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THEMA: nachdenklich ...

THEMA: nachdenklich ...
Startbeitrag
ENztäler - 09.05.11 01:28

vorhin in DSO gelesen:

Zitat:

"Selbstmord im Bahnhof Elze (Han) miterlebt
geschrieben von: V200-Jäger

Datum: Heute, 00:19:19

Nachdem ich gestern vergeblich einem Zug mit ner NoHab hinterher war (aus Richtung Göttingen, ging mir entweder durch die Lappen oder war viel zu spät) wurde ich um ca. 20.30 Uhr im Bahnhof Elze (Han) Zeuge eines Selbstmords: Da mir sowieso etwas langweilig war, stand ich im Wartehäuschen auf, nachdem ich bemerkte, dass das Ausfahrsignal auf "grün" schaltete. Wegen der NoHab war ich eh noch recht aufmerksam und so wollte ich wissen, was da kommt, auch wenn es die Gegenrichtung ist. Da sah ich einen älteren Mann, der sich plötzlich in Gleis 2 vor den mit BR 152 bespannten, einfahrenden DGS(?) 50275 (laut interner Bahnsteigdurchsage) warf und längs auf der zum Bahnsteig gewandten Schiene liegen blieb. Zunächst sah es so aus, als ob er noch waghalsig die Gleise überqueren wollte. Zudem machte er einen stark alkoholisierten Eindruck. Ein Reisender forderte ihn noch dazu auf, das Gleis schnell wieder zu verlassen und es sah auch noch so aus, als ob er ihm vielleicht noch aus dem Gleis helfen wollte, was natürlich aus Gründen seiner eigenen Sicherheit nicht mehr möglich war. Kurz bevor ihn der Zug erfasste, entschied ich mich nicht hinzuschauen (ging wieder hinter das Wartehäuschen zurück), so hörte ich nur einen leisen, dumpfen Knall. Doch ich hatte - zugegebenermaßen - auch überlegt, eventuell ein Foto zu machen, zumal ich den Ablauf des tragischen Ereignisses sowieso nicht mehr beeinflussen kann (Lichtverhältnisse waren aber nicht mehr so gut, zwar noch hell aber Sonne längst weg). Doch so kaltschnäuzig bin ich dann doch nicht, abgesehen davon finde ich, dass der Lokführer mit der Situation sowieso schon genug belastet ist, und auch aus diesem Gesichtspunkt wollte ich das nicht. Ermittlungstechnisch jedoch hätte es aber vielleicht Sinn gemacht. Aber dann zu sagen: Ich habe ein Foto vom Unfall gemacht, als dieser sich im wahrsten Sinne des Wortes anbahnte... Und ein Tele wäre wohl auch besser gewesen, aber so schnell hätte ich einen Objektivwechsel nicht hingekriegt. Wie seht Ihr das?

Unmittelbar danah wurden die Gleise 1-3 sowie der Bahnsteig zwischen den Gleisen 2 und 3 gesperrt. Ich hatte bei einem der Polizeibeamten noch eine Zeugenaussage gemacht, dieser fragte mich anschließend, wie ich mich fühle. Ich meinte: Es geht so, aber doch ziemlich nachdenklich. Der gesamte Personenverkehr wurde über den Nachbarbahnsteig der Gleise 4 und 6 abgewickelt, weitere Güterzüge benutzten die Nebengleise östlich davon. Die Eurobahn Hildesheim - Hameln (20.50/21.02) fiel aus."

Hi,
ich haette das Foto gemacht, oder eher versucht eine Serie hin zu bekommen, damit der Ablauf leichter nach verfolgt werden kann fuer die ermittelnden Beamten. Allerdings muss man dafuer schon ziemlich abgebrueht sein. Wer sowas nicht kann ohne dabei selber emotionalen Schaden zu nehmen, sollte es besser so machen wie du. Was mich an diesen Spinnern stoert ist, dass sie einfach nicht drueber nachdenken, was sie dem Lokfuehrer damit antun. Ist das Selbe mit Idioten, die vom Hochhaus springen, ohne sich Gedanken zu machen, dass da unten vielleicht Jemand steht, der das mit ansehen muss.
Jeder sollte das Recht haben ueber sein Leben selber zu bestimmen, aber wer sich das Leben nehmen will, soll es gefaelligst so tun, dass Niemand davon beeintraechtigt oder in Mitleidenschaft gezogen wird.

