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THEMA: Nordamerika vs Deutschland
Ich will mal hier ein Thema öffnen, das mir schon seit langem zu denken gibt, und ich würde gerne wissen, was andere darüber denken. Ich beziehe das Eisenbahn Magazin, das N-Bahn Magazin sowie den Model Railroader, und wenn ich diese durchlese und mir die Bilder anschaue, dann sehe ich grundlegende Differenzen zwischen Modellbahnern hier (in Nordamerika) und in Deutschland.
Hier sind einige Beispiele, die mir aufgefallen sind. Ich will nicht alles verallgemeinern, aber zumindest ich sehe diese Unterschiede: Die Farben (rollendes Material, Häuser, Landschaften, Bäume, etc.) sind in Amerika viel gedeckter (ohne deshalb grau zu wirken). Auf den meisten Bildern deutscher Anlagen sind die Farben kräftiger, manchmal fast schon grell zu nennen und oft ziemlich plastikhaft. Die Amerikaner scheinen mehr Wert auf reelle Farbgebungen zu legen; Verwitterungen sind fast schon zu einer Kunstform hochstilisiert. Oder liegt das an der Art und Weise, wie Fotos gemacht werden?
In punkto Detailtreue liegen die Amerikaner auch vorn, aber nicht sehr weit. Das kann aber auch daran liegen, daß es nur relativ wenige Lok- und Wagentypen gibt, aber sehr viele Bahngesellschaften, die oftmals mehr oder weniger auffällige Unterschiede bei der gleichen Type haben. Und die werden dann auch akribisch im Modell umgesetzt, mit manchmal schon extrem zu nennender Detailtreue.
Und letztlich scheint es einen großen Unterschied in der Auffassung des Hobbys Modelleisenbahn zu geben. Die Amerikaner scheinen Spaß daran zu haben, ein bestimmtes Vorbild (Bahngesellschaft, Landschaft, etc.) zu einem bestimmten Zeitraum so genau wie möglich darzustellen, und dann nicht nur zu "spielen" (soll nicht abwertend gemeint sein!), sondern mit allem möglichen Zubehör wie z.B. Frachtbriefen oder Fahrplänen bestimmte Abläufe genau nachzuvollziehen. Die Deutschen scheinen mehr Spaß daran zu haben, Dinge einfach laufen zu lassen, und nehmen alles nicht so ernst.
Wie gesagt, das obige ist meine persönliche Meinung und soll nicht als Wertung aufgefaßt werden. Ich selber zähle mich eher zur deutschen Seite; das ganze amerikanische Getue um absolute Detail- und Vorbildtreue mutet für mich manchmal schon komisch an.
Ich würde nur gerne mal wissen, ob ich völlig danebenliege, oder ob andere ähnliche Observierungen gemacht haben. Wäre doch mal interessant...
Gruß,
Andy
Du könntest durchaus in vielen Ansichten Recht haben. Was mir aber ganz besonders auffällt, ist, wieviel Wert die "Amis" auf vernünftig fahrendes Material legen, ohne dabei (analog) auf heisse Wölfe und anderes PWM-Getier oder Getriebeumbauten mit anderen Übersetzungen zu stehen.
Was die Hersteller für diese "Amis" vor 10-20 Jahren auf den Markt brachten, lief vielfach deutlich besser als das, was uns "Deutschis" heute noch vorgesetzt wird. Darum u. a. sind diese Deutschi-Hersteller auch nicht mehr da, jedenfalls nicht in der gewünschten Form Dabei darf aber auch nicht vergessen werden, dass man dort damals wie heute nur einen Bruchteil dessen für die Ware ausgeben musste/muss, was hier verlangt, und wenn ich das so beobachte, auch gezahlt wird. Wenn ich mir zB. so meine superdetailierte, superfein laufende, superleise und superlangsam kriechende Atlas GE Dash 8-40 BW anschaue, die ich hier regulär für etwas mehr als 100 Eumel bekomme und drüben für etwa das selbe in USD, dann weiss ich, warum die Deutschis weg vom Fenster sind.
Naja, und wenn man für wenig Geld so gutes Material kriegt, dann kann man seine Energie in anderes stecken wie Strecken- und Landschaftsbau.
