, b, c ist Spielzeug oder Schrott)
- beim diesem einzigen Gleissystem sind die original Antriebe nicht zu gebrauchen
- die alternativ gekauften Motorantriebe fallen nach einem Jahr aus
- die Weichen muss ich erst mühselig umbauen, damit der Motorantrieb sie bewegen kann
- Servoantriebe werden empfohlen, aber hier taugen nur Decodern von ...
- die nicht geschirmten Leitungen stören
- Digitalsystem ... hat diese ... Einschränkungen (hat der Verkäufer leider einseitig dargestellt)
- meine Weichen machen Kurzschlüsse, seit ich digital fahre
- die Lok zu programmieren ist alles andere als plug- und play
- die Lok ... fährt einfach nur schrottig, obwohl €200

==> kann man endlos fortsetzen.

D.H. die gegenteilige Lösung: Ich gehen in den Laden, kaufe a, b, c, baue das zu Hause am Wochenende zusammen, es sieht gut aus und funktioniert perfekt ist gar nicht gegeben.

Man verkauft halbseidene Baustellen!!

...erlaubt man sich in keinem anderen Bereich...

Gruß Michael

PS: Die Diskussion ist etwas OT.
Was für ein Schwachsinn,

es sei denn einer der Unternehmensberater braucht sowas zum (neudeutsch) "Posen", oder auf alt: zum Angeben....

Ich will selber bauen.

Ein Auto kann man leasen, aber doch keine Moba.....

Da kann man mal sehen wie praxisfern diese Herren sind.

Gruß Michael
@Michae S.,

Du beschreibst das Dilemma der Moba genau richtig. Auf der Angebotsseite steht die technische Komplexität der Moba. Das trifft auf der Nachfrageseite auf Kunden (gerade im jüngeren Alter), über die viele Firmenchefs  nach leidvollen Erfahrungen aus Bewerbungen sagen würden, dass schon elementare Fähigkeiten nicht ausreichend vorhanden sind (Schreiben+Rechnen). Dazu komtmt noch eine gewisse geistige und auch körperliche Trägheit. Da zählen nur einfache Lösungen, über die man nicht groß nachdenken geschweige denn in Foren erst nachlesen muss. Das Handy und der Ipod ist ja auch in wenigen Minuten einsatzbereit.

Gruß

Rainer
Moin Rainer,

Zitat

Das trifft auf der Nachfrageseite auf Kunden (gerade im jüngeren Alter), über die viele Firmenchefs  nach leidvollen Erfahrungen aus Bewerbungen sagen würden, dass schon elementare Fähigkeiten nicht ausreichend vorhanden sind (Schreiben+Rechnen). Dazu kommt noch eine gewisse geistige und auch körperliche Trägheit



Wahre Worte - leider!

Darum mal etwas anderes, nicht ganz so ernst gemeint:

Wenn also in ( hoffentlich ferner )  Zukunft Anlagen zu leasen sein werden, muss doch irgend jemand den Interessenten bei dem garantiert unüberschaubaren Angebot beratend zur Seite stehen.
Jetzt weiß ich endlich, was ein "Anlagenberater" ist!



Bitte nicht hauen, ich verkrümel' mich jetzt auch ganz schnell!

Mit Grüßen, Bernd
Hi Bernd,
ich sehe schon, die nächste Anlagenkrise kommen
Gruß Michael
Huhuuu!

Immerhin hat Herr Roos eine frische, moderne und sinnfreie Formulierung getroffen.."Sinn machen."

Wie sind wir zur Modellbahn gekommen ? Sicher waren die Väter schuld, die mit uns am Bahnhof standen, und unsere Augen geleuchtet haben beim Anblick großer dampfender oder dieselnder Ungetüme. Und die Züge wurden sogar benutzt! Und Weihnachten konnte die Freude nicht größer sein, wenn die Geschenke schon die Form eines Modellbahninhalts andeuteten.

Ansonsten schliesse ich mich voll und ganz Rainer an!

Grüßle Micha
Na, die Anzahl der "Selberbauer" sinkt.

Man muss es sich nur anschauen im Auto-Modellbereich: früher gab es nur Schleuderguss-Modelle - nicht besonders prickelnd und nur mit viel Nacharbeit zu gebrauchen- Dafür heute jede Menge Fertigmodelle zu günstigen Preisen (leider auch in stark schwankender Qualität).

Auch bei Flugzeug- oder Schiffsmodellen geht der Trend zu (fast) Fertigprodukten.

Und eine vernünftige Qualität von Fertigmodulen wäre ja mal was, anstatt diese grottigen 60er Jahre Tiefzieh"anlagen" mit R1-Achterbahnen...
Es fehlt was für die Kiddies und die wollten auch schon früher schnell zu Potte kommen, Toporama & Co. lassen grüßen. Das könnte man heutzutage auch schöner und pfiffiger machen.

Man nehme eine Standard-Startpackung der Hersteller. Damit willst Du wirklich einen 10 jährigen Jungen begeistern????
Was spricht gegen vorgefertigte Modulrahmen, die in ca. 2 Wochenenden zu fertigen Modulen gestaltet werden können - ohne Sägearbeiten oder ähnliches? Beigelegte passende Formteile für Bahndamm, Baumaterialien und Vorschläge - alternativ fertige Module. Tomix bietet sowas ja schon an.

Welcher Hersteller hat mal den Mut sowas ins Programm zu nehmen? Für den Anfang würden ja 4 Module reichen ("Strecke", "Bahnhof" "90° und Wende).

Und für die Puristen: es geht um Neulingsgewinnung. Niemand will Euch das Basteln verbieten.

Peter @10

Ich sehe es genauso, es müssten mehr Firmen den Mumm haben eine "Startpackung" mit Modulen zu bringen mit ordentliche Anleitung.
Ich sehe das an meinem Cousin (14 Jahre alt)
Er will anfangen, auch möglichst Detailgetreu und Vorbildgerecht, wird aber von der Basteilei abgeschreckt.
Warum kann zB eine Firma Peco nicht ne Weiche + Antrieb bauen die a.) Vorbildgerecht und b.) ohne Basteile einsetzbar ist ?

Die Hürde für "neue" ist einfach zu groß um Sie ohne fremde Hilfe zu nehmen.

