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THEMA: Preisgestaltung der Modellbahnhersteller

THEMA: Preisgestaltung der Modellbahnhersteller
Startbeitrag
Thomas S. - 22.09.10 07:52
Hallo,

hier:

http://www.ftd.de/karriere-management/managemen...d&utm_campaign=/

ein sehr interessanter Artikel zu dem Thema Preisgestaltung und maximal erlaubter Rabatt. Wie mehrfach zu lesen war, droht Roco/Fleischmann Händlern mit Lieferentzug, falls Modelle mit mehr als einem bestimmten Abschlag (ich meine 16 %) auf den (ja oft gesalzenen) UVP verkauft werden.

Natürlich sind mir auch die Argument für solche Preisfestlegungen bekannt. Allerdings kam mir persönlich das schon immer sehr fragwürdig vor. Der oben genannte Artikel bestätigt meine Vermutungen. Warum schreitet das Kartellamt hier nicht ein?

Grüße

Thomas

Guten morgen,

wenn es nicht so früh wäre, würde ich sagen ich hole mir jetzt Chips und Bier ....

Gruß
Andi
@1
Hallo Andi, sehr interessanter Beitrag von Dir.......
Gruß
Günter
Guten Morgen,
...ich hab mir mal nen Kaffee hingestellt
Ehrlich gesagt fände ich das ganz gut, wenn die Preise etwas "gleicher" und stabiler wären. Natürlich schreien jetzt viele nach freier Markt... usw., aber ich komme mir schon seltsam vor, wenn ich ne Lok kaufe und die dann kurz darauf für die Hälfte vertickt wird. Das hat auch nix mit zu tun, dass man das Teil ja dann auch als erster hatte. Gerade im MoBa-Markt wird viel kaputt gemacht, weil die Preisgestaltung derart unlogisch und unstabil ist, dass man es nicht nachvollziehen kann. Billigpreise und "Sommeraktionen"werden dann von Mitbewerbern als "Abverkauf von B-Ware" zerrissen und letztlich weiß man gar nicht mehr, was man kaufen soll. Der unzufriedene Händler bedankt sich mit Ärger bei Reklamationen. Ich habe gerade ein "neues" Krokodil für billiges Geld bekommen, an dem deutliche Gebrauchsspuren und Schäden an der Unterseite sind. Ich solltedas Teil zurücksenden und bekäme selbstverständlich (!) eine Neue, hieß es. Jetzt lacht mich der Händler aus und will das Geld zurücküberweisen. Was soll das denn???
Lieber zahle ich etwas mehr, habe vernünftige Ware und weiß auch, dass der Preis gerecht war. Beim anstehenden Kauf der Software für meine PC-Steuerung habe ich mit tiefster Befriedigung festgestellt, dass diese überall das gleiche kostet. Da weiß ich doch wenigstens, dass ich kaufen kann, ohne mich anschließend über zuviel gezahltes Geld ärgern muss. Wenn ich so sehe, was ich über Sommer gekauft und dafür "nur" gezahlt habe, frage ich mich, ob ich im Winter überhaupt etwas kaufen soll. Ist das der Sinn der Sache??
Viele Grüße
Andreas
Hallo und guten Morgen,
Tee tut es auch
Für einen Händler ist es meistens nicht ratsam, sich mit dem Hersteller anzulegen, die Möglichkeiten der Abstrafung sind doch zu diffizil und variabel. Da reagiert man lieber mit versteckten Rabatten, Sonderverkäufen wegen Umbau, Umzug und dergleichen.
Jeder weiß, wie der Hase läuft und keiner macht den Mund auf. Das Kartellamt packt die Keule nur aus, wenn die Strafaktionen des Herstellers den Markt zu ruinieren drohen. Das ist der Fall, wenn der Hersteller quasi ein Monopol besitzt. Der ganze Moba-Bereich ist im Wirtschaftsgefüge ein Randbereich, der dabei kaum interessiert.
Viele Grüße
und lasst euch den Kaffee schmecken
Friedhelm
Zitat

Wie mehrfach zu lesen war, droht Roco/Fleischmann Händlern mit Lieferentzug, falls Modelle mit mehr als einem bestimmten Abschlag (ich meine 16 %) auf den (ja oft gesalzenen) UVP verkauft werden.



Hallo zusammen,

wer "finanziert" eigentlich diesen Abschlag ?  Verzichtet der Händler tatsächlich auf 16 % (= geschätzte 35 % seines Gewinns) oder gibt es Sonderrabatte der Hersteller ?

Gruß Stefan
Auch einen guten Morgen,

ich frage mich, was dass mit dem UVP soll. Ein Hersteller verkauft sein Produkt zu einen Preis X an den Händler. Der verkauft das Produkt zu einen Preis Z=X+Y (Y: Gewinn) an den Endkunden. Was soll das, wenn der Hersteller den Preis Z vorgibt? Es ist doch Sache des Händlers, wie hoch er Y kalkuliert! Und wenn Y negativ ist, braucht es den Hersteller doch auch nicht interessieren, den der hat ja mit X schon seine Schäfchen im Trockenen. Und wenn Y so hoch ist, dass kein Endkunde mehr zugreift, dann regelt das der Markt von alleine, denn es gibt bestimmt günstigere Händler.

Aber es stimmt schon: Man kann's eigentlich nur falsch machen. Kauft man, kommt eine "Sonderaktion" - kauft man nicht, ist der Artikel vielleicht für immer weg! So oder so, man ärgert sich!

LG - Rainer
Stefan,
der "verzichtet" nicht, sondern er kalkuliert, zu welchem Kurs er möglichst viel Gewinn macht. Entscheidend ist ja nicht der Gewinn an einer einzigen Lok, sondern der Gesamtgewinn bei x Loks. Anders ausgedrückt: Die Masse macht's. Lieber 10 Loks mit jeweils 10 Euro Gewinn verticken als eine einzige mit 30 Euro Gewinn. Erstaunlicherweise haben viele Händler das noch nicht verstanden und lassen die Modelle lieber 4 Jahre im Schaufenster stehen, als sie zu Lasten der Marge für kleineres Geld loszuwerden, aber dafür in diesen 4 Jahren gleich 20 Stück davon zu verkaufen.
Um Deine Frage zu beantworten: Der Hersteller gewährt jedem Händler (je nach Umsatz) einen bestimmten Rabatt. Die Marge, sprich den Abschlag von der UVP, entscheidet der Händler selbst.
Bleibt er nah an der UVP, wird er nur wenige Modelle verkaufen, dafür mit höherem Gewinn. Legt er sich weit drunter, ist er im Zeitalter des www's schnell als günstig bekannt und verkauft viele Modelle mit weniger Gewinn pro Modell, insgesamt unterm Strich aber (spekulativ) mit deutlich mehr Gewinn.

Zum Thema: Mir ist egal, ob und wieviel Rabatt der Hersteller erlaubt oder gewährt. Entscheidend ist für mich, ob ein Modell ihren Preis wert ist. Eine Hobbytrain-E10 ist es, egal ob 5, 10 oder 20%, eine GFN-185 für 240,- nicht (es sei denn, es gibt 50% .

Gruß
Alex
Auch ein Händler kann den Hersteller abstrafen - durch Auslisten. Leider machen viel zu wenige davon gebrauch.
Hat mal jemand den Herbstprospekt von Märklin in die Hand genommen ? Gut, ist ja nicht unsere Spur und Pickel haben die Gleise auch, aber Seite 1 sieht aus, wie früher ein Legokatalog. Eine moderne Lok mit Polizeiaufdruck !  Dahinter ein Länderbahnwagen in polizeiblau mit einem winzigen Hubschrauber drauf. Lächerlich.
Der Hammer : Die Händler müssen den Scheiß abnehmen, weil MHI.  Die Marke ist kurz vor dem Abgang aus dem Regal meines Modellbahnhändlers.
Lustig ist auch das Wagenset "blauer Enzian"  5 Wagen für 375.- (!!!) Euro , nicht Peseten.

http://www.maerklin.de/de/service/suche/produkt...gue=1060&submit=

Aber Fleischmann ist kaum besser.
Da kommen bald in HO preussische Wagen, also Ep II zum Stückpreis von 59.-  . Die Wagen werden aber mit Ep III Dächern ausgeliefert, d.h. ohne Laufbretter und Leitern. Griffstangen gibt es auch nicht.
Die Mängel sind bekannt, werden aber " von der Geschäftsleitung billigend in Kauf genommen" . ( Zitat aus dem Hause)
Dem Modellbahner sträubt sich das Fell.


