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THEMA: Signalisierung an kleinem Bahnhof?

THEMA: Signalisierung an kleinem Bahnhof?
Startbeitrag
Stepmo - 22.05.12 19:01
Hallo zusammen,

ich brauche bitte Hilfe bei der Signalaufstellung an meinem zweigleisigen Haltepunkt mit Inselbahnsteig. Gleis 2 und 3 sind Bahnhofsgleise (Rechtsverkehr), Gleis 1 und 4 sind Überholgleise und Gleis 5 ist das Nebengleis der Güterlinie. Die Fragen sind nun: wo genau kommen Ein- und Ausfahrsignale hin. An welchen Stellen und mit Hilfe welcher Mittel (z.B. Haltetafeln) kann auf Ausfahrsignale verzichtet werden oder wo könnten Gruppenausfahrsignale und dann dementsprechend Gleissperrsignale hin? Müssen z.B. an Gleis 1 und 4 vor den Einmündungen auf Gleis 2 und 3 auch Ausfahrsignale oder "nur" Blocksignale, weil es ja keine "echten" Bahnhofsgleise sind?

Vielen Dank und viele Grüße

Stephan

Edit: Threadtitel

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Hallo Stephan,

bei deinem "Haltepunkt" handelt es sich um einen Bahnhof.

Haltepunkte zeichnen sich dadurch aus, das sie keine Weichen haben!

Deinen Bahnhof solltest Du mit Einfahrtsignal Hp0/Hp1/Hp2 sichern und alle Gleise jeweils in Fahrtrichtung mit Ausfahrtsignalen und für Rangierfahrten ggf. mit Sperrsignalen ausstatten.

Gruß
Hallo Hö,

vielen Dank für deine Einschätzung.
Ja, du hast natürlich Recht, sobald nur eine Weiche drin ist, ist es nach Definition ein Bahnhof.
Ich hätte aber trotzdem vielleicht gedacht, daß ich z.B. an den mit P2/N3 gekennzeicheten Stellen Gruppenausfahrsignale aufstelle und somit nicht an jedes Gleis ein eigenes Ausfahrsignal brauche (somit nur 2 statt 4). Und wo kommen evtl. noch Einfahrsignale (außer den eingezeichnetetn A, F, G) hin?

Vielen Dank und viele Grüße

Stephan

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Wo wir schon bei Definitionen sind:

Nebengleise werden nicht von Zügen befahren, auch nicht von Güterzügen. Hier finden nur Rangierbewegungen (Rangierfahrten) statt.

Bei den Gleisen eines Bahnhofs die in beiden Richtungen sich im Streckengleis fortsetzen spricht man von den "Durchgehenden Hauptgleisen" und alle anderen Gleise, welche planmäßig von Zügen befahren werden können, sind Hauptgleise. Der Rest sind dann Nebengleise.

Gruppenausfahrsignale mit Hauptsperrsignal sind in Personenzuggleisen nicht zulässig. Ausnahmen bestätigen aber auch hier wieder die Regel.

Und nun kommt es ja noch auf die Stellwerkstechnik an. Was soll es denn werden? Mechanik, Elektromechanik, Spurplan oder ESTW. Davon hängt ab, ob überhaupt Rangiersignale gebraucht werden. Dann stellt sich die Frage nach Streckengeschwindigkeit, Haupt/Nebenbahn usw.


Bei der Bahnhofskonstruktion sei noch anzumerken, daß sich ab Stellwerken mit Spurplantechnik bis zum ESTW keine gleichzeitigen Einfahrten nach Gleis 1 & 2 einstellen lassen würden, wenn bis zur zusammenführenden Weiche der Durchrutschweg (in der Ebene ca. 200 Meter bei üblichen Geschwindigkeiten bis 120 km/h) bei nicht verkürztem Vorsignalabstand.... usw. nicht ausreicht.

Dann noch 'ne Frage:
Gleis 5 wird in 2 Richtungen befahren? Ich sehe da nur einen Pfeil...

Und dann natürlich: Wird da rangiert? Wenn ja, wohin? Ist da Platz bis in die Strecke? Also Rangierhalttafel und ausreichender DWeg vom Einfahrsignal auf den Gefahrenpunkt...

