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THEMA: Stuttgart 21 - Bahnhof wird abgerissen Teil 5

THEMA: Stuttgart 21 - Bahnhof wird abgerissen Teil 5
Startbeitrag
Baristan - 01.10.10 14:17
Da schon wieder die 100 voll sind, hier der 5. Teil.

Zitat


Moin Baristan
in den von Dir zitierten Ländern wärst Du heute entweder tot,
....
....
Ich möchte damit sagen, diesen Jungs und Mädels die Schuld in die Schuhe zu schieben,
ist grob falsch. Bei den Politikern gebe ich Dir allerdings recht, denn irgendeiner in der
Befehlsschlange ganz oben, hat die einzusetzenden Mittel frei zugeben.
Dem oder Der sind Hammelbeine lang zuziehen.

Gruss
willi



Hallo Willi,

ich möchte betonen, dass sich mein zugespitzter und sarkastisch formulierter Dialog auf die Ausführungen von Herrn Wendt im seinem Radio Interview bezogen. Hier war also mit "der Polizei" auch deren Führungsebene und die bei Herrn Wendt durchscheinenden bedenklichen Sichten zum Einsatz der Truppe gemeint und nicht der einzele Beamte der dann den Kopf hinhält.

Hallo zusammen,

der Vollständigkeit und Einfachheit halber hier noch der Link zum Vorgänger:

http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=491154

LG Claus
Tja, Herr Wendt vermag durch eine klare Weltsicht zu begeistern:

"Gewerkschaftschef Rainer Wendt sagte am Freitag dem Nachrichtensender n-tv, an diesem Einsatz sei "nichts, aber auch gar nichts auszusetzen". "Angemessen und vernünftig, aber eben auch energisch hat die Polizei hier ihren Auftrag erfüllt", betonte Wendt."

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,720663,00.html

Das ist für mich das größte Problem: Fehler werden nicht zugegeben. Hat man ja auch nicht gemacht. Schuld sind die Anderen. Ende. Aus.

Würde man Fehler zugeben könnte man sicher einiges an Schärfe aus dem Konflikt nehmen. Wenn man denn wollte...

Viele Grüße

Dirk

Hallo,

Gewalt gegen Stuttgart 21-Gegner:
Mappus' Schuss ins eigene Knie

http://www.stern.de/politik/deutschland/gewalt-...ne-knie-1609470.html

Oben bleiben,

Olaf
Hallo,

http://www.ftd.de/politik/deutschland/:harter-p...eriffs/50177208.html

Ein Zitat hieraus:
Zitat

Die Strategie der Union könnte jedoch nach hinten losgehen. Der Protest gegen Stuttgart 21 kommt nicht vom linken Rand, sondern aus der Mitte der Gesellschaft. Anwälte, Ärzte, Schauspieler, Lehrer demonstrieren seit Wochen gegen das Milliardenprojekt. Mit Machtdemonstrationen dürften sie nicht zu gewinnen sein.



Genau das ist der Punkt. Es sind keine Randgruppen, die dort demonstrieren!

Oben bleiben,

Olaf
Zitat

Der Protest gegen Stuttgart 21 kommt nicht vom linken Rand, sondern aus der Mitte der Gesellschaft. Anwälte, Ärzte, Schauspieler, Lehrer



Aber gerade von solchen Personengruppen sollte man eigentlich eine Allgemeinbildung erwarten, daß die wissen wie so ein Großprojekt abläuft, da gibt es Anhörungen, Genehmigungsverfahren und was nicht sonst noch. Erst dann auf die Straße gehen, wenn die Bagger schon da sind, ist für mich an Naivität nicht zu überbieten.

Von Bekanntwerden der Pläne bis heute sind viele Jahre ins Land gegangen, wo die Gegner auf sich hätten aufmerksam machen können/sollen und da nützt es auch nicht, wenn die Beführworter bei der letzten Kommunalwahl abgewatscht wurden, auch hier hätten die Entscheidungen ander Wahlurne vorher getroffen werden müssen.

Gruß Lothar
Hallo Lothar,

ich glaube, Du machst es Dir da zu einfach. Das ist eine Klientel die niemals auf die Idee gekommen wäre Grün zu wählen (die SPD war ja ebenfalls für S21), aber trotzdem darauf vertraut hat, dass die Regierung Ihren Widerspruch ernst nimmt.

Mappus hat es sich aber leicht gemacht: Er war immer für S21, wer für ihn stimmt musste folglich auch dafür sein.

Es ist ja nicht so, dass es im Vorfeld keine Proteste gegeben hätte.

Viele Grüße

Dirk
@ Dirk

Dann machen es sich die Leute aber auch leicht, wenn sie sagen "wir wählen Euch und nun macht mal" Irgendwo lebt Politik doch auch davon, daß man als Bürger auf die Politiker zugeht und ihnen seine Probleme vorträgt.

Gruß Lothar
Lothar,

genau darüber reden wir ja: Bedenken haben selbst die CDU-Wähler vorgetragen. Mappus hat dann trotzdem einfach gemacht. Schliesslich war er ja immer dafür.

Viele Grüße

Dirk
@4 Hallo Olaf,

das Zitat:

Zitat

Die Strategie der Union könnte jedoch nach hinten losgehen. Der Protest gegen Stuttgart 21 kommt nicht vom linken Rand, sondern aus der Mitte der Gesellschaft. Anwälte, Ärzte, Schauspieler, Lehrer demonstrieren seit Wochen gegen das Milliardenprojekt. Mit Machtdemonstrationen dürften sie nicht zu gewinnen sein



hätte ich im Original lieber so gelesen: ...kommt nicht nur vom linken Rand, sondern auch aus der Mitte....

Machen wir uns doch nichts vor. Der Presse und den Berichterstattern geht es doch gar nicht um Stuttgart21, die fahren nur auf einem populistischen Trittbrett mit. Die eigentliche Sache, und das macht die Geschichte für mich skandalös, verschwindet hinter einem anderen Politikum, dem unbedingten Willen der Machtübernahme. Ändern werden sich leider nur die Farben der Grafik der Sitzverteilung im Landtag.

Die Masse der auch meiner Meinung nach berechtigten Demonstranten verhält sich ruhig, es sind wieder mal einige paar wenige, die zur Eskalation beitragen. Wenn ein Gegenstand auf mich zufliegt weiss ich auch erst hinterher, ob es ein Stein oder eine Kastanie war. Und das bestimmte Eltern ihre Kinder instrumentalisieren zu müssen scheinen, ist auch nicht gerade neu.

Ich versuche, die Gewalt und Eskalation nicht schön zu reden, aber es gehören immer mindestens 2 dazu. Wenn  es mehr wie 2 sind wird es unmöglich zu differenzieren.

Der Zorn ist für mich verständlich, aber statt weiter anzuheizen sollte man versuchen, zu de-eskalieren. Das ist jetzt allerdings nicht an dich persönlich gerichtet, auch wenn ich deinen Namen darübergeschrieben habe.

@Lothar_

Dass es im Vorfeld keine Proteste gab ist schlichtweg unwahr. Schaut man sich die Historie des Projektes am haben sich die Ereignisse in den letzten 2 Jahren überschlagen und die Erkenntnisse und Bekanntmachungen der letzten Jahre haben das ganze Projekt eigentlich auf den Kopf gestellt. Jedes Pups-Projekt hat ein Budget, welches bei Änderungen neu genehmigt werden muss, ist die Bezahlung nicht sichergestellt wird es eingefroren, bis die Kostenübernahme geklärt ist. Dass so etwas hier nicht geschieht und man auf eine Schadensbegrenzung einschränkt stellt all das in Frage, was ich in mittlerweile 20 Jahren Projektmanagement an Erfahrung gesammelt habe.

Das bringt mich in einen Zwiespalt.

LG Claus

Edit: Schreibfehler, war wohl doch etwas lang
Zitat

Dann machen es sich die Leute aber auch leicht, wenn sie sagen "wir wählen Euch und nun macht mal" Irgendwo lebt Politik doch auch davon, daß man als Bürger auf die Politiker zugeht und ihnen seine Probleme vorträgt.



Und was sagen dann die Politiker ? Das ist eine Einzelmeinung und nicht mehrheitsfähig oder nicht finanzierbar oder sinnvoll aber politisch nicht gewollt oder ... oder...oder.... Auf die Politiker zugehen bringt leider nichts! Da muß man schon massiv über eine Bürgerinitiative kommen - aber selbst das ist schwer.

Gruß Stefan
Moin,
Nachrichtenüberblick 30.09.2010
http://www.youtube.com/watch?v=Yj7HByhSqJU
Man beachte die Situation bei 4 Minuten und 46 Sekunden!

