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THEMA: Welcher Hersteller produziert noch in der BRD

THEMA: Welcher Hersteller produziert noch in der BRD
Startbeitrag
Marc78 - 27.04.11 14:38
oder in Österreich? Nachdem ich erfahren habe, daß Fleischmann nun in Rumänien produziert, Märklin (Minitrix) in China? Arnold in China etc. pp. bin ich nicht mehr gewillt 230 Euro und mehr für ein Modell auszugeben.
Warum soll ich die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland auch noch durch meinen Kauf subventionieren?

Für Ware Made in Germany wäre ich bereit solche Preise zu zahlen aber nicht für Ware aus Billiglohnländern.
Preise bleiben gleich oder steigen aber die Produktionskosten sinken.

So langsam macht mir das Ganze keinen Spaß mehr.
Wie gesagt, ich besorge mir die Modelle von nun an bei ebay.

Gruß aus Kurhessen

Marc

Hallo Marc,

gute Idee, hoffentlich machst Du das bei Autos und EL Geräten auch so

Gruß Jürgen
Hallo,

KH-Modellbahnbau;
Marks-Metallmodellclassic´s
MZZ (Autos)
m.W. Weinert-Modellbau

produzieren in D.

Gruß
Karin + Kurt Hegermann,
geschäftsführende Inhaber von KH-Modellbahnbau
http://www.kh-modellbahnbau.de
Hallo Jürgen,

tatsächlich fahre ich ein Auto aus deutscher Produktion. Einen VW-Käfer Bk. 1967 :)

Und ja, ich versuche Qualität aus deutschen Landen zu kaufen.

Das hat allerdings nichts mit Nationalismus oder ähnlichem zu tun, sondern damit, daß "Made in Germany" eben ein Qualitätssiegel ist.

Gruß
Marc
Hallo Karin u. Kurt,

vielen Dank für die Hinweise!

Gruß
Marc
Hallo zusammen,

ähem. Ursprünglich war "Made in Germany" übrigens keineswegs ein "Qualitätssiegel" - jedenfalls keines für gute Qualität. Es ist seinerzeit (grobes Timing: recht bald nach Beginn der Industrialisierung, also zugegebenermaßen bereits etwas länger her) auf Druck der englischen Industrie praktisch "zwangseingeführt" worden, um die damals qualitativ führenden, englischen (!) Produkte vor billigen Kopien mangelnder (!) Qualität aus Deutschland zu schützen...

Dass sich dies seitdem (zumindest eine Zeit lang) etwas anders entwickelte, sei dahingestellt

Sorry, etwas "offtopic", aber wer aktuell in der deutschen Industrie beschäftigt ist, kann sicher ebenfalls ein Lied von "Qualität" singen...

Gruß
RoJo
Ob es wirklich so einfach ist - alte Modelle aus Ebay = 100 % made in Germany? Da müsste man wirklich genaue Infos haben, zum Beispiel, ob nicht im Innenleben doch irgendein Teil einer ausländischen Firma steckt etc.

Ich hatte das vor längerem auch, als ich mich gefragt habe, ob meine Citybahn-218 aus der alten Auflage von Fleischmann - die zugegeben noch keine Mängel im Fahrverhalten und Aussehen hat - made in Germany ist oder ob damals schon teilweise im Ausland was gemacht wurde.

Wenn du natürlich einen alten Käfer fährst, der ist sicherlich noch made in Germany, aber überlege mal, wenn du mal ein Ersatzteil einbaust, wie es damit aussieht.

Im Haushalt z.B. ist es auch nicht leicht, Beispiel Marke AEG, wenn du da in ein Lager gehst, ist das ein internationaler Länderbazar - Italien, Polen, China, Großbritannien, (teilweise noch) Deutschland.. und die - ich sage mal - low-cost-Produkte wie Milchaufschäumer, Stabmixer oder Akkustaubsauger etc. kommen sowieso per Container aus China - da können dann gut und gerne über 4000 Stück drin sein - ob du dann einen weniger kaufst, fällt da nicht ins Gewicht - und was man da nicht loswird, schenkt man irgendwann den Mitarbeitern oder verschrottet es, nur um es mit den neueren Geräten irgendwann genauso zu machen.

So läuft das denke ich in mehreren Bereichen, nur, dass man bei der Modellbahn eben nicht verschrottet, sondern verramscht

Gruß,
Eisbrecher
Oh man...

Ja, wer in der heutigen Industrie beschäftigt ist, weiß daß viele Produkte die im osteuropäischen Ausland produziert werden falsche Spaltmaße haben, falsch berechnet werden und in Deutschland für teures Geld nachgebessert werden müssen.

Und da ich das aus eigener Anschauung weiß, möchte ich in Zukunft wieder verstärkt auf deutsche Produkte, halt auf Qualität zurückgreifen.

Im Übrigen ist "Made in Germany" ein Qualitätssiegel, egal was britische Großkapitalisten im 19. Jahrhundert bei der Einführung geplant haben.

Man muß nicht immer alles schlecht reden auf dem das Wort "deutsch" steht.

Vielleicht denkt man auch mal an die Arbeitsplätze die der Abbau der Modellbahnindustrie in Deutschland gekostet hat.

Gruß
Marc
Hallo Marc,

das mit "Made in Germany" ist absolut kein Qualitätssiegel (mehr).

Wenn (sagen wir mal) ein Toaster in China produziert wird, das Kabel aber in Deutschland angelötet wird, dann darf sich der Toaster auch schon "Made in Germany" nennen.

Das was Du als so verlässlich deklarierst ist Wahrheit dank EU schon lange Augenwischerei.


Gruß aus Freising

Christian Strecker

Edit:
"Made in Germany" hat eigentlich keine rechtliche Grundlage. Und wenn man nachdenkt, wieviele "Qualitätssiegel" inzwischen gefälscht werden (ich sag nur TÜV, GS, CE), dann "Made in Germany" - vergiß es.
Hallo Eisbrecher,

sicherlich hast Du recht. Dennoch, man kann es ja versuchen. Ja, die Ersatzteile für den Käfer (Bj 67, umgebaut auf Schräglenker Hinterachs-Bodenplatte Bj 69 mit Porsche Typ IV Motor) sind schon oftmals Made in USA aber es gibt auch Hersteller von Ersatzteilen aus Deutschland. Dazu natürlich die verschiedenen Händler mit Original-Ersatzteilen.

Ich muß ja nicht erfreut darüber sein, daß mit EU-Subventionen die ich ja auch irgendwie mitfinanziere, immer mehr deutsche Firmen ins Ausland wechseln.

Gruß
Marc
Hallo Christian,

genau das macht mich ja so wütend. Weiß jemand ob unter den neuen Fleischmann-Loks nun Made in Romania steht oder doch noch Made in Germany?

Gruß
Marc
Hallo Marc,

zumindest unter Wagen steht nur »Fleischmann«. Es wird wie in vielen anderen Branchen bewusst auf eine zu deutliche Herkunftskennzeichnung verzichtet und die Hersteller bauen auf die Kraft ihrer Markennamen.

Schöne Grüße, Carsten

PS: Moba ohne Auslandsproduktion kann man aktuell so ziemlich vergessen. Dir gefällt die Mischung aus Preis und Produktionsort nicht, das kann ich nachvollziehen. Da ich gerne das eine oder andere Modell aus aktueller Produktion haben möchte, mir die Preise aber auch nicht immer zusagen, warte ich auf irgendwelche Aktionen
Hallo Marc,

das weiß ich jetzt auswendig auch nicht. Schätze aber wenn, dann wird wohl "Made in EU" draufstehen - muß noch nachsehen.

Da habe ich inzwischen Achtung vor Hornby/Arnold. Die stehen dazu und schreiben "Made in China". Vielleicht nicht unbedingt schön, aber ehrlich.


Gruß aus Freising

Christian Strecker
Ich finde es halt schade. Früher war die Modellbahn ein typisch deutsches Produkt. Ich denke zumindest, daß Deutschland die prozentual größte Dichte an Herstellern hatte.
Ich habe nichts dagegen, wenn im Ausland produziert wird. Aber dann bitte die selbe Qualität und zu Preisen, die gerechtfertigt sind.
Schließlich verdient ein rumänischer Arbeiter weniger als ein deutscher, sonst wäre der Produktionsstandort wohl noch in Deutschland.