Also ganz so einfach ist das ja alles nicht

Wenn Du das alles mal zusammengestellt hast, dann ergibt sich sicherlich auch ein vernünftiger Lageplan bzw. sogar Stelltisch (ich könnte einen in SpDrS60 pinseln) aber ggf. erst viel später...

Gruß
MIcha





Hallo Micha,

danke für deine Infos!
Mit Signalkunde habe ich mich ein bißchen befaßt, aber von Stellwerkstechnik habe ich gar keine Ahnung. So viel noch zur Info: Gleis 5 soll nur in Pfeilrichtung befahren werden und im Bahnhof selbst soll auch nicht rangiert werden.

Viele Grüße

Stephan
Hallo,

nur mal ein kurzer Zwischenruf:
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ja, du hast natürlich Recht, sobald nur eine Weiche drin ist, ist es nach Definition ein Bahnhof.


Das ist so nicht richtig! Nach alter FV gilt: "Bahnhöfe sind Bahnanlagen mit mindetsens einer Weiche, wo Züge beginnen, enden, kreuzen, überholen und mit Gleiswechsel wenden dürfen"
Der Schwerpunkt liegt hier eindeutig auf "dürfen", d.h. erst die sicherungstechnische Ausstattung macht die Bahnanlage zum Bahnhof. Andereseits genügt es, wenn nur eine der Forderungen erfüllt ist.

Viele Grüsse


Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Hinweise, einigen wir uns einfach darauf, mein Threadtitel war falsch gewählt, denn bei mir sind alle Voraussetzungen eines Bahnhofs und nicht eines Haltepunktes erfüllt

Könnte trotzdem vielleicht jemand mal einzeichnen, wo überall Ein- und Ausfahrsignale hingehören müßten?

Vielen Dank und viele Grüße

Stephan

Edit: Threadtitel
Also so ganz ohne Info, in welcher Technik es nun sein soll, hab ich es mal in SpDrS60 als Stelltisch gebaut.

Aber es ist ziemlich komisch, daß es KEINE Rangiermöglichkeiten geben soll. Damit entfällt nach Definition eigentlich der Begriff Bahnhof, denn hier können dann keine Züge beginnen & enden. Eigentlich ist es dann eher eine Überleitstelle oder ein Abzweig. Und wenn ein Haltepunkt mit einer anderen Betreibsstelle zusammenfällt, spricht man von einer Haltestelle.

Also habe ich mal die Signalisierung so gebaut, als ob es eine doppelte Überleitstelle wäre. In der Praxis habe ich sowas aber noch nicht gesehen, aber möglich ist ja heute alles. Ich würde sagen, so etwas kann nur ab Epoche V/VI gebaut bzw. Rückgebaut worden sein. Soll die Anlage in früherer Zeit spielen, wäre das wohl nicht vorbildgerecht.

Falls jemand so etwas spartanisches aus Epoche III/IV kennt, der möge berichten!

Gruß
Micha  

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Also der Thread hier ist herrlich. Ich amüsier mich grad mal wieder köstlich.

Der OP hat von Begrifflichkeiten keine Ahnung (ich übrigens auch nicht, das nur am Rande) und die Experten sagen die ganze Zeit "nein, falsch"

Verstanden, Stephan? Wenn man da nicht rangieren kann ist es kein Bahnhof. Du musst es ab jetzt Überleitstelle nennen. Bitte den Titel des Threads nochmal umbenennen *breitgrins*

Das hast Du jetzt davon wenn Du Fragen stellst

Kinners geht doch einfach mal mehr aufeinander zu. Stephan ist offensichtlich daran interessiert, seine Signale richtig zu setzen und ihr erzählt ihm er benutzt die Begriffe falsch. Der arme Junge.

Ich mein alleine weil man Züge nicht beliebig zusammenstellen kann aus der einfachen Tatsache dass die N-Spur gar kein manuelles Entkuppeln zulässt an beliebiger Stelle... ist das dann auch keine richtige Eisenbahn, weil die das nicht überall kann?

