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THEMA: Spachtelmasse für Plastikmodelle?

THEMA: Spachtelmasse für Plastikmodelle?
Startbeitrag
colonelhartie - 14.11.11 10:17
Hallo Team,

ich arbeite derzeit am Umbau eines Eilzugwagens in einen Unterrichtswagen. Zu diesem Zweck musste ich die Durchgänge an den Wagenende verschliessen, und die inneren (zur Wagenmitte hin orientierten) Türen schliessen. Ich habe dazu aus Evergreen-Platten Teile geschnitten, eingeklebt und versucht, Lücken mit Revell Plasto zu verschliessen.

Mit dem Plasto bin ich nicht so zufrieden...ich hatte gehofft, dass ich in der Lage sein würde den Spachtel schon im feuchten Zustand ein wenig gerade zu ziehen, aber irgendwie verhält sich die Masse ein wenig körnig.

Was sind Eure Erfahrungen mit Spachtel? Bevorzugt Ihr andere Produkte (z.B. Tamya Putty), oder habt Ihr besondere Erfahrungen gemacht, die bei der Verabeitung von Plasto helfen?

Vielen Dank schon mal im Voraus

LG,
Rudi


Hallo Rudi,

ich habe in meinem langen Modellbauerleben schon jede Menge verschiedene Spachtelmassen genommen. Das Revell-Zeugs war da mit Abstand das mieseste.

Seit Jahren nehme ich nur noch Mr. Surfacer 500 und 1000/1200. Das Zeug ist in meinen Augen einfach traumhaft. Das 500 für "leicht gröbere" Fälle, das 1000/1200 für ganz feine Arbeiten. Das kommt von Mr. Hobby (Gunze).

Wenn mal größere Spalte zu verschließen sind, dann nehme ich auch mal so etwas wie Tamiya Putty, das finish erfolgt dann auf jeden Fall aber wieder mit Mr. Surfacer.

Gruß
Rainer
Vielen Dank, Rainer!

Handelt es sich um das Spray hier? http://www.rl-onlinecenter.de/Farben---Pigment...0-Spray--100ml-.html

LG,
Rudi
Hallo Rudi,

nein, kein Spray. Meines ist in Flaschen und ich trage es mit Zahnstochern auf. Ich kaufe die immer in Chemnitz in einem Modellbauladen in der ERMAFA. Das sind diese hier:

http://www.hsc-models.com/index.php/katalog/art...igspachtel_40ml.html

Im Link sind die sogar noch günstiger als in meinem Laden, allerdings kommt ja noch Versand dazu.
  
Gruß
Rainer
Super Rainer!

Vielen Dank noch mal!

LG,
Rudi
Hallo

Ein gute, billige und sichere weise von abformen ist durch einsatz von chokolade.
Das last sich kalt gut und leicht bearbeiten, ist slebstklebend und kann nach trennen von reparatustellen mit PU oder andere gussmassen in kunststof kopiiert werden.
Die kopieen kan mann nachbearbieten ohne dan das zu beschaediging von das wagon komt.

Reparaturstellen mit chocoladeresten reinigen mit warm (nich heiss!) wasser und ein tropfchen dreft oder so etwas.

Gruss
Richard

Hallo,

über das Spachteln könnte ich mehrere Seiten schreiben. Ich versuche mich kurz zu fassen.

Wenn ich schrieb, daß ich nur noch Mr. Surfacer nehme, dann ist das nicht ganz korrekt. Für die meisten Anwendungsfälle zwar richtig, Für "mittlere" Spalte oder Sinkstellen das 500, für kleine Klebespalte, Sinkstellen oder Kratzer das 1000/1200. Wie ich schon schrieb für größere Fehlstellen auch mal Tamiya Putty.

Wenn ich Plasteteile verklebe, die dann noch lackiert werden müssen, wird die Fügestelle beidseitig mehrmals satt mit Kleber eingestrichen, so daß beim Zusammenfügen richtig Kleber herausquillt. Wenn es ausgehärtet ist, dann wird alles verschliffen und die Klebestelle ist sozusagen schon vorgespachtelt. Der "Feinschliff" erfolgt dann mit Mr. Surfacer 1000/1200.

Wenn z.B. kleine Ecken (Dächer u.ä.) an Polystyrolteilen ausgebrochen sind, dann ist Spachtel weniger gut geeignet, da er bei Handhabung leicht wieder wegbricht. Für solche Fälle schabe ich mit einem Skalpell kleine Plastespäne von z.B. einem Gußast ab. Diese werden dann mit flüssigem Plastekleber angerührt und lösen sich auf. Dieser "Brei" wird dann an die entsprechende Schadstelle gestrichen und geht eine verschweißte Verbindung ein. Nach Trocknung wieder alles in die gewünschte Form schleifen, feilen o.ä., bei Bedarf wieder Mr. Surfacer.