Gruesse

Dusty
Hallo !

Wenn es genügend Menschen geben würde die  Ihr tun so einrichten das Andere davon nicht in Mitleidenschaft gezogen würden und anderen Menschen mehr Aufmerksamkeit schenken würden hätte macher das wohl nicht getan.

Gruss Holger


PS : Ich nehme mal an derjenige der dort gestorben ist war ein Mensch.
        Möge seine seele frieden finden.
Hallo,

Zitat

Was mich an diesen Spinnern stoert ist, dass sie einfach nicht drueber nachdenken, was sie dem Lokfuehrer damit antun




da der Mann einen stark alkoholisierten Eindruck machte, war da nichts mit nachdenken......

Zitat

Wenn es genügend Menschen geben würde die  Ihr tun so einrichten das Andere davon nicht in Mitleidenschaft gezogen würden und anderen Menschen mehr Aufmerksamkeit schenken würden hätte macher das wohl nicht getan



Grundsätzlich stimme ich Dir zu. Bei manchen psychischen Erkrankungen hilft aber leider nicht nur Aufmerksamkeit, da muß professionelle Hilfe ran.

Gruß Stefan
@Enztäler:
Zunächst hoffe ich das es Dir wirklich so gut geht wie Du schriebst und dass das Erlebnis keine weiteren Nachwirkungen mehr bei Dir hat. Gleiches gilt auch für den Lokführer der Chancenlos bei so etwas ist.

Was das Foto angeht, ich hätte es NCIHT gemacht wofür auch. Es gibt genügend Zeugenaussagen (mindestens 3, du der andere Passant und derLokführer) und mit Sicherheit auch irgendwo eine Kameraaufnahme die beweist, dass die Person nicht geschubst oder sonst irgendwie gewaltsam auf die Gleise befördert wurde sonder eben aus "freien Stücken" sich dorthin begeben hat. Somit dürfte es auch keine weiteren größeren kriminaltechnischen Untersucheungen geben für die eine Fotodokumentation von Nöten ist. Das einzige was Du mit den Fotos hättest machen können wäre Sie dir immer wieder selber an zu sehen und ob das so erstrebenswert ist wage ich mal zu bezweifeln.

Insofern würde ich sagen Du hast alles richtig gemacht

(nachdenklichen) Gruß Michael
EDIT: habe gerade gelesen das Du selber gar nicht betroffen bist sonder jamnde anderes aus dem DSO, dennoch steht meine Aussage

EDIT2: Laut Polizei/Presse hat der Mann wohl noch versucht von den Gleisen zu kommen. Passt irgendwie nicht zu dem Bericht http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/70...iinspektion_hannover



Hallo alle zusammen,

solche Fotos (bzw. Videos) zu machen, das, denke ich, ist jedermanns eigene Sache.

Sehr viel wichtiger ist, was man mit dem Material nachher macht. "Nur" für die Ermittlungen zur Verfügung stellen oder auf Youtube einstellen. An diesem Punkt scheiden sich m. E. die Geister.

Ich finde, es sind schon viel genug versuchte (privat gefilmte) Selbstmorde im Internet zu sehen.


Gruß
Christian Strecker
Hallo,

mal als Kommentar:

Was mir immer wieder fehlt wenn in den Medien/Gazetten denn über derartige Suizide berichtet wird,
dass man nicht ausdrücklich! auf die psychische Belastung z.B. des Lokführers oder der Ersthelfer hinweist, um auch mal deren Seite zu beleuchten, um wiederum "geneigte Kandidaten" mal zum Grübeln zu bringen....

Es gibt noch andere Alternativen!


Michael
Aloha zusammen,

also jetzt mal ehrlich, wer davon Aufnahmen machen kann, egal in welcher Form (Video Foto), der ist doch nicht mehr ganz richtig in der Birne. Türlich ist man da neugierig geb ich ja zu, aber miterleben will sowas kein vernünftiger Mensch. Glaube auch das sich da jeder wegdrehen würde.

Ich bin selber Lokführer und habe bis jetzt noch keinen platt gefahren zum Glück. SB einleiten, Sanden, Hupen und Jaloussie runter machen. Das wäre meine Reihenfolge wenn es mir mal passieren sollte. Wobei das mit den Jaloussie so ne sache ist, wenn man das kommen sieht klappt das noch, wenn nicht dann wird es ein grausames Bild für den Tf.

