THEMA: Minitrix Modelle

Hallo Detlef,

Arnold Loks und Lenz Decoder ergeben meist eine ziemlich suboptimale Kombination, so traurig das auch klingt. Es wundert mich nicht dass Du damit nicht zufrieden bist.
Ich habe selbst testweise eine BR96 mit LE0521 in Betrieb. Mit höchstmöglicher Motorfrequenz (CV9=2) fährt sie so lala, aber die dieselartigen Geräusche passen irgendwie nicht zu einer Gt2x4/4 .... und ein richtiges Ausrollverhalten kann man mit dem Lenz Decoder nicht hin kriegen.
Wenn Du unbedingt weiter auf Lenz setzen möchtest würde ich Dir eher empfehlen warte noch ein bisschen bis die neuen Decoder (Gold-Mini) raus sind. Ansonsten würde ich Dir zu Kühn, Tran oder Zimo raten.

Wenn Du die Antriebe umbauen lassen willst, bleiben Dir nur 2 Möglichkeiten:
a) Stefan Glasmachers - Geschwindigkeitsreduktion durch Einbau mehrgängiger Schnecken, ggf. Beseitigung sonstiger konstruktiver Schweinereien, auf Wunsch auch Faulhabermotoreinbau
b) sb modellbau - Motorumbau auf Glockenankermotore mit Schwungmasse (Faulhaber, maxon) - http://www.sb-modellbau.com/shop.html

Zu den genannten Arnold Loks:
Für die BR01 und 01.5 bietet sb jetzt einen Antrieb mit dem kräftigen Maxon 1320 Motor und für die BR96 der Maxon 1017 (Langsamläufer - lt. sb Liste beträgt die Vmax dann 75 km/h). BR45 - Meintest Du BR41? Dafür wird auch der Maxon 1017 angeboten.

Zu den Minitrix Loks:
Die 45er und mittlerweile auch die 52er haben serienmässig Glockenankermotore eingebaut und sollten daher nicht mit Lenz Decodern betrieben werden! Die E10 haben klassischen Trix-Motor, da macht sich Lenz auch nicht sehr gut. Die 151 hat mittlerweile Mabuchi Motor mit Schwungmassen da funktioniert die Regelung bei Lenz erst ab Version 8 (CV128=8) so richtig - die mir bekannten Vorversionen 3 und 5 kämpfen mit den Schwungmassen, speziell beim Bremsen überregeln sie (Stufenartiges Absenken der Drehzahl und Schwingen).
Die 45, 52 und 151 haben Schnittstelle und man kann einen Decoder selbst einbauen. Bei "BR10" bin ich nicht sicher ob Du die E10 (mit Bügelfalte, Kat# 12754) oder die 110 (Kasten E10, Kat# 12760) meinst. Die Bügelfalten-E10 hat auch Steckschnittstelle, hingegen hat die E10 Lötschnittstelle (was bedeutet dass es da unter dem Dach eng zu geht, u.U. passt dann der Lenz nicht rein).

Grüße, Peter W.

Hallo,

Peter W. hat schon alles Wichtige gesagt. Lenz-Decoder und Minitrix-Loks passen bis auf wenige Außnahmen nicht zusammen. Bei der BR 232 kommt mit dem Lenz 0521 erst richtig lautes Dieselfeeling auf. Ansonsten kann ich Dir aus eigener Erfahrung von solchen Kombinationen nur abraten. Tran DCX 73 oder 74, Zimo oder Kühn N 025 sind da die erste Wahl.
Zu beachten ist, dass manche MTX Lok den Decoder verkehrt herum eingebaut haben möchte.

Gruß

Carsten D.

Hmm...
ich hab einige MTX mit Glockenanker und Lenz Dekoder und habe keinerlei Probleme damit.... wo ist das Problem, wenn man die Wiederholrate entsprechend hoch einstellt?


Grüße
Michael

Hallo,

AFAIK ist es so: Die Motorenhersteller schreiben eine minimale Pulsfrequenz von 5 kHz vor. Wenn das nicht eingehalten wird, ergibt sich eine gewisse Verkürzung der Lebensdauer. Vermutlich lehnen die Hersteller dann etwaige Garantiereklamationen ab. Für genaue Aussagen, was denn wirklich passiert, wären Langzeitstudien nötig. Ich vermute diese gibt es aber nicht, denn so schnell sieht man da ja auch nichts. Ich denke es ist mehr eine Frage ob und wann man an die Leistungsgrenze der Ankerwicklung und der Bürsten kommt. Dies hängt vor allem von der Belastung ab.

