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THEMA: Peco-Weiche... warum Herzstück isolieren?

THEMA: Peco-Weiche... warum Herzstück isolieren?
Startbeitrag
Tomi - 08.01.11 02:38
Hallo Kollegen und vor allem hallo an die Anfänger unter uns

aufgrund eines anderen Threads bekam ich eine PN bezüglich der Peco-Weichen. Da es vermutlich nicht nur einen einzelnen interessiert, habe ich mir die Mühe gemacht und mal eben schnell eine "Skizze" erstellt, auf der man hoffentlich ganz gut erkennen kann, warum eine Herzstückisolierung bei Peco-Weichen mit leitendem Herzstück notwendig ist, im Vergleich zu einer Weiche von Arnold, bei der das nicht nötig ist.

Ich habe Plus als rot und Minus als blau gekennzeichnet.
Auf Bild 1 ist oben eine Peco-Weiche, unten eine Arnold-Weiche. Die Weichenzunge der Pecoweiche liegt an der roten Außenschiene an. Dadurch werden sowohl beide Zungen als auch das Herzstück mit Plus (rot) versorgt. Warum das Herzstück versorgt wird, sehen wir auf Bild 2 im gelb markierten Bereich. Hier ist herstellerseitig eine Drahtbrücke eingebaut.
Das Problem, was nun auftritt, ist folgendes: die nach rechts abzweigende Strecke wird korrekt mit Plus und Minus versorgt, jedoch würde es einen Kurzschluss bei der geradeaus verlaufenden Strecke geben (rot trifft auf blau).
Genau aus diesem Grund ist eine Isolierung der beiden inneren Schienen nötig.

Bei der Arnoldweiche ist das Prinzip ähnlich. Auch hier werden beide Zungen und das Herzstück (besteht ja alles aus einem Teil) mit Plus (rot) versorgt. Hier jedoch haben wir auf der Unterseite der Weiche eine kleine "Schaltung" verbaut (siehe Bild 2), welche die beiden inneren Schienen nach dem Herzstück je nach Stellung der Weiche mit Spannung versorgt.
Bei abzweigender Stellung (wie auf dem Bild zu sehen) wird nun über die Kontakte (rot markierte Kontaktflächen, grün sind die beweglichen "Kontaktschleifer") unter der Weiche nur eine der beiden inneren Schienen mit Spannung versorgt. Die andere (in diesem Falle auf Bild 1 in grün dargestellte) wird NICHT mit Spannung versorgt. So kommt es demnach auch nicht zu einem Kurzschluss zwischen "grün" und "blau".
Wird die Weiche nun auf "gerade" gestellt, so werden die Weichenzungen und das Herzstück "blau", die momentan grün dargestellte Schiene wird ebenfalls blau und somit kommt es zu KEINEM Kurzschluss.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen Verwirrung auflösen und denke, dass es vielleicht gerade für Kollegen, die sich noch nicht so sehr damit beschäftigt haben, ganz interessant sein kann, das ganze mal "in der Praxis" zu sehen.

Viele Grüße
Tomi

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Hallo Tomi,

vielen Dank für diese ausführliche Beschreibung, soweit auch klar, jedoch was mir noch nicht einleuchtet, ist die Schaltung mit Polarisierten Weiche, Weichenantrieb mit Anschlüssen zum Polarisieren und Belegmeldung der Weiche o. Weichenstrasse über Rückmelder.

Vielleicht kann dies auchmal jemand in einem Übersichtliche Plan mir náher bringen.

