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THEMA: Berührungsfreier Bahnhof auf zwei Ebenen?

THEMA: Berührungsfreier Bahnhof auf zwei Ebenen?
Startbeitrag
niesfisch - 13.05.12 22:10
Hallo zusammen,

ich brauche mal Hilfe zur Inspiration bei der gedanklichen Gleisplanung eines recht kleinen Anlagenprojektes (ca. 2 bis 2,5 qm).

Das ganze soll sich im Wesentlichen auf den einzigen vorhandenen Bahnhof konzentrieren - aufgrund der geringen Größe ist nicht mehr drin. Denn ich bin kein Freund davon, auf zu kleiner Fläche zwei Bahnhöfe (typisch: Durchgangsbahnhof plus Nebenstrecke zum Endbahnhof) nachzubilden. Ebenso finde ich eine Paradestrecke, die direkt den vorhandenen Bahnhof tangiert, wenig realistisch.

Vermutlich wird es im Wesentlichen auf ein in irgendeiner Form verschlungenes Oval hinauslaufen, und nun frage ich mich, ob man die Fahrstrecken in zwei Ebenen ggf. berührungsfrei zu einem Bahnhof kombinieren könnte, um den maximalen Fahrspaß aus dem Plan herauszuholen. Sicherlich, ein Turmbahnhof bietet sich da an, aber dafür wäre mehr Platz notwendig.

Ich würde mich gerne am Vorbild orientieren. Kennt hier irgendwer Bahnanlagen, die diesen Vorstellungen entsprechen? Vielleicht durch sich berührende Strecken, die aufgrund der Topologie in zwei Ebenen gebaut werden mussten?

Das ganze muss natürlich zu einem kleinen Bahnhof passen - den Berliner Hbf möchte ich ja nicht nachbauen...

Grüße,
Steve

Hallo,

schau dir mal Doberlug-Kirchhain in google maps an. Oder Falkenberg/Elster. Wenn man paar Güteranlagen weg läßt, passen die vielleicht für dich.

Gruß Horst
Hallo Steve,

Osnabrück Hbf hat auch zwei Ebenen, ist vermutlich aber insgesamt zu groß für den vorhandenen Platz. Aber vielleicht als Anregung zu gebrauchen.

Gruß Ralf
Hallo Horst,

beide genannten Bahnhöfe sind typische Turmbahnhöfe, zu denen maßgeblich auf die Verbindungskurve gehört. Und eben dies lässt sich auf der kleinen Anlage nicht wirklich nachbilden (falls doch, wäre der Bahnhof Plockhorst das besserere Vorbild für mich).

Der Bahnhof Drei Annen Hohne im Harz passt zu dieser Idee; dort gab's früher auch zwei Ebenen mit zwei Empfangsgebäuden, verbunden über einen Fußgängertunnel. Aber hier lag die Ursache für diese Lösung darin, dass Normalspur auf Schmalspur getroffen ist. Daher passt diese Vorbildsituation leider auch nicht zu meinem Plan.

Grüße,
Steve
Hallo Steve,

also in Doberlug wird die Verbindungskurve nicht mehr genutzt.
Hm, immer noch zu groß... Plockhorst muß ich mir mal anschauen, fühl mich ein bißchen angesprochen.

Gruß Horst

Das Satelitenbild ist interessant, man sieht ostwärts denselben Zug zweimal fahren.
Hallo Steve,

da fällt mir spontan der Bahnhof Bürstadt im südlichen Hessen ein:

Oben die zweigleisige Hauptstrecke Mannheim - Frankfurt (M) mit Haltepunkt Licht-(Block)-signalen und unten fast im 90-Grad-Winkel die eingleisige Nebenbahn Worms - Hofheim (Ried) - Bensheim mit kleinem Bahnhof (2 Gleise mit mechanischem Stellwerk im EG mit Formsignalen). Dort gab es nie eine direkte Verbindung zwischen beiden Strecken.

Gruß

Bü202 / Olli
Vernahwahlshausen hatte früher 1 Haltepunkt + 1 Haltstelle in 2 Ebenen in einem "Gesamtbauwerk" mit EG zwischen den beiden Strecken. Gleislage aber eher "keilmäßig".

