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THEMA: Nochs bayerischer Würfel, die Ernüchterung

THEMA: Nochs bayerischer Würfel, die Ernüchterung
Startbeitrag
Filzenexpreß - 19.03.12 10:08
Hallo zusammen,

auch wenns wieder mal richtig nietenzählerisch von mir ist, möchte ich doch hier mal meine Enttäuschung über den bayerischen "Würfel" von Noch ausdrücken.
Erstmal für die Nicht-Bayern: Mit "Würfel" wird der typische, eben würfelähnliche, Einheitsbau ind verschiedenen Größen von Empfangsgebäuden kleinerer und mittlerer Bahnhöfe der K. Bay. Sts.B. aus der Zeit ca. 1860-1890 bezeichnet. Diesen Typ findet man fast überall in Bayern, und endlich hat mit Noch ein Hersteller auch mal einen Bausatz für einen "Würfel" herausgebracht.
Natürlich habe ich mir vor kurzem meinen "Würfel" beschafft und wollte mich dieses Wochenende mal an den Zusammenbau des Lasercutbausatzes machen. Daß das ein oder andere, z.B. der Stellwerksanbau oder das Bahnsteigdach verbessert werden muß, war mir schon klar, habe ich doch selbst viele "Würfel" eingehend fotografisch dokumentiert  und besitze auch einige historische Ansichten. Als ich nun den Bausatz ausgepackt habe und die (leicht zu montierenden) Wandteile provisorisch zusammengefügt hatt, ist es mir schon komisch vorgekommen. Die typischen Würfel-Proportionen wollten sich nicht einstellen, irgendwie erschien er mir zu hoch oder zu schlank. Also habe ich mal Pläne aus eigenem Fundus und aus der Beitragsreihe "Eine Bahnstation im Bayerischen" von Dr. Sigurd Hufnagel im EK herausgekramt. Und da hat es sich dann schonungslos gezeigt: der Würfel ist in der Breite und in der Tiefe um jeweils 1 cm zu schmal, während die Höhe stimmt. Auch Fenster und Türen sind zu schmal.
Ich habe mehrere Pläne des von Noch dargestellten kleinen "Würfels" verglichen, alle habe dieselben Außenabmessungen (Schechen, Rott am Inn, Gars, Jettenbach, Ostermünchen, Schwindegg und der allgemeine Plan von Sigurd Hufnagel).
Nun bin ich ehrlich enttäuscht, habe ich mich doch sehr auf den "Würfel" gefreut. So kommt einfach nicht der richtige "Würfel"-Eindruck rüber. Bleibt nur noch der Bausatz "Kraiburg", "Aubing" oder "Dorfen" von MBZ.
Viele Grüße

Jürgen

Hallo Jürgen,

das ist mir bei Noch jetzt öfter aufgefallen: der Ansatz ist gut, aber bei der Umsetzung wird ohne Not ein fauler Kompromiss gewählt. Ähnlich geht es mir mit der Schloßbachbrücke (Mittenwaldbahn) auf die ich mich eigentlich sehr gefreut hatte. Das Original verjüngt sich in der Mitte und wirkt dadurch elegant und leicht.
http://img.groundspeak.com/waymarking/log/f0216...5f0-6250d987530b.jpg

Dagegen hat Noch den Ober- und Untergurt einfach parallel übereinandergesetzt. Dadurch will sich der Wiedererkennungseffekt nicht so recht einstellen, die Brücke wirkt plump - und das bei einem Bausatzpreis > 100 EUR.
http://www.modellbahnwelt24.de/bilder/produkte/...2-x-145-cm-H0_b2.jpg

Wenn schon teures Lasercut, dann bitteschön auch maßstäblich nach einem konkreten Vorbild - im kleinen Maßstab N sollte 1 cm mehr doch kein Problem sein.

LG, Andreas

Hallo Jürgen,

ich überlege mir noch, ob ich den Bahnhof Tannau kaufe, die Proportionen sind erträglich, bei Hanglage (siehe Foto "Miba Messekatalog 2012" Seite 9).

Die Schloßbachbrücke steht seit 8 Monaten auf meiner Anlage und mir gefällt sie immer noch, bei dem Preis zögert man mit dem Kauf, der Zusammenbau ist auch nicht einfach, dennoch ist sie stabiler als angenommen.

Gruß

Klaus

Die von KK zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Man fragt sich WARUM oh WARUM? (Der Lasercutmaschine ist es ja egal ob sie 1cm weiter schneidet und irgendwelche großen Kostenersparnisse - dauert eben ein paar Minütchen länger - durch die Verkürzung kann ich mir hier auch nicht vorstellen)

Gruß,
Harald.
Hallo,

@Jürgen & Andreas: Danke für die Hinweise - hätte ich nicht erwartet, dass Noch so danebenliegt. Bisher bin ich bei meiner Anlage noch nicht wirklich zur Landschaft vorgedrungen, so dass meine Beschäftigung mit dem Zubehörangebot noch aussteht. Umso besser, schon mal ein paar Hinweise zu kennen.

