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THEMA: Farbgebung Dampftriebwagen Berlin DT59 Ep. II

THEMA: Farbgebung Dampftriebwagen Berlin DT59 Ep. II
Startbeitrag
PoetRandy - 06.03.10 14:56
Hallo,

zur Zeit entsteht gerade der Dampftriebwagen "Berlin" DT 59 auf der Grundlage eines alten Gehäusebausatzes von DRG-Modell. Das Dach habe ich mir inzwischen über den Zwischenschritt Fertigung einer Silikonform aus Kunstharz selber gegossen. Die Farbgebung bereitet mir jedoch noch Schwierigkeiten.

Hier erstmal einige Fakten zum Triebwagen:

Die ersten Werksprobefahrten mit dem Triebwagen fanden im Oktober und November 1937 statt. Am 02.05.1939 brachen bei einer weiteren Versuchsfahrt die Kolbenringe eines HD-Zylinders. Genau einen Monat später, am 02.06.1939, kam es zu einem Brand im Schaltschrank. Bis Oktober/November 1939 hatte der DT 59 im Testbetrieb 12.000 km zurückgelegt. Zu Planeinsätzen kam es vor dem 2. Weltkrieg, den der Triebswagen jedoch überlebte, nicht mehr. 1955 wurde der Triebwagen für Experimente zur Findung einer anwendbaren Kohlenstaubfeuerung für Triebwagen aufgearbeitet. Die Nacharbeiten bis zur Fertigstellung dauerten bis 1956 an. In den Regeleinsatz kam der Triebwagen aber auch hier nicht mehr. 1959 erfolgte schließlich der Umbau zum Steuerwagen VS 145 379.

Leider gibt es offensichtlich nur wenige Bilder des DT 59. Obwohl ich über nicht gerade wenig Literatur verfüge, konnte ich nur 2 SW-Bilder des DT 59 finden.

creme-rote Farbgebung:

http://i112.photobucket.com/albums/n170/Poetrandy/DT-BerlinDT59Bild2.jpg

hauptsächlich einfarbige Ausführung, eventuell in dunkelrot (wie GVT 10) mit silber- bzw. alufarbenem Dach und abgesetzter Schürze in hellgrau oder ebenfalls silber- bzw. alufarben (ähnlich den SVT):

http://i112.photobucket.com/albums/n170/Poetrandy/DT-BerlinDT59Bild1.jpg

Fakt ist meines Erachtens nach, dass die Triebwagen DT 51 - 58 in creme-roter Farbgebung unterwegs waren. Die beiden Bilder des DT 59 belegen verschiedene Farbgebungen.

Die Frage an meine Hobbykollegen ist nun, ob der DT 59 die creme-rote Farbgebung schon vor dem Krieg trug oder ob er diese Farbgebung erst nach der Wiederaufsarbeitung 1955/56 erhalten hat. Eine Beantwortung dieser Frage gestaltet sich um so schwerer, als dass die beiden obigen Bilder in der Literatur zwar gleichfalls herangezogen, jedoch unterschiedlich zeitlich eingeordnet werden (EK-Buch Kittel-Dampftriebwagen Seite 142-143 ; anders hingegen Beiträge im Eisenbahn-Magazin und Modell-Eisenbahner).

Über sachdienliche Hinweise oder weitere Quellen würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüsse
Frank





Hallo Frank,

im Zschech, Dampf- und Verbrennungstriebwagen, Transpress, gibt es noch ein 3. Bild aus den 50ern (mit Beiwagen) und eine Maßzeichnung.

Gruß
Rainer
Hallo Frank,

die vermutliche Farbgebung des Triebwagens vor dem Krieg  war weinrot/creme siehe auch Buch Lokvogel Sonderausgabe Farbgebung deutscher Triebfahrzeuge S. 81.
verwendete Farben:
Weinrot RAL 10/3005 Lokkasten
Creme 20m/1001 Fensterband
Schwarz 9005 Rahmen ,Räder und Drehgestelle
Aluminium 9007 Dach mit Aufbauten
wahrscheinlich ähnlich dem Epoche 3 DR Modell,siehe...
Grüße

wolfgang(berlin)