Wenn bei "Fleischmann" nur noch der Name drunter steht oder "Made in EU" dann ist das in meinen Augen Schofel.
Ich bezahle also für ein Produkt von dem ich nicht weiß, wo es produziert wurde.
Die EU ist riesig, die Unterschiede in der Produktionsfähigkeit ebenso.

Und dann sind da eben die Arbeitsplätze die bei uns verloren gehen, wenn Fabriken ins Ausland verlagert werden.
Ich würde auch 400 Euro zahlen, wenn unter dem Modell Made in Germany stehen würde und das Modell komplett bei uns hergestellt werden würde.
Das wäre es mir wert.

Gut, Hornby/Arnold bleibt ja leider nichts anderes übrig. Die Qualität der neuen Arnold Produkte lässt ja öfters Anlass zur Kritik.

Ich habe heute das Arnold Gleisanlagenbuch bekommen, ersteigert bei ebay. Allein die Sprache ist herrlich.
Schade, daß wir heute in so einer hochtechnologisierten und schnellen Welt leben. Da bleibt viel auf der Strecke.

Vielleicht sehne ich mich auch einfach nur nach der alten Zeit, als Fleischmann aus Nürnberg kam, Arnold und Trix ebenso und Märklin aus Göppingen. Nach der Zeit als in Deutschland noch die Deutsche Bundesbahn fuhr.

Habe gestern Bilder von der 150 Jahr Feier 1985 gesehen auf der ich mit meinen Großeltern war. Damals habe ich das erste Mal die 103 gesehen.

Nunja, ich bin vielleicht ein hoffnungsloser Nostalgiker.

Viele Grüße
Marc
"Zeiten als Deutschland noch von Deutschen bewohnt war, die mit in Deutschland hersgestellen Zuege der Deutsche Bundesbahn zum Deutschen Arbeitsplatz fuhren und am Wochenende mit Deutsche Autos auf die Deutschen Bundesautobahnen rasten um die Deutsche Oma (womoeglich aus einen Altdeutschen Gebiet der dann ploetzlich im Ausland war kam) zu besuchen, zusammen mit die Deutschen Kinder die die Deutsche Schule besuchten..."

Mein lieber Marc, du lebst wohl in den falschen Jahrhundert; der XIXten - eventuell gerade nach die Befreiungskriege - waere der richtige fuer dich gewesen.

Schade das es nicht mehr wie dir gibt, die gerne 400 Teuronen fuer eine Lok aus Deutsche Produktion (komisch... Haben nicht die gleichen Deutschen die "Geiz ist geil" Mentalitaet eingefuhrt?) sonst waeren Maerklin, Fleischmann, Arnold un co. nie Pleite gegangen und wurden noch heute Deutsche Produkte mit "made in Germany" drauf fuer unzahelige Deutsche Kunden herstellen!

Wenn du hier Ironie oder Zynismus siehst, genau so ist es gemeint.

Ziua Buna din Romania,
Horia
Hallo,

für mich als Kunden interessiert nur die Qualität... Und da kann ich nur sagen, dass es sehr wohl sehr gute Sachen aus China und Co. gibt. Meine Canon-Kamera kommt aus Japan und die kleine aus China... Bin damit sehr zufrieden.

Qualitätskontrolle auf einer solchen Entfernung ist eine Herausforderung; und viele kleine Firmen haben sie da verschätzen und wären besser beraten, wenn diese lieber wieder in D oder EU produzieren.

Ich persönlich mag Produkte aus Polen und Rumänien... Da kann ich nur sagen, ist doch schön, wenn in RO produziert wird und nicht in China... Die EU soll doch ein Wirtschaftsraum sein...

Zitat

Ich würde auch 400 Euro zahlen, wenn unter dem Modell Made in Germany stehen würde und das Modell komplett bei uns hergestellt werden würde.


Ganz erlich... ich bin nicht bereit 400 Euro für ein Modell auszugeben, nur weil es aus D kommt.

Wenn das passende Modell in der richtigen Qualität aus China kommt, dann gebe ich dafür das Geld aus.

Zitat

Früher war die Modellbahn ein typisch deutsches Produkt. Ich denke zumindest, daß Deutschland die prozentual größte Dichte an Herstellern hatte.


Bayern war auch mal ein Agrarland... Die Welt dreht sich weiter und ändert sich...

Anmerkung: Man bedenke, dass wir in D eine sehr hohe positive Handelsbilanz haben (ca. 200 Mrd Euro pro Jahr)... Es würde der Welt und D gut tun, wenn wir etwas mehr importieren würden...

VG, Frank L.
Mir ist es völlig egal, wo ein Modell gefertigt wird. Die Qualität und der Preis muss stimmen bzw. in einem Zusammenhang stehen.
Besser Chinesen fertigen auf deutschen Maschinen für eine deutsche Firma, als dass es keine deutsche Firma mehr gibt.
Irgendwann haben sich die Löhne angeglichen und gut is.

Jürgen H.
Lieber Horia,

ja so ist es. Du hast recht, ich bin ein Nazi. Ich bin blond und blauäugig. Ich bin es zwar nicht aber ich will ja dem Klischee entsprechen, was Du über Deutsche hast.

Und Ironie oder etwas anderes enthält dein Text nicht, sondern nur eine Diffamierung meiner Person.

Beschäftige dich mit deutscher Geschichte (vor 1933 und nach 1945, ja da gab es auch deutsche Geschichte) und dann reden wir weiter.

Mir ist ja schon viel untergekommen aber dein Ausspruch ist eine Frechheit.

Es ist Fakt, daß in Rumänien nicht so gut produziert werden kann wie in Deutschland (siehe Nokia). Dazu bedarf es einer Ausbildung, die es so wie bei uns ja nicht gibt.

Du siehst, ich gehe an die Decke, wenn mich jemand in eine Richtung schieben will, in die ich nicht hin gehöre.

Ich will nur nicht mehr für mindere Ware überteuerte Preise zahlen Punktum.

Und noch etwas: Zu Zeiten der Deutschen Bundesbahn waren die Züge pünktlicher und fuhren bei jedem Wetter, der Service war auch freundlicher.
Heute bei der Börsenbahn ist alles nur auf Schnelligkeit und Abfertigung ausgelegt.
Deshalb will ich die Bundesbahn zurück. Eine Bahn, die auch noch kleine Städte bediente und nicht nur die Metropolen.

Und ja, ich fahre gerne auf deutschen Autobahnen, wie das ja alle Völker Europas, man sagt sogar Rumänen, tun. Schließlich fährt man bei uns ohne Maut.


Ganz sicher ohne Gruß

Marc

Wieder mal so ein Fall, wo aus eigentlich harmlosen Themen unangenehme Situationen entstehen. (Klappe, die?).

Auch wenn sich neulich herausgestellt hat, das Horia bezüglich Maßstäblichkeit besser informiert ist als ich und andere Ansichten hat - sein Beitrag, auf den du dich beziehst, würde bei mir nicht deine Reaktion hervorrufen.

Tatsächlich klingt eine Aufzählung mit vielen "Deutsch"-Wörtern sehr nach Zynismus und der ist erlaubt Was aber nichts damit zu tun hat, dass du jetzt ein Nazi wärst.

Die Zeiten ändern sich eben.

Zitat

Es ist Fakt, daß in Rumänien nicht so gut produziert werden kann wie in Deutschland



Das sehe ich jetzt mal nicht als "Fakt" an. Vielleicht würden rumänische Arbeiter gerne so gut produzieren wie deutsche oder sonstige - wenn man ihnen das Wissen und die Mittel nicht zur Verfügung stellt, geht das halt schwer - da sind andere verantwortlich dafür, etwas weiter oben.

Zitat

Ich will nur nicht mehr für mindere Ware überteuerte Preise zahlen Punktum.



Musst du ja auch nicht.  

Es gibt immer noch die Alternative Kleinserienhersteller, wo man dann eben für hohe Preise hohe Qualität bekommt.

Zitat

Zu Zeiten der Deutschen Bundesbahn waren die Züge pünktlicher und fuhren bei jedem Wetter, der Service war auch freundlicher.



