Anzeige:
THEMA: ? zu orangener Silberling-Steuerwagen
THEMA: ? zu orangener Silberling-Steuerwagen
Gabor - 15.05.11 23:34
Hallo N-Bahner,
Bei den Silberlingen habe ich ein Lieblingstyp, und zwar den Steuerwagen mit orangener Latze am Stirn. Leider gibt es den nur von Fleischmann, und die Hochbeinigkeit und andere "Features" dieses Modells kennen wir schon.
Meine Frage gilt aber dem Vorbild: könnt Ihr mir vielleicht etwas näheres dazu sagen, wie lange, und wieviele Steuerwagen mit oranger Stirn hergestellt wurden, wo sie verkehrten, in was für Zuggattungen sie eingesetzt waren, sowie von welchen Lokomotiven sie gezogen und geschoben wurden? Oder kennt Ihr dafür gute Ressourcen?
Wie ist der Einsatz mit der S-Bahn 111? Die sehen zwar toll aus zusammen, aber sind sie tatsächlich so in Konfiguration gefahren?
Hoffentlich könnt Ihr mir diesen Rätsel um diesen Steuerwagen ein Bisschen entnebeln, ich freue mich über jeden euerer Beiträge.
Viele Grüße aus Budapest:
Gabor
Bei den Silberlingen habe ich ein Lieblingstyp, und zwar den Steuerwagen mit orangener Latze am Stirn. Leider gibt es den nur von Fleischmann, und die Hochbeinigkeit und andere "Features" dieses Modells kennen wir schon.
Meine Frage gilt aber dem Vorbild: könnt Ihr mir vielleicht etwas näheres dazu sagen, wie lange, und wieviele Steuerwagen mit oranger Stirn hergestellt wurden, wo sie verkehrten, in was für Zuggattungen sie eingesetzt waren, sowie von welchen Lokomotiven sie gezogen und geschoben wurden? Oder kennt Ihr dafür gute Ressourcen?
Wie ist der Einsatz mit der S-Bahn 111? Die sehen zwar toll aus zusammen, aber sind sie tatsächlich so in Konfiguration gefahren?
Hoffentlich könnt Ihr mir diesen Rätsel um diesen Steuerwagen ein Bisschen entnebeln, ich freue mich über jeden euerer Beiträge.
Viele Grüße aus Budapest:
Gabor
Karl Schotter - 16.05.11 00:12
Hallo Gabor,
die 1971 zuerst gebauten Steuerwagen mit orangener Stirn und Binde waren in dieser Lackierung ca. drei Jahrzehnte im Einsatz, zumindest bei einzelnen Vertretern des Wagentyps hat fleißige Lackpflege des AW-Personals diese Lackierung über drei Farbschemenwechsel hinweg gerettet.
Das beweist ein Foto von 1998 in
http://de.wikipedia.org/wiki/N-Wagen
Von den insgesamt 310 bis 1977 gebauten Wagen dürfte etwa die Hälfte mit der orangenen "Kriegsbemalung" geliefert worden sein, die andere Hälfte bereits mit blau-beigen Kopf.
Die Wagen waren hier im Ruhrgebiet sehr stark im Nahverkehr vertreten, meist in Dreiwagenzügen (Lok, 2.Klasse, 1./2. Klasse, Steuerwagen). Bis zum Mai 1982 waren solche Silberling-Züge auch im S-Bahnverkehr eingesetzt, die Loks waren dann 141er, Wendezug-140er oder auch 111er im S-Bahn-Look. Ansonsten war die BR 212 stark mit Silberling-Wendezügen unterwegs, ab den 90ern auch verstärkt BR 216 und BR 218.
In Hamburg fuhren 220er in der Zugmitte mit mehreren Silberlingen nach beiden Seiten und Steuerwagen an jedem Ende (nach meiner Erinnerung jeweils vier Wagen an jeder Seite). Der Grund für diese merkwürdigen Garnituren war die bis in die 1980er Jahre geltende recht enge Beschränkung der Zahl der geschobenen Wagen.
Gruß
Karl
die 1971 zuerst gebauten Steuerwagen mit orangener Stirn und Binde waren in dieser Lackierung ca. drei Jahrzehnte im Einsatz, zumindest bei einzelnen Vertretern des Wagentyps hat fleißige Lackpflege des AW-Personals diese Lackierung über drei Farbschemenwechsel hinweg gerettet.
Das beweist ein Foto von 1998 in
http://de.wikipedia.org/wiki/N-Wagen
Von den insgesamt 310 bis 1977 gebauten Wagen dürfte etwa die Hälfte mit der orangenen "Kriegsbemalung" geliefert worden sein, die andere Hälfte bereits mit blau-beigen Kopf.
Die Wagen waren hier im Ruhrgebiet sehr stark im Nahverkehr vertreten, meist in Dreiwagenzügen (Lok, 2.Klasse, 1./2. Klasse, Steuerwagen). Bis zum Mai 1982 waren solche Silberling-Züge auch im S-Bahnverkehr eingesetzt, die Loks waren dann 141er, Wendezug-140er oder auch 111er im S-Bahn-Look. Ansonsten war die BR 212 stark mit Silberling-Wendezügen unterwegs, ab den 90ern auch verstärkt BR 216 und BR 218.
