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THEMA: DB-kein Vorbild!!!

THEMA: DB-kein Vorbild!!!
Startbeitrag
brockenclimber - 31.12.09 19:32
Habe gerade Nachrichten gesehen und bekümmert festgestellt, dass auf div. ICE-Strecken mal wieder alles still steht wg. eingefrorenen Oberleitungen. Offensichtlich hat bei der DB AG mal wieder niemand in den Kalender und auf die Wetterkarte geguckt. Wie bilde ich das denn jetzt in 1:160 nach? Mit Stuckgips modellieren, weiße Binderfarbe drauf, und alles stromlos schalten???

Schon peinlich, was unser "Vorbild" heutzutage so leistet. Ich verziehe mich wieder in meine Epoche III, da gab es noch ausfall- und wettersichere Dampf- und Dieseltraktion.

Ich wundere mich immer wieder, warum sich die DB-AG Verantwortlichen nicht mal bei ihren Schweizer Kollegen Tipps holen. Die fahren seit fast 100 Jahre bei Schnee und Eis auch elektrisch.

Ansonsten frohes neues Jahr an alle, und mögen Eure Eisenbahnwünsche wahr werden! Gruß klaus

Hallo Klaus,

hast Du dich auch über die Situation, im Umfeld wo die DB steht, auf Straßen und Flughäfen erkundigt? Da läuft nänmlich auch nix !
Und daß die SBB u.a. bei Eisbehang der Ol fährt, halte ich für ein Gerücht. Das Eis wirkt wie ein Isolator!

Johannes
mal eine Frage was soll die Bahn in diesem Fall machen.  


                                                             Eiskratzen
Gibts denn keine Fahrdrahtheizung?
Hallo Bernd und Johannes,

meine Vorschlag: Funktionsfähige Traktion vorhalten? Kam man früher mit bis Sylt auser bei Orkan auf dem Hindenburgdamm. Seit der Elektrifizierung fallen die Züge ab Altona bei zehn Zentimeter Schnee aus.

Gruß + frohes Neues

... und wie frieren Oberleitungen bei den heutigen milden Temperaturen ein???
Das Phänomen kenne ich bei den positiven Temperaturen bisher nicht, wie kommt es zustande?
@2
Ganz einfach: Überzählige 218er Dieselloks mit Bunsenbrenner auf dem Dach ausrüsten und die ganzen 28.000 km (?) Strecken mit Oberleitungen abfahren
Gibts denn keine Fahrdrahtheizung?  
[Antw. Nr.3]

Klar. Ne Kriegs 50er vor den ICE spannen und soviel Dampf geben, bis der Fahrdraht glüht.
Es kommt immer viel zusammen.
Das Wetter schlägt plötzlich um, an Tagen wie Silvester fehlt Personal (die wollen auch Silvester feiern), bei miesem Wetter nehmen viele Leute "sicherheitshalber" lieber die Bahn usw.

Während ganz normaler Arbeitswochen wäre das weniger ein Problem, aber ausgerechnet dann passiert sowas, als wenn der Wettergott persönlich noch das angeschlagene Image der DB noch weiter nach unten schubsen will.

Personal ist teuer - wenn die DB die Preise erhöht - nein! Darf sie nicht. Spart sie an Personal, schei*-Bahn.
Die Leute sollten sich mal langsam entscheiden was sie wollen.

@7: da der Dampf am Kamin "entspannt" ist kann er max. eine Temperatur von ca. 105 - 110 Grad Cel. haben. Nenn mir bitte mal das Oberleitungsmaterial was dann rotglühend wird....
Ich bin im Osten groß geworden und bis 1987 waren noch Dampfloks im Einsatz. Da gab es wegen ein bißchen Eis keine Probleme. Nur eben bei viel Schnee.

   Gruß Robby
Hallo,

Hie bekommen wir mal wieder die Folgen der Bahnreform zu spüren. Zu Bundesbahnzeiten wurde noch auf eine gewisse Verfügbarkeit des Systems Bahn geachtet, heute stehen die Gehälter des Vorstandes im Mittelpunkt....

Gruß Lothar
@8: Loreley-Haar. Wird aber immer seltener für Oberleitungen benutzt... ( . Praktisch nur noch auf der Rheingold-Strecke; und da wird es nie kälter als 5 Grad.

Die Frage von Roger (@5) stimmt mich da schon sehr nachdenklich. Mit den alten E 10/E 03 gab's auf der Strecke Lüneburg - Hannover - Göttingen - Kassel nie Probleme, auch im Winter nicht (war so um 1977 rum).

Neue und dürftig billigere Stromabnehmer-Bauart? Halte ich bei der DB zumindest nicht für ausgeschlossen. Vielleicht haben die Penner die Pantographen auch im Hochsommer in Thailand getestet, weil's da gratis ne Dienstreise hingab von Siemens.

Trotzdem frohes Neues!!! Gruß an alle
Hallo zusammen,

Wer kennt noch dem Werbespruch : "Die Bahn kommt". Mittlerweile muss man dazusetzen: manchmal; im Winter eher nicht." Dazu der zweite Werbespruch: "Alle reden vom Wetter. Wir nicht."
Alles lange her...

Gruß
Peter

Hallo Putzzwerg,

und dazu fehlt noch "Die Rente ist sicher". Villeicht für die damals 60-Jährigen. Auf den Werbespruch "Die Bahn kommt" haben wir in den End-Siebzigern auch schon zynisch geantwortet, "und wann???"

Unterbezahlte und frustrierte Dienstleistungsangestellte einer DB-AG machen aus einer ehemaligen Staatsbahn mit beamteten und witwenversorgten Hoheitsträgern keinen modernen Dienstleistungkonzern; schon die Idee dahinter ist absurd. Und wenn der Chef dann auch noch Millionen ins Ausland schleppt und dafür nur ein "DuDu" kriegt, dann steigert das die Moral im normalen Rangierbetrieb sicher nicht...

Ich habe mal im Führerstand einer BR 103 ein paar Stunden verbracht und wollte nur noch raus aus dem schaukelnden Schiff. Das war kein Vergnügen, sondern harte Arbeit. Ich habe daher Achtung vor Bahnern, auch Beamteten. Dennoch:

Ich halte die heutige DB-AG technisch für minderwertig, strukturell reformbedürftig, und vom gesamten Management her für maximal drittklassig. Da muss von Angestellten auf 400-Euro-Basis besser gemacht werden, was veritable Beamte in 80 Jahren wegen Geldmangel auch schon nicht hingekriegt haben.

Irgendwann legt man wahrscheinlich die Hauptstrecke Frankfurt - Würzburg - München still, weil kein Fahrgast sich mehr die Frechheiten von 20-jährigen Hilfskräften in Schaffneruniform anhören will ("Hier im Tunnel könn'se keene Fahrkarte lösen, da geht mein Gerät nich. Hätten'se doch wissen müssen. Ich drück nochmal 'een Auge zu. Normal kost das sechs Euro mehr").

HALLO ???

Internet-Zugang? Nur für Nutzer des dreisten Gebührenabzockers und "Bahn-Partners" telekom. Per Handy aus dem Zug telefonieren? Bis heute nicht störungsfrei möglich. Fahrpreis? Reine Glücksache und auch noch gelogen: Ein "Sparpreis-Ticket" für die Strecke HH - Ffm z.B. gibt es nie.

Die "Epoche V" bedeutet für mich die schlimmste Bahnkrise: Technisch veraltet, logistisch verkrustet, Kundenwunsch-resistent.

Von Braunschweig nach Berlin benötige ich exakt 11 Minuten weniger als im Jahr 1932 - und stehe dann im ICE zwölf Minuten vor Ausfahrt Potsdam und brauche dann nochmal 48 Minuten auf der Stadtbahn bis B-Mitte! HALLO ???

Trotz Allem schönes neues Jahr, vielleicht wird es ja besser... Gruß

--------------------------------------------------------------------------------

Hallo Klaus (Nr.13),

es soll ja auch Leute geben, die sind froh, im Zug mal nicht von Handy und Internet umgeben sein zu müssen - ich bin einer davon. Mir klingeln schon im Alltag dauernd Handys die Ohren voll, ich bin schon im Alltag von Leuten umgeben, die nichts anderes zu tun haben als zu chatten, Online-Games zu spielen oder dauernd ihre E-Mails checken zu müssen. Da brauche ich das im Zug nicht auch noch. Also wenn ich mal verreise, setze ich mich gemütlich in den Zug, stecke mir - ganz wichtig, nicht über den Handylautsprecher Musik hören! - meine Kopfhörer in die Ohren, höre auf annehmbarer Lautstärke, sodass die Mitfahrer nicht belästigt werden, nehme ein gutes Buch, lasse den Alltag mal außen vor, und steige dann entspannt wieder aus. So soll man ja auch reisen können, so ganz ohne Internet und Handy.

Gruß und ein schönes neues Jahr,
Eisbrecher
Hallöchen,
angetauter Niederschlag fällt ohne Unterlass vom Himmel.
Legt sich auf Schienen, Oberleitungen und Hochspannungs-Versorgungen (etc..).
Und friert wieder zu festen Eiskristallen.

Die ganze Stromversorgung ist dann nur noch ein sehr fragiles Gespann..
Dazu hatten wir noch ein äußerst frisches Lüftchen von der Nordsee.

Wer möchte da nicht mit über 200 Sachen über  die Tiefebene rauschen?
Buch lesend und Mp3 im Ohr.

Guten Rutsch!!

Hans Hans




Hallo Eisbrecher,

da marschieren wir auf dem gleichen Gleis. Bloss meine Frage war, warum die DB-AG es nicht schafft, einen fahrplanmässigen Fahrbetrieb aufrecht zu erhalten, wenn's mal ein Bisschen schneit... Und wieso man heute bis Berlin Mitte genau so lange braucht, wie 1932... und wie man ein gutes Buch lesen kann, während man gleichzeitig im ICE auf annehmbarer Lautstärke Musik hört...

Die 250 km von BS nach B sind nun mal Geschäftsreise, keiner fährt da aus touristischem Interesse freiwillig im ICE durch die überwiegend öde Butnik. Und dann sollte das Handy wegen der Verspätungen schon gehen. Alltag mal aussen vor lassen ohne Handy und Notebook tue ich auch, aber das hat dann nichts mt diesem thread zu tun.

Gruß und frohes neues Jahr!



Naja, also warum es im Nürnberger S-Bahnnetz zwischen Schwabach und Reichelsdorf wegen minus 5 Grad Weichenstörungen am laufenden Band geben muss, die sich dann auch fast 2 Stunden lang nicht beheben lassen, habe ich mich auch gefragt, aber ansonsten waren...zumindest im Nahverkehr, Fernverkehr benutze ich jetzt nicht wirklich - Verspätungen relativ gering, höchstens mal 5 Minuten, damit kann ich auch noch leben.

Das mit Buch und Musik ist bei jedem anders, im Zug geht es ohne nicht, sonst lenken mich die Gespräche der Sitznachbarn etc. ab. Es sollte natürlich kein übelstes Metal wie Slipknot sein, aber mit Musik von z.B. Subway to Sally, ASP,Apocalyptica oder Megaherz geht das schon.

Klar, geschäftlich ist es etwas anderes, aber gerade meine Generation hängt ja oft nur am Handy oder im Internet - oder eben mit der mobilen Spielestation, auch PlayStation Portable genannt...

Gruß,
Eisbrecher
(der sich entschuldigt, falls er zuviel vom Thema abgewichen ist)
Na,
wenn eine Weichenheizung defekt ist,
kann es schon mal etwas länger dauern.

Schnee, Tauwetter und anschließender Frost,
brechen früher oder später jede bewegliche Isolationsverbindung.

