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THEMA: Fleischmann Multi Zentrale

THEMA: Fleischmann Multi Zentrale
Startbeitrag
Alexs - 12.02.11 17:55
Hallo zusammen,

da ich beim planen meiner Anlage bin, wollt ich mal fragen was ihr von
der Fleischmann 686702 Multi Zentrale haltet.
Ist die Zentrale das was sie verspricht ? Da ich mit digital
noch gar nicht auskenne wollt ich mal nach Eurer Meinug fragen?

Danke
Gruß Alex

Hallo.
Die MultimausPRO (eigentlich von Roco) ist im Prinzip nicht schlecht, hat aber ein paar Nachteile, über die man sich im klaren sein sollte.

Zum einen sind die Roco/Fleischmann- Booster nicht stabilisiert. Das heißt, die Ausgangsspannung schwankt, was sich nachteilig auf den Betrieb auswirkt. Zum zweiten kann sie kein Railcom, was heute eigentlich ein NoGo ist. Drittens ist sie furchtbar teuer. Nicht nur die Zentrale selbst, sondern vor allem auch die Rückmelder, von denen man eine ganze Menge braucht.

Der größte Vorteil ist die Funk- Steuerung. Die Multimaus ist bekanntermaßen ein ergonomisch sehr schöner Handregler. Das kombiniert mit Drahtlos- Technik macht sich wirklich gut. Da muss man abwägen, ob einem dieser Vorteil so viel Geld wert ist. Die Rocomotion- Software ist ziemlich abgespeckt. Da bekommt man für lau bessere Software, die nicht an einen Hersteller gebunden ist. Dafür muss man also auch kein Geld ansetzen...

Würde die Anlage 250€ kosten, wäre das noch OK. Bei 500€ ist meiner Ansicht nach die Grenze weit überschritten. Man braucht zusätzlich noch ein weiteres Interface für die Rückmeldung, entweder S88, SX oder Railcom. Die Roco Rückmelder sind unverschämt teuer, das geht gar nicht. Und eigentlich muss man auch den Booster abklemmen und einen Geregelten benutzen.

Eventuell kann man so ein System aber aus einem Startset erheblich günstiger bekommen. Schließlich bekommt man die "normale" Multimaus auch für 60€ statt 250€ offiziell. Müsste man mal sehen..

Gruß, Claus.
Was für ein System ist dann wirklich zu empfehlen ?
Was sag ich mal der alleskönner ist`?

Gruß Alex
Hallo,

den nicht stabilisierten Booster kann man im Zeitalter der allgegenwärten Schaltnetzteile doch einfach mit stabilisierter Spannung versorgen und schon hat sich das Problem gehabt.

Grüße, Peter W.
Hallo.
Bis vor kurzem, (oder auch jetzt noch) waren Schaltnetzteile für Modellbahnzwecke nicht zugelassen. Ich habe noch nicht gehört, dass sich dieses geändert hätte. Klar kann man das privat machen, ist aber imho unnötig. Wenn man die Roco Zentrale einsetzt, kann man z.b. ja nur die unkritischen Weichen mit dem eingebauten Booster versorgen und  für den/die Fahrstromkreis(e)  beispielsweise Booster von Tams oder Lenz verwenden, bei denen man solche sicherheitsrelevanten Eingriffe nicht vornehmen muss.

Zur Frage nach dem "Alleskönner"... die kann man nicht pauschal beantworten. Die perfekte Zentrale gibt es nicht. Man kann nur abwägen, was man selbst haben möchte und was man bereit ist, auszugeben. Dazu muss man einige Entscheidungen treffen, die die Auswahl dann merklich einschränken.
Die erste Grundsatzfrage bei Spur N lautet: DCC oder SX? Falls du dich für SX entscheidest, musst du jemand anderes fragen. Damit kenne ich mich nicht aus.  Wenn die Antwort auf diese Frage DCC lautet, so können wir hier weiter machen. Dann lautet die nächste Frage, wie groß ist die (geplante) Anlage?. Wenn wir das mal pauschal in drei Größen, Klein, Mittel und Groß einteilen, so müssen wir die Fälle einzeln durchgehen.

Klein. Hier reicht eigentlich so etwas wie die normale Multimaus aus. Egal ob Roco oder Fleischmann. Einfach in der Handhabung, sehr preiswert in der Anschaffung (komplett 60 - 80€ neu aus "geschlachteten" Startsets) gut zu bedienen und die Multimaus lässt sich an vielen Zentralen weiter verwenden, wenn man doch mal auf was "Großes" umsteigen will. Bei einer kleinen Anlage mit vielleicht nur 5 oder 6 Weichen braucht man keinen PC, keine Rückmelder und auch kein Railcom. Hier kann man den Einstieg für deutlich unter 100€ schaffen und verbrennt, wie sonst oft wenn man (zu) billig kauft, nicht mal Geld bei einer späteren Aufrüstung.