Kritisch sehe ich auch die Preisentwicklung. Niemand kann mir erzählen das ein produkt was mal 220 Mark gekostet hat nun in der Produktion so teuer ist das es 250 € kosten soll. Völliger Bullshit. Die meißten Loks die ich für 250 € kaufen kann sehen vom Innenleben her aus wie 2,50 € in China hergestellt.....

Grüße
Pawel
Hallo!

Ein starker Anteil an dieser wirtschaftlichen Entwicklung hat sicherlich auch das Internet und die damit verbundenen deutlich besseren Verkaufsmöglichkeiten. Früher war das Angebot von gebrauchtem Material auf irgendwelchen Modellmärkten sehr eingeschränkt; heute kann man sich sein Material gezielt über die diversen Aktionen ins Haus holen - zu deutlich geringeren Preisen, was zu Lasten der Händler geht.

Gruß Stefan
Also ich kann Michael S #4 nur zustimmen. Ich hab vor 35 Jahren mit Märklin gespielt und vor einem Jahr hier bei euch mit N angefangen. Ich hab ein Haus renoviert und schraube an Rad und Auto rum.
Aber das mit der Moba ist der Hammer. Wochenlang hab ich lesen müssen, womit ich anfangen soll. Loks für 200 EUR? Ich soll im Jahr 2009 noch Decoder selbst in diese kleinen Dinger einlöten? Die kleinen 3-Achs-Loks bleiben auf den einfachen Weichen stehen? Nur mal schnell ein paar Beispiele ... ich muss arbeiten .

Was sind das für Hemmschwellen für den (Wieder)Einsteiger? Ich kann es kaum glauben. Meiner bescheidenen Meinung nach (bin im Marketing tätig) braucht sich kein Hersteller wundern, wenn sich seine Umsätze halbieren.
Wer soll denn diese Zeit investieren? Klar, mir macht es spaß, mich mit MOBA auseinander zu setzen, aber mein Ergebnis der vergangenen 12 Monate will ich euch garnicht zeigen. Mein Bekanntenkreis ist inzwischen kpl. Moba-frei.

Wie auf allen Märkten: wenns die Masse nicht mehr interessiert (Nachwuchs) dann gehts halt in die Nische. So hat keiner der verbleibenden Großhersteller eine Chance.

Egal. Dann halt anders.
Ralf
Hallo,

meiner Meinung wollen die Moba-Firmen-Manager gar nicht, dass es weiter geht.
Die wollen halt noch so lange fettes Geld verdienen, wie nur möglich und gehen dann zur nächsten Sparte, die sie runter wirtschaften können.

Wenn ich wirklich langfristig arbeiten will, muss erstens die Qualität stimmen.
Danach muss ich Nachfrage erzeugen, d.h. gute Werbung machen.
Eine Möglichkeit sind auch günstige Startpackungen, nur sollten diese auch sinnvoll und zielführend sein.
Eine digitale Startpackung, mit einem ICE mit evtl. R1/2 Bogenweichen ohne elektrischen Weichenantrieb und ohne Weichendecoder ist nicht gerade "plug and play".
So kann es nicht mit Nachwuchs klappen.

Das einzige positive am Bericht war, dass mit dem Leasing vieleicht wieder Arbeitsplätze entstehen. Für den Bau der Anlage und für den "Vorortservice" bei Störungen braucht man ja dann kundiges Personal.

Gruß, Thomas
Hallo!

Die Zusammenstellung der Startpackungen fand ich schon immer seltsam. Und das ist Spur übergreifend. Bin ja auch noch Gartenbahner und hab mich schon immer gefragt, wie lang der Spielspaß an einer Startpackung mit einer Lok, zwei Wagen und einen reinen Gleiskreis sein soll?
Bei N ist es doch nicht besser.
Startsets mit denen man dann noch was anfangen kann, sind dann gleich unglaublich teuer... z.B. das eine oder andere Set von Fleischmann, wo digital rangiert werden kann.

Was den Anlagenbau betrifft: Wer mal auf die anderen Modellbauhobbys einen Blick wirft, wird sehen: Fertig ist absolut im Trend! Schon länger gibt es im RC Modellbau Ready to Fly / Run etc. ... oder wer noch ein wenig selber machen will: ARF - Almost Ready....
Bei den RC-Schiffen geht das mittlerweile sogar soweit, das man relativ hoch detailierte Modelle, wie einen schweren Kreuzer aus dem 2. Weltkrieg fertig bekommt. Und die Dinger werden auch gekauft!

Der Vorschlag hier mit einem Modulsystem find ich garnicht schlecht. Fertige oder fast fertige Module... z.B. schon mit Schienen bestückt, aber noch keine Gebäude etc. drauf, die sich kombinieren lassen und ein handliches Format haben. ("Hey, das passt ja auf ein Ivar Regal Brett").
Aber auch die klassischen Anlagen sind sicher eine Möglichkeit. Ich finde z.B. nicht jede Fertiganlage von Noch und Kibri Mist. Es gibt darunter schon recht brauchbare Endwürfe. Natürlich mit R1 oder R2... aber wer bitte hat denn schon immer den Platz für andere Radien.

Das Problem hier ist aber auch der Preis. Eine Fertiganlage wie Baden Baden kostet mal eben ohne alles schon 500 Euro. Ich schätze für die nötigen Gleise z.B. von Fleischmann wird man min. nochmal genausoviel los. Das gibt keine Hobbykasse her.... und schon gar keinen Taschengeldspardose.

Gruß...
Frederic

Hallo,


Zitat

meiner Meinung wollen die Moba-Firmen-Manager gar nicht, dass es weiter geht.
Die wollen halt noch so lange fettes Geld verdienen, wie nur möglich und gehen dann zur nächsten Sparte, die sie runter wirtschaften können.




Vielleicht hat jemand am Sonntag den Bericht in "Eisenbahnromatik" über Märklin gesehen. Wenn man da mitbekommt, wie die Heuschrecken (Kingsbrigde) dort eingefallen sind, sämtliches Kapital abziehen und die Firma letztlich in die Pleite treiben, wird einem einfach schlecht. Da ist keiner an wirklichen Innovationen (Fertigmodule usw.) geben.