Wenn ich aber hier diese, teils sehr bornierten Kommentare über Hop Sing aus China verfolge und wie der das geschafft hat, die "gute deutsche Wertarbeit" zu ruinieren, dann lache ich mir eins ins Fäustchen, weil eines Besseren belehren kann man Leute mit solchen Ansichten nicht. Der Witz ist ja der: Hop Sing baut auch die Loks für die Amis und das Zeug läuft oft besser, kommt nicht defekt beim Kunden an und kostet ein Drittel.
Aber gut, Meckerer gibts da wie dort auch!
Viele Grüsse
Mathi
dann schau dir mal dies an
http://www.mobablog.info/blog.php?id=1030
und auch mal die FREMO Webseite.
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Aber was wirklich Unterschied ist, daß die "Amis" mehr komunikative Modellbahner sind, denn "Open Houses" wo ganze Busse zur Besichtigung der Heimanlage auftauchen ist in Germany sicher nicht zu finden.
Tja und daß ein paar Modellbahner ihr Rollmaterial mitnehmen um dies bei einem Kumpel auf seiner Heim-Anlage selber fahren zu können ...... habe ich in Germany und Ösistanien auch noch nie erlebt.
Und wie ist es mit Moba-Session? Gleichgesinnte treffen sich bei einem Hobbykollegen um über ein Wochenende auf der Modellbahn zu fahren, Dia´s, Videos, ect. zu sehen, Literatur zu besprechen, aber vor allem bei Bier und Steak Dampf zu plaudern und einfach nur Spaß zu haben. Wie oft erlebt man das in Germany und Ösistanien?
mfG.
"tattoo"
Der Model Railroader ist genauso wie die MIBA eher im detailgenaueren Modellbahnerbereich angesiedelt. Eine Anlage gleich einem NOCH-Fertiggelände wie sie gelegentlich im N-Bahn Magazin zu finden ist, wäre in der MIBA fast undenkbar.
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da bin mal der Erste, der was dazu schreibt. Das Geschriebene spiegelt mein subjektive Wahrnehmung wieder.
Ich gebe Dir mit Deinen Ausführungen vollkommen recht.
1. Die Philosophie
Der US-Bahner, egal ob in den USA, Kanada oder Europa betreibt dieses Hobby gemeinsam mit anderen. Da werden gemeinsame Operating sessions abgehalten und das Spiel findet in einer Gruppe statt. Da gibt es den Dispatcher, den Lokführer und die Streckenkontrolle. Mir kommt es so vor, dass bei Deutschbahnern (auch Schweiz und Österreich) das Hobby im stillen Kämmerlein ausgeübt wird und maximal die Kinder mit dazu dürfen, wenn sie alt genug sind, damit sie nichts kaputt machen. Wer von den beiden mehr Spaß hat, mag dahin gestellt sein.
Wenn sich jemand mit dem Prinzip der Frachtbriefe und Trainorders auseinandergesetzt hat, findet garantiert auch Gefallen daran. Wofür ist denn eine Eisenbahn da: Für um im Kreis fahren zu können oder die Modellbahn über einen PC zu bedienen oder den Güter- und Warenverkehr nachzubilden? Es ist doch sinnvoll, die Verkehrsströme abzubilden, wie z. B. die Lieferung von Kohle und Erz aus zwei verschiedenen Minen zu einem Stahlwerk in Hopper und Ore Cars und von dort wieder mit Flatcars oder gondolas von der Branchline zum Bahnhof an der Mainline, wo wiederum ein Zug vorbeikommt und die Waren abholt und Leergut auf dem Yard abstellt.
2. Modellbau
Bis jetzt habe ich nur bei amerikanischen Modellbahnen gesehen, dass es unbemalte Modelle gibt. Es wird viel mehr Wert auf Eigeninitiative gelegt, d. h. selbst lackieren, Anbauteile anbringen usw.. Dazu gehört auch das Weathering von Wagen und Loks. Mir ist auch das große Angebot von Decals und Zubehör aufgefallen, dass mir für deutsche Hersteller so nicht aufgefallen ist.