Hätte es damals "Kyrill" gegeben, hätten die Strecken auch gesperrt &die Züge langsamer fahren müssen. Mag sein, dass Bäume auf den Gleisen schneller entfernt worden wären, da mehr Mitarbeiter vorhanden, aber um einen Oberleitungsschaden zu beheben, hat man auch damals seine Zeit gebraucht.

Zitat

Eine Bahn, die auch noch kleine Städte bediente und nicht nur die Metropolen.



Deutschland = Politische Autolobby. Wäre das früher eingetreten, hätte auch die Bundesbahn keinen Haltepunkt an einer Strecke bedient, wo dann nur noch 3 Leute im Zug sitzen. Klar, wenn Nebenbahnen weg sind, sind die Zubringerstrecken weg.

Beziehungsweise war ja, nachdem was ich gehört habe (damals habe ich ja noch nicht gelebt) der westdeutsche Nahverkehr in den 80ern ziemlich am Boden.

Gruß,
Eisbrecher
Hallo Eisbrecher,

sehr schön zusammengefaßt... Danke! Vielleicht beruhigt das etwas...

VG, Frank L.
Hallo Eisbrecher,

es nervt mich schon lange, daß bei jedem, der das Wort "Deutsch" in den Mund nimmt, die Nazikeule geschwungen wird.
Ich engagiere mich sogar gegen Extremismus und muß mir das anhören?
Kann in unserem Land nicht einmal ein Thema ohne lästigen rechts-links Vergleich auskommen?

Andere Länder haben auch eine grausame Geschichte aber keinen solchen Nationalmasochismus wie wir.


Ja, sicher wollen sie gut arbeiten und gut verdienen. Aber seien wir ehrlich: da kamen Feldarbeiter in die Nokia-Fabrik, die dort Handys zusammensetzen wollten. Eine Reportage in der ARD hatte das damals gezeigt.

In Deutschland gab es gut ausgebildete Arbeiter, denen man anbot für rumänischen Lohn mit ihrer Fabrik umzuziehen. Soll ich das unterstützen? Ich denke nicht.

Die Kleinserienhersteller habe ich mir in letzter Zeit auch angesehen. Wenn es da gute Ware gibt, dann werde ich auch entsprechende Preise zahlen.

Ich bin halt ein Verfechter der Langsamkeit und nicht der schnellen Zeit. Aber sogar das Wort Nostalgiker ist ja in den Augen mancher schon "Adolf". Sorry.

Meiner Meinung nach gehören Betriebe wie Bahn, Lufthansa und Post in staatliche Hand. Dann müßten diese Betriebe auch nicht mit Gewinnmaximierung fahren.

Gruß
Marc
Hallo Marc,

Glaube es mir, ich muss mich - Professionnell bedingt - ziemlich intensiv mit Europaeische und Deutsche Geschichte beschaeftigen, und deinen Antwort rund um "das Nazi-Klischee" und die 1933 bis 1945 Periode finde ich ziemlich laecherlich. So wie das ganze 1933 angefangen und 1945 aufgehoert habe.

Du siehst, die Thematik ist komplex und ich kann dich eine sagen, man muss nicht am 1933 zuruckblicken, nicht mal an die Pariser Vorortvertraege sondern viel, viel frueher - Haette es Theodor Herzl und als Gegensatz Karl Lueger nicht gegeben, waere vielleicht alles ein wenig anders gewesen. Aber das ist ja Politik und hat sein Platz hier nicht.

Du reagierst ganz frustriert und denkst wie - am besten - im Kalten Krieg Zeiten. Ich glaube Frank und Juergen haben es ganz gut ausgedruckt - Qualitaet haengt nicht vom Platz wo das produziert wird ab sondern von eigenen Firmenstandard.

Nokia in Cluj und Roco in Arad sind ganz gute Beispiele - da wo man 150 Euro im Monat an seine von Arbeitsamt bzw. Rekrutierungsagenturen genommenen Menschen zaehlt kann man auch nicht viel erwarten; anders geht es bei Mercedes-Benz, bein BMW Zulieferer in Codlea (Zeiden) oder Continental in Sibiu (Hermannstadt), aber da verdient man das dreifache, und somit ist alles gesagt.

Du kannst aber gerne 400 Euro und mehr z.B. bei KH ausgeben, wenn dir das wichtig scheint, aber da lebst du in einen eigenen Welt - nicht nuer nostalgisch sondern anakronisch - und das hat nichts mit Nazi-Filosofie (und das sind deine Worte, nicht meine) zu tun.

Cu amaraciune,
Horia
Übrigens Kleinserienhersteller. Der italienische Hersteller Locomodell bietet ja demnächst die E 91.3 an. Eine Maschine der schlesischen Gebirgsbahnen. Die würde ich gerne mein Eigen nennen.

Gruß Marc
Ich finde, Eisbrecher hat es sehr gut zusammengfasst und ich moechte gerne deswegen bei Ihn bedanken

VG
Horia
Lächerlich? Na danke. Karl Lueger? Theodor Herzl? Du sagst es. Mir ist auch bewußt, daß dies eine österreichische Seite ist aber was hat Karl Lueger mit deutscher Geschichte, was die Pariser Vorortverträge damit zu tun?

Karl Lueger, Bürgermeister von Wien, ein Antisemit erster Güte, ebenso wie Georg v. Schönerer, der sich sogar zum Protestantismus bekannte, weil nur dieser eine deutsche Religion sei.

Aber waren das Deutsche? Es waren Österreicher. Auch wenn sie Adolf Hitler die Ideen gaben, wie auch Lanz v. Liebenfels und in "Mein Kampf" auftauchen. Ja, es waren, wie dieser Österreicher.

Und wenn wir schon dabei sind. Deutschland ist 1933 nicht mit wehenden Fahnen zu den Nazis übergelaufen. Es waren deutsche Sozialdemokraten die sich gegen Hitler stellten und deutsche Kommunisten.

Bei den letzten freien Wahlen im November 1932 kam die NSDAP auf gerade mal 33,1% der Stimmen, hatte also fast 2 Millionen Wähler verloren und befand sich auf dem Weg nach unten.

Es waren v. Papen und Oskar v. Hindenburg (der in der Verfassung des Reiches nicht vorgesehene Sohn des Reichspräsidenten) die Hitler bei v. Hindenburg anbrachten.

Es war Kurt v. Schleicher, der noch kurz vor der unsäglichen Machtübernahme versuchte die Republik zu retten, indem er sie kurzzeitig in eine Militärdiktatur umwandeln wollte.

Es war das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, das nach seinem Verbot in den Stahlhelm eintrat. Es war der Stahlhelm, der in Schlesien Waffenhortete und in Braunschweig fast losschlug.

Es war Otto Wels, der eine große Rede gegen Hitler hielt, als die SA vor der Krolloper mit Mord und Todschlag drohte, falls das Ermächtigungsgesetz nicht angenommen würde.

Und es waren Männer wie Kurt Schumacher, ein deutscher Sozialdemokrat, die 10 Jahre und mehr im KZ saßen. Es waren Männer wie Julius Leber, ebenfalls Sozialdemokrat, die ihre Gegnerschaft zu Hitler von Anfang an bekannten und dafür mit dem Leben bezahlten.

Deshalb: Wie hat es angefangen? Mit dem Terror gegen Deutsche. Wie hat es aufgehört? Ich muß es dir nicht sagen, du beshcäftigst dich ja angeblich beruflich damit.

Marc
Und jetzt lasst uns bitte wieder zum Thema kommen. Scheinbar gibt es keinen Großserienhersteller mehr, der in Deutschland produziert, sondern nur noch Kleinserienhersteller.

Gruß
Marc
Moin,

was ist das für eine merkwürdige Diskussion hier?

Fakt ist ja wohl eindeutig, dass die Moba-Hersteller nicht gerade traumhafte Gewinne machen und im Geld schwimmen - sondern um´s Überleben kämpfen - und das, obwohl bereits lange im Ausland produziert wird.

Würde die Produktion komplett in Deutschland stattfinden, würden sich die Preise vermutlich locker verdoppeln - mindestens.

Wenn eine Lok heute im Handel so rund 200 Euro kostet - dann bleibt dem Hersteller wohl nur max. die Hälfte davon - die andere Hälfte ist für den Handel...