Danke

Mfg
Nico
Hallo Nico

Zitat

was mir noch nicht einleuchtet, ist die Schaltung mit Polarisierten Weiche

die Peco-Weiche bzw. das Herzstück der Peco-Weiche ist ja über die Weichenzungen schon polarisiert. Du meinst aber vermutlich eine zusätzliche Stromeinspeisung direkt am Herzstück? Dann lötest du, wie auf dem Bild mit einem roten Strich dargestellt, ein Kabel an, welches mit der Polarisierung (Umschalter bzw. Relais des Weichenantriebs) verbunden wird. Die Weiche muss auch hier nicht umgebaut werden, es sei denn, die Polarisierung arbeitet nicht synchron mit dem umlegen der Weichenzungen. Manche Antriebe schalten zuerst die Spannung zum Herzstück ab, legen dann erst die Zungen um und schalten danach die Spannung zum Herzstück wieder zu. So wäre es optimal.
Schaltet der Antrieb die Polarisierung parallel zum umlegen der Weichenzungen, so muss das aber noch kein KO-Kriterium sein. Analog gibts da sowieso weniger Probleme. Im Digitalbereich kann es aber u.U. bei manchen Digitalsystemen zur Kurzschlusserkennung durch Mikrokurzschlüsse kommen, worauf die Zentrale abschaltet.
Hier könnte man dann mit kleineren Umbauten (Trennung zwischen Herzstück und Zungen) die Weiche kurzschlusssicher machen.

Die Belegtmeldung der Weiche bzw. der Weichenstraßen funktioniert genau so wie bei jedem normalen Streckenabschnitt. Sollen einzelne Weichen überwacht werden, so muss natürlich auch die Weiche bzw. die entsprechenden Schienen vom restlichen Teil der Gleisanlage isoliert werden. Die Anschlüsse der digitalen Stromzuführungen werden dann nicht direkt an die Zentrale bzw. die Ringleitung (o.ä.) angeschlossen, sondern eben am Ausgang des Belegtmelders.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen.

Viele Grüße
Tomi

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Moin,

Zum (A)Synchrones Schalten den Herzstuckpolarisierung durch ein zusatz-Relais oder Kontakte am Antrieb gab es mal hier in Forum einen Klugen Schaltung; kann mir aber den richtigen Thread nicht mehr Erinneren
Aber zum Gluck hab ich den Schaltung auf meinen Festplatte Gespeichert
Den Schaltung ist so Klug aufgebaut das wann den weichen-Antrieb und das Relais nicht Synchron Schalten es kein Kurzschlus Passiert.
http://www.wagenlehner.net/Decoder/images/polarisierung.jpg

Grüße aus Assen (NL)
Jan

P.S.
Vielleicht kan sich den Urheber dieser Schaltung sich melden, sodas ich einen direkten Link zum richtigen Thread einstellen kann.

P.P.S.
Hab den Urheber der Schaltung Gefunden
Siehe auch meinen Antwort in #aw7

Tante Edith hat den P.S. und P.P.S eingefugt

Hallo Jan

hier der Link (Schaltung ist in @28 zu sehen):
http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=344005&start=1

Gruß
Tomi
Tomi hat das gut beschrieben. Zusammenfassend möchte ich noch ergänzen: Die Isolierungen, die wir bei Peco-Weichen mittels Isolierverbinder anbringen, sind bei den Arnold-Weichen bereits ab Werk eingebaut.

Der Kupferbügel in der Arnold-Weiche bewirkt übrigens auch die Stopweichenfunktion: Die grün eingefärbte Schiene ist spannungslos geschaltet = Stop.
Auch Peco-Weichen haben eine Stopfunktion (die allerdings nur bei "einseitig" angebundenen Abstellgleisen einfach genutzt werden kann): Da beide vom Herzstück abgehenden Schienen das gleiche Potential haben (in Tomis Bild rot), ist die Spannungsdifferenz null, das Fahrzeug steht.

Mehr Info hier:
http://k.f.geering.info/modellbahn/technik/grundlagen.htm#stopweiche

Felix
Hallo zusammen,

ja, es geht um die zusátzliche optimierung zur Kontaktsicherheit.

Wie das an der Weiche geht, ist mir klar und auch hier ausreichend beschrieben.

Mir geht es darum, dass ich im ersten Step ( Schattenbahnhof ) mit Glöckner Antrieben arbeiten möchte,  jedoch meine Weichen bzw. Strasse im SBH auch überwachen möchten ( RMX u. TC ).