Mangelnde Wartung, zuwenig Personal, zuwenig...

Aber  halt "Anderer Geschäftsbereich".

Hans  Hans

Hallo,

ich muß meinen Eintrag # 1 ein wenig revidieren. Klar ist es früher besser gegangen, das war noch die Deutsche Bundesbahn! Da gab es nicht die Geschäftsbereiche wie heute, aber den "Kurzen Dienstweg". Wenn es mit der Schneebereitschaft bei der Bahnmeisterrei knapp wurde, hat auch schonmal die Flm oder Sigm mitgeholfen. Außerdem waren da noch die großen Bauzüge, deren Personal und Maschinen im Winter an neuralgischen Punkten eingesetzt waren.
Eine Ol-Heizung gibt es nicht. Ich kenne einen Fall aus den frühen 60ern. In Bayern ist da wohl  jede Menge Eisregen heruntergekommen und die 110er-Bahnstromleitung hing durch die Eislast tiefer, als die VDE es erlaubte. Man hat dann über diese Leitung durch Umschaltungen in verschiedenen Uw's einen Lasttransport durchgeführt, der zur Erwärmung der Leiterseile führte. Durch diese Erwärmung wurde die Eislast abgeworfen und die Seile fingen plötzlich zu Schwingen an. Das hat sich so hochgeschaukelt, das es zu einer Reihe von Mastbrüchen kam. Dabei ist anzumerken, daßes sich bei den Masten um Betonmaste gehandelt hat. Die Leitung viel zur Stromversorgung "ein paar Tage" aus !

Johannes
Moin Brockenclimber, früher war alles besser...eine gewagte Theorie. Ich fahre viel Bahn und sie war nie besser als heute. Willst du Dampfloks zurück? Kann doch wohl nicht dein Ernst sein! Die Bahnder 70er war ein miefiger Staatskonzern mit Beamtenmentalität. Die ist zum Teil bis heute noch spüren, leider!

Heute fahren die Züge auf jeder Nebenstrecke im Stundentakt von morgens bis abends und das sogar täglich. In den 80er Jahren: "Werktag außer Samstag"

Die Bahn ist heute keine Defizitbetrieb und ein Millardengrab für den Steuerzahler, sondern ein hochprofitabler Logistikkonzern.

Bahnromantik gibt es auf meiner Anlage und genau da soll sie auch weiter bleiben.......................

Gruß David

P.S.: Eisregen ist ein seltenes Naturereignis, das aller Verkehrsträger gleichermaßen betrifft. Soll die Bahn für derartig seltene Fälle einen Diesel-Ersatzlokpark vorhalten? Wenn ja, wer soll das bezahlen?
@13
Ein Sparpreis-Ticket von Mannheim nach HH gibt es jedenfalls. Und Ffm liegt auf dem Weg.

Tipp von
AnTic
Allmächtiger,

Zitat

Heute fahren die Züge auf jeder Nebenstrecke im Stundentakt von morgens bis abends und das sogar täglich. In den 80er Jahren: "Werktag außer Samstag"



Wo sind denn derweil diese Nebenstrecken?
Wurden die immer an Sonntagen stückweise abgebaut?

Zitat

Die Bahn ist heute keine Defizitbetrieb und ein Millardengrab für den Steuerzahler, sondern ein hochprofitabler Logistikkonzern.



Seit wann? Was geschieht, wenn der Verein keine Steuergelder mehr bekommt? ist er dann immer noch "hochprofitabel" ?


Gruß,
Günter
Hallo Günter,
Beispiel: die Nebenstrecke von Osnabrück nach Bielefeld. Seit den 70er Jahren auf das Teilstück von Bielefeld nach Dissen-Bad Rothenfelde reduziert und bis vor wenigen jahren äußerst stiefmütterlich behandelt. Typischer Verkehr nur an "Werktags außer Samstag". Heute moderne Triebwagen der NWB im Stundentakt. Acuh ein Vorteil des neuen Bahnzeitalters: Es gibt endlich Wettbewerb. Noch zu wenig...aber immerhin!

Die Bahn bekommt Steuergeld von den Landesnahverkehrsgesellschaften nur für den Nahverkehr. Bekäme sie das nicht, würde sie diese defizitäre Aufgabe eben einstellen. Mehdorn hat immer gesagt, wir fahren nur dort, wo Profite zu erwarten sind. Sollen wir woanders fahren, dann sage man mir, wer das bezahlt.

Fern- und Güterverkehr arbeiten profitabel und bekommen kein Steuergeld. Derzeit sieht es natürlich aufgrund der allgemeinen Wirtschaftskrise schlechter aus; Steuergeld gibt es aber trotzdem nicht.

Die Bahn ist im übrigen mit der Tochter Schenker ganz groß im Logistikgeschäft auch auf der Straße und dem Wasserweg vertreten. Eben ein moderner Logistikkonzern und keine miefige Behördenbahn.

Ich wünsche mir keine klapprigen Umbau- oder Mitteleinstiegswagen zurück, die von 216er gezogen mit 90 km/h durch die Landschaft zuckelten.

Auf der Modellbahn sieht es anders aus. Dort finde ich die moderne Bahn mit ihren aalglatten Fahrzeugen und dem Taktfahrplan total uninteressant. Hier läuft sie noch die rote 216 mit ihren Umbauwagen....

Gruß David
Moin,
um mal wieder auf den Beitrag von Klaus zurückzukommen:
Zitat

Ich wundere mich immer wieder, warum sich die DB-AG Verantwortlichen nicht mal bei ihren Schweizer Kollegen Tipps holen. Die fahren seit fast 100 Jahre bei Schnee und Eis auch elektrisch.


Die DB kann sich noch mehr bei den schweizer Kollegen abkupfern. Die Schweiz lebt als Eisenbahnland. Da kann Deutschland bei weitem nicht mithalten. Ich denke dabei an Taktzeiten, Ausbau des Schienennetzes, Fahrzeugpark etc.!
Gruß,
Thomas
Hallo,

Leide hat dier Wettbewerb im Bahnverkehr auch dazu geführt, daß es einen Wettbewerb gibt, wer sein Personal am schlechtesten bezahlt bzw. ihm die höchsten Belastungen zumutet. Ferner hat er dazu geführt, daß immer mehr Gebiete vom Personenfernverkehr abgeschnitten werden, weil sich dieser als nicht profitabel genug erwiesen hat und letztendlich ist auch das sehr beliebte Interregionetz diesem Denken zum Opfer gefallen. Wo bleibt hier die private Konkurrenz? Und jetzt sagt bitte nicht, daß diese daran scheitert, daß die DB ihre Fahrzeuge lieber verschrottet als diese anderen Betreibern zur Verfügung zu stellen, denn wenn ich zB. eine atrraktives Angebot mit Reisebussen machen will, kann ich nicht irgendwelche zehn Jahre alten Gurken nehmen, die in anderen Betrieben längst abgeschrieben sind, da würde keiner mitfahren wollen Und auch kein Spediteur würde sich heute einen zehn Jahre alten Actros 1 kaufen um damit geld zu verdienen.

Gruß Lothar

David,
du scheinst dich zu widersprechen:

Zitat

Beispiel: die Nebenstrecke von Osnabrück nach Bielefeld. Seit den 70er Jahren auf das Teilstück von Bielefeld nach Dissen-Bad Rothenfelde reduziert und bis vor wenigen jahren äußerst stiefmütterlich behandelt. Typischer Verkehr nur an "Werktags außer Samstag". Heute moderne Triebwagen der NWB im Stundentakt. Acuh ein Vorteil des neuen Bahnzeitalters: Es gibt endlich Wettbewerb. Noch zu wenig...aber immerhin!



Hier ist die Bahn also doch raus

Zitat

Die Bahn bekommt Steuergeld von den Landesnahverkehrsgesellschaften nur für den Nahverkehr. Bekäme sie das nicht, würde sie diese defizitäre Aufgabe eben einstellen. Mehdorn hat immer gesagt, wir fahren nur dort, wo Profite zu erwarten sind. Sollen wir woanders fahren, dann sage man mir, wer das bezahlt.



Nun fahren eben Andere, und machen Profit.
Beispiel Nahverkehr Lüneburg -Hamburg: Bei der Bahn jede Menge Wagen (teilweise ungeheizt, mit abgesperrten Toiletten)  für gut 50 Leute maximal im Stundentakt.
Nun gibt es hier einen "Bummelmetronom", Doppelstockwagen, Zug nicht wesentlich kürzer und schon ist es profitabel ...
Frage, wird der Metronom-Betreiber anders gesponsort als die Bahn? Oder liegt es daran, das alles sauberer ist, ruhigeres Fahren.

Zitat

Die Bahn ist im übrigen mit der Tochter Schenker ganz groß im Logistikgeschäft auch auf der Straße und dem Wasserweg vertreten. Eben ein moderner Logistikkonzern und keine miefige Behördenbahn.



Liegt nicht genau hier ein Problem?
Und zwar ein mächtiges Problem?
Ist nicht auch die Fa. Schenker defizitär und kann nur über Bahn-Steuergelder am Leben erhalten werden?

Gruß,
Günter
Hallo Zusammen

Ich wohne seit 36 mehr oder weniger direkt in Sichtweite zu einem großen Bahnhof und habe schon viele male erlebt, dass Züge bei Eisregen bzw. Blitzeis schöne blaue Blitze in den Nachthimmel schickten. Sieht sehr imposant aus. Aber dass dadurch gleich der Zugverkehr lahmgelegt wurde, hab ich noch nicht erlebt. Sicherlich kommt es immer auf viele Umstände an und da kann es schonmal vorkommen, dass es zu größeren Störungen im Bahnverkehr kommt.
ABER: Was ich jetzt überhaupt nicht verstehe... wieso sagte man gestern in den Nachrichten, dass davon NUR der Fernverkehr betroffen war und der Nahverkehr nahezu reibungslos abgelaufen ist??? Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Wird der Nahverkehr im Norden unseres Landes ausschliesslich mit Dieseltraktion betrieben? Ich glaube das nicht.
Ich glaube da eher an andere Probleme, wie es sie auch in der Weihnachtswoche gegeben hat.
Und das Thema mit der Schweiz: Ich fuhr vor 2 Jahren auf der Strecke Luzern - Basel bei Eisregen ohne Probleme. Die Durchsagen der Zugbegleiter lauteten: Aufgrund von Eisregen hat unser Zug 5 Minuten Verspätung. In Basel angekommen war die Verspätung TROTZ Eisregen wieder aufgeholt. In Basel hatte ich nur 4 Minuten zum Umsteigen (laut Plan). Der Zug kam aber 35 Minuten zu spät. Warum? Eisregen in Deutschland!!! Abfahrt des ICE war aber nicht 35 Minuten später sondern ca. 90 Minuten. Warum? Konnte nichtmal das Zugpersonal sagen.

Viele Grüße
Tomi (der das Handy im Zug Privat auch nicht vermisst, aber weiß, dass es heutzutage fast überall möglich ist, zu telefonieren. Und seit wann kann man im Tunnel keine Tickets lösen???)
komisch komisch - gestern abend kam bei uns auch binnen 15min nebel auf: Mitternacht noch klar, 15min später <50min Sicht? Warum haben die Autofahrer nicht alle Radar eingebaut? Fuer Notfälle sollte man sowas vorhalten. Und Montag frueh um 2Uhr - die Strasse spiegelglatt. Allein meine Spikes fuers Fahrrad waren nicht montiert, obwohl sie zuhause in der Garage liegen. Heute frueh beim Heimradeln: Stellenweise spiegelglatt.

Und im Studium erlebte ich auch einen Eisregen in Muenchen - binnen 5min kam der ganze Autoverkehr fuer mind. 1h zum erliegen.