Also müssen die Hersteller mit 100 € pro Lok (manchmal deutlich weniger) auskommen - und davon Entwicklungs-, Herstellungs-, Material-, Transport- und Verwaltungskosten tragen - achja, und ein Gewinn soll auch noch erwirtschaftet werden...

Ohne die sog. Globalisierung wäre das Hobby Moba vermutlich für die meisten unbezahlbar!

Gruß Tom
Hallo Marc,

Die Diskution koennen wir gerne weiter im Privat fortsetezen, denn, auch wenn ich deine Argumente verstehe und zum Teil auch selber teile, das h nichts zu suchen in einen Forum der sich mit Modelleisenbahnen beschaeftigt.

Du hast oben "Fakt ist, in Rumaenien kann man nicht gut produzieren"; nein, ist es nicht; es ist nuer Fakt, das du einen ziemlich engen Blickwinkel hast. Ist aber nicht besonders tragisch, das kann man erweitern insofern man neue Informationen und "Fakten" wahrnehmen kann.

Was ich nochmals unterstreichen will, ist das Qualitaet nichts zu tun mit der Produktionsstandort hat sondern nuer mit die Mittel die jede Firma einsetzt, um diese zu versichern.
Die Firmen haben nicht um sonst die Weite gesucht - dir ist vielleicht auch bekannt, das die meissten MoBa Herstellern um ueberleben kampfen; waeren da so viele Menschen gewesen, die wie dich gerne 400 Euro fuer Deutsche Loks geben und weniger von die "Geiz ist geil" Sparte, waere das auch anders geschehen.

Wie manche Hobbykollege sagte, die Zeiten aendern sich und wir mussen und auch an das bewohnen. Und dan kann man nicht stoppen.

Cu speranta de mai bine,
Horia
Hallo Tom,

das sollte keine Diskussion sein, sondern lediglich eine Frage, welcher Hersteller noch in Deutschland produziert.
Im Übrigen ist das Hobby Modellbahn ja schon für die meisten unbezahlbar. Leserbriefe z.B. im N-Bahn Magazin zeugen ja davon, daß sich selbst Rentner meist keine neuen Modelle leisten können.

Meiner Meinung nach sind 230 Euro für eine Lokomotive, die im osteuropäischen Ausland produziert wird und die oftmals qualitativ nicht ausreichend ist, aber schon in der Zeit als sie noch in Deutschland produziert wurde ca. 230 Euro kostete, einfach zu hoch.

Deshalb habe ich gesagt, daß ich für ein Produkt aus heimischer Produktion durchaus bereit wäre mehr zu zahlen.

Gruß
Marc
Zitat

....die andere Hälfte ist für den Handel...




lange nicht so gelacht.

Jürgen H.
Hallo Horia,

Du kannst dir vorstellen, daß ich nicht mit dieser "Geiz ist geil" Mentalität einverstanden bin. Allein schon solche Ausdrücke zu gebrauchen ist für mich unterstes Niveau.
Ja, wir können die Diskussion gerne privat weiterführen und ja, du hast recht, wenn du sagst, daß dies nicht in eine Diskussion über Modellbahnen gehört.

Leider wird, zumindest in Deutschland, schnell die Faschismuskeule geschwungen. Klar, daß man sich da angegriffen fühlt und verteidigt.

Das Problem, das ich in Rumänien noch sehe ist eben, daß die Ausbildung noch nicht vorhanden ist und daß die Firmen dort viel billiger produzieren, denn auch für 550 Euro würde kein deutscher Arbeiter schuften.

Tragisch ist für mich als Deutschen, daß dadurch hier in Deutschland Arbeitsplätze verloren gehen und der Weggang dieser Firmen auch noch von der EU subventioniert wird, wofür auch wieder wir einen Großteil an Geld beisteuern.

Wäre ich Franzose und das Selbe würde in Frankreich geschehen, oder als Engländer in UK, als Belgier in Belgien etc. ich würde genauso reagieren.

Und dennoch bleibe ich dabei. Für ein Produkt aus heimischer Produktion bin ich bereit mehr auszugeben, als für ein Produkt aus ausländischer Produktion.

Gruß
Marc
Hi,

meines Erachtens haben die deutschen Firmen den Trend verschlafen. Sie haben am Markt vorbei produziert, mit Preisen, die keiner zu zahlen mehr bereit war. Als Klientel war der gut verdienende ältere Herr auserkoren worden, das jüngere Publikum ausser Acht gelassen.

Als nächstes waren die Firmen alle in Privatbesitz. Das geht so lange gut, wie nur ein Patriarch an der Firmenspitze steht. Gibt es mehrere Erben, die auch noch was zu sagen haben, geht es in die Hose.

Da die Trends verschlafen wurden und damit auch die Kapitaldecke dünner wurde, war es auch nicht mehr möglich, einen glatten Schnitt zu ziehen.

Schaut Euch Atlas an. Die bieten die Loks für ungefähr 60$ aufwärts an. Bei den Preisen von deutschen Hersteller hätte ich mir nicht einen Ganzug aus 30 Reefern mit unterschiedlichen Nummern auf einen Schlag gönnen können.

Und die amerikanischen Hersteller lassen schon seit Jahren in China und Hongkong produzieren. Da sind die Produktionsstätten moderner als die von Fleischmann oder Märklin. Vor allem produktiver.

Ganz zu schweigen von der Detaillierung und der Fahreigenschaften.

Gruß
Dieter  
Hallo,
Leute ,Leute...wie artet das hier wieder aus!!
Zeiten ändern sich und entweder man gestaltet die Zeit mit oder lebt nur noch in der verklärten Vergangenheit.("Früher war alles so viel besser","1933-1945 war gar nicht so schlimm")
Wir leben nun mal in einer vernetzten Welt in den jeder mit jeden Handel treibt und auch Mitanbieter sein kann.Die einzigen die sich total abschotten sind da Südkorea und die wollen wir bestimmt nicht als Maßstab!
Wichtig ist doch das Preis-Leistungverhältnis und die total vernachlässigte soziale Komponente bei einen Produkt und weniger das es aus meinen Heimatland kommt.Der Käfer ist zu seiner Zeit ein ordentliches Auto gewessen aber es gab auch noch bessere und heute ist er eben nicht mehr zeitgemäss und ein Oldtimer.Meine ehemalige SABA Anlage ist heute auch überholt und ein deutsche HIFI Anlage gibt es eben fast nicht!So ist es eben nun mal und deshalb geht meine Welt nicht unter und Märklin produziert teilweise auch noch in Deutschland.
Auch die" japanischen Autos " werden nicht nur in Japan gebaut ,sondern in England.Ein Mercedes kommt durchaus auch aus USA und Werke in China sind auch schon geplant....wer da ein "echt deutsches Auto" will muss wohl wirklich einen Oldtimer fahren
Übrigens ist die Meinung:Alles muß in öffentliche Hand zurück" oftmals nur von Leuten ohne Fachwissen zu vertretten.Ich arbeite in der Wasserversorgung und früher waren wir öffentlich aber nicht besser!Nun sollen wir wieder in städtische Hände zurück und ich sehe schon das wir teurer und unefizenter werden ......aber alle macht den Volke.Wenn auch der Markt ein anderer ist als vor 20 Jahren und staatliche und komunale Verwaltungen bestimmt nicht als die efektivsten bekannt sind!!
Gruß
Thomas

Von wegen "Made in Germany":

<1995 entschied das Oberlandesgericht Stuttgart, dass "die Angabe von Germany im Sinne von Made in Germany irreführend ist, wenn zahlreiche wesentliche Teile eines Geräts aus dem Ausland stammen. Auch wenn einzelne Teile oder ganze Baugruppen eines industriellen Erzeugnisses im Ausland zugekauft wurden, darf das Erzeugnis die Bezeichnung Made in Germany tragen, sofern die Leistungen in Deutschland erbracht worden sind, die für jene Eigenschaft der Ware ausschlaggebend sind, die für die Wertschätzung des Verkehrs im Vordergrund stehen.">

Zitat aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Made_in_Germany

D.h., dass in aller Regel nur das Design aus Deutschland stammen muss, die Produktion jedoch in jedem beliebigen Land stattfinden kann. Auf einem in den USA gefertigten Mercedes oder VW steht ja auch nicht "Made in USA".