Jürgen H.
Rainer,
Zitat

Und wenn Y negativ ist, braucht es den Hersteller doch auch nicht interessieren



Doch. Dieser Händler versaut ja den Markt. Je höher der Umsatz desto höher die mögliche Marge. Bei einer Lok, die 50 Euros kostet, ist eine Marge von weiteren 50 Euros unwahrscheinlich, für 100 wird die kaum weggehen. Eine Lok, die 300 im EK kostet, kann aber für 350 verkauft werden. Also sind die Hersteller natürlich daran interessiert, das Niveau möglichst weit oben zu halten.

Gruß
Alex
@ Loko #7 : So einfach ist es nicht. Wenn Händler A zum Preis X einkauft und mit geringer Marge zum Preis Y verkauft, dieser Y aber unter dem Einkauf von Händler B liegt, weil nicht alle Händler zu gleichen Konditionen beliefert werden, was dann ?
Die Entwicklung geht leider in Richtung SSV . Immer gleiche Saisonprodukte zum Ramschpreis und in der Zwischenzeit gähnende Leere in den (virtuellen) Regalen.
Ein Fachhandel mit Laden sollte sich dadurch auszeichnen, eine breite Produktpalette am Start zu haben, um alle Kunden zu befriedigen. Dies wird dem Einzelhandel zunehmend unmöglich gemacht.

Jürgen H.
Hallo Alex,

der "versauende" Händler dürfte wohl für sich keinen Umsatz (-Y) machen und irgendwann pleite sein, aber bis dahin gehen die günstigen Waren doch weg wie warme Semmeln und der Hersteller verkauft ohne Ende. Macht da nicht die Menge den Umsatz?

LG - Rainer
Jürgen,
keine Frage ist das einfach formuliert. Ich wollte jetzt nicht jede Eventualität eruieren
Zu Deinem Beispiel sei allerdings gesagt: Dann muss händler B mal Gas geben, seinen Umsatz zu erhöhen, damit er bald auch ordentliche Rabatte beim Hersteller einfordern kann. das wird ihm aber kaum mit überhöhten Preisen gelingen, weil er glaubt, dass er bei den paar Loks, die er verkauft, dann wenigstens gut verdienen muss. Da beisst sich die Katze in den Schwanz.

Ich gebe Dir aber völlig recht, dass die Hersteller es den Händlern mit viel zu vielen Vorgaben es in der Tat es schwer bis unmöglich machen, und das m.E. unnötig. Die Hersteller sägen damit am eigenen Ast.

Gruß
Alex
Das mit der Belieferung zu ungleichen Konditionen kann ich mir gut vorstellen, aber ich weiss es halt nicht aus gesicherter Quelle.

Was ich allerdings von einem Händler weiss, ist das manche Hersteller Modelle, von denen sie noch eine entsprechende Stückzahl auf Lager haben, auf einmal als "Aktion" verkaufen (den UVP dramatisch senken), und der "ordentliche" Händler dann gezwungen ist seine Ware, die er noch zum "alten" (ebenfalls höheren) Einkaufspreis bestellt hat, unter Umständen mit Verlust zu verkaufen. Ob sowas der Sinn der Sache ist bezweifle ich, denn auf lange Sicht hält kein Händler sowas aus, bzw. listet diesen Hersteller dann irgendwann einmal aus.
@Günter. Sorry wenn es Dir nicht gefällt.
Ich kann mich an diverse ähnliche Threads erinnern und es kommt sehr selten etwas neues dabei raus. Meist endet es in "Beschimpfungen" der Hersteller.

Ich kann es übrigens bestens verstehen, dass ein Hersteller den Preis für seine Produkte vorgeben möchte. Würde er es direkt verkaufen, könnte er es auch.

UVP ist ja auch nicht neu.  Denkt an die verschiedenen Marken-Schokoriegel die es überall zum gleichen Preis gibt.


Schöne Grüße
Andi


Rainer,
und was macht der Hersteller, wenn nach kurzer Zeit alle Händler pleite sind? Dann hat er zwar in 2 Jahren 3x soviel verkauft wie sonst, aber ab sofort nichts mehr, weil keine Händler mehr...

Oder im eigenen Shop auf der eigenen Website zur UVP. Dann kommt wieder das zum Tragen, wieviel einem bestimmte Modelle wert sind. Bei GFN brauchste dann nie mehr in den Shop zu gucken.
Gruß
Alex
Wieviel Rabatt kannst du geben, wenn ein anderer unter deinem EK verkauft ?  
Wie dick soll denn das finanzielle Polster sein, um seinen Warenbestand unter EK einmal zu drehen und dann in der nächsten Runde evtl. wieder zu merken, dass IT- Händler mit angeschlossener Doppelgarage doch günstiger anbieten?
Ist Verkauf unter EK überhaupt erlaubt ? Gab es da nicht ein Gesetz ?

Jürgen H.
Hi

Was mich wundert, daß hier nicht der Markt, also die Nachfrage die Preise reguliert.
Eigentlich müßten die Moba Hersteller doch alle mal insolvent werden, wenn sie ihre Kosten nicht optimieren und die EK Preise und den UVP für die Händler senken.

Wieso funktioniert das hier nicht?

Gruß
Thomas
Donnerwetter,

in gut 2 Stunden um diese Tageszeit schon 17 tiefschürfende Beiträge. Das muß ja eine hochinteressante Thematik sein. Warum hat man das nicht schon früher mal diskutiert?

Gruß
Rainer


P.S.:
Könnte man nicht endlich mal etwas näher auf Fleischmann eingehen?
Guten Morgen zusammen,

ja die Preise. Im Laufe des Jahres wurden diverse Modelle zu "normalen" Konditionen angeboten. Viele Modelle stammten z.B. aus dem Hause Fleischmann. Soll ich kaufen oder nicht? Erstmal nicht! Prompt wurde das belohnt. Richtig schicke Sonderaktionen. Eine Re 4/4 statt für 179,50 gab es und gibt es für angenehme 79,90 und es gibt mehr solcher Beispiele.
Früher, also noch 2008 gehörte ich zu den N-Bahnern, die nach Erscheinen der Messeneu-heitenprospekte sogleich bestellt haben. Dadurch gab es schon mal die einen oder anderen Prozente Abschlag. Bedingung war allerdings auch, dass sofort und damit war sofort gemeint, die Ware abgeholt und bezahlt wurde. Nicht erst über Monate im Karton beim Händler lagern und nach Stand der eigenen Kasse abholen. Wie soll da ein Händler wirtschaftlich arbeiten können. Nicht nur billiger sein, sondern den günstigeren Preis auch noch länger finanzieren.
Nun haben sich die Zeiten geändert. Richtig schön hohe Preise (auch für alte Konstruktionen, die nur mal umgefärbt werden) bei den Neuheiten. Bedeutet für mich, dass ich nicht mehr vorab bestelle und zu den Trotteln (so fühle ich mich in dieser Angelegenheit) gehöre, die hochpreislich einkaufen. Für die pfiffigen N-Bahner, die abwarten konnten, sind die Preise später dann viel niedriger.
Ein weiterer Effekt ist, dass ich weniger kaufe, denn ich überlege jetzt länger, ob ich bestimmte Modelle überhaupt brauche oder aus lauter Lust haben möchte. Ich kaufe jetzt viel rationaler und bin bei Epoche V angekommen, reduziere gerade meinen Bestand an Modellen der vergangenen Epochen III und vier. Das Ganze bei einem Budget im mittleren vierstelligen Bereich.

Zum Abschluß sei noch gesagt, dass Aldi nicht durch besonders hohe Preise, sondern durch den Verkauf von Massenartikeln reich geworden ist. Übertragen auf unser Hobby bedeutet das, dass mehr zu günstigeren Preisen wohl besser geht (siehe Minitrix). Hochpreisig kann auch berechtigt sein, wenn denn die Ware nicht einen Kompromiss darstellt (falsches Dach etc.), sondern wirklich auch Besonderheiten aufweist. Produktionen aus Billiglohnländern zu den bekannten hohen Preisen zu veräußern geht gar nicht.

Doch noch eine Bemerkung zu einigen Online-Händlern: woher ist die  Ware, die sehr günstig massenhaft verkauft wird? Na? Vom Hersteller!! Also liebe Händler, falls bei euch im Laden nicht so richtig was los ist, packt eure Online-Verkaufs-Pakete. Nutzt so die Zeit. Macht mit.

