THEMA: Einen vielfältigen DCC-Lokdekoder (Anfänger)?

Hallo,


Was bedeutet "vielfältigen Dekoder-Typ"?


Soll...bedeutet das, Du hast noch keine Zentrale? Warum willst Du dann jetzt Decoder kaufen?

Grüße, Peter W.

Hallo Peter,



Klar... ich werde die Zentrale gleichzeitig mit den Dekodern bestellen... Eine Zentrale ohne Dekodern ist ja nutzloss.

G.

J

Mach Dir einfach ein Lastenheft in dem du alles festhärmtest was du möchtest.
In meinem Lastenheft steht der Decoder muß Railcom und das Lenz ABC Bremssystem unterstützen.

Gruß Alex

OK so ich versuch's mal:

(o) = ja
(  ) = optional

(o) Railcom:
       wofür genau, ist es mich noch nicht ganz klar, aber da die neuen Dekodern es schaffen, ist es wahrscheinlich wertvoll.

(o) Licht: selbstverständlich

(  ) Sound:
       häufig passt nicht im Gehäuse, aber sollte ich trotzdem einigen Modelle mit Sound ausrüsten, könnte ich auch ein anderen Dekoder einbauen...

(o) einstellbare Mindest- und Höchstgeschwindigkeit

(  ) Rangiergang: ???
       Wozu eine Rangiergang? Kann ich nicht die Geschwindigkeit weilst im Rangieren einfach einstellen?

(o) Mehrfachtraktion

(  ) ABC Bremssystem:
       wenn man mit PC fährt, ist es überflüssig, oder?

Abmessungen: so klein wie möglich...

Gibt es noch weiteren möglichen Funktionen?

Gruß,

J

Hallo Julien,

vor einem Jahr habe ich mich nach reichlichen Recherchen auf die Firma Lenz festgelegt - was sowohl die Zentrale als auch Schalt- und Lokdekoder (silver mini+) angeht und bin damit bestens zufrieden.

Dies bedeutet natürlich nicht, dass andere Anbieter schlechter sind, aber die kenne ich nicht und alle anderen Anbieter auzuprobieren ist wg. der Kosten unmöglich. Man ist also auf die Meinung und Erfahrung anderer angewiesen - aber deshalb bist du ja im Forum.
Meine Philosphie ist: möglichst alles von dem gleichen Anbieter - dann dürfte es die wenigsten Kompatibilitätsprobleme geben - der Hersteller kann sich also nicht herausreden, der Fehler liegt natürlich am Produkt der Firma XYZ.

Übrigens starte ich gerade die Steuerung der Anlage mit TrainControler über das USB-Interface - auch problemlos.


Viele Grüße
Karl

Hallo Julien,

RailCom ist ein noch in der Entwicklung befindliches Projekt. Es lässt sich momentan schwer abschätzen, welche Möglichkeiten sich hiermit alles ergeben. Prinzipiell ist RailCom zunächst einmal eine Rückmeldung des Dekoders an das Digigitalsystem. Bisher hat ein Dekoder nur gehorcht und ausgeführt. Er hat z.B. nicht den Empfang eines Befehles bestätigt. Es wäre mit der Rückmeldung durch RailCom denkbar, dass Anweisungen an den Dekoder nur solange wiederholt werden, bis dieser den Empfang bestätigt. Das würde in dem dynamischen dcc-Protokoll wieder Freiraum schaffen und die Übertragung beschleunigen. Der Dekoder kann seinen aktuellen Status Rückmelden wie etwa Adresse, Geschwindigkeit, Stromaufnahme, etc. Wenn dem Digitalsystem z.B. die Standardparameter deiner Loks bekannt sind, könnte es bei gravierenden Änderungen eine Warnung ausgeben um etwa auf einen Defekt hinzuweisen. Das ist nur ein kleiner Teil der Möglichkeiten, die RailCom ermöglichen kann.

Sound ist so eine Sache. Wenn du auf einer Anlage mehr als drei Züge mit Sound einsetzt, wird es schnell nervig. Auch das Klangvolumen ist bei den Miniaturlautsprechern sehr begrenzt. Ich würde da eher mit den Soundmöglichkeiten von TrainController liebäugeln....

