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THEMA: Z-Schaltung

THEMA: Z-Schaltung
Startbeitrag
Hans [Gast] - 26.03.04 11:31
Hallo,
beim Durchstöbern der hier aufgeführten Elektro-Schaltungen ist mir bei der sog. 'Z-Schaltung' etwas nicht ganz klar :
Wo ist da der Sinn in dem skizzierten Schema wenn ich ein Gleis jeweils wechselweise mit Trafo A oder B bediene. Steht da ein Zug drauf dann fährt er, so oder so. Ein einfacher Mehrzug-Betrieb ist deswegen doch nicht möglich, oder wie ?
Was verstehe ich da nicht richtig ?

Gruesse,
Hans

Hallo!

Bei einem Gleis macht es keinen Sinn. Wenn du aber mehrere Gleise oder eine ganze Anlage in kleine Abschnitte unterteilst und mit einer Z-Schaltung versiehst, dann kannst du dir einen Fahrweg mit Trafo A und einen zweiten Fahrweg (so sie nicht kreuzen) mit Trafo B versorgen und kannst somit mit zwei Zügen gleichzeitig unabhängig voneinander fahren.

lg
ismael
Hallo Hans,

bei der Z-Schaltung (auch ich betreibe diese , hast Du die Möglichkeit, einem Zug auf seiner Fahrt immer das gleiche Fahrpult zuzuordnen.
Bei einer Bahnhofseinfahrt über mehrere Gleise/Stromkreise, kannst Du z.B. all diese Kreise auf ein Fahrpult schalten. Das ist angenehmer, als x Trafos in eine bestimmte Stellung zu bringen.
Natürlich ist bei Digital die Z-Schaltung überflüssig, aber viele fahren ja noch gerne analog.
Bei kluger Aufteilung der "Z"uschaltbaren Abschnitte ist sogar so etwas ähnliches wie Mehrzugbetrieb drin...
Ich verwende übrigens Schalter von Klöckner-Moeller, die durch einfaches Aufstecken von Modul-Einheiten erweiterbar sind.

Gruß

Thomas
Ismael,
Wiederspruch! Mit der Z-Schaltung kannst du auch auf einer eingleisigen Strecke Mehrzugbetrieb abwickeln. Stell dir einen Bahnhof mit Überholgleis vor.
Du hast Trafo A und fährst auf den dir zugeschalteten Gleisabschnitt 1 Richtung Süden auf den Bf. zu.
Ich habe Trafo B und fahre auf dem mir zugeschalteten Abschnitt 2 Richtung Norden auf den Bf. zu. Im Bf wird das Überholgleis mir zugeschaltet, ich warte ab bis du den Bahnhof auf dem dir zugeschalteten Steckengleis verlassen hast. Dann wird dir Abschnitt 2 zugeschaltet, und du setzt deine Fahrt Richtung Süden fort.
Mir wird Abschnitt 1 zugeteilt und setze mein Fahrt gen Norden fort.
Vor der Digitalsteuerung war es eine Möglichkeit für echten Mehrzugbetrieb und Partnerbetrieb.
Der Kabelaufwand ist beträchtlich, und ich denke, wer wirklich Betrieb machen will, wird heute Digital benutzen.

Gruss

Stephan
Hallo!

... ich meinte, einen einzelnen Gleisabschnitt. Wenn du natürlich ein Gleis in mehrere Z-gespeiste Abschnitte unterteilst macht es schon Sinn.

lg
ismael
@Hans
Beachte: Der Schalter hat zweckmässigerweise eine Mittelstellung "AUS". Dann kannst du den Gleisabschnitt Trafo A oder Trafo B zuschalten oder ganz abschalten - dann fährt der Zug nicht "so oder so".

@2
"Bei kluger Aufteilung der "Z"uschaltbaren Abschnitte ist sogar so etwas ähnliches wie Mehrzugbetrieb drin..."

Eine kluge Aufteilung ist, die Streckengleise am Bahnhofsausgang mittels Z-Schaltung zu beschalten. Vom Streckengleis wird dann die Fahrspannung über Schaltkontakte (Relais) entsprechend der Weichenlage weitergegeben. Damit "findet" der Fahrstrom von selbst vom Streckengleis zum eingestellten Bahnhofsgleis. Dies hat in den 80er Jahren die Firma Klingeberger in Konstanz recht weit ausgeklügelt.

EIne andere Möglichkeit, wie ich bei mir (Anlage mit einspuriger Strecke) tatsächlich anwende: Jeder Bahnhof ist ein elektrisch getrennter Abschnitt und wird über die Z-Schaltung eingespiesen. Dann kann jeder Mitspieler auf seinem Bahnhof rangieren, wie er will. Fährt ein Zug von A nach B, müssen natürlich beide Bahnhöfe (A und B) auf den selben Trafo aufgeschaltet sein, was eine kurze Betriebspause für den Mitspieler bedeutet.