Gruß
IngoR

p.s. : ich könnte noch stundenlang so weiter schreiben. Die ultimative Lösung habe ich aber auch nicht. Nur ein Gedankenblitz hat mich davor bewahrt Modellbahnhändler zu werden. Deshalb Hochachtung für alle, die an vorderster Front für uns kämpfen (müssen).
Hallo Rainer,

so direkt auf eine bestimmte Marke eingehen, wenn es denn nicht ganz doll positiv ist, ist doch sehr heikel. Deshalb solltest Du etwas zwischen den Zeilen lesen.

Gruß
IngoR
Für mich völlig unverständlich ist daß sowohl Hersteller als auch Kunden der Meinung sind diese Marketingdummheiten mit den Preisen würden irgend jemandem (Hersteller/Kunde) helfen. Andere Branchen haben gezeigt die unsaubere Preisgestaltung der Hersteller, zu hohe Extrarabatte an Großbesteller, führt unweigerlich zu einer Konzentration auf wenige Händler. Das bewirkt sinkende Deckungsbeiträge bei den Herstellern und gleichzeitig keine Repräsentation mehr im Detailhandel. Nur Onlinehändler schaffen hohe Volumen.

Im deutschsprachigen Raum ist die Entwicklung im Vertrieb weit fortgeschritten. Die Frage ist jetzt wollen die Hersteller noch überleben oder begehen sie gemeinschaftlich Selbstmord, unterstützt von Kunden die ausschließlich den billigen Preis suchen. Das halte ich für durchaus legitim, mach' da keinem einen Vorwurf. Den Handel mache ich auch nur kleine Vorwürfe, jeder Händler muß schauen daß er überlebt. Auf Herstellerseite ist die Sache stark beeinflußbar simpel mit der Bandbreite der EK Preisgestaltung.

Im Konsumgüterbereich hat folgendes schon oft zum Erfolg geführt: Listpreise senken, Margen für Händler offen lassen damit diese davon leben können, Volumensrabatte klein halten um keine zu starken Verzerrungen zu haben. Hintergrund für die Überlegungen ist schlicht und einfach daß die Menge an kaufbereiten Modellbahnern sich kaum durch Preisschlachten erhöhen läßt. Vor allem wird das was da erreichbar wäre duch gefrustete Kunden die Kaufverweigerung üben mehr als kompensiert. Klarerweise will ich nicht überzogenen Preisentwickungen das Wort reden, das hat auch keine Sinn.
Ingo :Du kannst doch Waren des täglichen Bedarfs ( Aldi) mit Mobaartikeln vergleichen.
Und wie soll ein Händler "mal eben" zum Onlinehändler werden ?  Er hat die Regale voll Loks, deren EK über dem VK einiger Ramschläden liegt.
Es würde dem gesamten Markt guttun, wenn alle Händler die gleichen EK Bedingungen hätten. Dann könnte man als Vor-Ort -Händler seine Vorteile in Bezug auf Beratung und Vorführen ausspielen und sich am Markt behaupten.
So, wie es jetzt läuft, leiden ja auch die Hersteller an der Situation, die sie selbst geschaffen haben.

Jürgen H.

P.S. Arnold war schneller. Er trifft genau, was ich meine.
Hallo,
netter Thread hier ..., quasi ein neuer Pasodoble für N-Bahner. Am besten wie @1 gleich mal Bier und Knabbereien bereit gelegt. Bin schon ganz gespannt, wann hier die ersten "Brocken" geworfen werden.
Ach ja: mein Geld gebe ich selber aus, unabhängig von den Sorgen und Nöten der Hersteller und auch Händler.
Unterhaltsame Grüsse
Ralf
Hallo liebe N-Bahner,
na dann werde ich auch mal etwas kurz dazu schreiben.

Fakt ist schon mal eines.......ich kann den Endverbraucher absolut verstehen.
Auch ich vergleiche Preise wenn ich etwas kaufe....sehe auch ins Netz um eine gewisse Vorstellung zu haben.....aber ich feilsche nicht um jede 2- oder 5,- €.
Egal jetzt bei welchen Konsumgütern. Aber das ist leider nicht mehr bei den meisten Endverbrauchern so. Hier wird die Geiz ist Geil Mentalität schon zur Krankhaften Sucht.
Beispiele könnte ich massenhaft aufzählen was ich in den letzten Monaten hier bei mir im Geschäft und auch Online erlebt habe.
Nach der Devise......reiche mir den kleinen Finger...dann nehme ich gleich die ganze Hand...nein den ganzen Arm am besten.
Lieber Händler, wenn Du doch 2,- € an der Lok verdienst...schätze dich doch glücklich, und küsse mir die Fuße......ja so weit ist es schon gekommen.
Ständig die Quälereien mit den Versandkosten....warum nicht kostenlos ? andere machen das doch auch. Bin ich Großmarkt oder was ? Bei z.b 800 Paketen im Jahr (bei uns x 4,80 € = 3840,- €) soll ich die kosten voll übernehmen.......ne is klar !!


Aber mal zurück zum Thema.
Die Hersteller erkennen leider nicht den ganz gefährlichen Teufelskreis der sich dort bereits aufgebaut hat. Es sind mehrere Faktoren die dort ganz gefährlich ineinander greifen.
Andererseits tun auch so manche Händler den rest dazu. Es sind Händler die  jegliche absprachen ignorieren, und meinen Sie sind die Kings weil Sie Top hochwertige Lokomotiven zu Super Dumping Preisen raus hauen wo der netto Verdienst bei gerade mal 5,- € liegt.

Fassen wir aber mal in Punkten zusammen wie der Teufelskreis aussieht.

1. Hersteller bietet Waren zu überhöhten UVP Preisen und teils auch mit Qualitätseinbußen an.  Früher konnte der Modelleisenbahner blind vorbestellen...heute ist das schon sehr großer Vertrauensbeweiss.

2. Der Kunde der trotzdem vorbestellt, und sich über sein Modell freuen kann, ist glücklich und zufrieden.......bis zu dem Punkt.........wenn wir dann ein paar Monate weiter gucken.

3. Plötzlich wandert dieses Modell in eine Aktion hinein, wo der EK Preis drastisch reduziert wird.
Das ist für den Endkunden der die Lok noch zum regulären Preis gekauft hat, ein Schlag ins Gesicht. Den es geht hier nicht um 10,- oder 20,- €...sondern um teilweise 50,- 70,- und mehr. Und da kann ich den Kunden mehr als verstehen.

3a: Zu diesem Zwischenpunkt (passt noch zu Punkt 3) gebe ich jetzt aber mal Info aus dem Nähkästchen, warum jetzt hier gewisse Händler eine Mitschuld tragen.
In den Verkaufaktionen werden seitens vom Hersteller Kalkulationsfaktoren vorgeschrieben.
Zum Beispiel wird eine Lok mit reduzierten EK Netto für 85,- € angeboten, der Faktor für diese Lok soll aber sein 1,75 = 148,75 € Verkaufspreis. Würden nun alle Händler sich daran halten, hätte der Handel eine gesunde Marge. 148,75 € abzügl der abzuführenden Mwst = 125,- € = 40,- € für den Händler als Netto reingewinn.
Der Endkunde würde sich aber auch freuen, weil er sonst für das Modell 198,- € bezahlen müsste laut UVP -10 % Rabatt. Also der Endverbraucher hat gut 50 € gespart und der Händler wäre auch zu frieden. Aber was haben einige Händler diese Lok raus gehauen.......für 114,95 € inkl Versand. Wenn ich den Versand abziehe, bleiben gerade mal 5,- € Netto übrig.
Das nenne ich Kaufmänisch nicht modern und toll, sondern kaufmänische Grundausbildung stark verfehlt.

Punkt: 4
Nun kommt das nächste verteufelte.
Händler hat vorher 2 Modelle noch zum normalen EK Preis geordert und bietet die Lok an für 198,- €. Kunde kommt ins Geschäft.......Na Du willst dich ja richtig reich verdienen.....im Netz wird die Lok für 114,95 - 130,- € angeboten...und die verdienen ja auch noch was dran...kannst mal sehen, was Ihr für eine Spanne habt. Mit diesen Argumenten hast Du dich als Händler ständig zu rechtfertigen. Nein auf so etwas haben wir keinen Bock. Fazit vom Händler: Ich ordere
doch keine Ware mehr für mein Geschäft. Wenn hier der Hersteller sagen würde......ok...sende zurück und wir schreiben eine Gutschrift, wäre schon mit vielen Händlern geholfen, oder eine Info zu senden...Lok kommt in kürze in Aktion.