ABC ist mitnichten überflüssig. Deine Anlage muß schon vollständig mit Bestztmeldern und Rückmeldern ausgestattet sein, um vollautomatischen Betrieb mit dem PC zu machen. Das ABC-System ist eine Erweiterung des Systems mit Bremsdioden: Viele DIgitalsysteme erzeugen ein Symetrisches Gleissignal. Durch eine Diode sinkt der Signalpegel auf einer Schiene und der Dekoder erkennt dies als unsymetrisches Gleissignal und bremst der der eingestellten Verzögerung den Zug bis zum Stillstand ab. Alle Funktionen bwie Licht etc. bleiben erhalten und steuerbar(!). Wird die Diode z.B. per Schalter überbrückt, fährt der Zug wieder an und beschleunigt bis zu zuletzt gefahrenen Geschwindigkeit. In Gegenrichtung wird die Diode z.B. ignoriert, d.h. sie ist Richtungsabhängig. Das alles funktioniert im Normalfall auch ohne ein PC. Das ABC-System von Lenz ist eine Erweiterung dieser Bremsfunktion. Sie ermöglicht z.B. eine automatische Pendelzugsteuerung. Die hierfür notwendigen Lenz ABZ-Bremsmodule beinhalten eine spezielle Diodenschaltung.

Prinzipiell sind die Lenzdekoder robust und es ist sicher keine Fehlentscheidung, zur Lenzzentrale auch die Lenz Dekoder zu verwenden. Andere Dekoder würde ich verwenden, wenn es die Einbauverhältnisse erfordern.

Jens

Hallo Julien,
offenbar willst Du DCC als Digitalsystem verwenden. Dann fährst Du wohl am besten, wenn Du Dich auf Hersteller stützt, die das auch als Hauptsystem benutzen (Zimo, CT Elektronik, Kühn, Lenz, ESU). Meine Erfahrung mit den Selectrix-Decodern, die ich bisher in Händen hatte, ist die, daß der Funktionsumfang unter DCC meist recht "überschaubar" ist.

Es gibt noch ein paar mehr Details, z. B. "Kriechgeschwindigkeit". Hier sind z. B. die Decoder von Lenz und der Kühn N45 z. Z. nicht besonders brauchbar. Aber da sind verschiedene Modellbahner-Naturen halt unterschiedlich sensibel.

Thema Licht: Willst Du eine halbwegs vorbildgetreue Beleuchtung haben? Dann kommen verschiedene Decoder sehr schnell an ihre Grenzen (Stichwort einseitige Beleuchtung und Rangierlicht). Wenn Du Loks mit rot/weißem Licht hast, brauchst Du vier Ausgänge am Decoder, um vorbildgetreu das Licht einseitig abzuschalten, wenn Waggons am Haken hängen. Zur Schaltung von Rangierlicht in Kombination mit einseitiger Beleuchtung brauchst Du wenigstens zwei richtungsabhängige Funktionen (NICHT Lichteffekte am Ausgang!).

Rangiergang: Oft kannst Du das mit der Reduktion (z. B. Zimo - sehr schön) oder kompletten Abschaltung (ebenfalls Zimo, bei Lenz die einzige Variante - weniger schön wegen ruckartigerem Laufverhalten beim Durchschalten der Fahrstufen) kombinieren. Brauchen tust Du's, wenn Du beim Kuppeln (speziell mit den Standard-Klauenkupplungen) auf kurzer Strecke etwas Schwung holen und dann unmittelbar nach dem Kuppeln bremsen mußt, damit Du die Waggons nicht wegschiebst.

Mehrfachtraktion geht via Consist-Adresse mit jedem mir bekannten Decoder, mit verschiedenen Zentralen (z. B. Viessmann Commander) aber auch in Software.

ABC: Ist halt eine Frage, ob Du eine teilweise autarke Sicherung haben willst. Natürlich geht es auch rein per Software mit Rückmeldern.

Wenn Dir das Geld nicht zu schade ist, nimm Dir ein wartungsfreundliches Modell mit Steckschnittstelle und probiere die wichtigsten Decodertypen mal aus, meine Favoriten waren bisher von Zimo (MX620), der neue (MX621) ist aber arg kastriert worden, gerade im Bereich der Beleuchtung. Fahrdynamik und Regelung sind aber immer noch sehr gut, wenn auch spürbar anders zu konfiguriern als beim Vorgänger, dann folgt mit weitem Abstand (als Notnagel, wenn der Platz nicht reicht) der Lenz Silver Mini +. Wegen der Probleme mit dem MX621 werde ich aber auch den neuen ESU mal testen, der große LoPi V4 hat sich sehr gut bewährt und ist auf kritische Motoren noch besser anpaßbar als der Zimo.

Die aktuellen ESU Decoder V4 verhalten sich wie gesagt ebenfalls sehr gut, nur gibt's leider den "Micro" noch nicht. Bei der Fahrdynamik gibt es weniger Möglichkeiten.

CT Elektronik (z. B. DCX75) hat ebenfalls sehr gute Regelungseigenschaften, bei der Fahrdynamik aber auch weniger Möglichkeiten als Zimo, moderne Features werden aber nicht unterstützt.

Lenz Decoder sind aktuell die kleinsten mit ABC und RailCom, großer Mangel ist aber die viel zu hohe Kriechgeschwindigkeit (das geht sich nur mit sehr langsamen Modellen gerade noch aus), und er hat auch nur zwei Funktionsausgänge. Ich hatte bei Lenz mal angeregt, die SUSI-Schnittstelle wenigstens als Logikpegel-Ausgänge umkonfiguriern zu können, aber da hat sich noch nichts getan.