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Hallo,
also ich meine mal gelesen zu haben - aber ich finde nicht wo - er sei zumindest phasenweise vor dem Krieg mal grün gewesen (wie die Kittel ja auch grün waren) - und so habe ich jenes Bild, wo er einfarbig ist, immer gewissermaßen grün gesehen.
Aber ich bin mir überhaupt nicht sicher.......
Gruß
Stefan,
der den Kohlenstaub-DT59 schon seit Jahren unlackiert im Regal stehen hat und irgendwann auch mal lackieren will - da er in dem Fall ein Wendlerscher ist, muss er samt dem Beiwagen creme-rot werden.....
Übrigens ist in Winkler, Kohlenstaublokomotiven der Deutschen Reischsbahn, Freiburg 2003, S137ff ein interesaanenter Bericht über die Wendlerschen Aktivitäten und auch einige Bilder vom Umbau in Dessau, leider in s-w, Es gibt wohl weder Vor- noch Nachkrieg nix farbiges....
@2: Das Lokvogel-Heftchen ist zwar hübsch anzuschauen und von der Idee her bestechend, als Nachweis aber leider völlig unbrauchbar. Es gibt fast keine Primärquellen an; die Quellen, die es verwendet, sind zum grossen Teil dubios und/oder nicht nachprüfbar. Und die Farbskizzen gaukeln falsche Sicherheit vor, wo man teilweise mangels Quellen gar keine genauen Aussagen machen kann (stimmt umso mehr, je weiter man in der Zeit zurückgeht).

Eine Kostprobe, zu den ersten Einheits-Schnellzugloks heißt es: "Diverse andere Quellen u.a. aus dem Internet erwähnen dagegen höchstens für die 02 001 und 002 noch den grünen Anstrich, geben aber für die 01 001 oder die 02 003 bereits schwarze Lackierung an." Das kann man nun glauben (wenn man gerne "diversen Quellen aus dem Internet" glaubt), oder auch nicht.

Zum DT 59 kenne ich leider auch nur die Passage im Kittel-Buch von Werner Willhaus, das Du ja offenbar auch schon kennst.

Grüsse,

Andreas



Nachtrag

ein Bild der Eisenbahnstiftung zeigt deutlich eine zweifarbige Farbgebung hier eines DT 51.Das dürfte als dieser Farbgebung doch eigendlich genügen.Warum sollte beim DT 59 anders vorgegangen sein?Solange wir keine Zeitzeugenberichte haben, ist es eh schwierig darüber Auskunft zu geben.Da sind wir von Publikationen wie "Lokvogelheftchen"eben mal abhängig.

http://h1336311.stratoserver.net/bg/?action=sho...&search=M%FCnden

wolfgang(berlin)
@1

Hallo Rainer,

danke für den Hinweis. Habe das Bild auf Seite 28 auch gefunden. Es zeigt den DT 59 eindeutig in creme-roter Farbgenung, allerdings nach Umbau auf Kohlenstaubfeuerung und somit Epoche III.

@3

Hallo Stefan,

die Deutung, dass die überwiegend einfarbige Farbgebung auf dem zweiten Bild oben in grün - genauer gesagt in flaschengrün - gehalten ist, habe ich auch gefunden in einem alten Bericht, der mir leider nur in Kopie vorliegt und auf der ich die Herkunft bzw. Quelle nicht erkennen kann. Zumindest ist der Bericht - wie ich der Schreibmaschienenschrift und der fehlenden Berücksichtigung neuerer Fakten zum DT 59 entnehme - älteren Datums. Dort wird erwähnt, dass die Reste noch als abgestellter Bewagen in der Nähe von Halle existieren und eine Kunde von MB Herrmann / Nürnberg den DT seinerzeit im AW Nürnberg in flaschengrüner Lackierung gewartet haben will.

Meines Erachtens nach würde eine flaschengrüne Ausführung auch zu einer späteren DRB-Ausführung passen. Die Annahme einer dunkelroten Lackierung hab eich einem Beitrag im EK 3/1977 entnommen, wo es heisst, dass die Dampftriebwagen "rot-gelb" lackiert waren und der Dt 59 eine Ausnahme machte, "weil er rot war".  
Aber unabhängig davon ob er nun flaschengrün oder dunkelrot gewesen sein sollte: War er vorher oder hinterher creme-rot ?    