Gruß

GüNNi
wieso hält sich eigtl. der bahnchef so bedeckt, oder ist mir da was entgangen?

ich denke er hätte die mittel/macht das projekt neu überdenken zu lassen und alle mit einem blauen auge davonkommen zu lassen.

gruss kegs


www.nbahnfreundekarlsruhe.de
Hallo,
im März 2011 sind bei uns Wahlen......Mappus der Minister mit einer der kürzesten Amtszeiten wird dann in etwa sagen:Die Bürger waren nicht in der Lage die Situation richtig einzuschätzen und haben uns für unsere richtige Entscheidung bestraft.Nun beginnt der Untergang des Abendlandes ,weil wir nicht mehr die richtigen Entscheidngen für unser Land treffen können.Ich habe immer recht so wahr ich schweinchen Dick...(Tut mir leid aber so sieht er nun mal wirklich fast aus ) äh Mappus heiße.
Nach der Wahl könnt ihr ja mal meinen Beitrag aus der Satireecke nochmal lesen und mit der wirklichen Wahlanalyse von "unseren" Ministerpräsidenten a.D. einmal vergleichen und ich Wette Inhaltlich sagt er fast das selbe!!!

Gruß
Thomas
der sich selten so auf eine Wahl gefreud hat!!!
Hallo,

hier noch 2 Links zum Thema (die Videos dauern allerdings etwa 50 Minuten)

Vortrag "Bundesweite Folgen von Stuttgart 21"
http://www.youtube.com/watch?v=i3m7d2xBP6E
Folien zum Vortrag http://kopfbahnhof-21.de/fileadmin/bilder/stel..._holzhey_vortrag.pdf

Vortrag "Kosten Stuttgart 21"
http://www.youtube.com/watch?v=lM-oMS1162o
Folien zum Vortrag http://www.kopfbahnhof-21.de/uploads/media/VR-S21-Charts-15-12-2009.pdf

LG Frank
Zitat

wieso hält sich eigtl. der bahnchef so bedeckt, oder ist mir da was entgangen?
  



Hallo Kegs,

der hat heute in einem Interview gesagt, er stehe unter Vertrag und deshalb wird das Projekt gewaltfrei (dies betonte er noch mal ausdrücklich) durchgeführt.

Hier stellt sich mir die Frage, ob er denn aufgrund seines Vertrages verpflichtet ist, die Sache durchzuziehen (verpflichtet gegenüber wem eigentlich ?) und er quasi einen Auftrag erhalten hat.

LG Stefan
hallo stefan

ich denke aus jedem vertrag kann man aussteigen wenn man nur will.

übrigens kann man der cdu-bawü sagen was man von ihr hält unter

http://www.cdu-bw.de/kontaktieren.html

aber achtung wahrscheinlich kommt man bei denen dann auf die chaotenliste und der bnd schaut mal vorbei

gruss kegs

www.nbahnfreundekarlsruhe.de
Meldungen die es in deutschen Medien so nicht gibt:

"Deutsche Polizei geht hart gegen Oppositionelle vor
---------------------------------------------------
Bei der Kundgebung wurden neben Regierungskritikern auch mehrere Mitglieder einer Bürgerinitiative verletzt, die sich für den Schutz des Waldes in Stuttgart einsetzen."

Gruß, Sven
Hier das Schreiben des Eisenbahnbundesamtes mit der (vorläufigen) Untersagung der Baumfällarbeiten im Park...

Was habe ich eine Wut im Bauch... wer aus Stuttgart hat Platz für mein kleines Wohnmobil und ein bisserl Strom... Ich komme dann morgenfrüh mal rein und bleibe bis Sonntag.

Gruß, Sven

http://web14.twitpic.com/img/170819082-32213f85....4ca62fb0-scaled.jpg
Moin Sven,
0 Bytes kann man von den Politnullen auch nur erwarten.

Gruß

GüNNi
Günni,

war aber vorhin noch zu sehen, habe es gelesen.

Gruß Jürgen
Hab´s ebenfalls gelesen.
Grüße,
Uwe
hmm,

hier ist's noch
Seite 1: http://twitpic.com/2tp8ui
Seite 2: http://twitpic.com/2tpb3u

wenn es nicht gefaked ist (fehlende Unterschrift ?!) wird es sehr peinlich...

LG Frank
Moin,
ich stehe dem Schreiben sehr skeptisch gegenüber.

Gruß

GüNNi
@23

Hallo Frank,

wenn interessiert denn das? Es wurde ja bereits gegen Umweltschutz (Lkw ohne Feinstaubplaketen fuhren die Baustelle am Nordflügel an) oder Denkmalschutz (der gesamte Bonatzbau steht unter Denkmalschutz) verstoßen. Da kommt es doch auf einen Verstoß gegen den Naturschutz nicht mehr an.
Es ist doch sowas von zum Ko....

Oben bleiben,

Olaf
Auf Flügel.TV steht gerade das bis zu 100000 Demonstranten vor Ort wären.
Und das sind alles keine Chaoten.

Gruß Jürgen
http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=...4/10vm5f8/index.html
Die staatliche Seite spricht von der Hälfte, aber selbst das entspricht einer Verdoppelung
der bisherigen Demonstrantenschaft.

Oben bleiben!
Uwe
Doch Jürgen, das sind alles Altsozialisten und instrumentalisierte Kinder und Rentner.

Oben bleiben,

Olaf
Uwe,

bisher konnte man die offiziellen Zahlen der Polizei immer verdoppeln um in etwa die wahre Zahl der Demonstranten zu erhalten.
Schau mal ab min. 2:57
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video782220.html

Oben bleiben,

Olaf

Edit: Und selbst 50.000 Menschen entspricht immerhin einer Kleinstadt !!!
Hallo,

hier noch ein Kommentar eines Parkschützers zu der Großdemo von Freitagabend:

Zitat

Leute ich muss mal ein paar Eindrücke von heute Abend loswerden. Ersten, was waren das geil viele Leute!! Unglaublich. Ich war ne Weile auf ner Fußgängerbrücke über die Theodor-Heuss-Strasse gestanden und das hörte und hörte nicht auf mit Menschen! Bin gespannt, wieviele das nun waren.

Am Bauzaun stand ja wieder SEK rum. Da hör ich, wie einer der SEK-ler zu seinem Kollegen sagt, schau mal, das sind ganz schön viele, so um die 30 Tausend (vom Bauzaun aus sieht man ja nicht so gut auf die Theo-Heuss-Strasse). Da guck ich ihn an und sag, nö das sind gut über 100 Tausend. Da fiel ihm schon ein bißchen die Kinnlade runter und er meinte, echt so viele!?

Vor dem Landtag haben wir dann die spontane Menschenkette gemacht, war ne coole Sache. Die Plakate und selbst gebastelten Schilder waren wieder toll. Jetzt laufen ja auch ein paar DeMONSTERanten mit und vor allem haben wir jetzt endlich selbsternannte Berufsdemonstranten dabei, da muss der Herr Mappus nicht mehr lügen. ^^

Ganz besonders toll fand ich aber, dass sich meine Stuttgarter nicht haben einschüchtern lassen: wieder waren ältere und z.T. gehbehinderte Demostranten mit dabei und vor allem Jugendliche und (natürlich völlig verantwortungslose) Eltern mit Kinder. Ja, wir zeigen unseren Kindern, dass uns der Staat nicht bange macht. War kurzzeitig bei den Jungs und Mädels von der Jugendoffensive gegen Stuttgart 21 und wow! was für eine Energie! :D

Ich bin super stolz auf alle, die heute dabei waren und den Spacken im Rathaus und im Landtag die Stirn geboten haben.

Oben bleiben, Köpfchen zeigen, friedlich bleiben!

Danke auch an das Ensemble des Staatstheaters fürs Flagge zeigen!



Gute Nacht und oben bleiben,

Olaf
O tempora o mores!


Hallo,

noch werden die Durchhalteparolen scheinbar unbeirrt vorgetragen, aber so ganz sicher ist man sich nicht mehr in der Belle Etage. Mal sehen, was das Wochenende bringt.

Ich sage ebenfalls gute Nacht grab mich gleich ein, nämlicher unter der kuscheligen Decke. Aber die Hände dürfen »oben bleiben«

Schöne Grüße, Carsten
Guten Morgen,

hier geht es ausnahmsweise mal um Fakten:
http://www.youtube.com/watch?v=qAkkjWgbDvQ

Besonders interessant für Befürworter! Hier wird man wenigstens ein bischen aufgeklärt.

Oben bleiben,

Olaf
Guten morgen,

ich wohne nicht in der Nähe von Stuttgart, kann die Leute dort aber gut verstehen denke ich. Wieviele Leute sollen den noch dagegen protestieren?
Glauben die Politiker tatsächlich dass das alles nur Chaoten aus der "unteren Schicht" sind die nur "Krawall" machen wollen? Dieser Protest geht meiner Meinung nach durch sämtliche Alters- und Sozialschichten, langsam wird es Zeit für die Politiker sich darum einen Kopf zu machen.

Nach dem Buch von Sarrazin mit "Deutschland schafft sich ab", wäre es an der Zeit für ein Buch mit dem Titel "Der Rechtsstaat schafft sich ab" wenn das so weiter geht...