Was m. E. in den USA viel weiter verbreitet ist als in Deutschland, ist das Kitbashing oder der generelle Eigenbau. Wer würde bei uns auf die Idee kommen, den Bahnhof in seiner Stadt aufgrund der Baupläne nachzubauen, wie z. B. Gary Cane mit dem San Bernardino Depot. Da wird das Layout nicht mit Fachwerkhäuser von Vollmer oder Kibri vollgestellt.
3. Platz
Der Amerikaner hat aufgrund der Bauweise viel mehr Platz, um große Anlagen zu realisieren, die dann im MRR gezeigt werden.
4. Layout
In den USA wird mehr Wert auf Landschaft gelegt. Da führt eine eingleisige Strecke mit Siding und Brücken durch eine ausgestaltete Landschaft, während in Deutschland auf dieser Fläche ein Bahnhof mit 6 Gleisen und vollständiges Betriebswerk mit Drehscheibe abgebildet wird.
5. Modelle
Mit der Vielfalt kann ich Dir nicht recht geben. Wenn ich sehe, dass Intermountain 80 verschiedene Reefer (Roadnumber und Design) der ATSF im Programm hat, Athearn ca. 30 verschiedene ATSF-Reefer weathered hatte, bin ich der Meinung, dass es in den USA ein größere Modellvielfalt gibt. Welcher deutsche Hersteller bringt denn eine Lok einer Bahngesellschaft gleichzeitig in 6 verschiedenen Ausführungen.
Ich bin mal auf die weiteren Kommentare gespannt.
Dieter
tja, war auf jeder Ausstellung immer ein tolles Erlebnis wie bei den Europäischen Anlagen neben unserer US-Anlage die Züge auch merklich langsamer (nicht Güterzug in ICE Tempo) fuhren und auch bald ein paar Waggon mehr dran bekamen, sobald die Betreiber sahen wie schön langsam unsere US-Diesel (mit analoger Funksteuerung) mit ihren sehr langen Zügen (bis zu 150 Waggon) fuhren und das Stundenlang ohne Probleme.
Warum fallen die in der Kurve nicht um wie bei mir zu Hause?
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mfG.
"tattoo"
Die Beobachtungen in Bezug auf die Farbgebung teile ich jedoch vollständig: Eine Wiese ist bei uns eine giftgrüne Grasmatte (wenn's hochkommt, giftgrünes Borstengras, mit Grasmaster aufgebracht), während in Amiland die Vegetation eher ocker wächst. Es zeigen sich aber auch bei uns da und dort Verbesserungen.
In Amiland sind zwei Dinge anders als bei uns:
> zum einen die Berichterstattung. Die Moba-Magazine bei uns sind voll von Berichten über computergesteuerte vollautomatische Grossbahnhöfe, was natürlich die Wünsche der Leser beeinflusst. In Amiland gibts eher (wie bereits erwähnt) lange Strecken in weiter Landschaft. Automatik ist da eher überflüssig.
-> zum zweiten ist die Wahrnehmung eine andere. Während in Deutschbahnland die öffentliche Wahrnehmung den typischen Modellbahner (boshaft gesagt) als "zwischen 40 und 60, ledig, Brillenträger mit dicken Gläsern, Schweisshände" charakterisiert, der seine Platte verschämt im Keller versteckt und froh ist, wenn er sie niemandem zeigen muss, ist Moba in Amiland die normalste Sache der Welt, für die Mann sich gerne viel Platz nimmt und demzufolge das Auto aus der Garage verbannt oder notfalls auch das Haus um die Moba herum baut.
Dass Amis das Hobby geselliger angehen als Deutschbahner, mag stimmen, trifft aber auch auf viele andere Lebensbereiche zu. Es ist eine Frage der Kultur.
Meine 2¢
Felix
In den USA ist es üblich, dass "Hausbesichtigungen" stattfinden und MoBa-Freunde auch ihre halbfertigen Anlagen anderen MoBa-Freunden zeigen wenn ein großes Meeting in der Nähe ist.
In D hat das der BDEF mal versucht... es blieb beim Versuch.