Zitat

Wer soll denn diese Zeit investieren? Klar, mir macht es spaß, mich mit MOBA auseinander zu setzen, aber mein Ergebnis der vergangenen 12 Monate will ich euch garnicht zeigen. Mein Bekanntenkreis ist inzwischen kpl. Moba-frei.



Mir geht es ganz genau so. In dem näheren Umkreis ist mir kein Moba-Freund bekannt. Vielleicht gibt es ein paar HO-ler. Aber N vermutlich überhaupt nicht. Auch Vereine oder Stammtische sind nicht zu finden.


Gruß

Rainer
Hallo Rainer,

durch den BR-Berich bin ich zu dieser Meinung gekommen.

Wir dürfen aber eins nie aus den Augen verlieren.
WIR sind auch verantwortlich für den Ruf, den unser Hobby hat.
Wenn nur über die Qualität und den Preis und die Probleme gejammert wird, werden potentielle Einsteiger sich Hobbies suchen, die positiver bewertet werden.

Ich meine nicht die berechtigte Information, wenn etwas schlecht oder falsch ist. Der Ton macht die Musik.

Ich z.B. versuche mein Hobby im Bekanntenkreis bekannt zu machen. Mir wurde meist mit Interesse begegnet. Oft erfuhr man, dass gute Bekannte auch mal diesem Hobby fröhnten.
Manchen habe ich bereits dazu gebracht, zu überlegen, ob man nicht wieder anfangen sollte.
Auch wenn es meist in Richtung HO geht, die Richtung stimmt.

So kann man etwas beitragen, dass Moba auch für Produzenten interresant bleibt.

Gruß, Thomas
Hallo Thomas,

Zitat

Ich z.B. versuche mein Hobby im Bekanntenkreis bekannt zu machen. Mir wurde meist mit Interesse begegnet. Oft erfuhr man, dass gute Bekannte auch mal diesem Hobby fröhnten.



Bis auf einen Bekannten habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass man das Moba-Hobby zumindest teilweise belächelt bzw. sogar als Spinnerei großer Jungs einstuft. Wenn die Bekannten dann auch noch die finanziellen Zahlen hören, kommt meist gleich ein Abwinken.

Ich bin schon seit längerer Zeit auf der Suche nach Gleichgesinnten. Leider hat sich bisher nur ein User hier im Forum aus der Nähe von Potsdam gemeldet. Da es wie gesagt in der Nähe keinen Stammtisch bzw. Verein gibt, wäre es schön, wenn man so etwas aus der Taufe heben könnte. Räumlichkeiten ließen sich sicher finden. Deshalb auch meine Anfrage zur Finanzierung in folgendem Thread:

http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=420863

Gruß

Rainer
Hallo Rainer,

das belächelt werden, ist für mich normal. Bin ja auch bei der Freiwilligen Feuerwehr.
So etwas nicht mal ignorieren.
Zeigt man dann Sachen, die man baut, kommen dann die Reaktionen, die man sich wünscht.
Auch von Leuten, die einen für einen Spinner halten.
Obwohl ich ja noch nicht viel gebaut (nach dem Wiedereinstieg) habe und sicher nicht perfekt arbeite, habe ich mir bei so manchen schon Respekt erarbeitet.

Mit der Organisation eines Stammtisches, spiele ich auch. Denke aber,  dass ich in meiner Gegend noch zu wenig N-Bahner kenne und spekuliere eher mit dem LAMOFS-Stammtisch oder mit einem Termin eines Augsburger Stammtisches. Da ist dann halt mit Reisezeiten über 1 Stunde (einfach) zu rechnen. Was mich bisher doch etwas abgeschreckt hat.

Zur Vereisgründung habe ich Dir ja im anderen Thread geschrieben.

Gruß, Thomas
Hallo zusammen,

als Wiedereinsteiger, der bisher lediglich Loks und Wagen gesammelt hat und nun erst eine eigene Anlage plant, weil die Kinder aus dem Haus sind und der Platz dafür endlich zur Verfügung steht muss ich viele der hier geäußerten Ansichten bestätigen, aber eines ist mal leider sicher: Kinder und Jugendliche für unser Hobby zu begeistern, wird immer schwieriger. Wir müssen uns damit abfinden, dass bei den Kid's der Computer längst die Moba abgelöst hat und dass diese letztendlich ein Hobby für Wenige werden wird.
Das muss sich letzendlich auch bei den Herstellern niederschlagen, denn relativ großartige Gewinne, wie sie in der Vergangenheit möglich waren, wird es bald nicht mehr geben. Wir werden uns in absehbarer Zukunft damit abfinden müssen, dass man seine Modelle und das notwendige Zubehör nur noch bei kleinen Herstellern, die ein Nischendasein führen, finden wird. Fachhändler werden auch noch rarer werden und damit kommt dann bei der Suche nach Modellen und Materialien vermehrt das Internet ins Spiel.
Diese Entwicklung mag uns nicht gefallen, aber sie ist zwangsläufig vorprogrammiert. Eigeninitiative und Selbstbau werden in Zukunft in unserem Hobby einen noch viel größeren Raum einnehmen als bisher schon. Das mag viele erschrecken, ich finde aber, es öffnet einem auch viele Möglichkeiten.

Gruß Winnie
Hi!

Nee... also dem Computer nun den Tod der Modellbahn anzuhängen, find ich übertrieben. Sicher, es ist ein Stück zusätzliche Unterhaltung (genauso wie das Hanyd übrigens!), aber wenn nur eine zeitmäßige Konkurrenz. Schließlich haben wir alle nur eine bestimmte Menge Freizeit.

Was eine Rolle spielen könnte, das sich ein wenig die Sicht in der Bevölkerung geändert hat. Früher war eine Modellbahn ein "aha"... heute würde man gerade als junger Mensch u.U. eher ein "ach ein Spielkind" ernten. Es ist schlicht uncool, spießig usw. ...

Was die Hersteller betrifft: Ein Grund für schwindende Neukäufe ist sicher auch ein immer größerer Gebrauchtmarkt. Gerade in Zeiten von Ebay wandern doch gebrauchte Waren noch schneller hin und her.
Wenn ich an meine gebraucht gekaufte, aber eigentlich neuwertige Roco 144er denke, die mich 37 Euro kostete.... neu gut das dreifache. Wen wundert es da, das keiner mehr neu kaufen mag?