Im Zeitalter der Globalisierung werden auch höchstwertige Produkte bis auf wenige Ausnahmen im Luxussegment nicht mehr in den ehemaligen Stammländern gefertigt, sondern dort, wo die Arbeitskräfte und die Rahmenbedingungen für die Produktion am kostengünstigsten sind. Für die Produktqualität spielt der Fertigungsstandort nicht die entscheidende Rolle, solange auf penible Qualitätskontrolle geachtet wird. Und genau daran hapert es oft - auch bei "Made in Germany"! Alles andere ist unter den Bedingungen der Globalisierung leider nicht mehr als ein nostalgischer Reflex. Wer den Begriff der Entschleunigung in seiner ganzen Lebensführung ernsthaft dem Turbotempo der Globalisierung entgegensetzen möchte, dem sei ein längerer Aufenthalt in den ländlichen Gebieten Polens oder anderen osteuropäischen Ländern empfohlen. Mehr Entschleunigung - mit allen ihren unbequemen Konsequenzen - ist in Europa kaum zu haben.

Gruß
Peter

Hallo Thomas
Zitat

Auch die" japanischen Autos " werden nicht nur in Japan gebaut ,sondern in England.

hatte das eben auch in einem anderen Beitrag erwähnt. Und genau hier liegt ja der Knackpunkt: die "echten" Japaner waren eben noch echte Japaner.

Viele Grüße
Tomi (der auch der Meinung ist, dass es nicht unbedingt aufs Herkunftsland ankommt, aber auf die Qualität und genau da ist oft auch der Unterschied zu suchen)
Hallo,

Zitat

....die andere Hälfte ist für den Handel...



na welcher Händler schlägt denn soviel auf, diese Spanne ist wohl nur ein Traum und dürfte auch vor vielen Jahren unerreicht sein!

Warum ging oder geht es vielen Modelleisenbahnherstellern schlecht? Genaue Erkenntnisse hab ich da keine, da müßte man ja genau die Zahlen und Umstände kennen.
Aber eins ist mir in der Märklingeschichte (jüngste Zeit) aufgefallen: Da haben doch diese sog. Investoren erstmal eine Beraterfirma geholt, mit denen sie auch noch irgendwie verbandelt waren und diese Berater hatten wohl viel Ahnung von Bilanzen und Zahlen aber keinen Schimmer von Modellbahnen - bedenklich nur, das die hohen Verluste dann so ungefähr dem Honorar dieser Beraterfirma entsprachen ...
Und dann war man auch noch so "clever" und hat seine Werkzeuge den chinesichen Produzenten förmlich überlassen ...

Rietze wird schon seine Gründe haben, warum man wieder in D produziert!
Gleiche Erlebnisse und Entwicklungen haben auch schon Firmen aus anderen Bereichen hinter sich.

Wie sagte mal vor vielen Jahren ein Produzent: "Autos kaufen keine Autos!"

LG wobu
hallo

nun, 100% deutsche Produkte, gibt es ebensowenig wie 100% japanische oder chinesische, von US ganz zu schweigen.

Vor einigen Jahren ging mas aus D weg, und fertigte mit deustchen Maschinen im Ausland, das war dann angeblich billiger. Nun sind dann aber viele darauf gekommen dass es eben doch nicht billiger ist dies zu tun, den Made in germany steht für Qualitát, in D und anderswo, und wenn man eben in Rumánien fertigt, dann muss man die Qualität kontrollieren, und wenn nicht den Ausschuss, etc, etc,

Da gibt es viele Unternhemen die heute ihr Wissen nicht einfach so weiterreichen wollen und dann noch Ausschuss produzieren, und bei steigenden Löhnen und Transportkosten rentiert es vielmals nicht mehr weiterhin auf Out-lokating zu setzen, und so kommen sie dann alle wieder.

Zum Thema der Schwarz-rot-goldenen Diskussion will ich nichts hinzufügen, nur eines "Nazideutschland" ist geschichte, nur heute haben damit kaum noch 3% der deutschen was zu tun, die %-Sätze sind in anderen Staaten weitaus höher obwohl sie nie einen "Führer" gehabt haben.

patrick
Hallo zusammen.
mich ärgert, dass die großen Hersteller ihre Produktion ins Ausland verlagern und danach leider oftmals die Qualität nicht mehr stimmt. Aus meiner Sicht mangelt es an der Endkontrolle. Die wurde in den letzten jahren zunehmend auf den Endkunden verlegt; mit dem Ergebnis, dass man viel Ärger mit Reklamationen hat.

Noch ärgerlicher finde ich, dass die Modelle trotz der Produktion im Ausland kontinuierlich teurer geworden sind.  

Ein Gegenbeispiel: wir haben uns kürzlich einen großen Flachbildfernseher der deutschen Traditionsmarke Grundig gekauft. Grundig entwickelt in Deutschland, produziert aber wegen der günstigeren Lohnkosten in der Türkei.

Vom Ergebnis dieser Konzernpolitik konnte wir insofern profitieren, dass wir einen excellenten 47" LCD-TV für 1.500 EUR erwerben konnten. Hier stimmt das Verhältnis zwischen Qualität und Leistung. Vergleichbare Geräte der in Deutschland produzierenden Hersteller Metz, Technisat oder Loewe kosten annähernd das doppelte.

Einen Preisvorteil bei unseren Modellbahnherstellern als Folge der Produktionsverlagerung ins Ausland kann ich dagegen definitiv nicht erkennen!

Viele Grüße,
Mathias
Hallo Mathias,

ja, leider ist Grundig keine deutsche Firma mehr (Grundig ist tot)... Und das in der Türkei produziert wird, liegt daran, dass die Mutterfirma türkisch ist...

Ist irgendwie ein bisschen wie bei Fleischmann...

VG, Frank L.

Edit.: ... und denke, dass die Fleischmann-Produktion Grundsätzlich nicht schlecht ist in RO...
Edit2: ... ich schau mir gerade den blauen Trainguard Desiro an... Ist zwar schon eine ältere Entwicklung... müßte aber schon in RO zusammengebaut worden sein... Kann keine Qualitätsmengel sehen. Der Originalpreis ist zwar Galaktisch... hab Ihn beim Abverkauf für 150 gekauft...

Wir machen auch in Germany -. Gruss Frank
Mattias

auch wenns bald nicht mehr hier hergehört, einen GRUNDIG Fernseher bitte nicht mit LOEWE vergleichen, beides ist gut, Loewe halt besser. Ich habe von beiden, und da ist nun wirklich nichts auch nur annährend vergleichbar.

LOEWE produziert die Optik für Bang & Olufson, die machen dann lediglich das Design und die Bedienung, und trotzdem gibt es Leute die blättern dafür € 6000 hin, kann ich aber auch verstehen.

Patrick
Es gibt neben 100% Made In Germany auch 100% Made in Japan und Made in USA Modellbahnartikel, nur läßt sich damit keine komplette Modellbahn aufbauen!

Wer vernünftig ist achtet auf Qualität und nicht auf Herkunft, denn Made in Germany ist eine Herkunftskennung und kein allgemein gültiges Qualitätssiegel!

War da nicht mal was mit bayrischem Gammelfleisch  "Made in Germany" ...
Hallo,

@Frank: der "Trainguard" Desiro kam 2006-07 raus, ist also noch aus Heilsbronner/Nurnberger Fertigung.

Nochmals, Fleischmann produziert immernoch in D, nuer das es anderswo montieret wird.

VG
Horia
Hallo,

und noch etwas:
Zitat

....die andere Hälfte ist für den Handel...



Warum sollte das bei den Modellbahnhändlern groß anders sein, als bei anderen Handelswaren? Der Handel kalkuliert etwa mit 100% Aufschlag zum EK Preis. Das ist aber kein Gewinn für den Händler... Davon gehen ja alle Kosten wie Miete und Strom ab. Und Läden sind nicht unbedingt billig, so dass man schon einiges verkaufen muss.

VG, Frank L.
Hallo Horia,

echt, ist der doch schon so alt... wie die Zeit vergeht.
Ich hab ja auch geschrieben Zusammengebaut... was ich mit montiert gleich setze...

VG, Frank L.

Edit: die Umlackierung steht noch bevor..