Modellbahner sind unterschiedlich: unterschiedliche Interessen über Thema, Epoche, Ausführung (auch von der Qualität) und das nicht nur in D, sondern überall.
In den USA gibt es auch Leute die ihre Fertighäuschen (dort sehr verbreitet) auf eine Grasmatte stellen, ein paar Gleise darum legen und "Betrieb machen".
Verallgemeinerungen wie toll das doch alles ist sind genauso blauäugig wie Verteufelungen andereseits.
tja und wer die typischen US Holzbausätze kennt, aber auch die Waggonbausätze (hauptsächlich H0n3, ect.), gleichartiges ist bei den Moba-Händlern in Germanyen und Ösistanien nicht zu finden.
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und während in Germanyen und Ösistanien die Hight Tech Automatik-Anlagen als non plus ultra gelten, wo der Betreiber als großer Zampano die Zentrale (z.B. PC) bedient, betreiben die Amis ihre Anlagen mit Personal. Auch wenn keine Car Card´s, Way Bill´s und Track Order´s eingesetzt werden, jede Station bedient ein Hobbykollege oder jeder Zug wird von einem Hobbykollegen gefahren. Mit DCC ein relativ einfacher Aufwand. Die meisten Weichen werden direkt vor Ort von Hand gestellt und abgekuppelt wird wie im Original per Hand.
Aber hier wie drüben soll es auch Ausnahmen geben.
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mfG.
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Fahrzeuge:
US Hersteller, die allesamt mit ganz wenigen Ausnahmen komplett in CHINA fertigen lassen sind sowohl in N als auch in HO etwa die Hälfte so teuer sind wie Deutsche Modelle, die ebenfalls in China fertigen lassen. Wobei die Amerikaner bei ihren Konstruktionen wesentlich pragamatischer vorgehen als ROCO, Fleischmann und Co, und deshalb auch günstiger sind. Die Loks sind als sogenannte Module konstruiert mit denen man dann nach verschiedenen Vorbildern abuen kann ohne jedesmal eine neue Gussform zu benötigen.
Ebenso beschränken sich die Gestriebe, Antriebe, Platinen darauf immer wieder neue Versionen der von Kato eingeführten Bauweise zu sein. Warum sollten sie auch was anderes konstruieren wenn es funktioniert.
Die US BAHNEN sind wirtschaftlich arbeitende Unternehmen die zu 90% oder mehr Güter befördern, die Güterwagen sind daher auch Baukastenmodelle die nach rein ökonomischen Merkmalen gebaut wurden und werden. Ganzzüge gibt es dort schon viel länger als in Europa. Europäische Bahnen befördern mehr Personen, Ganzzüge kommen erst seit wenigen Jahren zum Einsatz, auch ist die Reisegeschwindigkeit bei US Güterzügen relativ hoch.
Die Personenwagen die es bis vor kurzem in den USA gab, waren ziemlich miese Konstruktionen, erst KATO und Walthers ebenso Rapidotrains haben diesen Markt jetzt entdeckt, und fangen an ordentliche Wagen auf den Markt zu bringen, wobei hier noch endloser spielraum ist, da diese Wagen sich auch als Baukastensystem erstellen lassen.
SCHIENEN und ANTRIEBE
Hier ist eigentlich der grösste Unterschied in der Technik zwischen den einen und den anderen (ich rechne die Japaner da zu den US boys) Auch hier geht man pragmatisch vor, niedrige Schienenprofile, einfach zu verbauende Unterflurantriebe, ein simples Digitalsystem, stehen einem europäsichen System der High Tech voll Digital funktionierenden Welt gegenüber, ist die Bahn mal fertig, wird der Spieler zum Computeranimateur.
SIGNALTECHNIK
hier hinken die Amis sehr zurück, da gab es zu viele unterschiedliche Vorbilder, selbstbau ist hier ein Muss, dass kann man in Europa besser.
Ich habe aus beiden Kontinenten das für mich interessante herausgesucht, Züge aus Frankreich (made oder engineered in GERMANY ), Gleise US oder GB, Landschaft WOODLANDSCENIC und Anleitungen vom Modellrailroader, Betriebsablauf wenn es mal soweit ist nach US Manier.