Gruß...
Frederic
@Frederic,

Zitat

heute würde man gerade als junger Mensch u.U. eher ein "ach ein Spielkind" ernten. Es ist schlicht uncool, spießig usw. ...



Du sagst es.


Gruß

Rainer

Hallo zusammen,

Das TV-basierte Marketing "erklärt" den jungen Menschen was cool ist. Nur dies scheinen die MoBa - Produktmanager nicht zu kapieren.

Rückläufige Verkaufszahlen führe ich neben den anderen treffenden Argumenten auf falsches, oder besser gesagt, fehlendes Marketing zurück. Wo werben die MoBa - Hersteller, wie sichtbar ist dieses Hobby in der Öffentlichkeit?
Das aktuelle Marketing muss ich als (eher) introvertiert bezeichnen. Es kümmert sich in erster Linie um seine alten Bekannten (wirklich sehr nett). Die großen Amzeigen erschienen in den einschlägigen Fachzeitschriften. Die Produkt - Manager haben in Bezug auf effektive Produktwerbung die Zeit verpennt.

Grüße Roland
Hallo Roland,

da gebe ich Dir voll Recht.
MOBA in den Massenmedien ist in letzter Zeit nur  "Verkauf", "Produktionsverlagerung" und "insolvenz". Vieleicht noch MIWU, LOXX als was Positive, da werden aber auch mehr die Probleme (Umzug LOXX) hervorgehoben. Nicht vergessen darf man da die "Freaks-Geschichten".

Warum kommt keine Werbung von z.B. Fleischmann/Roco im Fernsehen?
Die Produktion muss ja nicht "hollwood-like" sein.
So ein Trailer, wie MB-Spiele für einzelne Brettspiele raus bringt, kann doch nicht sooo teuer sein.

Und bei guter Qualität kriegen die vielleicht auch eine Filmförderung.

Gruß, Thomas

Hallo !
Ihr redet oft von günstigen Modulen. Gibt es doch: Rheintal von MTX. Baue ich im Moment selber. Ist meiner Meinung nach schon richtiger Modellbau, aber eben mit kleinen Hilfen. Ist für Ein-und Wiedereinsteiger, die nicht nur im Kreis Brummen wollen genau das richtige. 5-teilige Sätze werden bei Ebay für rund 280 € angeboten. Ursprünglich waren sie natürlich völlig überteuert. Meine ersten 4 Module sind bis auf Begrünung und Ausgestaltung nach knapp 1 Monat, nicht täglicher, Feierabend Bastelei fast fertig. Die Module üben einen ungemein in vielen Fertigkeiten, und sind später eine schöne lange Paradestrecke. Der Rest der Anlage wird dann nach eigenen Vorstellungen, aber mit deutlich mehr Wissen und Sicherheit selbstgebaut. Da ich meine Module selber abgeholt habe kann ich Euch sagen, das noch einige davon zu haben sind.
Und mal ehrlich: So eine ganz fertig gekaufte Anlage hat für mich auch einen schalen Nachgeschmack.

LG

Daniel
Moin, Moin,

in meinen Augen sind die Kosten für den Einstieg mit ein Grund für das Desinteresse an dem
"Hobby" Modellbahn.

Rechnet doch mal zusammen:

Digitales Startset - sollte es in Zeiten von PC und Nintendo schon sein - ca 300.- €

Weichenanriebe und Schalter dazu (Fleischmann) 50.- €

Holz für die Anlage und sogenannter Kleinkram (Häuser,Bäume, Streu,Schotter usw.) 200.- €

und dann fährt die eine Lok mit immer den gleichen Wagen im Kreis herum- für rund 550.- €

Mal eben einen neuen Wagen oder gar eine Lok vom Taschengeld ? Wie oft ist dies im Jahr möglich.Nicht jeder Jugendliche hat Eltern die mal eben 50 oder 100 € Taschengeld rausrücken( oder rausrücken können)

Und dieser Jugendliche darf auch keine anderen Hobbys haben die Geld kosten.

Eine Spielestation kostet ca. 250.- €, keine Folgekosten- die Spiele werden getauscht oder kop....!

Eisenbahn ist in meine Augen heutzutage etwas für Leute mit Einkommen oder für Jugendliche deren Eltern auch Mobahner sind

Gruß

Michael
Hallo,
Kosten, Räumlichkeiten, Zeit, (fehlendes?) handwerkliches Geschick sind sicher die Hauptkriterien. Und oft werden auch die "anleitenden" und unterstützenden Eltern fehlen, die sich - streßgeplagt - heutezutage um andere Dinge kümmern müssen.

Aber dennoch - zweimal haben wir es mitbekommen:
- Bekanntenkreis: Söhne "wohlbegüterter" Eltern bekamen wurden im Alter von 6 bzw. 8 Jahren an die Modellbahn herangeführt bzw. wünschten sich selbige.
- Platzangebot "großzügig" und Finanzlage "solide". Gebaut wurde in H0 - 7 Loks und rd. 50 Wagen sammelten sich. Ist doch schon was - oder???
- die Junioren bauten zuerst vielfältig 1 1/2 Jahre auf dem Fußboden, Gleise u. Signale etc. wurden nachgekauft.  Dann eine Platte auf Unterbau bzw. Tapezierböcke gestellt um hier zu planen.
- Haben die Kinder (techn. und bastelmäßig interessiert und aufgeschlossen auch mit väterlicher Unterstützung getan ....... JA ... bis dann nach lose erfolgtem Aufbau und Grundgestaltung die Anmerkung kam: "NA JA IST JA IMMER DAS GLEICHE, FÄHRT NACH DA - HÄLT HIER - KOMMT VON OBEN - FLACKERT - UND MACHT TUUUUT."

Und:??? So Unrecht haben die Kinder aus ihrer Sicht doch damit gar nicht. Das ist heutezutage auf Dauer gesehen für Kinder "UNCOOL" (schlimmes Wort).

So, das war es dann ... der Ältere ist ganz vom Thema ab (auch kühne Bauvorschläge oder 2 offerierte zusätzliche Züge konnten nicht mehr begeistern); der jüngere schaut manchmal noch dem Papa zu, der viel zu wenig Zeit und irgendwo auch "2 linke Hände" hat zu - aber es wird nichts mehr.

