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THEMA: Servodecoder WA5 und bistabile Relais

THEMA: Servodecoder WA5 und bistabile Relais
Startbeitrag
gerkle - 17.01.11 15:02
Hallo N-Bahner,

für meine im Bau befindliche Anlage plane ich die Peco - Code55 - Weichen mit Servoantrieben auszurüsten. Dazu habe ich mir für die ersten Versuche den Servodecoder WA5, Grundbau- mit Relaisbaustein, gekauft.

Ich habe alle Weichen mit dem besagten "Schnitt" für Herzstückpolarisierung ausgerüstet.

Meine Frage: Kann ich mit dem Grundbaustein des WA5 auch bistabile Relais ansteuern? Der Hintergrund ist der, dass die Relais des Originalbausteins auch im Ruhezustand einen nicht zu vernachlässigenden Strom ziehen und die bistabilen Relais nur während des kurzen Schaltimpulses. Bistabile Relais hätte ich zudem genug, die anderen Bausteine müßte ich noch erst kaufen.

Hat das schon jemand von Euch gemacht und könnte hier berichten?
Im Voraus erstmal herzlichen Dank für die Hilfe.

Freundliche Grüße,
Gerd

Hallo Gerd,

du hast völlig recht. Die Leerlauf stromaufnahme ist nicht gerade gering und wenn min. 1 Relais pro Weiche angezogen bleibt, wächst er mit jeder Weiche an.
Bistabile Relais, das wäre doch ein Verbesserungsvorschlag an den Hersteller.

Beim WA5 übernehmen 2 Relais die Herzstückpolarisation und es werden nur die  Schließkontakte verwendet.
Zu Begin des Stellvorganges von A -> B fällt das Relais A ab und  trennt damit das Herzstück  von der Spannung. Erst nach Erreichen der Endposition der Zungen, zieht das Relais B an um das Herzstück wieder an Spannung zu legen.
So wird ein Kurzschluß durch ein schon umgeschaltetes Herzstück bei noch anliegender Zunge vermieden, was bei nicht umgebauten PECO- Weichen auftritt.
Die Anwendung eines einzigen bistabilen Relais wäre so nicht möglich, da der Wechselkontakt des Relais schneller umschaltet als die Zungenbewegung dauert.

Bei den umgebauten Weichen dürfte ein Kurzschluß beim Umschaltvorgang nicht auftreten, da das Herzstück von den Zungen getrennt ist.
Wenn jetzt noch die Relaisausgänge des WA5 nur kurzzeitig Spannung führen würden, -das tun sie nicht, könnte jedoch der Hertseller mit Jumpern einstellbar machen-  wäre der Einsatz von bistabilen Relais mit zwei Wicklungen möglich.

Um nur kurzzeitig Strom fließen zu lassen, könnte man den Ladestrom eines Kondensators nutzen. Ist er geladen, fließt kein Strom mehr, wenn man mal von den Leckströmen absieht.
1. Lösung:
Jeder Relaisausgang bekommt statt des Relais einen Widerstand (4,7kOhm),
damit sich der Kondensator auch wieder entladen kann. Parallel dazu schaltet man die Reihenschaltung aus Relaisspule und Kondensator (ab 100uF / 35V).
2.Lösung:
Wesentlich kleinere Kondensatoren (1...10uF/25V) sind verwendbar, wenn man sie zwischen dem Steuerausgang der Relaisplatine und die Treiberstufen auf der Relaisplatine legt.
Hier ließe sich auch eine Platine mit bistabilen Relais realisieren.

Gruß, Christian

Hallo Gerd
Ich mache das mit den Umschaltern in der Servoplatte von MTTM

http://www.mttm.de/ShopMTTM/product_info.php?in...ckpolarisierung.html

Gruß Gunter
Wenn Du 2 bistabile Relais pro Weiche verwendest, dann entfällt auch noch der Schnitt in der Weiche und selbige hat eine sicherere Versorgung, da sowohl von der Backenschiene als auch vom Herzstück aus Strom zur Zunge fließt. Beim Schottern und Lackieren kann ja schon mal die Kontaktfreudigkeit der Gelenke der Weiche etwas leiden.

bist. Relais mit 5V Schaltspannung gibts bei Reichelt für 1,35Eur inkl. MwSt. Habe leider letzte Woche noch 1,50001 Euro bezahlt ;)

Hallo rudi3, Gunter und Christian,

die Schnitte in den Weichen habe ich bereits und die entsprechenden Relais auch!