Lenz Digital und amerikansiche Weichendekoder, anstatt angepasster Servos und keinerlei Automatik sind meine Wahl bei der Modellbahn. Schwarz Weiss hilft bei den Betrachtungen nicht viel weiter
Landschaftsbau:
Hier wie dort bauen die guten Modellbahner nach hoher Schule, mittlerweile wird hier auch Material von hier nach dort getauscht, richtungsweisend sit der US Weg zu relativ günstigen laserbausätzen, während sich hier die Leute damit eine goldenen Nase verdienen wollen.
Das funktioniert aber auch z.T. nur weil die Vorbilder an sich ja schon verschiedene Baukästen sind, nach denen sich die Bahngesellschaften ihre Loks ausrüsten liessen.
# 8, eines sollte aber nicht übersehen werden; die Stückzahl
wenn ein europäischer Hersteller z.B. ein komplett neues Modell einer DB Lok auf den Markt gibt, so kommt es meistens nur in dieser Ausführung und nur mit einer Betriebsnummer auf den Markt.
wenn ein amerikanischer Hersteller z.B. ein komplett neues Modell einer Diesellok auf den Markt gibt, so kommt diese mindestens in 6-8 verschiedenen Bahngesellschaften und bei jeder Bahngesellschaften gibt es 2 eher 3 (!) Betriebsnummern.
Da aber beide Hersteller eine Mindeststückzahl beim Produzenten haben müssen, kann sich jeder selbst ausrechnen wo die Kuzpe liegt.
Darum kann ich immer noch nicht verstehen, wieso die europäischen Hersteller nicht schon lange, wenigstens mehrerer Betriebsnummern auflegen.
Habe das schon anfang der 90er Jahre auf der Nürnburger Messe einzelnen Personen versucht zu erklären, genauso wie ich es per Brief an die verschiedenen Hersteller getan habe.
Nur ROCO hat mit der 1044 (leider nur in H0, in N sind die Betriebsnummern gleich geblieben) darauf reagiert.
mfG.
"tattoo"
die V 200 von Roco gibt's auch mit mehreren Betriebsnummern.
LG
Thomas
generell halte ich von Verallgemeinerungen ja nie was
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Interessant aber einige Details:
patrick_0911 in #8
Zitat
Ganzzüge kommen erst seit wenigen Jahren zum Einsatz [bei europäischen Bahnen]
Ich hab zwar kein genaues Datum für den ersten Ganzzug in Europa, aber in den 20er Jahren gab es sie mit Sicherheit schon in Deutschland.
tattoo in #9
Zitat
Darum kann ich immer noch nicht verstehen, wieso die europäischen Hersteller nicht schon lange, wenigstens mehrerer Betriebsnummern auflegen. [...] Nur ROCO hat mit der 1044 (leider nur in H0, in N sind die Betriebsnummern gleich geblieben) darauf reagiert.
Roco hat auch in N unterschiedliche Betriebsnummern bei der 1044 aufgelegt, wenn ich mich nicht irre. Bei der V200, wie Thomas schreibt, mit Sicherheit.
Grüße,
Udo.
noch ein gravierender Unterschied ist die Produktpolitik. Die deutschen Hersteller bringen jedes Jahr pünktlich zur Spielwarenmesse ein Neuheitenprospekt. Die Modelle sind produziert und stehen irgendwo im Lager rum.
Amerikanische Hersteller kündigen ein Produkt an und warten die Resonanz ab. Falls die nicht kostendeckend ausfällt, wird das Produkt abgekündigt.
Und noch ein wesentlicher Unterschied ist mir aufgefallen. Der Deutschbahner schaut wieviel Platz er hat, macht einen Gleisplan und guckt dann nach dem fahrbaren Material. Der Amerikaner kommt von einer anderen Seite und sagt, was möchte ich gerne fahren und mit welchem Motto.
Dies habe ich sogar am eigenen Leibe erfahren, als ich vor 3 Jahren mit der Moba angefangen habe. Ich habe die für mich wichtigen Leute und Gesprächspartner getroffen und kennengelernt (erwähnt werden muss Manfred (vielen Dank nochmals) , die Männer von us.modellbahn.net und america-n.de), die mich auf den für mich richtigen Weg gebracht haben.