Punkt: 5

Durch diese Aktionen verägert man Kunden und Händler. Kunden bestellen nichts mehr vor, Händler ordern immer weniger Ware, und die Zukunftigen Messe Vorbestellungen bleiben immer weniger aus.

Punkt: 6

Dann gibt es Hersteller die schließen mit Dir Verträge ab, wo ich mich frage....wozu sind die eigentlich da ? Wohl um gebrochen zu werden, aber nicht von uns Händlern, ......nein vom Hersteller selbst. Wir haben diese Verträge und wissen ganz genau was ich auf meinen EK Preis für einen Rabatt bekomme. Ich weiß auch was das der Top Abnahme Händler hat mit dem Super rabatt...ok der hat dann als Beispiel 8% mehr als ich. Damit kann und muss ich leben.
Aber es passiert etwas ganz anderes was Jürgen auch schon geschrieben hat.
Mein EK Preis für ein Startset liegt bei z.B 280,- € Netto der UVP bei 379,- €. Dieses blöde Startset muss ich also schon bald zum UVP verkaufen dann bleiben übrig Netto 326,89 dann habe ich 38,48 € Netto verdient. Und nun siehst Du in ebay das dieses Set von mehreren Händlern für 298,- € verkauft wird. Selbst wenn Du die weiteren 8 % abziehst die der Super Händler mehr hat......wie kann er das zu dem Preis bei ebay verkaufen ?  
Hier werden die Händler trotz geltender Verträge mit festen EK % sätzen vom Hersteller unterwandert mit Dumpingpreisen (größerer Abnahme). Warum dann überhaupt Verträge ?

Punkt 7:
Daher kann ich diverse Hersteller verstehen, die wieder herum dagegen steuern wollen und UVP mit nur 6, 8 oder 10% Rabatt vorschlagen, um so etwas einhalt zu bieten.

Punkt 8:
Ist auch ein ganz neuer Punkt der auch noch mit einfließt. Hersteller verägern die Kunden und auch die Händler mit Neuankündigungen, die erst vorgestellt werden, und dann werden Modelle plötzlich wieder gestrichen und erscheinen gar nicht. Auch hier hat der Händler eine gewisse Arschkarte gezogen. Umsätze die eigentlich schon sicher geglaubt schienen, versickern im Sande. Der Kunde wird sauer, und gibt sein Geld für etwas anderes aus, was vielleicht noch nicht einmal was mit Modellbahn zu tun hat.

Fazit:
Eine gewisse Bereinigung dieses Marktes ist von großer Wichtigkeit

Modell Qualität bei nicht überhöhten UVP Preisen.

Dringende Endkontrolle der Modelle...die zwar noch erzählt wird, aber von den meisten nicht vollzogen wird.

Neuheiten !!.....weniger ist oft mehr. Dringende Einhaltung der Lieferangaben (1-2 Monate verschiebung Akzeptabel)

Gerne auch Preisabsprachen...... um Tiefpreisdumping einhalt zu gebieten.

Der Fachhandel muss unterstützt werden......auch in weiteren Verkaufsfördenen Schulungen Seminare...nicht nur Hauptsache Ware verkaufen.

Artikelbestand im Katalog = 2 Jahre.......es sei denn der Artikel ist vorher so gut Abverkauft worden = Ausverkauf.
Erst nach 2 Jahren dann frühester Lager Abverkauf Aktion mit frühzeitiger Ankündigung für den Fachhandel um Fehl-Lager einkäufe zu unterbinden. Und auch hier.....Mindestkalkulationen angeben......und Fachhandel der das unterläuft ausschließen.

Nur so bekommen wir den Markt sauber, rein und fachlich kompetent.

Mann könnte noch mehr schreiben...aber das soll erst einmal reichen.

Gruß

Ingo

PS...man verzeihe mir bei der Menge und meiner geringen Zeit meine Schreibfehler
hallo Ingo,
bei seriösen Herstellern ist es üblich, dass bei Sonderaktionen der Händlereinkaufpreis auch für die noch im Lager verweilenden Artikel reduziert und rückvergütet  werden oder evt. eine Gutschrift auf künftige Bestellungen erfolgt.

Aber sind die MOBA-Hersteller noch seriös?? - Siehe doch mal die derzeige Qualität und demgegenüber die derzeitigen UVP.

Wir MOBahner haben wahrscheinlich nichts dagegen, wenn die Rabatte nicht mehr so großzügig gewährt werden (können), wenn nur die Endpreise nicht fern von Gut und Böse wären.

Ich habs schon mal geschrieben - vergleicht mann z.B. von Startrain die französischen Lokmodelle (CC7133 u. weitere), die zu einem Preis von 150 - 160 Euro angeboten werden mit denen von z.B. Fleischmann (Ae6/6 oder auch ÖBB 1010 u. weitere), dann kann sich jeder selbst einen Reim daraus machen, zumal die Qualität und Detailierung von Startrain derzeit wesentlich besser ist.

Gruß
Günter
Hi,

da kann ich Ingo nur vollkommen zustimmen.

Aber der Markt wird auch vom Kunden getriggert. Es gibt Menschen, die fahren 10 km um bei einer Tankstelle zu tanken, bei der der Liter Sprit 2 Cent preiswerter ist.

Wobei ich nicht verstehen kann, wie ein Händler mit einer Spanne von 5 € leben kann. Irgendwann kommt auch das Finanzamt und fragt nach der Gewinnerzielungsabsicht. Wenn dann noch Ungereimtheiten bei der Buchführung auftreten, dann hat der Händler ein Problem mit der Zwangsveranlagung.

Fragt mich aber nicht, wie wir das ändern können. Ich schaue ja auch wo etwas preiswerter ist, aber nicht bis zum letzten Cent. Des Öfteren entscheidet bei mir die Auswahl und der persönliche Kontakt. Die Geschäftsbeziehungen sind einfacher, wenn die Chemie stimmt.

Ich bin US-Bahner und da beeindruckt wirklich der Service von US-Modellbahnläden, da können sich einige Modellbauläden in D eine Scheibe davon abschneiden, besonders die ich erlebt habe.

Gruß
Dieter

Hi,
@Dieter/bushman:
Zitat

Wobei ich nicht verstehen kann, wie ein Händler mit einer Spanne von 5 € leben kann



Doch, das geht. Er macht es über die Menge.
Beispiel:
Händler A verkauft 3 Stück mit Spanne 50 Euro  = 150 Euro
Händler B verkauft 30 Stück mit Spanne 5 Euro = 150 Euro

Das Problem ist, dass wenn beide zusammen die 33 Stück mit einer Spanne von z.B. 30 Euro verkauft hätten, jetzt knapp 1000 Euro im "Gewinntopf" wären und nicht nur 300 Euro.

So gesehen machen UVP mit Rabattbeschränkungen durchaus Sinn.

Gruß
Andi


@Günther (25)

Das mit der Rückvergütung kannst Du vergessen. Das hat auch nichts mit Seriösität zu tun, das findest Du in allen Wirtschaftszweigen. Wenn Du Dir im April ein Hemd kaufst, bekommst Du ja auch nichts zurück, wenn es im Juli/August im Preis reduziert wird.

Ich habe das aber mal bei einem US-Laden erlebt. Nach meiner Bestellung wurde relativ zeitnah (innerhalb von 3 Wochen) ein Sale von dem Händler durchgeführt, bei dem ich die von mir bestellte Ware 30$ preisgünstiger bekomme hätte. Da habe ich ihn ganz freundlich angemailt und mit Entschuldigung die 30$ gutgeschrieben bekommen.

Gruß
Dieter
@28
Hallo Dieter,
das mit der Rückvergütung bzw. Gutschrift gibts tatsächlich und zwar kenn ich das bei der Braunware der Elektro-Branche (Braunware = Radio, TV, Video etc.). Hier versucht man mit einfachen Mitteln, den Händler  (nicht undbedingt die Großen wie Media Markt, Saturn und ähnliche) nicht zu vergraulen - die Konkurrenz ist ja auch viel größer und besonders in der Elektro-Branche kann der Händler sehr viel Einfluß ausüben, welches Fabrikat nun der Kunde kaufen soll - es ist also nicht unbedingt mit den MOBA-Händlern zu vergleichen, denn ein Konkurrenzmodell gibt es eher seltener (z.B. ÖBB 1010, 1020), wenn ich also das Modell unbedingt haben will, muss ich doch den sehr hohen Preis zahlen.... ich lass es sein.... oder kauf es irgend wann mal, wenn es meinen Preisvorstellungen entspricht.

