1zu160 - Forum



Anzeige:
WAWIKO

THEMA: Gleichstrom, Wechselstrom, Digital??

THEMA: Gleichstrom, Wechselstrom, Digital??
Startbeitrag
1435 - 17.01.10 03:11
Hallo,

bin neu hier.
ich bin 30 jahre alt und komme aus dem großraum köln.
ich möchte mir im laufe des jahres eine anlage in N bauen so auf ca.
2,2x2,2m im L.

nun wollte ich mir schon mal ein paar teile langsam zusammen kaufen.
da kommen ein paar fragen auf:

1. muss man beim kauf der loks auf gleich und wechselstrom achten?
   manche shops geben die stromart noch nicht mal an!
2. dieselbe frage im hinblick auf digitalisierung.
3. ist die gleiswahl bezüglich der wahl der stromart unabhängig, d.h.
     kann man sowohl peco code55 als auch roco/minitrix-gleise
    sowohl mit gleich- als auch wechselstrom betreiben?
4. was ist überhaupt besser , gleich- oder wechselstrom?

ich hoffe ihr könnt mir dabei helfen.

vielen dank an euch.

Hallo 1435
Zunächst mal herzlich willkommen hier im Forum.
(In Ermangelung eines Namens schreibe ich jetzt einfach mal 1435)

Zu 1)
In Spur N gibt es meines Wissens keinen Wechselstromantrieb, von daher hat sich die Frage schon erledigt. Die  verwendeten Triebfahrzeuge (Loks oder Triebwagen) funktionieren alle mit Gleichstrom, oder digital.
Zu 2)
Hier gibt es grundsätzlich zwei Digitalsysteme, SX und DCC, die sich meines Erachtens "nichts nehmen", zu denen Du deren Vor- und Nachteilen hier im Forum eine Fülle von Informationen findest. (Fang am besten mal hier mit den allgemeinen Seiten zu "Digital " an)
Zu 3)
Grundsätzlich kann man alle N-Gleise auf einer Anlage betreiben, wenn man in der Lage ist, die mechanischen Probleme (Verbindungen, unterschiedliche Höhe usw. zu lösen)
zu 4)
Die Frage stellt sich in Spur N nicht, falls Du doch auf H0 umschwenken solltest (was ich bei der angegebenen Anlagengröße nicht empfehlen würde, gibt es in erster Linie den Anbieter Märklin.

Domianmäßige Grüße
Andreas
Hallo 1435,
zum Stromsystem hat Andreas schon alles gesagt. Was eine mögliche Digitalisierung anbetrifft, hältst du dir alle Möglichkeiten offen, wenn du Triebfahrzeuge mit Steckschnittstelle kaufst. Da kannst du dann immer noch einen Decoder reinstecken oder es sein lassen und weiter analog fahren. Anders sieht es bei der konkreten Anlagenplanung aus, aber so weit bist du ja noch nicht. Wenn du auch digital schalten willst, eventuell auch mit einer PC-Steuerung, sind analoge Stellpulte überflüssig. Davon abgesehen, kannst du jede Anlage auch für die Steuerung nachträglich digitalisieren, nur machst du dann einige Arbeiten doppelt und kannst analoge Steuerungselemente u.U. nicht mehr verwenden.
Beim unterschiedlichen Gleissystemen sind nur mechanische Probleme beim Übergang zu lösen. Die beziehen sich meist nur auf die Schienenhöhe. Gleise mit Bettung (Fleischmann, Kato z.B.) sind wegen der Bettung höher, als solche ohne (Roco, Trix). Nebenbei, Roco heißt jetzt Fleischmann ohne Bettung. Code 80 haben ein höheres Schienenprofil als Code 55. Trix und Roco entsprechen Code 80 (bis auf 2 hundertstel mm, meine ich). Die letztgenannten sind untereinander mischbar, weil sie dieselbe Gleisgeometrie (Bogenradien, Gleislängen, Weichen) anbieten.
Viele Grüße
Friedhelm
Hallo Christopher!

Nimm doch mal Kontakt zu diesem "Club" auf: http://www.mtkb.de/

Die sind direkt bei Dir um die Ecke und dort solltest Du an einem Clubabend ne Menge Infos bekommen können.