Jetzt habe ich ja, an jeder Weiche drei Kabel ( 2 Backenseits und Zuge und am Herstück ( Herzstück getrennt )).
Die Glöcknerantriebe haben auch für diese drei Kabel Anschlüsse ( soweit auch klar ) und
für das ganz normale hin und her schalten ( analog ( auch klar )).

MIt dem Analogstrom das ist auch klar und wo der hin kommt, jedoch meine Frage ist jetzt:

Wo kommt meine Masse (Digitalstrom Ringleitung) und mein Plus (Stromeinspeisung digital) vom Belegtmelder (da ja die Weichen oder Weichenstrasse auch ein Block ist ) hin.

An die Weiche oder als Einspeisung an den Antrieb?

Weichen oder Weichenstrasse ist wie ein normaler Block auch beidseitig oder einseitig ( je nach Stromkreis ) getrennt (auch klar).

Kann mir diese Verkableung ( digital ) mal jemand zeichnerisch oder mit Bilder náher bringen, dass ich es auch verstehe?

Vielen Dank ( manchmal steht man auf seiner eigenen Leitung )

Mfg
Nico


Moin Tomi,

Danke für deinen Link im #aw4.

Aber, ich habe das Bild für einen Jahr her am 29-01-10 Abgespeichert; es stammt also aus einen alteren Thread, und nicht aus #aw28 von deinen Link zum Thread: "neuer 8 fach Servodecoder von JoKa" http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=344005#aw28

Jedenfals war der Link zum Bild mit darin den name "Wagenlehner" Hilfreich zur weiter Suche
und gibt den Ergebnis: http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=437102#aw26 mit dem Beitrag von SX1-Norbert von 29-01-10 wo ich mein Schaltbild gefunden habe

Weitere Suche mit dem Begriff "polarisierung" gibt http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=169800#aw19 von 13-02-06 mit dem Beitrag von HolgiW ( Holger Wagenlehner)

So, das ©Copyright gehört Holger Wagenlehner
Siehe seinen HP unter: http://www.wagenlehner.net/Decoder/polarisierung.html in Abschnit "EW2 und EW3" gibt's einen Link zur Relais-Schaltung.

Grüße aus Assen (NL)
Jan
Hallo Nico

nutzt du bei den Belegtmeldern einen oder zwei Ausgänge? Ich gehe mal davon aus, dass du nur einen Ausgang nutzt. Sagen wir mal, dieser Ausgang ist mit der rechten Schiene verbunden. Jetzt muss bei einer einzeln überwachten Weiche natürlich nicht nur nach dem Herzstück getrennt werden sondern eben auch die rechte Schiene (nehmen wir mal an, es ist die gerade führende Schiene).
Nun führt an die rechte Schiene der Weiche ein Kabel vom Ausgang des Belegtmelders. Somit hätten wir schonmal die Belegtmeldung der Weiche.
Dein Problem ist aber anscheinend, dass du denkst, wenn die Weiche umschaltet, nicht mehr belegt gemeldet wird. Das ist aber nicht so, denn du greifst ja von beiden Aussenschienen der Weiche den Strom für das Polarisierungsrelais ab. Wenn also die Weiche auf Abzweig umschaltet, wird das Herzstück ebenfalls über den Belegtmelder versorgt und somit ist auch hier eine Belegtmeldung vorhanden.

Ich hoffe, ich hab das verständlich erklärt. Wenn nicht, kann ich auch nochmal eine Skizze erstellen.

Hallo Jan

achso, ich dachte du meintest den kürzlich erstellten Thread.

Viele Grüße
Tomi
@5
Hallo Felix,
das hat aber nix mit der üblichen Stopweichenfunktion wie bei Arnold, Trix, Fleischmann etc. zu tun! Die Idee dabei ist ja, daß der Zug automatisch stehenbleibt, wenn Du in den entsprechend isolierten Abschnitt einfährst und die Weiche falsch gestellt ist. Deshalb ist der entsprechende Abschnitt hinter dem Herzstück dann potentialfrei geschaltet.

