THEMA: Zugsteuerung über Weichenstellung dig. mgl.?

Hallo Loni,

du kannst die Anlage genau so auch weiterbauen. Durch die Stop-Weichen verhinderst du Flankenfahrten und das "aufschneiden" von Weiche bzw. bei poarisierten Herzstücken verhinderst du Kurzschlüsse.

Grüße
Markus

Markus hat zwar recht. Ich würde die Stopweichen bei einer Digi-Anlage aber nur als "Zugsicherung" verwenden, also wenn der Bediener einen Murks macht.
Begründung:
Digital ist anders als Analog! Analog fährt da (und nur da) wo Spannung im Gleis ist. Es ist also möglich, durch die Verwendung von Stopweichen, die Spannung gezielt abzuschalten bzw. in dem Gleis, wo gefahren werden soll, anzuschalten. (Dies ist eine Variante der "Abschaltsteuerung", ohne die bei Analogbetrieb nicht mehr als eine Lok auf dem Gleis sein dürfte.)
Digital ist grundsätzlich in allen Gleisen die Digitalspannung, aber gefahren wird nur da, wo der Decoder von der Zentrale den Fahrbefehl erhält. "Lokführer Preiser" fährt dann solange, bis der von der Zentrale den Haltbefehl erhält.

Also:
Analog = Lok zur Fahrt auswählen durch Aufschalten der Fahrspannung (dies kann durch Stopweichen bzw. deren Weichenlage erfolgen)
Digital = Lok zur Fahrt auswählen durch Senden eines Fahrstufenkommandos an die Lok

Um Loks MANUELL fahren und halten zu lassen, ist in der Praxis eigentlich kein grosser Unterschied:
Fahren:
Analog = Weichen stellen, Regler auf und los
Digital = Weichen stellen, Lok auswählen, Regler auf und los
Halten:
Analog = Regler zu, Gleis abschalten (z.B. durch Umlegen der Stopweiche) und fertig.
Digital = Regler zu und fertig.

Der Unterschied besteht im AUTOMATISCHEN Fahren und Halten:
Fahren:
Analog = Gleis einschalten, Lok fährt.
Digital = Fahrstufe grösser als Null an Lok senden. (wo die Lok steht, spielt keine Rolle!)
Halten:
Analog = Gleis ausschalten, Lok steht.
Digital = Fahrstufe Null an Lok senden. (wo die Lok steht, spielt keine Rolle!)

Das PROBLEM ist nun in den meisten Fällen: Um eine Lok automatisch z.B. vor dem Signal halten zu lassen, wollen wir natürlich den Haltbefehl erst an die Lok schicken, wenn sie sich eben vor dem Signal befindet. Das ist nicht bei jedem Digitalsystem gleich gut möglich.

Mit meiner Abhandlung versuchte ich, die Unterschiede zwischen Analog und Digital ein wenig zu beleuchten. Fazit: Digital erfordert in deinem Kopf eine andere Denkweise.

Beantwortet das deine Frage?

Felix

Vielen Dank für eure Erläuterungen.  Es bleiben einige Fragen:

@Markus: Was versteht man unter Weichen aufschneiden? Wenn ich dich zudem richtig verstehe, setze ich wieder die denkende Weiche und Isolierverbinder ein?

@Felix: Wie ist denn dein konkreter Vorschlag, wie ich eine automatische Zugsteuerung mit Weichensteuerung hinbekomme. Ich möchte an meinem TWIN-Center nicht immer die einzelnen Züge steuern, sondern eher Weichenstrassen zum automatischen Zugverkehr einsetzen. Später würde ich vielleicht auch Signale einsetzen, aber das ist Zukunftsmusik.

Danke für eure Unterstützung
LG Loni

Auf "Digital" bedeutet "Automatik" fast immer Computersteuerung. Der Rechenknecht nimmt dir dann die Bedienschritte ab, die du ohne Computer selbst machen musst.

WIe das konkret geht, müssen dir andere sagen, da bin ich nicht Experte.

Je nach deinem persönlichen Stärken- und Schwächenprofil (was kannst du am besten? Was machst du am liebsten?) bin ich mir aber nicht so sicher, ob du mit "Automatik per Computer" glücklich wirst. Man sollte nur Technologien einsetzen, die man selber beherrschen kann, denn im Falle des Falles bist du dein eigener Servicetechniker. Wenn du es per Computer tun willst, musst du bereit sein, dich richtig tief reinzuknien. Denn da gibt es viele Fragen und noch mehr Antworten.

Felix