Gruß
Günter
Hallo
Also mal ein Standpunkt aus eigener Erfahrung, Da eigenes Geschäft gehabt.
Die Prozente die man heutzutage von grosshändlern bekommt ist eigentlich ne Frechheit,
Wenn ihr glaubt euer kleiner Händler verdient so viel an euch dann irrt ihr gewaltig.

Meist sind die EK Preise im bereich von 10 bis 20 Prozent, und nicht wie früher bei 35 bis 50%
dem hat zur Folge das ein Händler kaum Unter dem UVP anbieten kann wenn er denn selber noch davon leben möchte.

Die Leidtragenden sind die kleinen Händler, Und ich weiss auch von einigen Modellbau Händlern das sie an Waggons mehr verdienen als an einer Lok.

Meine Frau wollte letztes Jahr ein Modellbaugeschäft aufmachen. Aber Diverse Gross Kotz Händler Markennamen verlangen da erstankauf von 30 bis 50 Tausend Euro. Obwohl sie selber Pleite sind.
So siehts in Wirklichkeit aus.
gruss Sven
@24 Ingo

Zitat

Gerne auch Preisabsprachen...... um Tiefpreisdumping einhalt zu gebieten.]



Na, das lass aber nicht das Kartellamt hören! Preisabsprachen sind gesetzlich verboten!

Tiefstpreisdumping können einzig und allein die Hersteller verhindern, indem sie einfach ihre Händler mehr oder weniger gleich behandeln. Das Dumping ist doch nur möglich, weil die Hersteller immer mal wieder Ware zu entsprechenden Preisen an den Handel raushauen.
Ohne Niedrigts-EK auch kein Niedrigst-VK.

@27 Andi

Zitat

Händler A verkauft 3 Stück mit Spanne 50 Euro  = 150 Euro
Händler B verkauft 30 Stück mit Spanne 5 Euro = 150 Euro



Das ist aber - Entschuldigung - eine Milchmädchenrechnung. Beide Händler haben zwar einen Deckungsbeitrag von 150 EUR erwirtschaftet, aber Händler B muss damit unter normalen Umständen höhere Kosten decken. Es ist nun mal aufwändiger, 30 Loks zu verkaufen, als nur 3 Loks.

Gruß
K.U.Müller

Hallo,

jetzt meine 2ct aus unprofessioneller Endverbrauchersicht.
a) Ich bin begeisterter Modellbahner
b) und kaufe gerne
c) wenn mir das Modell gefällt
d) und mir der Preis passt
e) da mein Budget begrenzt ist
f) kaufe ich eigentlich nur Gebrauchtes
g) da das Preisniveau für Neuware generell überzogen ist
h) und nicht mehr zum generellen Lohnniveau passt.
i) Leider bin ich dadurch schon so versaut, dass ich Neuware wahrscheinlich
   auch zukünftig(so ich denn mal "Geld" verdienen sollte) aus dem Wege gehen werde.

Problematisch an dieser Entwicklung ist, dass alle Marktbeteiligten ihr Scherflein dazu beitragen.
Der Hersteller, der möglichst viel Gewinn machen möchte. Der Händler, der möglichst viel Gewinn
machen möchte und auch Modelle einkauft, die einen hohen Verkaufspreis erzielen sollen, dann
Ladenhüter sind und er es eigentlich besser sollte und dem Hersteller auch vor´s Schienbein treten
sollte(Nichtabnahme bzw. Kritik)
Der Endverbraucher will natürlich auch möglichst wenig bezahlen. Ihm muss es der Artikel das Geld
wert sein. Er muss bereit sein Geld über den Tresen zu schieben, nur dann kann der Händler
auch wieder Ware bestellen.

Letztenendes würden alle Marktbeteiligten von einer gleichmäßigeren Verteilung der
Wirtschaftsressourcen, sprich Geld, profitieren. Dies ist aber politisch nicht(mehr)gewollt
und von der Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen(wie auch immer), also kann das Fazit
derzeit nur lauten:

Ellenbogen ausfahren! Alle!!!

Grüße,
Uwe

Zitat

g) da das Preisniveau für Neuware generell überzogen ist



Kann ich so nicht unterschreiben.

Gruß Lothar
hallo,
und es geht doch....... dass Hersteller einigermaßen vernünftige Preise anbieten.
Beispiel: Flirt von Liliput, 5-teilig, in DB-Ausf. 219,00 Euro, beim Händler wahrscheinlich 10 % Abschlag.... mehr brauch ich nicht zu sagen............... ich werde ihn mir leisten.... Ade ihr lieben Hochpreisanbieter (eigentlich sind nur noch die seinerzeit Deutschen Hersteller in diesem Hochpreissegment angesiedelt, andere kenn ich nicht...).
Gruß
Günter
Es treffen sehr viele Faktoren aufeinander, die in der Summe die Preise so extrem hoch treiben.

Erst muss die Entwicklung finanziert werden. Nehmen wir mal eine minimale Manpower an.
Informationen sammeln die benoetigt werden. Also Groessen, Bilder, Plaene und so weiter.
Plaene in kleinem Massstab auf dem Computer umsetzen.
Prototypen anfertigen.
Werkzeug herstellen.
Rohstoffe besorgen.
Modell herstellen.
Da es fuer jeden Job leute gibt, die nur ein Gebiet abdecken, muessen also mindestens bis jetzt 6 Leute angestellt werden. Das stimmt natuerlich nicht. Es werden weit aus mehr benoetigt, aber wir rechnen jetzt mal nur so zum Spass weiter. Ein Arbeitnehmer, der ca. 1500.- Euro im Monat verdient kostet das 5 Fache. Sind also ca. 8000.- pro Monat. Mal 6 Mitarbeiter (wir haben noch immer keinen Vertrieb, Werbung, usw.) sind das 48000.- pro Monat.
Gehen wir mal davon aus, wenn Alle wie die Bloeden malochen, ist eine Lok von der Planung bis zur Auslieferung nach ca. 6 Monaten fertig. Sind also 48.000.- x 6 = 288.000.- Euro.
Wenn man davon ausgeht, dass vielleicht 2000 Loks verkauft werden von einem Typ, bis sie zum Ladenhueter werden, dann kostet jede einzelnde Lok bereits 144.- Euro, bevor ueberhaupt ein Cent verdient wurde.
Dazu kommen noch, dass Transportunternehmen, Einzelhaendler, Materiallieferanten und und und auch bezahlt werden muessen. Man koennte noch weiter berechnen, was man braucht, damit man an einem einzigen Modell etwas verdient.
Selbstverstaendlich ist meine Aufstellung voellig utopisch, aber selbst an diesem minimalen Rechenbeispiel kann man sehen, was sowas kostet.
Ich habe selber Kleinserien von Teilen angefertigt und weiss, was sowas kostet, bevor man ueberhaupt irgendwas verkauft hat.

Gruesse

Dusty
@dustpuppy, Abgesehen davon das ein Mitarbeiter nicht das 5 fache Kostet wie er verdient, machen wir jetzt auf dein Post hin eine Neue Rechnung auf:
Hier noch mal Dustys Rechnung.
Zitat

Gehen wir mal davon aus, wenn Alle wie die Bloeden malochen, ist eine Lok von der Planung bis zur Auslieferung nach ca. 6 Monaten fertig. Sind also 48.000.- x 6 = 288.000.- Euro.
Wenn man davon ausgeht, dass vielleicht 2000 Loks verkauft werden von einem Typ, bis sie zum Ladenhueter werden, dann kostet jede einzelnde Lok bereits 144.- Euro, bevor ueberhaupt ein Cent verdient wurde.


Nehmen wir als Bsp.: den Herkules von Siemens, das Modell gibt es Aktuell in 9 Verschiedenen Ausführungen. Jetzt sagen wir es wird von jedem Modell nicht die angenommene Stückzahl von 2000 verkauft Sonden im Schnitt nur 1000.
Somit haben wir schon mal 9000 verkaufte Loks.
Somit haben wir Kosten von 32 Euro je Lok.
Da ich davon Ausgehen das die Abschreibungszeit einer Form auch bei 7 Jahre liegt, Muss man die Kosten der Form auf die Jahre auch verteilen und kann damit mit Sicherheit mehr wie 9000 zu einen fairen Preis verkaufbare Modelle herstellen.