@Klaus: Es ist ja nicht so, dass das Modell der Brücke nun total schlecht aussieht und man da keinen Spaß dran haben kann. Aber, wenn ich das Vorbild danebenhalte, fallen mir die m.E. unnützen Abweichungen schon deutlich ins Auge.

Viele Grüße,

Udo.
Zwei Worte sind entscheidend: Warum und unnütz. Ich frage mich: Warum zapft man eigentlich nicht vorher (!) das große Wissen der Mobagemeinde an? Es geht dabei nicht darum auszudiskutieren, welches Modell oder welche Modellvariante ein Hersteller produzieren will. Dies darf und muss man seiner Marktkenntnis überlassen. Und er trägt das Risiko.  Aber von  falschen Beschriftungen über leicht zu korrigierende Maße bis zu falschen Farbgebungen etc. sind dies doch Dinge, welche nicht sein müssen und eigentlich auf die Produktionskosten null Auswirkungen haben. Warum also diese Geheimhaltung und die Beschränkung auf wenige Fachleute? Die Erfahrung zeigt, dass es eigentlich ziemlich häufig drart unnütze Fehler gibt.
Gruß
Bernd
iniK
vielleicht hätte es maßstäblich ja nicht in die Verpackung gepasst?  
Moinsen,

es ist wirklich schade, dass Noch den Würfel so verhunzt hat.

Ich habe meinen schon vor geraumer zeit abbestellt und suche
eine Alternative.

So wie ich das sehe, werde ich den Bahnhof Krakow von Auhagen
ein wenig Kitbashen; zumal es dazu auch einen netten Güterschuppen
gibt, der mir beim Noch-Würfel sowieso fehlt.

Er hätte so schön werden können!!

Grüsse Hartmut
Hallo Ihr,

dieses Problem betseht auch bei anderen Herstellern. Manchmal lassen sich Modelle nicht richtig darstellen, weil sie sonst nicht in die Wohnung passen würden.
So ist z.B. das Bietschtalviadukt der BLS nicht nur zu niedrig und kurz, es ist zu allem Überfluß auch noch geradlinig konstruiert. Die Proportion passt zwar zusammen, aber mit etwas Geschik, lässt es sich im Bogen aufbauen.
Wie wäre es mit einer Brücke über einen schiffbaren Fluß? Die wäre auch 3 Meter lang. So sind eben viele Modelle geschrumpft, damit sie auf die überladenen Anlagen bei 95% der Normalverbraucher passen, soweit meine Meinung. Ein verkürzter Bahnhof kann auch mal ein verkürztes Haus haben...
Ehrlich gesagt, ich möchte auch nicht im Original der H0-Häuser wohnen, die es im Handel gibt.

Gruß Frank U
hallo Leute es geht um den Platz auf der Moba
wenn ich viele Modelle verkaufen will muß ich auch dem Mainstream genüge tun
und da heißts halt: wenig Platz auf der engen Moba-Platte.
natürlich ist das superschade, weil gerade solche attraktiven Modelle unnötigerweise an Verbildtreue verlieren.
bei mir steht das Modell von heico, evtil. würde ich heute zum MBZ-Modell tendieren.

mke
Bei den US-Modellbahnern gilt "Selective Compression" als Mittel der Wahl. Also: Gleisvorfeld kann man zusammenstauchen, Berge kann man verniedlichen, aber markante Punkte und Bauwerke sollen doch exakt maßstäblich sein.
http://riptrack.net/node/186

M.E. eine bessere (pragmatischere) Strategie, als einerseits das Fertiggelände mit doppelgleisiger Spur in absurder Brezelform, und andererseits das Puristenkonzept, die Modellbahn habe "wie mit dem Spaten aus der Landschaft gestochen" auszusehen.

Gibt es eigentlich Fotos vom Spur N-Würfel (wie das Modell dann tatsächlich ausfällt)?

LG, Andreas
Hallo,

ich vermute auch wie Stefan in #6:
Der eine Zentimeter macht das Modell zu groß für die Verpackung. Also hat ein "Nicht-Modellbahner" (Wirtschaftler?) beschlossen, das komplette Teil (samt Fenster und Türen!) zu stauchen, damit alles wieder reinpaßt -- denn die Verpackung ist schließlich das Wichtigste beim Verkauf...  

Viele Grüße
Michael
Es gibt immer wieder Leute, denen kann man nichts recht machen. Ihr wollt doch nicht behaupten, ihr seht aus dem normalen Betrachtungsabstand (ca1 m), daß das Gebäude 1cm zu kurz ist? Wenn ihr alles Masstäblich haben wollt, warum staucht ihr dann eure Bahnanlagen?
Sicher sind die Zeiten der verniedlichten "Fallerhäuschen" vorbei, aber wir Modellbahner machen doch auch Kompromisse, warum dann nicht die Zubehörhersteller? Seid doch bitte nicht so pingelig, man könnte glauben, ihr seid schlimmer als die "Nietenzähler". Nix für ungut, aber so seh ich das.
Gruß elber
Oh oh Leute,

ich versuche schon mal, Knabberzeug aufzutreiben...  
Aber vorher noch:  