Dieter
Zitat
Die deutschen Hersteller bringen jedes Jahr pünktlich zur Spielwarenmesse ein Neuheitenprospekt. Die Modelle sind produziert und stehen irgendwo im Lager rum.
Ja, ist denn schon 1. April?
Wo ist das Lager, in dem seit 2008 die Lint von Minitrix rumliegen? Wo das Lager, in dem die CNL-Modelle von LS Models die letzten 3,5 Jahre gelegen haben? Und wo liegt aktuell die Fleischmann 92?
Für Tipps dankbar,
Udo.
das ist ja fast noch schlimmer:
Grossartig Neuheiten ankündigen und dann nicht herstellen oder nicht liefern.
Drum sind se weg und kommen auch nicht wieder auf die Füsse.
Viele Grüsse
Mathi
ehrlich gesagt, es interessiert mich nicht, wo die jetzt liegen oder warum sie nie gebaut wurden, obwohl sie angekündigt waren. Ich kaufe weder Fleischmann noch Minitrix. Es war ein Beispiel der unterschiedlichen Geschäftsmodelle D vs. USA.
Gruß
Dieter
zwischen Wunschmodellliste, bzw. Ankündigung des Herstellers und tatsächlicher Produktion liegen Welten.
# 13, Udo, mittlerweile müßtest auch du begriffen haben, daß Hersteller teilweise mittels Ankündigung testen wie der Markt ist. Ergo, wenn zuwenige Vorbestellungen eingehen, dann wird die Produktion des Modelles auf Jahre verschoben. Da hilft der schönste Hochglanzprospekt nichts.
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Vielfach sind auf der Messe in Nürnberg in den Herstellervitrinen nur Mustermodelle, also Einzelstücke, was noch lange keine Fertigung bedeutet.
Bei Messingmodellen, vor allem US ist diese Vorgangsweise schon seit 25 Jahren so. Vorankündigung, Abgebildet bestenfalls ein Mustermodell, aber Produktionsbeginn erst wenn für die benötigte Stückzahl entsprechende Bestellungen eingegangen sind. Logisch aber, daß nur wenige Stk. zusätzlich noch auf Lager gelegt werden. Ergo, diese Modelle sind nur sehr kurzzeitig erhältlich.
mfG.
"tattoo"
# 13,
Zitat
Roco hat auch in N unterschiedliche Betriebsnummern bei der 1044 aufgelegt, wenn ich mich nicht irre. Bei der V200, wie Thomas schreibt, mit Sicherheit.
Soweit ich weiß gab es die 1044 in N von Roco mit 2 Betriebsnummern sowie einer Farbänderung und das auf wieviele Jahre, wo diese Modell bei ROCO im Programm ist.
Dem gegenüber die 1044 in H0 von ROCO wird/wurde immer wieder mit neuen Betriebsnummern aufgelegt und (fast) jede Farbänderung im Original auch als Modell. dadurch entstand ja auch das Fehlfarbenmodell, was bei den Sammlern so begehrt ist.
Weiters wurden auch die baulichen Änderungen (niedere Lüfter und hohe Lüfter) auf den Markt gebracht.
Also bei den H0 ÖBB Anlagen (inkl. den Vitrienen der Anlagenbetreiber) die ich kenne befinden sich zig verschiedene 1044, aber nur eine 310er Dampflok.
mfG.
"tattoo"
@Dieter, #15:
Zitat
Es war ein Beispiel der unterschiedlichen Geschäftsmodelle D vs. USA.
Ich bezweifele diesen Unterschied, siehe in #13 genannte Beispiele, denen noch abgekündigte Neuheiten z.B. von Fleischmann hinzuzufügen wären.
@tattoo, #16:
Zitat
# 13, Udo, mittlerweile müßtest auch du begriffen haben, daß Hersteller teilweise mittels Ankündigung testen wie der Markt ist.
Falscher Adressat.