So, da hat der Ältere dann im Rahmen der elterlich genehmigten "Surf- und Spielzeit" Strategiespiele und Simulationen entdeckt. Flugspiele, Städtebausimulationen und Eisenbahnsimulationen, sowie Matrix-Hexgames wo man die gesamte Infrastruktur mit Verkehrswegenetz, Wirtschaft, Urproduktion "erspielen" kann. Teilweise über Zeiträume von mehreren Jahren.

Habe mal kurz zugeschaut:
Wahrscheinlich rattern da 50 Züge, Straßenbahnen bzw. zig Kfz. über das vorgegebene und ausbaubare Streckennetz. Jede Perspektive, jede Ansicht möglich. Streckennetze mit zig Weichen kurzfristig und geldbeutelschonend erstellt, Fahrpläne werden erstellt, Signalschaltungen aktiviert, und Auswahl über 100e von Lokomotiven und Wagen. ---------------    Die bunte Welt für 70 Euro Einstiegskosten  ------------------ .

Und der Junge? Sagt ganz klar, dass das umfangreicher, variabler und interessanter ist (keine Teile die man ewig nachkaufen muss, nichts schlecht passendes, nichts zum aufräumen) und ... wenn er es leid ist, schaltet er ab .... oder nimmt das Notebook (also seine "Modelleisenbahn oder Simulation) mit zum Freund.
Sein jüngerer Bruder geiert nun auch schon auf derartige Spiele.

------------------------------------
Ein zweiter Fall, das Kind wird 8 hat sich ähnlich entwickelt. Der Vater hat eine große TT-Anlage und eine LGB-Gartenbahn. Der Junge wollte eine eigene Moba, damit er damit in seinem Zimmer spielen kann, weil Vater ihn nicht ohne Aufsicht an seine große TT lässt. Verständlich.

Ein beachtliches Inventar für die Junioren-TT-Zweitbahn kam zusammen. Mit großer Begeisterung baute der Junge Eisenbahn + Legosteine (als Auffahrt usw.). Dann ab dem 2ten Schuljahr kam er verstärkt mit PC´s in Berührung ... das Interesse für Modelleisenbahn, Spielzeugautos, Fahrradfahren ließ schlagartig nach ... auch hier hat der PC mit seinen mehr oder weniger sinnvollen Anwendungsmöglichkeiten und Spielen gesiegt.
Sinnvoll ist das sicher so nicht.


Dagegen hat es die klassische Modelleisenbahn schwer. "Modelleisenbahnleasing" ??? Hmmmh, der nächste 1. April dauert ja noch eine Weile - oder?

MfG, Michael



@27:

Wenn die Jungs erst mal älter sind und beruflich vielleicht den ganzen Tag am PC arbeiten müssen, könnte sich das auch wieder ändern. Was sich aber nicht ändert, sind die Grundvoraussetzungen: Platz, Geld, Zeit, und "manuelle Fertigkeiten" (in veränderlichen Anteilen).
Außerdem ist es - zumindest für mich - ein großer Unterschied, ob ich mit virtuellen Modellen oder echter "Hardware " zu tun habe. Optik, Haptik, Mechanik - das lässt sich (noch?) nicht virtuell ersetzen.

Gruß
Peter
Hallo,

tja Jungs - wir werden halt alt.

Hab gestern mal so nebenbei auf die Playstation Portabel von meinem Sohn geschaut - Need for speed - Autorennen.

Tja so was gab´s damals halt nicht. Ebensowenig wie zig andere Hobby- und Freizeitmöglichkeiten.

Sicherlich gibts hier und da auch mal vereinzelt Kinder und Jugendliche, die mit dem Virus infiziert werden - aber ein großes Potential von MOBA Nachwuchs wird eine Wunschvorstellung bleiben.

Wir Modellbahner werden wohl über die Zeit aussterben - so traurig das auch ist.

Altes wird vergehen - Neues wird kommen. War so und wird immer so bleiben.

Wenn ich heute Kind wäre und hier im ländlichen Bereich immer nur die gleichen Einheits-Triebwagen sehe - hätte ich da Lust zur MOBA ?

Ich genieße mein MOBA-Hobby solange ich kann.

Schönen abend noch

Klaus
Na wenn man euch hier so liest, dann kann man ja depressiv werden.

Aber irgendwie kann ich so manchem Argument nun nicht wirklich folgen.

Teuer war die MoBa schon immer. Gefühlt finde ich MoBa heute billiger als zu meinen Kindertagen, was daran liegen mag, daß ich im Moment ein wenig Geld über habe. Aber wenn ich vergleiche, welches verfügbare Einkommen meine Eltern seinerzeit hatten und ich trotzdem zu Weihnachten seinerzeit eine recht üppige Modellbahn bekam, dann kann es das Geld allein nicht sein.

Was die Technik angeht, war die Welt seinerzeit analog. Trafo ans Gleis und los ging's. Wer mehr als eine Lok auf den Schienen haben wollte, brauchte eben "denkende" Weichen und hatte damit bescheidenen, aber immerhin Erfolg! Das ganze "System" war für jedes Kind vollständig zu erfassen und so konnte "man" auch vor der Schule schon mal die Grundlagen der Elektrizität "erfahren". Vielleicht, und nun mögen manche wohl ganz anderer Meinung sein, ist Digital in diesem Zusammenhang auch eine Bremse beim Umgang mit der Spielbahn. Sehr wohl sehe ich die Vorzüge, auch und gerade im Spielbahnbetrieb. Aber vielleicht ist das "selber etwas aus eigenem Verständnis neu erschaffen" einfach nicht gegeben und vielleicht ist das ein Reiz beim Spiel? Ich habe das seinerzeit jedenfalls so empfunden und empfand auch den Umgang mit der Elektrik als "spannend"

Was ich aber heute auch bei mir selber feststelle, ist der selbst suggerierte Zwang zur Perfektion. Früher waren Pfeifenputzerbäume ok, Islandmos in 2 Farben und ein paar zusammen geklebte Häuslein und der Rest war Fantasie. Heute wird nach perfekter Illusion gefragt und vielleicht auch dies bei der Kinderbahn erwartet oder von den Modellbahneltern so vorgelebt. Und das kann sicherlich abschreckend sein, würde ich mal aus Sicht der Kinder vermuten. Züge durch den Lego Tunnel fahren zu lassen hat sicherlich einen größeren Spielwert

Was die Betriebssicherheit angeht, so haben die Loks damals an jeder Weiche mal eingeparkt, dann wurde halt mit "Schwung" gefahren. Ging doch! Heute muß es in Schleichfahrt mit Schrittgeschwindigkeit durch den Bahnhof gehen. Das dies technisch durchaus machbar ist, sehe ich wohl, aber wieviel Kleinarbeit an so manchem Gleisstück und vorallem an den Los ist dazu nötig?