An elber / berndt #12,

also 1cm (10mm) verzerrt, wenn es nur in einer Achse gemacht wird, schon gut erkennbar, vor allem dann, wenn es eine prozentual hohe Verzerrung ist. Das ist wie ein verkürzter Schnellzugwagen: fällt auch gleich auf, dass da was nicht stimmt.
Bahnanlagen sind sind auch stark verkürzt, trotzdem fällt es weniger stark auf. Der Grund dürfte sein, dass kaum jemand einen _vollständigen_Überblick_ von solchen Anlagen hat, man sieht immer nur begrenzte Ausschnitte. Anders bei einem (nicht zu großen) Haus (oder Auto, Wagen, Lok, ...): diese Objekte kann man -- wenn auch aus einer Entfernung -- _komplett_ mit allen Proportionen betrachten / erfassen; sieht man eine Verkleinerung davon, fallen die abweichenden Proportionen schon auf. Wenn dann auch noch die Fensterformate geändert werden, um so mehr...

Auch nix für ungut, aber ich teile Deine Sichtweise nicht.

Viele Grüße
Michael
Ich dachte, ich hätte es in #10 schon erklärt. Ein Beispiel: Wenn Du auf Deinem Kamel durch die Wüste streifst, spielt es keine Rolle, ob da jetzt eine Düne mehr war oder nicht. Wenn Deine Frau durch die Fussgängerzone streift, spielt es sehr wohl eine Rolle, ob zwischen Pimkie und Zara noch ein H&M war oder nicht.

LG, Andreas
@14 Andreas: Geniale Erklärung! I like it!!! Es macht einen R I E S I G E N unterschied aus!!!
Gruss
Thorsten

Ps.: ich habe Knabberzeug's bereit
Hallo Jürgen,

wenn auch nur ein Kartonmmodell - aber immerhin ein kleiner Trost:

http://www.meine-bahn.at/Bilder/telegrafenamt_160.pdf

...und da gibt es noch mehr schöne Sachen

http://www.meine-bahn.at/Bastelboegen.htm

luuja soag I
EdmuNd CAS
... OK, der mag zwar nicht ganz maßstäblich sein (und ist auch nicht ganz meine "Stilrichtung"), aber gefallen tut er mir trotzdem.
http://www.conrad.de/medias/global/ce/4000_4999...B_00_FB.EPS_1000.jpg
Wobei man (wie sonst auch) alleine vom Hersteller-Foto keine endgültigen Aussagen über Optik, oder gar optisches "Missverhältnis der Proportionen" ableiten kann.

Aber wie schon erwähnt - mir gefällt er - und ich oute mich mal (man möge mir verzeihen), dass ich mich an dem "fehlenden" Zentimeter nicht stören würde.

Da gibt's wahrlich Schlimmeres.

Das ist aber lediglich meine ureigene, rein subjektive und völlig irrelevante Meinung.
Schreiben tu ich's aber trotzdem ...

Grüssla Manni
Servus,

um wieder für etwas Ausgewogenheit zu sorgen, meine ich, Proportionen verändern geht gar nicht.
Am Maßstab könnte man etwas drehen, wenn's sein muss, aber Proportionen sind ja sowas von sensibel.

Grüße!
christiaN
Hallo Elmar, Nr. 12,


ich glaube, da hast Du was übersehen. Das was Du da beschreibst ist eine (unmaßstäbliche) Verkleinerung. Die haben wir bisher parktisch bei (fast) jedem Häuschen auf der Anlage.

Das was Jürgen da beschreibt ist eine Verzerrung. Das Verhältnis L x B x H stimmt nicht und da wirken sich 10 mm schnell ganz grausam auf die Stimmigkeit aus. Ich kann da Jürgen ganz gut verstehen, noch dazu, weil der "bayerische Würfel" so eine Art Standardarchtektur darstellt, die in einem gewissen Zeitraum in einem Gebiet mehrfach (wenn nicht sogar vielfach) angewendet wurde.

Wären auch alle anderen Maße entsprechend seitens Noch abgeändert worden, da fiele der Unterschied wohl erst mit der Schieblehre auf.

Jetzt könnten wir noch eine Diskussion wegen Maßstäblichkeit und Stimmigkeit anfagen, aber in erster Linie soll doch zumindest die Stimmigkeit bei allen Modellen gewahrt bleiben - finde ich.


Gruß
Christian Strecker
Zitat - Antwort-Nr.: 12 | Name:

Wenn ihr alles Masstäblich haben wollt, warum staucht ihr dann eure Bahnanlagen?



Sechs statt sieben Schnellzugwagen ist besser als sieben um 1/7 verkürzte.

Gruß,
Harald.
Hallo,

aber eine Mtx-Käferdach-V 80 würde sich doch ausgesprochen gut vor einem bayrischen Noch-Würfel machen. Aus einem Meter ..., na ja, da heult höchstens der Blindenhund.

Entschuldigung schon vorher.

Gruß
Rainer
Hallo Rainer,
nix Entschuldigung! Der war richtig gut

Grüße Reinhard


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