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THEMA: weisser schleier

THEMA: weisser schleier
Startbeitrag
sandra/dampflokschlu - 27.02.04 07:11
jetzt habe ich mal versucht meine daecher (wohnhaus und bahnhof) zu wettern. genommen habe ich sehr veduennte enamel farbe von revell, die ich mit enamel verduenner verduennt habe. es gelang mir ganz gut und der erste eindruck war richtig gut, als es angetrocknet war. nun schaue ich mir am helligen morgen meine sachen an und muss mit entsetzen feststellen, das die ziegeln alle toll aussehen, aber ein weisser schleier das ganze etwas truebt. der weisse schleier sieht auf dem metalldach des bahnhofs ganz toll aus, aber nicht auf den ziegeln. beim wohnhaus habe ich keinen schleier, wobei ich die ziegeln vorher mit weinroter enamelfarbe gestrichen habe, den bahnhof nicht. hat der verduennner mit dem plastik reagiert? wie krieg ich den schleier weg ??? (  danke fuer eure hilfe...sandra

zur info...es ist der bahnhof faller 2109. bahnhofsgebaeude hat ziegeln und der angebaute schuppen metalldach.
Hi Sandra,
kenne den Enamel Verdünner nicht, habe aber bei meinen Flugzeugmodellen immer "White Spirit" zum Verdünnen benutzt. Einen weißen Schleier konnte ich anschließend bei den Polystyrolbausätzen (auch nach dem airbrushen) nicht beobachten. Vielleicht hilft dir das weiter. Einen Deutschen Namen für "White Spirit" kenne ich nicht, sollte aber für dich in Wales kein Problem sein, diesen dir in einer Pharmacie zu besorgen...   ))

Gruß   Fidelis
Was ist den "wettern"? Vermute, die Eindeutschung von "weathering", der Begriff geistert ja bei den Plastmodellbauern rum. Manche sagen auch "Altern" oder "Patinieren" und streiten darum, welcher der Richtigere ist.
Aber zum Thema. Für das "Altern" nehme ich nach einigen Versuchen immer die sog. Plaka-Farbe (wasserverdünnbar) aus dem Schreibwarenhandel. Das Zeug kann man extrem verdünnen und auch wieder abwaschen, wenn's einem nicht gefällt. Ist auch relativ griffest, was ja bei Gebäuden nicht so ins Gewicht fällt.
Was den weißen Schleier betrifft, kann ich es mir nicht erklären. Ich benutze die sog. Enamel-Farben für Plastemodelle schon seit Jahrzehnten. Wenn es Probleme gab, dann waren die hauptsächlich darin begründet:
- Farbe zu alt
- falsche Verdünnung
Angebrochene Farbdosen halten nicht ewig, und neue Revell-/Humbrol-Farben kosten nicht die Welt.
Zum verdünnen der Farbe nehme ich immer den Verdünner von der jeweiligen Firma. Der macht nie Probleme. Er kostet zwar mehr als andere, aber zum verdünnen der Farbe braucht man ja nicht viel und er hält dann auch ziemlich lange. Zur Reinigung der Geräte reicht dann normale Alkydharzverdünnung aus dem Baumarkt. Ich habe dafür noch mehrere Liter billige Verdünnung, die aus dem DDR-Ausverkauf stammt, die reicht bis weit über die Rente.
Mein Tip, nehme noch mal neue Farbe, passende Verdünnung und spritze die ein zweites mal drüber.
@ 3

"Wettern" und "altern" für "etwas alt/verwittert aussehen lassen" ist sprachlich ähnlicher Unsinn wie "Da werden Sie geholfen" (nur war das absichtlich falsch). Beide Verben sind intransitiv und können weder ein direktes Objekt nach sich ziehen noch ins Passiv gesetzt werden: Wir alle altern zwar (leider), aber wir altern nichts, "wettern" kann "schimpfen" bedeuten oder ~ "blitzen und donnern". "Patinieren" ist sprachlich noch am besten, auch wenn es nicht immer trifft.

Das direkte Übersetzen fremdsprachlicher Begriffe führt oft zu Unsinn. Beliebte Beispiele aus dem Englischen: based/basiert, technology/Technologie, billion/Billion ... Totaler Quatsch!
@ Hans Georg und RainerP

Also wie lautet dann Eurer Meinung die korrekte Beschreibung
für den von Sandra angesprochenden Vorgang?

Eine Sprache sollte der Verständigung dienen (nicht umgekehrt!) und
ist ständig im Wandel.
Was um alles in der Welt spricht dagegen den Gebrauch bestimmter
Begriffe den Bedürfnissen anzupassen.
Wenn ich dafür sorge, dass etwas alt aussieht, dann ist es für mich
vollkommen normal zu sagen, dass man etwas "altert".
Zumal diese Ausdrucksweise sich in der gesamten Modellbau-
szene eingebürgert hat.