Eine "Große" Anlage mit vielleicht mehr als 100 Weichen muss eigentlich per Computer gesteuert werden, da alles andere einfach viel teurer wird. Hier spielt natürlich der Rückmeldebus bzw die Kosten dafür eine gravierende Rolle. Am billigsten ist der S88, der z.B. bei Tams, Märklin und vielen anderen verwendet wird. S88 ist allerdings auch am unzuverlässigsten und am kompliziertesten zu verlegen. Kaum teurer aber viel sicherer ist der z.B. von Lenz verwendetet RS Bus. Ebenfalls verbreitet und gut ist das Loconet, welchens z.B. bei Uhlenbrock eingesetzt wird. Der Fremo steuert z.B. alles per Loconet. Der größte Nachteil vom Loconet ist die Lizenzierung. Loconet ist nicht offen sondern muss von Digitrax lizenziert werden. Das erschwert Hobby- Entwicklern oftmals Geräte dafür zu entwickeln. ESU , Zimo und andere verwenden den CAN Bus. Eigentlich ideal, da CAN ein offener Industrie- Standard ist. Allerdings haben sich bisher noch nicht sehr viele Zubehör- Hersteller daran versucht. Bei ESU könnte man auch auf S88 ausweichen. Ist zusätzlich vorhanden. Die Zentrale für eine große Anlage sollte modular aufgebaut sein, also beliebig erweiterbar sein. Deswegen fallen hier imho Zentralen wie die Ecos aus. Der Bildschirm kostet viel Geld und wird nicht gebraucht, da man sowieso alles am PC mit viiiiel besserem Bild macht. Für eine "Große" würde ich am ehesten zu Lenz oder Zimo raten. Zimo ist teurer, aber auch edler und vermutlich besser. Für Zimo gibt es Funk- Handregler, Bei Lenz erledigt man das per Smartphone oder IPod und WLAN mit der kostenlosen Software Rocrail. Das klappt natürlich auch bei (fast) jeder anderen Zentrale, die man mit einem PC verbinden kann, selbst bei der Multimaus. Hier braucht man dann ein Lenz Interface.

Bei mittleren Anlagen hat man am meisten Möglichkeiten und Auswahl, je nach eigenem Geschmack. Man kann eine mittlere Anlage digital fahren aber klassisch schalten und überwachen. Dann reicht sogar die Multimaus noch locker aus. Man kann so eine Anlage aber auch schon gut per PC steuern. Dann trifft das gleiche wie für große Anlagen zu. Aber hier bietet sich auch der ideale "Lebensraum" für die vielen "ALL in ONE" Zentralen wie ESU ECOS(2), Viessmann Commander, Märklin Central Station2, Uhlenbrock IntelliboxII usw. Diese Zentralen sind für kleine Anlagen oversized, obwohl man die natürlich damit problemlos betreiben kann. Und bei großen Anlagen kommt man ohne PC doch nicht aus. Hier sind dann die Displays usw einfach überflüssig und treiben den Preis unnötig in die Höhe.

Sollte ich mich für so eine "ALL in ONE" Zentrale entscheiden müssen, so würde ich aktuell wohl die Ecos2 nehmen. Allerdings habe ich mich längst für die Lenz-Multimaus- Smartphone Kombination entschieden. Hiermit kann ich alles, vom kleinen Testkreis in 1:160 bis zur Gartenbahn in 1:22,5 betreiben. Zwar braucht man dazu einen PC, wenn man den vollen Komfort haben will. Aber hier reicht ein altes Notebook völlig aus, welches mit weniger als 100€ zu Buche schlägt, sollte man nicht sowieso eines haben. Ein ausrangierter Büro PC für umme tut es ebenfalls...

Die Entscheidung kann ich dir natürlich nicht abnehmen. Aber vielleicht hilft's dir ein wenig bei der Entscheidungsfindung. Allgemein gesagt, kauf dir für den Einstieg erst mal eine "normale" Multimaus. Die kann man fast immer weiter verwenden, so z.B. bei Lenz, ESU, Tams,... Und natürlich auch an der MultiZentrale ;) Damit kannst du in Ruhe austesten was dir bei Digital wichtig ist und was nicht... Und wirklich Geld muss man dafür nicht in die Hand nehmen.

Gruß, Claus
Zitat

Die erste Grundsatzfrage bei Spur N lautet: DCC oder SX?


...oder beides mit RMX.

Grüße,
Marco
Oder mit der FCC?

Viele Grüsse
Mathi
Hallo.
Sorry, aber Multiprotokoll in jeder Form halte ich für, vorsichtig ausgedrückt, fragwürdig. Man sollte sich schon für ein System entscheiden. Für mich kommt, da ich "mehrspurig" fahre nur DCC in Frage. SX im Garten, ich weiß ja nicht.... ;)

Ich gehe sogar noch weiter und lege mich auf einen Decoder (Hersteller) fest. Bei mir kommen z.B. nur Zimo Decoder in Spur N Loks. Deswegen kaufe ich prinzipiell nie fertig digitalisierte Loks, egal von welchem Hersteller. Bei den großen Spurweiten verwende ich nur Lenz Gold Decoder, wegen USP (Strompuffer), was aber in N nicht möglich ist.  Das Lenzsche USP ist so genial, das es alle eventuellen Nachteile beim Decoder weit mehr als aufwiegt. Ohne USP verliert der Lenz Gold aber sein Alleinstellungsmerkmal. Deswegen die eigentlich besseren Zimo Decoder für Spur N.