Gruß
Robert
Hallo 1435

Eigentlich ist schon alles gesagt. Ein kleiner Hinweis noch: Wenn Du mit "normalen" Messgeräten die (Digital-)Spannung am Gleis misst, so wirst Du nicht die tatsächliche Spannung angezeigt bekommen. Hierzu erfordert es spezielle Messinstrumente.
Diese Info nur deshalb, weil kürzlich ein Kollege die Ausgangsspannung seiner Digitalzentrale nach der Anzeige eines einfachen Spannungsmessgerätes (Voltmeter) eingestellt hat, und das ist so nicht korrekt und kann zu Defekten an Decodern führen.

Viele Grüße
Tomi
super, vielen dank für die hilfe.
das macht den lokkauf dann etwas einfacher wo eh alle mit gleichstrom fahren.
diese steckdecoder haben doch auch eine NEM-Norm, oder? da gibts doch auch verschieden-
polige...?

für mich wäre u.U. interessant die anlage per analogem schaltpult zu steuern und die züge digital fahren zu lassen, damit ich mehrere züge gleichzeitig fahren kann ohne aufwändige analoge gleisabschnitte.

na ja, so´n bißchen weiß ich auch noch aus meiner kindheit. so langsam dämmerts...
Hallo 1435,
die Norm für Stecker ist NEM651
Gruß
Friedhelm
@5
> da gibts doch auch verschiedenpolige...?

Ja, aber in N sind mir nur die 6-poligen (1 Kontaktreihe) bekannt.

> anlage per analogem schaltpult zu steuern und die züge digital fahren zu lassen

Ja, so mach ich das auch. Man kann sich auch schon von Anfang an überlegen, wo man Belegtmeldeabschnitte einbauen will, auch wenn man zuerst mal einen Verbindungsdraht anstelle eines Belegtmelders einbaut.

Robert> Nimm doch mal Kontakt zu diesem "Club" auf: http://www.mtkb.de/

Ich hab auch damals jede Menge dazugelernt nachdem ich mich endlich durchgerugen hatte Kontakt zu Gleichgesinnten aufzunehmen. (Damals gab es zwar USENET aber noch kein Web)

Gruß,
Harald.

Moment mal:

Da finde ich nun hier auf der seite unter digital>allgemeines folgendes zitat:

"Im Digitalbetrieb besteht kein direkter Zusammenhang zwischen Schienenspannung und der Lokgeschwindigkeit - es liegt an der Schiene immer die volle Schienenspannung an, wobei es sich hier um eine rechteckförmige Wechselspannung handelt, die ständig zwischen Plus und Minus wechselt - "

wie erklärt sich das denn bezüglich der aussage es gäbe bei spur n nur gleichstrom?
Don't feed the troll!
Hallo

Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Der Decoder wandelt den Strom so um, dass die Lok damit etwas "anfangen" kann.
Die Spannung liegt am Gleis an. Der Decoder regelt den Motor entsprechend den eingestellten Fahrstufen.

Gruß
Tomi
Nee nee, das mit dem Gleichstrom stimmt eigentlich schon.
Was der URL mit der Phasenanschnittsteuerung hier wohl soll?
Vielmehr wird im Decoder die Rechteckspannung die übrigens den Code enthält, gleichgerichtet.
Um die Motordrehzahl und Leistung zu steuern wird der Motor mit einer Pulsweitensteuerung angesteuert. D.h. der Motor erhält nicht die volle Gleichspannung, sondern periodisch immer nur einen kurzen Impuls. Zur Richtungsänderung wird dabei einfach die Polarität am Motor gewechselt.

Gruß Karl
Hallo Karl,

und dann haben wie streng genommen wieder einen Wechselstrom, oder auch nicht

der Begriff Gleichspannung und damit auch verbunden Gleichstrom ist nämlich nicht  100% definiert.
Zitat

Eine Gleichspannung ist eine elektrische Spannung, die sich über einen längeren Betrachtungszeitraum nicht ändert. Sie hat zu jedem Zeitpunkt dasselbe Vorzeichen und denselben Betrag. In manchen Anwendungen wird auch dann von Gleichspannung gesprochen, wenn die Spannung lediglich - im Gegensatz zur Wechselspannung - nicht die Polarität wechselt. Eine Gleichspannung ist die Voraussetzung dafür, dass in einem linearen Verbraucher (z. B. ohmscher Widerstand) ein Gleichstrom fließen kann.