Carsten
Hallo Steve,

lass doch Deiner Fantasie mehr Freilauf. Die genannten Bahnöfe sind schonmal eine gute Inspiration, oder willst Du exakt 1:160 bauen? Da werden selbst 30qm nicht langen.
Da bietet eine Acht an, die Gleise müssen sich doch nicht zwingend 90° treffen? Kannst ja auch die eine Ebene als Tiefbahnhof bauen.
So war mein Plan, als ich noch in DD wohnte, auf engem Platz oben ein Stadtbahnhof für kurze Züge, unten ein Fernbahnhof für die Langen. Da kann man sogar ruhigen Gewissens beide Bahnhöfe parallel verlegen und es gibt ein stimmiges Bild.

Heute habe ich wesentlich mehr Platz und grübel seit einem Jahr nach einer vernünftigen Lösung.

Gruß Frank U
Hallo Steve,

mir fällt noch der Bf Malsfeld ein. Hier kreuzte die Kanonenbahn die Nord-Süd-Strecke(?)
http://g.co/maps/drvmu

Ich fand den Bf interessant, weil es dort eine Lokstation gab, allerdings ist die auf meinem Plan nicht ganz richtig, sondern mit Elementen von Altenkirchen Ww umfantasiert.

http://www.abload.de/img/malsfeld_1400vzykr.jpg

Das Freiladegleis unten ist der Rest der zurückgebauten Verbindungskurve.
Die NSS ist auf meinem Plan nicht drauf. Wo sie kreuzte, kann man bei GoogleMaps sehen.

Grüße!
christiaN
Hallo Steve,

ein großer Turmbahnhof ist Ludwigshafen Hbf. Er ist nicht berührungsfrei und kann somit nur Anregungen geben, da ohnehin für eine MoBa viel zu groß.

http://maps.google.de/maps?q=Ludwigshafen+Hbf.,...shafen+Hbf.&z=16

Gruß AnTic
Moin zusammen,

Osnabrück und Ludwigshafen fallen raus. Bürstadt kommt zwar ohne Verbindungskurve aus, aber auch ansonsten ist da nicht viel, woran man sich orientieren könnte.

Zu Vernawahlshausen habe ich keinen Plan gefunden, aber auf den aktuellem Satellitenbild sieht das doch eher aus nach einem Bahnhof mit parallel verlaufenden Gleisen auf unterschiedlicher Höhe/Gefälle, oder täusche ich mich? Das wäre im Modell auf kleiner Fläche zu kompliziert, da ich ein Gefälle im Bahnhofsbereich vermeiden möchte.

Der Bahnhof Malsfeld inklusive der gesamten Umgebung ist aber sehr (!) interessant, auch von der Größe her. Vielleicht wäre sogar die Verbindungskurve machbar, wenn man den Gleisbereich noch mehr "dehnt". @christiaN, hast du zufällig vielleicht einen ursprünglichen Gleisplan für mich?

Grüße,
Steve
Hallo Steve und Christian,

die Malsfelder Situation könnte sich auch auf kleiner Fläche unterbringen lassen, wobei 2,5 qm sicher wünschenswert wären. Christian, deine Zeichnung gefällt mir sehr gut

Kein Turmbahnhof, aber eine Kreuzung der Strecken auf einer Anlagenfläche von 220 × 80 cm hatte ich mal entworfen. Ist ein reines Nebenbahnthema und macht klar, dass nicht sehr viel mehr geht. Bei meinem Entwurf sollte die Anlage frei im Raum stehen, also von allen Seiten einseh- und bedienbar sein.
Es könnte ein Trick sein, einigermassen mit dem begrenzten Platz umzugehen, nur die untere Strecke Doppelgleisig anzulegen und das zweite Gleis unterirdisch wegzuleiten. Tarnmöglichkeiten wären Straßenbrücken, Tunnelgalerien oder zwei eingleisige Tunneleinfahrten. Der obere Bahnhofsteil wird als eingleisige Strecke dargestellt.

Schöne Grüße, Carsten

Die von Carste-N zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Hi,

wie wäre es in der Art wie der Bhf. "Köln Messe/Deutz", hier sind unten die Fernzugleise und oben kreuzen die anderen,
muss ja nicht so Groß wie hier sein:
http://www.bahnbilder.de/name/einzelbild/number...oln-messe-deutz.html


Sven
Ohha,

Posting selbst gelöscht, da ich wohl das Thema verfehlt habe.

Gruss Stefan


Hallo,

mir fällt da der Bahnhof Dülmen ein. Liegt im Münsterland, also schon deine Gegend.