Im Modellbahnbereich sind die Glockenankermotore i.d.R. in Antriebskonzepten mit Schwungmassen verbaut. Das gefürchtete Ankerflattern durch geringe Pulsfrequenz (wodurch angeblich der Glockenanker zerstört werden könnte) kann IMHO bei den Antrieben mit Schwungmasse nicht oder nur in sehr geringem Umfang auftreten, da ja dann mit dem Anker ein "Gegengewicht" in Form der Schwungscheibe(n) gekuppelt ist. Da gilt IMHO auch für die Sauggeräte (z.B. Lux) da dort die Turbine sehr viel kinetische Energie speichert und damit eine hohe Trägheit hat.

Beim Lenz Decoder kann man die Wiederholrate nicht so hoch einstellen wie von den Motorherstellern gefordert. Es ist aber sicher besser man stellt den höchstmöglichen Wert (ca. 250 Hz). ein als mit den standardmäßigen 80...100 Hz zu fahren.

Ich würde es aber trotzdem nicht tun wenn es ohne Mehrkosten vermeidbar ist. Hier in .at kostet mittlerweile ein Lenz LE0521 (gesehen um € 36,80 bis 42,34) schon mehr als ein Zimo MX62 (gesehen um € 35,- bis 39,-), somit führt sich jede technische Diskussion bereits über den Preis ad absurdum.

Grüße, Peter W.

hallo,

vielen, vielen dank für eure schnellen und sehr informativen
antworten.
ich werde in zukunft zimo oder kühn decoder verwenden.

kann ich meine lenz digital komponenten behalten ?
(zentrale, verstärker, rückmelder, schaltempfänger)
es wäre echt schade wenn ich komplett auf ein anderes
system wechseln müsste. habe doch schon einiges
in dieses investiert und bin eigentlich ganz zufrienden
mit den lenz komponenten.(software version 3.5)

als erstes möchte ich mir die E10 (mit Bügelfalte, Kat# 12754)
von minitrix zulegen.
welchen decoder soll ich kaufen ?
ist der einbau auch durch einen relativen neuling
machbar?

peter w

danke für den link. werde meine arnold loks dort umbauen lassen
und auch gleich einen anderen decoder einbauen. (welchen

schon wieder so viele fragen

viele grüsse aus nürnberg

detlef

gelöscht

Huch was war da?

Detlef,

ja klar kannst Du die Lenz Komponenten weiter betreiben. Deine Sorge ist völlig unbegründet. Kühn und Zimo verstehen genau das gleiche DCC Format (14 oder 28 oder 128 Fahrstufen).

Ich habe hier ein Lenz Compact, mit eine Roco Lokmaus2 dran und habe bisher erfolgreich Decoder von Arnold, Fleischmann, Kühn, Lenz, Tran und Zimo getestet.

Was die E10-Bügelfalte betrifft sollte der Einbau einfach sein. Die habe ich zar nicht selbst, aber schon mal selbst geöffnet - das war vor 2002 auf der Messe am Minitrix Stand als hinter dem Stand ein Mitarbeiter angeheuert war, kontinuierlich Loks mit Selectrix Decodern auszurüsten die dann nach vorne auf die Messeanlage gereicht wurden. Grade hatte er eine E10 aus der Packung genommen, aber bekam sie nicht auf ... Darf ich? Bitte... Schnapp!
Es ist definitiv eine Steckschnittstelle drin.
Wie viel Platz rund rum ist, weiss ich nicht, somit kann ich nicht beantworten ob ein Kühn N025P und/oder ein Zimo MX62 passt. Der SX Decoder ging natürlich rein. Vielleicht kann das jemand anderer hier beantworten.

Was die Arnold Loks betrifft kann ich es nicht sagen wieviel Platz nach dem Umbau noch für den Decoder ist - aber Platz ist in der kleinsten Hütte und der Tran DCX74 geht immer. Dahingehend würde ich mich mit sb besprechen ob Du die Decoder beistellen sollst oder ob sie das selber besorgen können. Die haben vor Ewigkeiten schon pioniermässig Decodereinbauten in N-Loks (damals Arnold/Lenz) gemacht (Quelle: Werner Kraus, Modellbahn Digital Praxis, Alba, 1991). Ob sie es heute noch tun ist nicht auf deren Homepage zu erfahren, aber warum sollten sie nicht - ob sie Motoranschlussdrähte oder Decoderkabel löten ist das gleiche, und fräsen können sie so und so.
Aus der Sicht der Konsumenten wäre besser wenn sb alles auf einmal macht, dann hat man auf das Endprodukt Digital+Antrieb Garantie.

Grüße, Peter W.