Gruß Alex
Hallo Dusty,

Rechenbeispiele hin und her. Was hier fehlt, sind echte Zahlen. Für uns greifbar sind
defacto nur die Preise, zu denen wir unsere Sachen letztenendes kaufen.
Dass eine Lok jemals soviel, wie in deiner Rechnung ge/-kostet hat ist wohl
mehr als unwahrscheinlich.
Die Spanne für Neuware, für Loks z.B, reicht von 23 Euro für eine Roco V200(sic!!!)
bis zu 206 Euro für eine aktuelle Fleischmann Lok.

Beispiele:
Die Neukonstruktion SyBic von Piko/SAI kostet bei einer 1400er(4 x 350) Auflage ca. €125/Stk.
Alle Beteiligen, bis auf den Konsumenten, verdienen daran. Dass sie daran verdienen,
behaupte ich mal, ansonsten würden sie das Projekt wohl nicht angeschoben haben.

Roco 181: EVP €69 bis 49 - auch dort wird sicherlich verdient.

Fleischmann 1010, Ae6/6: >200 Euo - daran soll auch verdient werden, wird bestimmt auch,
                                                             aber wohl über einen längeren Zeitraum

Von ersteren wird todsicher mehr abgesetzt, weil sie schneller und für eine größere
Konsumentengruppe erschwinglich sind. Darunter "leiden" natürlich hochpreisige Anbieter,
denen die "Billigheimer" die Preise "kaputtmachen" und somit den Profit zusätzlich
schmälern.

Schon die beiden ersten Beispiele verdeutlichen, dass der Preis etwas sehr relatives sind,
dass die Preisfindung für den Hersteller eher Markteinschätzung sind, als dass sie sich an
wirklichen Größen(marktwirtschaftlich ist prinziell alles als relativ anzusehen) orientieren.

Na ja,,,

Grüße,
Uwe
@Uwe
Du vergleichst hier aber verschiedene Lok-Typen. Ich weiss zwar nicht, wie das bei Loks ist, aber ich weiss, dass man z.b. bei Automodellen sehr hohe Lizenskosten zahlt als Hersteller, wenn man ein Modell raus bringen will und dass diese Kosten riesige Unterschiede aufweisen. C-Cola zieht den Lizensnehmern fuer einen LKW die Hosen aus, im Vergleich zu VW. Meine Vermutung ist, dass die Lizensgebuehren fuer eine BR181 weit aus geringer sind, als die fuer eine Ae6/6.

Gruesse und so

Dusty
Oh BWL,
aber letztlich ging es doch um das eingreifen des Kartellamtes. Im zitierten Zeitungsartikel wurde aber das wichtigste vergessen zu erwähnen, das Kartellamt beaufsichtigt lediglich die Unternehmen welche eine alleinige Marktführende Position oder ein Monopol besitzen. Dies trifft in unserer Branche nur auf die "Göppinger" zu. Dort wird auch darauf verwiesen das auf keinen Fall Abgabepreise vorgeschrieben werden (dies hat nichts mit der UVP zu tun). Alles andere ist Schall und Rauch und der Markt wird es von alleine Regeln, dies nennt man Kapitalismus.

Eine Ausnahme bildet der Verkauf unter Brutto EK - dies nennt sich dann steuerschädlich und rächt sich spätestens zu nächsten Buchprüfung. Hier findet dann eine automatische Regulierung einer anderen Behörde statt !
Es grüßt
Jens Schütze
Servus,

Das gefuchse zwischen Hersteller und Händler ist wohl so alt wie die Menschheit. Schätze es gibt da auch nichts was es nicht gibt oder gab an mehr oder weniger dubiosen Rabattgeschäften. Und da werden auch mal die Regeln gebeugt oder übertreten. Und Jammern gehört zum Geschäft und ist recht allgemein gültig.

Aber das ist halt nun mal das täglich Brot des Kaufmannes. Das ist sein Job. Und der ist sicherlich nicht immer leicht. Wer da zu naiv an die Geschichte ran geht wird das wohl nicht lange durchhalten. Ich glaub auch nicht das sich an den Endpreisen groß was ändert nur weil die Beteiligten mal einen auf die Finger bekommen wenn sie es übertrieben haben.

Die Geschichten sind für mich als Konsument vielleicht manchmal interessant zu hören - ich frag da auch gerne mal nach bei meinem Händler - aber für mein Kaufverhalten spielt es praktisch keine Rolle. Denn da zählt nur eines:

Ist mit das Teil die Euros wert?

Wenn ja, werd ich es kaufen. Wenn nein, dann nicht. Ganz einfach. Wenn ich hinterher feststellen muss das ich überteuert gekauft hab wird sich das sicherlich auf mein künftiges Kaufverhalten auswirken. Das wurde oben schon richtig skizziert, kaum noch Vorbestellungen, mehr Internet etc. Klar ist auch das ich den Euro nur einmal raus hauen kann...

Letztlich entscheiden die Zahlen darüber ob ein Hersteller richtig lag in seiner Einschätzung über den Preis den er für ein bestimmtes Produkt erziehlen kann. Die kann man sich eine Weile lang schön rechnen, aber irgendwann kommt der Punkt an dem auch das nicht mehr geht. Ich muss ja nicht von meiner Moba leben, der Hersteller (und im Gefolge die Händler) letzlich schon!

Bei so manchen Preisen kann ich mir auch nur bedingt vorstellen das es mittelfristig gut geht. Weniger bei den Loks, mehr bei den Wagen. Letzere machen in N einfach den größeren Faktor aus. Aber das wird der Markt regeln, früher oder später.

Platzhirsche werden beizeiten von den jungen Wilden verdrängt...

Grüßle
Elvis



Wie seht Ihr "ebay" in diesem Zusammenhang???

Gut: Wer über ebay günstig einkauft hat Geld übrig, um teure Neuheiten beim Händler zu kaufen.

Übel: Wenn ich mir einen kompletten IC bei ebay zusammen kaufe, bleibt dieser IC aber im Händlerregal liegen.

Viele MoBahner werden -wie ich- nicht einfach kaufen um zu kaufen, nur weil noch Geld übrig ist. Geld übrig zu haben kann zugegeben etwas nervös machen, klaro. Ich sammele aber nur gezielt und gucke nicht, was denn vielleicht sonst noch nebenbei möglich wäre.

Früher war es üblich die fehlenden Wagen oder Gleise gebraucht auf MoBa-Börsen zu kaufen oder nach Inseraten in Zeitschriften zu achten. Das war aber mühselig und dauerte lange. Also auf zum Händler und dort Neuware gekauft. Davon lebten die Geschäfte!!! Als dies noch so war, konnte ich in meiner Stadt in 4 Geschäften MoBa-Artikel kaufen, u.a. auch im Kaufhaus. Heute ist es nur noch ein letzter Laden am Rande der Stadt, alle anderen haben das Thema Modellbahn auf nimmer Wiedersehen komplett ausgelistet.

Sind es also nicht vielmehr Internet+ebay, die den Händlern Bauchweh bereiten statt Händler untereinander mit Rabatten? Wie Ihr bereits geschrieben habt, gehen Händler selber öfter ins Internet und versteigern dort. Warum wohl???

Übrigens: Niederegger druckt seine Einheitspreise direkt auf die Marzipan-Artikel drauf, die kleinen Brote kosten in allen Geschäften das gleiche. Das können die sich wohl nur deshalb erlauben, weil niemand gebrauchtes Marzipan im Internet ersteigern will... (grins) Da herrscht also auch Preisdiktat.

Gruß, Olaf
@39

Zitat

.....das Kartellamt beaufsichtigt lediglich die Unternehmen welche eine alleinige Marktführende Position oder ein Monopol besitzen.



Das ist so nicht richtig. Es ist EINE von mehreren Zuständigkeiten der Kartellbehörden, darauf zu achten, dass ein Unternehmen eine marktbeherrschende Stellung nicht mißbräuchlich nutzt. Deshalb dürfen aber Unternehmen, die nicht marktbeherrschend sind, noch lange nicht gegen das GWB (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen) verstoßen. Grundsätzlich besteht Zuständigkeit für den Bereich des GWB in voller Breite.

Eine Wettbewerbsbeschränkung besteht schon dann, wenn Unternehmen Preisabsprachen zum Nachteil der Verbraucher/Abnehmer treffen. Darum sind grundsätzlich Vereinbarungen zwischen Unternehmen unwirksam, wenn sie den Wettbewerb bei Herstellung von oder Handel mit Waren beeinträchtigen können. (§1 GWB). Es reicht also schon aus, wenn der Wettbewerb beinträchtigt werden KANN. Eine unwirksame Vereinbarung dieser Art besteht wohl auch dann, wenn Hersteller mit Händlern Vereinbarungen über maximale Endpreise treffen (bzw. ihre Händler subtil dazu zwingen).