Viele Grüße,
Torsten

Hallo Julien

kurz und knapp mein Favorit: Zimo MX621.
Im Vergleich zu anderen Decodern ist dieser sehr ausgeglichen und auch für viele "Problemloks" geeignet.

Viele Grüße
Tomi

Hallo Julien,
ich habe, wie bereits mehrfach gepostet, auch eine Lenz Zentrale und fahre auch mit dem Traincontroller. Mein Standart-Lokdecoder ist der Kühn N025. Damit habe ich nie Probleme gehabt. Die Lenz Decoder hatten bei mir etliche Zicken, blieben mit binkenden Lampen stehen und fuhren erst nach einer Pause weiter. Ich habe allerdings etliche Minitrix-Doppelkreuzungsweichen, die ich nicht noch einmal verbauen würde. Außerdem habe ich viele alte Arnold-Loks, die damit gut laufen. Allerdings halten andere diese Kombination für suboptimal.
Wenn du mit den TC fährst, sollte der Decoder sehr direkt reagieren, allerdings eine gute Lastregelung haben. Die Anfahrverzögerung und das langsame Abbremsen besorgt ja der Traincontroller.
Viele Grüße
Friedhelm

Hallo,

vielen Dank für die ausführlichen Antworten!

Also wenn ich es zusammenfasse, hat der Zimo MX621 vielen Funktionen und beherscht Railcom.
Den Kuehn N25 (oder N45) ist auch sehr beliebt, passt aber nicht mit Loks die mit rot+weiss Lichten ausgestattet sind, und kann nicht Railcom.
Den DHP160 wird auch oft verwendet, kann aber Railcom auch nicht.

Bei der Digitalisierung, würde ich mit folgenden Modelle anfangen:
Kato TGV POS (habe die NEM Platinen bestellt).
Fleischmann SBB Cargo Re481 732303

Ich habe noch folgenden Loks die eine NEM Schnittstelle bezitsen:
Fleischmann BR 221 7251
Fleischmann Stromlinienlok BR 01
Minitrix Taurus im Mini-Cooper-Lack

Welchen Dekodern schlagt ihr vor?

Mein anderen 10 bis 15 Modellen haben kein Schnittstelle : //

MfG

Julien

Hallo Julien,



dieses stimmt so fuer den N45 nicht, er kann Railcom und kann auch einzeln schaltbaren Lichtwechsel rot-weiss (4 Funktionsausgaenge).

Der N45 ist derzeit mein Favorit, da am preiswertesten (im Gegensatz zum MX621 oder DCX7(x) zu beschaffen und vorallem verfuegbar.

Problem beim "Kriechen" habe ich nicht nachvollziehen koennen.

LG

wassi

Also ich habe einen N45 und bin mit ihm gerade in Verbindung mit einen älteren Flm Konstruktion (Br139 Cargo) überhaupt nicht zufrieden.
Da lege ich doch lieber 5 Euro drauf und hole mir einen Lenz silver. Mit Zimo und Esu habe ich leider noch keine Erfahrung. kommt aber noch.

Gruß Alex

Hallo

also Ich habe in del letzten 4 Monaten etwa 50 Kühn N025 und N045 verbaut, hauptsächlich in GFN und Minitrixloks. Ich kann nur sagen, dass die Dekoder bestens funktionieren.

In HO hatte ich prinzipiell nur LENZ Gold verbaut, allerdings läuft das in N mit den Lenz Silver Mini nicht gans zo gut, gerade ältere GFn Loks sprechen nicht sauber auf diese Dekoder an, hier sind die Kühn N025 zweifelsfrei überlegen.

Eine kleine Anzahl von Stromschluckenden MTX Loks wie die SNCF Bauriehen CC6500 und CC72000 haben Dekoder von Digitraz verpasst bekommen, laufen ebenfalls hervorragend.

In den neueren PIKO SAI maschinen habe ich durchweg Kühn N025 unbd N045 verbaut auch hier ohne Probleme, ebenso bei del Loks der Hersteller Startrain, MABAR und KATO.

Die Arnold BB25200 haben TRan dekoder bekommen.

patrick

Hallo Wassi
zumindest der MX621 war bis vor zwei Wochen noch in ausreichender Stückzahl verfügbar.

Hallo Julien

wenn du noch ein paar Loks mit Schnittstelle hast, würde ich dir empfehlen, verschiedene Decoder in diesen Loks zu testen. So kannst du sehr schön sehen, welcher Decoder mit welcher Technik gut zurecht kommt. Das hilft dir dann auch später, wenn du weitere Loks digitalisieren möchtest.

Viele Grüße
Tomi