Wie stark sich das auf die Oberleitung auswirkt hängt vermutlich u.a. damit zusammen, wie oft da ein Zug lang fährt. Wird das Eis bereits abgeschabt, während es draufregnet, duerfte das nicht so schlimm sein, als wenn es Zeit hat, eine schöne dicke Schicht anzusammeln.

Aber wir haben ja auch alle einen Holzofen im Wohnzimmer stehen, fuer den Fall dass der Strom mal zwei Tage ausfällt und weder Öl/Gasheizung noch der Heizluefter funktionieren, oder etwa nicht?

/Martin
Zitat

komisch komisch - gestern abend kam bei uns auch binnen 15min nebel auf: Mitternacht noch klar, 15min später <50min Sicht?

Das lag dann vermutlich aber am Alkohol oder am Rauch der Silvesterraketen.

Grüße
Tomi
Also eine Sache verstehe ich immer noch nicht:
Wenn vereiste Oberleitungen den Betrieb der DB lahmlegen, warum fährt die Transsib dann elektrisch? Warum geht in Kanada, Schweden, Finnland und Norwegen, in Österreich und in der Schweiz, was bei der DB nicht geht?

verwunderte Grüße
Peter
Hallo,
nicht die Kälte an sich macht´s.

Sondern angetautes Eis, dessen Wasser überall hinläuft, und dann wieder gefriert.
Genannt "Blitzeis oder "Schwarzes Eis".

Deshalb werden Flughäfen der Amerkanischen Ostküste gesperrt,
wogegen bei Flughäfen, in wesendlich kälteren Gegenden, alles normal läuft.

Hans Hans
Moin! Es will mir doch hier wohl keiner weismachen, dass schweizer Elektroloks trotz vereister Oberleitung fahren, während die Loks der DB stehen bleiben?

ich fahre viel Bahn und freue mich, dass die Verbindungen schneller geworden sind und die Bahn häufiger fährt. Die Bahn ist für mich die Eisenbahn und nicht die Deutsche Bahn allein. Mir ist es vollkommen egal, ob der Zug von der DB, der NWB oder vom metronom gestellt wird.

Wettbewerb sorgt für Lohndruck und Profitorientierung hat zur Abschaffung des InterRegio geführt. Ich finde das auch schade. Aber, soll die Bahn defizitäre Leistungen erbringen? Farge: Wer bezahlt das? Der Steuerzahler?

Was die Entwicklung der Deutschen Bahn AG anbetrifft mal ein paar Fakten:

Umsatzentwicklung: 2003 = 23,0 Mrd EUR / 2008 = 33,5 Mrd EUR
Reisende: 2003 = 1,68 Mrd / 2008 = 1,91 Mrd
Güterbeförderung: 2003 = 282 Mio t / 2008 = 379 Mio t
Trassenkilometer: 2003 = 918 Mio km / 2008 = 1043 Mio km

Die Deutsche Bahn ist mit einem Logistik-Umsatz von etwa 7,1 Milliarden Euro (2007) der umsatzstärkste Logistiker in Deutschland (Gesamtmarkt: 205 Milliarden Euro).

Allein die Entwicklung von 2003 bis 2008 ist eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen. Die gefahrenen Trassenkilometer und damit das Zugangebot ist in diesem Zeitraum um über 10% gesteigert worden! Zu dieser Entwicklung kommen noch die stark gestiegenen Leistungen privater Anbieter hinzu. Auf deutschen Schienen ist mehr Betreib denn je! 1975 lagen Reichsbahn (DDR) und Bundesbahn übrigends bei 588 Mio Trassenkilometer. Das sind rund 45% weniger als heute!

Mich nervt diese subjektive, nicht durch Fakten belegte Meckerei. Das heutigen Angebot der Bahn ist besser als vor 20 Jahren...das ist einfach Fakt.

Gruß David
Moin David,

Zitat

Das heutigen Angebot der Bahn ist besser als vor 20 Jahren...das ist einfach Fakt.



Prima Witz, das Jahr fängt richtig lustig an!


Mit Grüßen, Bernd

P.S.: Oder hast Du das etwa ernst gemeint?
Grübelgrübel...
Hallo David
Zitat

Es will mir doch hier wohl keiner weismachen, dass schweizer Elektroloks trotz vereister Oberleitung fahren

Das hat auch niemand behauptet. Aber vermutlich haben die Schweizer das besser im Griff und wissen, damit umzugehen.

Den Witz, auf den Bernd anspielt , finde ich auch ganz gut.
Ich bin bis vor kurzem Vielfahrer bei der Bahn gewesen. Teils beruflich, teils privat. Ich kenne ebensogut die SBB und die ÖBB und kann mir ein ganz gutes objektives Bild darüber machen, was gut und was schlecht ist. Du schreibst, dass das heutige Angebot der Bahn besser ist als vor 20 Jahren. Jetzt kommt es natürlich darauf an, was Du mit Angebot meinst. Die Preise? Die vielen unzähligen Angebote (bei denen nichtmal mehr die Bahnmitarbeiter durchblicken) oder meinst Du vielleicht die angebotenen Verbindungen?
Ich will da nicht groß drauf eingehen, da es ja eigentlich um etwas anderes in diesem Thread geht, aber kurz werde ich Dir meine Erfahrungen erläuteren.
1. Die Preise: Sind momentan jenseits von Gut und Böse. Menschen, die nicht so viel Geld in der Tasche haben, können keine Bahnfahrt mehr machen. Vor 20 Jahren was das noch anders.
2. Die Angebote: Was nützen mir die besten Angebote, wenn ich vielleicht zeitlich gebunden bin? Ich ärgere mich da höchstens darüber, dass ich 220 Euro für mein Ticket nach HH bezahlt habe, während neben mir ein Fahrgast vielleicht rund ein Viertel von dem Preis bezahlt hat.
Angebote sollten für alle zählen und nicht nur für einen ausgewählten Personenkreis.
3. Was nützen mir tausende Verbindungen mehr als vor 20 Jahren, wenn ich keinen Anschluss bekomme? Ich habe vor 20 Jahren das Tramper-Monatsticket gehabt und bin Deutschlandweit viele zig tausende Kilometer unterwegs gewesen. Wartezeiten zu Verbindungszügen auf Fernbahnhöfen waren in Normalfall nicht länger als 20-25 Minuten. Heutzutage muss man sich in einer Großstadt dann schonmal bis zu 60 Minuten die Zeit vertreiben, um einen Anschlusszug in eine andere Großstadt zu bekommen.

Viele Grüße
Tomi (der noch immer Bahnfan ist, jedoch das Zugfahren aufgrund 90-prozentiger Unzufriedenheit meidet)  

Edit: Aber beantworte mir doch mal irgendjemand die Frage, warum der elektrifizierte Nahverkehr mit den vereisten Oberleitungen keine Probleme hatte und der Fernverkehr zum erliegen kam???
Die Franzosen halten ihr Oberleitungsnetz übrigens mit kleinen "Kurzschlüssen" im Netz Eisfrei. Funktioniert anscheinend gut. Weiß jemand, ob das vielleicht in der Schweiz auch so ist???

Hallo.

Der Steuerzahler bezahlt zB. auch Prämien für Vorstände der Landesbanken, denen es angeblich nicht zumutbar ist, für ein Jahresgehalt von einer halben mio. € jeden Tag zur Arbeit zu kommen. Warum sollte er dann nicht auch die Bahn subventionieren? Im Nahverkehr tut er es schließlich auch.

Gruß Lothar
Und Chemnitz muß auch zu einer total kleinen Stadt geworden sein, vlt. auch die Uni geschlossen, das man nicht mehr von Berlin direkt dahin fahren kann!
@36: darum geht es bei den Verkehrsströmen nicht. Es gibt Kuhkäffer, die einen ICE Anschluß haben, andersrum haben recht große Städte nicht mal einen Bahnanschluss (Herten z.B.63.000 Einwohner und keinen Personenbahnhof).

Die DB kann machen was sie will - sie ist "Ärgerniss" und jeder bekommt Beifall der drauf schimpft.
Die Fehler in der Verkehrspolitik wurden in den 50er Jahren und seitdem gemacht. Auf diese Politiker schimpft komischerweise keiner mehr.
Naja, bis vor einem Jahr (oder doch schon zwei) war das noch problemlos möglich, was hat sich da geändert?
Hallo,
erstmal alles gute zum neuen Jahr.
Was soll man denn noch zum Roten Ungeheuer sagen. Niederlassungsleiter werden geext, weil sie sozial zu ihren Mitarbeitern sind und nicht die Planvorgaben 100% erfüllen, SEV-Busfahrer bekommen die Anweisung, den Zug nicht zu erreichen, obwhl es ohne Probleme machbar wäre. Es ist nunmal dem Fahrgast "zumutbar", zur gewohnten Zeit am Ziel eine Stunde früher aus dem Haus zu gehen, damit er am Umsteigepunkt bei Wind und Wetter 55 Minuten am zugigen Bahnhof bei -15°C im Freien steht, weil der Bahnhof seine Türen erst um 6.30h öffnet. Privatbahnen lassen da ihre Leute nur z.B. 20 Minuten früher fahren und direkt in 5 Minuten umsteigen.
Da Braucht mir keiner was von Service der DB erzählen, hab ich alles oft genug selber erlebt!
was sagte jemand, als mal wieder die 140er im Nebel abgebügelt eingefroren waren?:
kein Wunder, 40 Jahre jeden Tag schuften, da wöllte ich bei -25°C im Freien übernachten auch nicht mehr!
Zu den Preisen sag ich lieber nichts, Stiftung Warentest hat Recht!!! Wieso erdreistet man sich, einen einstigen Interregio, der mit einem ICT geführt wird, als ICE zu verkaufen? ICT war doch der damalige Ausdruck, bevor die ofizielle Bezeichnung ICE-T kam.
Gruß Frank,
bei dem das rote Ungeheuer auch MobaVerbot hat
@33, Bernd: Also zumindest Muenchen->Passau ist das Angebot heute definitiv besser. Inzwischen fährt da jede Stunde jede Richtung was, von 7 Uhr frueh bis 23Uhr abends, auch Samstags. Während meines Studiums (10Jahre her) gab es Samstag nachmittags eine 4h Taktluecke. Dann gabs da noch den Nahverkehrszug, der um 17:27 in Muenchen losfuhr und in Freising satte 20min stand, um sich vom IR/D Zug ueberholen zu lassen. Aber das war sicher alles besser als heute:-P

Ach ja - bei irgendeiner Sonderfahrt zum Streckenjubiläum Murnau-Oberammergau machte just die 110/140 oder was es war schlapp. Hatte wohl irgendeine Sicherung rausgehauen. Es stand natuerlich weder der Ersatzbus fuer alle Fälle am Bahnhof bereit, noch wartete am nächsten Bahnhof eine Ersatzlokomotive. Nein, auch damals sass man schon eine Stunde im Zug fest.

Und ich wette, hätte es damals Internet gegeben, in den damaligen Foren wäre genauso geschimpft worden wie heute... Ist halt auch was ziemlich Deutsches.

/Martin
@34, Tomi: Dann hast du wohl auch was gegen die Happy-Hour in der Cocktailbar, wenn der Gast neben dir, der den Drink 5min frueher bestellt hat, nur die Hälfte zahlt. Oder wenn ein Angebot bei Aldi erst ab Do gilt, ich den Kram aber schon Mittwoch brauche... Pech gehabt.

Wenn man unbedingt irgendetwas haben will, kostet das auch in anderen Bereichen ab und an etwas mehr. Ein Haus mit schöner Lage in der Grossstadt ist auch etwas teurer als im Bayerischen Wald. Wer da nicht flexibel ist, und in Muenchen wohnen muss, hat auch Pech gehabt. Nix ist so ungerecht wie das Leben...