Aber wenn ich auch ehrlich bin, bei Menschen die unbedingt vorm Zug laufen müssen weil se meinen das es besser ist, da hätte ich als Lokführer auch kein Mitleid. Wo ich wohl länger dran zu knabbern hätte, wäre wenn es Kinder sind, die die Eisenbahn gar nicht einschätzen können. Weder Geschwindigkeit noch Tonnagen etc. Aber da kann man auch immer wieder nur an die Eltern appelieren, die ihren Kindern schon in jungen Jahren, über die Gefahren aufklären sollten.

So long Nico
@6:

Jemand, der zum Suizid entschlossen ist, ist kaum von seinem Vorhaben abzubringen - besonders wenn er aus einer seelischen Notlage heraus handelt; siehe Robert Enke. Die Situation eines Tf ist sicherlich misslich - doch muss er sich klarmachen, dass er nicht aktiv einen Menschen getötet hat, sondern lediglich Zeuge eines nicht zu verhindernden Unglücks ist. Im Grunde ist er in der Situation eines Fußgängers, dem ein Selbstmörder vom Dach vor die Füße springt.

Gruß
Peter
Hallo Peter,
im Grunde hast du Recht, er wird sich aber trotzdem sein Leben lang fragen, ob er es nicht doch irgendwie hätte verhindern können. Auch wenn die Antwort immer wieder Nein sein wird, das verfolgt einen für eine lange Zeit.
Zitat

Was mir immer wieder fehlt wenn in den Medien/Gazetten denn über derartige Suizide berichtet wird,
dass man nicht ausdrücklich! auf die psychische Belastung z.B. des Lokführers oder der Ersthelfer hinweist,...



Na vielleicht hat der Lokführer eben erst das Kettensägenmassaker in die Videothek zurückgebracht. Nicht jeder, der einen Unfall sieht, wird nachher zum Pflegefall.
Der Tod gehört zum Leben und sterben müssen wir alle. In anderen Ländern ist man nicht so arg zimperlich im Umgang mit solchen Dingen. Kann es sein, dass in Deutschland schlicht zuviel Bohay gemacht wird ?
Natürlich wäre es mir als Bahnkunde auch lieber, wenn sich Lebensmüde still im Kämmerchen aufhängen anstatt sich über viele Quadratmeter zu verteilen und Zugverspätungen auszulösen. Aber abhalten lassen werden sie sich durch leidende Lokführer eher nicht. Vielleicht  durch Berichte von Überlebenden ohne Beine o.Ä.

Jürgen H.
Moin,

wenn so etwas passiert, ist der Lokführer natürlich nicht zu beneiden. Und es kommen auch die schon angesprochenen Gedanken auf, weshalb ein Mensch, der sich das Leben nehmen will, mit einer solchen Aktion auch noch andere ins Unglück zieht....???

Die Antwort ist, denke ich, recht einfach. Ein Mensch, der Selbstmord begehen möchte, ist in einer verzweifelten Ausnahmesituation. Und vermutlich "entscheidet" der Selbstmörder erst kurz vor der Tat, ob er das nun wirklich macht oder im letzten Moment Zweifel aufkommen und er den Selbstmord nicht begeht...  In dieser "verzweifelte Lebenslage" (gerade auch kurz vor der Tat) wird der potentielle Selbstmörder wahrscheinlich eh nicht "klar denken" können...

Ein solcher Lokführer möchte ich bestimmt nicht sein. Aber andererseits: ein Lokführer muss einfach damit rechnen, dass irgendwann so etwas passiert - das ist sozusagen sein "Berufsrisiko". Das gilt für viele Berufe. Ein Polizist kann im Dienst erschossen werden - Ärzte können kranken Patienten nicht helfen, und sie sterben ihnen unter den Armen weg - ganz zu schweigen von Soldaten...

Ich finde, wer sich für einen Beruf entscheidet, muss sich über mögliche Konsequenzen VORHER Gedanken machen.

Das ändert aber nichts daran, dass ein solcher "Unfall" sehr stark belastet - der eine kommt damit relativ gut klar - der andere hat damit jahrelang Probleme. Ich hoffe, dass die Bahn hier wenigstens eine gute medizinische Betreuung bereit hält.

Gruß Tom

Hallo Tom,

Zitat

Ich finde, wer sich für einen Beruf entscheidet, muss sich über mögliche Konsequenzen VORHER Gedanken machen.