Irgendwie glaub ich auch, daß wir als Kinder auch viel Zeit hatten. Wenn ich heute so mitkriege, was so manche Eltern mit ihrem Nachwuchs veranstalten, dann hät ich als Kind keinen Bock mehr. Alles voll durchgeplant. Von Sportverein(en), Musikschule, vielleicht Nachhilfe, Hausaufgabenbetreuung, Nachmittagsunterricht usw. Wir hatten damals nach den Hausaufgaben einfach frei Klar gingen manche auch zum Kicken in den Verein. Aber irgendwie blieb einfach Zeit. Und ich kann mich auch nicht daran erinnern, daß wir um 7 zu Hause sein mußten und dergleichen. Und bei Regenwetter, da war eben auch Zeit für die Modellbahn, auch mit den Kumpels von Nebenan. Aber auch damals war ich mit der Eisenbahn schon Exot. Carrera Bahn war beliebter und wie oben schon ausgeführt war MoBa für manche Eltern auch einfach damals schon nicht drin. Wobei ich mich gerade an die Primex Artikel erinnere. Die gab es sogar in größeren Supermärkten und das Zeug war für Kinder durchaus prima. Gut, ich bin damals schon mit Spur N "beglückt" worden und habe neidisch auf die billigen Wagen im Regal geschaut. Heute ist das wohl eher umgekehrt, wenn ich nach H0 schaue

Aber was heute ganz sicher fehlt ist das Vorbild! Eine unpünktliche, immer völlig verdreckte, oft mit "seltsamen Leuten" besetzte S-Bahn, wo nichtmal die Fenster aufgehen, na ja, da hab ich eher negative Empfindungen, die ich kaum zu Hause nachspielen will. Früher war Eisenbahn einfach was "Gutes". Und eine Dampflok macht einfach mehr her, als 'ne Straßenbahn auf Normalspur.

Na wie auch immer, ich hoffe, es wird auch in Zukunft noch MoBa-Zeugs zu kaufen geben und ich hoffe, daß ich es mir leisten kann, egal, was nun gerade die Marke "Teuer" bedeutet. Und vielleicht haben die chinesischen Kinder ja genug Spaß an Modelleisenbahnen, so daß der Markt dort den Nischenmarkt Deutschland zumindest am Rande mitversorgen kann  

Ich wünsch euch jedenfalls viel Spaß! an der Moba und ärgert euch nicht so viel über all die Unzulänglichkeiten. Vielleicht ist manchmal auch der Maßstab zu hoch gelegt....

Klaus

@30: natürlich liegt der Maßstab sehr hoch. Man muss sich mal die Lobeshymnen der MIBA in den 60er über die Arnold-Rapido-Modelle wieder vor Augen halten oder die allermeisten der damaligen Anlagen anschauen...

Modellbahn war immer ein teures Hobby und es war nie so verbreitet wie in den technik- und fortschrittsgläubigen 60er Jahren. In den 70ern kam ja dann auf, dass Technik und Zukunft sowieso "bäh!" sind...
Die Erziehung überlässt man heutzutage ja Erzieher(innen) und auch Pädagog(inn)en, die mit Technik gar nix am Hut haben - Mama und Papa haben sowieso nie Zeit...

Es gibt viele Erklärungen, warum das damalige Massenhobby Modellbahn eher zu einem Randprodukt geworden ist. Der schlechte Ruf des "Vorbilds" ist auch ein Mosaikstein (siehe Japan, wo ohne Eisenbahn nix läuft und Modellbahn ein Massenhobby ist).

Folge ist nur, dass Kinder sich nicht mehr spielerisch mit Technik beschäftigen (sondern nur noch "beschäftigen lassen" wie vom Computer, Handy usw.) und daher nicht mehr hinterfragen "wie funktioniert das denn?"
Hallo,

ich glaube nicht so recht, dass es nicht möglich sein sollte, junge Leute für die Modellbahn zu interessieren - natürlich immer nur einen gewissen Anteil der Jugendlichen; aber noch zu keiner Zeit waren alle Jugendlichen für Modellbahnen zu begeistern. Aber ich habe in den letzten Jahren viele Moba-Messe besucht, auf der stets eine große Zahl junger Menschen anzutreffen waren, die sich ganz offensichtlich für die Modellbahn begeisterten - einerlei, ob als Besucher oder als ausstellende Clubmitglieder.

Dennoch: Ein großes Versäumnis ist der Moba-Industrie anzulasten: Da nicht alle an Moba Interessierten ein Handwerk gelernt haben oder Elektroingenieure sind, hätte man diesem Umstand unbedingt Rechnung tragen müssen. Stattdessen hat man mit Beginn der Digitalisierung viel zu technisch gedacht (ein massiver Marketingfehler) und darüberhinaus engstirnig danach getrachtet, das eigene System möglichst abzuschotten, um Kundenbindung zu erreichen. Und die Digital-Zentralen-Anbieter machten es ihnen nach - Inkompatibilität in weiten Teilen ist Trumpf. (Einziger Lichtblick seit Kurzem: Rautenhaus RMX).

Noch schlimmer: Jahrelang wurden - und werden teilweise noch - selbst neu entwickelte Triebfahrzeuge ohne Schnittstelle herausgebracht. (Zum Beispiel die hervorragende BR70 von GFN). Oder es wurden lediglich Lötpads vorgesehen. Oder es mangelt an vorbereitetem Platz für einen Decoder, dem man bei der Entwicklung offenbar keine Rechnung trug. Der geneigte Einsteiger muss dann ggf. zum Fräser greifen und darüber hinaus die Decoder einlöten, nicht ohne zuvor Leiterbahnen zu trennen und Masseverbindungen zu überprüfen - das ist im Zeitalter von plug'n play nur als archaisch zu bezeichnen. Oder man bietet digitalisierte Loks an, dann aber meistens mit fest eingelöteten Decodern, so dass ein einfacher Tausch, z. B. bei Defekten, nicht möglich ist.