In Hamburg fuhren 220er in der Zugmitte mit mehreren Silberlingen nach beiden Seiten und Steuerwagen an jedem Ende (nach meiner Erinnerung jeweils vier Wagen an jeder Seite). Der Grund für diese merkwürdigen Garnituren war die bis in die 1980er Jahre geltende recht enge Beschränkung der Zahl der geschobenen Wagen.
Gruß
Karl
Beitrag editiert am 16. 05. 2011 00:26.
Hallo Gabor,
kann mich Karl anschließen. Die Wagen waren bis Mitte der 80er auf meiner "Hausstrecke" Bottrop/Haltern-Essen-Wuppertal (heutige S9, KBS 450.9) unterwegs. Bevor die Strecke vor ca. 5 Jahren elektrifiziert wurde waren dort in den 70ern und 80ern 212er unterwegs, ab Anfang der 90er dann 218er (meist dann mit den umlackierten blau beigen Steuerwagen), nach der Elektrifizierung ab 2006 fuhren 420er, in Ausnahmefällen auch 143er mit x-Wagen und aktuell fahren 422er.
In diversen NAhverkehrs- und Eilzügen rund um Essen habe ich in den 80ern aber auch die Konstellation mit S-Bahn 111 gesehen. Das kannst du also beruhigt so einsetzen.
Viele Grüße
Stephan
kann mich Karl anschließen. Die Wagen waren bis Mitte der 80er auf meiner "Hausstrecke" Bottrop/Haltern-Essen-Wuppertal (heutige S9, KBS 450.9) unterwegs. Bevor die Strecke vor ca. 5 Jahren elektrifiziert wurde waren dort in den 70ern und 80ern 212er unterwegs, ab Anfang der 90er dann 218er (meist dann mit den umlackierten blau beigen Steuerwagen), nach der Elektrifizierung ab 2006 fuhren 420er, in Ausnahmefällen auch 143er mit x-Wagen und aktuell fahren 422er.
In diversen NAhverkehrs- und Eilzügen rund um Essen habe ich in den 80ern aber auch die Konstellation mit S-Bahn 111 gesehen. Das kannst du also beruhigt so einsetzen.
Viele Grüße
Stephan
"Der Grund für diese merkwürdigen Garnituren war die bis in die 1980er Jahre geltende recht enge Beschränkung der Zahl der geschobenen Wagen."
Das kann nicht sein - auf der Unterelbebahn schob die 220 schon Anfang der 70er Züge aus 6 n-Wagen. Ich meine es war eher umlaufplanbedingt.
Gruß, Stf (dessen Kinderzimmerfenster auf die Unterelbebahn blickte...)
Das kann nicht sein - auf der Unterelbebahn schob die 220 schon Anfang der 70er Züge aus 6 n-Wagen. Ich meine es war eher umlaufplanbedingt.
Gruß, Stf (dessen Kinderzimmerfenster auf die Unterelbebahn blickte...)
Hallo,
vielen Dank an euch Allen, für eure Erfahrungen.
@Karl: Was verstehst du in diesem Fall unter Kriegsbemalung? Meinst du nur, dass sie nicht so ausgiebig war?
@Stf, Stephan:
Laut das Buch S-Bahn München (Alba Verlag), gab es zu den Olympischen Spielen auf der Linie S25 400m lange, 15-Waggons lange Doppelwendezüge. Dort schrieb man ausserdem, dass der geschobene Zugteil nicht mehr als 40 Achsen haben dürfe. Der Zug bestand laut Foto aus Silberlingen. Es kann aber auch sein, dass es für Verschiedene Lokomotiven weitere Einschränkungen gegeben hat, vielleicht hat die 220 eine gewisse Signalstärke gebraucht, um zuverlässig zu arbeiten? Das ist aber nur eine Vermutung.
Auf jeden Fall mussten diese Doppelwendezüge ziehmlich lahm gewesen sein, was zu mindest die Beschleunigung angeht...
Noch 'ne Frage zum S-Bahn111-er: haben sie keine speziellen Wendezugeinrichtungen, die die S-Bahnwagen benötigen? Oder ist diese mit anderen Steuerwagen kompatibel, nur andersrum nicht, also Silberlingfähige Loks sind nicht umbedingt S-Bahnfähig?
Für mich war sonst auch neu, dass die 220-er Wendezugfähig waren, aber gut zu wissen. :)
Viele Grüße:
Gabor
vielen Dank an euch Allen, für eure Erfahrungen.
@Karl: Was verstehst du in diesem Fall unter Kriegsbemalung? Meinst du nur, dass sie nicht so ausgiebig war?