MfG
Grube ist nach wie vor für den Neubau - und der kann nur von der Bundespolitik, sprich Ramsauer, zurückgepfiffen werden:

http://www.morgenpost.de/politik/article1412605...nt=yes&print=yes

Gruß
Peter
Hallo,

ich habe große Furcht , daß hier ähnliches gesäht wird wie bei den 68er Demonstrationen, deren Auswirkungen nun gerade wieder einmal in Stammheim verhandelt werden. Was muß bei den Jugendlichen an Gefühl bleiben, denen daß widerfahren ist, was in dem Link den Olaf in @29 aufgenommen hat zu hören ist. Deren Zukunft ist es, um die es geht.

Christian
@35:

<Deren Zukunft ist es, um die es geht.>

Ganz richtig. Dumm nur, dass für die CDU Zukunft das ist, was gestern war.

Gruß
Peter
Hallo Zusammen,

der Bericht, auf den Olaf in #32 verlinkt ist wirklich sehenswert, da endlich mal ohne dummen Wahlkampf. Für Befürworter könnte es schwer werden, ich empfehle aber, den etwas zynischen Ton der Sprecherin zu ignorieren. Ob die Gegner vielleicht mal stimmlich neutrale oder sachliche Sprecher finden könnten?

Interessant waren für mich die Präsentationen und spontan kam mir der Gedanke, die Gleisverläufe mal in Spur N nachzubauen und eventuell, mit dem(den) entsprechenden Partner(n) noch zur Modellbau Süd......

Beim näheren Hinschauen aber, nein, so etwas würde ich als Betriebs- oder Spielbahner niemals bauen, vor lauter Kreuzungen kommt da irgendwie kein Verkehr zusammen.

Aber trotzdem: anschauen und oben bleiben.

LG Claus
Stuttgart 21 ist wohl nur das Vorspiel dessen was noch zu erwarten ist, wenn weiter das Kapital das Volk weiter ausnimmt. Die Verlängerung von AKW-Laufzeiten, die unendlichen Geldmengen die Banken geschenkt werden, der Ausstieg aus der solidarischen Krankenversicherung nebst Teilung in eine 3 Klassen Medizin, weitere Senkung der Lebensqualität durch immer mehr Verkehr und Umweltzerstörung bei weiter fallenden Nettolöhnen...

Eigentlich stehen für alle drängenden Probleme bereits technische wie auch organisatorische Lösungen zur Verfügung deren Umsetzung mit einem Bruchteils des Geldes kurzfristig bewerkstelligt werden könnten, die die Aufrechterhaltung der fortlaufenden Katastrophe in jeder Sekunde verschlingt. Warum aber gibt es keinerlei Vernunft mehr, respektive warum läßt sich eine gesamte Bevölkerung von ein paar wenigen selbsternannten Politikeliten weiter ausnehmen. Jeder Tag der verloren geht den Hebel herumzureißen macht Lösungen schwieriger, teurer und summiert weitere Probleme deren Beseitigung unsere Enkel zu tragen haben. Aber es findet sich nicht eine einzige Partei, die auch nur näherungsweise naheliegende Lösungskonzepte nennt, geschweige denn an einer Umsetzung interessiert wäre.

Ich bin gespannt wie lange der soziale Friede noch erhalten bleibt. Der Deutsche neigte bisher zu einer späten, dann aber immer um so radiakleren Reaktion... Ich hoffe, daß es diesmal früher aber nicht ganz so heftig kracht.

@38:

was mich bei all dieser Misere am meisten wundert: schon vor der letzten Bundestagswahl konnte jedem klar sein, dass CDU/FDP im Fall des Wahlsiegs den neoliberalen Ausverkauf beschleunigt fortsetzen würde. Trotzdem wurden sie gewählt! Nur - von wem? Ich kenne niemanden, der sich heute noch dazu bekennt!

Gruß
Peter
@39

Wenn sie keiner gewählt hat, dann müssten sie ja bei der nächsten Wahl erst recht weg sein, hoffe ich mal. Frage nur, wer kommt dann, wer kann es besser und vor allen, wer macht es dann auch besser und hält seine Wahlversprechen ? Kennt ihr da eine Partei ? Solange dieses System von Berufspolitikern, die doch nur von der Wirtschaft gelenkt werden, sich nicht ändert, wird das nichts.

Gruß Jürgen, und auch von mir, oben bleiben.
Hallo!

Die Diskussion ist durch die aktuellen Ereignisse aufgeheizt.
Darum gleich mal vorweg:

Ich habe KEINERLEI VERSTÄNDNIS  für das Vorgehen der Polizei.
Den Vorrednern kann ich diesem Sinne nur beipflichten und brauche nichts mehr hinzuzufügen.

Die mindeste Konsequenz wäre der RÜCKTRITT  von Polizeichef und Innenminister.

Letztlich bringt es aber  nichts.
ES MUSS IN DER SACHE DISKUTIERT WERDEN STATT ZU PRÜGELN.

Ich mache daher den Versuch es auf die sachliche Ebene zurück zu bringen.

Das Projekt läuft seit 15 Jahren. Es wurden 11.000 Einwände vorgebracht und gerichtlich, d.h. heisst vom Rechtsstaat abgewiesen.
Seit 15 Jahren haben im Stuttgarter Stadtrat und auch im Landtag von Baden-Württemberg die Parteien, die Stuttgart21 befürworten eine große Mehrheit.
Das heisst, die Mehrheit der Wähler muss sich darüber im Klaren gewesen sein, dass mit Ihrer Stimme auch FÜR Stuttgart 21 gestimmt wurde.
Es hätte jedem freigestanden, die Entscheidung für so wichtig zu halten, dass er deshalb eine andere Partei wählt.

Die Wähler hat das aber NICHT gemacht, sondern wieder für 4 bzw. 5 Jahre den befürwortenden Parteien ein Mandat  gegeben das zu tun.

Wenn diese Wähler dann diese Politiker deswegen zu kritisieren, dass sie (manche mögen sagen ausnahmsweise) genau das tun was sie vor der Wahl versprochen haben ist das in meinen Augen PERFIDE.

Wer diese Politiker gewählt hat ist SELBER SCHULD!

Ich finde es daher nicht angebracht von "Der Rechtsstaat schafft sich ab" zu sprechen.

Doch sei es wie es sei.
Ich stelle hier die Frage:

WAS WÄRE WENN HEUTE DAS PROJEKT GESTRICHEN WÜRDE?

In der SZ war heute dazu ein Artikel.
Die Kernaussagen
Im Falle eine Projektabbruchs:

- Müsste die Bahn für die im Jahre 2001 für 459 Mio. EUR Grunstückserlös, inklusive Zinsen ca. 700 mio. EUR an die Grundstückskäufer zurückzahlen.

DAS Geld fehlt dann für Infrastrukturprojekte

- Eine Neuplanung würde ein komplett neues Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren erfordern, das 5 bis 10 Jahre dauern würde. (Übrigens genau wie bei Stuttgart 21 ein rechtsstaatliches Verfahren.)

In dieser Zeit würde sich die Verkehrssituation NICHT verbessern. Dazu muss man dann noch die Bauzeit für die dann fälligen Maßnahmen rechnen.

- Für die Anbindung des Stuttgarter Flughafens wäre eine KOMPLETT NEUE LINIENFÜHRUNG zu entwickeln. Durch DICHT BESIEDELTES GEBIET, mit allen Nachteilen für die Anwohner. Proteste und langjährige Gerichtsverfahren sind vorprogrammiert.

- Die Bahn schätzt die Gesamtkosten, Rückbau der bereits getroffenen Maßnahmen, Neuplanung, Kosten für die Sanierung des Kopfbahnhofes und des Gleisvorfeldes auf
3,0 Milliarden Euro.

- Die 20 Hektar für Parkanlagen und weitere 10 Hektar öffentliche Grünflächen auf dem für Stuttgart 21 freiwerdenden Areal würden NICHT realisiert.

( 30 Hektar Grünflächen versa 200 zu fällende Bäume )

FAZIT:
Für 3,7 Milliarden Euro würde erstmal 10 Jahre (Minimum) keinerlei Verbesserung der Verkehrssituation eintreten, da ohne rechtsstaaatliches Verfahren nicht gebaut werden kann.
Die Perspektive wäre ebenso trostlos:
Auf absehbare Zeit keine attraktive Schnellverkehrsanbindung für Stuttgart.
Dauernde Lärmbelästigung für die Anwohner der Flughafenanbindung.


WER WILL DAFÜR DIE VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN?

Epilog
Gestern meldete die SZ:
Die Lufthansa setzt auf Grund der starken Nachfrage im innerdeutschen Luftverkehr jetzt JUMBO-JETs ein. Die sind eigentlich für den interkontinentalen Verkehr gedacht, aber Lufthansa weiss sich nicht mehr anders zu helfen......


Grüße
Peter



Hallo Peter...

Die Lufthansa setzt die Maschinen "halbvoll" (oder halbleer ) deshalb innerhalb Deutschlands ein, weil die Maschinen durch den Einsatz der großen Airbus "frei" geworden sind. Allerdings sollen die Maschinen weiterhin als Ersatz verfügbar bleiben, falls einer der Airbusse ausfällt!

