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THEMA: Was bedeutet "schwerer Personenzugdienst"

THEMA: Was bedeutet "schwerer Personenzugdienst"
Startbeitrag
plaNb - 15.05.10 13:34
Hallo,
im Zusammenhang mit meiner Recherche zur BR E52 bin ich auf den Begriff "schwerer Personenzugdienst" als Einsatzbereich für die Lok gekommen.
Zitat

Die Baureihe Bayerische EP 5 (ab 1927: Baureihe E 52, ab 1968: Baureihe 152) war eine Elektrolokomotive für den schweren Personenzugverkehr der Deutschen Reichsbahn (DRG) und der Deutschen Bundesbahn (DB).

( http://de.wikipedia.org/wiki/DRG-Baureihe_E_52 )
Mich interessiert die Bedeutung. Konnte leider nix entdecken bei den üblichen Verdächtigen, obwohl der Begriff häufig verwendet wird. Weiß jemand von Euch mehr? Gleiches gilt für schwerer Güterverkehr. Vllt. gibt es noch andere solcher Bezeichnungen für den Einsatz von Loks?
Gruß Bernd

Hallo Bernd

Das bezieht sich meines Wissens auf Loks, die hauptsächlich im Schnellzug- bzw. Fernverkehr mit vielen Wagen eingesetzt wurden. Im Nahverkehr wurden oft leichtere und kleinere Loks eingesetzt. Dies wäre dann der leichte Personenzugverkehr.

Viele Grüße
Tomi
Hallo Bernd,
Ich denke mit schwerer Personen oder Güterverkehr sind die "großen" Züge gemeint sprich Schnellzüge oder der Rheingold, TEE, IC. ( nur Beispiele)
Bei denn Güterzügen ist es das selbe nur das es halt lange Züge sind. ( wie Langer Heinrich etc.)
z.B eine P8= BR 38 hat eher kurze Personenzüge gezogen und deshalb ist sie im leichten Personenzug und Güterzugdienst Tätig gewesen.

Grüße Dennis
Hallo,
die Begriffe leichter, mittlerer und schwerer Güter- bzw. Personenzugdienst sind nicht an Anhängelasten in Tonnen gebunden. Sie dienen nur zur Eingrenzung im Sprachgebrauch der Bahn. Im Betrieb zählen nur die Grenzlasten (KBS XXX, Baureihe YYY, Grenzlast ZZZ Tonnen).

Mit der Bezeichnung schwerer Personenzugdienst ist bei der E52 gemeint dass sie lange, schwere (aber auch relativ langsame) Personenzüge ziehen sollte für die z.B. die E32 zu schwach war. Auf alten Bildern von damals sieht man dass die E52 auch meist vor einer langen Schlange bayrischen zwei- und dreiachsigen Abteilwagen unterwegs war.

Grüße
Markus
Hallo Bernd,
bei der Planung/Konstruktion einer Lokomotive wurde und wird ein Lastenheft erstellt. D.h. es wird deffiniert was das Fahrzeug leisten soll.
Z.B. Personenzug von ca. 400 t Last in x Sekunden auf max. 100 km/h beschleunigen.  Bei solchen Vorgaben spricht man vom "schweren" Personenzugdienst.
So wurden auch Loks für den "leichten" Personenzugdienst geplant.
Also mal in praktischer Anwendung für die Moba:
Bis 4 Wagen --> leichter Personenzug
4 bis 12 Wagen --> schwerer Personenzug
Bis 10 Güterwagen --> leichter Güterzug
über 10 Güterwagen, na eben schwer. Kommt, logisch, auch auf die Steigungen auf deiner Anlage an. (Ich habe eine Steigung auf meiner Nebenbahn, da komme ich nur mit Doppeltrak ab 5 Wagen hoch.
Gruß Thomas
Hi,
erst einmal danke für die zahlreichen Erläuterungen. Also schwer bedeutet die Lok muss schwer arbeiten, also viel Last am Haken (wobei die Grenzen nicht ganz klar bezeichnet sind, wann leicht und wann schwer), oder auch steile Rampen rauf!? Auf jeden Fall nicht unbedingt schneller Transport, so hab ich es jedenfalls verstanden.
Gruß
Bernd
Hallo Bernd,
also das ist ein Fahrplanproblem! Beispiel: Die Fahrt mit dem Personenzug von Adorf nach Bstadt dauert 60 Minuten. Diese Fahrzeit soll bei jeder Art von Personenzug eingehalten werden. Also, mit drei Reisezugwagen als auch mit zwölf. Somit muss die Stellgröße für diese Parameter in der Leistung der Lokomotive liegen. (Somit wird die Leistung der Strecke, unabhängig was da gefahren wird, beigehalten). Genau so verhält es sich mit Güterzügen. Wenn du allerdings mit einer Köf (Vmax. 30 km/h) diesen Abschnitt befährst, geht das nur in Zeiten, in denen keine anderen Züge verkehren. Sonst werden die Preislerlein am Bahnsteig ungeduldig )-;
Gruß Thomas
Hallo,
den Begriff "schwerer Personenzugdienst" kann man in der Fachliteratur der Bahnen (also nicht in den einschlägigen Verlagen!) nicht finden. Dahinter vertsteckt sich der (Fach-)Begriff: Zugförderleistung. Gemeint ist die bewegte Zugmasse hinsichtlich ihrer Geschwindigkeit und der geleisteten Entfernung. Bei Güterzügen ist dies das tatsächliche Bruttogewicht des Zuges, ohne Lokomotive. Bei Reisezügen ist es das Gewicht, berechnet aus dem Wagengewicht (leer) und der max. Anzahl der Sitzplätze multipliziert mit 80 Kg (75Kg für den Fahrgast + 5 Kg Gepäck). Schwer wird es für die Lok nach folgenden Parametern: Max. gefahrene Geschwindigkeit in Verbindung mit den o. g. Zugmassen und zwar dann wenn die Zugmasse in der Leistungstafel der Lok um mehr als die Hälfte zurückgeht. Beispiel: Dampflok BR 03 (Vmax 130Km/h) zieht in der Ebene bei 100 Km/h ca. 800 t. Das ist schon gehobenes Eilzugtempo! Ist die Strecke dann "steigungsreich", z. B. 4 Promille, dann zieht die BR 03 nur noch etwas mehr als 300 t, also um die Hälfte weniger. Das ist dann schwerer Eilzugdienst.
Fazit: Man muss die Leistungstafel der Lok zu Hand haben, den Zugbildungsplan haben und die Strecke kennen.
Gruss
Ralf
Hi,
danke, dass Begriffe wie Zugförderleistung und Leistungstafel einzug in mein Leben gefunden haben. Jetzt verstehe ich auch eher, warum z.B. zwei 218er vor einen IC gespannt werden.
Vllt. macht sich ja mal einer der es weiß daran, diese Begriffe im Wikipedia zu erklären.
Gruß
Bernd
Vorsicht, die zwei 218 sind nicht aus Zugkraftgründen vor dem IC, sondern weil eine 218 allein entweder den Zug ziehen, oder die Klimaanlage betreiben, könnte. Die zweite 218 wird mehr oder weniger als "Heizwagen" mitgeführt...

Gruß, Volker
Hi Volker,
Zitat

Die zweite 218 wird mehr oder weniger als "Heizwagen" mitgeführt...

meine Güte, da war ich wieder auf dem Holzweg..... Bernd


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