Natürlich muss man sich solche Gedanken vorher machen.

Als Feuerwehrler löscht man ja auch nicht nur seinen Durst( wie oft angenommen wird).
Da sind verbrannte oder verstümmelte Leichen keine Seltenheit. Das war mir schon immer bewusst.
Das Problem ist nur, dass man nie weis, wann und mit was die Schmerzgrenze erreicht wird.
Deshalb fnde ich es gut, dass es seit Eschede Hilfe gibt.
Leider ist diese oft noch nicht sehr professionell, schießt über das Ziel hinaus.
Dann kann die Hilfe das Problem sein.

Gruß, Thomas
Hallo
Denn möchte ich kennenlernen der sich mit 18 Jahren für den Beruf als Lokführer entscheidet uns sich Gedanken über Selbstmörder macht.Ich habe den Beruf 1968 begonnen da war dieses Thema nicht aktuell.Ich hatte mehrere Suizid und zu dieser Zeit gab es keine psychlogische  Betreuung.Da wurde sogar die Dienstschicht zu Ende gefahren(Ist heute nicht mehr möglich).Obwohl es circa 25 Jahre her ist steigt es manchmal im Hinterkopf noch auf.Darum sei auch den Fotografen gesagt sie sollten sich dort aufstellen wo sie ersichtlich sind.
Schönen Tag Josef
Hallo,

mit dem Teil den Jürgen H. in @10 speziell noch mal im Zitat hat, geht es mir eher darum,
dass mal in die Öffentlichkeit zu bringen, dass man da "Unfreiwillige" mit rein zieht!

Ob es nun der Lokführer ist oder die Fahrgäste, die in dem Zug sitzen, der nun nicht mehr weiter fährt.

Vielen der Selbstmörder (und sicher auch anderen Personen die von solchen "Unfällen" hören), ist nicht bewusst was dadurch ausgelöst wird.

Ich weiß noch, als mein Vater im Gleisbau gearbeitet hat, dass er einmal nur knapp dem Tod entkam, weil ihn ein Kollege aus dem Gleis gezogen hat.

2 oder 3 seiner Kollegen hatten nicht überlebt, weil der an der "Tröte" eingeschlafen war...

Ich weiß, dass das meinen Vater eine sehr lange Zeit beschäftigt hatte, obwohl er schon öfter von Unfällen gehört hatte... Man vergisst so etwas nicht so schnell, vor allem wenn man selbst mit dem Leben noch einmal davon gekommen ist.

Mir geht es in meiner obigen Aussage auch eher darum, dass man nicht um Mitleid buhlt, sondern
einfach das Thema an- und ausspricht, in der Hoffnung, dass weniger Leute vor den Zug treten!

Ich bin zumindest der Meinung, wenn jeder Selbstmörder sich darüber im klaren ist, was er tut wenn er vor den Zug tritt, dann würden sicherlich viele einen anderen Freitod wählen...

Und wie schon in 6@ geschrieben: Es gibt noch andere Alternativen!

Michael

Hallo alle zusammen,

ich glaube, wir befinden uns hier wieder in einem Thema, bei dem es nicht nur EINE Lösung geben kann, da hier das Leben/die Gesundheit eines Menschen dem Leben/der Gesundheit eines anderen Menschen gegenübersteht. Und wer will sich nun anmaßen, zu beurteilen wessen Leben wertvoller/sinnvoller ist?

Ich denke jetzt nicht an (Beinahe-)Unfälle, wie in Nr. 14 von Michael beschrieben.


Gruß
Christian Strecker
Ein Vereinskollege meiner Mutter hat sich vor 2 jahren ebenfalls das Leben genommen nachdem er seine Frau erschlagen hatte. (Niemand weiß warum, vermutet wird, das sie sich evtl trennen wollte).
Ich empfend ihn bis dahin als lustigen angenehmen Menschen. Trat bei Fastnachtssitzungen auf usw.

Er hat sich von einer Brücke des Forstamtes im Wald AUF einen ICE geworfen.
Er muss wohl direkt die Scheibe erwischt haben.  Das war im November früh Morgens im dunkeln.

Mein Cousin ist bei der Feuerwehr und hat beim "einsammeln" geholfen. Daher meine Infos.

Das war für die Feuerwehr als auch den Lokführer sicherlich nicht ihr schönster Arbeitstag.

Zumal ich Leute die freiwillig solche arbeiten machen sehr bewundere.