@Stf, Stephan:
Laut das Buch S-Bahn München (Alba Verlag), gab es zu den Olympischen Spielen auf der Linie S25 400m lange, 15-Waggons lange Doppelwendezüge. Dort schrieb man ausserdem, dass der geschobene Zugteil nicht mehr als 40 Achsen haben dürfe. Der Zug bestand laut Foto aus Silberlingen. Es kann aber auch sein, dass es für Verschiedene Lokomotiven weitere Einschränkungen gegeben hat, vielleicht hat die 220 eine gewisse Signalstärke gebraucht, um zuverlässig zu arbeiten? Das ist aber nur eine Vermutung.
Auf jeden Fall mussten diese Doppelwendezüge ziehmlich lahm gewesen sein, was zu mindest die Beschleunigung angeht...
Noch 'ne Frage zum S-Bahn111-er: haben sie keine speziellen Wendezugeinrichtungen, die die S-Bahnwagen benötigen? Oder ist diese mit anderen Steuerwagen kompatibel, nur andersrum nicht, also Silberlingfähige Loks sind nicht umbedingt S-Bahnfähig?
Für mich war sonst auch neu, dass die 220-er Wendezugfähig waren, aber gut zu wissen. :)
Viele Grüße:
Gabor
Die "spezielle Wendezugsteuerung" ist die ZWS (zeitmultiplexe Wendezugsteuerung), die heute Standard ist. Da ab 1979 zwar munter 111 im S-Bahn-Look ausgeliefert wurden, aber noch keine neuen x-Wendezüge zur Verfügung standen, gingen die Maschinen noch ohne ZWS in den konventionellen Wendezugbetrieb mit Silberlingen (n-Wagen). Für die drei Prototyp-Züge wurden dann die Loks 111 111 bis 111 115 mit ZWS ausgerüstet. Erst mit der Serienauslieferung der S-Bahn-Wagen wurden die 111 sukzessive nachgerüstet, beginnend mit den jüngeren Loks. So fuhren die 111 mit 120er- oder 130er-Nummern noch viele Jahre vor Silberling-Wendezügen, bis schließlich auch sie nachgerüstet wurden und in den S-Bahn-Dienst gelangten.
ZWS verbreitete sich dann ab 1992 mit der Ablieferung der neuen Doppelstockzüge immer weiter.
ZWS verbreitete sich dann ab 1992 mit der Ablieferung der neuen Doppelstockzüge immer weiter.
> Der Grund für diese merkwürdigen Garnituren war die bis in die 1980er Jahre geltende recht
> enge Beschränkung der Zahl der geschobenen Wagen.
Scheint mir bei nur 8 Wagen sehr unwahrscheinlich. Es ist allerdings bedeutend einfacher den Zug in den Stoßzeiten zu verlängern wenn man die Wagen nicht in der Mitte reinrangieren muss, sondern am anderen Ende der Lok anhängen kann.
Der Lokführer wird es auch gedankt haben wenn er im ruhigen Steuerwagen und nicht auf der lauten Lok arbeiten muss.
Gruß,
Harald.
> enge Beschränkung der Zahl der geschobenen Wagen.
Scheint mir bei nur 8 Wagen sehr unwahrscheinlich. Es ist allerdings bedeutend einfacher den Zug in den Stoßzeiten zu verlängern wenn man die Wagen nicht in der Mitte reinrangieren muss, sondern am anderen Ende der Lok anhängen kann.
Der Lokführer wird es auch gedankt haben wenn er im ruhigen Steuerwagen und nicht auf der lauten Lok arbeiten muss.
Gruß,
Harald.
@MWD: Vielen Dank für die Erklärung!
@Harald: Leuchtet ein, was du schreibst... Bei einem Unfall, da wäre der Lokführer aber bestimmt viel lieber in der Lokomotive, denke ich...
Grüße aus Budapest:
Gabor
Edit: Gr.
@Harald: Leuchtet ein, was du schreibst... Bei einem Unfall, da wäre der Lokführer aber bestimmt viel lieber in der Lokomotive, denke ich...
Grüße aus Budapest:
Gabor
Edit: Gr.
Zitat
@Karl: Was verstehst du in diesem Fall unter Kriegsbemalung? Meinst du nur, dass sie nicht so ausgiebig war?
"Kriegsbemalung" war eine unter Pufferküssern gängige Bezeichnung dieser BDnf mit den orangen Streifen.
Siehe auch hier unter 1.2:
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6rperbemalung
Gruß Lothar
@8:
Da sind aber definitiv hübschere "Kriegsbemalungen" dabei als langweilige orangefarbene Streifen!
Gruß
Peter
Da sind aber definitiv hübschere "Kriegsbemalungen" dabei als langweilige orangefarbene Streifen!
Gruß
Peter
@8 Danke für den Link! Jetzt verstehe ich es... :)
Viele Grüße:
Gabor
Viele Grüße:
Gabor
Nur registrierte und eingeloggte User können Antworten schreiben.
Einloggen ->
Noch nicht registriert? Hier können Sie Ihren kostenlosen Account anlegen: Neuer N-Liste Account
Zum Seitenanfang
© by 1zu160.net;