Kann gar nicht erwarten wie sich jetzt wieder alle auf den Schlips getreten fühlen

Trotzdem noch einen schönen Abend

P.S.: und, schon auf mein Profil geklickt um rauszufinden wo ich wohne und wie alt ich bin? Und überhaupt - nichtmal richtig gegrüßt hat er :-D
Hi Stephan,

warum benötigst Du eigentlich so einen Haufen an Weichenverbindungen wie in einem Hbf, wenn es sich nur um einen Kleinbahnhof handeln soll?
Mindestens 3 Weichenverbindungen könnte man einsparen und damit die Signalisierung wesentlich vereinfachen ...

VG

Andreas
Hallo Andreas,

meine Intention war, daß ich jeweils in Fahrtrichtung von jedem Gleis in die anderen wechseln können will. Hier ist mal der dazugehörige Gleisplan, den ich vor knapp 2 Jahren schonmal zur Diskussion eingestellt hatte.
@7 Danke Micha für deinen Plan!

Viele Grüße

Stephan

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Hallo zusammen.


leider war ich am 23. etwas in Eile, wollte aber die nicht ganz richtige Einschätzung zum Begriff "Bahnhof" doch nicht stehen lassen.
Und als ich am Sonntag einen längeren Kommentar getippt hatte, stürzte meine Netzwerkverbindung ab und alles war futsch! Also auf ein Neues, ich beginne nochmals mit dem Begrifflichen:
Ein Bahnhof ist es auf alle Fälle, da die Züge ja in beiden Richtungen überholen können sollen.  Auf der Güterstrecke ist wohl sogar kreuzen möglich, wobei ich die Weichen rechts (Osten) etwas anders anbinden würde. Daher braucht er sowohl Einfahr- als auch Ausfahrsignale. Würden die acht Weichen linkerhand fehlen, wäre es eine Abzweigstelle mit gesamt wohl nur drei Blocksignalen. Sowohl Bahnhöfe als auch Abzweigstellen gehören zu den Zugmeldestellen, eine Blockstelle ist eine Zugfolgestelle, aber das nur nebenbei und für die, die ein komplettes Zugmeldeverfahren installieren wollen.
Die Ausstattung mit (Haupt-)Signalen ist eigentlich ganz einfach:
1. Werden die anschliessenden Weichen ("Weichenstrasse") nur über den geraden Strang befahren, genügt ein Signal, welches entweder "Halt" (Hp/Hf 0) oder "Fahrt frei" (Hp/Hf 1) zeigt. Also ein einflügeliges Formsignal oder ein Lichtsignal mit nur zwei Optiken.
2. Geht die Fahrstrasse immer über mindestens einen abzweigenden Strang einer Weiche, wird "Halt" oder "Fahrt mit Geschwindigkeitsbeschränkung (Hp/Hf 2) signalisiert. Also ein zweiflügeliges Formsignal mit gekoppelten Flügeln oder ein Lichtsignal mit rot/grün/gelb, wobei grün und gelb immer zusammen gezeigt werden.
   Für die Geschwindigkeit gilt im Regelfall 40 km/h.Den modellbahnuntypischen Fall, dass die Weichen auch auf Abzweig mit Höchstgeschwindigkeit befahren werden können, klammern wir hier mal aus. So grosse Radien (uznd Weichen mit beweglichem Herzstück) kommen auf Modellbahnanlagen wohl äusserst selten vor.
3. Führt eine Fahrstrasse wie unter 1. nur über den geraden Strang, die andere über den abzweigenden, wird entweder Hp/Hf 1 oder Hp/Hf 2 gezeigt. Im Falle eines Formsignals also die teure Variante mit den ungekoppelten Flügeln.
4. Führen Fahrstrassen, für die das gleiche Signalbild zu zeigen ist, zu unterschiedlichen Zielen, kann ein Richtungsanzeiger sinnvoll sein. Gibt's m.E. aber nicht im Modell und ist im Beispielfall auch nicht nötig.
5. Für die Einfahrten von links (Westen) sollte am Standort des Einfahrsignals auch das Ausfahrvorsignal stehen. So lange das Einfahrsignal "Halt" zeigt, zeigt das Ausfahrvorsignal "Halt erwarten", andernfalls den entsprechenden Begriff des Ausfahrsignals.
6. Zusätzlich kann am Einfahrsignal noch ein Ersatzsignal erscheinen, entweder ein weisses Licht oder drei weisse Lichter in Form eines A.
7. Da hier wohl nur selten rangiert wird, genügt es, die Hauptsignale via "Rautentafel" (Zs 3) als für Rangierfahrten ungültig zu erklären. Hier gab es möglicherweise Unterschiede zwischen DB und DR.
8. Rangierhalttafeln waren schon erwähnt worden, sie stehen 50 m hinter der letzten Weiche, aber auch im Abstanbd des Durchrutscheweges vom Einfahrsignal. Hier sind wohl Kompromisse unumgänglich.
9. Die H-Tafel kennzeichnet den gewöhnlichen Halteplatz von Zügen (wenn das nicht der Standort des Hauptsignals ist).
10. Auf Ausfahrsignale verzichten kann man nur bei einfachen Verhältnissen, d.h. Nebenbahnen. Das sehe ich hier nicht gegeben. Gleiches gilt für die Vorsignale.
Du siehst, die Ausrüstung mit Signalen wird wohl oder übel recht in's Geld gehen. Lichtsignale sind i.a. wohl kostengünstiger, evtl. gar im Selbstbau erstellbar. Nach meinem Geschmack sehen Formsignale aber schöner aus. Auch hier gibt's Bausätze, die Antriebe kann man ggf. durch einen Stelldraht ersetzen, der zum Anlagenrand geführt wird.
Schliesslich möchte ich aber noch die Ausrüstung mit Schutzweichen anmahnen, zumindest das  Gleis ganz unten braucht m.E. eine solche.
Abschliessend: Ich orientiere mich am Stand DR Ende Epoche III, da habe ich meine Lehre abgeschlossen und seither nicht mehr im Betriebsdienst gearbeitet. Von daher könnte mir die eien oder andere Änderung durchaus durch die Lappen gegangen sein.
Hallo Peter,