Zitat

Warum sollte das bei den Modellbahnhändlern groß anders sein, als bei anderen Handelswaren?


Ist es nicht.
Zitat

Der Handel kalkuliert etwa mit 100% Aufschlag zum EK Preis.



Ach ?  Kannst du das auch belegen ?

Jürgen H.
Moin,

ist ja auch nicht ausschlaggebend, ob der Handel nun "die Hälfte" von Verkaufspreis hat oder etwas weniger... (außer man ist Händler...  )

Mit meiner Rechnung oben wollte ich doch nur Folgendes verdeutlichen:

Verkaufspreis:  sagen wir 200 €
abzüglich MwSt 19 % rund 32 €, bleiben rund 168 € Nettoverkaufserlös. Nun sagen wir, der Hersteller bekommt rund 100, der Händler rund 50 oder 60 €. Man kann es drehen und wenden wie man will. Bei einem Bruttoverkaufspreis von rund 200 € bleiben beim Hersteller nicht viel mehr als 100 € hängen - das ist nicht viel...

Und mit wieviel Prozent Gewinn rechnet so ein Moba-Hersteller? 10 %? 20 %? 30 %? Oder noch mehr? Jedenfalls ist das KEINE Goldgrube.  Und wieviele Arbeitsstunden stecken in so einer Lok? 3 Std? 5 Std.? Oder deutlich mehr? Und das zu den deutschen Lohnkosten? Wie soll das gehen?

Gruß Tom
Hallo Jürgen,

ich kann nicht genau sagen, ob das überall immer gleich ist... Ist schon, möglich dass es Produkte gibt, die nur 50% oder sogar 200% Preisaufschlag haben...

Jedenfalls arbeite ich in einem produzierenden Betrieb und kenne unsere EK Preise... Ich kenne aber auch die Preise beim Händler.

Wie gesagt, ob das überall so ist, kann ich ja nicht sagen. Ich bin auch keine BWLer.

VG, Frank L.
Ich kenne  die EK-Preise meines Mobahändlers. Details werde ich nicht nennen, aber glaub mir, dass ich ihm eigentlich empfehlen kann, beruflich was anderes zu machen, auch in Bezug auf die Reklamationsquote und den teilweise aberwitzigen Ansprüchen der Kundschaft.

Jürgen H.
Hallo Patrick
Zitat

LOEWE produziert die Optik für Bang & Olufson,

irrst du da nicht gewaltig? Ich bin mir da zwar nicht 100% sicher, aber ich meine, dass zumindest Samsung- und LG-Panels in Loewe-LCD-TVs verbaut sind (zumindest hatte mein nicht lange funktionierender Loewe-LCD ein LG-Panel drin). Bang & Olufson hat meines Wissens NUR Samsung-Panels. Zumindest was die LCDs angeht.

Und auch hier sehe ich das so, dass es nicht aufs Herkunftsland ankommt sondern immer auf Qualität unter Berücksichtigung des Preises.

Gruß
Tomi

Hallo Patrick,
ich wage es durchaus unseren Grundig LCD-TV mit Loewe zu vergleichen; das hat die Fachpresse in diversen Tests auch getan. Loewe war geringfügig besser, kostet aber auch fast das doppelte.Das Grundig Gerät hat das weitaus bessere Preis-Leistungs-Verhältnis!

Gleiches gilt für die in Deutschland gefertigten Geräte von Metz und Technisat. Hier machen sich die bei Grundig deutlich niedrigeren Lohnkosten in der Türkei bemerkbar.

Bei den Modellbahnherstellern ist das anders. Ich erkenne keine Preisvorteil von Loks aus Billiglohnländern; im Gegenteil: trotz Produktionsverlagerung ins Ausland sind die Modelle kontinuierlich teurer geworden. Wo ist der Kostenvorteil durch geringere Löhne geblieben? Beim Endkunden jedenfalls definitiv nicht!

Viele Grüße,
Mathias
Hallo Mathias
Zitat

Ich erkenne keine Preisvorteil von Loks aus Billiglohnländern

Ich schon, jedoch nicht bei allen Herstellern. Liliput ist z.B. meiner Ansicht nach ein gutes Beispiel für günstige, aber dennoch gute (um nicht zu sagen sehr gute) Fahrzeuge aus China. Liliput hat es eben verstanden, in solchen Ländern auch Qualität zu produzieren, was anderen Firmen (nicht nur Modellbahnherstellern) nicht gelingt bzw. gelungen ist.

Viele Grüße
Tomi
Hallo Ihr,

auch ich zähle mich zu den nicht mehr ganz Zeitgemäßen Menschen. Meine Nebenberuflich gefertigten Folienbastelbögen wurden und werden in der BRD gefertigt. Geplante Häuser auch.
Vor meinem Umzug war es Arbeitslos in DD, also nicht weit weg von Polen und der Tschechei. Jetzt in der Nähe von Österreich, weil ich in Helvetien oder Austrianien keine Hauptbeschäftigung bekommen habe. Im Allgäu ist es aber auch schön.
Soll ich jetzt "Made in USA" draufschreiben? USA > Unser Schönes Allgäu

Gruß Frank U
Zur Info: Loewe benutzt Sharp-Technologie und wenn Sharp nicht gewesen wäre, gäbe es Loewe nicht mehr.

Und noch was zu den Beratern und Investoren:

Die Eigentümer von Märklin waren doch froh, dass sie den Laden verkaufen konnten, er war schon damals aufgrund der Managementfehler "Made in Germany" pleite. Wenn nicht Kingsbridge hätte die Eigentümer das Geld in die Hand nehmen müssen, denn das Knowhow zum Führen eines Unternehmens war nicht vorhanden, nur das Führen von Kleinkriegen innerhalb der Familie auf dem Rücken der Belegschaft.

Gruß
Dieter
Och Marc,

Zitat

Und noch etwas: Zu Zeiten der Deutschen Bundesbahn waren die Züge pünktlicher und fuhren bei jedem Wetter, der Service war auch freundlicher.



die Aussage halte ich aber fuer extrem falsch - als ich damals[TM] noch täglich mit dem Zug in die Uni gependelt bin, durfte man in einem Regionalzug schlappe 15-20 min. in Freising warten, bis man vom damaligen D-Zug ueberholt wurde, das nenne ich tolles Angebot. Damals[TM] gab es auch am Wochenende auch mal eine "Takt"luecke von 4h zw. Muenchen und Moosburg, heute fährt man die Strecke gluecklicherweise mindestens einmal in der Stunde - auch am Wochenende. Und dass das Angebot am Abend deutlich besser ist als damals[TM] erwähne ich nur am Rande.

Dass ich auch damals[TM] schon ab Moosburg zum Teil keinen Sitzplatz im Zug bekommen und die 50km bis Muenchen stehen durfte - eigentlich unmöglich, denn die flexible Deutsche Bundesbahn hat immer genug Wagons eingesetzt*hust*

Auch das Personal war damals[TM] nicht immer besser bei der Bahn - auch damals[TM] durfte ich schon einem Schaffner mal den MVV Tarif erklären...

Noch ein Wort zur Lufthansa - wäre die noch in staatlicher Hand, wäre sie entweder Pleite (Konkurrenz) oder - falls es keine Konkurrenz gäbe - wir wuerden alle erheblich seltener in Urlaub fliegen, was nicht unbedingt schlecht sein muss.

Von deinem VW-Käfer Bj 67 zehrt VW sicher heute noch

Ansonsten - wenn frueher alles besser war, ist das im allgemeinen ein Zeichen dafuer, dass man selbst inzwischen alt oder zumindest älter geworden ist.

Und auch in Rumänien wird man qualitativ hochwertige Ware fertigen können - wenn man entsprechend in die Leute investiert. Da hat Deutschland mit seinem Ausbildungssystem zweifellos einen grossen Pluspunkt, der in D allerdings nicht immer so gesehen wird.

/Martin
(der auch im Ausland rumsitzt)
Hallo Martin
Zitat

die Aussage halte ich aber fuer extrem falsch

so falsch sehe ich die Aussage von Marc allerdings nicht. Zumal Marc von der Pünktlichkeit spricht und du von "Taktlücken" und fahrplanmäßigen Betriebshalten. Das ist nämlich ein feiner Unterschied.