Mir geht es um die Möglichkeit, am WA5 ein bistabiles Relais anzuschließen, d.h. kann man aus dem Dauersignal am Ausgang zur Relaisplatine ein Impulssignal machen?

Wenn ich die Relais nicht noch alle hätte, könnte mir die Servoplatte von MTTM gefallen.

Grüße,
Gerd
Hallo,
mit sinnvollem Aufwand kann man den WA5 nicht umbauen. Wozu auch (?) - die Stromeinspeisung ist getrennt vom Digital-Signal und die Abfrage-Logik, um die bistabilen Relais immer in eine Kurzschluss-freie Lage zu bringen wäre nicht zu unterschätzen bzw. im Fehlerfall (teilweiser Stromausfall) gar nicht zu realisieren.

Grüße, Thomas
Hallo Gunter,

gibt es Fotos von der fertig verbauten Servoplatte? Ich kann mir die Montage noch nicht richtig vorstellen. Und passen die Platten auch für die Servos ES-05- JR? Wie erfolgt dann der Weichenantrieb?

Herzliche Grüße,

Gerd
Moin,
die Idee mit den bistabilen Relais finde ich gar nicht schlecht, da dann in Ruheposition kein Stromverbraucher mehr da wäre... Die Umschaltung könnte man mit einem einfachen Relais realisieren, das in Ruheposition durchschaltet und für die Dauer der Umschaltung der Weichenzungen anzieht und somit den Strom vom Herzstück wegnimmt...
Vielleicht wird der Baustein tatsächlich noch mal geändert.
Abgesehen davon habe ich sehr viele WA5S in Betrieb und bin überaus zufrieden damit...

Viele Grüße

Andreas
Hallo GErd,
schau mal unter mbtronik.de. Da findest du alle Anleitungen mit Foto zu den Bausteinen...

Hier mal ein Link zu dem Baustein WA5S für Betrieb mit SX-Signal:

http://mbtronik.de/pdf/wa5s/wa5s-heft.pdf

LG Andreas

Hi

Bei Relais mit vernünftigem Innenwiderstand ist der Strom garnicht so hoch.
Mit 1A kannst Du dann 100 oder mehr Relais versorgen.
Das ist im Vergleich zu dem was die Servos ziehen garnichts.

Für bistabile Relais bräuchtest Du eine Logik, wie exFrager schon sagte, deren Aufwand nicht lohnt. Je Relais pro Weiche bräuchtest Du dann 2 Ausgänge dieser Logik, die einen Schaltimpuls senden. Einmal aus der 0-1 Flankel und einmal aus der 1-0 Flankel generiert.
Und wehe, die Flanke fällt mal aus.

Gruß
Thomas
Moin moin,

ich persönlich finde die Idee mit dem bistabilen Relais auch sehr gut.
Wenn man folgende Verkabelung wählt, http://www.wagenlehner.net/Decoder/images/polarisierung.jpg
dann bräuchte man dem Decoder nur in der Software sagen, das er einen Impuls statt einen Dauerstrom auf die Relaisausgänge gibt. Geht natürlich nur mit Servodecoder die zwei Relais für die Polarisierung vorgesehen haben.
Das Risiko der falschen Polung des Herzstücks und damit eines Kurzschlusses bei der Überfahrt der Weiche ist dann natürlich immer noch gegeben.
Trotzdem finde ich die Idee interressant.

Gruß aus Hamburg

Thorsten

Hallo,

ich hole den Beitrag noch einmal nach oben.

Wie ich schon ganz zu Anfang gesagt habe, sind bei mir alle Peco-Weichen mit dem Herzstück durch den "Schnitt" getrennt. Dann könnte ich doch bei Verwendung der Polarisierungseinheit des WA5 das Herzstück der Weiche lt. angefügtem Plan z. B. an Rel 1 Anschluß 6 und die beiden Aussenschienen an die Anschlüsse 1 und 5 legen. Dann dürfte es keinen Kurzschluß geben beim Umschalten.
Damit könnte ich ein Relais sparen. Was spricht dagegen?