Wer als Unbedarfter dann im Internet die Um- und Einbauanleitungen liest, die bezeichnenderweise nicht etwa von den Herstellern geliefert werden, sich einen winzigen Decoder anschaut und seine eigenen Lötfähigkeiten in Rechnung stellt, kommt doch schnell zu dem Schluss, dass er das besser einer Fachwerkstatt überlässt. Also eine weitere Investition von zig Euros für ein nagelneues Modell! Darüberhinaus ist die einfache Wartung von Motor und Getriebe mittlerweile zu einem Fummelspiel ausgeartet. Warum werden die Platinen nicht grundsätzlich so designt, dass der kleine Kabelbaum überflüssig wird, der das Ausbauen der Platine erheblich komplizieren kann.(Erst recht, wenn die Platine über angelötete Litzen direkt mit den Stromabnehmern verbunden ist). Dann die herstellerseitigen "Waschzettel" - eine Katastrophe. Wer soll diese nonverbalen "Anleitungen" verstehen, wer traut sich als Anfänger, den vielen Pfeilen Folge zu leisten, auf die Gefahr hin, das Lokgehäuse irreparabel zu beschädigen?

Die Folge davon ist, dass ein Einsteiger, der sinnvollerweise mit einem Digitalsystem beginnen sollte, erheblichen Zeitaufwand in umständliche Recherchen stecken muss, um nichts falsch zu machen (Beratung durch Händler kann er ja i.d.R. vergessen). Hinzu kommt, dass er sich Grundkenntnisse der Elektrotechnik aneignen muss, die weit über das hinaus gehen, was früher die "elektrische Eisenbahn", mit der wir Älteren groß wurden, erforderte. Ein Merkmal unserer Zeit ist aber, dass gerade junge Leute nicht so viel Geduld aufzubringen bereit sind. Wer dennoch, z. B. in diesem und anderen einschlägigen Foren, versucht, sich schlau zu machen, wird sich zunächst einmal von der Vielzahl der geschilderten Probleme erschlagen, überfordert  und letztlich abgeschreckt fühlen.

Wen wundert es da, wenn sich viele junge, aber auch ältere  Einsteiger, nach möglicherweise ernüchternden Erfahrungen, mit Grausen abwenden?

Im Grunde haben die großen Hersteller und in ihrem Gefolge auch  viele Digitalanbieter das Thema "Digital" und damit die richtungsweisende Modernisierung der Modellbahn total vermasselt. Die wollen etwas in möglichst großen Stückzahlen  verkaufen, sind aber entweder nicht bereit oder aber nicht fähig, ihr Thema so zu erklären, dass es ein interessierter Laie versteht.

Ich habe es an anderer Stelle schon einmal gesagt: Wenn sich die PC-Hersteller hinsichtlich weltweit einheitlicher Standards so verhalten hätten, wie es die Moba- und Digitalhersteller noch heute tun, dann gäbe es die Erfolgsgeschichte des PC nicht, sondern der wäre das geblieben, was vor seiner Zeit die Großrechner waren: Etwas für Spezialisten.

Gruß
K.U.Müller
Hi N-Bahner,

diese leidige Endzeitstimmung verfolge ich bereits seit meiner Jugend, die, nebenbei erwähnt, nun übrigens auch schon eine Weile her ist. Diese unangenehme Stimmung verfolgt mich bei allen meinen Interessen, die ich pflege. Dazu gehört neben der Modellbahn der Amateurfunk und die Freiwillige Feuerwehr. Absolut jede dieser Sparten hat Existenzängste. Überall fehlt der Nachwuchs in realistischen Größenordnungen. Warum angeblich niemand mehr Zeit für irgendwas hat, kann ich nicht nachvollziehen. Bocklosigkeit halte ich für eher wahrscheinlich. Zugeben werden das selbstverständlich die Allerwenigsten.

Sehr oft wird das finanzielle Argument angesprochen, was ich durchaus gelten lasse bei Wagenpreisen von 40 Euro und Loks von 200 und mehr Euro, aber jedes ernstgemeinte Hobby wird früher oder später Geld verschlingen. Nachdem immer wieder der Computer und Spiele genannt werden: sucht mal im Internet nach sogenannten Gamer-PC's. Da sind 2000 Euro bei weitem nicht das teuerste lieferbare Gerät. Und was der Kram nach 2 Jahren noch wert ist, daß weiß jeder, der mal versucht hat, seinen "alten" PC zu verscherbeln. Das Argument hinkt also schon etwas.

Zum Thema Basteln: ein PC mit seinem Betriebssystem egal welcher Art kann einen auch ganz schön fordern. Auch wenn der Trend dazu geht, schnell mal neu zu installieren, anstatt einen Fehler zu finden und das System softwareseitig zu reparieren. Diese Zeit wird doch auch immer und immer wieder aufgebracht, nur um dann eine Runde zu zocken! Und was man in einen PC an Bastelarbeit stecken kann, ahnen manche offensichtlich gar nicht. Das sind nur Beispiele die mir ganz spontan eingefallen sind.

Ich persönlich würde der Zukunft nicht ganz so trüb entgegen blicken. Es wird immer Individualisten geben, die sich für diese Sachen begeistern. Der Abgesang auf die Hobby-Sparten kommt meiner Meinung nach in erste Linie von den Herstellern, die die Taschen nicht voll genug kriegen. Fällt einer weg, dann wird ein anderer die Chance ergreifen. Wenn die sogenannten Manager also hier in Deutschland oder Europa nicht mehr in der Lage ist die Märkte zu befriedigen, dann wirds ein anderer tun. Beispiele gibts ja auch in unserer Hobby bereits genug.

Man sollte vielleicht auch den Sättigungseffekt sehen. Ich kenne keinen, der 20 benzingetriebene Auto- oder Flugmodelle im Hobbykeller hat, aber ich kenne mindestens 10 Modellbahner die weit über 100 Lokomotiven plus Wagenmaterial in de Vitrine und eine prima Anlage stehen haben.