Mein Cousin hatte schon öfter Redebedarf nach Einsätzen.

Auch sowas wie ein brennender Stall mit Pferden die im Flammentod versucht haben ihre Boxen zu verlassen. Er sagte: "Sowas grausames hast du noch nicht gehört"
Oder der Anblick einer Brennenden Katze die versucht hat ihr Junges da raus zu tragen.  
War leider für beide zu Spät.

Also wirklich "Hut ab" vor allen freiwilligen Helfern und Rettern.

Gruß Matthias

Hallo Christian,

wie soll ich das denn nun verstehen, Beinaheunfälle?! Es war ein Unfall mit 2 oder 3 Toten.

ich weiß es nicht mehr genau. Ist bestimmt schon 25 oder 30 Jahre her...

Mein Vater hatte auf Grund der Geistesgegenwart seines Kollegen sicherlich ein riesen Glück gehabt, sonst würde heute an der Stelle ein Kreuz mehr stehen.

Dies war nur eine weiteres Beispiel, auch wenn es meinen Vater betraf und ich aus persönlicher Erfahrung davon berichten kann, wie dramatisch und schrecklich solche Unfälle sind.

Versucht doch nur mal ansatzweise zu verstehen wie es, so wie es Matthias auch in @16 geschrieben hat, den Betroffenen (der Lokführer) oder Ersthelfern gehen mag, die da zugegen sind.

Und das hat mit Ballerspiel und Mordserien oder Horrorkino nicht viel gemein. Die Realität ist da viel grausamer. Nicht um sonst sieht man an Unfallstellen auch Ersthelfer die schon gekotzt haben!

Habe das selbst schon erlebt, als einem Motorradfahrer das Bein bei einem Unfall abgerissen wurde und der Sanker ankam und ein junger Kollege ausgestiegen ist.

Ich bleibe dabei, würde das Thema mit mehr "Aufklärung" bedacht, dass ein "Bahnunfall mit Todesfolge" nicht einfach nur den Selbstmörder aus dem Leben holt und danach die Putzkolonne den Dreck weg macht, bin ich zu dem Thema der Meinung, dass es doch einige "anders" machen würden...

Aber so ist das Thema immer irgendwie "einfach" präsent! Und der nächste Selbstmörder denkt nicht nach wie... Der sucht sich nur die für ihn nächste Bahnstrecke!

Wenn es eine Statistik zur Art der Selbstmorde gibt, dann steht der "Gleisfreitod" sicher ganz weit oben !!! Und der mit Tabletten sicherlich weit dahinter...denke ich zumindest.


Michael
Hi Michael

soweit ich weiß, steht der "Gleisfreitod" eher etwas weiter hinten. Durch zwei Fälle, die hier kürzlich passiert sind, habe ich in der örtlichen Tageszeitung gelesen dass der häufigste Freitod durch Erhängen gewählt wird. Der Tod durch "sich vor den Zug werfen" war da meiner Ansicht nach ziemlich weit hinten angesiedelt. Habs aber ehrlich gesagt nicht mehr ganz genau in Erinnerung.

Was hier auch angesprochen wurde, ist die Tatsache, dass oft denjenigen nicht gut genug geholfen wird, die so etwas mit ansehen müssen bzw. damit konfrontiert werden. Man darf aber auch nicht vergessen, dass bei anderen Arten des Freitodes oftmals viel schlimmere Folgen der betroffenen Personen zu erwarten sind. In einem Großteil der Fälle erhängen sich Personen in unmittelbarer Nähe zum Wohnort bzw. im Wohnhaus selbst. Und meist wird der Tode dann durch Familienangehörige gefunden. In einem Fall hier war das kürzlich so, dass der 11-jährige Sohn seinen erhängten Vater gefunden hat.
Und jetzt komme ich zum eigentlichen Punkt: derjenige, der den Freitod wählt, ist meist in einer Lage, in der er sich überhaupt keine klaren Gedanken mehr machen kann. Jeder "normal" Denkende würde in einer solchen Situation vermutlich sagen: "ich mache es so, damit meine Familie am wenigsten leidet" (soweit man das so überhaupt sagen kann). Aber wieso ist das in den seltensten Fällen so?
Und genau das ist auch der Grund, warum sich keiner dieser, den Freitod wählenden Personen über Lokführer, Rettungskräfte oder andere Menschen Gedanken macht.