Den zweiten Fall kenne ich auch unter den Begriff  "Pulsierende" Gleichspannung.

Im Gegensatz dazu die Wechselspannung:
Zitat

Wechselspannung nennt man eine elektrische Spannung, deren Polarität in regelmäßiger Wiederholung wechselt, deren zeitlicher Mittelwert aber gemäß DIN 5483-1:1983 ("Zeitabhängige Größen") und DIN 40110-1:1994 ("Wechselgrößen") null Volt beträgt. Die Kurvenform der Spannung ist dabei unerheblich und keineswegs an den Sinusverlauf gebunden.



Hallo 1435,

am Gleis liegt eine Wechselspannung (WS) an die ich mal Digitalspannung (DS) nenne, um das begriffsmäßig (hoffentlich) zu  vereinfachen.
Die Lok (bzw. der sich darin befindliche Motor) kann damit nix anfangen, da es sich dabei um eine GS-Motor handelt - GS=GleichSpannung.
Hier kommt nun ein Decoder in Spiel, der aus der DS eine GS macht. Hierzu bekommt der Decoder Steuerimpulse über die DS mit geschickt, die ER dann versteht und umsetzt. Die Decoder sind mit entsprechenden MicroProzessoren ausgestattet, die das erledigen.
Der Motor bekommt immer die Volle Spannung, der Dekoder sagt nur über welchen Zeitraum, dem Tastverhältnis, der Motor Spannung bekommt und wieder nicht - Pulsweitensteuerung, eigentlich aber Pulsweitenmodulation (PWM), ist auch unter Pulsbreitenmodulation (PBM) und Pulsdauermodulation (PDM) bekannt.

Es gibt auch im Analogbereich Fahrregler nach den PWM System.

Gruß Detlef  
Hallo,
Zitat

Wechselspannung nennt man eine elektrische Spannung, deren Polarität in regelmäßiger Wiederholung wechselt

Genau das macht die Digitalspannung nicht. Das ganze ist nicht regelmäßig, sondern zufällig (je nach Stellung der Bits). Deshalb ist per Definition ein Digitalsignal auch KEINE Wechselspannung.

Grüße,
Marco
> wie erklärt sich das denn bezüglich der aussage es gäbe bei spur n nur gleichstrom?

In den Loks gibt es nur Gleichstrommotoren. Ohne Digital hängt der Motor direkt am Gleis, und da muss dann demnach eine Gleichspannung (konstant oder pulsierend) anliegen damit es funktioniert. Mit Digital, liegt am Gleis eine Digitalspannung. Die wird von deinem Digitalfahrgerät, der Zentrale, erzeugt und in deinem Digitaldecoder angewendet. Am weitesten verbreitet in N sind DCC und SX. Es gibt sogar Teile die können beides. Wie diese Spannung im Detail genau aussieht ist dir eigentlich als Digitalfahrer egal, das wichtigste ist dass in der Schnittstelle ein Decoder sitzt der versteht was die Zentrale ihm übermittelt. Ich sag jetzt hier absichtlich nicht ob das Digitalsignal Gleich- oder Wechselspannung ist, denn für das Problem (wie wähle ich meine Loks) spielt das keine Rolle. Die Schnittstelle ist das Wichtigste für den Anfang, denn mit solchen Loks macht man nix falsch, sollte man in Zukunft das System wechseln wollen.

Gruß,
Harald.

PS:
Sofern du nicht beabsichtigst Digitalbausteine selber zu konstruieren brauchst du eigentlich nicht wissen wie es genau aussieht, um die Neugierde zu stillen, hier aber ein Link zu dem Dokument das das DCC-Signal im Detail beschreibt:
http://www.nmra.org/standards/DCC/standards_rps/S-91-2004-07.pdf
OK, ist ja Prima. Jetzt blicke ich langsam durch.