/Martin
Hallo und frohes neues,

@36:

wenn mann sieht, wie der HBF jetzt 'demontiert' wird, Verbindungen floeten gegangen sind, obwohl ich auch nicht mehr dort wohne seit ueber 2 Jahren, kommt einen das grauen.

Bsp.:
Chemnitz - Leipzig, wenn ueber Gaithein ein Zug liegengeblieben war, konn
0.te mann frueher noch Rosswein oder Rochlitz ausweichen und hatte auch einige Gueterzuege umleiten koennen.

Wenn jetzt da mal was 'los' ist geht alles nur noch ueber SEV.

Ein weiteres Bsp.:

September 1990 Lehre als Eisenbahntransportfacharbeiter begonnen, Lehrzeit damals 3 Jahre
Ende November selben Jahres, Schuldirektor 'Reichsbahnschule Chemnitz'(inzwischen abgerissen): 'Entweder sie gehen dahin zurueck wo sie hergekommen sind oder sie haben keinen Abschluss'

Feine Perspektive als 16 Jaehriger nicht wahr???

Das nurmal nebenbei...

Gruessle
Holger
@42: na na, das letzte hat mit der DB AG garnix zu tun. Die DB/DR waren beide nicht in der Lage einen vernünftigen Gütervekehr von West nach Ost und in Gegenrichtung zu organisieren, frag mal Leute, die das noch wissen vom Chaos im Stückgutverkehr nach Berlin! Stückgutlaufzeiten von 2 Wochen!
Die DR wurde und wird von vielen ja als Vorzeige-Bahnbetrieb gefeiert, aber ich kann mich noch an Betriebszeiten erinnern und dann wird man kreidebleich. Gehört also wirklich hier nicht hin.

M.E. wurden die Fehler in den 50er Jahren gemacht mit Geldmittel bis zum Abwinken für den Straßenbau und die DB sollte sich selber finanzieren. Dieser Fehler hat die Bahn immer wettbewerbsuntauglicher gemacht. Die DR war gegen den freien LKW-Verkehr ab 1990 auf keinen Fall konkurenzfähig. Die Folgen kommen daher.
Kann es sein, dass sich UNSERE Ansprüche geändert haben.

- Dass heute eine Stunde festsitzen im Zug scheinbar viel mehr schmerzt als vor 20-30 Jahren?
- Sich unser Standard geändert hat? Schnelligkeit, ständige Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit mehr bedeuten als damals?
- heute geht jeder "schnell" ins Internet, bucht per Online-Ticket, arbeitet im Zug via Handy/Laptop... oh jeh, wenn's nicht mehr geht!

Regt ihr euch nicht auch auf, wenn euer Internetzugang hängt, wenn's lange zum Seitenaufbau braucht... mit dem 56k-Modem war das normal. Vor zehn Jahren hat das keinen aufgeregt.

Vereiste Oberleitungen - Zugausfälle, Verspätungen - ich glaube die gab es "damals" schon.
Nur hatten sie einen völlig anderen Stellenwert als heute; unsere Bewertung hat sich geändert.

grüße
fabian
Hallo!

Es wünscht sich doch hier wohl niemand ernsthaft die Behördenbahn der 70er Jahre zurück? In meinem Heimatbahnhof Bremen-Oberneuland fuhren bis 1989 am Sonntag 4 Züge je Richtung; heute sind es 18 im exakten Stundentakt. Werktags waren es 10 Züge, heute fahren mehr als doppelt so viele!

Am Samstag und vor allem am Sonntag ging auf vielen Strecken nichts. Das ist heute defintiv anders. Und fang jetzt nicht mit dem Thema Streckenstillegungen an. Wenn in dünn besiedelten Gebieten kaum einer den zug benutzt, warum soll man die Linie dann weiter betreiben. Wer übernimmt die zu erwartenden Defizite?

Gleiches gilt für den Fernverkehrsanschluss großer Städte. Die Bahn soll als Wirtschaftsunternehmen arbeiten; warum darf sie dann nicht frei entscheiden, ob sie Städte wie Bremerhaven oder Chemnitz an das Fernverkehrsnetz anbindet. Die Anbindung unterbleibt, weil das Unternehmen keine Gewinne erwartet. Welche Unternehmer würde in einer solchen Situation Fernverkehrszüge anbieten? Oder, wer kommt für die zu erwartenden Defizite auf?


Ich war zwar relativ selten Bahn, freue mich aber jedesmal wie gut das Angebot geworden ist. kein Vergleich zu den miefigen 80er Jahren mit den klapprigen Fahrzeugen aus den 50er und 60er Jahren. Im Übrigen auch mit besseren Reisezeiten auf vielen wichtigen Relationen. Von Bremen nach München beispielsweise benötigt man heute zwei Stunden weniger als vor 20 Jahren!

Nee. Die Deutsche Bundesbahn wünsche ich mir definitiv nicht zurück.

Viele Grüße,
Mathias
Hallo Martin

Zitat

Dann hast du wohl auch was gegen die Happy-Hour in der Cocktailbar,

Ja, und zwar weil sich da oft junge Leute treffen zum sogenannten "Vorglühen". Nicht dass ich was gegen die Vergünstigungen hab (das hat auch nur was damit zu tun, die Kunden bzw. Gäste in den Zeiten, in denen weniger los ist, anzulocken), aber oftmals wird das falsch interpretiert, sodass nach der Happy-Hour schon die "Alkoholleichen" durch die Kneipe taumeln.
Und außerdem gibts die Cocktails dann nicht für 1/4 des Normalpreises.

@44 Fabian
Zitat

Dass heute eine Stunde festsitzen im Zug scheinbar viel mehr schmerzt als vor 20-30 Jahren?

Ja, aber das liegt daran, weil das wohl öfter vorkommt, als vor 20 Jahren. Ich kenne solche Probleme aus den früheren Jahren jedenfalls nicht. Ich war einmal vor ca. 15 Jahren mit der Bahn von Würzburg nach Frankfurt unterwegs. Kurz vor Frankfurt machte der Zug eine Notbremsung. Die Lok hatte einen defekt. 10 Minuten später war eine Ersatzlok da, die den Zug in den Frankfurter Hbf zog. Heutzutage kann man 18 Stunden in einem Tunnel sitzen, ohne dass jemand darüber nachdenkt, eine Ersatzlok zum Einsatz kommen zu lassen.

@45 Matthias
Zitat

Wenn in dünn besiedelten Gebieten kaum einer den zug benutzt, warum soll man die Linie dann weiter betreiben.

Es gab Linien, die wurden von der DB eingestellt, weil sie nicht rentabel waren. Dann kamen Privatbahnen und fahren auf der selben Strecke Gewinne ein. Kann mir das mal einer erklären? Das liegt dann nicht an den dünn besiedelten Gebieten sondern an der schlechten Organisation der DB.

Viele Grüße
Tomi
Ich kenne keine Linie, die im Nahverkehr Gewinne erzielt.
Volkswirtschaftlichen Gewinn ja, aber egal ob die "berühmten" Beispiele Rurtalbahn oder die S 28 (Regiobahn) sind immernoch Strecken, die bezuschusst werden.

Problem bei der Bahn: sie rechnete Jahrzehntelang wie eine Behörde (Kameralistik) nicht wie ein Unternehmen. Hört sich erstmal blöde an, ist aber ganz einfach: wenn ich 50.000 DM für den Unterhalt einer Strecke pro Jah ausgebe komme ich damit klar, investiere ich jedoch einmalig 200.000 DM und habe dann nur noch 10.000 DM an Kosten....
So ruinierte sich die Bahn über Jahrzehnte... wer unbedingt die alte "Behördenbahn" wiederhaben will sollte sich mal mit Leuten unterhalten, die in dieser Tretmühle gearbeitet haben. Die AG-Werdung kam m.E. 40 Jahre zu spät.
Vielleicht liegt es auch daran, das wir eben via Internet, viel mehr von Verspätungen, Ausfällen u.dgl. erfahren als früher?
Naja, bis 1991 hat Berlin-Chemnitz auch vier Stunden gedauert und 15 Min. zu spät war da schon pünktlich und ich bin da 6 Jahre  fast jede Woche hin und her gefahren!
Zitat

wer unbedingt die alte "Behördenbahn" wiederhaben will

Es geht ja nicht um die alte "Behördenbahn", wie Du sie nennst, sondern darum, dass das Angebot nicht unbedingt in allen Landesteilen besser wurde, sondern eben auch mal schlechter.

Viele Grüße
Tomi
Vlt. kann man aber auch erwarten, das, wer so viele Strecken betreibt, mit richtig profitablen Strecken mal leicht defizitäre unterstützt, d.h. wenn die Gesamtbilanz stimmt, kann man auch mal nicht gewinnbringende Strecken betreiben aber soziale Verantwortung zählt wohl auch hier nicht mehr.
Hallo im Netz,
das neue Jahr fängt ja prima an. Es gibt immer noch Leute die sich um unsere Steuergelder gedanken machen. PRIMA:
Also: Eingefrorene Fahrleitung????? Wo liegt da das Problem???
Na an den Stromabnehmern, da kann man nämlich nicht 160  und mehr fahren. Da kommt es zu Schäden an den Schleifkohlen (und zu Einbrandstellen am Kupferdraht der Leitung).
Also lassen die Verantwortlichen die Züge ausfallen!!!
Kostendruck!
Natürlich möchte ich nicht täglich mit der Dampflok und Umbauwagen meine Reisen durchführen.
Ich möchte ja auch nicht 5000 Km im Monat mit einem VW Käfer oder eine Opel Rekord (D) fahren.
Von der Mähr des Wettbewerbs ist aber die Staatsbahn, die sie ja immer noch ist, weit entfernt.
Noch immer werden Milliarden Steuergelder in die DB AG gepumpt!!! Wo ist denn da der Wettbewerb der immer wieder genannt wird??
Eben, blühende Landschaften.........
Zum Thema zurück.
Man muss in solchen Fällen mit einer E-Lok vorausfahren und die Fahrleitung vom Eise befreien.
Kostet aber eine (mehrere) Schleifleisten. Wollen die aber nicht.
Soll auf der Schnellbahn eine 110/140 als Eisbrecher arbeiten??
Weiche frieren nicht ein, wenn die Weichenheizung geht und die Spitzenverschlüsse eingestellt sind, und natürlich müssen die Dinger auch geschmiert werden!
Ach da brauch man ja Personal! Habe die aber nicht mehr!!
Dafür gibt es jetzt kleine Häppchen und drei Zeitungen in der 1.Klasse ICE.
Dies alles geht m.E. aber an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei.
Ich möchte pünktlich und zuverlässig mein Ziel erreichen, selbstverständlich im Standart 2010!
Meint Thomas
P.S.
Der Schnellverkehr ICE ist ein Kind der Behördenbahn (ICE 1, der geht ja noch ganz gut, gegenüber den Kisten 411/415/403/406)
Hallo Thomas,
dass Weichen einfrieren, weil nicht genug Personal vorhanden ist um sie zu warten und zu schmieren kann ich mir auch durchaus vorstellen. Der Personalabbau wurde auch aus meiner Sicht in vielen Fällen zu weit getrieben.

Trotzdem: das Fahrplanangebot ist heute einfach besser als vor 20 Jahren. Das gilt natürlich nicht für jede Strecke und jede Region. Leider. Aber, die Bahn soll wie ein Wirtschaftsunternehmen arbeiten und eben nicht mir profitablen Strecken defizitäre unterstützen.