Viele Grüße
Tomi
Ihr Lieben,

mein Schwager ist Inhaber einer Textil-Fabrik in China. In der Fabrik wird Kleidung für französische Marken produziert. Die Qualitätskontrolle findet durch chinesische und französische Fachleute statt.

In der Fabrik wird nur das produziert, was die Franzosen bestellen. Es wird nur in einer Qualität produziert, die von den Franzosen festgelegt wurde. Und es verlässt nur Kleidung die Fabrik, die vorher die Qualitätskontrolle bestanden hat.

Das Beispiel zeigt: Hinsichtlich der Produktqualität ist es gleich, ob die Fabrik in Europa oder Asien steht. Entscheidend ist, ob der europäische Markeninhaber Qualität bestellt und was der Markeninhaber auf den Markt lässt.

In den Verkaufspreis fließen dann nicht nur die vergleichsweise geringen Löhne der Arbeiterinnen ein, sondern auch die Löhne der hoch ausgebildeten Qualitätstester, die nach europäischen Maßstäben entlohnt werden. Weiterhin legt der Handel noch Einiges drauf, denn der möchte auch nicht nur von Leberwurstbroten leben (um mal Clara Drechsler zu zitieren).

Textilien, die in der Herstellung 10 Dollar kosten, kosten dann in deutschen Läden gut und gerne 300 Dollar.

Dies zeigt z.B., dass in "Billiglohnländern" produzierte Ware noch teurer wäre, wenn sie in Europa produziert würde.

Zur Modellbahn: Die Produktentwicklung findet meistens noch in Europa statt. Uns allen dürften viele Beispiele einfallen, bei denen bereits bei der Entwicklung Fehler gemacht wurden . Mangelnde Detailtreue beispielsweise liegt nicht an den Fabriken, sondern bei den europäischen Entwicklern und Entscheidern.


... gibt zu denken

Klaus
Hallo Klaus,

Deine Argumentation finde ich schlüssig.

Deinen letzten Abschnit will ich noch ergänzen:
Fernost-Modellbahn-Ware muß ja nicht per se schlecht sein. Denkt doch nur an die Qualität von US-Marken (werden ja oft in den gleichen Werken hergestellt wie z. B. Trix, Hornby/Arnold) und z. B. den ersten Modellen seinerzeit von Hornby/Arnold.

Es kann somit nicht ausschließlich am Herstellwerk liegen, sondern auch an den Auftraggebern, deren Vertragsmodalitäten mit dem Herstellerwerk und der Qualitätsabnahme bzw. Kommunikation.

Sollte jetzt das Argument kommen, US-Modelle sind aber billiger, dann gebe ich noch zu bedenken, daß für den US-Markt ganz andere Stückzahlen eines Modelles gefertigt werden als bei uns.


Gruß aus Freising

Christian Strecker
Zitat

Zu Zeiten der Deutschen Bundesbahn waren die Züge pünktlicher und fuhren bei jedem Wetter, der Service war auch freundlicher.
Heute bei der Börsenbahn ist alles nur auf Schnelligkeit und Abfertigung ausgelegt.
Deshalb will ich die Bundesbahn zurück. Eine Bahn, die auch noch kleine Städte bediente und nicht nur die Metropolen.



Hallo Marc,
bitte nicht die alte Beamtenbahn mit muffigen Umbauwagen, klapprigen Silberlingen und total veralteten Schienebussen, die mit 30 km/h über einsame Landstriche knattern. Die Deutsche Bundesbahn hat zudem dem Steuerzahler jährlich Unsummen an Geld gekostet.

Es ist einfach nicht wirtschaftlich eine Eisenbahn in ländlichen, dünn besiedelten Regionen zu betreiben. Die zahlreichen Stilllegungen der 80er Jahre war die logische Konsequenz daraus. Alles andere ist Eisenbahnromatik, die keiner bezahlen will.

Wenn ich heute von Bremen nach Frankfurt fahren will, dann dauert das keine 4 Std mit dem komfortablen, sauberen und ruhigen ICE. Das Personal ist zudem freundlich und hilfsbereit. Im Ergebnis nutze ich selbstverständlich den Zug. Insbesondere deshalb, weil ich gegenüber dem Auto locker eine Stunde Zeit spare und ich im Zug dank Steckdosen und Hotspot auch noch arbeiten kann.

Der InterCity der Deutschen Bundesbahn brauchte über die alte kurvenreiche Nord-Süd-Strecke  über ein Stunde länger.  

Ich fahre zudem häufiger von Bremen nach Goslar mit der Bahn. In den 80er Jahren ein schwerer Eilzug aus Mitteleinstiegswagen und Silberlingen bespannt mit einer BR 141 und ab Hannover mit der BR 218. Fahrzeit 3,5 Stunden auf Plastiksitzen in klapprigen Waggons.

Heute gehts mit dem RE aus Doppelstockwagen nach Hannover und dann mit dem Triebwagen der BR 612 von Hannover nach Goslar. Die Waggons sind klimatisiert, sauber und laufruhig. Die Fahrzeit ist, trotz Umsteigen in Hannover fast eine Stunde kürzer und damit wiederum eine echte Konkurrenz zum PKW.

Ich kann nur hoffen, das die Deutsche Bahn AG den Weg konsequent weitergeht. Die Bahn ist kein Beförderungsmittel für Eisenbahn-Romantiker, sondern soll im Wettbewerb zum Auto  und Flugzeug seinen Marktanteil ausbauen. Wichtigstes Kriterium ist dafür die Reisezeit zwischen den Metropolen des Landes.

Viele Grüße,
Mathias
Zitat

Die Deutsche Bundesbahn hat zudem dem Steuerzahler jährlich Unsummen an Geld gekostet.


Ach, und das tut sie nun nicht mehr? -> http://www.focus.de/finanzen/news/bahn-subventionen_aid_80757.html
In einem anderen Bericht habe ich mal gehört, daß der Staat für Sanierungen von Strecken aufkommt, die regulären Instandhaltungsarbeiten allerdings die Bahn finanzieren muß. Konsequenz? Na logisch, die Bahn läßt ihre Anlagen soweit vergammeln, bis eine reguläre Instandsetzung nicht mehr geht, sondern saniert werden muß, und läßt sich das dann schön vom Staat subventionieren...

Viele Grüße,
Torsten
Zitat

Textilien, die in der Herstellung 10 Dollar kosten, kosten dann in deutschen Läden gut und gerne 300 Dollar.
Dies zeigt z.B., dass in "Billiglohnländern" produzierte Ware noch teurer wäre, wenn sie in Europa produziert würde.


Eben nicht. Das zeigt nur, dass vom Verkäufer noch ziemlich viel draufgeknallt wird. Er verdient sich damit dumm und dämlich. Würde die Ware in Europa produziert werden, würde er sich nur dumm verdienen, das scheint aber vielen nicht zu reichen.

Wolfgang
Um nochmal auf das Thema Moba-Branche und seine Entwicklung zurückzukommen:

Die Älteren unter uns werden sich noch erinnern, dass der Schwarzwald bis etwa Mitte der 70iger Jahre bevorzugter Standort hochwertiger Feinmechanik und Elektronik verschiedener Branchen war. Neben diversen Moba-Herstellern wären da v.a. die Uhrenindustrie sowie die Hersteller hochwertiger Unterhaltungselektronik zu nennen - Firmen wie Dual, Saba und PE. Diese Wirtschaftregion setzte sich hinter der französisch-schweizerischen Grenze fort, wo ebenfalls bedeutende Markenhersteller zuhause waren und z.T. noch sind.

Der krisengetriebene Strukturwandel traf in den ausgehenden 70iger Jahren zunächst die Uhrenindustrie - Marken wie Junghans, Diehl, Kienzle gibt es heute nicht mehr. Wenig später traf es die Unterhaltungselektronik. Auch in Frankreich und in der Schweiz fanden die gleichen Prozesse statt. Die Uhrenproduktion im französisch/Schweizer Jura ist bis auf eine Handvoll Hersteller im Luxussegment, die meisten inzwischen unter dem Dach von Großkonzernen, Geschichte. Die Folge: steigende Arbeitslosigkeit, Abwanderung von Fachkräften, massive Steuerausfälle in den betroffenen Regionen. Die Neuansiedlung anderer Branchen misslang häufig oder konnte die entstandenen Verluste nicht ausgleichen.

