THEMA: Nachtfahrt die erste im Maßstab 1 zu 1

Hallo Thomas,

das mit dem Fernlicht ist schon ein Jahrzehnte alter Kampf der Lokführer mit der (Staats-)Bahn. In den siebziger Jahren wurden an den Silberling-Steuerwägen bestimmter Strecken (ich glaube u. a. Traunstein - Ruhpolding und Murnau - Oberammergau) Zusatzscheinwerfer montiert um den Lokführer ein besseres Sicherheitsgefühl zu geben.

Ein (angebliche) Äußerung der Bahnverwaltung war: "Wozu braucht ihr (Lokführer) Licht? Die Signale sind doch beleuchtet."

Aber wirklich mal andersrum gesehen: So ein Zug aus 100 km/h oder mehr hat doch einen Bremsweg von mehreren hundert Metern. Was will da der Lokführer samt Fernlicht schon sehen? Wie das Hindernis auf ihn zukommt und er trotzdem nichts mehr unternehmen kann?

Für die Berufslokführer ist es ja Alltag, in der Nacht fast nichts sehen zu können. Viele werden wohl sagen, mit Licht fühle man sich sicherer, das mag wirklich so sein, aber bringt es wirklich was? Da wird man wohl noch viel streiten können.

Im übrigen wurden/werden ja z. B. bei der DB die "Ziegelsteine" serienmäßig mit "Fernlicht" ausgeliefert.


Gruß aus Zolling

Christian Strecker

Hallo Thomas

es ist tatsächlich so, dass man nicht so viel sieht mit diesen "Funzeln". Bei neueren Loks sind die Scheinwerfer allerdings etwas besser, als das, was es früher mal gab.
Christian hat aber schon richtig erkannt, dass stärkere Scheinwerfer nicht viel bringen würden. Allerdings hätte der Lokführer bei mehr Sichtweite auch mehr Zeit um das Signalhorn zu betätigen, was z.B. bei Tieren auf den Gleisen von Vorteil wäre.

Im Vergleich zur Bahn solltest Du aber auch mal bei einer Nachtfahrt mit Deinem Auto beobachten, wie weit Du tatsächlich siehst. Fährst Du in der Stadt mit 50, sieht der Lichtkegel noch relativ weit aus. Bei 100 wirds schon weniger. Und wenn Du mal mit 200 Nachts auf der Autobahn unterwegs sein solltest, dann wirst Du feststellen, dass hier das Abblendlicht eine solch geringe Leuchtweite hat, dass Du beim auftauchen eines Hindernisses im Leuchtkegel keinerlei Möglichkeiten hast, zu bremsen. Der Vorteil gegenüber der Bahn ist allerdings, dass Du im PKW ausweichen kannst, wobei auch das bei 200 problematisch werden kann.

Viele Grüße
Tomi

Hallo
mir wurde mal gesagt ,als ich einen Lokführer auf die Helligkeit der Lampen ansprach:
" wir fahren nach Signal und nicht auf Sicht. Wir brauchen nur gesehen werden. "  Diese Aussage war allerdings mit einem leicht ironischen Unterton.
schönen Gruß aus der Vulkaneifel
Mathias

wow, die Videos finde ich irgendwie "Beruhigend".

Gibt und gab es nicht mal auf den Dritten nachts ganze Strecken so über eine Stunde oder länger. ?

Gruß *michi*

Hallo michi,
ja die gab es , ist aber schon eine  Weile her . Auch eine Bootsfahrt auf der Saale wurde gezeigt .
Das hab ich mir ofr angeschaut und habe dabei beruhigend geratzt , wie kein zweiter.
Das muß doch für Lokführer , tritz Indusi und der anderen Überwachung , sehr eintönig sein .
Gruß
Thomas

jep, das hab ich mir auch gedacht deswegen das "Beruhigend"..... in Anführungszeichen.

Ich weeß nicht ob mir der Job nicht zu langweilig wäre. Obwohl man ganz umsonst ganz schön rum kommt in der Republik. Wenn dann nur diese unsägliche Schichtarbeit nicht wäre.

Außerdem würde ich mir persönlich Angst um meine Zukunft machen. Habe vor ein paar Tagen einen Bericht gesehen über die Entwicklung einer neuen europaweiten Zugüberwachung, die gänzlich ohne Lokführer Signale usw. auskommt. Das da vorn noch einer Sitzt hat wohl nur was mit der Psychologie der Passagiere zu tun.

Was für ein Einspaarpotential. Da reiben sich die Aktionäre schon die Hände

Gruß *michi*