@tattoo, #17:
Du hast natürlich recht, in H0 macht Roco viel mehr als in N. Da hat man lange mit sich gerungen, auch mal die 1044 mit hohen Lüftern zu bringen, die dann allerdings in Vielfalt. Insgesamt gab es damit in N schon ein paar mehr 1044er als zwei, 4 mit niedrigen Lüftern und 6 mit hohen fallen mir spontan ein. Aber wie gesagt, in H0 haben sie deutlich, deutlich mehr gemacht
Viele Grüße,
Udo.
ich kann in vielen Punkten des Vergleiches zwischen Nordamerika und (Mittel-) Europa zustimmen. Die nordamerikanische Philosophie des Modellbahnbaus wird aber auch schon lange in UK praktiziert - hier hat der naturgetreue Landschaftsbau zum Teil mit "echten" Baumaterialien ebenso eine lange Tradition. Man braucht nicht unbedingt "Premium-Produkte" um gute Ergebnisse zu erzielen, es geht auch deutlich günstiger! Ähnliches gilt natürlich auch fürs rollende Material, wo Hornby, Bachmann, Dapol & Co. den (richtigen) Weg zu moderaten Preisen vorgeben. Gerade was die Preis- und Produktpolitik betrifft, können GFN und Konsorten noch viel lernen (wenn sie denn wollen).
Zum Thema Strecke und Landschaft...
http://www.009.cd2.com/index.htm
http://www.pendonmuseum.com/index.jsp
Cheers, Phil
Zitat
Ich bezweifele diesen Unterschied, siehe in #13 genannte Beispiele, denen noch abgekündigte Neuheiten z.B. von Fleischmann hinzuzufügen wären.
Den Unterschied gibt es aber trotzdem, der amerikanische Produzent macht das offiziell und z. B. Fleischmann inoffiziell. Sie schreiben zwar das Produkt ins Prospekt, produzieren es dann aber doch nicht.
Zitat
Den Unterschied gibt es aber trotzdem, der amerikanische Produzent macht das offiziell und z. B. Fleischmann inoffiziell. Sie schreiben zwar das Produkt ins Prospekt, produzieren es dann aber doch nicht.
Ach so, das ist tatsächlich ein Unterschied.
Grüße,
Udo.
#18, ich bin US Bahner in weiß nicht exakt wieviele 1044 in N ROCO auf den Markt brachte.
Ich weiß aber, daß es in N sehr lange gegangen ist bis eine andere Betriebsnummer auf den Markt kam und auch das neue Modell mit den hohen Lüftern.
Da ich aber bei Kollegen an 2 H0 ÖBB Anlagen an der Landschaft arbeite, sehe ich deren Rollmaterial.
Genauso kann ich mich an die Diskusionen in den jeweiligen Vereinen (z.B. MBCF) erinnern, wie die H0er immer wieder wegen den neuen 1044er Betriebsnummern diskutierten und sich die Ner geärgert haben, daß die 1044 immer noch (trotz neuer Schachtel) mit der alten Nummer ist. Erst in den letzten Jahren (wann eigentlich, wer weiß das genau) hat ROCO auch bei der N 1044er begonnen.
Und warum nicht auch bei den normalen Waggon (z.B. Güterwaggon)?
Kleinere Auflagen und wiederauflagen mit neuer Betriebsnummer.
So macht es Micro Trains schon seit Anfang und ATLAS in den letzten Jahren auch.
Auch Con Cor ist ein Beispiel von Produktion erst nach genügender Bestellung. Einige Modelle wurden aufgeschoben und nicht Produziert. Während andere sich anscheinend gleich schon bei den Bestellungen als Renner erwiesen und sehr rasch in Produktion gingen.
mfG.
"tattoo"
mir sind die deutschen Modelle zu teuer !! Ich habe einfach umgestellt auf US. Lokumbauten mache ich selbst , ergibt eine Vielzahl ! Tank cars etc. ebenso ! Gelände wird neu gebaut (Steppe/Wüste) etc. .....................Nur so kann ich mir das "HOBBY".....Modellbahn 1:160 überhaupt noch leisten.
Mein Gehalt / Pension wurde bei der EURO-Umstellung leider nicht verdoppelt !