Die jüngsten und vorläufig letzten Opfer dieses Prozesses sind die traditionellen Moba-Hersteller, die Teil der strukturellen Ausrichtung dieser Wirtschaftsregion waren. Für ihre Krise sind die gleichen Faktoren verantwortlich, die auch die übrigen Branchen dieser Region ins Aus getrieben hatten: große Produktdifferenzierung, steigender Kostendruck, zurückgehender Umsatz, ausbleibende Investitionen und Innovationen, durch Übernahmen und Fusionen lediglich verzögertes Firmensterben. Erhalten blieben als verwertbarer Rest lediglich die Markenrechte an ehemals bekannten Marktführern im einheimischen und z.T. auch internationalen Markt - und hier folgt die Moba-Branche dem allgemeinen Trend.

Ein besonders heikles Kapitel ist dabei der Verkauf der Markenrechte - der Verbraucher assoziiert mit dem bekannten Namen zumeist eine ihm bekannte Qualität - und wird häufig entäuscht, weil der Name mit der früheren Produktqualität nicht mehr übereinstimmt. Der Transformationsprozess zur Neupositionierung der Marke, der meist mehrere Jahre dauert, führt nicht selten dazu, dass der Neuinhaber wegen ausbleibender Gewinne das Interesse verliert und weiterverkauft - und schon wirbelt ein ehemals bekanntes und geschätztes Produkt durch die Strudel der allgegenwärtigen Globalisierung.

Welche Dimensionen die Ausdifferenzierung von Produktqualität und Preis dabei erreichen kann, ist in der Uhrenindustrie gut zu beobachten: bis ins obere Preissegment dominieren die in hohen Stückzahlen in Fernost billig herstellbaren elektronischen Uhrwerke, wobei die Preisdifferenz vorwiegend vom Design, der Material- und Verarbeitungsqualität des Gehäuses und seiner Zubehörteile bestimmt wird. Vorwiegend darüber definiert sich auch der Wert einer bestimmten Marke. Erst im darüberliegenden Luxussegment wird der Inhalt des Gehäuses zum eigentlich prestigeträchtigen Markenträger: in den früheren Stammländern der Hersteller handmontierte mechanische Präzisionswerke mit Sonderfunktionen dominieren hier den Markt - die ehemalige Kernkompetenz der ganzen Branche führt heute nur noch ein luxuriöses Nischendasein.

Unseren Moba-Herstellern wird Ähnliches bevorstehen - sofern sie nicht schon mittendrin sind ...

Gruß
Peter



Hallo,

Gerade Junghans (ist übrigens Tochterfirma von Diehl) konnte sich als Marke auch im Consumer Segment durch die Funkuhrtechnik einen Namen schaffen, die Firma war und ist über Ableger unter verschiedenen Namen auch im Billigpreissegment tätig (Eurochron, Tropby etc.). Seit ein paar Jahren werden auch wieder mechanische Armbanduhren im Hochpreissegment angeboten (Stichwort: "Max Bill").

Auch Kienzle gibt es noch, die Firma war und ist stark im Bereich der Industrietechnik tätig, zu den Produkten gehör(t)en u.a. Buchungsautomaten, Stiluhren, Wecker, Armbanduhren, Digitaldrucker, Streifenlocher, Kurzzeitmesser, Autouhren, Teleskope, Batteriewecker, Computer, Datensichtgeräte, Parkuhren usw. und ist auch weiterhin im Consumer Bereich präsent.

Diehl ist im industriellen Bereich tätig - dazu gehören Metallindustrie, Messtechnik, Steuerungstechnik, Avionik und Military.

Grüße, Peter W.
@62:

Das dürften wohl die beiden einzigen Firmen sein, denen die Umstrukturierung unter Beibehaltung des Firmennamens gelungen ist, wobei sich der Produktschwerpunkt weitgehend verlagert hat. Ob Junghans die mechanischen Werke und Gehäuse für ihre Armbanduhren noch selbst fertigt, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Gruß
Peter
Hallo,

Zeitmesser für den gewerblichen und privaten Gebrauch:
http://www.hanhart.de/
fällt mir da gerade noch so als Traditionsschmiede ein. Im Raum Pforzheim gibt es auch noch welche, allerdings keine Großserienhersteller.

Gerade nocheinmal zu #1:
MoBa ist ja nun irgendwo schon ein Luxusartikel.

Aber haben wir uns nicht schon längst auch bei gängigsten bzw. weitverbreiteten Artikelgruppen zwar grummelnd aber letztendlich stillschweigend an die Abzocke gewöhnt und akzeptieren das so, wie es uns vorgesetzt wird?

Vor 3 Jahren "veräppelte" mich der "Jupiter"-Markt und verkaufte mir einen brother-Laserdrucker HL2030 für 90 Euro. VORHER fragte ich natürlich, was denn solch eine Ersatztonerpatrone kosten würde: Aussage: Etwa 22,-- Euro! (auf dem Druckerkarton mit Bestellnummer notiert).
Nun, gerade vorgestern Abend war das Ding nach rund 2000 Ausdrucken leer, ich zische los, greife ins Regal und stürme mit dem letzten Tonerding zur Kasse = 79,99 Euro!!! Preise, wie auf einem anderen Planeten! Nein Danke, dagelassen - 10km in meinen Bürobedarfladen gefahren und (immer noch) 35,-- Euro für die originale Neupatrone bezahlt. Und wenn die Patrone leer ist, schmeisse ich den ganzen schönen Drucker weg und kaufe mir einen Neuen, das ist günstiger!

Und bei jedem Ding, wie z. B. diesem Drucker (klar, ist natürlich gaaaaaaaanz was anderes als eine N-Lok) wird mal mehr, mal weniger abkassiert, wie z. B. google-shopping zeigt:

Drucker brother 2030 80-120 Euro.
Tonerpatrone brother original ca. 25,-- bis ca. 80 Euro.
Ersatztrommel brother original  ca. 47,-- bis ca. 102 Euro
Jeder weiß es, der Verdienst wird eh mit dem Verbrauchsmaterial gemacht und wie ich sah, nicht nur "dumm und dämlich", sondern "dreist, dumm und dämlich" wird verdient. Und der Versandhändler verdient da auch "nicht nur" magere 15% aus 25 Euro (ganz zu schweigen vom servicebefreiten Elektronik-Planeten) - sonst wären diese Hütten schon längst pleite. Die leben ja alle nicht vom Umsatz machen, Regale umschichten, telefonieren und Pakete packen - sondern vom Gewinn machen.

MfG,
Michael

Hallo,

also, wenn man von Uhren in Deutschland spricht, dann doch eigentlich nur von Glashütte http://www.nealine.de/news/Unternehmen/glashue...r-an-1937831259.html

Das liegt

- für den Eisenbahninteressierten an der Müglitztalbahn zwischen Heidenau und Altenberg (Stichwort "Altenberger Wagen")

- für den Sportinteressierten ca. 15km vor Altenberg (Stichwort "Bobbahn" und "Biathlon")

- für den Kunst- und Kulturinteressierten reichlich 20km von Dresden entfernt

Gruß
Rainer
@63 Namensvetter,

der Vollständigkeit halber: Die Junghans Kaliber J800 der Max Bill Serien sind ETA Werke aus der Schweiz.

Grüße, Peter W.
@65:

Das Erzgebirge wird wohl der neue Schwarzwald - und hat zugleich den Vorteil, ebenfalls einTraditionsstandort zu sein. Was in Glashütte - auch unter gleichem Produktnamen -  bislang an Uhren produziert wird, ist allerdings sehr hochpreisig.

@66:

danke für die Info - bist du "vom Fach"?

Gruß
Peter
Nein, bin nicht vom Fach, bin ja Elektroniker, aber interessiere mich speziell für Junghans-Uhren (und habe auch einige, alte und neue).

Grüße, Peter W.
Deutschland an weltweit 3. Stelle bei der Produktion von Luxusartikeln:

http://taz.de/1/zukunft/konsum/artikel/1/glamour-ist-handwerk/

Moba ist gottseidank (noch) nicht dabei ...

Gruß
Peter


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