Das ist eine grundsätzliche Frage. Ist Eisenbahnverkehr wie ein unternehmen zu betreiben oder handelt es sich um eine Aufgabe, die sich am Gemeinwohl zu orientieren hat. Im letzteren Falle muss dann aber der Steuerzahler für die aus dem Betrieb defizitärer Aufgaben entstehenden Kosten aufkommen.

Das Angebot ist in  den letzten Jahren überall dort besser geworden, wo die Deutsche Bahn AG Chancen sieht Geld zu verdienen. Es ist immer dann schlechter geworden, wenn es galt defizitäre Leistungen abzubauen.

Im Übrigen konnten Private diese Leistungen oftmals nur deshalb rentabler erbringen, weil sie erheblich niedrigere Löhne zahlen. Auch das ist eine Wahrheit des Wettbewerbs.

Viele Grüße,
Mathias
Hallo Mathias

Zitat

das Fahrplanangebot ist heute einfach besser als vor 20 Jahren. Das gilt natürlich nicht für jede Strecke und jede Region.

Du hast es erkannt. Was nutzt es einem, der vielleicht 20 Kilometer ausserhalb einer größeren Stadt mit ICE-Anschluss wohnt, wenn bei ihm der ICE vor der Nase vorbei fährt, aber nicht hält? Was nutzt es ihm, wenn der Bahnhof in seinem kleinen Dorf oder in der Gemeinde schon vor Jahren geschlossen hat und er von dort nicht mit der Regionalbahn oder der S-Bahn zum Hbf fahren kann? Oder was nutzt es ihm, wenn er nur alle 2 Stunden einen Anschluss zum ICE nach sonstwo hat? Genau da liegt doch der Knackpunkt.
Dass ich z.b. vor vielen Jahren mit dem IC von Würzburg nach Hamburg 7-9 Stunden benötigt habe und das ganze heute in der Hälfte der Zeit schaffe, ist ja schön und gut, nur fahre z.B. mal von Bad Mergentheim nach Quickborn. Vier mal Umsteigen und 5 Stunden und 30 Minuten unterwegs sein. Die Umsteigezeiten sind sogar relativ kurz. Aber genau da liegt der nächste Knackpunkt. Kommt ein Zug nur 10 Minuten zu Spät an, ist der Anschlusszug weg. Und schon dauert die Fahrt gut und gerne mal ne Stunde länger.

Also, nix für ungut, aber man muss schon genau hinsehen, bevor man etwas beurteilt. Im Fernverkehr ist sicherlich einiges besser geworden. Jedoch hat der Nahverkehr sehr darunter gelitten.

Gruß
Tomi (der immer wieder gerne die Schweiz also Vorbild nimmt. Zugverspätungen sind dort sehr selten und der Fahrplan ist super aufeinander abgestimmt. Egal ob es um den Fern- oder Nahverkehr geht. Selbst Schiffahrtslinien sind dort in den Fahrplan integriert.)
Hallo!

Zitat

Es wünscht sich doch hier wohl niemand ernsthaft die Behördenbahn der 70er Jahre zurück? In meinem Heimatbahnhof Bremen-Oberneuland fuhren bis 1989 am Sonntag 4 Züge je Richtung; heute sind es 18 im exakten Stundentakt. Werktags waren es 10 Züge, heute fahren mehr als doppelt so viele!



Das hat rein garnichts mit Behördenbahn zu tun sondern damit, daß die Länder hier kräftig subventionieren, sonst würde da warscheinlich garnichts mehr fahren.

Gruß Lothar
Hallo Lothar,
das ist aus Sicht der Bahn doch in Ordnung. Sie soll wie ein Unternehmen wirtschaften. Warum soll sie daher einen Regionalzug von Bremen nach Rotenburg im Stundentakt betreiben, der definitiv nicht wirtschaftlich darstellbar ist. Die Deutsche Bahn AG und auch die privaten Wettbewerber fahren nur, wenn die Landesnahverkehrsgesellschaften Züge "bestellen" und die aus diesen Leistungen resultierenden Defizite ausgleichen.

Im Güter- und Fernverkehr ist das vollständig anders. Hier muss die Bahn ohne Zuschüsse wirtschaftlich arbeiten. Und genau dieser Problematik ist der InterRegio leider zum Opfer gefallen. Das Angebot war einfach nicht kostendeckend.

Was den Nahverkehr und den Anschluss an den Fernverkehr anbetrifft, so kann ich Tomis Sicht auf die Dinge nicht teilen. Zumindest in Bremen klappt das optimal. Es gibt über die ganze Stadt verteilt kleinere Regionalbahnhöfe oder Haltepunkte, die mindestens im Stundentakt, oftmals sogar deutlich häufiger bedient werden. Am Bremer Hbf besteht dann Anschluss an den Fernverkehr. Das gilt übrigens von den frühen Morgenstunden bis zum späten Abend und das täglich. In den 80er Jahren war das vollständig anders. Die Situation im Fernverkehr ähnlich wie heute nur der Nahverkehr verkehrte nicht im Takt und wesentlich seltener. Insbesondere an den Wochenende und am späten Abend ging da im Gegensatz zu heute wenig.

Wir haben in Bremen vor einigen Jahren sogar die Wiedereröffnung einer Nahverkehrslinie zu verzeichnen gehabt. Von Bremen Vegesack nach Bremen Farge fahren wieder Züge. Noch vor 10 Jahren war das völlig undenkbar. Es tut sich etwas und das ist gut so.

Was mir bei der Deutschen Bahn allerdings überhaupt nicht gefällt ist der Zustand der Bahnhöfe. Die großen Bahnhöfe wie Berlin Hbf, Leipzig oder auch der Bremer Hbf werden zu absoluten Schmuckstücken hochgerüstet, während die Vorortbahnhöfe teilweise verfallen. Auch diese Entwicklung hat allerdings bereits in den 80er Jahren eingesetzt.

Viele Grüße,
Mathias
Hallo Mathias

Zitat

während die Vorortbahnhöfe teilweise verfallen

Vorortbahnhöfe??? Ich muss nur ein paar Meter laufen um in einem vom Zustand her schlechtesten Bahnhof Deutschlands zu stehen. Aber nun endlich nach Jahrzenten wird wohl dieses Jahr auch dieser Schandfleck "überarbeitet". Hoffentlich nicht nur mit halbem Herzen.

Dass es bei Euch in Bremen mit dem Nahverkehr gut klappt ist ja schonmal gut. Nur gibt es genügend Ecken in Deutschland, in denen sowas nicht mehr klappt. Da fahren dann keine Regionalzüge mehr und die meist von Städten und Gemeinden bedienten Busstrecken sind um eine spätere Uhrzeit auch schon eingestellt. In Bremen, Hamburg, Köln, Berlin, München, Frankfurt, Stuttgart mag das alles gehen, aber in kleineren Städten wirds schon schwieriger.

Ich bin mal vor zwei Jahren mit einem Bekannten aus München zurück nach Würzburg gefahren. Er musste weiter nach Karlstadt (das liegt ca. 20 Kilometer Mainaufwärts). Unser Zug kam um ca. 22.30 Uhr in Wü an. Der nächste Zug nach Karlstadt (ist übrigens die Nahverkehrsstrecke Wü-Frankfurt) ging aber erst am nächsten Morgen um 5.30 Uhr (ca.-Angaben). Super. Dann hab ich ihn natürlich mit dem Auto nachhause gefahren.

Du siehst, es ist nicht überall so einfach.

Viele Grüße
Tomi
Hallo,

Zitat

während die Vorortbahnhöfe teilweise verfallen



Warum sollte die Bahn auch noch in diese Anlagen investieren? Der Zustand ist oftmals darin begründet, daß die Anlagen dem Vandalismus zum Opfer fallen und solange die Gesellschaft die Täter lieber zur "Resozialisierung" in irgendwelche Freizeiteinrichtungen schickt, anstatt Druck auszuüben, den vorsätzlich verursachten Schaden zu ersetzen, ist es für mich nur allzu verständlich, daß die Bahn dort nichts mehr investiert.

Gruß Lothar
Es ist so, dass die Kommunen anscheinend kein Interesse haben. Bahnhöfe sind Aushängeschilder der Städte und wenn sie eben einen schlechten Eindruck hinterlassen will... Ich sehe immer Münster. Superstadt und einen Scheißbahnhof.... ungebrauchte Bahnlinien genau in der Richtung, wo unwahrscheinlich viel Individualverkehr in die Stadt drängt, aber die Schwarzen mit den Gelben, nein, keine Stadtbahn, wäre ja viel zu logisch und zu einfach.

Die Bahn macht das, was jeder vernünftige Betrieb macht, der überleben will: Rationalisieren, Kosten einsparen. Wenn eine Kommune mehr will, kann sie machen, siehe z.B. Bottrop Hbf. Die DB wollte so einen roten Kasten hinstellen, die Stadt wollte einen "richtigen" Bahnhof mit einer kleinen Ladenpassage (die sogar funktioniert).
Die DB hat ihre überflüssigen Bahnhöfe vielen Kommunen angeboten, z.T. wie sauer Bier. Warum sollte sie in diese Gebäude, die sie nicht mehr braucht investieren? Wozu? Wenn eine Bank nach spätestens 1 Woche demoliert wurde und die Papierkörbe häufig brennen, Lampen zerschlagen, Automaten demoliert und Schilder beschmiert werden?

Die Frage ist immer: wieviel Bahn wollen WIR und wieviel ist uns dieses Wert. In der Schweiz gab es Volksbegehren dazu und der Großteil der Bevölkerung wollte eine moderne zuverlässige Bahn und hat ihr das Geld zugestanden.
In Deutschland gibt es leider kein Volksbegehren, dafür die Straßenbau, Speditions- und Autoindustrieheinis, auch Lobbyisten genannt und damit war und ist die Marschrichtung klar.
Rein demokratisch, nicht wahr?
Hallo Lothar,
ich tue mich immer schwer, Maßnahmen zur Resozialisierung zu kritisieren, da ich vom Umgang mit problematischen Jugendlichen keine Ahnung habe. Trotzdem finde auch ich, dass diejenigen, die Vandalismus ausüben hart bestraft werden müssen. Aufgrund dieses Vandalsimus verfallen ganze Stadtteile.

In Bremen ist es zumindest im Hinblick auf Graffitti deutlich ruhiger geworden. Zum Glück. ich kann dieser sogenannten Kunst nämlich beim bestens Willen nichts abgewinnen.

Trotzdem nützt es nichts, wenn wenige große Bahnhöfe zu Schmuckstücken umgebaut werden, wenn man den Rest der Anlagen verfallen läßt. Die meisten Fahrgäste beginnen ihre Reise nämlich nicht im Hauptbahnhof, sondern in einer der Vorortstationen.

Viele Grüße,
Mathias
@45, Westerland
Zitat

Wenn in dünn besiedelten Gebieten kaum einer den zug benutzt, warum soll man die Linie dann weiter betreiben. Wer übernimmt die zu erwartenden Defizite?