Damit vermeidet man einen Großteil der "undefinierbaren" Digitalprobleme.
Bei mir laufen DCC und SX Loks friedlich neben- und miteinander, sogar in gemischter Doppeltraktion. Ich kann also nichts negatives berichten.

Grüße,
Marco
Hallo Lehmden

ich bin zwar prinzipiell auch eher jemand der sich auf "ein" System festlegt, dennoch ist die Aussage, dass Multiprotokoll fragwürdig ist, in meinen Augen schon ein bisschen übertrieben.

Viele Grüße
Tomi
Hallo.
Das glaube ich dir unbesehen. Ich hätte allerdings immer ein komisches Gefühl bei der Sache. Ich stell mir nur gerade mal vor, das in der Austast- Lücke eigentlich eine Railcom Message über das Gleis gehen soll  Aber genau in diesem Moment kommuniziert der SX- Teil. Den Salat möchte ich mir nicht vorstellen....
Ich weiß nicht mal, ob Railcom in einer Multiprotokoll- Umgebung überhaupt funktioniert. Ich  bin nicht wirklich scharf darauf das zu probieren. Unterstützt deine Zentrale Railcom bzw setzt du das ein? Wäre mal interessant.

In meiner 20 jährigen Digitalpraxis bin ich "reinrassig" immer am besten gefahren. 99,99% aller Probleme, mit denen die Leute die Foren zutexten, kenne ich ausschließlich von "anderen". Bei mir ist immer alles annähernd perfekt gelaufen. Warum sollte ich daran etwas ändern?
Deswegen kann es bei dir aber natürlich problemlos im Mischbetrieb laufen, keine Frage.

Grüße, Claus
Hallo Claus,

auf dem Gleis läuft bei Multiprotokoll immer alles sequentiell, d.h. es kommt entweder gerade DCC oder SX auf die Schiene. Auch Railcom-Cutouts lassen sich da problemlos zwischenschieben. Railcom mögen nur die Fleischmann-DCC-Decoder nicht, egal bei welcher Zentrale.

Was RMX angeht: wenn man nur DCC-Loks hat, ist auch nur DCC auf dem Gleis.

Grüße
Daniel

Hallo Daniel.
Danke für die Info. Beruhigen tut mich das allerdings nicht wirklich. Eine Multiprotokoll- Zentrale, welche nur DCC Loks ansteuert ist eigentlich immer eine "reinrassige" DCC Angelegenheit, Da habe ich auch keinerlei Bedenken. Ich kenne nur die RMX Zentrale gar nicht. Deswegen kann ich nichts dazu sagen, sie weder empfehlen noch ablehnen.

Multiprotokoll fängt (für mich)  dann an, wenn man tatsächlich verschiedene Protokolle gleichzeitig einsetzt. Je mehr, desdo schlechter..,. Die Menge der Daten, die gesendet und verarbeitet werden müssen vervielfältigt sich. Den Stress will ich weder mir noch meiner Zentrale antun.

Das (ältere) Fleischmann Decoder kein Railcom mögen, ist nachzuvollziehen. Zumindest früher stammten die Fleischmann DCC Decoder fast immer von Uhlenbrock. Und die sind (waren?) Railcom- Verweigerer. Inzwischen baut Rocoman sogar gelegentlich Zimos ab Werk ein. Die müssten dann aber problemlos mit Railcom umgehen können. Da man aber nie genau weiß, was die Hersteller gerade vom "Grabbeltisch" abgegriffen haben, kommen mir keine ab Werk digitalisierten Loks ins Haus. Einzige Ausnahme ist Lenz in H0 und 0. Her ist immer ein, in der Regel speziell an die Lok angepasster, Lenz Gold drin. Den kann man (ich) gebrauchen...

Grüße, Claus
Claus,

Zitat

Ich habe noch nicht gehört, dass sich dieses geändert hätte


Schau mal in die Trix und Märklin Kataloge bzw. Neuheitenblätter. Da gibt es auch schon Schaltnetzteile mit Modellbahnzulassung.

Grüße, Peter W.
Hallo Claus,

danke für deine umfangreichen Ausssagen, die mir aber sehr einseitig ausgelegt sind und einem Einsteiger kaum helfen.
Und dafür, dass du andere Digitalsysteme nicht kennst, machst du Verallgemeinerungen, die nach aktuellem Stand der Technik haltlos sind - s. u.a. @13

nachdenkliche Grüße
hajo


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