Und da es billiger ist die Maschinen für kleinere Maschinen fliegen zu lassen, als sie ständig Einsatzbereit am Boden warten zu lassen werden sie nun einmal im innerdeutschen Flugverkehr eingesetzt. Innerdeutsch deshalb da sie dann schnell verfügbar sind und die innerdeutschen Flüge schnell durch kleiner Maschinen ersetzt werden können!

Das hat NICHTS, aber auch GAR NICHTS mit dem Bahnverkehr zu tun. Und abgesehen davon soll in Stuttgart ja noch der Flughafenverkehr gestützt und erweitert werden mit S21!!! Ist also eigentlich ein argumentatives Eigentor

Gruß, Sven
Schöner Artikel in der Süddeutschen:

http://www.sueddeutsche.de/politik/2.220/protes...demokratie-1.1007427

Gruß
Peter
@41

Hallo Peter,

damit ich mich nicht wiederholen muß, verweise ich gerne nochmals auf die Links unter:
http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=491154#4
die ich gepostet habe. Bitte schau Dir das (wenigstens die ersten vier Videos) einmal ganz in Ruhe an.

Oben bleiben,

Olaf
Und hier noch ein Videodokument zu den Abläufen am Donnerstag:

Zitat

glanzleistungen der polizei bei der schülerdemo gegen s21 am 30.09.2010


http://www.youtube.com/watch?v=W1UYd5LDQXA

Oben bleiben,

Olaf
Hallo!
@42:
Die Aussage innerdeutscher Flugverkehr hätte nichts mit Schienenschnellverkehr zu tun ist schlichtweg falsch.
Es ist eine Binsenweisheit, dass diese in Konkurrenz stehen.
Deswegen werden ja Schnellstrecken gebaut.
Und wenn´s da keine attraktiven Angebote gibt, wird eben geflogen.

Ich verweise auf das Beispiel Frankreich, wo der TGV den innerfranzösischen Flugverkehr gegen Null gebracht hat. Das sollten wir auch anstreben.

Im Gegensatz dazu braucht es natürlich den Flugverkehr auf längeren Strecken.
Und dafür natürlich eine Flughafenanbindung der Bahn.

Wer glaubt, dass eine schlechte oder fehlende Bahnanbindung der Flughäfen den Flugverkehr auf Langstrecken verringert, liegt falsch.
Dann wird halt stattdessen mit dem Auto zum Flugplatz gefahren. Mit allen bekannten Folgen.

Grüße
Peter


@46

Hallo Peter,

grundsätzlich stimme ich Dir zu. Allerdings ist Frankreich etwas anders "gestrickt" da Frankreich quasi sehr zentralistisch ist und die Verkehrströme sternförmig auf Paris zulaufen. In Deutschland gibt es wesentlich mehr Oberzentren die eben auch verkehrlich wie ein Netz verbunden sind.

Der Flughafenzubringerdienst der Bahn macht aber eben auch nur einen sehr geringen Prozentsatz der erbrachten Verkehrsleistung im Personenverkehr aus. Und man darf sich zurecht fragen, ob bei vorhandenen Alternativlösungen (Stichwort: Anbindung über Gäubahn; siehe auch meine Links wie unter @44 weiter oben gepostet) die den gleichen Nutzen bei deutlich geringeren Kosten erbringen, so etwas wie S21 wirtschaftlich noch zu vertreten ist.

Oben bleiben,

Olaf
Hallo!

Ja,klar. Die Alternativlösungen der Flughafenanbindung kann ich hier auch nicht beurteilen.
Auch nicht in wie weit hier der ganze Aufgalopp mit der Planfeststellerei hier notwendig ist.
Ich fürchte eher ja. Den selbst eine einfache Begradigung von Strecken bedingt ein Raumordnungsverfahren.
Tatsache ist aber, dass auch dieses Problem gelöst werden muss wenn man S21 abbricht.

Aber auch hier muss man vernetzt denken.
Wenn ich hier die Tischdecke zurechtzupfe und eine weniger attarktive Anbindung wähle, fällt mir eben auf der anderen Seite des Tisches das Geschirr in Form von zusätzlich notwendigen Strassen herunter....

Das was mir an der Diskussion nicht gefällt, ist, dass oft viel zu kleinteilig argumentiert wird. Die großen Zusammenhänge werden nicht berücksichtigt.

S21 oder nicht hat eben nicht nur regional sondern auch überregional Auswirkungen.

Grüße
Peter
Hallo Peter,

Zitat

S21 oder nicht hat eben nicht nur regional sondern auch überregional Auswirkungen.


Da ist was wahres dran. Es ist zu befürchten, daß hier ein Flaschenhals geschaffen wird, wo vorher keiner war.

Übrigens wird der unterirdische Bahnhof in Stuttgart von den Befürwortern immer wieder in Zusammenhang mit der Transeuropäischen Bahnachse 17 Paris-Bratislava in Verbindung gebracht und behauptet S21 muß sein um diese Forderungen zu erfüllen. Das ist (wie vieles andere) schlichtweg gelogen. S21 (der Tiefbahnhof) ist ein regionales Projekt mit dem einzigen Zweck 100ha Land für die Bebauung zu erhalten.

Oben bleiben,

Olaf
Moin moin zusammen,

Zitat

Wenn diese Wähler dann diese Politiker deswegen zu kritisieren, dass sie (manche mögen sagen ausnahmsweise) genau das tun was sie vor der Wahl versprochen haben ist das in meinen Augen PERFIDE.

Wer diese Politiker gewählt hat ist SELBER SCHULD!



Du machst es dir sehr, sehr einfach, dem Wähler - also den einzelnen Menschen - die Schuld zu geben. Schuld ist das politische System, und ich möchte auch gerne darlegen warum:

Vor 50 Jahren war die Welt noch einfach. Es gab in der Politik konservative Kräfte und Ideen, bürgerliche, sozialdemokratische, liberale, sozialistische. Die verteilten sich auf drei Parteien und ein paar unbedeutende Kleingruppierungen, die dann für irgendetwas standen, an dem sich die Wähler orientieren konnten. Darauf ist unser politisches System zugeschnitten, und das funktionierte auch ohne größere Reibereien.

Heute ist die ganze Gesellschaft schnellebiger, pluralistischer... und komplizierter geworden.
Informationen werden viel schneller verteilt (wie jetzt die Bilder aus dem Schlosspark, die man mit Aussagen vom "gerechtfertigten Einsatz" oder den "Aggressionen, die ausschließlich von den Demonstranten ausgingen" abgleichen kann). Ressourcen sind knapper geworden, was die Entscheidung ihrer Verteilung nicht vereinfacht und die Bürger sensibilisiert, wenn Milliarden irgendwo reingesteckt werden sollen. Die Menschen nicken nicht mehr alles ab sondern fragen nach dem Warum, Tabus werden gebrochen, Probleme und Schweinereien eher an die Öffentlichkeit gebracht, was ihre Vertuschung erschwert undundund.
Allgemeiner formuliert: Auch ein Umweltschützer kann Gründe haben, gegen Windkraftanlagen zu sein, ein Autogegner für ein neues Parkhaus, damit nicht 100e Parkplatzsuchende durch die Innenstadt juckeln, ein sozial eingestellter Mensch Hartz4 für Arbeitsunwillige kürzen wollen, "brave Bürger" plötzlich für oder gegen etwas auf die Straße gehen, es gibt nichts, was es nicht gibt.

Das ganze bedeutet zwangsläufig (!), dass eine einzelne Partei nicht mehr alles zur Zufriedenheit des Wählers abdecken kann. Dazu kommt das Taktieren und Lügen vor Wahlen. Und dann soll der Wähler aus vier bis fünf Parteien, die realistischerweise die Chance haben, in einen Bundes- oder Landtag gewählt zu werden und die voller vom Politikbetrieb rundgelutschter Politiker sitzen, auswählen und dann für jede Entscheidung dieses gewählten Gremiums verantwortlich sein? Dass ich nicht lache !
Es hat schon seinen Grund, dass immer weniger Menschen zu Wahlen gehen. Es bringt ja "nichts". Und dieses starre System schützt sich selbst mit einer 5%-Hürde, die dazu geführt hat, dass in 60 Jahren (!!!) dieses Staates erst eine neue Partei enstanden ist, die dauerhaft ihren Anteil am Politikbetrieb hat (die Linke zähle ich hier nicht, da sie sie nicht von Null entstanden ist).

Dass es überhaupt so ruhig ist in diesem Land, liegt daran, dass viele Menschen immer noch glauben, "die wissen schon was richtig ist" und viele andere bereits resigniert haben. In der ersten Gruppe machen sicher überproportional viele ihr Kreuzchen IMMER bei der gleichen Partei, in der letzten gehen die meisten wahrscheinlich gar nicht mehr wählen). Andere gehen wählen und wählen nach ihrer Aussage das kleinste Übel. Allein das zeigt schon, wie sehr dieses System abgewirtschaftet hat.