Frank,
der trotz allem seine Modellbahn-Gebäude "mit einem Farbauftrag
versieht, damit sie alt und verwittert aussehen."
Ich bearbeite meine Hausdächer mit grüner und brauner Pulverfarbe. Zu stark aufgetragen, läßt sich einiges davon notfalls wieder wegwischen. Macht sich sehr gut, um den Kunststoffglanz zu beseitigen.

Gruß Ulrich
Klar hat sich der Ausdruck "altern" eingebürgert - ich verwende ihn auch. Klar sollte die Sprache der Verständigung dienen, wozu sonst? Aber: Man muss sich deshalb nicht auf dem tiefstmöglichen Niveau verständigen (vgl. den Feldbusch-Spruch oder die ursprünglichen Absichten der Rechtschreibreformer). Sprache ist immerhin der wichtigste Bestandteil unserer Kultur und unserer kulturellen Besonderheit (gilt für JEDE Sprache). Wir sollten sie nicht unnötig verflachen lassen. Und niemand sollte so dumm wie möglich sterben wollen.

Übrigens noch so ein "eingebürgerter" Unsinn, der gerne gemacht wird: "Sinn machen" für "make sense". Was würde wohl ein Brite sagen, wenn wir "That has sense" sagen würden? Nix würde er sagen, sondern den weißen Schleier (Thema!) des höflichen Schweigens darüberlegen, aber denken würde er sich einiges.
halt! stop! bevor wir hier sprachkurse machen....es liegt wohl an mir. ich bin der deutschen sprache nicht mehr ganz so maechtig, wie vor einigen jahren. manchmal fehlen mir die richtigen begriffe und ich versuche woerter zu uebersetzen, aber oft geht das nicht. does this make sense, what i am saying?
hallo Sandra.
Zurück zum eigentlichen Theme.
Bei dem weißen Schleier handelt es sich vermutlich um eine Auskristallisierung der Kunststoffoberfläche, die durch das Anlösen des Kunststoffs mit Verdünner hervorgerufen wurde. Da Kunststoffbausätze unterschiedliche Farben aufweisen, haben die einzelnen Bauteile auch unterschiedliche Zusätze an Pigmenten und Mineralien. Da kann so etwas schon vorkommen.
Ich bin damit erstmalig konfrontiert worden, als ich mit Weißleim echte Kohle auf einen Tender klebte, wobei ich mich heute noch frage, wo da der Verdünner war.
Wenn beim Altern mit Lösungsmittelhaltigen Farben gearbeitet wird, sollte man deshalb immer vorher an einer später unsichtbaren Stelle oder einem Abfallteil Probeanstriche durchführen.
Alternativ empfehle ich Farben die keine Lösungsmittel enthalten, wie z.B. Plakafarben, Pigment-oder Pulverfarben.
mfG
ohne Käsehäppchen
Herbert
nö sandra liegt nicht an dir aber manchmal reitet mich was.

Herbert, auch Plakafarben enthalten Lösungsmittel bzw. werden damit verdünnt: Wasser
Bestimmte Verduenner vertragen sich einfach mit einigen Farben und Plastik nicht.  Den Effekt hatte ich ein paar mal (vor laaaaanger Zeit) beim Modellbau.

Den weissen Schleier kann aber abkriegen.  Manchmal gings mit ein bisschen rubbeln mit einem nassen Tuch weg, manchmal hab ich einen anderen Verduenner verwendet um es wieder zu loesen.

Und sonst einfach mit Plakafarbe oder Pulverfarbe nochmal drueber.

mfg.

Robert
Nachttrag:  Zu dem "anderen" Verduenner.  Den natuerlich erstmal an einer verdeckten Stelle testen (uebernacht warten).  Nicht das Du das Problem noch verschlimmerst!
Ich wollte eigentlich keine Definitionsdiskussion lostreten. Habe meine Bemerkung nur deshalb geschrieben, weil ich ein Gegner dieser massiven Englisch-Unterwanderung (eigentlich Amerikanisch-Unterwanderung) unserer Sprache bin. Nutze deshalb jede Gelegenheit, um das etwas zu veralbern. Ich persönlich benutze übrigens auch immer den Begriff "Altern".
Aber wieder zum Thema. Nach dem Studium der neuen Beiträge hege ich doch die Vermutung, daß eine falsche Verdünnung im Spiel war. Daß Revell-Farbe mit Revell-Verdünnung Plaste "kristallisiert" oder irgendwie anlöst ist eigentlich unwahrscheinlich.
Nochmal mein Tip, einfach mit neuer Farbe und passender Verdünnung drüber spritzen, bzw. mal am Probestück testen.


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