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THEMA: Fahren wie in den 70ern

THEMA: Fahren wie in den 70ern
Startbeitrag
Klaus Lübbe - 02.06.10 10:32
Gestern war ich zu einem Geburtstagsbesuch in Itzehoe.
Als ich mit der Nord-Ostsee-Bahn nach Hamburg zurück fahren wollte, staunte ich nicht schlecht, dass die DE 2700-10 nicht nur einen aus 6 Wagen bestehende Wendezug schob, sondern hinter der Lok noch drei ehemalige Bm und ein Steuerwagen alter Bauart hingen.
Ich habe dann im Bm direkt hinter der Lok ein 6er-Abteil für mich alleine gehabt und konnte bei geöffnetem Fenster und 140 Km/h die Abendsonne über der Marschbahn geniessen, ganz wie früher. Dazu der satte Dieselklang der DE 2700..
Für die Lok waren die 10 Wagen kein Problem, sie beschleunigte, als wäre nichts gewesen.
Diese umgekehrten Sandwich-Züge setzt die NOB im Sommer häufiger im Sylt-Verkehr ein, meist jedoch mit zwei neuen Wendezuggarnituren.
Gruß
Klaus

Hallo,
in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts
war die DB schwer im Umbruch.

Leistungsfähige Diesseloks knapp,
Dampfloks alt und teuer in der Unterhaltung.

Für E-Loks war zuwenig Geld vorhanden,
Die Beschaffung der neuen 111; 151 wurde über Jahre gestreckt.
S-Bahn-Netzte wurden teuer erkauft.

Die DR schickte ihre neusten  Ludmillas und langen Halberstädter in den Westen.

Die Umlackierung der Fahrzeuge der DB in ozeanblau/beige war das Auffälligste.

Bahnreisen waren teuer und dauerten meißt doppelt solange als eien Reise über die Autobahn.

Allein das TEE/IC-Netz konnte mit angenehmeren Fahrzeiten aufwarten.
Aber wer konnte sich denn die "Bonzenklasse" leisten?

Die Elektronik hielt umfangreich Einzug.

Bei den Erinnerungen daran, als ich noch im BW arbeitete,
fühlt man sich verd. alt.

Hans Hans



Hallo Klaus,

schönes Erlebnis - schade ist nur...keine Bilder? Hätte das gerne gesehen...

Gruß,
Eisbrecher
Moin Klaus,

Ich erinerre mich auch noch, als Kind im Hamburger Hauptbahnhof Züge gesehen zu haben, wo die (Diesel-)Lok in der Mitte war, und vorne und hinten Wagen 'dranhingen.  Diese Züge fuhren, wenn ich mich nicht täusche, nach Lübeck.  Als Kind fand ich's einfach nur interessant (oder merkwürdig), aber als Erwachsener frage ich mich nach dem Sinn.  Hätte man dann nicht zwei Schaffner gebraucht, um die Fahrkarten zu kontrollieren?  An der Lok war ja kein Vorbeikommen.  Und bräuchte man dann nicht auch zwei Steuerwagen (falls das Ganze ein Wendezug sein sollte)?

Wichtige Fragen?  Ich denke, nein.

Gruß,

Andy
Hallo Andy,
Du erinnerst Dich richtig, auf der Lübecker Strecke liefen die Loks (220 und 218) teilweise in der Mitte des Zuges. Hierfür waren zwei Gründe ausschlaggebend.
1. Es durfte nur eine gewisse Anzahl Achsen geschoben werden, die bei voller Zuglänge überschritten worden wäre.
2. Zum Verstärken im Berufsverkehr fuhr die normale Wendezugeinheit an den bereitstehenden Verstärkungszugteil. Einen zweiten Steuerwagen benötigte man ohnehin, wenn man den bestehenden Wendezug zur Verstärkung nicht auseinander rangieren wollte. Dieses gilt auch heute für die doppelten Wendezüge der NOB.
Gruß
Klaus
Zitat

Ich erinerre mich auch noch, als Kind im Hamburger Hauptbahnhof Züge gesehen zu haben, wo die (Diesel-)Lok in der Mitte war, und vorne und hinten Wagen 'dranhingen.  


Hallo,
hier ist so ein Zug:
http://www.eisenbahnfotograf.de/dbdiesel/galerie218/i1470213.JPG
und hier eine Lollo mitten drin: http://img114.imageshack.us/img114/765/v1600009db19660503p5758jj5.jpg

Viele Grüße ÷ Udo
Ich bin am Sonnabend mit einem IC von Berlin zurückgefahren.
Wahrscheinlich nichts besonderes ...

Ich hatte eine Platzkarte, der entsprechende Platz war zu meiner Überraschung in einem Wagen, der einen Seitengang hatte. Noch überraschter war ich, als ich feststellte, dass sich sowohl das Fenster im Abteil, als auch die im Gang öffnen ließen.

Da der Zug nicht sonderlich belegt war, konnte ich die Fahrt bei herrlichem Reisewetter im Gang stehend am offenen Fenster im wahrsten Wortsinn genießen. Für einen Eisenbahnfan ein echter Genuss für Augen, Ohren und Nase !

So war ich manchmal in meiner Jugendzeit gereist (damals natürlich nur in normalen Eil- oder D-Zügen); ich dachte, das geht heutzutage gar nicht mehr. Einfach nur Klasse !

Ich habe kurz überlegt, ob ich nur aus Spaß an der Freude weiter bis Erfurt fahre und dann wieder zurück. Ich war in der Stimmung und hätte glatt den zusätzlichen Fahrpreis entrichtet. Ob das überhaupt gegangen wäre ??? (Das bemannte Dienstabteil war gleich nebenan). Gemacht habe ich es dann doch nicht, nicht einmal gefragt ...

Adrian

P.S.
Wer sich jetzt wundert:
- die Hinreise erfolgte in einem Wagen mit Mittelgang,
- ich selbst hatte bislang nur ganz selten Gelegenheit, mit einem IC oder gar ICE zu fahren,
- mein eigentlicher Interessenschwerpunkt ist die DR III/IV,

daher kenne ich den heutigen Wagenpark fast nur wie ein "normaler" Reisender.


Hallo,
so ein bißchen "DB-Flair" der 70er/80er-Jahre konnte hier im Norden doch noch vor nicht allzu langer Zeit"live"genießen.
Die "Flex AG" hatte doch ca. 2002 den Zugverkehr zwischen Hamburg und Flensburg übernommen. Im Zugverband lief ein Speisewagen mit. Bei diesem handelte es sich um einen ehemaligen IC/TEE-Speisewagen. Außen war der Wagen zwar schon neuzeitlich lackiert, aber innen noch das alte DB-Design.
Als die "Flex AG" insolvent ging und Connex den Zugverkehr zwichen Hamburg und Flensburg übernahm´, lief eine Zeitlang ein alter Abteilwagen im Zugverband mit.
Zwei Bilder aus dem Jahre 2005 habe ich angehängt.

Gruß
Jens

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