Um da rauszukommen, gibt es viele Möglichkeiten:
- Ehrlichkeit. Keine Lügen, keine Halbwahrheiten, kein Kuhhandel. Besonders einfach zu realisieren bei einem Einzelprojekt wie diesem - diese Möglichkeiten, die kosten ca. soundsoviel, was wollt ihr? - schwieriger dagegen bei kontinuierlich Dingen wie Steuer- oder Sozialpolitik, das gebe ich offen zu.
- Blick für die Realität. Probleme wahrnehmen, ansprechen und darauf eingehen, anstatt den Kopf in den Sand zu stecken.
- 5%-Klausel weg. Und wenn es nur dazu dient, dass sich eine Gruppierung bildet, die für oder gegen eine bestimmte Sache ist, einmal gewählt wird (weil der Rest der Parteien sich des Themas nicht gebührend annimmt) und bei der nächsten Wahl wieder weg ist. Und jetzt bitte nicht das Argument mit den Radikalen: Mit ein paar Wirrköpfen kommt eine Gesellschaft wie diese klar.
- Volksentscheide: Politiker wissen nicht mehr weiter? Warum fragen sie nicht das Volk? Ach ja, Politiker wissen ja immer, was gut oder schlecht ist und Volksentscheide sind in diesem Land mehr eine Art Vetorecht des Volkes. Schade eigentlich.

Die Landesregierung zeigt jetzt ihr wahres Gesicht. Wo sind die Ideen geblieben, die Gandhi oder Martin Luther King der Gesellschaft gegeben haben?

Mit nachdenklichem Gruß,
Till
Hallo!

Das mit dem Flaschenhals ist ein wichtiges Argument.
Das würde aber eher dafür sprechen mehr als 8 Gleise zu bauen.

Denkt man man topographisch, dann ist die Alternative zum Kopfbahnhof ein Durchgangsbahnhof.
Der wäre oberirdisch in Mitten von Stuttgart nicht machbar, also wurde eben deshalb unterirdisch geplant.
Eine andere Alternative wäre ein Durchgangsbahnhof etwas ausserhalb von Stuttgart gewesen.
Da wäre aber der Vorteil der Bahn, direkt ins Herz der Stadt zu fahren zunichte.

Dass das Argument mit den Flächen regional ist, ist unstrittig.
Unstrittig ist aber auch, dass Stuttgart dadurch eine einzigartige städtebauliche Chance bekommt.

Die Bahnachse hat selbstverständlich was damit zu tun, da der Durchgangsbahnhof eben in direktem Zusammenhang mit der Schnellstrecke steht. Ein attraktives europäisches Netz kann es nur geben wenn auf allen Teilstrecken möglichst viel Fahrzeit eingespart wird.
In diesem Fall fast eine halbe Stunde.

Ich finde es nicht fair, wenn hier immer wieder andere der Lüge bezichtigt werden.
Es gibt gute Argumente dafür und gute dagegen.

Grüße
Peter

Zitat

]Die Kernaussagen Im Falle eine Projektabbruchs:

- Müsste die Bahn für die im Jahre 2001 für 459 Mio. EUR Grunstückserlös, inklusive Zinsen ca. 700 mio. EUR an die Grundstückskäufer zurückzahlen.

DAS Geld fehlt dann für Infrastrukturprojekte




Hallo Peter,

wie bereits mehrfach geschreiben habe, kann man Gleisanlagen auch überbauen (siehe das erfolgreiche Projekt Überbauung Flughafenbahnhof Frankfurt). Das Argument "Verlust der Immobilieneinnahmen" ist in meinen Augen daher kein Argument....

LG Stefan

Zitat

....Übrigens wird der unterirdische Bahnhof in Stuttgart von den Befürwortern immer wieder in Zusammenhang mit der Transeuropäischen Bahnachse 17 Paris-Bratislava in Verbindung gebracht.....



Jeder halbwegs vernünftige Reisende wird die Strecke Paris-Bratislava mit dem Flugzeug bewältigen.....

LG Stefan

Hallo!

@50:
Da sehe ich Vieles ähnlich. Die Gesellschaft ist komplexer geworden. Leider aber auch die Probleme und die deshalb notwendigen Entscheidungen und Entscheidungsprozesse.

Das was ich bemängele ist, dass viele Leute sich jahrelang NICHT mit den anstehenden Themen beschäftigen und wenn´s dann zur Entscheidung kommt auf einmal laut schreiend dagegen sind. Hätten viele engagierte Bürger VORHER ihre Abgeordneten und Stadträte bearbeitet (ja, tatsächlich die Damen und Herren haben Sprechstunden, wo man hingehen kann!), dann wäre sicher die Entscheidung anders betrieben worden.

Dann werden Verkehrsexperten oder Stadtplaner als unfähig, korrupt oder sonstwas beschimpft.
Aber wer soll denn dann bitte Entscheidungen kompetent und gewissenhaft vorbereiten?

Mich ärgert auch der oft unverhohlene Egoismus. Wer für Windenergie ist ,darf in meinen Augen eben NICHT das Windrad vor der eigenen Tür oder die Hochspannungsleitung bekämpfen.
Alles was Vorteile hat, hat auch Nachteile. Das macht die Komplexität aus. Aber die Entscheidung für etwas oder gegen etwas, beinhaltet auch dass man diese Nachteile in Kauf zu nimmt.

Leider ist dieser Egoismus oftmals gepaart mit Ignoranz. Man sehe sich doch bitte an welche Marktanteile Sender wie arte, Phönix oder 3sat haben. Da wird hochwertige und umfassende Information geboten. Und welchen Marktanteil haben RTL, SAT1 und die übrige Verblödungsmaschinerie? Wieviel Leute hören den ganzen Tag Dudelfunk und wie viele Infosender? Es ist beschämend!

Und dann sollen kompetente Entscheidungen getroffen werden....

Demokratie und Teilhabe funktionieren nur mit INFORMIERTEN Bürgern.
Da die Welt immer komplexer wird ist mehr Information nötig. Aber nicht als Bringschuld der Politiker sondern als HOLSCHULD der Bürger.

Die Leute wollten von Herrn Blüm hören: Die Rente ist sicher.
Die Rentenversicherung hat größte Probleme.
Kohl war 16 Jahre an der Macht.

Die Leute wollten von LaFontaine und von Herrn Pöhl (damals Bundesbankpräsident) NICHT hören, dass die deutsche Einheit nicht aus der Portokasse bezahlbar ist und dass ein 2:1 Wechselkurs die Wirtschaft in der EX-DDR schlagartig in den Bankrott treibt.
Die Ost-betriebe gingen den Bach runter.
LaFontaine wurde NICHT gewählt.

So liebes Volk.
SELBER SCHULD.

Ob hier tatsächlich Volksentscheidungen die Qualtität der Entscheidungen besser machen ist doch sehr fraglich.

Aktuelle Beispiele.
Hamburg stimmt gegen längeres gemeinsames Lernen.
Jeder der Kinder hat, weiss, dass es keinen Sinn hat, 10-jährige in verschieden Schulysteme zu selektieren. Aber Teile der Hamburger Bürgerschaft haben entschieden dass sie das nicht wollen. Ein gut Teil dieser Entscheidung wollte wohl aber auch sagen: wir wollen nix mit Migranten und Unterschicht zu tun haben und möglichst bald unsere Kinder da weg.

München 2. S-Bahn-Tunnel.
Seit Jahren jammern alle über das Nadelöhr und fordern 10-Minuten Takt.
Es sind mittlerweile zig Gutachten gemacht worden, die alle zu dem selben Schluss kommen, nämlich dass der 2. Tunnel die beste Alternative ist.
Schon formiert sich der Widerstand.

Grüße
Peter
@54:

Sehr richtig. Und Kants kateorischer Imperativ gilt im übrigen auch nicht nur alle 4 Jahre, sondern täglich, stündlich, minütlich, sekündlich.

Gruß
Peter
Hallo!

@52:
Ich habe nicht mit dem Verlust der Immobilienunternehmer argumentiert, sonder dargestellt, dass die Bahn im Falle der Rückgabe einfach 700Mio. EUR zurückzahlen muss.
Oder verlangt hier ensthaft jemand, die Investoren um 700Mio. Kaufpreis inkl. Zins zu betrügen?

Überbauung:
Wir reden von 100 Ha Fläche das ist 1km x 1km! Und das überbauen.
Das wäre in der Tat ein weltweit einmaliges Monsterprojekt.
Keine wirkliche Alternative.

Grüße
Peter
Hallo!

@55
Ja, wenn, dann gleich     5,39124 · 10−44 s ( Planck-Zeit)
kürzester physikalisch möglicher Zeitintervall  
http://de.wikipedia.org/wiki/Planck-Einheiten

Der große Vorteil darin liegt, dass man sich Planungen über mehrere Jahre schlicht und ergreifend sparen kann, da sinnlos

Grüße
Peter
@41
Zitat

Wenn diese Wähler dann diese Politiker deswegen zu kritisieren, dass sie (manche mögen sagen ausnahmsweise) genau das tun was sie vor der Wahl versprochen haben ist das in meinen Augen PERFIDE.