Unten Hauptstrecke, darüber eine Nebenstrecke. Da der Hauptstreckenbahnhof nicht soviele Gleise hat, könnte man den auch ohne grösseren Aufwand als eingleisige Strecke umplanen. Mit etwas Kompromissbereitschaft (ein paar Gleise weglassen) lässt sich das in deiner Grössenordnung realisieren. Da sich die Strecken 90° kreuzen, wäre hier eine L-Anlage interessant.

Gruss

ChristiaN
@Stefan:
Langsam. Es gibt momentan zwei Szenarien in meinem Kopf:

a) besagter Berührungsbahnhof mit zwei Strecken in zwei Ebenenen, wobei sich vielleicht beim Ausarbeiten des Planes herausstellt, dass diese Lösung nur kurze Nahverkehrszüge verkraftet oder gar kein Platz mehr für ein wenig Rangierarbeit vorhanden sein könnte.

b) Keilbahnhof an eingleisiger Hauptbahn mit abzweigender eingleisiger Nebenbahn; die Hauptbahn kommt mit einem einzigen Ausweichgleis aus, während die Nebenbahn ein paar Rangiergleise benötigt. Daher wären hier die Hauptbahn-Bahnsteige länger, so dass man z.B. einen Eilzug mit fünf oder sechs 4-achsigen Umbauwagen abstellen könnte.

Für beide Lösungen ist mir der weiter Streckenverlauf inkl. Schleifen und Schattenbahnhof schon ziemlich klar, aber das stelle ich hier noch nicht zur Diskussion.

Und ja, vielleicht wird es ein "Fleischmann-Plan mit kleinen Radien und kurze Weichen" - ich hab' nun mal kaum Platz. Daher wird es keine freien Fahrstrecken geben, sondern nur den Bahnhof und die zulaufenden Streckenäste. Und auch keine doppelgleisigen Strecken, weil diese zum Einfädeln im Bahnhof zu viel Platz beanspruchen.

Um genau diese Möglichkeiten abzustecken - ich zitiere meinen allerersten Satz in diesem Thread - gehe ich die Gleisplanung in Gedanken durch, und hier dreht es sich erstmal nur um die Variante a) und deren möglichen Vorbilder. Zur Inspiration, wie beschrieben.

Ich arbeite übrigens mit Wintrack, kann euch also den fertigen Gleisplan samt 3D-Ansicht liefern. Wenn ich feststelle, ich bekomme das auf der kleinen Fläche gar nicht hin, mache ich mit dem Keilbahnhof weiter.

Grüße,
Steve
Hallo Christia.N

das stimmt. Da ist "mein Heimat"Bahnhof als Kreuzungsbahnhof schon echt gut geeignet.

Ich hab schon versucht "unseren" Bahnhof in meine L-Anlage einzuplanen. Das ist schon eine Herausforderung, welche ich noch nicht geschafft hab ;(.

Da ich mit meinem jetzigen Gleisplan noch nicht so ganz zufrieden bin werd ich nochmal ein wenig basteln....vielleicht klappts ja noch ;)

Gruß

Martin
Hallo Martin,

ach, ein ehemaliger Mitbürger. Ich hab auch ein paar Jahre in Dülmen gelebt, bevor's mich wieder an den Bodensee verschlagen hat.

Grüsse an die alte Heimat

ChristiaN
@ Steve

Bevor du nachdenkst was du bauen wirst, steht dieFrage nach dem Platz und dessen Form.

Habe nur mal nen Vorschlag zur Grundidee skizieren wollen.
Aber wenigstens wissen wir jetzt in etwa welche Züge du fahren möchtest.

Viel Spass beim weiterplanen.

Gruss Stefan
Hallo Stefan,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Bevor du nachdenkst was du bauen wirst, steht die Frage nach dem Platz und dessen Form.


Nö, nicht in diesem Fall. Meine Frage bezog sich ganz allein auf Bahnanlagen beim Vorbild, die meiner Inspiration dienen sollen. Inspiration ist unabhängig vom Platz möglich, der Hinweis "auf ein recht kleines Anlagenprojekt (ca. 2 bis 2,5 qm)" reicht da aus. Und zur Streckenführung - für welche die Maße dann stimmen müssen - kommen wir viel später. Bei mir kann sich das Planen (Wintrack sei Dank) seeehr lange hinziehen ...

An die Dülmener hier: ich habe meine Kindheit übrigens in Selm verbracht.