Und was den Ausschluss von Lieferungen an "unbotmäßige" Händler angeht: Hier besteht nicht nur für marktbeherrschende Unternehmen, sondern auch schon für marktstarke Unternehmen (wie es die deutschen Großserienhersteller wohl sind) ein Behinderungs- und Diskriminierungsverbot (§ 20 GWB).

Es bleibt dabei: DIe Hersteller selbst sind es, die die Grundlagen für Ramschaktionen schaffen, die sie dann angeblich zu bekämpfen versuchen. Dabei leiten sie vermutlich eine durchaus von ihnen gewollte Umstrukturierung des Handesl ein.

Gruß
K.U. Müller
Moin,

Zitat

Und was den Ausschluss von Lieferungen an "unbotmäßige" Händler angeht: Hier besteht nicht nur für marktbeherrschende Unternehmen, sondern auch schon für marktstarke Unternehmen (wie es die deutschen Großserienhersteller wohl sind) ein Behinderungs- und Diskriminierungsverbot (§ 20 GWB).

Die Disziplinierung der Unterwasserpreishändler durch die Hersteller muß ja nicht so plump laufen, das sie deswegen Ärger bekommen. Das könnte eleganter laufen. Billighuber hat 20 Vorbestellungen und ordert entsprechend. Geliefert bekommt er aber nur zwei Modelle, begleitet von einem netten Schreiber des Herstellers. "Lieber Händler, wir haben nicht mit so einer starken Nachfrage gerechnet und leider  zu wenig Modelle produziert. Daher können wir bedauernswerterweise nicht allen Bestellungen nachkommen. Wir möchten selbstverständlich keinen unserer Partner im Handel  benachteiligen und deswegen erhält jeder Händler im Sinne der Gleichbehandlung nur einen Teil der bestellten Modelle. Wir danken für ihr Verständnis."

Und schon kann Billighuber zusehen, wie er mit 18 verärgerten und in die Röhre guckenden Kunden klarkommt, die das Modell beim UVP-Händler drei Straßen weiter in der Auslage liegen sehen

Gruß, Carsten
Hallo Thomas

Zitat


Natürlich sind mir auch die Argument für solche Preisfestlegungen bekannt. Allerdings kam mir persönlich das schon immer sehr fragwürdig vor. Der oben genannte Artikel bestätigt meine Vermutungen. Warum schreitet das Kartellamt hier nicht ein?



Hast Du auch dem Bundeskartellamt  Deine Vermutungen mitgeteilt ?

Wenn ja, wäre es schön wenn Du die Antwort des Amtes hier bekannt geben würdest.

Wenn nein, dann hole dies bitte doch noch nach und las uns die Antwort des Amtes und wissen.



Gruß Jens
Hallo Carsten,

da sprichst Du natürlich etwas Wahres an: Recht haben und Recht bekommen sind wohl zwei Paar Stiefel. Billighuber müsste jetzt nachweisen, dass andere Händler - entgegen der Behauptung des Herstellers - deutlich mehr geliefert bekamen und die Aussagen des Herstellers eine versteckte Diskriminierung sind. Das wird naturgemäß nicht ganz leicht zu realisieren sein.

Andererseits habe ich den Eindruck, dass zwischen der Hersteller-Rhetorik und ihrem Handeln Welten liegen, d. h. Billighuber wird eher wohlwollend beliefert, weil er - immer wieder - Mengen abnimmt, die diejenigen der UVP-Händler bei weitem übertreffen. Und den UVP-Händlern erzählt man dann etwas von strengen Regeln.....

Vielleicht ist die Rechnung der Hersteller aber auch so:

Verkauf von 100 Loks an Billighuber zum EK 50,00 EUR
Verkauf von 100 Loks an 50 UVP-Händler zum EK 80,00 EUR
Macht im Durchschnitt einen Umsatz von 65,00 EUR pro Lok für den Hersteller.
(Die Zahlen kann man beliebig austauschen; das Prinzip ist wichtig).
Mit anderen Worten: Billighuber sorgt für die Senkung der Produktionsstückkosten, die UPV-Händler halten die Marke in der Breite hoch und sorgen für eine höhere Spanne pro Stück.
Im Übrigen muss der EK beim UVP-Händler, der nur kleine Mengen abnimmt, höher sein, weil es teuerer ist, 50 UVP-Händler zu betreuen und zu beliefern, als einen Billighuber.

Gruß
K.U.Müller
Zitat

Die Händler müssen den Scheiß abnehmen, weil MHI.  Die Marke ist kurz vor dem Abgang aus dem Regal meines Modellbahnhändlers.


Tja, wie war das doch gleich mit der großen Startpackung letzten Winter bei Aldi - und wahrscheinlich nicht nur da. Das ist auch eine Möglichkeit, neue - junge - Kunden zu gewinnen. Hier in Frankfurt gibt es fast keine gescheiten Spielwarenläden - von MoBa-Läden mal abgesehen - ToysRUs zählt nicht. Was hab ich mir früher in Katalogen von Vedes und an den Scheiben der Spielwarenläden die Nase platt gedrückt - das geht heute garnicht mehr. Da muss man sich was einfallen lassen, um interessantzu werden: Kinder achten (oft noch) nicht auf realitätsnah - da ist erlaubt, was gefällt. So gesehen, sollten wir einer solchen Intiative dankbar sein.

Was das allgemeine Thema Preise angeht: Das Problem ist ein ganz anderes. Es wird immer schön erklärt "..der Markt regelt sich selbst...". Das ist totaler Unsinn! Freie Marktwirtschaft - so ein Quatsch!
Für uns Menschen gibt es Gesetze und Ethik, damit wir zusammenleben können. Wie kommt man darauf, dass der "Markt", der ja eine Schöpfung von Menschen ist - dies nicht braucht? Rabatte größer als 3% sind mit absolut nichts zu rechtfertigen - wenn richtig und vor allem fair kalkuliert wird. Ja, ich kenne die Leier, wenn man einmal viel verschickt ist es günstiger als vielmal wenig. Da diese Kosten aber komplett an den Empfänger weitergeleitet werden, hat sich der "Mengenrabatt" schon erledigt. Im Falle einer Modellbahn: Die Produktion der Lok wird nicht billiger, wenn man viel an einen versendet oder wenig an viele - der Produzierten Menge macht das keinen Unterschied.
Im Gegenteil: Prozente sind relative größen, mit denen man einen großen Wert klein vorgaukeln kann. Hat sich schon mal jemand die Frage gestellt, wie es mit dem realen Wert einer Lok aussieht, wenn man 50% Rabatt bekommt? Da müssen ja sogar die EKs Mondpreise sein!
Aber nach amerikanischem Vorbild, dass ja nach "klugen" Menschen wie z.B. Herrn Westerwelle das Maß der Dinge ist, hat man seitens der Industrie kein Interesse an einem stabilen Markt - sonst würde man anders verfahren.
Das Problem liegt bei der Modellbahn aber auch woanders: Nur selten kann man sein Wunschmodell von verschiedenen Herstellern bekommen. Den RAM-TEE von Minitrix kaufe ich z.B. nicht, obwohl ich den RAM schon toll finde. Die Minitrixausführung ist aber das Allerletzte! Warten auf ein schöneres Modell - entweder Kleinserie oder ein Chinaimporteur....

Zitat

Verkauf von 100 Loks an Billighuber zum EK 50,00 EUR
Verkauf von 100 Loks an 50 UVP-Händler zum EK 80,00 EUR
Macht im Durchschnitt einen Umsatz von 65,00 EUR pro Lok für den Hersteller.
(Die Zahlen kann man beliebig austauschen; das Prinzip ist wichtig).
Mit anderen Worten: Billighuber sorgt für die Senkung der Produktionsstückkosten, die UPV-Händler halten die Marke in der Breite hoch und sorgen für eine höhere Spanne pro Stück.
Im Übrigen muss der EK beim UVP-Händler, der nur kleine Mengen abnimmt, höher sein, weil es teuerer ist, 50 UVP-Händler zu betreuen und zu beliefern, als einen Billighuber.