Ich bin mir nicht sicher, ob den Wählern wirklich so klar war, wen sie da wählen, zumal die Alternative ja wohl nur die Grünen waren. Wer nun partout wegen zig anderer Positionen der Grünen mit denen nichts am Hut hatte, wählte möglicherweise das kleinere Übel oder eben überhaupt nicht. (Nichtwählerstimmen fallen bekanntlich nicht ins Gewicht. Eine Regierung wäre also auch legitimiert, wenn sie nur von 20% der Wahlberechtigten gewählt worden wäre).

Ich selbst hatte bisher den ehernen Grundsatz, mein Wahlrecht als Pflicht aufzufassen. Das hat mich bei den letzten Wahlen in erhebliche Konflikte gestürzt; denn es traf genau das zu, was Till in @50 sehr anschaulich beschreibt. Ich musste mich halt entscheiden, welche Partei oder welchen Abgeordneten ich wähle, obwohl meine Positionen mit keinem wirklich übereinstimmten.

Ich hatte vor einiger Zeit mal ein Telefonat mit einem hiesigen MdB, der mir wegen meiner Kritik seine Arbeitsweise verdeutlichte: Er kann einfach nicht alles können und wissen und muss sich auf bestimmte Themen spezialisieren, andere Kollegen auf andere. So kommt es dann, dass er - wohl zwangsläufig - im Parlament auch Gesetzen zustimmt, deren Zweck, Inhalt und Auswirkung er nicht oder nur grob kennt. Diese - vermutlich zwingende - Spezialisierung führt für mich logischerweise dazu, dass bei hochkomplexen Projekten von fachkundigen Lobbyisten gefütterte Spezialisten ihre Kollegen im Zweifel manipulieren können. Anders lässt sich kaum erklären, dass Lobbyisten schon mal Gesetztestexte formulieren, die sich dann im Gesetzgebungsverfahren wiederfinden.

Von daher ist es nicht verwunderlich, wenn die breite Masse der Bürger erst dann in Wallung gerät, wenn sie unmittelbar die drohenden Auswirkungen von beschlossenen Maßnahmen wahrnehmen. Wer von uns - außer denen, die es gelernt haben - ist denn wirklich imstande, ein Raumordnungsverfahren zu verstehen und gar kompetent im Vorfeld zu diskutieren? Ich kenne auch die Tricks der Planer, so auch aus meiner Heimatstadt, die den Bürgern mit sehr schönen 3D-Zeichnungen in Pastellfarben eine Autobahnbrücke quer durch ein hochfrequentiertes Naherholungsgebiet schmackhaft machten. (Das sah miniaturisiert so ähnlich niedlich aus, wie ein Brückenbauwerk auf unserer Modellbahn). Erst als die ersten, häßlichen Betonpfeiler dort standen und ein Teil des Waldes gerodet war, konnte man sich das wirkliche Ausmaß vorstellen. Leider zu spät. Und auch in diesem Fall wurde gelogen, dass sich die Balken bogen. Angeblich war diese Brücke notwendig, weil dahinter die Autobahn nach Arnsberg weitergeführt werden sollte. Das war in den siebziger Jahren. Hinter der Brücke ist noch heute Schluss. Man hätte sie also nicht wirklich gebraucht.

Gruß
K.U.Müller

Zitat

Ich habe nicht mit dem Verlust der Immobilienunternehmer argumentiert, sonder dargestellt, dass die Bahn im Falle der Rückgabe einfach 700Mio. EUR zurückzahlen muss.
Oder verlangt hier ensthaft jemand, die Investoren um 700Mio. Kaufpreis inkl. Zins zu betrügen?

Überbauung:
Wir reden von 100 Ha Fläche das ist 1km x 1km!



Peter,

wenn wir von 1 km x 1km Fläche reden, dann sind das 1 Mio qm. Gezahlt wurden von den Investoren 700 Mio, d.h. pro qm 700,- Euro bei bester Innenstadtlage. Das ist meines Erachtens ein Schnäppchen!. Kein Wunder, daß die Investoren darauf drängen, daß S 21 nicht abgebrochen wird.

So kann man auch Steuergelder verschwenden!

Gruß Stefan
Hallo!

@59:
700 EUR erscheint mir im ersten Moment auch nicht hoch.
Wenn man mit Grundstücken im Stadtgebiet vergleicht.

Man muss allerdings bedenken, dass das komplette Gebiet nicht erschlossen ist.
D.H. keine Strasse, keine Strom-, Gas-, Telekom-Leitungen.
Das müssen die Investoren selber zahlen.

Ausserdem ist eine Bebauung ja erst in 10 Jahren möglich. Die Investoren haben also 2001 für Grundstücke cash hingelegt, die sie erst 20 Jahre später nutzen können.

Das muss man beim Preis berücksichtigen.

Grüße
Peter
Hallo,
wer hier Grundstücke kauft,
der muß in einer Sozialen Marktwirtschaft damit rechnen,
dass das Spekulationskapital weg ist.

Schliesslich wird es so oder so vom Staat ersetzt.
Frägt sich nur wie man es am besten dem Fiskus entzieht.

Aber das kennen wir schon aus den USA.

Wer ungelegte Eier kauft,
der muß damit rechnen dass die Hennen flüchten.

Hans Hans



@57:

Quod erat demonstrandum. (grins)

Gruß
Peter
Hallo!

Die Argumentation wird jetzt aber skuril.
Jemand kauft von einem Staatsunternehmen also quasi vom Staat ein Grundstück, unter der Voraussetzung, dass er es bebauen darf.

Und dann solle er, Zitat: "in einer Sozialen Marktwirtschaft damit rechnen,
dass das Spekulationskapital weg ist."

Was würdest denn Du sagen, wenn du von der Gemeinde ein Grundstück kaufst mit der Zusage, Du darfst es bebauen, und die Gemeinde sagt dann:
Ätsch, Du kriegst das Grundstück nicht und das Geld zahlen wir Dir auch nicht zurück.

Das wäre nun definitiv das Ende des Rechtsstaats.

Abgesehen davon wäre die Rückabwicklung des Grundstückstransfers wohl die unbedeutendste Konsequenz aus einem Projektstopp.

Grüße
Peter
Hallo Peter,

eigentlich liegen wir so weit gar nicht auseinander.

Nur bezweifele ich, dass jemals alle Menschen aktuell über alles informiert sein können (!), um eine qualifizierte Meinung abzugeben, auch ohne "action news" und Bildzeitung. Dass jeder erstmal eine Holschuld hat, ist vielen (noch) nicht bewusst, weil Zeitungen und Nachrichtensendungen einem ja immer "alles" gegeben haben.
Man wird nichts daran ändern können, dass die Gesellschaft und ihre Meinungs- und Mehrheitsbildung schwerfällig ist wie ein Supertanker, auf dem montags "Maschine zurück" kommandiert werden muss, damit er donnerstags zum Stillstand kommt.

Ich erwarte von Politikern, dass sie damit umgehen können und dass sie Augenmaß beweisen, wenn es um Entscheidungen geht und man ihnen nicht permanent auf die Finger schauen muss (mein Chef kontrolliert ja auch nicht ständig meine Arbeit auf Richtigkeit). Wenn ich 2007 an verantwortlicher Stelle gesessen und die über 60.000 Unterschriften gegen das Projekt
gesehen hätte, wäre mir zusätzlicher Diskussionsbedarf klar gewesen. Dass diese Unterschriften Konfliktpotenzial boten, muss den Verantwortlichen klar gewesen sein, da bringt der Rückzug auf eine Position "es war alles rechtmäßig entschieden" gar nichts, da ich damit rechnen muss, dass sich bei nächster passender Gelegenheit größenordnungsmäßig 60.000 Gegner Gehör verschaffen.
Ich sehe es oft schon in Projekten, die um viele Größenordnungen kleiner sind, dass nicht mal zwei Tage genommen wurden, um etwas Kritisches zu durchdenken, weil man diese zwei Tage nicht hatte, in schöner Regelmäßigkeit aber sowohl das Risiko des Eintritts unterschätzte als auch die Folgen. Im Kundendienst kriegt man da jede Menge mit, wo man nur den Kopf gegen die Wand hauen kann.

Zitat

Die Leute wollten von LaFontaine und von Herrn Pöhl (damals Bundesbankpräsident) NICHT hören, dass die deutsche Einheit nicht aus der Portokasse bezahlbar ist und dass ein 2:1 Wechselkurs die Wirtschaft in der EX-DDR schlagartig in den Bankrott treibt.