Ich persönlich finde es sehr wichtig, dass Menschen mit einem psychischen Problem besser geholfen werden muss. Aber leider ist das nicht immer der Fall. Oftmals werden solchen psychisch schwerkranken Menschen Medikamente verabreicht, die vielleicht im ersten Moment helfen, aber im weiteren Verlauf der Krankheit gerade das Gegenteil bewirken.

Und was auch oft ausser Acht gelassen wird: warum kommt es denn in vielen Fällen überhaupt so weit? Liegt es an dem Wandel der Zeit? Liegt es vielleicht am Druck durch die Gesellschaft oder eventuell sogar am Druck am Arbeitsplatz? Warum ist das so? Vielleicht sollte man hier mal eher in diese Richtung gehen, um den ein oder anderen von seinem "Vorhaben" abzuhalten.

Gruß
Tomi
Tomi,

deiner Darstellung stimme ich auch zu. Unabhängig jedweder Statistik...

Hatte das mit einen Familienvater der sich erhängt hat auch schon bei einem Arbeitskollegen.

Ich möchte mir nicht ausmalen wollen, wie sich dessen Sohn damals gefühlt hat und welche Folgen das für den Jungen hatte...

Und auch richtig ist, Prävention ist besser als Nachsorge!


Michael
Hallo Michael,

lies bitte noch mal. Ich habe das "Beinahe" in Klammern als mögliche, allgemeine Ergänzung geschrieben, denn für den Lokführer ist die Schrecksekunde doch sicher gleich, egal ob dann wirklich ein Personenschaden entsteht oder doch knapp nicht.

Gruß
Christian Strecker
@21:

Wenn, wie in dem Video gezeigten Fall, sich Personenschäden derart häufen, ist eine posttraumatische Belastungsstörung kaum verwunderlich. Die geschilderten emotionalen Veränderungen berichten auch Soldaten nach ihrem Afghanistan - Einsatz. Hier ist therapeutische Hilfe unabdingbar und sollte im Rahmen der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers eigentlich selbstverständlich sein, falls der Betroffene dies wünscht. Diese ist bei belastenden Einsätzen der Feuerwehr mit Personenschäden (v. a. bei schweren Verkehrsunfällen) aus guten Gründen mittlerweile Standard und sollte auf alle Berufsgruppen angewendet werden, die mit vergeichbaren Ereignissen konfrontiert sind.

Gruß
Peter
Hallo,
zu @23

Schrecklich wenn so viele direkt betroffen sind (und das wahrscheinlich für den rest Ihres lebens im Kopf eingebrannt haben) aber ich frage mich ,in was für einer Gesellschaft leben wir wo einer so ein asoziales Verhalten an den Tag legt ,wie dieser Handyfilmer.Da fehlen mir einfach die richtigen Worte.

Traurig

Gruß
Thomas
Hallo

@24 (Thomas)
(Mein deutsch ist leider nicht so gut)

Zitat:
"aber ich frage mich ,in was für einer Gesellschaft leben wir wo einer so ein asoziales Verhalten an den Tag legt ,wie dieser Handyfilmer.Da fehlen mir einfach die richtigen Worte."

In was für Gesellschaft wir leben?
Impulse sind in unsere modernen Gesellschaft das ersatz für tiefgang.
Schnellkommunikation ohne denken vorher oder hinterher ist der Norm geworden.
Alles freibleibend, ohne konzequenz.
Ein Gesellschaft die das Leben für einige leute zu ein Unfall ohne Ende macht.
Ich sehe selbstmord deswegen als ein Unfall.

Ich kan mich vorstellen das solch ein Leben bei diesen Isolierten, Schwacheren und Unglücklichen wirklich Todesangsten verursachen kann.
Die freie Tod ist dan noch die einige Hofnung.
Selbstmord ist oft ein Symptom von ein kollektive Krankheit: der immer kaltbluttiger Gesellschaft.
Vielleicht ist so ein Handyfilmer einer der Erreger diesen gesellschaftlichen Krankheit.

Gruss,
Richard
Schon ziemlich krank, so eine Situation zu filmen - andererseits gibt es sicher irgendwelche Fernsehsender und Zeitungen, die für entsprechende Bilder gut zahlen, das sind für mich die eigentlichen Täter.

Den Betroffenen wünsche ich viel Glück - es wird wohl seine Zeit brauchen, bis sie mit all dem klar kommen.


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