Bei der oben beschriebenen Beschaltung der Peco-Weiche darf diese Isolierung aber keinesfalls überfahren werden, sonst gibt's Kurzschluß! Schließlich ist der Abschnitt hinter dem Herzstück keineswegs potentialfrei, sondern im Gegenteil auf das "falsche" Potential aufgeschaltet, wenn die Weiche falsch gestellt ist.

Es ist natürlich richtig, daß eine Fahrzeug in diesem Abschnitt ebenfalls steht, aber wie gesagt, es darf eben nicht bei falsch gestellter Weiche in den Abschnitt eingefahren werden.

Viele Grüße,
Torsten
Hallo Torsten

Zitat

Die Idee dabei ist ja, daß der Zug automatisch stehenbleibt, wenn Du in den entsprechend isolierten Abschnitt einfährst und die Weiche falsch gestellt ist

es kommt aber auch darauf an, wie die Gleise angeordnet sind. Ich meine, es gibt verschiedene Konstellationen. Felix spricht z.B. von Stumpfgleisen oder entsprechend getrennten Durchgangsgleisen.
Bei falscher Weichenstellung kann eine Arnoldweiche eigentlich gar nicht als Stopweiche funktionieren, denn ist die Weiche so gestellt, dass ein Zug die eingestellte Fahrstraße nimmt, dann wird ja das entsprechende Gleis mit Spannung versorgt und somit stoppt da nichts. Genauso wenig stoppt etwas, wenn der Zug in ein falsches Gleis einfährt und die Ausfahrweiche falsch steht (vorausgesetzt, man schaltet die zurückliegende Weiche nicht um).
Ich selbst habe früher die Stopweichenfunktion nicht benutzt. Meiner Ansicht nach macht diese nur für analoge Anlagen Sinn, wenn es sich um Abstellgleise (Stumpfgleise) handelt oder aber man trennt ein Durchgangsgleis in der Mitte (oder aber auch kurz vor der Weiche), dass die Stromführung entweder von der Einfahr- bzw. Ausfahrweiche kommt. So kann man die Stopweichenfunktion am sinnvollsten nutzen.

Viele Grüße
Tomi

Hallo Tomi,

Du hast das Thema gut erklärt. Danke !


Gruß

Rainer
Hallo Nico,

schau mal hier nach:

http://www.nbf-worms.de/assets/applets/MK_31_044-047_Herzchirurgie.pdf

das sollte eigentlich alles erklären.

Gruß aus Worms,
Benno
Hallo Benno,

schön, dass Du diesen Beitrag mal hier reingestellt hast !


Gruß

Rainer
Hallo,

Ich wollte jetzt auch auf Peco Weichen mit Servos umsteigen.
Wenn ich jetzt Isolierverbinder nehme, muß ich dann so wie ich schon mal gelesen habe, auch noch die Weiche kurz vor dem Herzstück durch trennen?

Gruß
Frank
Hallo Frank

das Trennen zwischen Herzstück und Weichenzungen ist nicht unbedingt nötig. Denn normal erhält ja das Herzstück die Spannung über die Weichenzungen. Deshalb ist eine Trennung nicht nötig, bzw. wenn getrennt wird, MUSS natürlich das Herzstück über die Polarisierung des Antriebs mit Spannung versorgt werden.

Viele Grüße
Tomi
Danke Tomi,

also brauche ich auch nicht trennen, wenn ich das Herzstück mit Spannung versorge, oder?.
Hallo Frank

richtig, jedoch muss dafür gesorgt sein, dass die Polarisierung des Herzstücks dann keine Kurzschlüsse verursacht. Das sicherste, um so etwas zu vermeiden, ist das Umschalten in folgender Reihenfolge:
Herzstück wird von der Spannung getrennt... Weiche schaltet um... Spannung wird dem Herzstück wieder zugeführt.

Viele Grüße
Tomi
Hallo zusammen,

Hallo Benno,

super ausführliche Erklärung, vielen Dank.

Werde mir diese am WE mal durcharbeiten und testen. GGF melde ich mich nochmals.

Danke an alle

Mfg
Nico


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