Zum Teil wussten sie es nicht besser, besonders von Ostseite nicht. Kohl klang mit seinen blühenden Landschaften verlockender als Lafontaine, der schätzte, dass es mindestens die Hälfte der Zeit der Mangelwirtschaft bräuchte, das Land wieder aufzubauen. Ich habe 1993 die Harzbahn besucht und der alte Pförtner in der Werkstatt in Wernigerode meinte dazu "klar habe ich den Kohl gewählt, aber das war die falsche Entscheidung, habe ich danach festgestellt".
Ich sehe eine leichte Tendenz dazu, vor Wahlen nicht mehr alles zu glauben. Aber wie sieht es mit der letzen Bundestagswahl und der Mwst-Erhöhung aus? Ist der Wähler deiner Meinung auch für dieses Ergebnis verantwortlich?

Zitat

Hamburg stimmt gegen längeres gemeinsames Lernen.


Viele Dinge lassen sich nicht auf einmal klären, und mit der Stadtteilschule wurde ein wichtiger Schritt umgesetzt. Unabhängig von meiner Meinung in diesem Fall täte mich interessieren, welche Bevölkerungsgruppe für die geringe Wahlbeteiligung verantwortlich ist (54% von 40% sind ja nicht gerade eine Mehrheit).
Zu dem Münchener Beispiel kann nichts sagen, da bin ich nicht drin.

Wie das jetzt in Stuttgart weitergehen soll... sollten sich jetzt 10 Jahre lang Polizei und Demonstranten verschleißen?

Gruß,
Till
Nun,
auch der Staat steht nicht,
genauso wenig wie seine Staatsbürger,
über dem Gesetzt.

Man kauft Grundstücke die noch nicht als Bauland freigegeben wurden.
Um schneller und preisgünster als Andere zu sein.
Wie vielen Bürgern und Unternehmen ging es so,
dass Grundstücke spekulativ erworben,
aber hinterher nicht zur Bebauung freigegeben wurden.
Eben weil die Kommune im Nachhinein das Gelände anders auswies.

Daran ist noch keine Freiheitliche Demokratische Grundordnung gescheidert,
ganz im Gegenteil.

Wenn das Projekt "Stuttgart 21" sämtliche politischen und rechtlichen Gremien,
einschließlich EU,
bereits durchlief,
und damit rechtlich ist,
aber an die 100 000 Staatsbürger dagegen demonstrieren,
dann stimmt was mit diesem System nicht.

Erinnert doch einiges an: "Wir sind das Volk".

Wurden da die "Volksvertreter" ,
als falsch unterrichtete Laien,
zu "Marionetten der Grundstücks-Spekulanten" ?

Ich möchte es nicht hoffen.
Werden wir wahrscheinlich auch nie  erfahren.

MfG
Hans Hans




Zitat

Was würdest denn Du sagen, wenn du von der Gemeinde ein Grundstück kaufst mit der Zusage, Du darfst es bebauen, und die Gemeinde sagt dann:
Ätsch, Du kriegst das Grundstück nicht und das Geld zahlen wir Dir auch nicht zurück.



Und? Das ist doch häufig der Fall. Gerade vor wenigen Tagen war so ein Fall wieder im TV.

Jürgen H.
Zitat

700 EUR erscheint mir im ersten Moment auch nicht hoch.
Wenn man mit Grundstücken im Stadtgebiet vergleicht.  



Für Top-Innenstadtlage ist das zuwenig! Wir reden hier nicht von einer Reihenhaussiedlung im Speckgürtel 20 km von Stuttgart entfert.

Zitat

Man muss allerdings bedenken, dass das komplette Gebiet nicht erschlossen ist.
D.H. keine Strasse, keine Strom-, Gas-, Telekom-Leitungen.
Das müssen die Investoren selber zahlen.



Das wäre ja noch schöner. Ich musste die Erschließung für mein Grundstück auch selbst zahlen!

Zitat

ausserdem ist eine Bebauung ja erst in 10 Jahren möglich. Die Investoren haben also 2001 für Grundstücke cash hingelegt, die sie erst 20 Jahre später nutzen können.  


Wenn die Investoren tatsächlich bereits 2001 gekauft haben, wo noch rein gar nichts in trockenen Tüchern war, dann haben sie tatsächlich Pech gehabt. Wenn ich Bauerwartungsland erwerbe, und es wird nicht zu Bauland, muß ich als Privatperson auch den wirtschaftlichen Verlust tragen. Wurden die Grundstücke tatsächlich schon 2001 verkauft ? Dann wundert es mich nicht, daß die Bahn unter einem immensen Druck steht....

LG Stefan

Zitat

Nach Unterlagen, die dem stern und stern.de vorliegen, war dieses Abholzen vermutlich illegal.



schön bei der Wahrheit bleiben

Gruß lothar
Hallo,
wer uralte Rotbuchen im Stuttgarter Schlossgarten zur Abholzung frei gibt,
handelt legal.
Wer dann versucht die Bäume aktiv zu schützen,
handelt illegal.

Hans Hans

@69

Heute in den 18:00 Uhr Nachrichten des öffentlich-rechtlichen Senders SWR wurde berichtet, daß das Eisenbahnbundesamt BESTÄTIGT hat, es gäbe dieses Schreiben.
Wenn das stimmt, waren die Abholzungen in der Tat unzulässig.
Wir werden sehen....

Oben bleiben,

Olaf
Hallo Hans,

Zitat

wer uralte Rotbuchen im Stuttgarter Schlossgarten zur Abholzung frei gibt,
handelt legal.
Wer dann versucht die Bäume aktiv zu schützen,
handelt illegal.


mit Verlaub, aber das ist Quatsch. Ich als Gegner von S21 bezweifele ja nicht die Rechtmässigkeit des Bauvorhabens. Ich bin nur empört darüber, daß man versucht in kurzer Zeit Fakten zu schaffen, obwohl doch offensichtlich große Ablehnung gehen das Projekt besteht. Wenn das Schreiben vom EBA jedoch rechtlich wirklich eine Abholzen vor dem 8.Oktober untersagt, dann kann man durchaus von illegal reden.

Wenn das Projekt wirklich noch gekippt werden sollte, kann man zwar den Nordflügel bald wieder aufbauen, aber die 200 Jahre alten Bäume brauchen nun mal - ich würde sagen - so ca 200 Jahre bis sie wieder so aussehen.

Oben bleiben,

Olaf

Eine beachtenswerte Meinung:

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/512040

Gruß
Peter
Hach, was hat BaWü doch für eine gesetzestreue Regierung...

http://www.bild.de/BILD/Newsticker/news-ticker/2010/10/02/16-juchtenkaefer.html
http://www.stern.de/politik/deutschland/stuttga...illegal-1609749.html

Folgenden, schön pointierten, Text habe ich aus dem DSO Forum kopiert:

Allerdings hat das auch eine bedeutende rechtliche Komponente. Wenn nämlich die Regierung vorsätzlich gegen Gesetze verstößt, dann sind alle Bürger zum Widerstand und das nicht nur passiv aufgefordert. Das bedeutet, dass vermutlich alle Anzeigen, die die Polizei an dem Abend nach 18 Uhr gefertigt hat auf die Anzeigeerstatter zurückschlagen. Die haben nämlich Bürger beim berechtigten und gebotenen Widerstand gehindert (GG Art 20 Abs4) und sich dadurch selbst strafbar gemacht. Da die Polizeisondereinheiten ja extrem geil auf Strafanzeigen sind, werden ja auch die Polizisten immer explizit als Zeugen genannt. Besser kann man sich eigentlich nicht reinreiten. Klar der Polizist handelte auf Anweisung, aber der Anweiser und dessen Anweiser. Enteweder schlucken die das oder sie singen. man muss nur die Drohung mit der Freiheitsstrafe auf über 12 Monate bringen. Dann ist nämlich die Entfernung aus dem Dienst das einzig mögliche Urteil der Disziplinarverfahrens. Naja, Xe-Services sucht sicherlich Rambos mit der Empfehlung wegen Brutalität aus dem Polizeidienst geflogen zu sein.

Grüße,
Uwe
Hallo,

hier noch ein Augenzeugenbericht. Selbst wenn ein Teil davon überzogen sein sollte, bleibt es doch immer noch harter Tobak.
http://www.weiler-schaut-hin.de/pageID_10366548.html

Oben bleiben,

Olaf
@75:

<Allerdings hat das auch eine bedeutende rechtliche Komponente. Wenn nämlich die Regierung vorsätzlich gegen Gesetze verstößt, dann sind alle Bürger zum Widerstand und das nicht nur passiv aufgefordert.>

Und das tut - nicht nur diese Regierung - nicht zum ersten Mal. Und auch in der Vergangenheit hat es dagegen immer Widerstand gegeben, wie alle, die ihr Gedächtnis noch nicht entsorgt haben, wissen...
Bleibe im Lande und wehre Dich täglich!

Deshalb: oben bleiben!
Hallo!

Glaubt denn irgendjemand hier im Ernst, dass die Investoren 459 Mio. EUR  auf den Tisch blättern und dann in den Vertrag KEINE Klausel reinnehmen, dass im Falle eines Scheiterns von S21 der Kaufpreis inkl. Zinsen zurückerstattet werden muss?