Das ist eine Versorgungsfrage. Die Post(alter Staatsbetrieb) liefert auch in "entlegenste" Gebiete Deutschlands, bei privaten Paketdienstleistern gibt es ausgeschlossene, bzw. nur mit Aufpreis belieferte Gebiete.
Defizitäre Strecken begründeten sich im Nachhinein meistens darin, dass das Zugangebot zu gering war. Sehr schön belegt dies das auch hier angeführte Beispiel der Strecke Bielefeld - Dissen - Osnabrück. Es war eine hochdefizitäre Linie, die mit fortschreitender Ausdünnug des Fahrplans auch immer weniger Fahrgäste anzog. Als ab den 1960ern die Ausstattung der Bevölkerung mit Autos ins Rollen kam, entschieden sich die Bürger zunehmend für das verlässlich zur Verfügung stehende Verkehrmittel als auf den unregelmäßig und selten kommenden Zug zu warten.  Dann wurde auf dem Abschnitt Dissen - Osnabrück der Personenverkehr 1984 eingestellt. Zu der Zeit gab es, selbstverständlich, seltene und  regelmäßige Verbindungen, aber keinen Taktfahrplan. Die Fahrgastzahlen auf dem verblieben Abschnitt stiegen erst mit der Einführung eines Taktfahrplans. 2005 erfolgte die Reaktivierung des Personenverkehrs zwischen Dissen und Osnabrück. Zu Spitzenzeiten verkehrt auf der Gesamtstrecke Garnituren aus izwei dreiteiligen TALENTen. An Werktagen gibt es einen Stundentakt, zu Spitzenzeiten zwischen Bielefeld und Halle(Westf.) verkehren die Züge halbstündlich.(Am Wochenende bislang nur zweistündig [] )
Die Fahrgastzahlen steigen immer noch stetig.
http://www.hallo-willem.de/html/reaktivierung.html

Es ist eine reine Politikfrage, welchem Verkehrsmittel letztendlich welche finanziellen Mittel zur Verfügung stehen.

Grüße, Uwe
Moin David (#20),

Zitat

Ich fahre viel Bahn und sie war nie besser als heute. Willst du Dampfloks zurück? Kann doch wohl nicht dein Ernst sein! Die Bahnder 70er war ein miefiger Staatskonzern mit Beamtenmentalität.



interessant, daß du mit 28 Jahren das beurteilen kannst. Hast du eine Zeitmaschine? Kann ich mir die mal leihen?

Gruß
Kai, der im letzten Jahr lesen konnte, daß die Züge mit Dampfloks von HH nach FL schneller waren als die heutigen und das trotz der Wäscheleine über dem Gleis...
Hallo,
gerade ich habe erlebt dass sich die sog. "Zeitzeugen" am wenigsten in der Zeit auskennen die sie erlebt haben.

Zu einem weil man alles aus einer Sicht sah, und für die Umwelt über dem Tellerrand kaum Verwendung hatte,
und/oder
daß sie Vergangenheit verklärt ist.
Hier ist stets nur ein kleiner Ausschnitt mit Vorsicht zu geniesen.

Ausnahmen gibt es natürlich, sind aber genauso selten wie jüngere Menschen die sich umfangreich über diese Zeiten informieren und ihr Wissen weiter geben können.

So wird ein Mensch der den Zweiten Weltkrieg überlebt hat nie das Wissen, über denselben haben, wie ein ein Historiker der zwanzig Jahre später geboren wurde.

Hans Hans



Hallo Mathias,
deine Aussage:
-Im Güter- und Fernverkehr ist das vollständig anders. Hier muss die Bahn ohne Zuschüsse wirtschaftlich arbeiten. Und genau dieser Problematik ist der InterRegio leider zum Opfer gefallen. Das Angebot war einfach nicht kostendeckend.-

Ich bin gerne und oft mit dem Interregio zu meinen Geschäftsterminen gefahren. Ich musste durchweg feststellen, diese Züge waren immer gut besetzt. Allerdings standen sie in direkter Konkurenz zum ICE. Denn 1. billiger, 2. nur ein paar Minuten langsamer und 3. die Halte waren auch an kleinern Bahnhöfen, was dem Nahverkehr schadete.
Ich möchte die Zustände der DB/DR von vor 20 Jahren auch nicht zurück! Aber:
Ich ärgere mich darüber, wenn ich verschaukelt werde! Die Privatisierung wurde mit dem Argument durchgesetzt, es fließen Steuergelder.
Ist aber heute noch so!
Durch mehr Wettbewerb sinken die Preise!
HALLO, habe ich da was nicht mitbekommen?
Beim Telefon? Ja!
Beim Stromanbieter/Gas? Ja!
Warum nicht bei der Bahn? Ähhhhhhhh? Ach ja:
MONOPOL
Ich fahre schon seit über 30 Jahren fast ausschließlich mit der Bahn. Durch die halbe (nun ganze) Republik. Vieles ist besser geworden, aber wäre dies nicht auch so gekommen?

Mit freundlichen Grüßen
Thomas
Hallo Thomas,

der Interregio ist nicht dem Rotstift zum Opfer gefallen, weil er etwa nicht kostendeckend
gefahren ist, sondern gerade weil er Gewinne einfuhr, und wie du richtig gesagt hast, in
Konkurrenz zur bevorstehenden Einführung der ICE stand.

Konkurrenz auf der Schiene kann es nicht geben, weil die Kapazitäten viel zu gering sind,
auch wäre aller Wahrscheinlichkeit nach dann die Auslastung der Züge zu gering.
So kommt es nun alle paar Jahre zu Neuausschreibungen im Regionalverkehr, ähnlich wie
bei Wahlen....

Die heutigen Zustände finde ich widerlich, die damaligen waren es auch. Hätte es Taktfahrpläne
schon vor zwanzig, dreisig und noch mehr Jahren gegeben, wäre uns dieser ganze Privatiisierungs-
schmu und Autobahnenausbau erspart geblieben.

Grüße, Uwe
Hallo Thomas,

Zitat

HALLO, habe ich da was nicht mitbekommen?
. . .
Beim Stromanbieter/Gas? Ja!


Zu Deiner Frage, eindeutig JA!
In meinem Bekanntekreis ist jemand, der zahlt für eine 100 qm große 4 Zimmer Wohnung 3000 DOPPELMARK Fernwärme. Mehr als 50% mehr als im Jahr davor ! (Sch....satzbau)
Wie kommt es? Stadt verkauft Heizwerk, die Stadtwerke bezieht aber die Fernwärme weiterhin von dort. Die Stadt will aber noch weiter an dem von ihr gebauten Heizwerk verdienen und bildet eine Vertriebsgesellschaft, von der die Stadtwerke jetz die Energie beziehen muß. Bin am überlegen, ob ich da nicht auch noch dazwischen passe !

Johannes

@62:

Sicher hast Du recht, dass der subjektive Blick leicht zu einem "Früher war alles besser" führt. Aber wenn ich mir z. B. die Berliner S-Bahn ansehe, die kurz nach der Wende an die DBAG verkauft wurde, ist es einfach Fakt, dass seither trotz hoher Investitionen in die Infrastruktur die Betriebsstörungen drastisch zugenommen haben und die vertragliche Verkehrsleistung nicht mehr erbracht wird. Stattdessen muss die S-Bahn ständig steigende Gewinne an die DBAG-Mutter abführen. Und das sind die Steuergelder Berlins! Dafür ist das Verkehrstempo der S-Bahn das gleiche wie um 1900: 80 km/h. Und das soll ein Fortschritt sein??!!

Gruß
Peter

Hallo!
Ich habe mich gerade im Internet ein wenig über das Produtk InterRegio informiert. Dieser hat in den letzten Jahren tatsächlich Verluste eingefahren. Der Grund dafür lag aber darin, dass die Deutsche Bahn das Zugangebot seit den späten 90er Jahren nicht mehr beworben hat und das Angebot zusätzlich im Detail immer schlechter wurde.

Die Software für die Fahrplanauskunft der DB AG ist zudem so ausgerichtet, dass bevorzugt der hochpreisige ICE angeboten wird - auch dann, wenn Fahrgastwünsche für entsprechende Fahrverbindungen besser mit dem InterRegio oder unter Einschluss eines IR-Fahrtabschnitts realisiert werden konnten.

Ich habe den InterRegio ebenfalls immer gerne benutzt. Aber: die Manager der Bahn haben diese Zuggattung ja nicht abgeschafft, weil sie hofften damit sehr viel Geld zu verdienen. Sie haben auf IC und ICE gesetzt, weil sie darin das wirtschaftlich optimale Angebot sahen.

Es ist politisch gewollt, dass die Bahn gewinnorientierrt denkt oden eben nicht sich einer gesellschaftlichen Aufgabe verschrieben fühlt. Die Medaille hat wie immer zwei Seiten. Zum einen gehen dadurch die für die Bahn aufgewendeten Steuergelder kontinuierlich zurück, zum anderen wird abseits von Ballungsgebieten das Angebot im Fernverkehr immer schlechter oder sogar komplett abgeschafft. Eine Stadt wie Bremerhaven hat keinen Fernzug mehr.

Die Losüng dieses Dilemmas ist wohl nicht so einfach....

Viele Grüße,
Mathias

Tja, Mathias....
Zitat

zum anderen wird abseits von Ballungsgebieten das Angebot im Fernverkehr immer schlechter oder sogar komplett abgeschafft. Eine Stadt wie Bremerhaven hat keinen Fernzug mehr.

.... und genau das ist es, was ich meine. Was nützt mir die beste und schnellste Verbindung zwischen München und Hamburg, wenn ich nicht und nur sehr schwer in diese Städte komme, um das "tolle" Angebot der Bahn zu nutzen....

Mit nachdenklichen Grüßen
Tomi
Zitat

Die Losüng dieses Dilemmas ist wohl nicht so einfach....



Evt. doch:
durch den gesunden Menschenverstand ?

Gruß,
Günter
Hallo,

@Peter, #66.

Nicht dass die S-Bahn-Berlin nicht Kritik verdiente, aber man sollte schon die Kirche im Dorf lassen. Das hier:
Zitat

Dafür ist das Verkehrstempo der S-Bahn das gleiche wie um 1900: 80 km/h. Und das soll ein Fortschritt sein??!!



sind hoffentlich keine ernst gemeinten Aussage bzw. Fragen, oder? Wenn doch, bitte den Fahrzeugpark um 1900 mit Leistungsdaten nachschlagen (die T12 kam erst 1905) und bitte überlegen, wie Höchstgeschwindigkeit im Zusammenspiel mit Halteabstellenabstand das "Verkehrstempo" beeinflussen.

Grüße,

Udo.
Hallo
Ich hab da auch mal was zum nachdenken : wer hat denn den Bau der ersten Autobahnen bezahlt?
Oder was nutzt mir der ICE von Trier nach Berlin um 5 uhr morgens wenn ich aber erst um 4.58 vom Bahnhof hier im Ort nach Trier losfahren kann?  

Ich meine es ist tatsächlich besser geworden mit dem Zugangebot auf der Strecke Trier -Gerolstein -Köln die Züge sind überwiegend Pünktlich. Die alte "Behördenbahn" muß ich auch nicht unbedingt wiederhaben, nur wundert es mich auch das private Eisenbahnverkehrsunternehmen die Züge voll haben, auf einer Strecke die von der DB als unrentabel und zuwenig genutzt eingestellt wurde. Ob die Privaten da Gewinn erwirtschaftet weis ich nicht aber auch der Verkehr wird wohl vom Land bestellt und bezahlt.
Könnte es eventuell daran liegen das die Privaten sich eher am Kunden orientieren? Und zu Zeiten Fahren wenn viele potenzielle Kunden unterwegs sind?
Schönen Gruß aus der Vulkaneifel
Mathias
@70:
bei "um 1900" ist 1905 noch inbegriffen. Der Haltestellenabstand ist kein Argument, da die S-Bahn schon vor gut 2 Jahren die Höchstgeschwindigkeit aufgrund von Bremsmängeln (!!)  in gesamten Netz auf 80 km/h reduziert hat. Die Triebwagen sind für 120km/h ausgelegt. Vor der "Notbremsung" wurden 100 km/h gefahren, wo dies möglich war.

Gruß
Peter
Hallo Peter,

Zitat

Der Haltestellenabstand ist kein Argument



Hm, interessante Idee.