Herzlichen Dank für die Antworten und Grüße aus dem trüben Westfalen

Gerd

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Hallo Gerd,
das kannst du so machen. Oder auch Herzstück an 4 und die Außenschienen an 2 und 3. So hatte ich auch angefangen. Mit der Zeit wurde es aber für mich zu unübersichtlich und fummelig von jeder Weiche immer aller drei Litzen zur Platine zu legen, wenn doch alle Herzstücke sowieso nur zwischen Fahrspannung und Masse*) hin und her geschaltet werden. Ich bin dazu übergegangen doch alle Relais zu benutzen und an jedem Modul die Relais schon auf der Platine zu verbinden, siehe Foto1: 1+2 von POL1 mit 3+5 von POL2, sowie 1+2 von POL2 mit 3+5 von POL1.**) So brauche ich nur noch einmal Fahrspannung und Masse in das Modul anschließen (Foto 2, graue Litzen) und habe dann an 4 und 6 jeweils beide Polaritäten im Wechsel. Nun kann ich einfach das Herzstück da ranstecken wo es hingehört. Oft schalte ich mehrer Weichen mit einer Elektronik, sodass es dann manchmal mehrere (teils gegensinnige) Herzstücke sind (Foto 2, blaue Litzen).

LG, Steffen

*) man ersetze durch seine eigenen verwendeten beiden Polaritäten
**) 1+2 POL1 + 1+2 POL2 und 3+5 POL1 + 3+5 POL2 wäre logischer, aber dann müsste ich die Leiter auf der Platine kreuzen, siehe Foto.

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Hallo,

eine kurzschlusssichere Weichenpolarisierung ohne Bistabiles Relais, dafür mit monostabilen und 2x Umschaltkontakten habe ich auch bei der Relaiserweiterung des Servodecoders vorgesehen:
http://www.norbert-martsch.de/index.php?option=...gid=10&Itemid=95

Durch diese Beschaltung, wie auch bei Holger Wagenlehner gezeigt, wird nur die befahrene Weichenzungen-Schiene bestromt, die "inaktive"/nicht befahrene ist stromlos. Dadurch kann ein "abbiegendes" Triebfahrzeug mit steifem Fahrwerk/Drehgestell auch keinen Kurzschluss auf der Weiche verursachen.

Bei Weichen, wo Herzstück und Weichenzungen bereits miteinander verbunden sind, ist diese natürlich aufzutrennen und die Weiche entsprechend zu verkabeln.

Viele Grüße
SX1-Norbert
Hallo Steffen,

deine Vorgehensweise für die Herzstückpolarisierung ist beachtenswert. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann speist du die Fahrspannung einmal direkt an der Weiche ein und dann nochmal am Weichendekoder, sodass du dann nur eine Leitung zum Herzstück der Weiche verlegen mußt. Richtig so?
Und wenn du teilweise mehrere Weichen mit einem Decoder schaltest, haben diese Weichen dann alle die selbe Adresse?

Herzliche Grüße,
Gerd
Hallo Gerd,

danke für das Kompliment!

Zitat

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann speist du die Fahrspannung einmal direkt an der Weiche ein und dann nochmal am Weichendekoder, sodass du dann nur eine Leitung zum Herzstück der Weiche verlegen mußt. Richtig so?


Genau. Beim Anpassen der Weiche ( http://www.steffen-krumbholz.de?technik#c489 ) werden schon drei Litzen an die Weiche angelötet. Die Backenschienen werden unmittelbar in der Nähe an Fahrspannung und Masse angelötet (meist ist eine ganze Gruppe und die Streckengleise an einer Stelle zusammen versorgt). Die blaue Herzstücklitze mache ich immer länger und führe diese zum WA5. Dieser liegt nicht immer gleich daneben, wenn er mit dem zweiten Kanal eine weiter entfernte Weiche bedient.


Zitat

Und wenn du teilweise mehrere Weichen mit einem Decoder schaltest, haben diese Weichen dann alle die selbe Adresse?


Ja. Im Foto siehst du einen Gleiswechsel, bei dem immer entweder beide Weichen auf Abzweig oder auf Gerade stehen. Solche Situationen habe ich ziemlich oft. Die Herzstücke müssen auch hier immer gegensinnig gepolt werden. Das zweite Foto zeigt den zugehörigen Dekoder. Der in jedem Kanal zwei Weichen versorgt. Siehe auch http://www.steffen-krumbholz.de?technik#c551 , da habe ich meine Antworten nochmal zusammengefasst.

Viel Erfolg bei deiner Umsetzung.
LG, Steffen

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