Halten wir Fest:

1. Die Loks haben alle einen Gleichstrommotor.
2. Zum digitalisieren brauche ich in der Lok eine eingebaute Decoderschnittstelle
    nach NEM-Norm und einen eingebauten Decoder und fertig.
3. Zum steuern brauche ich eine zum Decoder passende Digitalzentrale.

Worauf muss ich jetzt bei Boostern achten (ausser daß man alle 2m einen setzen sollte)?
Es ist doch sozusagen ein Repeater.
Ich gehe davon aus der wird an die Zentrale angeschlossen und muss zu Ihr passen.

Welche Zentrale-Booster-Decoderkombinationen sind denn am gängigsten und zu empfehlen?
Welche wären einem Einsteiger zu empfehlen. Es muss ja "nur" für 3-4 Züge reichen.
Du brachst nicht alle 2 mtr. einen Booster sondern nur alle 2 mtr. den Strom neu einspeisen.

Ein Booster ist nach benötigter Leistung zu installieren.

Für den Einstieg: supergünstig bei Ebay eine Trix Mobile Station, Du kannst Sx und DCC-Loks fahren, programmieren UND auslesen.

Decoder sind ein wenig von den zu digitalisierenden Loks abhängig. Recht problemlos bei fast allen Loks laufen Döhler und Haass-Decoder, die können ebenso DCC und Selectrix (Sx).
> Es ist doch sozusagen ein Repeater.

Es ist ein Verstärker. Da das DCC Signal elektrisch einfacher aufgebaut ist als SX, passen so gut wie alle Booster zum DCC. Zu SX passen nur Booster die für SX ausgewiesen sind. Aber einen Booster brauchst du noch lange nicht, die Leistung der Zentrale wird es für dich noch eine Weile tun.

> Welche Zentrale-Booster-Decoderkombinationen sind denn am gängigsten
> und zu empfehlen?

Jetzt werde die SX-Liebhaber ihr System propagieren und die DCC-Liebhaber ihres.

Auch am Anfang sollte es schon eine Zentrale sein die Decoder auslesen kann, also nicht die Multimaus mit dem Mausbooster. So der TIp mit der Trix MS ist gut. Ob allerdings D&H Multiprotokolldecocer wirklich nötig sind, wage ich zu bezweifeln. Aus DCC-Sicht sag ich mal folgendes über Decoder:

Die vom Fahrzeughersteller sind oft die Gleichen wie die von einem Decoderhersteller, nur teurer. Manchmal auch teurer und älter.

Lenz hat als einzigen Vorteil dass es sie überall zu kaufen gibt und dass sie kulant umgetauscht werden. Fahreigenschaften mittelmäßig.

Zimo hat meistens sehr gute Fahreigenschaften.

Tran ist am dünnsten, d.h. zu empfehlen wenn du in Zukunft mal selber löten willst.

Digitrax ist in D ein Exot, hat aber sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis.

D&H: Weiss ich nix drüber. Haben eine neuer Generation (DHP...). Wenn du SX fahren willst (ich wüsste zwar nicht warum) kommst du an D&H nicht vorbei.

Gruß,
Harald.


@Harald, wenn Du nicht wüsstest warum wirst Du noch "live" kein Selectrix gesehen haben

Ich empfehle die D&H Decoder weil sie mit fast jedem Motor sehr gut klarkommen und daher man nichts falsch machen kann. Natürlich sind keine Wunder zu erwarten, aber mich wundert immer wieder, was die Decoder rausholen.
Hallo

Mein persönlicher Favorit in Bezug auf die Decoder ist Zimo. Ich würde aber empfehlen, auch andere zu testen. Wie schon geschrieben, gibts bei bestimmten Loks auch mal Decoder, die nicht so gut laufen, wie es andere vielleicht tun.

Viele Grüße
Tomi


Nur registrierte und eingeloggte User können Antworten schreiben.
Einloggen ->

Noch nicht registriert? Hier können Sie Ihren kostenlosen Account anlegen: Neuer N-Liste Account





Zum Seitenanfang

© by 1zu160.net;