Also: Je kürzer der Haltestellenabstand, desto geringeren Einfluss hat die Höchstgeschwindigkeit auf die Reisegeschwindigkeit des Zuges. Vielmehr gewinnt bei kurzen Halteabständen die Beschleunigung den großen Einfluss auf die Reisegeschwindigkeit.

Im Extremfall erreiche ich die HG gar nicht, weil ich mitten im Beschleunigungsvorgang schon wieder bremsen muss. Es wäre interessant zu wissen, wie oft die T12 im täglichen S-Bahn-Dienst ihre HG überhaupt erreicht hat. Zumindest glaube ich fest daran, dass es die die 481/482 wahrscheinlich schon mit einer T12 samt Abteilwagen beschleunigungsmäßig aufnehmen können, oder?

Ich finde es ja auch katastrophal, was bei der S-Bahn Berlin GmbH passiert (in meinen Augen haben die längst ihre Zulassung als EVU verspielt), aber trotzdem sollten die Argumente schon irgendwie passen...

Viele Grüße,

Udo.
Hallo Udo,

ich bin seit 1971 noch viele Jahre mit der BR 276 aus den 20iger Jahren gefahren. Die beschleunigte zwar etwas langsamer, fuhr aber genauso schnell wie die modernen Züge heute, nämlich 80 km/h (sofern die Strecke in Ordnung war, was nach 1980 immer seltener der Fall war). Worauf ich hinauswollte, war lediglich, dass die Bahn den millardenteuren technischen Fortschritt verspielt, wenn sie die S-Bahn anschließend kaputtspart und dann tatsächlich bei Verkehrsleistungen landet, wie sie in den Anfängen des letzten Jahrhunderts schon erbracht wurden!

Gruß
Peter
Hallo,
wenn die Bremsen eines S-Bahn-Fahrzeuges unterdimensioniert sind,
dann kann man selbst mit den großzügigsten Mitteln,
für Betrieb und Unterhalt,
keinen sicheren Personentransport auf die Gleise stellen.

Vielleicht konnten die Staatsbahnen früher noch besser zaubern,
ohne diese verflixte Datentechnik..

Hans Hans

Zur 2 mal aufgekommenen Frage - mal wieder etwas OT:

Zitat

Ich wundere mich immer wieder, warum sich die DB-AG Verantwortlichen nicht mal bei ihren Schweizer Kollegen Tipps holen.



Da muss ich einfach was dazu sagen. Klartext gesprochen:

Tipps einholen bei der SBB? Wo lebt Ihr? ; -) Das verbietet die eigene Eitelkeit, zudem sind deutsche Grossunternehmen von einem Besserwisser-Rechthaber-Wahn besessen, der es verbietet, auch nur ansatzweise mal das eigene Tun und Treiben zu überdenken. Ein Gernegross wie Mehdorn, der sich selbst für das Bundesverdienstkreuz vorschlägt, ist doch das beste Beispiel für diese Mentalität. Steht die Sonne der Kultur tief am Horizont, werfen selbst Zwerge lange Schatten :) Meiner Meinung nach wird das mit den Datenskandalen etc. noch deutlich zunehmen, die zeigen jetzt langsam aber sicher ihr wahres Gesicht.

Tipps holen sich die Deutschen bei "den Grossen", den Amerikanern. Denen macht man alles nach - zumindest, was die eigenen Vorteile betrifft. Negatives, das zum eigenen Nachteil gereichen würde, wird "nach unten" durchgereicht (amerikanische Gehälter oben, amerikanische Arbeitsplatzsicherheit unten). Mit "dem Grossen" geht man zusammen in die Kneipe, um sich selbst zu feiern, und um Mitternacht, wenn man betrunken aus der Kneipe stolpert, fängt man sich einen "Kleinen" ein, um ihn zu Zweit ordentlich zu vermöbeln (so der Streit zwischen DE und CH wegen Bankgeheimnis mal metaphorisch dargestellt). Aber nicht, um sich in praktischen Fragen von einem "Kleinen" beraten zu lassen !!!

Leute, überlegt mal: wer so mit seinem kleineren Nachbarn umgeht, der hat auch seinen eigenen Leuten gegenüber eine ähnliche Haltung, oder nicht? Und damit schliesst sich irgendwie ein Kreis.

Gruss Ralf
Bei der Konstruktion heutzutage interssiert die "Nachhaltigkeit", also die Robustheit nicht mehr, ein Effekt, den man an vielen Geräten sehen kann.
Ein Handy fällt fast automatisch nach 2 Jahren auseinander, eine HiFi-Anlage wie ein Fernseher hält vielleicht noch 4 - 5 Jahre.

Fahrzeuge der Bahn sollen ca. 30 Jahre im Betrieb halten. Daher wurde früher auch mal eine längere Konstruktions- und Entwicklungszeit kalkuliert.
Heute vergeht zwischen Vergabe nach Ausschreibung, Rechtswirksamkeit derselben und Betriebsaufnahme vielleicht noch 1 Jahr, höchstens 1 1/2 Jahre. In der Zeit müssen neue auf die Strecke und Bedarf angepasste Fahrzeuge entwickelt, getestet und fahrbereit sein.
Wie soll dass nur gehen?

Zum weiteren Thema: Bremen ist in Puncto ÖPNV nicht gerade das, was deutscher Standard ist. In anderen Städten wurde die Straßenbahn abgeschafft und / oder durch eine überteuerte U-Bahn ersetzt. In Bremen baute man statt dessen die Straßenbahn aus... Ebenso wurden dort ehem. nur im Güterverkehr genutzte Strecken für den ÖPNV ausgebaut.

Um es anders zu sagen: Bremen gehört eher zu den Paradebeispielen wie z.B. auch Rheinland-Pfalz. Vor allen Dingen "hier" in NRW, in Niedersachsen und Hessen sitzen starke Bremser.
^wir können es doch drehen und wenden wie wir es wollen, einen Betrieb wie die Bahn kann man nicht nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten führen. Egal ob im Nachverkehr, Fernverkehr oder Güterverkehr es bleibt immer irgendwo ein Zuschussgeschäft.
Zitat

Tipps einholen bei der SBB? Wo lebt Ihr? ; -)



Und wieso sollte die SBB der DB überhaupt Tipps geben. Schliesslich sind die beiden Unternehmen auch Konkurrenten. Die SBB hat von der DB auch schon Nahverkehrslinien übernommen. Und das Offensichtlich zur Zufriedenheit der Passagiere und wohl auch der Besteller. Vielleicht ist die SBB auch lernfähiger zudem ist sie im Inland selbst der Konkurrenz ausgesetzt. Die S-Bahn Bern wird von der BLS betrieben was sicher ein Imageverlust ist. Selbst bei der NEAT wurde darauf geachtet das die SBB nicht das Monopol haben. In Deutschland erreicht keine Privatbahn im Verhältnis eine Grösse, die die BLS zur SBB hat. Aus dieser Sicht wäre es besser gewesen DB und DR nicht zu fusionieren so hätte die DB jetzt ernstzunehmende Konkurrenz.
@78
Das ist falsch. Eine Bahn kann durchaus Gewinn erzielen und zwar im Güterverkehr. Richtig gute Gewinne lassen sich erzielen, wenn der Güterverkehr flächendeckend angeboten wird.
Im Reiseverkehr läßt sich eine schwarze Null erzielen, wenn das angeboten wird, was der Kunde haben will.
Und damit meine ich nicht die heutige Rechenmethode, wonach der Betrag sinnlos rausgeschmissenen Geldes abzüglich Einnahmen kleiner als die erhaltenen Subventionen sein sollen.
Gruß Jens
@78: auch die SBB macht beim Einzelwagenverkehr keinen Gewinn, obwohl die SBB erheblich mehr Güterverkehrsstellen hat und diese auch häufiger bedient (und dadurch auch akzeptable Laufzeiten erzielt werden). Einzelwagenverkehr ist problematisch.  Andersrum braucht man diese Mengen auch - genauso wie Stückgut - um eine gewisse Grundauslastung zu haben, damit sich andere Verkehre für Versender wie für die Bahn lohnen.
Da diese bei der DB durch Aufgabe von Stückgut wie von Einzelwagenverkehr zusammenbrach sind viele Güterverkehrstarifpunkte geschlossen.
Wenn man jeden Bereich / Zug  für sich nimmt, gibt wenige, die auf dem Papier profitabel sind
und viele Verlustbringer. Dass diese Methode vollkommen realitätsfern ist, sieht man, wenn
die unrentablen Bereiche stilllegt. Dann sinkt auch der nominale Umsatz der profitablen Bereiche.
Eine solche Behörde / Firma kann man nur als Gesamtkonzept sehen. Die Lobbyverbände und ihre
Politiker haben andere Pläne als wir sie gerne hätten. Da hilft es nur selbst die Ärmel hochzukrempeln.
Grüße, Uwe
@79 / Matthias:

Zitat

Und wieso sollte die SBB der DB überhaupt Tipps geben.



Stimmt einerseits, andererseits: Die Schweiz wartet immer solange, bis man es in Deutschland so oder so macht, und wenn es schiefgeht, macht es die Schweiz genau andersrum; so holen sich Schweizer Tipps von ausserhalb ... - ich hab Euch nämlich durchschaut ; -)

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Schliesslich sind die beiden Unternehmen auch Konkurrenten.



"Jain": in der Region, im grenznahen Nahverkehr wie am Bodensee vielleicht schon. Aber im Nahverkehr zieht sich die DB ja immer mehr zurück. Ehemaliges DB-Terrain zu übernehmen, ist nicht direkt Konkurrenz machen. Oder? Eisenbahnbetrieb ist ja vorwiegend ein nationales Hoheitsgebiet, d.h. das Schienennetz gehört immer nur einem. Eine Vollkonkurrenz ist daher ja immer ausgeschlossen. D.h. ich (also die DB) lasse einen österreichischen Güterzug von Insbruck nach München durchfahren, weil ich den Transport ab der Grenze selbst nicht bewerkstelligen kann oder weil es logistisch wie zeittechnisch mehr Sinn macht, den Zug durchfahren zu lassen, als eine deutsche Lok mit deutschem Personal davorzuhängen. Wenn Bahn zur Strasse konkurrenzfähig sein soll, ist internationale Kooperation sinnvoller als volle Konkurrenz. Ich würde das Verhältnis eher als Supplementär-Kooperation bezeichnen, eine wirkliche konkurrenz ist es nicht.

=> die BLS - ich war schon in Bern, da ist der S-Bahnhof unter dem SBB-Bahnhof, ist ja ne eigene Spurweite, vermutlich aus tektonischen Gründen (kleinere Radien).

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Vielleicht ist die SBB auch lernfähiger



Das ist keine Frage zwischen SBB und DB, sondern hat eher was mit Mentalitäten zu tun - wie ich oben schon deutlich an"deutete" ; -) Wer zu sehr von sich überzeugt ist, ist lernunfähig. Etwas mehr understatement könnte hier in Deutschland einiges bewirken. Wenn man sich durchs deutsche Fernsehen zappt, kann man das Gegenteil beobachten: kollektives Überschnappen ...

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so hätte die DB jetzt ernstzunehmende Konkurrenz.