Was ist denn teurer? Ohne die "UVP-Händler" ist die Marge auch für den Hersteller wesentlich geringer. Darüber hinaus müssen Billigheimer nicht unbedingt direkt beliefert werden - man umgeht Hauseigene "strenge Regeln" ganz leicht über den Reimport über Tochterfirmen... Solange man glaubt, der Mitarbeiter ist ein Kostenfaktor, geht die Wirtschaft den Bach runter. Betrachtet man den Mitarbeiter als Kapital, ändert sich das, denn nur der, der Geld hat, kann kaufen. Unsere Wirtschaft macht sich selbst kaputt. Rabattschlachten sind die typisch amerikanischen "Vorzüge" zum "Wohle" des Verbrauchers, dem nebenbei oft unbemerkt die Vielfalt und die gewachsene Wertestruktur verloren geht.

Die ebay-Käufer und die Internet-Käufer dürften sich hier nicht beschweren, denn sie sind mit Schuld an der Misere. Es ist verständlich, dass das eigene Portemnaie eine wichtige Rolle dabei spielt, aber wer macht sich denn wirklich mal Gedanken um die Realität? Alle jammern, kaufen beim Billigsten und schon muss wieder ein Händler zumachen, weil der "freie Markt" entschieden hat.... Wieder einmal ALG2.... Letztlich zahlt ihr's doch....

LG Jens
@ Jens, du kannst deine Kindern gern die Polizeipackung für an die 300 Öcken kaufen, nichts dagegen. Aber warum muss ein Modellbahnhändler, der so gut wie keine Kinder in der Kundschaft hat, aber dafür umso mehr Modellbahner den Murks abnehmen ? Wo bleibt seine Unternehmerische Freiheit die Absatzchancen derlei Ungemach selbst zu beurteilen ?
Mein Fachhändler weiss jetzt schon, dass das Zeug wie Blei liegen bleibt und sich die echten Mobahner totlachen. Am Ende wird das Ding für weit unter EK (was nicht erlaubt ist vom Hersteller)
verramscht werden.
Es gibt übrigens noch Firmen in D. die alle Abnehmer unabhängig von der Menge zu gleichen Konditionen beliefern und scheinbar sehr gut damit fahren.

Jürgen H.
@45 Moin K.U.,

Zitat

Billighuber müsste jetzt nachweisen, dass andere Händler - entgegen der Behauptung des Herstellers - deutlich mehr geliefert bekamen und die Aussagen des Herstellers eine versteckte Diskriminierung sind. Das wird naturgemäß nicht ganz leicht zu realisieren sein.

Ich treibe das jetzt mal auf die Spitze. Billighuber wird gar nicht versuchen, dem Hersteller ans Bein zu pinkeln, weil er die ultimative A......karte gezogen hat. Er geht vielmehr nach Ladenschluß mit UVP-Händler ein bis fünf Bier trinken, um diesem noch ein paar der Modelle aus dem Kreuz zu leiern. Billighuber kann es sich nämlich nicht leisten, 18 seiner treuesten Kunden zu verlieren und versucht, diese auf Teufel komm´raus zu bedienen Der Profit ist dabei allerdings den Bach runtergegangen....

Zitat

Andererseits habe ich den Eindruck, dass zwischen der Hersteller-Rhetorik und ihrem Handeln Welten liegen, d. h. Billighuber wird eher wohlwollend beliefert, weil er - immer wieder - Mengen abnimmt, die diejenigen der UVP-Händler bei weitem übertreffen. Und den UVP-Händlern erzählt man dann etwas von strengen Regeln.....

Das halte ich für möglich und wäre im Extremen ein Beispiel dafür, dass so ein Massenhändler die Fäden in der Hand halten kann und nicht Hersteller-Marionette sein muß. "Lieber Hersteller, ich mache dir ein Angebot, dass du nicht ablehnen kannst. Ich nehme dir XX% des produzierten Loses für YY EUR ab. Wenn dir das nicht passt, liste ich dich aus und hau meinen gesamten Lagerbestand deiner Marke (du weißt ja, welche Mengen du mir bisher geliefert hast) zum Superhyperaktionsgeburtstagspreis raus. Ach so, noch ´was zum Nachdenken: Welchen Umsatz werden die anderen Händler im Umkreis von 100 km im nächsten Vierteljahr dann noch mit deiner Marke machen können, wenn der Kunde jeden EUR nur einmal ausgeben kann?" Aber das ist wahrscheinlich nur graue Theorie....

Gruß, Carsten
@Mö,
auf den Punkt gebracht.
Die Hersteller oder der Hersteller hat in meinen Augen das Glück das es zu wenig Händler gibt die die Macht und vor allem das Geld haben dem Hersteller ans Bein zu pinkeln. Hier in München würden mir drei Händler (sind alles keine Münchner) einfallen die das könnten.
Das währen Obletter/Müller & Kaufhof (beide verkaufen ihre Waren weitgehend mit UVP) sowie Karstadt (Insolventzverwalter dürfte besseres zu tun haben als dem Hersteller ans Bein zu Pinkeln).
Hinzu kommt für mich noch das Kostenrisiko eines Prozesses.
Was bringt es mir wenn ich in allen Instanzen gewinne und dann der Lieferant Insolvent ist und mir meine Gerichtskosten nicht ersetzen kann. Dieses Risiko würde ich derzeit am höchsten bei dem Hersteller einschätzen der so vehement seine UVP verteidigt.

Gruß Alex
Die Frage ist doch wieviele von unseren Loks abgesetzt werden, diese Zahl hat genau niemand anderes als der Hersteller. Dass PIKO mit der Sybic Geld verdient nehme ich mal schwer an, zudem ja noch mindestens eine SNCF Neuheit im Rohr ist.

Wo ich ansetzen will ist bei den Entwicklungskosten, hier müssen wir anscheinend alle einen Gedankensprung machen;

früher dauerte das tw. Jahre bis ein neues Modell fertig war und die Formen gefräst waren. Im Automobilbau dauerte es um die 6 Jahre ein neues Modell zu entwickeln, heute sind es zwei Jahre, die Computer erledigen das. Zudem nutzen viele Hersteller mittlerweile unter der "Haube" sehr viele Gleichteile, was die Kosten nochmals senkt. Und wenn es dann immer noch nicht geht wird in China oder Taiwan gefertigt. Wenn ich mir ansehe dass Walthers die DL 109 in Spur N eine Zeitlang für 29 USD verkaufte und da auch Geld verdiente kommen wir vermutlich bald zu den reellen Kosten der ganzen Sache.

Und das von den Modellen hier mehr abgesetzt werden als die genannten 350-2000 Stück davon muss man ausgehen, laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vor einigen Jahren, ging man davon aus dass es in D 7 Mio Modellbahnanlagen gibt, hinzu kommen Schachtelbahner, Vitrinensammler, und ein grösser werdenden Europäischer Markt (auch wenn sich das mit der Krise erst mal erledigt hat). Wenn man sich mal die bei EBAY eingestellten Mengen an Waren ansieht die jedes Wochenende und jeden Tag verkauft werden, dann muss der reale Markt realtiv gross sein, wenn auch in D kleiner als noch vor 20-30 Jahren.

Die Preisgestalltung, und damit zurück zur Originalfrage ist mittlerweile absolut weltfremd, und das meiste liegt eher im Bereich der Preisutopie eine GFN Re 6/6 zu 200 Euro, da können die lange warten bis ich eine solche Lok kaufe. Und wenn ich mir BRAWA in HO ansehe, die sind genauso abgehoben.

Ich bauen meine Bahn aus Ebay und aus den Märkten der Foren, alles andere währe Geldverbrennung
@47 - Jürgen:
Nicht missverstehen: Ich selbst finde einen 'Polizeizug' auch lächerlich. Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, denn Märklin war schon immer eine Spielbahn mit Pickeln Und Märklin war schon immer zu teuer und hielten sich für etwas Besonderes. Ob die theoretisch gute Idee mit dem Polizeizug bei dem angepeilten Preis ein Erfolg wird, wird wohl von uns allen bezweifelt. Wahrscheinlich werden sie für 99 Ocken das Weihnachtsgeschäft bei Aldi zu finden sein.
Rein theoretisch sind die MHI-Verträge eh nach EU-Recht nichtig, bloß lohnt es sich nicht, den Hersteller zu verärgern. Echte Vorteile gibt's bei MHI nur für Märklin. Und anders als bei Lebensmitteln, kann man einen Hersteller nicht einfach auslisten -schon garnicht Märklin....
Da liegt das Problem der Händler und sie sind zu dünn gestreut, um eine schlagkräftige Gemeinschft zu bilden.
Grundsätzlich ist die Idee mit dem Polizeizug gut um Kinder anzusprechen und so für Nachwuchs zu sorgen. Jedoch macht jeder Analyst - die haben bei Märklin das Sagen - eine gute Idee kaputt....


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