@2+4

Hallo Wolfgang,

genau da liegt ja das Problem. Die DT 51 - 58 kamen im Gegensatz zum DT 59 noch in den Regeleinsatz. Daher gibt es zu den DT 51 - 58 auch tolle Aufnahmen in creme-roter Lackierung im Plandienst. Der DT 59 war quasi ein Nachzügler und die Probleme mit dem veränderten  Antriebskonzept führten immer wieder zu Verzögerungen bis die Probefahrten auch
kriegsbedingt nicht fortgeführt wurden.

Schon mal danke an alle für die bisherigen Beiträge.

Viele Grüsse
Frank
  



Hallo nochmal:
Ich glaube jener Text mit der grünen Frabgebung - könnte der das Beiblatt vom Helge Langer (DRGmodelle-Berlin) gewesen sein? Er bietet davon unter (nicht mehr vorhandene) Auslaufmodelle 3 Farbgebungen an, rot, grün und creme-rot (die Baugröße kann ich nicht erkennen, aber mein Bausatz kam, Ende der achziger, glaub ich aus der Richtung...

Zitat aus dem pdf: "Dampftriebwagen Berlin (DT 59) Bausatz Faulh.-M, komplett Fahrw Preis auf Anfrage  
DT Berlin Fertigmodell : chromoxydrot, grün o. creme/rot  Preis auf Anfrage"
http://www.drg-modell-berlin.de/preisliste_gesamt_aktuell.html
Gruß Stefan
www.piko-n.de
Hallo,

um es vorweg zu nehmen:  Es war schwieriger viel schwieriger als erwartet: Das zweiteilige Weißmetall-Dach war nicht nur zu schwer, sondern gegenüber dem Messinggehäuse zudem noch ca. 5 mm zu kurz. Also wurde das Dach zunächst um 5 mm mit Füllspachtel verlängert und dann abgegossen. Die Paßgenauigkeit der Gitter ließ auch zu wünschen übrig. Da es sich um einen reinen Gehäusebausatz gehandelt hat, mußte noch individuell ein Fahrwerk gefertigt werden, was ich dann in Auftrag gab.

Auch wenn der Reichsadler noch fehlt und das Modell mit Kompromissen behaftet ist, so möchte ich das Ergebnis nicht vorenthalten, zumal ich davon ausgehe, dass nicht viele N-Bahner den DT59 als N-Modell besitzen:

http://i112.photobucket.com/albums/n170/Poetran...lgre_zps28d0887b.jpg

Nochmal danke an allen, die mir Hilfestellung gegeben haben. Schon die Farbgebung war nicht einfach herauszubekommen.

Viele Grüße
Frank
Schön geworden! Was hast Du also zur Farbgebung herausgefunden - warum der Kriegsanstrich ohne elfenbeinfarbenes Fensterband bereits 1939?

LG, Andreas
Hallo Andreas,

wie bereits oben ausgeführt, kam der DT 59 im Gegensatz zu den Triebwagen DT 51 - 58 nicht mehr in den Regeleinsatz. Zu den DT 51 - 58 gibt es auch tolle Aufnahmen in creme-roter Lackierung. Der DT 59 hatte jedoch ein gänzlich anderes Antriebskonzept, dass immer wieder zu Problemen und somit zu nicht unerheblichen Verzögerungen führte. Der DT 59 war quasi ein Nachzügler, dessen Erprobung in die Zeit des beginnenden Krieges fiel. Ein Foto (s/w) zeigt den Triebwagen 1939 eindeutig in einem einfarbigen Anstrich wie der angekuppelte creme-rote Meßwagen für Triebwagen deutlich macht (Fotoquelle: Buch "Lokomotiv-Versuchsamt Grunewald" von Dirk Winkler, GeraMond - Verlag, Seite 60/61). Die deutliche heller abgesetzte untere Schürze, die Sonderstellung des DT 59, die damaligen Versuche der DRB mit dunkelroten (chromoxydrot) Lackierungen sowie der damals in dieser Farbgebung bereits im Einsatz befindliche GVT 10 sprechen meines Erachtens nach dafür, dass der DT 59 ebenfalls diesen Anstrich trug.

Viele Grüße
Frank



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