Felix
Was versteht ihr unter einem Gleisstrang ? So wie die Zeichnung hier dargestellt ist verstehe ich die Fragen von Hans.Ich gehe mal davon aus daß hier ohnehin nur von analog die Rede ist. Digital wäre eine völlig andere Baustelle.

CU
RaiNer
Hallo!

Die Zeichnung stellt nur systematisch einen kleinen Teil der Anlage dar. Die Anlage wird in ein Menge solcher Teile unterteilt (Isolierverbinder o.ä.) und jeweils einzeln angespeist. Dadurch ergeben sich viele Teilstrecken, die man jeweils einen Trafo zuordnen kann. Wenn man jetzt viele Teilstrecken, die hintereinander liegen, auf den gleichen Trafo zuordnet, so kann man dort mit einem Zug "A" uneingeschränkt fahren. Das gleiche gilt für eine zweite Menge an Teilstrecken, in denen Zug "B" mit Trafo B unabhängig von "A" fahren kann.

Ja, die Schaltung macht nur im Analogbetrieb Sinn!

lg
ismael
Hallo,
eine Beispielanwendung die mir noch einfällt:
Trafo A sei ein Gerät mit PWM (für herkömmliche Motoren), B erzeugt eine "glatte" Gleichspannung  (für Glockenankermotoren). Dann kann man die Fahrstaßen mit der für den jeweiligen Lokmotor passenden Spannung versorgen -- zusätzlich zum fast unabhängigen Mehrzugbetrieb ( in diesem Fall 2-Zug-Betrieb; je Trafo ein Zug).
Dieses Prinzip könnte auch für eine Teildigitalisierung verwendet werden -- so einer das will...

Grüße aus dem Münchner Osten
Michael
Hallo Leute,

prima Resonanz auf meine Frage, vielen Dank. Ich hatte mich gedanklich wirklich zu sehr auf die Zeichnung bezogen und versucht, mir die Logik vorzustellen.
Eure Beispiele haben es aber anschaulich erklärt und mir damit geholfen.
Ich möchte tatsächlich erst mal analog fahren, auch wenn ich viel Positives über digital gehört habe. Kommt vielleicht später mal. Ist ja auch eine Geldfrage.

Schönes Wochenende allerseits,

Hans
@8
"Dieses Prinzip könnte auch für eine Teildigitalisierung verwendet werden -- so einer das will..."

Richtig! Es ist sogar denkbar, einen "Systemwechselbahnhof" zu betreiben: Bahnhof ist auf "digital" geschaltet; Zug kommt mit Digitallok aus dem Digitalteil. Halt. Lok abkuppeln und wegstellen. Bahnhof umschalten auf analog. Analog-Lok bringen und ankuppeln. Zug fährt mit Analoglok in den Analogteil

...das machen sie so, anfang August in Washington DC, bei der bisher grössten NTRAK Anlage auf ca. 50x100m Fläche...

Felix
Hallo Hans,

Du kannst die Z-Schaltung nicht nur auf einer festen Anlage zum Einsatz bringen, sondern auch auf einer Modulanlage. Wir fahren bei FREMO-N und bei  AG Vorbild&Modell mit einer solchen Z-Schaltung auf unseren Modulen (analog). Du kannst entscheiden, ob Du mit einem Fahrregler über die ganze Strecke fahren kannst, oder ob mehrere Fahrregler auf dem Arrangement aktiv teilnehmen. Das funktioniert auf der Strecke, aber auch in einem Bahnhof, der in mehrere Gleisabschnitte aufgeteilt ist. Durch eine Drei-Schalter-Zuordnung ist es sogar möglich, dass Du sogar mit drei Fahrreglern gleichzeitig in einem Bahnhof fahren kannst. Dazu haben wir eine Platine entwickelt, die einem die viele Lötarbeit erleichtert und die Z-Schaltung bereits "kann". Außerdem ist per LED-Ausleuchtung eine Anzeige des IST-Zustandes erkennbar, welchen Regler man gerade auf welches Gleis geschalten hat. Ein übersichtliches Stellpult ist natürlich Voraussetzung.Wenn Du interesse hast, wende dich an mich, dann kann ich Dir zum Platinenproduzenten den Kontakt herstellen.

Gruß Jürgen
zu 3: wer wirklich Betriebmachen will, wird heute digital fahren
Ich fahre analog mit Z-Schaltung und werde dabei bleiben und mache auch Betrieb.
Gründe:  1.) mein Alter, jugendliche 27 Jahre, Jahrgang '32,
              2.) Anzahl der Triebfahrzeuge
              3.) die damit verbundenen Kosten
              4.) Keine Ahnung, wie man die Lokadressen erkennen kann, mit einem  PC sicher möglich.............. aber ICH möchte spielen und nicht den PC spielen lassen und nur zu sehen.
Ergebnis ich fahre weiter analog und benutze die Z-Schaltung
Gruß aus Canada Wolfgang
@2 "Ich verwende übrigens Schalter von Klöckner-Moeller, die durch einfaches Aufstecken von Modul-Einheiten erweiterbar sind."
Thomas, könntest Du mir das näher erklären oder Info zukommen lassen. Sind dies Schalter, wo man quasi eine Schaltebene aufstecken kann? Danke und Gruß Bernd