ganz herzlichen Dank für deine Ausführungen!!!
Da ich erst ab Ep. IV, hauptsächlich aber V/VI, fahre, habe ich schon eine Reihe an (Licht-)Signalen zu Hause liegen, ganz so viele  zusätzliche brauche ich hoffentlich nicht mehr.

Viele Grüße

Stephan

Hallo,

freut mich, wenn Dir mein Elaborat etwas hilft. Wie gesagt, ich bin halt vom Alter her als auch von der im Modell bevorzugten Periode Epoche-III-Freak, obwohl beruflich in der Epoche VII (?!) bei der SBB. Über die Hl-Signale könnte ich Dir halt noch etwas sagen, aber wahrscheinlich interessiert Dich das weniger.

Viele Grüsse
Hallo Stephan,

mir sind da noch ein paar Ergänzungen eingefallen, die Dich vielleicht interessieren könnten:
1. Dein Plan ähnelt ein bisschen dem des Bahnhofs Radebeul-West (Kötzschenbroda). Hier treffen die zweigleisige LD- (Leipzig-Dresden) und die ebenfalls zweigleisige BD-Linie (Berlin-Dresden) zusammen. Allerdings war die Weiterführung nach Dresden bis 1945 viergleisig, wurde dann zurückgebaut wie die betreffenden Linien auch. Den aktuellen Stand kenne ich nicht. Leider gibt es wohl auch keinen Gleisplan aus dieser Zeit. Allerdings hat das Original vier Bahnsteige und befindet sich in einem eher städtischen Umfeld. Schau doch mal hier nach:
http://www.sachsenschiene.net/bahn_alt/index.htm
2. Wenn Du Überholungen bzw. Durchfahrten planst, dann immer so, dass der überholende Zug möglichst über den geraden Strang der Weichen fährt - und damit schneller fahren kann. Klappt bei Dir natürlich nur bedingt, wenn der zu überholende ein Personenzug (Regionalbahn) ist, der ja unbedingt am Bahnsteig halten muss.
3. Weiter zu berücksictigen ist, dass bei einer Einfahrt die im Durchrutschweg liegenden Weichen mit festgelgt werden. So wäre z.B. eine Durchfahrt über das oberste Gleis im Bahnhof  in Richtung über die Brücke/Tunnel nicht möglich. Sie braucht deshalb vom Signalbild her nicht vorgesehen zu werden. Wenn Du die Gleisverbindugen tauschst, gilt das dann sinngemäss für das Gleis am Bahnsteig.

Viele Grüsse


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