Eben, Du hast das Zauberwort genannt: "hätte" (Konjunktiv). Die DB duldet keine Konkurrenz. Die DB gibt Strecken an die SBB ab, wo sie es selbst nicht schafft, diese profitabel zu betreiben, oder wo der weniger gewinnträchtige Nahverkehr die Profitmarge des Fernverkehrs schmälern würde. Die DB ist von einem unglaublichen schrebergarten-ideologischen Profit-Center-Denken befallen, da hat niemand mehr das Gesamtunternehmen oder den Gesamtumsatz im Blick. Du wirst doch wohl nicht glauben, dass die DB es ernsthaft zulässt, dass die SBB ihr Konkurrenz macht gegen den eigenen Willen, auf dem eigenen Schienennetz? Die DB verhindert sogar regelrecht im Nahverkehr kleine "Scheinkonkurrenten" (Privatbahnen): sie zieht sich aus dem Regionalverkehr zurück, weil es sich nicht lohnt, legt das noch funktionstüchtige Fahrzeugmaterial still und lässt es verschrotten, obwohl die Privatbahnen es ihnen sogar abkaufen würden (ihnen fehlt i. a. R. die Investitionsmasse für Neufahrzeuge). Prinzip verbrannte Erde, völlig hirnrissig, aber deutsche Realität. Die mittelständische Industrie in der Region hat sich auch schon bitter beschwert über dieses Kahlschlagstrategie der DB. Da müsste man mal mit der Machete durchgehen. Das ist übrigens paradigmatisch für dieses Land, ich höre das immer wieder, egal in welcher Branche oder Gegend.

Gruss Ralf
Hallo Ralf

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Die Schweiz wartet immer solange, bis man es in Deutschland so oder so macht, und wenn es schiefgeht, macht es die Schweiz genau andersrum;

Aha, und wie war das mit der Autobahnmaut für LKW´s? Die Schweiz wollte helfen, Deutschland hat dankend abgelehnt und dann Milliarden in den Sand gesetzt.

Gruß
Tomi
Ein selbsternanntes High-Tec-Land wie Deutschland musste doch in der Lage sein was "Eigenes" zu entwickeln.

Egal wo.
Statt den TGV günstig aus Frankreich übernehmen musste man ja einen ICE konstruieren.
Auch beim Bund: Statt günstig Flieger aus den USA oder Frankreich zu kaufen musste ein "Jäger 90" dann "Eurofighter" genannt selbergefreggelt werden. Da kostet ein Flieger inzwischen soviel wie damals die ganze Starfighter-Flotte...aber der doofe Bundesbürger zahlt ja.

Es stimmt schon, ein arg merkwürdiges Land in dem wir leben...
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=> die BLS - ich war schon in Bern, da ist der S-Bahnhof unter dem SBB-Bahnhof, ist ja ne eigene Spurweite, vermutlich aus tektonischen Gründen (kleinere Radien).



Der Meterspurteil der Berner S-Bahn wird von der RBS durchgeführt. Des Netzt wurde damals auch Kostengründen Schmalspurig gebaut, hat aber ein teilweise Dreischienengleis  für Güter. !Übrigens habe sie die schnellsten Niederflurfahrzeuge für Meterspur, die 120 km/h Fahrplanmässig fahren. Ich dachte eher an den Normalspurteil, bei dem sich die SBB und die BLS beworben haben.

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Ehemaliges DB-Terrain zu übernehmen, ist nicht direkt Konkurrenz machen. Oder?


Also undere Verkäufer freuen sih immer besonders wenn ein Kunde von der Konkurenz zu uns wechselt. Und wenn sich ein Unternehmen DB freiwillig aus einem Markt zurückzieht heisst das schon einiges, denn die Konkurrenz wird dort nicht aus reiner Barmherzigkeit fahren.

Zum Verschrotten von Altfahrzeugen: Ich denke da tut sich nicht viel. Um eine Ausschreibung zu gewinnen muss man mit neuen Fahrzeugen anbieten. Zudem kann man Schienenfahrzeuge auch mieten. Die neuen Triebzüge haben zudem tiefere Betriebs- und Wartungskosten und nutzen die Infrastruktur weniger ab.

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Die Schweiz wartet immer solange, bis man es in Deutschland so oder so macht, und wenn es schiefgeht, macht es die Schweiz genau andersrum (1);

Aha, und wie war das mit der Autobahnmaut für LKW´s? Die Schweiz wollte helfen, Deutschland hat dankend abgelehnt und dann Milliarden in den Sand gesetzt. (2)



Thomas, ich verstehe den Zusammenhang oder Widerspruch oder wie auch immer nicht; das (1) bezog sich darauf, wie sich die Schweiz "Tipps" von Deutschland holen: die Schweiz fragt nicht, sondern lässt uns erst mal experimentieren. War mit einem Augenzwinkern gemeint, nicht negativ.

(2) Wenn die Schweiz Deutschland bei bestimmten Problemen helfen wollte, dann würde man in Deutschland den Rat nicht annehmen, weil man glaubt, dass man es selbst besser kann.
Im Falle des Maut-Systems darf man aber etwas tiefer gehen und sagen, dass selbst die Schweiz nicht einfach nur helfen wollte, sondern eine für die offiziellen Anforderungen gute praktikable Lösung hatte und damit - das ist ja nicht verboten - ein Geschäft machen wollte. Nicht die Schweiz, das Schweizer Unternehmen. Die inoffiziellen Anforderungen gingen aber weiter (Datenerfassung aller Verkehrsteilnehmer), jetzt sind wir wieder beim Überwachsungsstaat, und das hat das Schweizer System wohl nicht erfüllt. Oder es fehlte der richtige Verbindungsmann zur Politik.

Morgen,

die Seite war bei einem anderen Eintrag genannt. Aber da ist doch die Lösung

http://www.stemmann.de/de/bahn/dachstromabnehme...rahtenteisungsanlage

Gruß Tomkat
Hallo,

hier mal noch eine Nachricht:
http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/6979729.html

Schon krass finde ich...

Gruessle
Holger
@Tomkat #88

Ich sage nur eins,
runter mit dem Fahrdraht und Kupferrohr ziehen. Jeder Mast kriegt einen Durchlauferhitzer und dann wird Heißwasser-Frostschutzmischung durch die Oberleitungsrohre gejagt (falls die Manager wieder mal billig eingekauft haben).




Gruß,
Günter
Hallo Günther
Versteh jetzt nicht was du mit billig einkaufen meinst.
Gruß Josef
Josef,

10% weniger Durchlauf als von den Technikern als erforderlich berechnet  bringen 50% Kostenersparnis. Da leuchten doch Managers Augen !

So denn,
Günter
Moin zusammen,

wenn Betriebwirte persönlich für die volkswirtschaftlichen Schäden aufkommen müssten, die sie mit ihren Entscheidungen anrichten können, hätten wir wahrscheinlich schon längst eine andere Ausbildung von Managern...

Gruß
Peter
... so, und fuer alle, die denken, im Ausland sei alles besser, hier zwei Zeitungsartikel aus Schweden:

[www.corren.se]

[www.corren.se]

Letzteres war uebrigens ein Diesel-Triebwagen, nur mal so... da durften bei -17 Grad einige Passagiere zu Fuss durch den Schnee stapfen. Im uebrigen ist diese Bahnlinie wohl auch eine von denen wo ziemlich oft mal ein Zug "inställt" ist und durch Busse ersetzt wird. Nur mal so...

Aber vielleicht nimmt man im Ausland Verspätungen einfach nur gelassener hin. Als im Sommer zur Abfahrt des 17Uhr X2 gerade der verspätete 16Uhr X2 abfuhr, hat da praktisch keiner gemeckert am Bahnsteig. Und das, obwohl mit dem Zug keiner mitfahren durfte, der eigentlich um 17Uhr fahren wollte. Stichwort: Zugbindung. In Deutschland wäre der Zug gestuermt worden. In Schweden - tritt man mal vom linken auf das rechte Bein und drueckt so seinen Ärger aus.

/Martin
@90 Wie ich bereits in @34 geschrieben habe, machen die Franzosen das Eisfrei-halten ganz einfach mit kleinen Kurzschlüssen. Also macht den "Bahnfuzzis" nicht solche Vorschläge, die 20 Jahre Zeit in Anspruch nehmen und dann doch nicht genutzt werden.

@87
Zitat

ich verstehe den Zusammenhang oder Widerspruch nicht

Dann erkläre ich es nochmal: Die Schweiz wartet, bis wir was falsch machen und machts dann richtig. Im Gegensatz dazu schauen wir (die Deutschen) aber nicht über die Grenze, weil wir denken, wir könnten alles besser. Deshalb auch meine Aussage, dass die Deutschen ja nichtmal reagieren, wenn ihnen Hilfe angeboten wird. Das mag nicht bei allem so sein, aber in diesem Falle war es leider so.
Und bald kommt jetzt noch die Maut für PKW (ich vermute noch dieses Jahr). Da wird auch alles Kilometergenau berechnet. Warum schaut hier keiner in die Schweiz? Die haben "Pickerl" bzw. Vignetten für knapp 30 Euro für 14 Monate. Der Aufkleber kostet in der Herstellung wahrscheinlich nichtmal einen Cent und es fallen auch keine Wartungskosten der technischen Anlagen an. Was macht Deutschland? Man investiert wieder in diese sch.... Technik und diese Investitionen werden dann vom Autofahrer abgezockt. Oder glaubt jemand, dass die 50 Euro Straßenbenutzungsgebühr für 1000 Kilometer auch in die Straßen investiert werden? Mit Sicherheit nicht. Wenn, dann fallen da höchstens 10 Prozent an, die wirklich in den Straßenbau gehen. Und glaubt jemand, dass die KFZ-Steuer dann heruntergesetzt wird? Ich nicht. Die lassen sich doch sowas nicht entgehen.

Sorry, aber das musste jetzt mal raus.

Gruß
Tomi

@Tomi: jetzt ist's klar. Volle Zustimmung. Wir sind halt untergangssüchtig, Hauptsache, "Recht ghabt".

Das Mautsystem, das km-genau abrechnet, straft Waren von weit her oder Langstreckenfahrer mehr ab. Das ist verursachergerechter. Aber das hätte man auch ganz einfach über den Spritpreis machen können und hätte vermieden, dass die LKW's über andere Strassen ausweichen. Es haben ja bestimmte Knotenpunkt-Kommunen den LKW-Durchgangsverkehr vor der Nase.

Im Übrigen glaube ich, dass dieses Gebaren ("Fresst oder sterbt") flächendeckend noch schlimmer wird. Es ist jetzt eine Generation in den politischen Entscheidungspositionen, die bei mir einen blanken Horror erzeugt. Da geht es nur noch darum, die eigene Position durchzusetzen, mit aller Gewalt, weil nur noch Machtbewusstsein und Egomanie und nicht Sachverstand Entscheidungen bei Sachfragen begleiten. Westerwelle, U. Schmidt und von der Laien sind Paradebeispiele. Für die Demokratie, wo man eigentlich versucht, die qualitativ bessere Option durch eine quantitativ bessere Fürsprechung zu erreichen, ist das der Tod.

Gruss Ralf
@96: LKWs haben einen Tank von ca. 1000 ltr., keiner tankt in D, in Holland ist der Diesel erheblich billiger, von Polen oder tschech. Republik will ich garnicht reden.

Wie er Schwesterwelle die sogenannte "Reform" (eigentlich eher ein Amoklauf in Steuergesetzen) durchgedrückt hat oder die CSU auf ihr Muttergeld besteht - da muss sich keiner wundern, warum immer weniger Leute in die Politik gehen. Und wenn dann Leute denen es um ihren Hintern geht, aber nicht ums Land.
Zitat

Das Mautsystem, das km-genau abrechnet, straft Waren von weit her oder Langstreckenfahrer mehr ab. Das ist verursachergerechter.

Verursachergerechter? Was ist, wenn ich beruflich täglich 100 Kilometer Autobahn fahren muss? Zahlt mir dann der Arbeitgeber die Straßenbenutzungsgebühr???

Viele Grüße
Tomi
Nein, das Finanzamt (sollte zumindest nach menschl. Verstand).
Toll, nur zahlt das Finanzamt das leider nicht in voller Höhe.

Gruß
Tomi


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