Wolfgang,
ooops, ich wollte mit dem Satz keinen Digital vs. Analog Steit entfachen.
Ich habe beim Schreiben daran gedacht, daß bis Mitte der 80iger Z-Schaltungen, und deren Weiterentwicklungen, ein häufiges Thema in US-Zeitungen war (eingleisige Hauptbahn und wirklichkeitsorientierter Betrieb - Ideal für Z-Schaltungen).
Durch die Entwicklung der Digitalsteuerung ist das Thema verschwunden  - Das letzte Mal, daß ich etwas drüber gelesen habe, ging darum, wie man eine Anlage von Z -auf Digital umstellen kann.

Das sich ist aber Analog und Z-Schaltung nicht verstecken müssen, haben ja Felix @10 und Jürgen @11 deutlich beschrieben.

Gruss

Stephan

....bis auf eine MTX 212, die es nur mit Dekoder gab, analog   :)
Es gibt übrigens noch eine (anaologe) Art von Mehrzugbetrieb, die weder mit digital noch mit Z-Schaltung funktioniert:

1) Trenne die Fahrstrecke in mehrere Blöcke auf. Anzahl Züge = Anzahl Blöcke minus 1
2) schliesse an jeden Block einen Aristocraft Train Engineer Fahrregler (Funkempfänger) an.
3) Stelle bei jeder Blockgrenze ein Hinweisschild auf, das den Funkkanal des angeschlossenen Empfängers angibt.
4) Gib jedem Lokführer einen Aristocraft Train Engineer Fahrregler (Funksender) in die Hand - und los!

Während bei der konventionellen Z-Schaltung der Fahrregler jeweils mittels Z-Schaltern aufs Gleis geschaltet wird, geschieht dies bei den Funkreglern, indem der Sender auf den Kanal des Empfänges des gewünschten Gleises aufgeschaltet wird. Funktioniert gut; ist 1001x praktisch erprobt worden.

Einziger wunder Punkt: Die Aristocraft Funkregler sind eigentlich für Gartenbahnen entwickelt worden und dadurch haben sie für Spur N keinen brauchbaren Kurzschlussschutz. Aber auch dies konnten wir bei NTRAK inzwischen lösen - mit dem Einsatz von Digitrax PM 42 Sicherungsautomaten auf der analogen Anlage.

Felix
@ 15
Hi Felix,

>>1) Trenne die Fahrstrecke in mehrere Blöcke auf. Anzahl Züge = Anzahl Blöcke minus 1<<
ist ja interessant, das dieses alte Märchen immer noch zitiert wird

Bei 2 Blöcken funktioniert diese Formel zwar noch zu 100 % ABER , z. B. bei 50 Blockstrecken (- 1 ) = soll es dann 49 fahrende Züge geben ? - theoretisch ja, praktisch würde da immer nur einer fahren !

Man kann zwar nach dieser Formel fahren; damits aber auch Betrieb gibt, sollte man mehr "freie" Blöcke einplanen, im Idealfall pro Zug 2 Blockstrecken oder mehr ...

Gruß, AL,-me
nimmt mich nur Wunder, ob das die Mehrheit hier nachvollziehen kann, von was Ihr schreibt? Ein Schaltplan ist wunderbar, für die meisten wäre eine zusätzliche bildliche Darstellung lehrreich.

Danke und Gruss Ricola
@16
Stell dir einen doppelspurigen Loop vor, etwa 50 m lang, unterteilt in vier Blöcke pro Gleis = 8 Blöcke. Nun können 6 Lokführer mit 6 Zügen fahren, drei in jede Richtung. Tönt nach "wenig"? - Nun, die Züge haben teils 100+ Wagen und sind bis zu 10m lang... übrigens kann man solche Züge nur mit Funkfahrregler vernünftig fahren, mal ganz unabhängig von analog oder digital.

Felix
@ 18
sorry, verstehe nur Bahnhof
... wenn Du meinst, es könnten (bei 50 Blöcken) dann 49 Züge innerhalb "ihres" Blockes hin - und herpendeln - dann stimmt dieses zwar, wäre mir aber zu langweilig.
Ich möchte lieber Betrieb mit vielen fahrenden Zügen und außerdem ist beim Vorbild auch zwischen den Zügen immer (?) ein Block frei.

@ 17
probier mal hier : http://www.eisenbahn-amateur.ch/eaf/pdf/normen.pdf
Gruß, AL,-me
@13

Ja Bernd, genau so ist es.
Jede Schaltebene hat 2 Wechsler. Höhe jeder Ebene etwa 12mm, was natürlich ein Nachteil sein kann. Ich weiß allerdings nicht, ob es die so noch gibt bzw. was sie kosten (hab´ meine damals umsonst bekommen).

Gruß

Thomas


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