Resinteile verspachtele ich normalerweise mit Sekundenkleber, je nach Fall mit flüssigem oder auch altem zähen Gel. Das kann man auch schon mal an Polystyrolteilen machen. Übrigens geht bei kleinen Fehlstellen (leichte Einsenkungen) auch Mr. Surfacer 1000/1200, der haftet da ausreichend. Luftblasen oder weggebrochene Ecken beispielsweise, sollte man aber lieber mit Sekundenkleber auffüllen.

Generell, zum Spachteln braucht man folgende Zutaten: geeignete Spachtelmasse, Zeit, Geduld, Ausdauer.

Man sollte, wie beim Lackieren, immer dünne Schichten, dafür mehrmals, auftragen. Da können, gerade bei Mr. Surfacer, einige zusammenkommen. Das A und O ist dann schleifen mit feiner Körnung (vorzugsweise naß), kontrollieren, wieder spachtel und schleifen, kontrollieren ...... Da kann man schnell die Lust verlieren, hat dann aber auch nur ein zweitklassiges Ergebnis.

Gruß
Rainer
Hallo,

Reinhard hat hier https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=1154915&start=2#aw5 diesen Thread hochgeholt und auf meine Beiträge verwiesen. Da der Thread fast 10 Jahre alt ist aktualisiere ich ihn hiermit.

Generell mache ich es immer noch so, punktuell hat sich an verwendetem Material und Arbeitstechnik natürlich auch etwas geändert. Mr. Surfacer verwende ich immer noch, statt Tamiya Putty jedoch Mr. Hobby (Gunze)-Mr. White Putty R.

Zitat - Antwort-Nr.: 6 | Name:

Wenn ich Plasteteile verklebe, die dann noch lackiert werden müssen, wird die Fügestelle beidseitig mehrmals satt mit Kleber eingestrichen, so daß beim Zusammenfügen richtig Kleber herausquillt. Wenn es ausgehärtet ist, dann wird alles verschliffen und die Klebestelle ist sozusagen schon vorgespachtelt. Der "Feinschliff" erfolgt dann mit Mr. Surfacer 1000/1200.



Diese Technik wende ich im Prinzip kaum noch an. Die gilt auch hauptsächlich für Plastemodellbausätze, die ich zur Entspannung von der Moba ab und zu in 1/72 baue. Der Grund ist der, es gibt viele neue und alte Anbieter die inzwischen sehr gute und feine Bausätze anbieten. Diese haben eine hohe Detaillierungen und Paßgenauigkeit. Dort würde diese Technik eher Schaden anrichten. Inzwischen gibt es solche Superkleber wie Mr. Cement S von Mr. Hobby, die extrem saubere Klebestellen ermöglichen. Diese Kleber hätte ich mir früher gewünscht und hätten mir viel Arbeit und Nerven erspart.

Wenn trotzdem noch Fehlstellen auftreten kommt wieder Mr. Surfacer zum Einsatz.

Manchmal muß man trotzdem etwas verändern, wie z.B. falsche Gravuren schließen, Sinkstellen/ Spalten auffüllen. Dort nehme ich wieder Mr. Surfacer. Bei solchen Stellen bleiben trotzdem nach dem Schleifen (ich nehme i.d.R. 400/600er Schleifpapier) öfter noch kleine Vertiefungen, die man bei Betrachtung im Gegenlicht gut erkennt. Wenn die nach so 2-3maligem Schleifen immer noch da sind nehme ich einen Zahnstocher und trage dort Sekundenkleber auf. Normalerweise ist dann nach dem Schleifen die Oberfläche eben und ohne Vertiefungen.

Zum Sekundenkleber. Ich nehme gerne sehr dünnflüssigen. Jahrelang war meine bevorzugte Marke " Sekundenkleber - grün - sehr flüssig" von RST. Der ist zwar schön dünn und fließt überall rein. Der Nachteil ist jedoch, daß die Flaschen nach einiger Zeit verstopft sind und tw. nicht mal die Verschlüsse mehr abgehen so daß man über halbvolle Flaschen entsorgen muß. Jetzt bin ich auf Tamiya CA Cement, Quick Type umgestiegen. Ist ebenfalls sehr dünnflüssig, aber der hat einen sinnvollen Verschluß, der nicht mehr verstopft.

Hier noch etwas zu Mr. Surfacer
https://sf3a3a0cf10237a0f.jimcontent.com/downlo...%20Grundierungen.pdf

Gruß
Rainer


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