Grüße
Peter
@77:

was sind 459 Mio. gegen 10-12 Milliarden? und alles, jeder Cent, sind Steuergelder!
Früher versteckte sich die Wirtschaft hinter der Politik. Heute versteckt sich die Politik hinter der Wirtschaft ...

Gruß
Peter
Mappus ist meiner Meinung nach politisch tot. Aktuell wird versucht auf Teufel komm raus soweit Fakten zu schaffen, die eine Nicht-Umsetzung von S21 auch für eine künftige Regierung unmöglich machen werden.

Die Frage ist nur wie es in den nächsten Wochen weiter geht.

Eine von vielen denkbaren Varianten: Mappus, Rech und / oder Gönner werfen bis spätestens Dezember das Handtuch, damit die CDU mit neuer Mannschaft bei der Landtagswahl nicht gänzlich untergeht. Mit neuer Mannschaft würde es wohl auch möglich sein einen (vorübergehenden) Baustopp zu veranlassen - aktuell sind die Fronten dafür viel zu verhärtet, ohne Gesichtsverlust könnte dies nicht seitens der Befürworter durchgeführt werden. Dass man notfalls auch in die Opp. geht wie Gönner sagt weil man so hinter dem Projekt steht glaubt die Dame ja wohl selbst nicht. Dafür kleben die doch alle viel zu sehr an ihren Sesseln.
Nach ein paar Monaten wird Mappus dann aus der Versenkung auftauchen und irgend einen Posten in Berlin oder Brüssel erhalten.

Die Politik wie auch Grube stellen das Projekt aktuell als zukunftsweisend dar. Nicht nur für deutsche Infrastruktur, sondern auch politisch - demokratisch: wenn dies nicht klappt, klappt gar kein Großprojekt mehr. Die Politik übersieht, nein ignoriert, dabei aber viel: Hier wird nicht Infrastruktur geschaffen (also kein Wackersdorf, keine Startbahn-West, kein Flughafenausbau, keine Neubaustrecke) sondern es wird bestehende funktionierende Infrastruktur vorsätzlich und unnötig vernichtet. Dem mündigen Bürger spricht damit die Politik die eigene Meinung und Einschätzungsfähigkeit ab: "WIR wissen was gut für euch ist - und ihr zahlt das gefälligst".

Es ist zwar richtig dass das Projekt durch alle Gremien abgesegnet wurde, aber so wie sich in 20 Jahren Planung das Projekt weiterentwickelt hat, hat sich auch die Meinung der Bevölkerung darüber weiterentwickelt. Dies muss man jedem Bürger auch zugestehen - und darf seitens der Politik nicht derart mit Füßen getreten werden, wie es derzeit in Stuttgart passiert.
Der Fisch stinkt vom Kopf her:

http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1...-sich-in-den-bunker/

So könnte es besser gehen:
http://www.taz.de/1/debatte/theorie/artikel/1/aber-nicht-in-meinem-vorgarten/

Wahrer Wandel kommt von unten - deshalb: oben bleiben!

Gruß
Peter

Zitat

Glaubt denn irgendjemand hier im Ernst, dass die Investoren 459 Mio. EUR  auf den Tisch blättern und dann in den Vertrag KEINE Klausel reinnehmen, dass im Falle eines Scheiterns von S21 der Kaufpreis inkl. Zinsen zurückerstattet werden muss?




Wie, der Kaufpreis für die Grundstücke betrug nur 459 Mio Euro (was ja lächerlich gering ist) ???? Gestern hieß es noch 700 Mio. Mein Verdacht, hier geht es im wesentlichen um das Immobiliengeschäft, bestätigt sich immer mehr.

LG Stefan
Hallo,

wenn Bevölkerung und Politker

nicht richtig und nur teilweise,

über die realen Umfänge und Auswirkungen

des Projektes informiert wurden,

und deshalb die Genehmigungen erfolgten,

dann ist dies alles legal?

Hier stimmt doch was nicht...

Was haben die aus unserer guten alten Bundesrepulik gemacht?


Hans Hans




<Was haben die aus unserer guten alten Bundesrepulik gemacht?>

Einen Selbstbedienungsladen für global player!

Gruß
Peter
Moin,
'ne Bananenrepublik.
Ironische Frage:
Ist der Schlossgarten jetzt der Platz des himmlichen Friedens für die Polit-Ticker?

Gruß

GüNNi, der stinksauer ist.
Strafanzeigen, Boykottaufrufe - ansonsten bewegt sich (noh) wenig:

http://www.n-tv.de/politik/Der-Graben-wird-immer-tiefer-article1627801.html

Gruß
Peter
Moin,
http://www.youtube.com/watch?v=W1UYd5LDQXA

Moin,
für dieses Video ist urplötzlich eine Anmeldung erforderlich! Hat es eine Zensur gegeben?

Gruß

GüNNi
Wou, der Glatzen Cop ist aber voll Brutal, der Haut ja ohne Grund voll rein mit dem Schlagstock.
So was brauchen wir aber nicht bei der Polizei. Auch geht man mit Jugendlichen nicht so um, wie im Film gezeigt.

Oben bleiben

Gruß Jürgen
Hallo Günni,

Zitat

Hat es eine Zensur gegeben?


ja hat es. Hier ein Link auf einen Download: Quelle: http://webdax.homepage.t-online.de/s21no/BrutalerGlatzkopfBulle2.wmv

Oben bleiben,

Olaf
Moin,
danke für den Link. Ich hatte das Video zwar schon gesehen und den prügelten Kerl, ich mag ihn nicht Polizist nennen, der noch mehr auf die passiven Leute einschlug. Der gehört aus dem Dienst entfernt!

Gruß

GüNNi
Moin,
mal sehen, wann hier die Zensur zuschlägt.
http://www.youtube.com/watch?v=G9p1G-3_mtI

Gruß

GüNNi
Moin,

Stuttgart 21 - Innenministerium zieht Lüge von Pflastersteinen zurück
http://www.youtube.com/watch?v=FQjzMNZlSEk&feature=related

Gruß

GüNNi
Eines der gespiegelten Videos ist erst ab 18 Jahren freigegeben. Ein Kommentar darunter lautete sinngemäß: "Von der Polizei auf die Schnauze bekommen darf man schon ab 14, aber ansehen darf man sich das erst ab 18."

In dem Sinne, dass die Beteiligungen zur Besinnung kommen (wobei ich bei Herrn Mappus meine Zweifel habe, wenn er den Gegnern jetzt droht, die sollen die Sache nicht weiter eskalieren lassen),
Till
Moin,
ab 18 klar. Man will die Daten derjenigen, die es sich anschauen wollen. Fast wie bei der Stasi?

Gruß

GüNNi
Moin,
http://www.youtube.com/watch?v=fVlVGdzCB7k&feature=related
Interessant bis 32 Sekunden Spielzeit.  Der Vergleich gefällt mir.

Gruß

GüNNi
Erstaunlich, dass die Glatze den Tag überlebt hat. Ich kenne Länder, da wäre der Mann plötzlich und unerwartet verstorben .

Boykott der Bahn finde ich gut. Allerdings sollte das nicht für das Fahren sondern für das Bezahlen gelten. Wenn genügend Schwarzfahrer zusammenkommen, macht das System den Schlappmann.

Jürgen H.
Stuttgart 21: Die demokratische Legitimierungskrise und Verblendung:

http://www.heise.de/bin/tp/issue/r4/dl-artikel2...33432&mode=print

Gruß
Peter
Ist zwar aus der Diskussion um Vorratsdatenspeicherung, Antiterrorgesetze, Bundeswehreinsatz im Inneren, aber irgendwie doch nicht ganz unpassend:

http://www.youtube.com/watch?v=t1tsM_Wp8qA&feature=related

Viele Grüße

Dirk
Kleine Vorwarnung an Stuttgart 21:

http://www.sueddeutsche.de/bayern/2.220/neuberg...unnel-fest-1.1007985


Oben bleiben!

Wer macht denn sowas?

http://www.morgenpost.de/politik/article1414213...nt=yes&print=yes

With a little help from my friends?

Gruß
Peter

Hallo Peter,

Auf Deine Frage:


Es könnten wirklich Idioten gewesen sein, aber wenn man mal die jüngere deutsche Geschichte zum Vergleich heranzieht, wie z.B. hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Urbach#Die_B...dischen_Gemeindehaus

http://de.wikipedia.org/wiki/Agent_provocateur

darf man ruhig auch über alternative Möglichkeiten nachdenken. Zumal ja im Moment eher der Staat als "Gewalttäter" da steht, könnte das ja ganz gut passen. Muss es aber nicht.

Viele Grüße

Dirk
Hallo Peter,

danke für die Links. Was allerdings gegen Grube oder in Brüssel passiert ist, finde ich persönlich daneben und in der Sache eher schädlich.
Man wird das Projekt auch so stoppen können, wenn die Proteste nur intensiv genug sind und lange genug anhalten!

Oben bleiben,

Olaf


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