Gruß Rainer
generell und das hat nichts mit Nordamerika versa Germany zu tun.
Die meisten Modellbahner wollen ihre Anlage so wie sie sich eine typische Anlage vorstellen.
Wer sich aber einmal die Mühe macht seine Anlage durch das Objektiv der Kamera zu betrachten und dabei näher hingeht (zoomt) wird mit vielem nicht mehr zufrieden sein.
Und genau da beginnt die Trennung, man versucht genauer, detailierter zu werden um dem Original näher zu kommen. Man beginnt vieles genauer in der Natur anzusehen und merkt, dann was man nicht korrekt gemacht hat. Wo z.B. man zuerst noch von Korkrindenfelsen und kleine Flaschenputzer-Bäume vollkommen faziniert war, genügen sie nun nicht mehr.
Man entfernt sich immer mehr von der typischen NOCH-Fertiggelände-Landschaft und geht immer mehr in die reelere, der Natur nahen Landschaft.
Tja, und dann beginnen die Studien........
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mfG.
"tattoo"
Hätte auch nie geglaubt, daß ich mir beim Anlagenbau über die Geologischen Linien bei Felsen Gedanken mache oder über die epochal richtige Kleidung der Preiserlein.
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ich denke, dass der wesentliche "kulturelle" Unterschied darin bestand, dass man im Nachkriegsdeutschland in der beengten Wohnung ein bisschen "Realitätsflucht" auf einer Spielzeugeisenbahnanlage begehen wollte, was durchaus verständlich war. In Amerika hat man damals schon Bahnverkehr im Kleinen simuliert.
Dieser Trend zur Realitätsflucht hat sich (leider?) bis heute gehalten. Man muss doch nur mal die Faller- Vollmer usw. Kataloge durchblättern. Wieviel bahnspezifische Gebäude und maßstäbliche Industrieanlagen gibt es denn? Dafür viel "Romantisches", was nix mit der Eisenbahn zu tun hat. Aber letztlich entscheidet der Kunde, und der scheint nach wie vor lieber ein Paralleluniversum mit leichten Vorbildanleihen haben zu wollen, als ein Abbild der Wirklichkeit zu modellieren.
Zu realistisch darf es bei den Amis aber auch nicht sein, sonst hätte ich die Autobahnbrücken auf meinem neuesten Modul nicht komplett im Eigenbau erstellen müssen
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Vielleicht kann man das mit zwei Sprichworten ganz gut verdeutlichen: In Deutschland gilt, "viel hilft viel" und in Amerika gilt "weniger ist mehr"
Das nur als meine kleine persönliche Einschätzung.
Zitat eines Modellbahners aus einem Parallelforum.
Bei US Modellen gilt noch "you get what you pay for". Die Modelle der traditionellen Deutschbahnhersteller sind einfach nur teuer geworden ohne dass irgend ein technischer oder qualitativer Fortschritt erkennbar ist.
Bei Deutschbahnen kommt noch die unheilvolle Vermischung von Tin-Plate Spielzeug und Modellen hinzu. Den Deutschbahnern sind immer nur Spielzeug oder getarntes Spielzeug angeboten worden. Getarntes Spielzeug deswegen weil bei jedem neu konstruierten Modell Rücksicht auf die Abwärtskompatiblilität bis Anno Vorkrieg genommen werden muss. Damit kommen dann bestenfalls Kompromißkrampfmodelle heraus.
(Meinung eines Users aus dem US-Forum)
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Das mit den Preisen kann ich verstehen, ich habe auch schon oft gehört, dass es die Modelle für das, was man bekommt, sehr günstig sind. Hilft mir aber alles nichts, wenn ich amerikanische Loks nicht mag.
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Soweit, so gut.
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Gruß,
Eisbrecher
PS: Ich kann es nur immer wieder sagen, wer eine echt klasse Modelleisenbahn aus Deutschland sehen will, einfach Manni´s-N-Bahn anschauen. Für mich eine der besten Anlagen, die ich bis jetzt gesehen habe.
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Bilder gibts kommende Woche, dann bin ich auch zufrieden und es genügt meinen Ansprüchen...
Tim
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