Das waren mal meine Gedanken zu dem Thema. Viel Spaß noch und gute Laune mit unserem schönen Hobby!

Scotty
Hallo,

@33
"Diese unangenehme Stimmung verfolgt mich bei allen meinen Interessen, die ich pflege. Dazu gehört neben der Modellbahn der Amateurfunk und die Freiwillige Feuerwehr. Absolut jede dieser Sparten hat Existenzängste. Überall fehlt der Nachwuchs in realistischen Größenordnungen."

ich denke hier wird die MoBa-Welt ein Opfer der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung. Seit Jahren fehlt es in Deutschland an Kindern was zur Folge hat das die Gesellschaft nun doch spürbar Vergreist. Das kann ich besonders gut bei meiner Arbeitsstelle (Großrechner-IT) beobachten. Hier bin ich mit meinen 46 Jahren einer der "Jungen" ! Durchschnittsalter in meiner Abteilung ist bereits deutlich über 50 Jahre. Die wenigen wirklich gut ausgebildeten Nachwuchskräfte in der IT-Welt werden mit Angeboten überhäuft und die meisten Firmen gehen leer aus.
Auch die MoBa ist nur ein Freizeitangebot von vielen, das zum einen nicht besonders attraktiv auf junge Leute wirkt und zum anderen, wenn man es wirklich vernünftig betreibt, sehr viel Zeit und Geld bindet.
Ich denke nicht das sich an diesen Umständen in den nächsten Jahrzehnten etwas ändern wird und so werden wir wohl langsam aber sicher aussterben. Mit uns wird auch die heimische MoBa Industrie nach und nach verschwinden.
Viele Grüße
Maik
ich finde, im Allgemeinen sind alle Berichte irgendwie richtig.  
Modellbahn ist eine Kosten, Zeit und Raumfrage!
Ich habe vor ca. 35 Jahren mit dem Hobby nach langer Abstinenz wieder angefangen.  Ursprünglich HO, was enorm viel Raum beansprucht kam meine Frau auf die Idee mir eine Lok und Wagen der Spur N zu schenken.
Der Anblick faszinierte mich so sehr, dass ich andere Hobbys aufgab.
Wenn ich diverse Schauanlagen, oder Fensterauslagen besuche/betrachte, stelle ich immer wieder fest, dass Kinder sehr begeistert sind.
Das Problem ist der Raum; eine Modelleisenbahnanlage sollte das ganze Jahr stehen können. Man sollte je nach belieben an und Umbauen können so ensteht in absehbarer Zeit eine interessante Spielanlage.
Die Modelle sind teuer, zugegeben, aber formschön sollten sie sein. Als Alternative sind die Modellbahnbörsen, Auktionsplattformen sehr sinnvoll. jeder wird älter und kann nicht immer weitervererben. Also günstig verkaufen. Wenn ich dann diese Preise betrachte,Wagen 1 Euro, Lokomotiven 20 Euro, Gebäude 1 - 5 Euro usw. kann ich die Argumentation an hohen Preisen nicht gelten lassen. Soll der, der es sich leisten kann Neue Modelle kaufen, der mit weniger Einkommen für den Anfang gebrauchte aber funktionierende Artikel kaufen. ,  
Mir geht es so, dass in meiner Jugend die Eisenbahn ein faszinierendes Verkehrsmittel war, diese Erinnerung lebt in meinen Gedanken, in meiner Anlage Epoche 1/2/3 weiter und dazu gehört Kreativität und Lust am Basteln. Komplizierte Weichenstrassen für den Fahrspass mit am Anfang analoger Steuerung.
Eine gelieste Anlag käme für mich nie in Frage und würde ich auch niemand empfehlen. Alles Uniform, ohne jede Fantasie.  

mfG. Klaus
@32: völlig korrekt.
Noch schlimmer für einen Anfänger finde ich den Umstand, dass dann große Teile auch der Fachpresse von einer Norm sprechen - und der Anfänger dann feststellt, dass Gerät A aber an B nicht funktioniert und alles sowieso nicht passt mit C...

Wohin der zersplitterte Systemstreit (der sich auch nicht mehr "einfangen" lässt, da fleissig weiter zersplittert wird) hinführt hatte man doch am Homecomputermarkt gesehen: der Markt ist einfach ausgestorben, nachdem sich der "Bürostandard" PC durchgesetzt hat. Weg sind sie, die ganzen Amigas, Schneiders, MSXs, Ataris...

Will heissen: entweder ist jemand bereit richtig Geld in die Hand zu nehmen und einen einheitlichen Standard zu definieren und mit Marktmacht durchzudrücken oder der Quark geht so noch jahrelang weiter....
@36
Zitat

Noch schlimmer für einen Anfänger finde ich den Umstand, dass dann große Teile auch der Fachpresse von einer Norm sprechen - und der Anfänger dann feststellt, dass Gerät A aber an B nicht funktioniert und alles sowieso nicht passt mit C...



Ja, das ist nicht gerade hilfreich, eben weil eine scheinbar vollständige Norm vorgegaukelt wird, ohne deutlich zu erklären, was denn da wie genormt wurde. Da ist dann von der NMRA-Normung des Gleissignals die Rede. Wer nun als Anfänger glaubt, damit auf der sicheren Seite zu sein, sieht sich kurze Zeit später gekniffen, wenn er beginnt, sich mit dem Schalten und Melden näher zu beschäftigen. Dann erlebt er schmerzlich, zu welch genormten Tun die Hersteller fähig sind.

Dass die sogenannte "Fach"-Presse nicht immer auf der Höhe der Zeit ist, wurde mir bei der Lektüre des ansonsten von mir geschätzten, neuesten NBahn-Magazins bewusst. Da wird bei der Wahl der Modelle des Jahres 2009 u. a. "Bemerkenswerte Technik"  zur Wahl gestellt, und hier tatsächlich die Uhlenbrock Intellibox Basic. Eine m. E. wirklich bemerkenswerte Entwicklung, nämlich das Rautenhaus RMX, wird hingegen totgeschwiegen und steht nicht zur Wahl. Vermutlich kann der Anbieter dieses Systems die geballte Werbemacht der Anderen nicht aufwiegen....

Gruß
K.U.Müller


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