Grüße,
Steve
Ja dann.
Hallo Steve,

ich hätte noch Menzelen-West am Niederrhein anzubieten.

http://maps.google.de/maps?q=51.60405652,6.5171...873&t=h&z=15
http://www.bahnen-am-niederrhein.de/resources/gleisplan_menzelen_1940.jpg

Quelle: Venloer Bahn, Verlag Bernd Neddermeyer

Gruß, Georg


In Vernawahlshausen liegen die Strecken in ca. 4-5 m Höhendifferenz halbwegs parallel. Die Strecke Richtung Northeim steigt natürlich an, aber das ist optisch nicht so frappierend.

Hier ein Bild von der unteren Ebene, oben am Telegrafenmast laufen die anderen Gleise:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/31/Vernawahlshausen_Bahnhof.jpg

Carsten
Moin zusammen,

nach einer ersten mehrstündigen Wintrack-Planungseinheit muss ich sagen: ein Bahnhof in zwei Ebenen auf der kleinen Fläche ist äußerst kompliziert, wenn man den Streckenverlauf in die Planung einbezieht. Beim Planen habe ich folgende vier Varianten angedacht, aber alle aus den beschriebenen Gründen wieder verworfen.

1. Turmbahnhof durch klassische Acht:
Bei einer rechteckigen Grundplatte läuft das in der ersten Idee auf eine klassische Acht hinaus, was bedeutet, dass eine Strecke die andere in etwa mittig kreuzt, also ein Turmbahnhof das Ergebnis ist. Kann man prinzipiell machen, aber ein Brückenbauwerk (mit Bahnsteig) in der Mitte des Bahnhofs ist schon seehr dominant, und außerdem schränkt es massiv den Betrieb ein, da es in der unteren Ebene den Platz für Rangiergleise raubt. Eine Untertunnelung statt eine Brücke ist dagegen völlig vorbildlos - wo kommt schon ein Streckengleis direkt UNTER dem Bahnhof zum Vorschein?

2. Turmbahnhof durch eine Acht "um die Ecke":
Verlegt man die Überführung an den Rand des Bahnhofs, so ist eine Grundplatte in L-Form notwendig, um den Platz für eine Schleife (unter Berücksichtigung des Radius und der Steigung) zwischen den Ebenen zu schaffen. Hier wäre auch mehr Platz vorhanden für die üblichen Betriebsgleise in der unteren Ebene. Das wäre die ideale Lösung - aber für eine L-Form habe ich leider nicht den Platz. :-/

3. Berührungsbahnhof auf 2 Ebenen durch doppeltes Gleisoval:
Eine andere Variante, bei der sich ein vorne verlaufendes Streckengleis quasi an den höher gelegenen Bahnhof "anschmiegt" (Stützmauer, Fußgängerüberführung"), lässt sich einfach realisieren. Vorbild wäre dann etwa Vernawahlshausen, aber auf der gedrängten kleinen Platte kommt das nicht vorbildgetreu rüber. Es wirkt nun mal wie zwei schlichte Gleisovale, und der Betrachter stellt sich zwangsweise die Frage, was dieser Höhenunterschied ohne Verbindungsgleis eigentlich soll - da hätte man die Gleise doch auch niveaugleich auslegen und den Platz für ein besseres Bahnhofsgleisfeld mit mehr Rangiermöglichkeiten nutzen können. Idee abgeschrieben.

4. Turmbahnhof mit eng(st) verschlungenem Gleisoval:
Man kann das Oval so ineinander verschlingen, dass auf einer Seite der Anlage innerhalb der außen verlaufenden Strecke ein Kreis mit sehr engem Radius entsteht, der dann am Rande des Bahnhofs die Hauptstrecke kreuzt. Aber: a) dafür wäre innerhalb eines dreiviertel Kreises der Höhenunterschied einer ganzen Gleisebene zu bewältigen, b) läge mit einer 180°-Wende ein völlig unnatürlicher Streckenverlauf frei, c) wäre bei diesem oberen Halt im engen Gleisbogen vermutlich nur Platz für eine kurze Triebwagengarnitur vorhanden, und d) würde dieses ganze Konstrukt mindestens ein Drittel der Grundfläche der Anlage beanspruchen - alles sehr ungünstig.

Fazit: als Betriebskonzept halte ich den Bahnhof auf zwei Ebenen immer noch für 'ne sehr gute Idee, beim vorandenen Platz wird das aber wohl nix. Völlig aufgegeben habe ich das Thema aber noch nicht. Vielleicht stoße ich ja doch noch mal auf einen Gleisplan, der eine der oben geschilderten Ideen wie auch immer umsetzbar macht.

Grüße,
Steve
  


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